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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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inflamicha Am: 15.11.2023 21:08:20 Gelesen: 188203# 10281 @  
Guten Abend,

vom selben Tage ein einfacher Fernbrief:



Dieser war von Wiesbaden nach Malsch bei Heidelberg unterwegs. Frankiert wurde mit einem Viererblock der Mi 327 BP. Der Markendurchstich war sehr unpraktisch, da sich die Marken damit recht schwer trennen ließen. So wie hier griff man oft lieber zur Schere- die senkrechten Außenseiten der Marken sind beide auf die Art von den Nachbarmarken getrennt worden.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 16.11.2023 19:23:17 Gelesen: 187319# 10282 @  
Guten Abend,

heute wieder ein größerer Beleg:



Die Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabrik Wesselmann, Bohrer & Co. Gera-Zwötzen sandte den Brief der 2. Gewichtsstufe per Einschreiben am 23.11.1923 (PP 25) an die Allgemeine Transportanlagen GmbH in Leipzig-Großzschocher. Zu den 28 Milliarden Mark Porto kamen 20 Milliarden Mark Einschreibgebühr. Frankiert ist der R-Brief mit je 4 mal Mi 326 AP und 336 BP tarifgerecht. Die Marken wurden zum Teil mit einer Notentwertung mittels Strichstempel (Rollstempel) versehen.

So geschmackvoll gestaltete Präge-Verschlussoblaten wie die 3 verwendeten Exemplare des Absenders sind zur Zeit der Hochinflation auch nicht oft zu sehen.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 17.11.2023 13:20:51 Gelesen: 186837# 10283 @  
Hallo,

mal wieder keine Dienstmarken geliefert:



Der Dienstbrief vom Preußischen Kulturamt Burgsteinfurt in Münster an die Siedlungsgesellschaft "Rote Erde" zu Münster wurde am 1.12.1923 (PP 27 a) aufgegeben. Da keine Dienstmarken vorhanden waren musste die Behörde mit normalen Freimarken frankieren. Die 5 verwendeten Mi 337 AP (Viererstreifen und Einzelmarke) = 50 Milliarden Mark waren ab dem 1.12. gerade noch 5 Rentenpfennig wert.

Gruß Michael
 
philast Am: 18.11.2023 18:21:22 Gelesen: 186065# 10284 @  
Hallo,

zum 100 Jährigen Jubiläum anbei dieser Brief:

Brief von Altona 15.11.23 portogerecht mit 10 Mrd frankiert geprüft Peschl / Infla.

Kein besonderer Brief, er fällt eher in die Kategorie "Massenware". Spannender als die Frankatur des Beleges ist der Inhalt der einen Einblick in die irrsinnige Geschwindigkeit der Geldentwertung gibt, die vor 100 Jahren stattgefunden hat:

Gebührenbescheid über nachzuzahlende Beiträge für die Handwerkskammer Altona. Für 1923 war ein Beitrag von 120 Mk im April 1923 festgesetzt worden. Laut gedrucktem Text sollte dieser zunächst mit 8 Milllionen multipliziert werden, dies wurde handschriftlich (!) korrigiert auf den Faktor 100 Millionen. Also sollten dann 12 Mrd Mk bis zum 30.11.23 auf das Bankkonto eingezahlt werden.

Allein der Brief kostete 10 Mrd Mk an Porto. Der Gegenwert der 12 Mrd. Mk Gebühr für die Handwerkskammer hat ab dem 20.11.23 noch 1,2 Rentenpfennig entsprochen. Die Inflation war hier wesentlich schneller als Verwaltungsvorgänge und der Druck der Bescheide.



Grüße
philast
 
inflamicha Am: 19.11.2023 19:21:31 Gelesen: 185309# 10285 @  
Guten Abend,

ein Einschreibbrief vom 24.11.1923 (PP 25):



Der R-Brief von Nürnberg nach Borna kostete den Absender 40 Milliarden Mark aus 20 Mrd. M. Porto und weiteren 20 Mrd. M. Einschreibgebühr. Die tarifgerechte Frankatur besteht aus den Mi-Nrn. 327 BP, 328 AP, 334 AP und 335 APa (2).

