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Thema: Schwaneberger: Sind die Michel Kataloge zu teuer ?
Das Thema hat 37 Beiträge:
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Rore Am: 27.05.2012 20:20:31 Gelesen: 23988# 1 @  
Ich finde die Preisgestaltung des Michel Verlages eine Unverschämtheit.

Um halbwegs alle Länder Europas einschl. Deutschland Spezial muß man einige Hundert Euros hinblättern.

Deshalb habe ich schon lange nicht mehr die aktuellen Kataloge. Über Online kann ich nichts sagen.

Gruß
Rore

[verschoben aus dem Thema Online Kataloge]
 
LOGO58 Am: 16.06.2012 15:10:46 Gelesen: 23644# 2 @  
@ Rore [#1]

Hallo Rore,

Du hast sicher Recht mit Deiner Kritik. Es gab aber schon einmal bessere Zeiten :-), zumindest für die Sammler in Leipzig, wobei ich nicht sagen kann, ob die sich heute sehr moderat anhörenden Preise damals nicht sehr viel Geld waren.



Ich habe bei der Bearbeitung von DDR-Maschinenstempeln diesen Beleg gefunden. Ein Dokument, dass Michelkataloge schon einmal preiswerter waren.

Viele Grüße
Lothar
 
LK Am: 16.06.2012 15:26:23 Gelesen: 23636# 3 @  
@ LOGO58 [#2]

Hallo,

der Preis war nach der Währungsreform von der Zahl her sicherlich günstig, aber für viele Sammler unerschwinglich wenn man die Stundenlöhne der damaligen Zeit gegenüberstellt.

Gruß

LK
 
erron Am: 16.06.2012 17:02:40 Gelesen: 23608# 4 @  
@ LOGO58 [#2]

Mit dem ersten Tarifvertrag 1948 wurde ein Monatseckentgelt von 213 DM vereinbart, was einem Stundenlohn von 1.02 DM entspricht.

Quelle: http://www.metallnrw.de

Man musste also als Metallfacharbeiter ca. 7,5 Std arbeiten, um sich den Michel Katalog in Schwarz/Weiß zuzulegen.

mfg

erron
 
Richard Am: 26.06.2012 08:39:03 Gelesen: 23403# 5 @  
@ erron [#4]

Man musste also als Metallfacharbeiter ca. 7,5 Std arbeiten, um sich den Michel Katalog in Schwarz/Weiß zuzulegen.

Danke für Deinen Link zu den Metalltarifen.

Über einen so langen Zeitraum Preise zu vergleichen ist nicht einfach. Ich habe folgenden Ansatz versucht:

Michel Deutschland 2012 kostet 44 Euro. Gegenüber dem von Lothar [#2] vorgestellten Katalog enthält er aber zusätzlich Bund, Berlin und DDR, die ich jetzt mangels Kenntnis vom Umfang des aktuellen Katalogs mit mindestens 50 % des Gesamtumfang abziehen würde. Vielleicht kann jemand den exakten Anteil "bis 1947" am aktuellen Deutschland Katalog genauer bezeichnen, dann rechne ich nochmal neu.

Damit würde der Katalog, beschränkt auf die Ausgabegebiete bis 1947, nur noch maximal 22 Euro kosten.

Der aktuelle Metallertarif 2012 liegt bei 14,87 Euro. Damit würde der Katalog nur noch 1,48 Arbeitsstunden kosten. Errons Link hatte noch 7,35 Stunden in 1947 ausgewiesen. Das bedeutet:

- Um den Katalog zu kaufen, muss nicht mehr ein Tag, sondern nur noch 90 Minuten gearbeitet werden. Der Katalog ist - in Metallertarifen gerechnet - um 80 % preiswerter geworden.

- Die Papierqualität hat sich wesentlich verbessert, der Katalog ist in Farbe gedruckt und es ist eine CD beigelegt. Das alles gibt es kostenfrei dazu.

Bedeutet für mich: Die Kataloge, auf den damaligen Inhalt berechnet, waren noch nie so günstig wie heute.

Das was die Kataloge wirklich so unverschämt teuer macht, ist die zügellose Ausgabepolitik der Postverwaltungen. Und damit meine ich auch Deutschland und viele europäische Staaten und keinesfalls nur die ehemaligen Scheichtümer oder einige afrikanische und südamerikanische Staaten.

Wenn die (Motiv-) Sammler solche Ausgabeländer durch ihre Käufe unterstützen, brauchen sie sich nicht wundern, wenn der Schwaneberger Verlag eines Tages einen Weltkatalog in 50 Bänden auflegen wird. Das wäre dann wahrscheinlich auch das Ende der Weltkataloge in der heutigen umfangreichen und gedruckten Version.

Schöne Grüsse, Richard
 
Rore Am: 26.06.2012 12:24:03 Gelesen: 23355# 6 @  
@ Richard [#5]

Habe einen Scott von 1962 mit einer Stärke von ca. 9 cm.

