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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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erron Am: 28.08.2020 18:31:56 Gelesen: 1728123# 8469 @  
Nach langer Zeit stelle ich mal einen etwas aussergewöhnlichen Beleg ein.



Diesen Beleg hatte ich vor Jaaahren in der Bucht erworben.

Was mir bis heute ein Rätsel bei diesem Beleg ist, soll der blaue Vermerk 140 P(oder 14S P) tatsächlich Nachporto sein.

Porto Soll: 7.000.000.000 Mark, Porto Ist: 6,990.019 Mark

Es müsste doch dann einen Taxstempel abgeschlagen sein; Dieser fehlt aber auf dem Beleg.

Und hätte der Adressat, ein Missionar Emil Ellinghaus in Taroetoeng in Niederländisch Indien, das heutige Sumatra, diese Nachgebühr dann in der Landeswährung bezahlen sollen?

Oder wurde der R-Brief dann mit dieser neuen Nr. in der Auslandsstelle in Frankfurt neu eingetragen Zielland: Sumatra

Fragen über Fragen.

Noch ein Bild der Mission [1]

Dieser R-Brief wurde auch in den INFLA-Berichten gezeigt [2].

mfg

erron

[1] http://colonialarchitecture.eu/obj?sq=id%3Auuid%3Aed3eba94-3ded-4629-89e1-d15c201f8fd4
[2] https://www.infla-berlin.de/17_Daten/Berichte/A4/238/Sumatra.pdf?m=1349772015&
 
muemmel Am: 28.08.2020 20:32:33 Gelesen: 1727930# 8470 @  
@ erron [#8469]

Hallo erron,

Fragen über Fragen,
die bis heute leider niemand beantworten konnte.

@ alle

Der 1. Weltkrieg war etwas mehr als 2 Jahre alt, als Herr Meiners aus Meppen am Sonntag, den 10.9.1916 (Portoperiode 2) einen Katalog der Firma Jonass & Co. anforderte:



Für eine Drucksache hätten zu der Zeit noch 3 Pfennig ausgereicht, aber solche Marken waren anscheinend nicht mehr vorhanden und es wurden stattdessen 2 Marken der Mi. 98 verklebt. Außerdem wurde die Karte wohl auch zunächst einer Zensurstelle zugeführt. Den blauen Stempeltext kann ich leider nicht lesen.

Es grüßt
Mümmel
 
inflamicha Am: 29.08.2020 16:15:33 Gelesen: 1726867# 8471 @  
@ erron [#8469]

Hallo!

Ich glaube nicht, dass es sich um Nachporto handelt. Ich sehe es bei mir - das Nachrechnen des verklebten Portos hat fast eine Viertelstunde gedauert, insbesondere wegen der kleinen Werte. Beim ersten Mal hatte ich zudem etwas anderes raus. So viel Zeit hatte damals keiner, bestimmt wurde das auch nicht im Zielland gemacht. Bei der Vielzahl an Marken gingen die Postler sicher davon aus, das schon alles seine Richtigkeit hat. Was mich eher wundert ist das Fehlen der Devisenkontrolle.

Bei meinem heutigen Beleg fällt das Zusammenrechnen nicht so schwer:



Von der Reichsbankstelle Karlsruhe wurde dieser Einschreibbrief am 4.10.1919 (PP 4) nach Köln geschickt. Porto 20 Pfg. und Einschreibgebühr 30 Pfg. summierten sich auf 50 Pfennig. Frankiert wurde tarifgerecht mit einem senkrechten Paar der Mi 109.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 30.08.2020 14:09:28 Gelesen: 1725991# 8472 @  
Hallo,

bei meinem heutigen Beleg gibt es wieder mehr zu rechnen:



