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Thema: Delcampe Was sich alles ändern wird
Das Thema hat 205 Beiträge:
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Christoph 1 Am: 20.01.2024 19:36:39 Gelesen: 15082# 56 @  
@ Eric Scherer [#53]

Die verlinkten Artikel bestätigen aber nicht Deine Behauptung in [#38]. Für diese Behauptung suche ich immer noch nach einer belastbaren Quelle.
 
Eric Scherer Am: 20.01.2024 20:46:49 Gelesen: 15027# 57 @  
@ Christoph 1 [#56]

Lieber Christoph,

dann liesst Du die Artikel anders wie ich.
 
Christoph 1 Am: 20.01.2024 21:09:04 Gelesen: 15003# 58 @  
@ Eric Scherer [#57]

Nochmals: Bitte zeige mir aus Deinen genannten Artikeln oder aus anderer Quelle einen Beleg dafür, dass sich Klarna aktuell "in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten" befindet. Das ist eine starke Behauptung, für die ich nirgends in mir zugänglichen Quellen eine Bestätigung gefunden habe.

Im Gegenteil: Der von Dir zitierte Artikel aus der Börsen-Zeitung stellt fest: "Klarna kehrt in Gewinnzone zurück". Also genau das Gegenteil wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Auch die beiden englischsprachigen Artikel, die Du als Beleg anführst, stellen fest, dass vorher möglicherweise bestehende finanzielle Probleme nun behoben seien. Was ist an "return to profitability" bitte eine "große wirtschaftliche Schwierigkeit"?

Wenn so eine starke Behauptung in einem öffentlichen Forum ohne Not einfach mal so rausgehauen wird, dann sollte schon fundiertes Wissen dahinter stecken und nicht nur eine "andere Lesart" von ein paar Artikeln. Das klingt in meinen Ohren sehr nach "alternativen Fakten" - oder noch deutlicher gesagt: Fake news. Und da reagiere ich inzwischen allergisch.
 
chris63 Am: 20.01.2024 23:12:06 Gelesen: 14916# 59 @  
@ johanneshoffner [#94]

Neue Zahlungsmethoden bei Delcampe

Heute morgen habe ich von Delcampe eine Mail erhalten, dass die Anzahl und Art der Zahlungsmethoden sich massiv verändert hat.

Mir stösst sauer auf, dass eine SEPA Überweisung nicht mehr funktioniert und man stattdessen auf ein Mangopay Konto einzahlen muss.

Mich würde interessieren wie andere Nutzer das sehen und ob es für einen einfachen Nutzer Vorteile hat und welche.

Bis auf Weiteres habe ich meine Aktivitäten bei Delcampe eingestellt.

Ich habe Delcampe vier Fragen gestellt. Vielleicht sind sie sinnlos, weil ich das neue Verfahren nicht verstanden habe:

1. Warum kann ich nicht mehr über eine SEPA Zahlung bezahlen?
2. Warum muss ich Delcampe Geld vorschiessen?
3. Wer ist denn mein Vertragspartner - Delcampe oder der Käufer/Verkäufer?
4. Wenn es ein Problem mit einem gelieferten Gegenstand gibt, muss ich mich dann an Delcampe wenden, da von dort aus das Geld an den Käufer ging?

Ich bin gespannt auf sachliche Erfahrungsberichte.



Hallo Johannes,

den EU-Ländern entgingen ca. 50 000 000 000 € im Jahr durch Umsatzsteuerbetrug, um dies zu unterbinden kamen die Plattform-Transparent-Richtlinien und die EU-Mehrwertsteuer Reformen. Diese richteten sich u.a. gegen asiatische Onlineshops oder polnische Auto Karussell Händler, treffen aber auch kleine Plattformen wie Delcampe, die einen Marktplatz für gebrauchte Sammlerartikel bieten.

