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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10494 Beiträge:
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muemmel Am: 08.08.2021 12:35:41 Gelesen: 1251467# 9120 @  
Salut,

Zum Thema Novemberfrankaturen in der Portoperiode 26 (26.-30.11.1923):

Nachdem zuvor nun hoffentlich alle Unklarheiten bezüglich der Vierfachaufwertung ausgeräumt sind, möchte ich hier noch ein paar Beispiele vorstellen.

Eine Fernpostkarte verlangte während dieser fünf Tage ein Porto von 40 Milliarden, war daher also z.B. mit einer Marke der Wertstufe 10 Milliarden abgedeckt.



Fernpostkarte von Geyer (eine Landstadt im Erzgebirge) vom 29.11.23 nach München portorichtig frankiert mit 1 x MiNr. 328 AW. Rein zufällig ziert die Karte ein seltener Schaffnerbahnpoststempel der Strecke Meinersdorf-Schönfeld.

Nachstehend ein Beispiel für eine späte Vollfrankatur:



Hier wurden Marken im Nennwert von 80 Milliarden verklebt. Das mit der Vierfachaufwertung hatte sich offensichtlich beim Absender sogar bis zum 30.11.23 nicht herumgesprochen.

Zum Schluss noch ein besonderes Schmankerl:



Hier haben wir es mit einem Auslandsbrief bis 20g zu tun, für den das Porto 320 Milliarden betrug. Verklebt wurden 16 Marken je 5 Milliarden = 80 Milliarden Nennwert. Vierfach aufgewertet ergibt sich so das richtige Porto. Die Besonderheit besteht nun darin, dass jede Marke handschriftlich mit dem neuen Wert 20 Milliarden versehen worden ist. In dem Ort Altenheim (heute Ortsteil von Neuried in Baden) gab es lediglich eine Postagentur. Solche wurden nicht von Postbeamten sondern im Nebenamt verwaltet. Das konnten z.B. Landwirte, Gastwirte, Lehrer oder Gutssekretäre sein. Und wenn z.B. der Bauer als Agenturverwalter aufs Feld musste, oblag die Abwicklung der Post seiner Frau oder den Nachkommen. Daher hatte der Gute sicherheitshalber die Marken mit dem neuen Wert versehen. So etwas findet man nicht alle Tage. Mir sind bisher lediglich ganze zwei derartige Belege bekannt.

Nochmals der Hinweis, dass nur Belege aus der Zeit 26.-11.1923 als Novemberbriefe/Novemberfrankaturen in der Literatur bezeichnet werden. Im Internet findet man recht häufig Angebote aus der Zeit vor dem 26.11. die als solche angepriesen werden aber in Wirklichkeit keine sind.

Und da immer noch die Sonne scheint, setz ich mich nun auf mein Fahrrad.
Mümmel
 
inflamicha Am: 08.08.2021 21:51:41 Gelesen: 1251083# 9121 @  
Guten Abend,

von mir gibt´s heute keinen Novemberbeleg:



Für seine Ansichts-Grußkarte aus Berchtesgaden nach Berlin-Niederschöneweide vom 30.6.1922 (PP 7) verwendete der Absender eine Mi 151 b, die das Porto in Höhe von 1,25 M. abdeckte. Einzelfrankaturen der 1,25 Mark Germania gibt es wie Sand am Meer, bei vorliegender Karte ergibt sich die Seltenheit lediglich aus der besseren Farbvariante "Rahmen karminrot".

Gruß Michael
 
muemmel Am: 10.08.2021 22:06:48 Gelesen: 1249213# 9122 @  
Hallooooo,

ein Sonntagsbeleg am Dienstag, geht das?

Ja, geht.



Dieser Sonntagsbrief vom 7.12.1919 (Portoperiode 4) hatte es eilig, um vom brandenburgischen Perleberg ins badische Freiburg zu gelangen. Aus dem Grund musste neben dem Porto von 20 Pfg. noch eine Eilzustellgebühr von 50 Pfg. bezahlt werden. Da bot es sich nahezu an, hierfür 2 Marken der MiNr. 103 zu verwenden.

