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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 942 Beiträge:
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bignell Am: 24.04.2020 13:35:53 Gelesen: 364253# 668 @  
Liebe Freunde,

David Feldman hat wieder einige spektakuläre Stück in seiner Vorschau:

Mauritius Post paid: Sechserblock 1d earliest impression, Brief mit 1+2d early impressions

Aber auch zwei empfehlenswerte Artikel über Rumänien mit unter anderem dem "Large Journal" mit 8 x 5 Parale. [2] [3]

Liebe Grüße, harald

[1] https://www.davidfeldman.com/2020/04/the-mauritius-1848-59-post-paid-primitives/
[2] https://www.davidfeldman.com/2020/04/its-a-bull-market-for-romania/
[3] https://www.davidfeldman.com/2011/05/classic-romania/
 
Koban Am: 24.04.2020 18:04:28 Gelesen: 364197# 669 @  
Link [1] im Beitrag [#668] bitte nicht anklicken. Ihr bekommt nur schlechte Laune.

Gruß,
Koban
 
marc123 Am: 24.04.2020 18:30:25 Gelesen: 364185# 670 @  
@ Koban [#669]

Hallo Koban,

ich verstehe Deine schlechte Laune und hoffe, dass ich sie mit meinem Beitrag nicht verschlechtere.



Abbildung aus der Kanai Sammlung, Auktion von David Feldman (3.11.1994), Ausruf 80.000 SFr.

Ex. Hind, Ex. Burrus, Ex. Kanai

Traurige Grüße
Marc
 
marc123 Am: 24.04.2020 18:43:31 Gelesen: 364170# 671 @  
@ bignell [#668]

Danke fürs Zeigen.

Hier ein Link zum Mauritius Post Paid Teil [1].

Schade, dass einige Marken "some usual toning" haben.

Marc

[1] https://www.davidfeldman.com/dfsa-auctions/2020-spring-auctions/?soff_category=9901
 
bignell Am: 24.04.2020 19:47:44 Gelesen: 364147# 672 @  
@ Koban [#669]

Hallo Koban,

warum schlechte Laune? Ich freue mich, dass solche Stücke erhalten geblieben sind, wieviele davon sind vor 150 Jahren im Altpapier / Restmüll gelandet?

Liebe Grüße, harald
 
marc123 Am: 24.04.2020 20:26:01 Gelesen: 364131# 673 @  
@ bignell [#672]

Hallo Harald,

Vergleiche einmal das Bild von meinem Beitrag mit dem Sechserblock von Deinem Link (besonders die untere Reihe).

Liebe Grüße
Marc
 
Martin de Matin Am: 24.04.2020 21:02:17 Gelesen: 364112# 674 @  
@ marc123 [#673]

Sieht es nicht so aus als wären alle oder die meisten (eventuell Marken aus der Bogenrekonstruktion nicht alle) "One Penny"-Marken, die angeboten werden vom gleichen Schicksal betroffen.

Gruss
Martin
 
marc123 Am: 24.04.2020 21:09:58 Gelesen: 364106# 675 @  
@ Martin de Matin [#674]

Genau, so sieht es aus.

Gruß
Marc
 
10Parale Am: 24.04.2020 21:30:50 Gelesen: 364094# 676 @  
@ Martin de Matin [#674]

Ist das ein Ärztekongress hier? Warum nicht gleich Latein sprechen?

Könntet Ihr mal die Mitlesenden, Unwissenden wie mich aufklären, um was es hier geht? Klar, ein Sechserblock einer seltenen Mauritiusmarke mit immensem Preis.

Was für ein Schicksal betrifft die Marken?

Liebe Grüße

10Parale
 
bignell Am: 24.04.2020 21:36:43 Gelesen: 364085# 677 @  
@ marc123 [#673]

Hallo Marc,

verstehe. Woher kommt die Verfärbung?

Liebe Grüße, harald
 
Frankenjogger Am: 24.04.2020 21:38:19 Gelesen: 364084# 678 @  
@ 10Parale [#676]
@ bignell [#677]

Guckst du hier [1]!