Wahrscheinlich hat Delcampe weder die Personalkapazitäten noch die Expertise um die neuen Aufzeichnungs- und Kontrollpflichten zu erfüllen, und hat sich einen Partner dafür gesucht.

zu 1. SEPA-Überweisungen direkt vom Käufer zum Verkäufer sind für Plattformen/ Zahlungsabwickler ein Graus bzgl. der Aufzeichnungspflichten. Zahlungen sollen über das System laufen und so automatisch mit allen zu erhebenden Daten verknüpft werden.

Den Zusatznutzen der unterschiedlichen Wertstellung gab es immer schon. Die Frage wo das Geld die 2 Tage war, das ich meinem Bruder am 1. überwiesen habe, und er am 3. erhalten hat beschäftigte schon unsere Vorfahren.

Um die Kunden nicht zu vergraulen, hat Delcampe/Mangopay die SEPA-Überweisung beibehalten nur eben an Mangopay, die diese dann weiterleiten.

Hier endet jetzt mein Verständnis für das neue Verfahren, haben die echt gedacht jetzt lassen sich alle brav von Mangopay verifizieren.

Und warum kann der Verkäufer bestimmte Zahlungsarten ausschließen resp. zulassen, der Vorteil einer Schnittstelle ist doch - jeder wie er will.


zu 2. Vermutlich führt Mangopay nur Guthabenkonten, die werden zwar von Delcampe Geld für die Zahlungsabwicklung bekommen, das wird aber nicht reichen.

Mangopay lebt auch von den Erträgen aus den verwalteten Geldern.

Gebühren konnten nicht erhoben werden, denn dann hätte man eine wesentliche Änderung der AGB und Delcampe könnte nicht die Zustimmungsfiktion durch Schweigen bzw. weitere Nutzung in Verbindung mit einer Anpassung an neue gesetzliche Vorschriften ins Feld führen.


zu 3. Vertragspartner ist der Käufer/Verkäufer, Plattformen achten genauestens darauf nicht als unterstützende Plattform zu gelten.

Für unterstützende Plattformen hat der Gesetzgeber die Lieferkettenfiktion aufgestellt, der Plattformbetreiber wird einem Zwischenhändler gleichgestellt, mit allen Haftungsrisiken.

zu 4. auf die Erfahrungsberichte zu etwaigen Rückabwicklungen mit Mangopay bin ich auch gespannt.

Die Meinung zu den bösen Absichten von Delcampe teile ich zwar nicht, habe aber selten so schlechte Kommunikation und Umsetzung gesehen.

grüsse Christof
 
Stefan Am: 21.01.2024 12:45:12 Gelesen: 14738# 60 @  
Ich werfe es jetzt einfach als These (Spekulation) in den Raum: kann es sein, dass Delcampe über Mangopay eventuell das Thema DAC7 [1] abhandeln möchte und sich deshalb entschlossen hat, den gesamten Zahlungsverkehr an einen Anbieter (Mangopay) auszulagern und darüber erfassen & kontrollieren zu lassen?

Gruß
Stefan

[1] https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Intern_Informationsaustausch/DAC7/dac7_node.html
 
jpvde Am: 21.01.2024 13:43:37 Gelesen: 14687# 61 @  
Hallo Stefan,

Ja das denke ich und habe ich ein andere Forum schon geschrieben.

Mit DAC7 will man innen Europa Kontrolle haben über alle Käufe/Verkäufe. Damit sollte jeder, auch der Hobby Sammler Steuer zahlen müssen. Das genannte Limit ist für ein Jahr 2000,- Euro. Durch DAC7 gibt es Änderungen bei allen Online Verkauf Plattformen. Ohne Personale Identifikationsnummer (weiss nicht wie es im deutsch heisst) kann man seit November nichts mehr auf Delcampe verkaufen.

Grusse,
Jean-Paul
 
nagel.d Am: 21.01.2024 14:13:54 Gelesen: 14670# 62 @  
@ jpvde [#61]
@ Stefan [#60]

Diese beiden Beiträge sind die Aussage um die es wirklich delcampe geht. Man will hier das umsetzen was die EU beschlossen hat.
 
