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Thema: (?) (10502) Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10503 Beiträge:
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JoshSGD Am: 29.06.2022 10:41:52 Gelesen: 903996# 9604 @  
Hallo in die Runde,

heute ein Fernbrief bis 20 g von Lübbecke nach Osnabrück, gelaufen am 29.9.23 (PP 18: 20.9.1923 - 30.9.1923) und mit 250.000 Mark portorichtig frankiert.

MiF Mi.Nr. 275b und 290.



Gruß
Josh

(Datenbank # 14461)
 
philast Am: 29.06.2022 18:45:32 Gelesen: 903968# 9605 @  
Hallo,

anbei eine Drucksache von Wiesbaden 1 3.8.1923 nach Freiberg in Sachsen. Portogerecht freigemacht mit 200Mk (MiNr. 248a).

Einige Tage im August wurde die Wiesbadener Universal Maschine mit roter statt wie üblich schwarzer Stempelfarbe befüllt.

Der Mainzer Absender (Fa. Otto Zickwolff) musste aufgrund der von der französichen Besatzung angeordneten Schliessung der Mainzer Postämter nach Wiesbaden ausweichen ('Mainzer Postasperre') um seine Post aufzugeben.



Grüsse
philast
 
JoshSGD Am: 30.06.2022 07:58:10 Gelesen: 903905# 9606 @  
Guten Morgen,

heute ein etwas bunterer Fernbrief bis 20g von Ducherow nach Hameln, gelaufen am 9.10.23 (PP 19: 1.10.1923 - 9.10.1923) und mit 2 Millionen Mark portorichtig frankiert, MiF Mi.Nr. 255, 256, 273, 291, 295, 306.

Schöne Marken-Porto-Spanne von 1:2000.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16458)
 
inflamicha Am: 30.06.2022 22:02:06 Gelesen: 903829# 9607 @  
Guten Abend,

ein Brief von Hamburg nach Berlin:



Der Brief vom 1.11.1923 (Ersttag der PP 22) war mit 100 Millionen Mark freizumachen. Der Absender besaß noch eine Menge "kleinerer" Werte zu 4 Mio. Mark (Mi 316 AP). Von diesen wurden 25 Stück auf den Umschlag geklebt, um auf die nötige Summe zu kommen. Bei so vielen Marken ist natürlich auch die Haupttype des "Rosettensprunges" vorhanden und das jeweils einmal auf Vorder- und Rückseite. Ein Vorbesitzer war so nett die entsprechenden Marken zu kennzeichnen, zum Glück nur mit Bleistift. ;-)

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 30.06.2022 22:20:43 Gelesen: 903822# 9608 @  
@ inflamicha [#9607]

Hallo Michael,

wo holt Ihr nur all die tollen Belege her ?

mit Sammlergruß
Werner
 
wuerttemberger Am: 01.07.2022 11:12:29 Gelesen: 903791# 9609 @  
@ philast [#9605]

War die rote Stempelfarbe nicht für barfrankierte Sendungen gedacht? Gibt es solche Belege mit dem Stempel aus der Zeit?
 
Stefan Am: 01.07.2022 14:17:44 Gelesen: 903771# 9610 @  
@ wuerttemberger [#9609]

War die rote Stempelfarbe nicht für barfrankierte Sendungen gedacht? Gibt es solche Belege mit dem Stempel aus der Zeit?

Richtig: Rot für Postfreistempel (barfrankierte Sendungen) und schwarz zur Briefmarkenentwertung. Zur Einführung der Postfreistmepel im Deutschen Reich (außerhalb von Bayern und Württemberg) war anfangs die Stempelfarbe auch schwarz gewesen (1920/21).

Der in Beitrag [#9605] gezeigte Beleg ist BPP-geprüft (zumindest die Farbe der Briefmarke, a-Farbe, Düntsch BPP). Eventuell befindet sich rückseitig ein weiteres Signum zur Stempelprüfung (Infla Berlin).

Gruß
Stefan
 
philast Am: 01.07.2022 15:46:31 Gelesen: 903753# 9611 @  
@ wuerttemberger [#9609]

Hallo,

ja die rote Stempelfarbe war für barfrankierte Belege gedacht.