Gruß, Klemens

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=14168&CP=0&F=1#newmsg
 
Martin de Matin Am: 24.04.2020 22:14:28 Gelesen: 364049# 679 @  
@ 10Parale [#676]

Das in der Druckfarbe enthaltene Blei hat mit Schwefel aus der Umgebung der Marke eine Verbindung eingegangen, dadurch hat sich die orange Farbe zeileweise in braun verändert. Dies könnte vielleicht der Fall sein, wenn die Marke sich in den Abgassen eines Kohlekraftwerks ohne Rauchgasentschwefelung befand, oder die Marke war vielleicht in einem Album aus falschen Material (schwefelhaltigen Kunststoff?) untergebracht. Manche Beschreibung von Auktionslosen wird dies netterweise als oxidiert angegeben.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 25.04.2020 11:53:08 Gelesen: 363880# 680 @  
@ Heinz 7 [#181]

Die unvergleichliche Briefmarken-Sammlung der Königin von England hat eine lange Geschichte, die im Wesentlichen von drei Personen geprägt war:

- König Georg V.
- Edward Denny Bacon, Kurator der königlichen Sammlung (1913-1938)
- Sir John Wilson, Kurator der königlichen Sammlung (1938-1969)

Sie formten und prägten die Sammlung und erschlossen sie durch eine genaue Katalogisierung. Das unvergleichliche Werk erschien 1952



1953 wurde Elisabeth II. Königin von England und sie wurde damit auch Erbin der grössten Sammlung des British Empires, die je zusammengetragen wurde. Wie weit die Sammlung in den letzten 67 Jahren verändert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Bekannt ist mir lediglich, dass zu sehr seltenen Gelegenheiten Neuakquisitionen gemacht wurden.

Gross war darum die Aufregung, als bekannt wurde, dass Teile ihrer Sammlung bei Spink, London, zum Verkauf angeboten wurden. Ich übersetze aus dem Vorwort des Kataloges (Autor: Charles Goodwyn, Keeper of the Royal Philatelic Collection):

"Die königliche Sammlung ist die weltweit umfassendste Sammlung von Grossbritannien und dem Commonwealth. Kürzlich hat die königliche Hoheit dem Kauf eines wertvollen Ersttagbriefes der One Penny Black zugestimmt. (....). Um diesen Ankauf zu finanzieren und um eine Reserve für den weiteren Ausbau der Kollektion zu schaffen, seien gewisse Dubletten und "surplus items" (="Zusatzstücke"?) aus der königlichen Sammlung durch Spink zu verkaufen.

Spink wies stolz darauf hin:

"Spink are privileged to have worked (...) to bring you, the collector, this auction catalogue. This is the first time that collectors have an opportunity of acquiring items with such a distinguished provenance. Thursday 17th May marks a unique and historic occasion in the annals of philately"



Der Verkauf war umfangmässig nicht sehr bedeutend und umfasste 192 Lose.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.04.2020 12:32:00 Gelesen: 363859# 681 @  
@ Heinz 7 [#680]

Die Auktion vom 17.5.2001 von Spink, London, bot für Sammler die Möglichkeit, Stücke aus der Sammlung der Queen zu erwerben. Die Aufmerksamkeit zahlreicher Philatelisten war also gross.



Die Auktion war in drei Teile gegliedert

Grossbritannien (94 Lose)
The Dominions and British Empire (61 Lose)
Egypt and Suez Canal (37 Lose)

Die (unteren) Schätzpreise lagen gesamthaft bei GB£ 293'300, das ist im Vergleich zu anderen wichtigen Auktionen eher wenig. Vier Lose waren geschätzt zu GB£ 10'000-12'000 (1 x) bzw. zu GB£ 18'000-20'000 (3 x), alle anderen Lose lagen darunter.