Der Firmenbrief aus Verden an der Aller wurde am 5.9.1923 (PP 17) an die Firma Schuster in Markneukirchen in Sachsen auf den Weg gebracht. Der Fernbrief kostete in dieser Portoperiode 75.000 Mark. Verklebt wurden die Mi-Nrn. 220 (20), 250, 277 (2) und 280 (3), der Brief ist somit portogerecht frankiert. Ein schönes Beispiel für den Aufbrauch kleiner Werte- man ließ nichts umkommen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 30.08.2020 22:53:10 Gelesen: 1725636# 8473 @  
Servus,

ein Sonntag ohne Sonntagsbeleg ist kein richtiger Sonntag. Hier ist er also:



Eine Postkarte vom 16.11.1919 (Portoperiode 4) aus Liebenwalde am Finowkanal nach Hanau. Ganzsachenkarte P110 I, auffrankiert mit MiNr. 99.

Und nun ab in die neue Woche
Mümmel
 
JoshSGD Am: 31.08.2020 14:32:31 Gelesen: 1725232# 8474 @  
Hallo in die Runde,

heute eine einfache Fernpostkarte von Bleicherode nach Halle, gelaufen am 17.6.1923 (PP13; 1.3. - 30.6.1923) und mit 40 Mark portorichtig frankiert, MiF Mi. Nr. 227a und 239.

Scheinbar war in Bleicherode das Papier knapp und man besann sich auf die Verwendung nicht mehr gebrauchter Feldpostkarten, um diese dem normalen Geschäftsverkehr hinzuzuführen.



Empfänger war der Grudekoksvertrieb der A. Riebeck'schen Montanwerke mit Sitz auf der Königstraße 80, heute Rudolf-Breitscheid-Straße 6. Nachfolgend Gebäude und Gelände, welches über die Jahre so einige Veränderungen erlebt haben dürfte.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15174)
 
JoshSGD Am: 02.09.2020 13:05:17 Gelesen: 1724060# 8475 @  
Hallo in die Runde,

nachfolgend ein Eilbestellbrief bis 100 g, welcher am 1.12.1919 (PP 4: 1.10.1919 - 5.5.1920) von Leipzig nach Halle lief und mit 80 Pfennig Porto tarifrichtig frankiert ist. 30 Pfennig für das Porto und 50 Pfennig Eilbestellgebühr für die Ortszustellung waren ausreichend.

Empfänger war die Vereinigung zur Verwertung von Schlachtpferden mit Sitz im Halleschen Schlachthof auf der Freiimfelder Straße 42.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15171)
 
JoshSGD Am: 03.09.2020 15:41:20 Gelesen: 1723744# 8476 @  
Guten Tag,

wir bleiben an der Saale und sehen heute ein Wertbrief über 10.000 Mark bis 250g, der am 11.11.1921 (PP 6: 1.4.1921 - 31.12.1921) in Berlin verschickt wurde. Das Porto für diesen langformatigen Beleg betrug 12,20 Mark und setzt sich aus 1,20 Mark Porto + 1 Mark Einschreibgebühr und 10 Mark Versicherungsgebühr (1 Mark für je 1000 Mark Wert) zusammen.



Der Empfänger, der Hallesche Bankverein Kulisch, Kaempf und Co., hatte seinen Sitz im repräsentativen Bankgebäude auf der Großen Steinstraße 75. Heute Sitz der Saalesparkasse.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15175)
 
muemmel Am: 03.09.2020 19:56:31 Gelesen: 1723719# 8477 @  
Guten Abend,

es ist zwar Donnerstag, aber ich hätte da noch einen einfachen Brief, der an einem Sonntag auf die Reise gegangen ist:



Von Köln-Kalk ging es am 27.5.1923 (Portoperiode 13) nach Ahlen in Westfalen. Für das Porto kam hier eine Marke der MiNr. 268b zum Einsatz.

