Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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hajo22
Am: 08.08.2015 17:35:52
Gelesen: 4037303
# 4324
@
Einschreibbrief der Deutschen Bank Filiale Stettin vom 7.6.1922 nach Groß-Schönau (heutige Schreibweise ohne Bindestrich), Ankunft 8.6.22. Frankiert mit Einzelfrankatur der 4 Mark Deutsche Gewerbeschau München (Mi.Nr. 202).
Portoberechnung:
Fernbrief bis 20 gr. = 2 Mark
Einschreibgebühr = 2 Mark
-------------------------------------
gesamt = 4 Mark
BG, hajo22
hajo22
Am: 08.08.2015 20:14:38
Gelesen: 4037228
# 4325
@
Fernbrief aus Dresden v. 27.8.1920 nach Görlitz frankiert mit Germania 2x5 Pfg. (Mi.Nr. 85IIa) und 2x15 Pfg. (Mi.Nr. 101) = 40 Pfg. für einen Fernbrief bis 20 gr.
Interessant an dem Brief ist weniger die Frankatur als der auf dem Couvert aufgedruckte Absender "Amerikanische Kinderhilfe (Quäker)". Der Brief ging an einen Ausschuß der Kinderhilfe beim Magistrat in Görlitz.
Im Vordergrund der Tätigkeit des "Committees" stand die Versorgung unterernährter Kinder mit Speisen nach dem für Deutschland verlorenen I. Weltkrieg und der damit verbundenen desolaten Versorgungslage mit Nahrungsmitteln (z.B. infolge der Seeblockade und anderer Umstände während des Krieges).
Mitglieder der Quäker-Mission Kinderhilfe waren in Berlin, Frankfurt a.M., Hamburg, Dresden, München und weiteren Großstädten präsent und führten ab Februar 1920 kostenlose Speisungen durch.
SW, hajo22
muemmel
Am: 08.08.2015 21:31:30
Gelesen: 4037179
# 4326
@
@ hajo22
[#4325]
Aus der Feder von Gustav Kobold stammt das Buch "Inflationsbriefe - Belege zur deutschen Post-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte". Der von Dir gezeigte Beleg spiegelt genau so etwas wider. Glückwunsch zu dem Brief.
Grüßle
Mümmel
muemmel
Am: 08.08.2015 23:41:08
Gelesen: 4037107
# 4327
@
Guten Abend in die Runde,
passend zum vorigen Beitrag hier eine Fernpostkarte vom 5.11.23 (Ersttag der Portoperiode 23):
Abgesehen davon, dass es sich um eine Einzelfrankatur der 324 im Walzendruck handelt, die schon ein wenig rarer ist, zeigt die Rückseite interessante Details. Die Oberamtspflege in Neuenbürg (Württemberg) teilt der Amtspflege in Engelsbrand (in der Nähe von Pforzheim) die Gutschrift des Betrages von 119 Milliarden Mark mit. Das Porto von 0,5 Milliarden Mark ist dagegen ein Klacks, aber alles in allem war die Reichs- oder Papiermark im November 1923 wirklich nicht mehr viel wert.
Noch nen hübschen Sonntag
Mümmel
JoshSGD
Am: 09.08.2015 06:44:00
Gelesen: 4036887
# 4328
@
Guten Morgen,
zu früher Stunde sehen wir heute eine Fernpostkarte von Neu-Petershain nach Halle, gelaufen am 25.10.21 (PP 6; 1.4. - 31.12.21), portorichtig mit 40 Pfennig frankiert, MeF Mi.Nr. 143 b.
Am Riebeckplatz heute ist nichts mehr von der glanzvollen Vergangenheit der halleschen Industrie zu erkennen, heute grau und Beton. Neu-Petershain liegt in der Niederlausitz, die RB (Falkenberg-Cottbus) oder der RE (Dresden-Cottbus) halten dort.
Gruß
Josh
(Datenbank # 8424)
hajo22
Am: 09.08.2015 11:33:30
Gelesen: 4036696
# 4329
@
@ muemmel
[#4326]
Danke. Das bezeichnete Buch kenne ich nicht. Merke es mir aber vor für den nächsten Besuch in der Philatelistischen Bibliothek München.
---
Drucksache aus Königssee vom 10.7.1922 in die CSR. Frankiert mit 1,50 Mark (Mi.Nr. 114) und damit um 25 Pfg. überfrankiert. Der Absender hatte wohl gerade keine andere Marke zur Hand. Als Postkarte verschickt hätte er 3,50 Mark verkleben müssen.