Nicht überraschend war, dass die Auktion ein grosser Erfolg wurde. Alle 192 Lose wurden verkauft, und das Gesamtergebnis lag bei
Hammerpreis: GB£ 644'290
Preis inkl. Aufgeld (15 %) also: GB£ 740'933.50

Nur 14 Lose wurden unterhalb des unteren Schätzpreises zugeschlagen (66.7 - 86.7 % des estimate), alle übrigen 178 Lose übertrafen den unteren Schätzpreis. 98 Lose erzielten gar mindestens das doppelte des unteren Schätzpreises.

Ein Star des Abends war ein Fehldruck vom Kap der Guten Hoffnung.



Los 127 der Auktion war ein 1861 "Woodblock", 1 Penny milchblau, Farbfehldruck im Paar mit 4 Pence Marke milchblau (=Normalmarke). Ich habe diese Marke in diesem Thema bereits vorgestellt (Michel Nr. 5 F). Sie gilt schon seit Ewigkeit als klassische Rarität und war bei Haas 1905 in der Liste der seltensten Fehldrucke auf Platz 8 platziert.

@ Heinz 7 [#181]

Der Fehldruck ist gestempelt nicht so selten wie ungebraucht, gilt aber als grosse Rarität und hatte zum Zeitpunkt der Auktion einen Katalogwert von GB£ 29'600 (Stanley Gibbons 13c, 14).

Die Schätzung für dieses Stück lag bei GB£ 18'000 bis GB£ 20'000.
Der Hammer fiel aber erst bei GB£ 65'000 (Endpreis also GB£ 74'750).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.04.2020 11:00:09 Gelesen: 363515# 682 @  
@ Heinz 7 [#681]

Das Ergebnis von GB£ 65'000 / 74'750 für Los 127 ist sicherlich beeindruckend und dürfte ein Rekordergebnis für diesen Fehldruck darstellen. Die Aussicht, ein so prominentes Stück aus der königlichen Sammlung zu erwerben, hat verkaufsfördernd gewirkt und der stolze neue Besitzer des Stückes hat die einmalige Provenienz des Stückes mit einer "Zusatzprämie" bezahlen müssen.

Es ist aber auch ein ausserordentliches Stück!

Im Buch von Sir John Wilson war diese Marke farbig abgebildet (siehe "plate VII" nach Seite 34)! Ich kann auf der Seite "British Africa", Seite 11-13, wo die Stücke von Cape of Good Hope aufgelistet sind, nur einen anderen Fehldruck 1 Penny blue 1861 Woodblock finden (Siehe Abbildung schwarzweiss, Tafel Brit. Africa, 2, item no. 4); ein Stück auf kleinem Fragment. Sicher ein schönes Stück, aber mit persönlich gefällt das lose Paar (1d+4d zusammenhängend!) besser, und ich hätte dieses Stück aus der königlichen Sammlung sicherlich nicht verkauft! Es sei denn, nach 1952 sei ein anderes (noch besseres) Stück zu der Sammlung gekommen.

Leider kann ich Herrn Charles Goodwyn, LLB, RDP, Hon. FRPSL, Keeper of the Royal Philatelic Collection 2001, nicht befragen.

Das führt uns zu der Frage, die ja auch von Martin schon angesprochen wurde:

@ Martin de Matin [#656]

Wie hat sich die königliche Sammlung seit 1952 verändert? Welche wichtigen Stücke kamen hinzu? Welche wurden der Sammlung entnommen? Ich kenne nur diesen einen Verkauf aus der Sammlung bei Spink vom 17.5.2001.

Interessante Fragen, finde ich.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.04.2020 11:40:12 Gelesen: 363498# 683 @  
@ Heinz 7 [#682]

Wenn Charles Goodwyn, Keeper of the Royal Collection (2001), das atemberaubende "Woodblock"-Paar 1861 1d+4d hellblau zum Verkauf freigegeben hatte, musste er dafür ja gute Gründe haben. Angeblich sollten 2001 nur Dubletten und Zusatzstücke aus der königlichen Sammlung verkauft werden ("certain duplicate and surplus items").