Richard Am: 21.01.2024 15:42:52 Gelesen: 14586# 63 @  
Im aktuellen Magazin "Münzen-Markt", einer Belage in der DBZ, ist ein halbseitiger Beitrag "Delcampe.net: Der Marktplatz für Sammler" zu lesen.

Einige der Daten daraus:

- gegründet in 2000 von Firmenchef Sebastien Delcampe

- mehr als 100.000.000 zum Verkauf stehender Sammlerartikel

- über 1.000.000 aktiver Nutzer pro Monat

- weltweit grösste Plattforum und führender Marktplatz für Sammlerartikel

- Verkäufer erzielen einen Umsatz von 40.000.000 Euro jährlich

- Sehr menschlicher Beitrieb geblieben, 29 Mitarbeiter

- Zufriedenheitsrate von 99 % bei den abgewickelten Transaktionen.
 
drmoeller_neuss Am: 21.01.2024 15:57:35 Gelesen: 14566# 64 @  
@ Stefan [#60] @ nagel.d [#62]

Was muss ein Plattformbetreiber wie delcampe überhaupt melden?

Das steht im Plattformen-Steuertransparenzgesetz – PStTG [1] im Paragraph 14, Absatz 2, Satz 2, Nummer 1 bis 11. Von allen Anbietern einer Plattform müssen jährlich folgende Daten gemeldet werden, aufgearbeitet per Quartal:

1. Vor- und Nachname
2. Anschrift des Wohnsitzes
3. Steueridentifikationsnummer
4. UStID sofern vorhanden
5. Geburtsdatum
6. Kennung des Finanzkontos (IBAN)
7. Inhabers des Finanzkontos, wenn er von dem Namen des Anbieters abweicht
8. alle EU-Mitgliedsstaaten, in denen der Anbieter Umsätze gemacht hat
9. Gebühren, Provisionen oder Steuern, die vom Plattformbetreiber einbehalten wurden, per Quartal
10. gezahlte Vergütungen (Umsätze), per Quartal
11. Anzahl der Geschäftsvorfälle

Von gewerblichen Anbieter wird zusätzlich die Handelsregisternummer und die Adresse der Betriebsstätte abgefragt.

Die Plattform muss die Angaben 1 bis 5 erheben und zusätzlich die Ansässigkeit bestimmen (§17 Absatz 1). Die Plattform muss die Angaben 2 bis 5 nicht erheben, wenn sie zur Bestätigung der Identität und der steuerlichen Ansässigkeit des Anbieters einen Identifizierungsdienst verwendet (§17 Absatz 5).

Die Plattform hat ein besonderes Augenmerk auf die Richtigkeit der Steuernummern zu richten, und muss diese Angaben mit der vom Staat zur Verfügung gestellten elektronischen Schnittstelle überprüfen. (§ 18 Absatz 1).

Nach dem Gesetz ist der Dreh- und Angelpunkt die Steuernummer des Anbieters. Hier verbittet sich der Fiskus jegliche Schlampigkeit. Alle anderen Daten stehen dem hintenan, auch die Bankverbindung. Für mich ist das logisch, denn mit der Steuernummer kann der Fiskus auf den Steuerzahler zugreifen und um weitere Auskünfte bitten.

Das die dem Plattformbetreiber vorliegende Bankverbindung muss zwar gemeldet werden, aber nicht besonders überprüft werden. Verkäufe und Dienstleistungen dürfen auch in bar abgewickelt werden.

delcampe kann den "MangoPay"-Zwang nicht mit diesem Gesetz begründen. Oder geht es delcampe um etwas ganz anderes, nämlich das Thema Provisionssicherung? Einige Philaseiten-Mitglieder hatten schon geschrieben, dass sie den Anbieter außerhalb von delcampe angesprochen hatten, um den Kauf direkt abzuwickeln. Die ersparte Provision wurde brüderlich aufgeteilt. Da geht natürlich delcampe die Provision verloren. ebay kann davon ein Lied singen. Es war gar nicht so unüblich, einen Kauf rückabzuwickeln, nachdem der Artikel beim Empfänger angekommen war. Unter diesem Gesichtspunkt ist es natürlich sinnvoll, dass der Zahlungsverkehr über die Plattform abgewickelt wird, damit die Provision abgehalten werden kann.