Eine schöne, kühle Ansicht an so einem heißen Tag wie heute, nicht wahr?
VG, hajo22
Magdeburger
Am: 09.08.2015 12:33:23
Gelesen: 4036648
# 4330
@
Liebe Sammelfreunde,
von mir mal eine Fotopostkarte:
Geschrieben am 15.07.1921 in Groß Salze, einen Tag später in Magdeburg-Buckau aufgegeben, also PP06 und nach Kolonie Görden gelaufen. Portogerecht mit 40 Pfennig frankiert, was mit zwei verschiedenen 20 Pfennig Germania-Marken (87II und 143) dargestellt wurde.
Ob das Foto aus Buckau stammt, kann ich nicht sagen, wahrscheinlicher wird es aus Salze sein.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
doktorstamp
Am: 09.08.2015 12:59:23
Gelesen: 4036630
# 4331
@
Postkarte im Grenzverkehr.
Die Karte ist vollfrankiert, eine Marke zu 10 Mrd in der "Vierfachperiode" (PP26) war ausreichend.
Rückseite
Vorderseits
Und hier in etwa der Leitweg.
(Datenbank # 8472)
mfG
Nigel
philast
Am: 09.08.2015 14:28:42
Gelesen: 4036569
# 4332
@
@ doktorstamp
[#4331]
Hallo,
die Karte ist leider überfrankiert. In die CSR galt zu diesem Zeitpunkt ein Postkartenporto in Höhe von 144 Mrd Mark. Ein viertel davon sind 36 Mrd Mark, also 4, bzw. 16 Mrd Mark sind überfrankiert.
Ein deutsches Grenzverkehrsporto liegt nur dann vor, wenn der deutsche Postabgangsort und der ausländische Zielort nicht mehr als üblicherweise 30 km auseinander lagen (es gab auch Zeiträume mit 50 km). Nähere Einzelheiten dazu haben die Verträge der Postanstalten untereinander festgelegt.
Im Zeitraum nach dem ersten Weltkrieg bis Ende 1923 hat es solche Verträge bzgl. Grenzverkehr mit der Schweiz, Belgien, Niederlande, Dänemark gegeben. Inlandsgebühren in diesem Zeitraum galten nach Österreich, Luxemburg, zeitweise Litauen, CSR, Abstimmungsgebiete, Memel, Danzig, zeitweise Polen. Genaueres siehe Infla Band 12 oder Michel Postgebührenhandbuch oder die Amtsblätter der Reichspost.
Grüsse
philast
doktorstamp
Am: 09.08.2015 15:51:32
Gelesen: 4036506
# 4333
@
@ philast
[#4332]
Diese Karte ist noch in der vergangenen Woche im Chat besprochen worden, ferner gestern unterhielt ich mich mit einem Prüfer, zu dem veröffentlichten Entschluß sind wir gekommen.
Ich lasse mich aber gerne korrigieren und eines besseren belehren, allerdings wenn dies auf Gegenseitigkeit stattfinden sollte, erwarte ich etwas mehr Offenheit von dem Bestreiter.
Aus der Erfahrung sind solche bescheidenen Menschen, die allerlei Grund haben bescheiden zu sein.
In der Hoffnung auf mehr Offenheit.
mfG
Nigel
inflamicha
Am: 09.08.2015 15:56:31
Gelesen: 4036499
# 4334
@
@ doktorstamp
[#4331]
Hallo Nigel,
ich muss mich leider philast anschließen, die Karte ist nie und nimmer Grenzverkehr. Zwischen Nürnberg und Bratislava liegen ca. 465 km Luftlinie !
Du kannst die Bleistiftnotiz in der linken oberen Ecke der Karte also getrost wegradieren, der Urheber hatte keine Ahnung. Das sieht man schon daran dass der 31. November als Letzttag der Portoperiode notiert wurde - der November hat nur 30 Tage.
Solche Überfrankaturen kommen häufig vor, wer hatte schon noch die nötigen "kleinen" Werte vorrätig ? Und viel Platz war ohnehin nicht auf so einer Ansichtskarte für größere Markenmengen.