Nebenbei: was ein "surplus item" sein soll, ist mir persönlich nicht klar.

Ich habe bereits erwähnt, dass die königliche Sammlung bis 1952 kein weiteres solches Paar (Fehldruck zusammenhängend mit Normalmarke) auswies.

Ich habe nun drei sehr wichtige Cape of Good Hope Sammlungen studiert und geprüft, ob in einer dieser Sammlungen vielleicht ein vergleichbares Stück angeboten wurde. Theoretisch hätte es (nach 1952) ja von Queen Elisabeth II gekauft werden können, und hätte damit dafür gesorgt, dass das wunderbare Stück, das 2001 verkauft wurde, tatsächlich nur noch "zweite Wahl" gewesen wäre.

Wir wissen, dass Alfred F. Lichtenstein und seine Tochter Louise Boyd Dale eine traumhafte Cape-Sammlung hatten, und wenn wir den Auktionskatalog studieren, der beim Verkauf ihrer Sammlung herauskam (Harmers of New York, 25./26. November 1989), dann finden wir tatsächlich atemberaubende Stücke, unter anderem auch 1861 Woodblock 1 Penny-blau Fehldrucke!

Nicht weniger als 5 (ja: fünf!) solcher Farbfehldrucke waren da vorhanden (Stanley Gibbons No. 13c: pale milky blue, One Penny Error of color):

- drei gestempelte Stücke
- ein Stück auf kleinem Fragment
- ein Paar, zusammenhängend mit Normalmarke 4 Pence

Das beste Stück sei anbei gezeigt.



Es hatte damals einen Katalogwert von GB£ 23'500+.

Die Auktion wurde in Washington durchgeführt. Los 336 erzielte ein Resultat von US$ 30'000.

Wenn wir das Stück mit jenem aus der Sammlung der Queen vergleichen, können wir feststellen, dass das Dale-Lichtensstein Paar nicht besser ist (Qualität). Es gab also meines Erachtens keinen Grund für die Queen, dieses Stück 1989 zu kaufen, obwohl es in euphorischen Worten beschrieben war:

"A MOST IMPRESSIVE SHOWPIECE SHOWING THE ERROR "IN SITU". UNBELIEVABLY RARE."

Die Frage also bleibt: warum hat Goodwyn Los 127 des Sales 1274 bei Spink freigegeben?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.04.2020 12:09:07 Gelesen: 363487# 684 @  
@ Heinz 7 [#681]

Es ist bereits fast 12 Uhr. Wieder habe ich stundenlang gesucht, und einige Erkenntnisse gewonnen:

a) die grossartige Sammlung von Ronald Lee ("Maximus" Grand Prix Collection, Sotheby's London, 7.9,1989) enthielt KEIN solches Paar, wie in Los 127 gezeigt

b) die Spitzensammlung von Sir Maxwell Joseph (Sotheby's London, 28./26.10.1982) enthielt KEIN solches Paar, wie in Los 127 gezeigt

c) die Grand Prix-Sammlung von Joseph Hackmey entält ein solches Paar, wie in Los 127 gezeigt: auf Seite 123 des Buches Edition d'Or (Band XXII) finden wir ein solches Paar:

"Milky blue, the ERROR se-tenant with normal 4d". Es ist ohne Zweifel ein anderes Paar als die oben gezeigten Exemplare.

Folgerung: Herr Hackmey war also offenbar nicht der Käufer bei Spink 2001.

... und: es gibt mindestens drei vergleichbarer Paare, wobei mir das Paar aus der Sammlung der Queen (bis 2001) das schönste zu sein scheint.

Genug für heute... Ich wüsste zu gerne, ob Charles Goodwyn hier eine "Kronjuwele" abgegeben hat, ohne dass die königliche Sammlung heute ein vergleichbares/besseres Stück beinhaltet.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 26.04.2020 13:26:00 Gelesen: 363454# 685 @  
@ Heinz 7 [#684]

In der Sammlung von Mrs. Ad Inhusophon (Spink 26.5.1999) waren sechs blaue Fehldrucke, davon ein ungebrauchtes Exemplar, aber kein Paar mit einer normalen Marke.