Grüßle
Mümmel
 
Totalo-Flauti Am: 13.08.2021 17:02:59 Gelesen: 1245877# 9123 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief vom 13.11.1923 (Portoperiode 24) von Leipzig nach Jena. Der Brief kostete 10 Milliarden Mark. Dargestellt wurde das Porto mit 10x Mir.324 AP und 5x MiNr.325 AP.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
muemmel Am: 15.08.2021 11:04:56 Gelesen: 1243307# 9124 @  
Guten Morgen,

es wird höchste Zeit für den heutigen Sonntagsbeleg:



Die Postkarte ging am 29.7.23 (Portoperiode 14) vom sächssischen Markneukirchen nach Helsingfors (Helsinki). wurde aber nach Lahti weiter geschickt. Das Porto von 480 Mark wurde mit 1 x MiNr. 222 und 4 x MiNr. 241 realisiert.

Sonnige Grüße
Mümmel
 
JoshSGD Am: 18.08.2021 14:04:40 Gelesen: 1238796# 9125 @  
Hallo in die Runde,

heute eine Novemberfrankatur vom 29.11.1923 (PP 26: 26.11.1923 - 30.11.1923) auf einer Fernpostkarte von Elberfeld nach Gießen, portorichtig frankiert mit 40 Mia Mark, EF Mi.Nr. 328 A P in vierfacher Aufwertung.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15660)
 
JoshSGD Am: 19.08.2021 10:02:38 Gelesen: 1237504# 9126 @  
Guten Morgen,

heute ein einfacher Fernbrief bis 20 g aus der kürzesten Portoperiode vom 3.11.1923 (PP 22: 1.11. - 4.11.1923). Gelaufen von Berlin nach Eisenberg und mit 100 Mio Mark portorichtig frankiert, EF Mi.Nr. 322.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15657)
 
muemmel Am: 19.08.2021 23:03:01 Gelesen: 1236133# 9127 @  
Guten Abend,

heute mal ein Kartenbrief, der an einem Sonntag unterwegs war:



Gelaufen am 9.1.21 (Portoperiode 5) aus Döbeln nach Kötzschenbroda. Da die 20 Pfg. des Kartenbriefformulars K18 für das Porto von 40 Pfg. nicht mehr ausreichend war, wurde mit 2 x Mi. 85 II und 1 x Mi. 86 II auffrankiert.

Es grüßt
der Mümmel
 
JoshSGD Am: 20.08.2021 10:12:31 Gelesen: 1235352# 9128 @  
Hallo,

heute ein einfacher Fernbrief bis 20 g, am 9.11.1923 (PP 23: 5.11.1923 - 11.11.1923) von Lüneburg nach Solingen gelaufen und mit 1 Mia Mark portorichtig frankiert. MeF Mi.Nr. 324 A P.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15656)
 
muemmel Am: 21.08.2021 21:41:54 Gelesen: 1233161# 9129 @  
Guten Abend,

aus der Vierfachperiode 26.-30.11.23 hier ein weiterer Novemberbeleg:



Es handelt sich hier um einen Ortsbrief mit Postzustellungsurkunde von der Gerichtsschreiberei des Landgerichts I Berlin an einen Rechtsanwalt Lucke ?????? in der Königgrätzerstr. Das Porto für Hin- und Rücksendung der Urkunde betrug je 40 Milliarden Mark. Hinzu kam die Zustellgebühr von 80 Milliarden. Das ergibt nach den Gesetzen der niederen Mathematik einen Gesamtbetrag von 160 Milliarden, der hier tarifrichtig mit 2 Marken der MiNr. 329 AW verklebt wurde. Das sind zwar nur 40 Milliarden, aber vierfach aufgewertet stimmt es dann wieder.

Nebenbei ein weiteres Beispiel, dass es Behörden in der Endphase der Inflation an Dienstmarken mangelte und statt dessen Freimarken verwendet wurden. Die Zustellung erfolgte am 30.11.23.

