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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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philast Am: 09.08.2015 14:28:42 Gelesen: 3922714# 4332 @  
@ doktorstamp [#4331]

Hallo,

die Karte ist leider überfrankiert. In die CSR galt zu diesem Zeitpunkt ein Postkartenporto in Höhe von 144 Mrd Mark. Ein viertel davon sind 36 Mrd Mark, also 4, bzw. 16 Mrd Mark sind überfrankiert.

Ein deutsches Grenzverkehrsporto liegt nur dann vor, wenn der deutsche Postabgangsort und der ausländische Zielort nicht mehr als üblicherweise 30 km auseinander lagen (es gab auch Zeiträume mit 50 km). Nähere Einzelheiten dazu haben die Verträge der Postanstalten untereinander festgelegt.

Im Zeitraum nach dem ersten Weltkrieg bis Ende 1923 hat es solche Verträge bzgl. Grenzverkehr mit der Schweiz, Belgien, Niederlande, Dänemark gegeben. Inlandsgebühren in diesem Zeitraum galten nach Österreich, Luxemburg, zeitweise Litauen, CSR, Abstimmungsgebiete, Memel, Danzig, zeitweise Polen. Genaueres siehe Infla Band 12 oder Michel Postgebührenhandbuch oder die Amtsblätter der Reichspost.

Grüsse
philast
 
doktorstamp Am: 09.08.2015 15:51:32 Gelesen: 3922651# 4333 @  
@ philast [#4332]

Diese Karte ist noch in der vergangenen Woche im Chat besprochen worden, ferner gestern unterhielt ich mich mit einem Prüfer, zu dem veröffentlichten Entschluß sind wir gekommen.

Ich lasse mich aber gerne korrigieren und eines besseren belehren, allerdings wenn dies auf Gegenseitigkeit stattfinden sollte, erwarte ich etwas mehr Offenheit von dem Bestreiter.

Aus der Erfahrung sind solche bescheidenen Menschen, die allerlei Grund haben bescheiden zu sein.

In der Hoffnung auf mehr Offenheit.

mfG

Nigel
 
inflamicha Am: 09.08.2015 15:56:31 Gelesen: 3922644# 4334 @  
@ doktorstamp [#4331]

Hallo Nigel,

ich muss mich leider philast anschließen, die Karte ist nie und nimmer Grenzverkehr. Zwischen Nürnberg und Bratislava liegen ca. 465 km Luftlinie !

Du kannst die Bleistiftnotiz in der linken oberen Ecke der Karte also getrost wegradieren, der Urheber hatte keine Ahnung. Das sieht man schon daran dass der 31. November als Letzttag der Portoperiode notiert wurde - der November hat nur 30 Tage.

Solche Überfrankaturen kommen häufig vor, wer hatte schon noch die nötigen "kleinen" Werte vorrätig ? Und viel Platz war ohnehin nicht auf so einer Ansichtskarte für größere Markenmengen.

Gruß Michael
 
hajo22 Am: 09.08.2015 16:18:14 Gelesen: 3922627# 4335 @  
Und noch ein Brief an den Magistrat von Görlitz, Lebensmittelstelle betreffend, per Einschreiben aus Striegau vom 6.10.1920, Ankunft in Görlitz am 7.10.

Frankiert mit einem senkrechten Dreierstreifen Germania 30 Pfg. (Mi.Nr. 89IIx).

Das Porto von 90 Pfg. setzt sich zusammen aus 40 Pfg. für den Fernbrief bis 20 gr. sowie 50 Pfg. Einschreibgebühr.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 09.08.2015 17:54:54 Gelesen: 3922558# 4336 @  
@ philast [#4332]

Wenn für die Post aus dem Deutschen Reich in die CSR bis Ende 1923 der Inlandstarif galt, muß ich meine Portoangaben in # 4329 revidieren. Als Postkarte Inlandstarif ist die Karte im Fernverkehr mit 1,50 Mark richtig frankiert. Aber warum hat der Absender der Karte diese als "Drucksache" deklariert?

