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Thema: (?) (42) Alliierte Besetzung SBZ Mecklenburg-Schwerin: Stempelfälschungen
Das Thema hat 42 Beiträge:
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Briefmarkentor Am: 22.10.2013 14:35:33 Gelesen: 45488# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ziel dieses Beitrages ist es, eine Übersicht der Falschstempel und missbräuchlich verwendeten Stempel auf dem Gebiet der Oberpostdirektion Schwerin zu erstellen. Hierzu möchte ich euch alle aufrufen, die in eurem Besitz als falsch geprüften gestempelten Postwertzeichen vorzustellen und falls bekannt, die entsprechende Merkmale der Fälschung aufzuzeigen. Aber auch bei Zweifeln zu einem Stempel soll dieses Thema als Diskussionsplattform dienen.

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 22.10.2013 20:21:09 Gelesen: 45414# 2 @  
LÜBZ

Starten will ich dieses Thema mit dem rückdatierten Stempel LÜBZ (MECKL) / c



Viererblock Mi.-Nr. 35 x mit Druckereizeichen

Zu verdanken haben wir diese Fälschungen dem Lübzer Sammler Hans Sauber (verstorben 1953). Dieser war bis Kriegsende 1945 für die Post tätig und unterhielt auch in der Folgezeit gute Kontakte zum örtlichen Postamt.

Erkennbar sind die Fälschungen an der oberen gebrochenen Gerade im inneren Kreis des Zweikreisbrückenstempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben c. Diesen Bruch gibt es auf bedarfsgerechten Belegen erst dem Juni 1946.



Ich hege zwar wenig Hoffnung, aber vielleicht können Forenmitglieder weiter Postwertzeichen mit dem rückdatierten Stempel zeigen. Betroffen sind auch Marken des Deutschen Reiches. Interessant wären als Vergleich auch bedarfsgerechte Belege bis Ende Juni / Anfang Juli 1946.

Quelle:

Rundbrief Nr. 150 der ARGE Bezirksstempelaufdrucke SBZ 1948
Rundbrief Nr. 107 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern
 
philapit Am: 23.10.2013 12:59:14 Gelesen: 45365# 3 @  
@ Briefmarkentor [#19]

Hallo Sammlerfreunde!

Heute möchte ich gleich mal einen ganzen Schwung Stempelfälschungen vorstellen, alle vom Prüfer Kramp. Leider wird Herr Kramp einen Teufel tun dazuzuschreiben, woran er den Falschstempel erkannt hat. Würde alles an Prüfkosten noch verteuern. Wer bessere Spezialsammlungen hat, kennt sich mit der Prüfkostenproblematik aus. Das ist aber eine andere Baustelle. Einen Rat an alle Sammler von MPV gestempelt. Alles bessere nie ungeprüft kaufen. Massenhaft Stempelfälschungen. Bei den Nr. 20-22+26-28 auch Ganzfälschungen und Gummifälschungen. So nun schaut Euch die Stempelfälschungen in Ruhe an, erspart evtl. hohe Prüfkosten. Von der Ortschaft Barth liegt mir kein einziger echter vor.



Die 3er Abbildung der 20-22 ist eine Ganzfälschung. Habe mal eine Karte der Postorte von MVP von 1945 mit beigefügt. Hoffe, es ist etwas zu erkennen. Wer neuere Technik besitzt kann ja alles vergrößern. Bin auf Eure Reaktion gespannt.

Mit Sammlergruß
philapit
 
Briefmarkentor Am: 23.10.2013 13:58:53 Gelesen: 45352# 4 @  
@ philapit [#22]

Hallo philapit,

vielen Dank, dass du deine Briefmarken zeigst. Auf den einen oder anderen Stempel werde ich noch näher eingehen.

Die von dir gezeigte Karte zeigt meiner Meinung nach nicht die Postorte von Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1945 sondern die Orte mit der Postleitzahl 2xxx in der Deutschen Demokratischen Republik. Als Beispiele seien beim vorletzten Bild die Städte Prenzlau und Torgelow am rechten Rand der Karte aufgeführt. Prenzlau gehörte immer zum Land Brandenburg, Torgelow in Pommern hatte in der DDR die Postleitzahl 2110.

Des weiteren trugen die Stempel der Ortschaften auf dem Gebiet der OPD Schwerin die Postleizahl 3, bzw. 3a und 3b. Vereinzelt verwendete man auch noch Stempel mit der Postleitzahl 4 (RPD Stettin - Provinz Pommern).