Gruß
Rore
 
Cantus Am: 27.06.2012 16:41:47 Gelesen: 23216# 7 @  
@ Rore [#6]

Hallo Rore,

ich nutze üblicherweise nur Kataloge, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, nur bei Ganzsachen bin ich weitgehend aktuell. Michel-Kataloge von Europa oder z.B. Afrika bekommt man nach 5-10 Jahren schon erheblich preiswerter als bei ihrer jeweiligen Ausgabe. Und wenn du bedenkst, dass die in den Katalogen genannten Preise sowieso nur Relationen zu anderen Katalogpreisen darstellen, also die eine Marke in Relation zu einer anderen gebracht wird, kann man gut auch mit älteren Katalogen arbeiten. Außerdem stellen Katalogpreise niemals den Wert einer Sache dar, sondern sind nur ein Fixpunkt, an dem sich Händler und Sammler prozentual orientieren.

Die aktuelle Preisgestaltung bei den Michelkatalogen mag dir hoch erscheinen, aber nicht nur der Druck und die Aufmachung müssen bezahlt werden, sondern vor allem die dahinter stehenden Personal- und Sachkosten, die ganz erheblich sein dürften angesichts des immer noch - trotz aller Kritik - außerordentlich ausführlichen Inhalts aller mir bekannten Michel-Kataloge. Und wenn du dir andere Kataloghersteller anschaust, so z.B. Zumstein, den SBK, den ANK. den Ferchenbauer, den Stanley Gibbons, den Dallay und andere mehr, auch alle diese Katalog- oder Handbuchhersteller haben ihre Preise so anheben müssen, dass man sich eben nicht mehr so nebenbei ihre Kataloge kaufen kann, wenn man denn weiterhin Qualität und Ausführlichkeit erwartet.

Und schließlich, wenn früher vielleicht 100.000 Personen sich einen Michel-Katalog gekauft hatten (bei erheblich geringerem Umfang) und es heute vielleicht nur noch 1.000 Personen sind, weil nicht mehr so viele Menschen Briefmarken sammeln, wie sollte denn so ein Verlag bei gleichzeitig erheblich gestiegenen Druckkosten da sonst so über die Runden kommen? Oder willst du etwa zukünftig nur noch die Qualität beim Inhalt haben, die sogenannte Weltkataloge (in einem Band) anbieten?

Viele Grüße
Ingo
 
Francysk Skaryna Am: 16.02.2014 12:35:35 Gelesen: 21975# 8 @  
Moin,

um das Thema aus aktuellem Anlass mal wieder aufzuwärmen:

Wie schätzt Ihr die Preisentwicklung bei Michel - Katalogen angesichts der jüngst (vorerst) beendeten und doch recht teuren Prozessserie ein? Diese Kosten muss so ein Verlag auch irgendwo verdienen.

Ferner: Wenn Arbeitsgemeinschaften als Reaktion nun tatsächlich ihre Ergebnisse nicht mehr kostenlos der Redaktion überlassen ?

Wie wird man reagieren und wie wird der Katalogkunde darauf reagieren?

Gruss
 
JohannesM Am: 16.02.2014 12:55:25 Gelesen: 21964# 9 @  
@ Richard [#5]

Man darf aber nicht vergessen, dass der Anbieter aus Leipzig kam. Es handelt sich also nicht um DM West, sondern DM der Deutschen Notenbank (SBZ, DDR). Wie sich der Umtauschkurs im Laufe der Zeit entwickelt hat, ist ja bekannt, wie er 1949 stand entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Eckhard
 
22028 Am: 16.02.2014 14:37:17 Gelesen: 21923# 10 @  
@ Francysk Skaryna [#8]

Arbeitsgemeinschaften liefern nur einen Teil der Infos die in den Katalog einfließen und gegen Prozesskosten gibt es im allgemeinen Versicherungen, ansonsten die diese ganze Diskussion eigentlich für die Katz.
 
doktorstamp Am: 16.02.2014 14:48:10 Gelesen: 21915# 11 @  
@ Francysk Skaryna [#8]

Die Argen sind in der Lage eigene Kataloge herauzugeben, schon mehrmals haben die Argen damit Schule gemacht, erwähnt wird an erster Stelle die Handbücher der Argen Ampost und Bauten 1948.

Bei letzterer erschien das Handbuch in Loseblattformat, Nachträge um den Katalog auf den laufenden zu halten sind billiger als ihn jedes mal neu aufzulegen.

Das Loseblattformat hat sich bewährt.

Michel täte nichts falsches als mit den Sammlern zu sprechen, anstatt sich von bevorzugten Personen leiten zu lassen.

Freilich müssen die Gerichtskosten wieder eingespielt werden, wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich sagen es muß vom Boden auf neu aufgestellt werden.

In (noch) geringem Umfang bietet Philotax eine Alternative, dennoch wird vor allem beim Tausch den Michel vorgezogen.

mfG

Nigel
 
22028 Am: 16.02.2014 15:06:11 Gelesen: 21895# 12 @  
@ doktorstamp [#11]

Die Frage ist halt, wie viele Mitglieder sind in den ARGEn vereint und wie viele Sammler kaufen den Katalog. Ich denke die Diskussion zu den Katalogpreisen und Notierungen ist so alt wie das sammeln selbst.

Es mag voreingenommen klingen, aber jeder kann ja versuchen eigene Kataloge auf den Markt zu bringen es gehört aber viel Enthusiasmus und Geld dazu, und Kritik hinterher wird auch zuhauf kommen.
 

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