Wiesbaden verwendete jedoch die rote Stempelfarbe im August eine zeitlang auch zum Entwerten der normalen Freimarken mit der Universal Stempelmaschine.

Irgendwo habe ich noch zwei weitere Belege von Wiesbaden mit roter Stempelfarbe. Wiederfinden ist schwieriger. ;-)

Grüße
philast
 
inflamicha Am: 01.07.2022 21:53:36 Gelesen: 903720# 9612 @  
Guten Abend,

gleicher Tag und gleiche Portostufe wie gestern, bloß mehr Marken:



Am 1.11.1923 (PP 22) ging es diesmal von Essenbach nach München. Die nötigen 100 Millionen Mark Porto wurden mit 8 mal Mi 318 AP und 40 Stück der Mi 313 AP erbracht. Bei der 500.000 Mark sind natürlich auch wieder HT und PE vertreten. Durch die teilweise Randklebung sind einige Marken etwas lädiert, aber so sieht halt Bedarf aus.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 02.07.2022 20:51:33 Gelesen: 903638# 9613 @  
Guten Abend,

nach so vielen Marken jetzt mal etwas ohne:



Der Wertbrief von Hannover nach Berlin an die Deutsche Bank wurde am 5.9.1923 (PP 17) mit einem deklarierten Wert von 50 Millionen Mark am Schalter aufgegeben. Zu den je 75 Tausend Mark Porto und Einschreibgebühr kamen je 100.000 Mark Wertangabe 2.000 Mark Versicherungsgebühr hinzu, bei 50 Mio. M. Wertangabe war das eine ganze Million. Die zusammen 1.150.000,00 Mark wurden bar eingehoben, vorschriftsmäßig wurde der Stempel ".....M......Pf. durch Einnahmenachweisung vereinnahmt. Hannover 1." sowie "Zeuge" abgeschlagen und beides durch Unterschrift bestätigt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 03.07.2022 15:43:23 Gelesen: 903496# 9614 @  
Hallo,

und hier haben wir beides - viele Marken und trotzdem das meiste in bar:



In der Firma Erdmann, Heer & Co. Drahtfabrik, Verzinnerei und Verzinkerei in Ihmert (Westfalen) gab man alles, um den Brief nach Berlin SW 19 am 14.9.1923 (PP 17) freizumachen. Sage und schreibe 80 Briefmarken wurden aufgeklebt: eine Mi 222, zwei Mi 227 a und 77 Stück der Mi 241. Das waren zusammen ganze 1.950 Mark, die allerdings für das nötige Porto in Höhe von 75.000 Mark bei weitem nicht ausreichten. Der Rest wurde also bar am Schalter bezahlt. Ihmert hatte nur ein kleines Postamt, wo offensichtlich nicht einmal ein Gebühr bezahlt- bzw. Einnahmenachweisstempel existierte. Als Nachweis für die Teilbarfrankatur galt also nur der handschriftliche Vermerk "Gebühr bezahlt / M 73.050,-", nicht einmal ein Signum des Postbeamten gibt es.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.07.2022 17:54:57 Gelesen: 903429# 9615 @  
@ inflamicha [#9614]

hallöle Michael,

schöner Brief. Ich mag solche Belege.

@ alle

nach meiner Rückkehr aus Koblenz hier noch der obligatorische Sonntagsbeleg:



Drucksache vom 30.9.23 (Portoperiode 18) ab Leipzig nach Chemnitz. Das dafür benötigte Porto wurde mit einer Einzelmarke der MiNr. 275a verklebt.

Sonnige Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 03.07.2022 18:51:29 Gelesen: 903415# 9616 @  
@ muemmel [#9615]

schöner Brief. Ich mag solche Belege.