[1] https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl122s2730.pdf#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl122s2730.pdf%27%5D__1705844603950
 
Danziger Am: 21.01.2024 15:58:55 Gelesen: 14560# 65 @  
Hallo,

Ist hier schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass nicht Delcampe Ursache der ganzen Aktion ist, sondern die EU-Kommission, die uns alle gerne völlig durchsichtig haben möchte? Vielleicht sollten gerade die User hier, die sich mit Unwissenheit und in meinen Augen Hetze gegen Delcampe hervortun, das mal etwas durch den Kopf gehen lassen. Und nein ich bin nicht Delcampe und arbeite auch nicht dort. Das nur vorbeugend.:-)

Wünsche noch einen schönen und wenn es geht wissensreichen Sonntag. Diesen Beitrag werde ich auch in einem anderen Forum posten.
 
bovi11 Am: 21.01.2024 16:16:29 Gelesen: 14538# 66 @  
@ Danziger [#65]

Bei allem Verständnis: Wenn jemand mit meinen Daten ungefragt Konten bei ausländischen Zahlungsdienstleistern anlegt, ist das kein Spaß mehr und verdient auch keinerlei Verständnis. Das ist hart an der Grenze zu Kriminalität.

Die EU-Kommission hier als Urheber dieser illegalen Vorgehensweisen ins Spiel zu bringen, ist allenfalls einer gewissen Naivität geschuldet. Anderen dann aber auch noch "Unwissenheit" zu unterstellen, das ist schon dreist.
 
drmoeller_neuss Am: 21.01.2024 18:01:02 Gelesen: 14468# 67 @  
@ Richard [#63]

Sebastien Delcampe wirft Nebelkerzen und einen Haufen Zahlen ohne Zusammenhang in den Raum.

Trotzdem lässt sich aus den Kennziffern ableiten, dass Verkäufer auf delcampe einen langen Atem brauchen. Auf 100 Millionen angebotene Artikel entfallen 40 Millionen Umsatz pro Jahr. Geht man in erster Näherung davon aus, dass die Artikel eine "Standzeit" von durchschnittlich einem Jahr haben, wird pro eingestelltem Artikel gerade einmal 40 Cent umgesetzt. Oder anders ausgedrückt: die allermeisten Artikel sind Ladenhüter und bleiben unverkauft.

1 Million aktive Benutzer pro Monat bedeutet einen Umsatz in Höhe eines einstelligen Eurobetrages pro Benutzer. Dieser Umsatz ist noch zwischen Verkäufer und Käufer aufzuteilen.

40 Millionen Umsatz ist auch nicht besonders viel, wenn man sich als "weltweit grösste Plattforum und führender Marktplatz für Sammlerartikel" bezeichnet. Ein Discounter (ALDI, Lidl und wie sie alle heissen) setzt pro Supermarkt etwa 5-10 Millionen pro Jahr um. Größere Handwerksbetriebe und Briefmarkenauktionshäuser kommen auf vergleichbare Umsätze.

Auch die Philaseiten-Auktion (ppa) ist nicht der Nabel der Welt, kommt aber auf wesentlich bessere Werte. Pro Jahr werden etwa 35.000 bis 40.000 Lose angeboten und etwa der gleiche Umsatz in Euro gemacht. Die Wahrscheinlichkeit auf philaseiten erfolgreich zu verkaufen, ist mehr als doppelt so hoch wie auf delcampe !
 
nagel.d Am: 21.01.2024 18:23:55 Gelesen: 14435# 68 @  
@ drmoeller_neuss [#64]

Deine Aufzählung ist schlüssig und Delcampe geht dann hier noch einen Schritt weiter, es nutzt die Vorgabe der EU um mit seinem Zahlsystem zusätzlich seine Provisionen zu sichern, das wäre für mich eine logische Erklärung.