VG, hajo22
 
inflamicha Am: 09.08.2015 18:27:22 Gelesen: 3922536# 4337 @  
@ hajo22 [#4336]

Deine Postkarte durfte zum Drucksachenporto versandt werden, da nur bis zu 5 Worte Text drauf sind. Die angegebenen 1,25 sind also korrekt.

Allerdings hätte eine "normale" Postkarte nur 2,75 gekostet (Sondertarif CSR), nicht 3,50 (normales Auslands-Postkartenporto).

Der Inlandstarif galt für die CSR nur bis 14.3.1920, deshalb schreibt philast richtig von "zeitweise".

Gruß Michael
 
hajo22 Am: 09.08.2015 18:36:57 Gelesen: 3922531# 4338 @  
@ inflamicha [#4337]

Ok, dann ist das geklärt. Die 5-Worte-Regelung kenne ich, gab's auch noch in der BRD, zumindest in den 50iger Jahren.

---

Zurück in die Hochinflation des Jahres 1923: Die "Bayerische Staatsbank" in München verschickte ihre Post markenlos wie der Ortsbrief vom 31.8.1923 zeigt: Das Postamt München 1 setzte einen "Freigebühr bezahlt"-Stempel anstelle von (bei Brief bis 20 gr.) 8T Mark in Freimarken.

Das Couvert ist ein wenig knittrig (war wohl schon in der Rundablage).



Sowieso ein kleines Wunder, dass solch ein Couvert noch erhalten geblieben ist.

VG, hajo22
 
muemmel Am: 09.08.2015 20:52:03 Gelesen: 3922451# 4339 @  
Guten Abend,

heute eine Drucksache, die ins Ausland ging:



Portorichtig mit 3 Millionen Mark frankiert (309 AW und 314 AW), gelaufen am 19.10.23 (Letzttag der Portoperiode 20) von Berlin-Lichterfelde nach Sønderborg in Dänemark. Was es mit dem Aufdruck "Löschblatt" auf sich hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 09.08.2015 21:45:08 Gelesen: 3922414# 4340 @  
Guten Abend,

zum Wochenausklang eine Auslandsdrucksache aus der PP 2:



Das Streifband eines unbekannt bleibenden Leipziger Absenders vom 6.10.1916 nach Corcelles in der Schweiz kostete bis 50 g unverändert seit

dem 1.7.1906 5 Pfennig, dies wurde noch so bis zur PP 4 beibehalten und erst am 6.5.1920 auf das Vierfache erhöht.

Frankiert wurde mit einem waagerechten Paar der Mi 98 zu 2 1/2 Pfennig.

Gruß Michael
 
hajo22 Am: 10.08.2015 17:39:28 Gelesen: 3921728# 4341 @  
Recht reizvoll, aber nicht leicht, ist es Infla-Belege nach "Destinationen" zu sammeln. An eine "exotische" Adresse zu gelangen ist nach meiner Erfahrung (reine) Glückssache.

Ansichtskarte aus Braunschweig vom 31.12.1921 nach Batavia/Java, NL-Indien. Portorichtig frankiert mit 80 Pfg. (2x40 Pfg. Germania). Ankunft in Batavia 28.1.1922. Mit nur 4 Wochen Postlaufzeit relativ schnell unterwegs für diese Zeit.



VG, hajo22
 
muemmel Am: 10.08.2015 19:39:46 Gelesen: 3921621# 4342 @  
Guten Abend,

heute zeige ich eine Ortspostkarte aus der Portoperiode 19 (1.–9.10.1923):



Abgesehen davon, dass man Ortspostkarten nicht häufig findet, hier noch ein Exemplar, das innerhalb von Allenstein unterwegs war. Das Porto betrug 400 Millionen Mark und wurde mit einer Marke der 298 verklebt.

Schöne Grüße
Mümmel
 
erron Am: 10.08.2015 21:24:39 Gelesen: 3921508# 4343 @  
Guten Abend,

zum Wochenauftakt ein einfacher Beleg aus der Abschiedsserie von Bayern mit Aufdruck Deutsches Reich.