Gruss
Martin
 
marc123 Am: 26.04.2020 15:10:42 Gelesen: 363410# 686 @  
@ Heinz 7 [#684]

Lieber Heinz,



hier das Paar aus der Lady Hope Sammlung (Feldman, 19.11.2003, Los 20302). "internal faults, fresh appearance… Cert. RPS (1947)"

Weiter wird erwähnt, dass es sich um eines von 3 Paaren in Privater Hand handelt.

Estimate SFr. 15.000 - 20.000.

Liebe Grüße
Marc
 
marc123 Am: 26.04.2020 15:48:48 Gelesen: 363384# 687 @  
Hier noch eine Abbildung eines vierten Stückes, aus der "Besançon-Sammlung" (part I) Corinphila 231, 30.11.2018, Los 6086.



Hier wird auch erwähnt, dass es sich bei weitem um das feinste der drei (seit dem Verkauf des Stücks Ihrer Majestät Queeen Elisabeth II), vier bekannten Stücke handelt.

Ex Ferrary, Burrus, Solomon.

Ausruf 50000 (CHF) 45000 (Euro). Verkauft für 133100 CHF (incl. buyer's premium).

Liebe Grüße
Mar

@ Heinz 7 [#684]

Lieber Heinz,

welches ist das Stück von Joseph Hackmey? Wurde dieses verkauft oder befindet es sich noch in seinem Besitz?

Liebe Grüße
Marc
 
Heinz 7 Am: 27.04.2020 13:15:36 Gelesen: 363187# 688 @  
@ marc123 [#687]

Hallo,

ich habe gestern noch ein viertes Paar gefunden, aus der Sammlung Maurice Burrus, Robson Lowe London, 27.11.1962, Los 109.



Schön, dass du dieses Exemplar uns in Farbe zeigen kannst, denn es ist ganz offenbar dieselbe Marke, und auch die Beschreibung stimmt überein: "ex Ferrary, ex Burrus".

Dass es "das feinste" Exemplar sein soll, wage ich zu bezweifeln, denn im Auktionskatalog Robson Lowe steht:

"...lightly cancelled but there are two tears in the error." Also zwei Risse in der 1d. - Marke. Für mich bleibt vorerst das Stück aus der königlichen Sammlung das Beste (meines Wissens). Der Preis 2018 war also sehrsehr hoch.

Zur Frage des "Hackmey"-Exemplares:

dieses stammt ohne Zweifel aus der Sammlung "Lady Hope" (David Feldman, 2003). Meines Wissens hat Joseph Hackmey seine Kap-Sammlung noch nicht wieder verkauft, sondern sie gehört nach wie vor zu seinem "Imperium" von ca. zwei Dutzend Weltklasse-Sammlungen ("zwei Dutzend" = grobe Schätzung meinerseits). Die Übersicht über seine Sammlungen zu wahren, ist aber schwierig; er hat bereits vieles wieder verkauft.

Heinz
 
marc123 Am: 27.04.2020 21:32:14 Gelesen: 363035# 689 @  
@ Heinz 7 [#688]

Hallo Heinz,

danke für die Antwort bezüglich des "Hackmey"-Exemplares",

@ Heinz 7 [#682]

"und ich hätte dieses Stück aus der königlichen Sammlung sicherlich nicht verkauft! Es sei denn, nach 1952 sei ein anderes (noch besseres) Stück zu der Sammlung gekommen."

@ Heinz 7 [#683]

"Wenn wir das Stück mit jenem aus der Sammlung der Queen vergleichen, können wir feststellen, dass das Dale-Lichtensstein Paar nicht besser ist (Qualität). Es gab also meines Erachtens keinen Grund für die Queen, dieses Stück 1989 zu kaufen, obwohl es in euphorischen Worten beschrieben war:

"A MOST IMPRESSIVE SHOWPIECE SHOWING THE ERROR "IN SITU". UNBELIEVABLY RARE."