Ich auch, Harald, ich auch. ;-)

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 04.07.2022 20:14:17 Gelesen: 902215# 9617 @  
Guten Abend,

ein Brief an das Versorgungsamt in Ratibor:



Der Brief aus Bauerwitz (Kreis Leobschütz) vom 29.8.1922 (PP 8) war mit 3 Mark freizumachen. Verklebt wurden vom Absender 4mal Mi 159 a, 2mal Mi 167 und 4mal die "gute" Mi 179 mit Waffel-Wasserzeichen. Es handelt sich um einen Bedarfsbrief - ein Sammler hätte die Marken sorgfältiger aufgeklebt.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 05.07.2022 08:16:40 Gelesen: 901682# 9618 @  
Hallo,

ein einfacher Fernbrief bis 20 g von Elberfeld nach Solingen, gelaufen am 27.09.23 (PP 18: 20.9.1923 - 30.9.1923) und mit 250.000 Mark portorichtig frankiert, MeF Mi.Nr. 291.



Gruß
Josh

(Datenbank # 16463)
 
inflamicha Am: 06.07.2022 20:38:31 Gelesen: 899878# 9619 @  
Guten Abend,

ein Ortsbrief aus Frankfurt am Main:



Der Brief einer Bein- und Celluloidwarenfabrik aus Heusenstamm bei Offenbach am Main vom 19.10.1923 (PP 20) musste mit 2 Millionen Mark freigemacht werden. Der Absender frankierte die Sendung mit 4 Stück der Mi 313 AP. Statt in Frankfurt hätte der Absender den Brief auch im näher gelegenen Offenbach zum selben Preis aufgeben können, da zwischen Frankfurt und Offenbach der Nachbarortsverkehr zum Tragen kam.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 10.07.2022 21:34:06 Gelesen: 894579# 9620 @  
Guten Abend,

nach der Rückkehr von der Mitgliederversammlung von INFLA-Berlin reicht die Zeit sogar noch für den obligatorischen Sonntagsbeleg.



Hier haben wir es mit einer Ganzsachen-Postkarte P 96 zu tun, die aufgrund der "Außerordentlichen Reichsabgabe" vom 1.8.1916 mit 2,5 Pfennig (MiNr. 98) auffrankiert werden musste. Gelaufen am 24.9.16 (Portoperiode 2), also einer Zeit, als die Inflation noch krabbeln lernte, von Tübingen nach Aalen.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 10.07.2022 21:57:33 Gelesen: 894551# 9621 @  
Guten Abend,

ein Beleg aus Cottbus:



Die Nachnahme-Drucksache nach Weißwasser wurde am 18.5.1922 (PP 7) aufgegeben und war am selben Tag schon am Zielort. Die Drucksache kostete 50 Pfennig, darüber hinaus verlangte die Post 1,50 Mark Vorzeigegebühr. Frankiert wurde die Sendung mit 2mal Mi 187. Am 19.5. wurde die Nachnahmesendung dem Empfänger präsentiert. Dieser verlangte jedoch eine Woche Frist (sozusagen Bedenkzeit) und hatte dafür eine weitere Vorzeigegebühr in Höhe von 1,50 Mark zu entrichten, die mittels einer Mi 114 auf der Rückseite verklebt wurde. Interessant ist, dass der Ankunftsstempel von Weißwasser auf der Vorderseite in Kleinschrift mit der Schreibweise Weißwasser gestaltet ist, während der rückseitige Stempel in Großbuchstaben die Schreibweise Weisswasser aufweist. Am 26.5. entschied sich der Empfänger die Zahlung nicht zu leisten, deshalb wurde die Sendung wieder zurückgeschickt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 12.07.2022 22:02:28 Gelesen: 891289# 9622 @  
Guten Abend,

ein Wertbrief an die Staatsschulden-Tilgungskasse in Berlin W 8:



Der Brief wurde am 7.8.1920 (PP 5) in Karlsruhe aufgegeben. Briefporto für die 2. Gewichtsstufe waren 60 Pfennig, dazu kam die Einschreibgebühr in Höhe von 50 Pfennig und die Versicherungsgebühr in Höhe von 3 Mark (je eine Mark für angefangene 1.000 Mark Wertangabe). Für die zusammen 4,10 Mark wurde eine Mi 103 a und 3mal Mi 116 I verklebt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 15.07.2022 21:13:46 Gelesen: 887102# 9623 @  
Guten Abend,

heute ein Wertbrief an den guten Herrn Glasewald in Gössnitz/Sachsen-Altenburg:



Als Absender zeichnet das Evangelische Pfarramt Wussecken im Kreis Köslin. Der 26.1.1921 liegt ebenfalls noch in der PP 5, die Gebühren betragen also wegen der um 300 Mark geringeren Wertangabe nur 3,10 Mark. Frankiert wurde diesmal mit Mi 91 II (vom Aufklebenden recht stiefmütterlich behandelt), 115 und 141.