In dieser Form wäre dieser Beleg nix besonderes, wenn auf der Marke nicht der Pf I; " Davarae" statt Bavarae vorhanden wäre. Eigentlich ist dies eine Plattenverschmutzung und kein Plattenfehler.



EF als Fernpostkarte von Stammbach nach Greiz im Vogtland, frankiert mit der Nr 130. Versendet in der PP 7 am 7.1.1922 und somit portogerecht.

mfg

erron
 
inflamicha Am: 10.08.2015 22:17:11 Gelesen: 3921460# 4344 @  
Guten Abend,

eine Portoperiode früher als Hajos heutiger Beleg reichten die 80 Pf. noch für einen Auslands brief:



Post in die USA ist häufiger zu finden, bedingt durch die vielen Auswanderer und traditionell rege Geschäftsbeziehungen. Der Brief der Firma Wolters Import & Export Co. GmbH aus Bremen vom 27.11.1920 (PP 5) an Christensen, Hanify & Weatherwax in San Francisco gehört sicher in die 2. Kategorie. Die erforderlichen 80 Pf. Porto sind wiederum mit einem senkrechten Pärchen der Mi 145 II entrichtet worden.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 11.08.2015 20:46:01 Gelesen: 3920564# 4345 @  
Guten Abend,

heute ein Brief aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) ins ferne Ausland:



Zu der Zeit kostete ein Brief ins Ausland 30 Millionen Mark wozu hier 15 Marken der MiNr. 309 APa verklebt wurden. Am 24.10.23 wurde er von Hamburg auf die Reise nach Kobe in Japan geschickt. Die Firma Shinmei war dort aber unbekannt, wie man dem Rahmenstempel INCONNU entnehmen kann und ging daher zurück an den Absender.

Interessant wäre, wenn sich jemand finden würde, der des Japanischen mächtig ist und die Anmerkungen auf der rechten Seite übersetzen könnte.

Weiterhin sommerliche Grüße
Mümmel
 
hajo22 Am: 12.08.2015 10:41:04 Gelesen: 3920094# 4346 @  
Kleiner Brief im Damencouvertformat aus Selb vom 17.7.1921 nach Neuheim/Kanton Zug, Schweiz, Ankunft 19.7.21.

Portorichtig frankiert mit 120 Pfg. (2x60 Pfg., Mi.Nr. 126, sog. "Abschiedsserie [von Bayern]"). Beileibe nichts Besonderes, aber das Brieflein gefällt mir einfach und deshalb zeige ich es hier.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 12.08.2015 11:48:06 Gelesen: 3920033# 4347 @  
Auslandspaketkarte aus Annaberg vom 13.5.1919 via Hamburg 7 am 20.5. nach Stockholm , Ankunft 28.5.1919.

5 Kg.-Paket mit einer Gebühr von 1,60 Mark, frankiert mit 1 Mark (Mi.Nr.94) und 2x30 Pfg. Germania (Mi.Nr.89II).

Über die Gebührensätze für Auslandspakete aus dieser Zeit liegen mir leider keine Tabellen vor.



BG, hajo22
 
JoshSGD Am: 12.08.2015 19:33:09 Gelesen: 3919636# 4348 @  
Guten Abend,

wir sehen heute eine Fernpostkarte, gelaufen am 29.01.1923 (PP 12; 15.1. - 28.2.23) von Münchberg nach Hof, portorichtig frankiert mit 25 Mark, MiF Mi.Nr. 195 und 205.

Markenspanne: 1:2; Marken-Porto-Spanne: 1:5



Gruß
Josh

(Datenbank # 8426)
 
inflamicha Am: 12.08.2015 21:31:43 Gelesen: 3919537# 4349 @  
Guten Abend,

vier mal Germania gibt es heute zu sehen:



Einschreib-Brief aus Berlin nach Dieburg vom 27.4.1921 (PP 6), Porto 60 Pfennig und Einschreibgebühr 100 Pfennig ergeben 1,60 M. Gesamtgebühr. Frankiert wurde mit einem Viererblock der Mi 145 II. Eigenartigerweise ist rückseitig der Stempel von Aschaffenburg als Ankunftsstempel angebracht worden, wofür mir keine Erklärung einfällt.