Die Frage also bleibt: warum hat Goodwyn Los 127 des Sales 1274 bei Spink freigegeben?"


Ich habe mir ein paar Gedanken über Deine Interessante Frage gemacht.

Wie schon erwähnt ist es wohl das schönste der vier Exemplare Streiten ließe sich höchsten bei der Reihenfolge der Schönheit, über das ("Ferrary/ Burrus-Exemplar"). Die Risse von denen Du schreibst sind mittlerweile restauriert. Ich Zitiere "The error has two closed and restored Tears of no importance" (Corinpfila 231, 30.11.2018, S.50). Aber es ist bei diesem Exemplar nicht wichtig um die Frage zu klären, ob ob es schöner ist oder nicht, weil es ja 2018 verkauft wurde, also nach der Auktion von 2001.

Bleibt also die Frage zu beantworten ob sich 2001 ein besseres Exemplar in der Königlichen Sammlung befand (also ein uns unbekanntes fünftes Exemplar), weil wir die anderen drei ja aufgrund der Qualität und nach 2001 nachgewiesenen anderen Besitzer (bei 2 Exemplaren) ausschließen können.

Etwas hilfreiches habe ich im Buch von Nicholas Courtney, The Queen's Stamps. The AUTHORISED HISTORY of the ROYAL PHILATELIC COLLECTION, (Frome u. London 2004), 231. Allerdings verwirren mich diese Informationen auch etwas und es ist wie ich weiter unten geschrieben habe, nicht ganz einfach eine klare Schlussfolgerung zu ziehen.

Hier wird geschrieben dass es nur vier Exemplare dieser Paare gibt und dass das des Königs ohne Zweifel das schönste ist ("There are only four known examples of the error ONE PENNY blue and FOUR PENCE in se-tenant pair and the King's example was without doubt the finest").

Also scheint es laut diesem Buch kein fünftes Exemplar zu geben. Das Buch erschien 2004, da war das Paar aber schon verkauft. Wurde dieses Thema vom Autor vor der Auktion behandelt oder at er aus dem Buch von 1953 (Beitrag 680) die Informationen entnommen und sie nicht aktualisiert? Bei der Bedankung schreibt der Autor aber dass er Zutritt zur Royal Philatelic Collection hatte.

Auf der gleichen Seite steht, dass der der erste Besitzer W.W.Blest war und den Brief an Williame Averey verkaufte. Dessen Sammlung wurde 1909 an W.H. Peckitt gekauft der sie an Henry Duveen verkaufte.

Das Wort "Brief" stört mich. Ich denke dass das Paar auf einer dieser frühen Stationen abgelöst wurde? Leider ist es im Buch nicht abgebildet. Weiter ist, nachdem das Irrtümliche Austausch der beiden Druckstöcke beschrieben wird, zu lesen:"and it was these very stamps, on piece and cover, that the King was able to buy from Mrs Duveen and her son". Das Wort Brief "cover" bezieht sich hier aber auf einen anderen abgebildeten Brief mit dem Paar in der Farbe Vermillon.

Liebe Grüße
Marc
 
Heinz 7 Am: 28.04.2020 14:46:49 Gelesen: 362843# 690 @  
@ Heinz 7 [#344]
@ Heinz 7 [#345]

Wir haben bei dem sehr seltenen Fehldruck für Südaustralien gerätselt, wie viele Exemplare es von dieser Abart denn gibt. "Weniger als zwölf" war eine Aussage 1987 (Im Buch "Linn's Philatelic Gems 1" von Donna O'Keefe).

Nun gibt es zu diesem Thema eine interessante Ergänzung. Bei Spink London kommt diese Marke zum Verkauf am 29.4.2020



South Australia
1868-79 Watermark Large Star, Perf. 11½-12½
"3-pence" on 4d. deep ultramarine with surcharge omitted

Die Marke hat einen Schätzpreis von GB£ 20'000-25'000. Das ist natürlich nicht "wenig", aber für einen so seltenen Fehldruck doch auch nicht sehr viel.