Gruß Michael
 
muemmel Am: 19.11.2023 20:43:11 Gelesen: 185275# 10286 @  
Guten Abend,

hier ein einfacher Fernbrief vom 4.9.23 (Portoperiode 17) ab Oberschmitten nach Berlin:



Das Porto von 75.000 Mark wurde aus Marken der MiNrn. 256, 280 (2) und 284 zusammengestellt.

Grüßle
Mümmel
 
inflamicha Am: 20.11.2023 22:05:26 Gelesen: 184523# 10287 @  
Guten Abend,

ein Brief von Frankfurt am Main nach Darmstadt:



Der Brief vom 29.11.1923 (PP 26) kostete den Absender 80 Milliarden Mark Porto. Das verklebte Paar der Mi 335 APa genügte zur Freimachung, da in der Portoperiode 26 die Marken zum vierfachen Nennwert verkauft und verwendet wurden.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 21.11.2023 21:35:46 Gelesen: 183549# 10288 @  
Guten Abend,

heute mal was ins Ausland:



Die Postkarte aus Gunzenhausen nach Caslau in Böhmen (CSR) wurde am 2.8.1923 (PP 15) verschickt. In die Tschechoslowakei galt ein vergünstigter Auslandstarif in Höhe von 1.400 Mark. Frankiert wurde mit Mi 252 und 268 b (4).

Gruß Michael
 
philast Am: 22.11.2023 18:31:56 Gelesen: 183060# 10289 @  
Hallo,

anbei eine hundertjährige Teilbarfrankatur von Furth 22.11.1923 (Reservestempel, den findet man häufiger als den "Normalstempel" von Furth) nach Eger in der CSR.

Portosoll 60 Mrd Mk, dargestellt durch

4 * 50 Mio durchstochen
2 * 100 Mio gezähnt
3 * 200 Mio gezähnt
1 * 1 Mrd durchstochen
4 * 2 Mrd gezähnt (1 * mit PE)
 

Handschriftlich 50 Mrd Taxe percue über einem nur sehr schwachen Abschlag eines Gebühr bezahlt Stempels.

Die Rückseite hat keine Vermerke/Stempel.



Grüße
philast
 

muemmel Am: 22.11.2023 22:44:42 Gelesen: 182935# 10290 @  
Guten Abend,

von mir heute ein Fernbrief aus der Portperiode 16:



Gelaufen am 25.8.23 ab Freiburg im Breisgau nach Berlin. Das Porto betrug 20.000 Mark. Es gab zwar ab 24.8. Überdruckmarken mit diesem Wert, aber von der Reichsdruckerei in Berlin waren solche noch nicht in Freiburg angekommen. Also behalf man sich mit 6 Marken der MiNr. 253 auf der Vorderseite und 8 Marken der MiNr. 252 auf der Rückseite.

Grüßle
Mümmel
 
Dulfen1 Am: 22.11.2023 22:51:35 Gelesen: 182932# 10291 @  
Moin, etwas voreilig, mein Brief wird erst morgen 100 Jahre alt, aber da habe ich keine Zeit.

Zusammenstellung der Frankatur kann ich leider nicht erklären, da keine Wertbriefgebühr verzeichnet ist, dafür Ankunftstempel ?

72 Mrd Porto mit 1 x 315 A, 3 x 329 A und 1 x 336 A von Blankenburg nach Berlin, Bankbrief.



Gruß Ulf
 
muemmel Am: 22.11.2023 23:49:40 Gelesen: 182912# 10292 @  
@ Dulfen1 [#10291]

Hallo Ulf,

um einen Wertbrief handelt es in diesem Fall nicht, auch wenn das Couvert wohl für einen solchen Zweck vorgesehen war. Eine Wertangabe fehlt und es ist auch kein Gewicht vermerkt, das für Wertbriefe vorgeschrieben war.

Ich vermute, dass es sich um einen Fernbrief der 3. Gewichtstufe (> 200-250 g) handelt, der per Eilboten zugestellt werden sollte. Es fehlt zwar der rote Klebezettel für die Eilzustellung, aber neben dem rückseitigen Ankunftstempel ist (etwas schwach) noch ein Briefträgerstempel erkennbar. Solche wurden aber nur bei Eilzustellung abgeschlagen. Vielleicht ist der rote Zettel abgefallen oder er wurde schlichtweg vergessen.