Bei diesem Stempel fällt zudem auf, dass die Stecktype für den Monat nicht eingesetzt wurde.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 12.08.2015 21:46:18 Gelesen: 3919517# 4350 @  
Die Freunde der Inflationsbelege seien gegrüßt,

heute mit einem Brief, den die Gewerkschaft "Gottes Segen" aus Lugau nach Zwickau geschickt hatte:



In der kürzesten Portoperiode der Reichspost (1.–4.11.1923) betrug das Porto für den einfachen Fernbrief 100 Millionen Mark, das hier mit 20 Marken der 317 AP erbracht wurde.

Immer noch sommerliche Grüße
Mümmel
 
mljpk Am: 12.08.2015 23:58:45 Gelesen: 3919372# 4351 @  
Lieber Harald,

vielen Dank für das Zeigen des Retourenbriefes nach Kobe. Ein im "Gesicht" und der Destination sehr attraktiver Beleg. Nicht nur das Rot der Korbdeckel im Kontrast zum Blau des Umschlages, sondern zusätzlich auch das Rotlila des japanischen Textes im Zusammenspiel mit dem Rot der Korbdeckeln ergeben ein sehr stimmiges Bild. Eine wirkliche Freude ihn zu betrachten, jenseits der sicherlich ebenso interessanten "technischen" Infla-Details.

Mit besten Grüssen an alle Inflasammler aus dem Biergarten!

Jens
 
drmoeller_neuss Am: 13.08.2015 15:57:49 Gelesen: 3918321# 4352 @  
Inflabeleg mit aktuellem Bezug: ich weiss nicht, ob es die Flüchtlingsstelle in Wetzlar noch gibt. Die Frankatur des Dienstbriefes ist mit 50 M eher unspektakulär.


 
muemmel Am: 13.08.2015 21:06:47 Gelesen: 3917502# 4353 @  
Guten Abend,

heute mal wieder "nur" ein einfacher Fernbrief:



Gelaufen am 21.10.23 (Portoperiode 21) von Berlin nach Börßum bei Braunschweig. Das Porto von 10 Millionen Mark wurde mit Marken der 297, 298, 304, 313 AP und 316 AP erbracht.

Hübsche Grüße
Mümmel
 
Magdeburger Am: 14.08.2015 13:12:58 Gelesen: 3915687# 4354 @  
Liebe Sammelfreunde,

einen barfrankierter Brief vom 05.09.1923 möchte ich heute zeigen:



In der PP17 waren 75000 Mark für einen einfachen Fernbrief zu zahlen. Gelaufen ist er von Bernburg nach Dessau. Interessant finde ich auch den Inhalt, da es sich um eine Grundbucheintragungsänderung geht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
JoshSGD Am: 14.08.2015 20:51:51 Gelesen: 3915215# 4355 @  
Guten Abend,

heute wieder eine Fernpostkarte, gelaufen am 12.2.23 (PP12; 15.1. - 28.2.23) von Berlin nach Hof. Portorichtig frankiert mit 25 Mark, MeF Mi.Nr. 205.

Marken-Porto-Spanne: 1:5



Gruß
Josh

(Datenbank # 8421)
 
erron Am: 15.08.2015 14:07:28 Gelesen: 3914283# 4356 @  
Guten Tag,

von Ratibor nach Nowawes wurde dieser Brief versendet.



Auffällig ist an diesem Brief die fast 3 Jahre spätere Verwendung der Abschiedsausgabe von Bayern mit Aufdruck Deutsches Reich. Stempelabschlag ist der 6.2.1923.

Und auf den zweiten Blick offenbart sich bei dieser Marke noch ein Besonderheit:

Das "D" im Aufdruck hat den Plattenfehler XIII; Sägezähne am "D" von Deutsches, der leider durch den Stempelabschlag etwas schlecht zu sehen ist.



Das erforderliche Porto von 50 Mark für diesen Fernbrief bis 20 Gramm in der PP 12 wurde mit 1x Nr 208 und 1 x Nr 138 gelöst.

mfg

erron
 

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