Schöne Grüße
Mümmel
 
HWS-NRW Am: 21.08.2021 22:59:41 Gelesen: 1232984# 9130 @  
@ JoshSGD [#9128]

Hallo Josef, könntest Du bitte mal mit Kontakt (hws-nrw@t-online.de) aufnehmen, da Du auch ein INFLA-Spezialist bist,
hätte ich eine wichtige Anfrage.

mit Sammlergruß
Werner
 
Totalo-Flauti Am: 22.08.2021 10:41:42 Gelesen: 1231847# 9131 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe einen eingeschriebenen Luftpostbrief aus Leipzig vom 30.06.1923 (Portoperiode 13 - 01.03.1923 bis 30.06.1923) nach Styr in Österreich über Dresden. In Dresden wurde der Brief in der Postüberwachugsstelle geöffnet (s.a. Ankunftssempel vom 30.06. aus Dresden). Am 02.07.1923 ging der Brief dann wieder lt. dem Dresdener Abgangsstempel auf die Weiterreise.
Das Porto setzt sich meines Wissens nach aus 60,00 Mark Drucksache, 80,00 Mark Einschreibegebühr und 100,00 Mark Luftpostzuschlag (Summe 240,00 Mark) zusammen. Der Brief hat leider keine Gewichtsangabe. Da Drucksachen bis 50 Gramm zugelassen waren, kostete der Luftpostzuschlag eigentlich 200,00 Mark(s. INFLA-Bücherei 34 Die Luftpostgebühren während der Inflationszeit 1919-1923 Seite 1923-11). Für das "günstigste" Porto liegt hier wohl eine nicht beanstandete Kombination aus Drucksache und Brief vor. Die Darstellung des Portos erfolgte mit MiNr. 218, 235-237 und 266.

Mit lieben Sammlergrüßen
TOtalo-FLauti.


 
inflamicha Am: 22.08.2021 11:32:35 Gelesen: 1231787# 9132 @  
@ Totalo-Flauti [#9131]

Hallo Michael,

da Briefe nach Österreich (hier Steyr, das e haste wohl "verschluckt") zum Inlandstarif reisten, ist fast alles korrekt: (Fern)Brief bis 20 g 100 Mark, Einschreiben 80 Mark und der Luftpostzuschlag für Briefe bis 20 g 50 Mark, also nur 10 Mark zu viel verklebt.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 22.08.2021 11:56:03 Gelesen: 1231718# 9133 @  
@ inflamicha [#9132]

Danke Michael, ich hab doch gewußt, warum ich mit dem Einstellen bei Inflaseiten gewartet habe. ( ̄︶ ̄)↗ 

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.
 
890christof Am: 22.08.2021 21:31:57 Gelesen: 1231050# 9134 @  
Guten Abend zusammen,

bei dem nachfolgenden Beleg stehe ich auf dem sprichwörtlichen Schlauch.

Es handelt sich um einen Nachnahme-Wertbrief von Berlin nach Bradegrube (Steinkohlenbergwerk) im östlichen Oberschlesien, das seit 1922 polnisch war. Der Empfänger, der Fahrsteiger Alfred Börner, teilte offenbar unser Hobby, da er Post von der Versandstelle für Sammlermarken erhielt.

Der Brief stammt aus der PP 13 und datiert vom 06.06.1923, der Ankunftsstempel auf der Rückseite vom 10.06.1923.

Die Portoberechnung Beförderungsgebühr für die 3. Gewichtsstufe (45 g) ins Ausland beträgt 600 Mark, die Einschreibgebühr 80 Mark, die Versicherungsgebühr 200 Mark (für die Mindestgebühr von 120.000 Mark) sowie die Vorzeigegebühr 60 Mark, insgesamt also 940 Mark.

Frankiert ist der Brief jedoch mit insgesamt 1.560 Mark.

Übersehe ich da etwas oder liegt ein Berechnungsfehler der Post vor?

Hier die Abbildungen:



Eventuell kann mir jemand dabei helfen, vom Schlauch zu steigen.

Vielen Dank und Glück auf!