Jedenfalls machen die verklebten 72 Milliarden dann Sinn. Das Briefporto betrug nämlich 32 Milliarden und für die Eilzustellung waren 40 Milliarden Gebühr fällig.

Schönen Gruß
Mümmel
 
axelotto Am: 23.11.2023 06:39:41 Gelesen: 182672# 10293 @  
@ Dulfen1 [#10291]

Morgen .

Die Verwendungszeit des Stempels ist bekannt vom 29.4.1911-4.4.1950

Gruß Axel
 
muemmel Am: 24.11.2023 21:11:18 Gelesen: 181370# 10294 @  
Guten Abend,

hier ein weiterer Fernbrief, aber diesmal eingeschrieben:



Gelaufen am 14.9.23 (Portoperiode 17) von Zittau nach Hamm in Westfalen und schön bunt frankiert mit je 1 x MiNr. 257, 282 und 283. Die so frankierten 150.000 Mark teilten sich hälftig für das Porto und die Einschreibgebühr.

Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 24.11.2023 21:37:38 Gelesen: 181341# 10295 @  
Guten Abend,

mein Beleg kommt eher eintönig daher:



Der Fernbrief von Köln nach Berlin vom 13.11.1923 (PP 24) erforderte 10 Milliarden Mark Freimachung. Der Absender verwendete 50 Stück der durchstochenen Mi 323 BP, bei der Menge natürlich inkl. HT und PE. Die rückseitigen Marken blieben leider unentwertet. Durch den unpraktischen Durchstich sind einige Marken bei der Trennung beschädigt worden.

Gruß Michael
 
Dulfen1 Am: 25.11.2023 00:27:45 Gelesen: 181184# 10296 @  
@ Dulfen1 [#10291]

Danke Mümmel und Axel für die Aufklärung !

Hier etwas einfaches: 4 x 329 A auf portogerechtem Auslandsbrief vom 25.11.1923 :) von Weimar an die Publicitas in Bern.



Gruß Ulf
 
philast Am: 26.11.2023 15:45:38 Gelesen: 180031# 10297 @  
Hallo,

anbei der nächste 100-jährige Beleg:



Wertbrief von Erfurt 26.11.23 nach Eisenberg 27.11.23 über 2500 Mrd Mk.
Brief bis 250g 128 Mrd, Wert je 1 Mrd 20 Mio also 2500*0,02 Mrd = 50 Mrd, Einschreibgebühr 80 Mrd
macht zusammen 258 Mrd Mk : 4 = 64,5 Mrd Mk mit Marken freigemacht, unter anderem mit der 50 Mrd Mark gezähnt, die im November weniger häufig auftaucht als im Dezember 1923.

Geprüft wurde der Beleg durch den Infla Prüfer Zirkenbach.

Grüße
philast
 
Dulfen1 Am: 26.11.2023 18:20:43 Gelesen: 179924# 10298 @  
Sehr schöner Brief, danke für die Darlegung des Portos.

Ich habe vom ersten Gültigkeitstag der 26. Porto-Periode eine Briefvorderseite oder einen Päckchenabschnitt anzubieten. Verschickt am 26.11.1923 von Dresden nach Prag.

Frankiert mit 6 X 328A und 7 X 329A = 240 Mrd. Mark, 4-fach Aufwertung ergibt 960 Mrd Mark Porto.

Gewöhnlicher Brief ins Ausland kostete 320 Mrd Mark + 160 Mrd Mark je 20 Gramm.

Das Porto würde also passen für einen Briefgewicht 80 - 100 Gramm. Dafür ist das Papier allerdings viel zu dünn, die Punkte der Schreibmaschinenabschläge haben das Papier durchlöchert.

Das Porto für Päckchen kenne ich nicht, gibt es darüber Literatur ?



Gruß
Ulf
 
philast Am: 26.11.2023 19:44:47 Gelesen: 179776# 10299 @  
@ Dulfen1 [#10298]

Hallo,

in die CSR galt ein Sonderporto für Briefe (+ Postkarten),

bis 20 g 240 Mrd Mk, je weitere 20 g 160 Mrd im Zeitraum 26.11.-30.11.