Eine ausführliche Übersicht der Ortschaften auf dem Gebiet der OPD Schwerin mit Stand 1946 findet ihr unter folgendem Link:

http://www.kleine-briefmarkenecke.de/Gemeindeverzeichnis

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 23.10.2013 19:07:40 Gelesen: 45303# 5 @  
BARTH

Von Barth gibt es einen scheinbar nachgemachten Kreisstegstempel. Bei diesem berühren die Geraden nicht den Außenkreis.

Philapit, ich zeige dies mal an deinen Marken:



Quelle:

Hans-J. Richter - Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952
 
Briefmarkentor Am: 25.10.2013 18:39:27 Gelesen: 45214# 6 @  
Rostock

In Rostock wurden nach Kriegsende nur Zweikreisstegstempel verwendet. Bei dem Kreisstegstempel auf den nachfolgenden Postwertzeichen handelt es sich um einen in den 30-iger Jahren entwendeten Stempel. Hat ein Forenmitglied dazu die passende Mitteilung aus den Amtsblättern?





Mi.-Nr. 35y. Dieses Postwertzeichen erschien am 25.02.1946. Der Stempel trägt als Datum den 29.01.1946.

Und hier noch drei Marken von philapit:



Quelle:

Hans-J. Richter - Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952
 
Briefmarkentor Am: 30.07.2014 21:18:23 Gelesen: 44360# 7 @  
Schwerin

Der Zweikreisstegstempel (3) SCHWERIN (MECKL) 1 / ac wurde - zum Schaden der Sammler - auf Ausgaben der OPD Schwerin / Mecklenburg-Vorpommern verwendet.

STEMPEL FALSCH



Dieser Falschstempel lässt sich sehr leicht erkennen:

Verlängert man den unteren Rand der Datumszeile, berührt die Linie den unteren Rand des Buchstaben "C" von SCHWERIN. Dies ist beim Original nicht so.



Die Buchstaben wirken im Vergleich zum Original länglich. Besonders gut erkennt man dies am Unterscheidungsbuchstaben "ac".



Und hier der originale Stempel im Vergleich:


 
Briefmarkentor Am: 04.04.2016 21:00:39 Gelesen: 42481# 8 @  
Ahrenshoop

Die folgenden vier Postwertzeichen der OPD Schwerin wurden mit dem Falschstempel AHRENSHOOP / a / b. OSTSEEBAD WUSTROW (MECKL) abgeschlagen und entsprechend als falsch signiert:





Hier ein echter Abschlag:



Die Buchstaben erscheinen beim Falschstempel länger (siehe Buschstabe "S" in "AHRENSHOOP)
 
Briefmarkentor Am: 06.04.2016 19:03:36 Gelesen: 42404# 9 @  
Barth

Der nachfolgende Viererblock wurde mit einem Falschstempel BARTH / a abgeschlagen. Der Falschstempel zeigt nur ein Datum, aber keine Uhrzeit. Auch ist er mit einem Durchmesser von 25 mm kleiner als der originale Stempel.



Hier eine Abbildung des Originals:


 
Briefmarkentor Am: 16.04.2016 11:25:31 Gelesen: 42289# 10 @  
WENDISCH PRIBORN

Nachfolgend seht ihr ein waagerechtes Paar der Mi.-Nr. 31ya (OPD Schwerin) mit Druckereizeichen. Insgesamt wurden davon nur 434.400 Stück in 4.344 Bögen verausgabt. Nach Michel Deutschland Spezial von 2012 wertet eine Marke mit Druckereizeichen postfrisch 25,00 €, gestempelt sogar 180,00 €.



Abgeschlagen wurde das Paar mit dem Zweikreisstegstempel (3a) WENDISCH PRIBORN / a / (Kr PARCHIM). Als Datum ist der 01.04.1946 eingestellt.

Anhand der Postleitgebietzahl (PLGZ) 3a und folgendem Hintergrundwissen lässt sich dieser Stempelabschlag leicht als Rückdatierung bzw. Stempelfälschung erkennen:



Das Postwertzeichen erschien am 25. Februar 1946. Die Verwendung wurde bis zum 31. Oktober 1946 durch die Postverwaltung geduldet. In diesem Zeitraum waren auf dem Gebiet der OPD Schwerin, welche nach Kriegsende aus den (Teil-) Gebieten der ehemaligen Reichspostdirektionen Stettin, Schwerin und Hannover zusammensetze wurde, Stempel mit PLGZ 3, 4 und 20 in Gebrauch.

Erst im März 1947 wurden neue die PLGZ 3a und 3b eingeführt. Dies fand dann auch nach und nach in den Stempelgeräten seinen Niederschlag.

Quelle: Beiträge zur Postgeschichte Mecklenburg-Vorpommern
 
Briefmarkentor Am: 01.05.2016 18:02:27 Gelesen: 42117# 11 @  
GÜSTROW

Relativ häufig werden Postwertzeichen der OPD Schwerin mit folgendem Stempelabschlag angeboten:



Markante Merkmale des Zweikreisstegstempel/Zweikreisbrückenstenmpel sind die gebrochene untere Sehne und das Fehlen einer Postleitgebietszahl.