Gruß Michael
hajo22
Am: 09.08.2015 16:18:14
Gelesen: 4036482
# 4335
@
Und noch ein Brief an den Magistrat von Görlitz, Lebensmittelstelle betreffend, per Einschreiben aus Striegau vom 6.10.1920, Ankunft in Görlitz am 7.10.
Frankiert mit einem senkrechten Dreierstreifen Germania 30 Pfg. (Mi.Nr. 89IIx).
Das Porto von 90 Pfg. setzt sich zusammen aus 40 Pfg. für den Fernbrief bis 20 gr. sowie 50 Pfg. Einschreibgebühr.
VG, hajo22
hajo22
Am: 09.08.2015 17:54:54
Gelesen: 4036413
# 4336
@
@ philast
[#4332]
Wenn für die Post aus dem Deutschen Reich in die CSR bis Ende 1923 der Inlandstarif galt, muß ich meine Portoangaben in # 4329 revidieren. Als Postkarte Inlandstarif ist die Karte im Fernverkehr mit 1,50 Mark richtig frankiert. Aber warum hat der Absender der Karte diese als "Drucksache" deklariert?
VG, hajo22
inflamicha
Am: 09.08.2015 18:27:22
Gelesen: 4036391
# 4337
@
@ hajo22
[#4336]
Deine Postkarte durfte zum Drucksachenporto versandt werden, da nur bis zu 5 Worte Text drauf sind. Die angegebenen 1,25 sind also korrekt.
Allerdings hätte eine "normale" Postkarte nur 2,75 gekostet (Sondertarif CSR), nicht 3,50 (normales Auslands-Postkartenporto).
Der Inlandstarif galt für die CSR nur bis 14.3.1920, deshalb schreibt philast richtig von "zeitweise".
Gruß Michael
hajo22
Am: 09.08.2015 18:36:57
Gelesen: 4036386
# 4338
@
@ inflamicha
[#4337]
Ok, dann ist das geklärt. Die 5-Worte-Regelung kenne ich, gab's auch noch in der BRD, zumindest in den 50iger Jahren.
---
Zurück in die Hochinflation des Jahres 1923: Die "Bayerische Staatsbank" in München verschickte ihre Post markenlos wie der Ortsbrief vom 31.8.1923 zeigt: Das Postamt München 1 setzte einen "Freigebühr bezahlt"-Stempel anstelle von (bei Brief bis 20 gr.) 8T Mark in Freimarken.
Das Couvert ist ein wenig knittrig (war wohl schon in der Rundablage).
Sowieso ein kleines Wunder, dass solch ein Couvert noch erhalten geblieben ist.
VG, hajo22
muemmel
Am: 09.08.2015 20:52:03
Gelesen: 4036306
# 4339
@
Guten Abend,
heute eine Drucksache, die ins Ausland ging:
Portorichtig mit 3 Millionen Mark frankiert (309 AW und 314 AW), gelaufen am 19.10.23 (Letzttag der Portoperiode 20) von Berlin-Lichterfelde nach Sønderborg in Dänemark. Was es mit dem Aufdruck "Löschblatt" auf sich hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Schöne Grüße
Mümmel
inflamicha
Am: 09.08.2015 21:45:08
Gelesen: 4036269
# 4340
@
Guten Abend,
zum Wochenausklang eine Auslandsdrucksache aus der PP 2:
Das Streifband eines unbekannt bleibenden Leipziger Absenders vom 6.10.1916 nach Corcelles in der Schweiz kostete bis 50 g unverändert seit
dem 1.7.1906 5 Pfennig, dies wurde noch so bis zur PP 4 beibehalten und erst am 6.5.1920 auf das Vierfache erhöht.
Frankiert wurde mit einem waagerechten Paar der Mi 98 zu 2 1/2 Pfennig.
Gruß Michael
hajo22
Am: 10.08.2015 17:39:28
Gelesen: 4035583
# 4341
@
Recht reizvoll, aber nicht leicht, ist es Infla-Belege nach "Destinationen" zu sammeln. An eine "exotische" Adresse zu gelangen ist nach meiner Erfahrung (reine) Glückssache.
Ansichtskarte aus Braunschweig vom 31.12.1921 nach Batavia/Java, NL-Indien. Portorichtig frankiert mit 80 Pfg. (2x40 Pfg. Germania). Ankunft in Batavia 28.1.1922. Mit nur 4 Wochen Postlaufzeit relativ schnell unterwegs für diese Zeit.
