Werbesendungen oder auch Massenwerbesendungen werden auf vielfältige Weise frei gemacht. Typisch sind einfache Freimachungsvermerke, aber auch Markenfrankierungen und andere Freimachungsformen.
Internetmarken erscheinen weniger geeignet, weil jede Internetmarke individuell ist und entsprechend einzeln abgerufen werden muss. Die DPAG bietet Schnittstellen an zur Anbindung von Softwaresystemen an die eFilale. Auf diese Weise können Seriendrucke aus der entsprechenden Software heraus angestoßen und die Sendungen gleich mit Internetmarken frei gemacht werden.
Für eine personalisierte Werbung ist eine solche Freimachung denkbar. Dennoch hatte ich bisher keine Beispiele gesehen oder vielleicht auch nur nicht als etwas ungewöhnlicheres wahr genommen. Heute habe ich zwei Belege erhalten aus eben dieser Kategorie.
1. Große Postkarte (235 x 125 mm) mit einer personalisierten Einladung zu einer Messe. Aufgedruckt ist der Adressat und die Internetmarke zu 0,45 Euro mit Kaufdatum 08/15.
Der Wertstempel ist eine Internetmarke vom Typ 1a-3.
2. Faltbrief (235 x 125 mm), nach rückseitigem Aufdruck ein "Sonderpreisflyer" ebenfalls personalisiert. Aufgedruckt ist der Adressat und die Internetmarke zu 0,62 Euro mit Kaufdatum 10/15.
Doch hier trügt der Schein, denn der Wertstempel ist vermutlich keine (individuelle) Internetmarke. Das fiel mir auf, als ich das genaue Kaufdatum der "Internetmarke" mit einer Decodier-App ermitteln wollte. Der 2D-Matrixcode ließ sich nicht decodieren. Schaut man genauer hin, so kann man leicht erkennen warum es nicht funktionierte:
Der 2D-Matrixcode ist nicht vollständig. Die letzte senkrechte Pixel-Spalte wird nur im Ansatz dargestellt. Nun frage ich mich, was das denn ist?! Es könnte ein fehlerhafter Druck sein oder aber einfach nur ein Freimachungsvermerk, der wie eine Internetmarke aussieht?!
Ich halte die Augen auf nach weiteren Belegen dieser Art. Wenn ihr etwas habt, würde ich mich freuen, wenn ihr es hier zeigen könntet.
Viele Grüße
Michael
@ Michael Mallien
[#1]Hallo Herr Mallien,
die Internetmarke auf dem 2. Beleg ist wohl eine "echte" Internetmarke, auch wenn der Druck rechts etwas unvollständig ist.
Mit der Smartphone-App
DM Scanner Pro, aktuelle Version 0.63, lässt sich der Datamatrixcode auslesen mit folgendem Ergebnis:
Gesamtstring: [44, 45, 41, 85, 00, 00, 01, 2b, 27, a0, 01, 24, 7c, 67, 00, 01, 20, 25, 20, f5, 66, 46, 1f, 35, 1f, bb, e4, 55, d8, 6e, ed, 0c, ac, 53, 0c, fd, 63, d0, 76, 6b, 00, 00]
Postunternehmen: DEA
Frankierart: 133 - Internetmarke (42 Byte)
SendungsID des Herausgebers: 76583
Seriennummer Frankiersystem: [a0, 01, 24, 7c, 67]
Frankier-ID: In Implementierung
Zusatzleistung/Variante: keine
Produktschlüssel: 1
Produkt: Standardbrief
Version Produkte/Preise: 32
Kryptografische Informationen: [25, 20, f5, 66, 46, 1f, 35, 1f, bb, e4, 55, d8, 6e, ed, 0c, ac, 53, 0c, fd, 63, d0]
Einlieferungsdatum: 30.10.2015
Optional: 0
Die lesbaren Daten auf dem Beleg sind also korrekt codiert.
Viele Grüße
Franz-Josef