Regnerische (endlich) Grüße
Mümmel
 
JoshSGD Am: 04.09.2020 10:30:34 Gelesen: 1723669# 8478 @  
Hallo in die Runde,

vor exakt 97 Jahren ging diese Fernpostkarte von Cöthen (Köthen) nach Halle, portogerechte Frankatur von 30.000 Mark, MiF Mi.Nr. 261 a und 282 II.



Empfänger war die Centralgenossenschaft zum Bezug landwirtschaftlicher Artikel mit Sitz auf der Kronprinzenstraße 12 im schönen Paulusviertel. Das Gebäude war Sitz der ehemaligen Landwirtschaftskammer der preußischen Provinz Sachsen, erbaut 1901/1902. Nach der politischen Wende Sitz des Landesverwaltungsamtes, mittlerweile saniert und zum Wohngebäude umgewidmet.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15170)
 
muemmel Am: 04.09.2020 18:56:30 Gelesen: 1723619# 8479 @  
Guten Abend,

heute ein Sonntagsbrief aus der Portoperiode 5:



Herr Oberpostsekretär Hahn in Forst (Lausitz) und Herr Deinlein in der Oberpostverwaltung Nürnberg waren anscheinend beide Sammler. Der Brief, portorichtig mit 40 Pfennig frankiert, ging am 18.7.1920 von Forst ab.

Gruß
Mümmel
 
Martin de Matin Am: 04.09.2020 22:47:08 Gelesen: 1723585# 8480 @  
Mein Postkarte wurde nur sonntags geschrieben und und am Montag gestempelt.

Die Postkarte wurde am 12.11.1923 in Geldern gestempelt und ging an den Bürgermeister in Sonsbeck. Sie wurde mit 5 Milliarden Mark frankiert, die sich aus zehn 500 Millionenmark-Marken zusammensetzt.



Gruss
Martin
 
inflamicha Am: 05.09.2020 22:13:25 Gelesen: 1723327# 8481 @  
Guten Abend,

von mir der nächste Bankbrief:



Der eingeschriebene Brief wurde am 14.9.1921 (PP 6) nach Würzburg aufgegeben. Für den Fernbrief waren 60 Pf. fällig, die Einschreibgebühr kostete den Absender 1 Mark. Frankiert wurde mit je einer Mi 126 und 129 tarifgerecht.

Gruß Michael
 
Martin de Matin Am: 05.09.2020 22:26:54 Gelesen: 1723320# 8482 @  
@ Martin de Matin [#8480]

Sechs Monate früher kostete eine Postkarte statt Millarden nur günstige 40 Mark.
Die Postkarte mit zweimal MiNr.230 ging am 11.5.1923 von Bad Salzufflen nach Ascherleben.



Gruss
Martin
 
inflamicha Am: 06.09.2020 18:53:08 Gelesen: 1722935# 8483 @  
Guten Abend,

nochmals aus Würzburg, allerdings kostete es jetzt ein wenig mehr:



Wieder ein eingeschriebener Brief nach Köln, diesmal vom 29.8.1923 (PP 16). Fernbrief der ersten Gewichtsstufe bis 20 g und Einschreibgebühr kosteten je 20.000 Mark. Für die zusammen 40.000 Mark wurden die Mi-Nrn. 254, 261 und 4mal 278 X verklebt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 07.09.2020 21:14:46 Gelesen: 1722736# 8484 @  
Guten Abend,

heute ein eiliger Bankbrief:



Die Reichsbankstelle Pirmasens sandte diesen am 20.10.1923 (PP 21) an die Reichsbank in Köln. Während das Porto 10 Mio Mark ausmachte, waren für die Eilzustellung 20.000 Mark zu zahlen. Frankiert wurde tarifgerecht mit Mi-Nr. 295 (12), 312 A (11) und 317 AP.

Gruß Michael
 
duphil Am: 07.09.2020 21:38:19 Gelesen: 1722731# 8485 @  
@ inflamicha [#8484]

Hallo Michael,

ich zähle insgesammt ein Porto von 30 Mio Mark. Da werden die Kosten für die Eilzustellung wohl 20 Mio Mark betragen.