Gemäss Auktionskatalog gibt es 11 gebrauchte Stücke dieses Fehldruckes. Die Zahl der verfügbaren Stücke ist zudem reduziert, da 4 Exemplare in Museen/Institutionen untergebracht sind. Die ungebrauchten Exemplare sind nicht gezählt. Davon habe ich eines oben gezeigt.

Zitat: "Of the eleven used examples recorded, four reside in institution collections."

Weiter lesen wir zu dem Los:
"neatly cancelled by part Adelaide datestamp, fine. By far the finest example recorded of this iconic error. S.G. 68c."

Auf das tatsächliche Ergebnis dürfen wir also gespannt sein!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 28.04.2020 15:11:35 Gelesen: 362837# 691 @  
@ marc123 [#689]

Lieber Marc,

ich bin sehr zufrieden, dass Du mit uns Deine Überlegungen teilst. Es freut mich, dass wir zusammen die Erkenntnisse so trefflich vertiefen können!

Das Buch: "Nicholas Courtney, The Queen's Stamps" kenne ich nicht! Wenn er darin aber schreibt, es gäbe nur vier Paare dieses gesuchten Fehldruckes (1d/4d. hellblau), dann bestätigt dies ja unerwartet deutlich das bereits Gesagte.

Dass Henry Duveen das Paar aus der königlichen Sammlung besass, wusste ich bereits aus dem Buch von Wilson. Er hat sich ja auch zum Wachsen der Sammlung geäussert und einige Provenienzen angegeben (1952).

Henry Duveen hatte eine märchenhafte Sammlung. An der Ausstellung 1913 in New York war er einer der erfolgreichsten Aussteller, mit mehreren goldenen Auszeichnungen, u.a. für Mauritius und Grossbritannien.

Nach seinem Tod 1919 verkaufte seine Frau Mrs. Duveen die gewaltige Sammlung via Charles J. Phillips, der damals einer der führenden Raritäten-Händler war. 1922 bot Phillips umgehend dem König Georg V. an, sich besondere Stücke herauszupicken. Damals dürfte auch das schöne Cape-of Good Hope-Paar den Weg in die Sammlung gefunden haben.

Ca. 79 Jahre lang war dieses Stück ein Glanzstück in der königlichen Sammlung, bis es, für mich (bisher) unverständlich, in London zum Verkauf freigegeben wurde.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 29.04.2020 21:13:02 Gelesen: 362388# 692 @  
@ marc123 [#689]

Dein Interesse, Marc, an den Fragen, die wir hier erläutern, ermunterte mich, die Bibliothek speziell nach "Cape" zu durchforsten. Vielleicht interessieren die Informationen, die ich heute vorstellen möchte den einen oder anderen Leser?



Ein Handbuch, das ich seit mehr als 30 Jahre kenne, das aber leider noch nicht in meiner Bibliothekt steht, heisst:

Stevenson, D. A., "The Triangular Stamps of Cape of Good Hope, H.R. Harmer, 1950".

Es ist ein grossartiges Buch, bei "Philabooks" beschrieben wir folgt:

"der Klassiker zur Bestimmung der Platten und der Plattenfehler der Kapdreiecke, 1951 ausgezeichnet mit der Crawford-Medaillie der RPS, 142 S.".

Stevenson konnte seine Kenntnisse aus seiner eigenen, phantastischen Sammlung, aufbauen und festigen und er schuf ein Werk, das auch heute noch jedem "Cape"-Sammler wertvolle Dienste leistet.

Ich habe aber den Auktionskatalog, als seine eigene Sammlung 1950 in London versteigert wurde. Der Katalog ist nicht umfangreich, bloss 36 Seiten, aber die 382 Lose der Sammlung zeigen, dass es eine "ganz grosse" Sammlung war. Zum Glück zieren auch 12 Fototafeln den Katalog, und so erhalten wir eine Ahnung von der Bedeutung dieser Sammlung.

Heinz
 

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