Mitleiweile liegt mir dieser Stempelabschlag auch komplett vor:



Das Fehlen eines Unterscheidungsbuchstabens wurde meistens durch geschicktes setzten des Stempelabschlages verschleiert.

Außerdem liegen mir noch folgende als falsch geprüfte Stempelabschläge zu Güstrow vor:



Nachfolgend noch einige Güstrower Stempelabschläge aus meiner Sammlung, die ich für echt halte:


 
Briefmarkentor Am: 22.06.2016 09:59:41 Gelesen: 41382# 12 @  
SCHWERIN

Nachfolgende zwei Postwertzeichen der Oberpostdirektion Schwerin mit dem Falschstempel SCHWERIN / a / BPA 3:



Der Wert zu 0,04 Reichsmark wurden entsprechend von Herrn Kramp (BPP) signiert:


 
mumpipuck Am: 22.06.2016 12:41:54 Gelesen: 41360# 13 @  
Hallo Marko,

sehr interessante Darstellung, bei der ich eine Menge lernen konnte! Danke!

Burkhard
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 09:24:44 Gelesen: 41323# 14 @  
Hallo Burkhard,

so kann ich mich wenigstens ein wenig für deine ganzen Bemühungen revanchieren.

Herzliche Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 09:53:46 Gelesen: 41318# 15 @  
RECHLIN

Die zwei folgenden Stücke dürften die Herzen eines jeden Sammlers dieses Gebietes höher schlagen lassen:



- ungezähntes Paar der Mi.-Nr. 27 --> nach MICHEL Deutschland Spezial 2012 in gestempelter Erhaltung EUR 110,00 für eine Marko
- linke Marke vom Feld 89 mit Plattenfehler Mi.-Nr. 27XVIII - rechteckiger Fleck unter erstem "n" in Kindern --> EUR 130,00
- rechte Marke vom Feld 90 mit Plattenfehler Mi.-Nr. 27II - Riss vom "K" in Mecklenburg bis zum Bein des Kindes (Teilauflage) --> EUR 200,00

Die Auflage betrug übrigens nur 448.000 Stück



- Waagerechtes Paar der Mi.-Nr. 33x, in der Mitte ungezähnt --> im MICHEL Deutschland Spezial 2012 ohne Preisangabe

Auch bei dieser Briefmarke lag die Auflage bei nur 510.000 Stück

Aber, die beiden gezeigten Stücke wurden mit dem Zweikeisstegstempel (3) RECHLIN (MÜRITZ) / c - Postleitgebietszahl asymmetrisch im Stempelgerät - abgeschlagen.

Hans-J. Richter führt dieses Stempelgerät in seinem Buch "Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952" zwar auf, nennt aber keinen Verwendungszeitraum und fügt folgende Anmerkung hinzu: Zitat: "Von dem Tagesstempel mit KB "c" gibt es zweifelhafte Belege von oder an R. Uhlig mit ausgefallenen Frankaturen. Vermutlich war der Stempel infolge des Krieges zumindest zeitweilig in privater Hand; andernfalls wären die beiden Ortsnotstempel nicht begründbar."

Der zuständige Prüfer im BPP, Herr Kramp wird da etwas deutlicher:


 
Thilo Nagler Am: 23.06.2016 12:08:44 Gelesen: 41302# 16 @  
@ Briefmarkentor [#15]

Hallo Briefmarkentor,

jedoch meine ich, dass der Stempel der Mi-Nr. 20 gegenüber den Mi-Nrn 27 und 33 abweicht. Zum einen zeigt der Stempel der Mi-Nr. 20 keine Punkte nach der Tages- und Monatsangabe und zum anderen weichen die Buchstaben der Ortsbezeichnung gegenüber den Mi-Nrn 27 und 33 ab. Gut zu sehen beim "N" sowie dem Abstand zwischen "L" und "I" von "RECHLIN" oder "M" von "MÜRITZ". Vermutlich handelt es sich beim Stempel der Mi-Nr. 20 um eine Ganzfälschung und beim Stempel der Mi-Nrn 27 und 33 um den beschriebenen zweifelhaften (aber wohl "echten") Poststempel.
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 13:07:43 Gelesen: 41283# 17 @  
@ Thilo Nagler [#16]

Herzlichen Dank für den Hinweis. Es handelt sich tatsächlich um zwei verschiedene Abschläge.

Von beiden liegen mir Marken mit der Prüfung "Stempel falsch" von Herrn Kramp vor:


 

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