MfG und bleibt gesund
Peter
 
inflamicha Am: 07.09.2020 21:44:58 Gelesen: 1722728# 8486 @  
@ duphil [#8485]

Hallo Peter,

na da fehlen wohl bei mir ein paar Nullen, gut aufgepasst. ;-)

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 08.09.2020 21:11:49 Gelesen: 1722572# 8487 @  
Guten Abend,

Pirmasens die Zweite:



Diesmal nicht so eilig hatte es der Brief an den selben Empfänger vom 21.9.1923 (PP 18), Portoerfordernis waren nur schlappe 250.000 Mark. Frankiert wurde der Brief mit Mi 252, 278 X (3) und 288 II (3).

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 09.09.2020 20:56:46 Gelesen: 1722488# 8488 @  
Guten Abend,

heute eine Teilbarfrankatur:



Der Brief wurde am 1.9.1923 (Ersttag der PP 17) am Schalter aufgegeben. Frankiert war er mit den erforderlichen 20.000 Mark der vorherigen Portoperiode und zwar mit Mi 222 (5), 273 (10) und 278 X, die natürlich nun nicht mehr ausreichten. Der fehlende Betrag von 55.000 Mark wurde bar vereinnahmt, als äußeres Zeichen hierfür sehen wir den Rahmenstempel ".....M. .....Pf. / Freigebühr / s. Einn. Nachw. / in Werden Ruhr", in den die bezahlte Summe handschriftlich eingetragen und mit Unterschrift bestätigt wurde. Die rückseitig verklebten Marken wurden mit Blaustift entwertet.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 10.09.2020 09:40:15 Gelesen: 1722407# 8489 @  
Hallo,

der folgende Beleg war da noch deutlich günstiger.

Postkarte im Ortsverkehr von München, gelaufen am 7.7.1921 (PP 6: 1.4.1921 - 31.12.1921) und mit 30 Pfennig portorichtig frankiert, MeF Mi.Nr. 121.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15087)
 
kauli Am: 10.09.2020 11:38:36 Gelesen: 1722385# 8490 @  
@ JoshSGD [#8489]

Hallo zusammen,

Mal ein Brief ohne Marken. Gelaufen von Berlin nach Bergedorf vom 7.9.23, PP 17. Das Porto betrug 75 Tsd Mark und wurde beim Postamt Berlin W 9 bezahlt



Viele Grüße
Dieter
 
doktorstamp Am: 10.09.2020 20:16:10 Gelesen: 1722346# 8491 @  
@ kauli [#8490]

Hallo Dieter,

ich lese da Bergerhof im Rheinland [1]

mfg

Nigel

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bergerhof_(Leichlingen)
 
inflamicha Am: 10.09.2020 21:34:59 Gelesen: 1722330# 8492 @  
Guten Abend,

auch zu Beginn der Inflation gab es schon Bemühungen kleine Werte aufzubrauchen:



1920 gab es keine sinnvolle Verwendung mehr für die 2 Pfg.-Marke (Mi 102), die 1918 als Ergänzungswert erschienen war. Also sah man zu die Bestände bald aufzubrauchen. Auf dem vorliegenden Brief von der Reichsbank Lüdenscheid an die Reichsbank Köln vom 19.1.1920 (PP 4), der 20 Pfg. Porto erforderte, kam neben einer Mi 86 II ein Fünferstreifen der Mi 102 zum Einsatz. Sicher etwas umständlich, aber anders bekam man diese kleinen Werte nicht los.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 10.09.2020 22:05:44 Gelesen: 1722322# 8493 @  
@ kauli [#8490]

Lieber Dieter,

Nigel hat das mit Bergerhof ja schon richtig gesehen. Aber davon abgesehen handelt es sich um eine mit 30.000 Mark bar bezahlte Postkarte.

Schönen Gruß
Mümmel
 

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