Gruß Michael
 
Stefan Am: 16.07.2022 07:46:15 Gelesen: 886549# 9624 @  
@ inflamicha [#9623]

Frankiert wurde diesmal mit Mi 91 II (vom Aufklebenden recht stiefmütterlich behandelt), 115 und 141.

Kleiner Korrekturhinweis: Mi-Nr. 146 II, nicht 91 II. ;-)

Gruß
Stefan
 
inflamicha Am: 16.07.2022 11:21:52 Gelesen: 886372# 9625 @  
@ Stefan [#9624]

Hast recht mein Lieber, danke für die Korrektur.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 16.07.2022 20:57:46 Gelesen: 885636# 9626 @  
Guten Abend,

eine andere Möglichkeit die nötigen 3,10 Mark zu verkleben:



Der Wertbrief an das Kraftwerk Altwürttemberg in Backnang mit Wertangabe 1.070,70 Mark stammt vom 28.2.1921, also ebenfalls noch aus der PP 5. Die Gebührenhöhe war gleich der des vorigen Beleges, also 3,10 Mark. Hier wurde neben der Mi 141 eine Mi 96 B II verwendet.

Gruß Michael
 
philast Am: 17.07.2022 16:35:08 Gelesen: 884393# 9627 @  
Hallo,

anbei eine Neujahrsgrußkarte abgestempelt in Dornum 1.1.23 4-5N nach Hamburg mit Eilboten, portogerecht frankiert mit 15 Mk Postkartenporto und 30 Mk Eilgebühr. Besonders spannend ist der Nebenstempel "Eingeg. beim P.A. Hmb. <23> am <2/1> um <2> Uhr <35> N".

Laut dem Buch von Prof.Dr. Krüger "Studien und Quellen zur Geschichte der Stadtrohrpost Hamburg bis 1935" deutet der Abschlag dieses Stempels auf eine kombinierte Beförderung mit der Stadtrohrpost und der Strassenbahn hin. Wahrscheinlich wurde die Karte zwischen Hauptbahnhof und Postpavillon mit der Rohrpost befördert und vom Postpavillon bis Hamburg 23 mit der Strassenbahn und dann zugestellt mit Eilboten.

Dieser Stempel ist in dem Buch noch nicht dokumentiert, was bei dem dünngesäten Vorkommen solcher Belege nicht verwundert.



Immer wieder schön zu sehen, dass sich die Leute darauf verlassen haben und wohl auch konnten, dass die Mitteilung rechtzeitig den Empfänger erreicht. Siehe Text auf der Rückseite.

Grüße
philast
 
inflamicha Am: 17.07.2022 18:49:56 Gelesen: 884262# 9628 @  
Guten Abend!

@ philast [#9627]

Schönes und interessantes Stück!

Zufällig habe ich für heute was mit ähnlicher Frankatur vorbereitet:



Der Wertbrief aus Rendsburg an die Regierungshauptkasse in Schleswig ist vom 24.7.1920 und damit ebenfalls aus der PP 5. Aufgrund der hier mit 20.000 Mark bedeutend höheren Wertangabe musste natürlich auch mehr frankiert werden. Die 1,10 M. aus 60 Pf. Porto für den Brief der 2. Gewichtsstufe und 50 Pf. Einschreibgebühr hatten wir ja schon. Hinzu kamen jetzt 20 Mark Versicherungsgebühr- für jede deklarierte 1.000 M. jeweils eine Mark. Frankiert wurde- vorschriftsmäßig einzeln auf Abstand- mit Mi 85 II (2), A 113 und 115 b (8).

Gruß Michael
 

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