Es gibt in diesem Zeitraum durchaus eine nennenswerte Anzahl Belege die "Voll" frankiert wurden, bei denen also keine Vervierfachung des Markennennwertes stattgefunden hat.

Grüße
philast
 
muemmel Am: 26.11.2023 21:49:33 Gelesen: 179535# 10300 @  
@ Dulfen1 [#10298]
@ philast [#10299]

1) Der von Ulf angegebene Gesamtbetrag von 240 Milliarden ist korrekt, denn es wurden 9 Marken der 329 und 6 Marken der 328 verklebt.

2) Wolfgangs Anmerkungen sind ebenfalls korrekt, sowohl was den Sondertarif für die CSR betrifft als auch den Hinweis, dass das mit der Vierfachaufwertung nicht von Allen richtig verstanden worden ist.

Fazit: Es handelt sich in diesem Fall um einen "voll frankierten" Brief der 1. Gewichtstufe bis 20 g zum ermäßigten Tarif von 240 Milliarden nach Prag. Gereicht hätten zur Frankatur Marken mit einem "Nennwert" von 60 Milliarden.

Herbstliche Grüße
Mümmel
 
Dulfen1 Am: 26.11.2023 22:33:09 Gelesen: 179469# 10301 @  
@ philast [#10299]
@ muemmel [#10300]

Danke für die Darlegung des Portos und für das Interesse !, ich habe leider nur den Michel Spezial u. Briefe-Katalog und dort wird das Sonderporto für die CSR erst ab 1925 erwähnt.

Ich zeige noch einen Novemberbrief, der heute seinen "100. Geburtstag" feiert und dessen Porto ich auch nicht erklären kann, :( über Literaturhinweise bin ich sehr dankbar!

Portopflichtige Dienstsache von Dresden nach Freital, frankiert mit 4 X 329A, also 80 Mrd Mark (X4= 320 Mrd Mark)

Brief ist komplett, unbeschnitten und etwas ramponiert, Rückseite uninteressant, kein Stempel, etc.



Liebe Grüße
Ulf
 
muemmel Am: 26.11.2023 22:57:49 Gelesen: 179398# 10302 @  
@ Dulfen1 [#10301]

Hallöle Ulf,

auch hier handelt es sich um eine sogenannte "Vollfrankatur". Eine 20-Milliarden-Marke hätte gereicht.

Gut´s Nächtle
Mümmel
 
muemmel Am: 27.11.2023 17:35:52 Gelesen: 178546# 10303 @  
Guten Abend,

ich versuche es heute mal mit einer Einzelfrankatur:



Fernbrief vom 1.10.23 (Ersttag der Portoperiode 19) ab Frankfurt am Main nach Goslar und portorichtig mit einer MiNr. 309 AWa frankiert.

Regnerische Grüße
Mümmel
 
10Parale Am: 27.11.2023 20:06:15 Gelesen: 178451# 10304 @  
@ forum,

jetzt ist mir auch mal zufällig ein Inflationsbeleg untergekommen.



Deutsches Reich 1922, Michel Nr. 346 20 Pfg., Flug auf Luftpostbrief "HANNOVER - LEIPIG 13.7" roter Ra3 "Leipzig" + Ra "13/7 ZURÜCK nach"

Der Empfänger war nicht zu erreichen, mit Hinweis:

"Ohne nähere Bezeichnung (Stand, Wohnung usw.) nicht zu ermitteln Briefpostamt Leipzig"

Wie das rückseitige Porto von 5.600.000 Mark zustande kommt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Nicht mein Sammelgebiet, aber lustig anzusehen. Ein genaues Stempeldatum ist auch dem Abschlag leider nicht zu sehen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Dulfen1 Am: 27.11.2023 21:35:12 Gelesen: 178411# 10305 @  
@ 10Parale [#10304]

Moin,

der Brief ist 1924 verschickt worden, also kein Inflationsbrief.

Die auf dem Brief verklebten 308 A sind als Verschlussstreifen für die Oberklappe verwendet worden, also ungültig und deshalb nicht entwertet.

Es gab etliches postfrisches Material aus der Infla-Zeit, was so noch "aufgebraucht" wurde.

Adressat und Empfänger ähneln sehr, vielleicht war es gewünscht, dass der Brief Retour ging.

Liebe Grüße
Ulf
 

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