Christof
 
muemmel Am: 22.08.2021 21:58:32 Gelesen: 1231015# 9135 @  
@ 890christof [#9134]

Hallo Christof,

wenn es recht ist leiste ich dir Gesellschaft auf dem Schlauch. Die Einzelpositionen (Porto, R-Gebühr, usw.) sind alle korrekt und ergeben in Summe die angegebenen 940 Mark. Warum die Versandstelle bei dem Brief 620 Mark überfrankiert hat, bleibt rätselhaft.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 22.08.2021 22:05:04 Gelesen: 1231006# 9136 @  
Bevor sich der heutige Sonntag dem Ende entgegen neigt hier noch ein entsprechender Beleg dazu:



Fernbrief vom 25.2.23 (Portoperiode 12) ab Landau (Pfalz) nach Frankenthal portorichtig mit 5 x MiNr. 206 frankiert.

Einen guten Start in die neue Woche wünscht euch
Mümmel
 
hajo22 Am: 22.08.2021 23:38:52 Gelesen: 1230928# 9137 @  
@ 890christof [#9134]

Ich nehme an, es wurden die vom Besteller als Frankatur gewünschten Marken verwendet ohne Berücksichtigung der Portorichtigkeit.

Schönen Abend noch.

hajo22
 
JoshSGD Am: 23.08.2021 10:19:05 Gelesen: 1230360# 9138 @  
Vom 29.10.2021 (PP21: 20.10.1923 - 31.10.1923) ein Fernbrief bis 20 g von Frankfurt (Main) nach Berlin, portorichtig frankiert mit 10 Mio Mark, MeF Mi.Nr. 318 A P.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15655)
 
Totalo-Flauti Am: 24.08.2021 12:36:34 Gelesen: 1229197# 9139 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Drucksache vom 30.09.1922 (Portoperiode 01.07.1922 bis 30.09.1922) von Leipzig nach State College/Pennsylvania. Für die Frankatur von 125 Pfennig wurde ein Postfreistempel mit Ziermuster verwendet.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
muemmel Am: 24.08.2021 22:13:09 Gelesen: 1228811# 9140 @  
Guten Abend,

heute eine Postkarte aus der Portoperiode 6:



Diese machte sich am 4.12.1921, einem Sonntag, auf den Weg von Bad Kleinen am Nordufer des Schweriner Sees nach Schwerin selbst. Die 30 Pf. der Ganzsachenkarte P120 I reichten für das Porto nicht mehr, weshalb mit einer Marke Mi. 159a auffrankiert wurde.

Schönen Gruß
Mümmel
 
Totalo-Flauti Am: 26.08.2021 21:42:28 Gelesen: 1223964# 9141 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier wieder mal ein Beleg der wahrscheinlich überfrankiert ist. Es ist Brief vom 30.09.1923 aus Leipzig nach Dresden. Es wurden 3x MiNr. 295 verwendet. Ich komme im Höchstfall auf 700.000 Mark bei einem eingeschrieben Brief und bei einem Gewicht zwischen 250 und 500 Gramm. Aber so schwer kann der Brief nicht gewesen sein. Was meint Ihr? Vielen Dank für Eure Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
muemmel Am: 26.08.2021 22:18:23 Gelesen: 1223919# 9142 @  
@ Totalo-Flauti [#9141]

Hallo Michael,

die 4. Gewichtstufe (> 250-500 g) halte ich auch für äußerst unwahrscheinlich. Bleibt daher nur eine Überfrankatur.

Schönen Gruß
Mümmel
 
Totalo-Flauti Am: 27.08.2021 09:31:21 Gelesen: 1223031# 9143 @  
@ muemmel [#9142]

Danke Harald.

Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief aus Leipzig nach Frankfurt a.M. vom 16.11.1923. Verwendet wurden 2x MiNr. 315A und 2x MiNr. 328A. Ein 20 bis 100 Gramm schwerer Brief kostete in der Zeit vom 12.11. bis 19.11.1923 14 Mrd. Mark. Die Einschreibegebühr kostete weitere 10 Mrd. Mark.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
muemmel Am: 27.08.2021 11:45:39 Gelesen: 1222901# 9144 @  
@ Totalo-Flauti [#9143]

Guten Morgen,

2x MiNr. 315A, aber nicht wirklich.

2x MiNr. 326A passt besser, meint Mümmel
 

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