VG, hajo22
muemmel
Am: 10.08.2015 19:39:46
Gelesen: 4035476
# 4342
@
Guten Abend,
heute zeige ich eine Ortspostkarte aus der Portoperiode 19 (1.–9.10.1923):
Abgesehen davon, dass man Ortspostkarten nicht häufig findet, hier noch ein Exemplar, das innerhalb von Allenstein unterwegs war. Das Porto betrug 400 Millionen Mark und wurde mit einer Marke der 298 verklebt.
Schöne Grüße
Mümmel
erron
Am: 10.08.2015 21:24:39
Gelesen: 4035363
# 4343
@
Guten Abend,
zum Wochenauftakt ein einfacher Beleg aus der Abschiedsserie von Bayern mit Aufdruck Deutsches Reich.
In dieser Form wäre dieser Beleg nix besonderes, wenn auf der Marke nicht der Pf I; "
D
avarae" statt Bavarae vorhanden wäre. Eigentlich ist dies eine Plattenverschmutzung und kein Plattenfehler.
EF als Fernpostkarte von Stammbach nach Greiz im Vogtland, frankiert mit der Nr 130. Versendet in der PP 7 am 7.1.1922 und somit portogerecht.
mfg
erron
inflamicha
Am: 10.08.2015 22:17:11
Gelesen: 4035315
# 4344
@
Guten Abend,
eine Portoperiode früher als Hajos heutiger Beleg reichten die 80 Pf. noch für einen Auslands
brief
:
Post in die USA ist häufiger zu finden, bedingt durch die vielen Auswanderer und traditionell rege Geschäftsbeziehungen. Der Brief der Firma Wolters Import & Export Co. GmbH aus Bremen vom 27.11.1920 (PP 5) an Christensen, Hanify & Weatherwax in San Francisco gehört sicher in die 2. Kategorie. Die erforderlichen 80 Pf. Porto sind wiederum mit einem senkrechten Pärchen der Mi 145 II entrichtet worden.
Gruß Michael
muemmel
Am: 11.08.2015 20:46:01
Gelesen: 4034419
# 4345
@
Guten Abend,
heute ein Brief aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) ins ferne Ausland:
Zu der Zeit kostete ein Brief ins Ausland 30 Millionen Mark wozu hier 15 Marken der MiNr. 309 APa verklebt wurden. Am 24.10.23 wurde er von Hamburg auf die Reise nach Kobe in Japan geschickt. Die Firma Shinmei war dort aber unbekannt, wie man dem Rahmenstempel INCONNU entnehmen kann und ging daher zurück an den Absender.
Interessant wäre, wenn sich jemand finden würde, der des Japanischen mächtig ist und die Anmerkungen auf der rechten Seite übersetzen könnte.
Weiterhin sommerliche Grüße
Mümmel
hajo22
Am: 12.08.2015 10:41:04
Gelesen: 4033949
# 4346
@
Kleiner Brief im Damencouvertformat aus Selb vom 17.7.1921 nach Neuheim/Kanton Zug, Schweiz, Ankunft 19.7.21.
Portorichtig frankiert mit 120 Pfg. (2x60 Pfg., Mi.Nr. 126, sog. "Abschiedsserie [von Bayern]"). Beileibe nichts Besonderes, aber das Brieflein gefällt mir einfach und deshalb zeige ich es hier.
VG, hajo22
hajo22
Am: 12.08.2015 11:48:06
Gelesen: 4033888
# 4347
@
Auslandspaketkarte aus Annaberg vom 13.5.1919 via Hamburg 7 am 20.5. nach Stockholm , Ankunft 28.5.1919.
5 Kg.-Paket mit einer Gebühr von 1,60 Mark, frankiert mit 1 Mark (Mi.Nr.94) und 2x30 Pfg. Germania (Mi.Nr.89II).
Über die Gebührensätze für Auslandspakete aus dieser Zeit liegen mir leider keine Tabellen vor.
BG, hajo22
JoshSGD
Am: 12.08.2015 19:33:09
Gelesen: 4033491
# 4348
@
Guten Abend,
wir sehen heute eine Fernpostkarte, gelaufen am 29.01.1923 (PP 12; 15.1. - 28.2.23) von Münchberg nach Hof, portorichtig frankiert mit 25 Mark, MiF Mi.Nr. 195 und 205.
Markenspanne: 1:2; Marken-Porto-Spanne: 1:5
Gruß
Josh
(Datenbank # 8426)
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