Man korrigiere mich wenn ich dies falsch einschätze.
 
Postgeschichte-Kemser Am: 21.01.2024 19:08:16 Gelesen: 14387# 69 @  
@ drmoeller_neuss [#67]

Gut ausgeführt.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass Delcampe das Hintertürchen der "Provisionsflucht" über die Möglichkeit von "Verwaltungsgebühren" und überhöhte (!) Versandkosten selbst (!) geöffnet hat, dann frage ich mich schon wie durchdacht das ganze System ist.

Beispiel: Ich habe mir heute mal das Angebot eines gewerblichen (!) Ansichtskartenhändlers angesehen:

Aktuell etwa 34.700 Artikel im Angebot, von denen fast 98 % (in Worten: achtundneunzig Prozent = ca. 34.000 Artikel !) einen Verkaufspreis von 2 Euro und weniger haben. Und das ist nur ein Beispiel von hunderten, wenn nicht sogar tausenden.

Wie will dieser Händler jemals beim Verkauf eines Artikels auf einen grünen Zweig kommen, wenn er nicht einen Teil seines Verdienstes bzw. seiner Kosten über höhere Versandkosten und (sogenannte) Verwaltungsgebühren reinholt? Versandkosten und Verwaltungsgebühren laufen aber provisionslos an Delcampe vorbei, gleichzeitig belastet aber diese Massenware die Infrastruktur überproportional.

Der aktuelle Ansatz von Delcampe wird dieses Problem sicher auch nicht lösen.
 
Vernian Am: 21.01.2024 20:07:23 Gelesen: 14324# 70 @  
Hallo,

da ich bei Delcampe schon sehr lange nichts mehr verkauft habe - nicht zuletzt, weil der Versuch, dort etwas loszuwerden ziemlich dürftig im Erfolg ist - habe ich mich über die vor einigen Monaten begonnene Aufforderung und kürzlich beendete Frist, seine SID (Steueridentifikationsnummer) als Verkäufer zwingend anzugeben nicht gejuckt und somit kann ich nunmehr bei Delcampe nur noch kaufen.

Was mich dabei gewundert hat, ist die massive Form dieser Maßnahme und deren Umsetzung - denn bislang habe ich weder bei eBay noch einer weiteren Plattform, über die ich gelegentlich mal etwas anbiete, mich zur Angabe meiner SID aufgefordert.

Wenn dies tatsächlich so eine zwingende Vorschrift ist (wie drmoeller_neuss in seinem Beitrag [#64] aufzeigt), dann ist auf anderen Plattformen bald auch damit zu rechnen, dass ohne die Angabe der SID nichts mehr von Privat verkauft werden kann? Aber warum "prescht" dann Delcampe mit dieser Vorschrift so voran und woanders (insbesondere bei Ebay) ist davon bisher nicht die Rede? Das ist es, was mich befremdet.

Da steht nun etwas von "Die Plattform muss die Angaben 2 bis 5 nicht erheben, wenn sie zur Bestätigung der Identität und der steuerlichen Ansässigkeit des Anbieters einen Identifizierungsdienst verwendet (§17 Absatz 5)." - Wenn mir jetzt jemand sagt, derartiges macht eBay bei Neukunden - ich bin seit 2005 bei eBay und habe nie derartiges gemacht und kann trotzdem dort verkaufen, ähnlich auch bei anderen Plattformen.

Ob die Zahlungsabwicklung nun DelcampePay oder Mangopay heisst erachte ich nicht wirklich als problematisch - bei Delcampe habe ich alles bisher eh nur über meine Kreditkarte abgewickelt, d.h. da liegen meine eigentlichen Bankdaten so nicht vor.

Problematisch sehe ich tatsächlich auch den hier hauptsächlich thematisierten Datentransfer von einem Anbieter-eigenem Zahlungssystem (das ist bspw. bei Ebay, wie von anderen bereits beschrieben, ja anders) zu einer Fremdfirma ohne die ausdrückliche Einwilligung des Nutzers - ich könnte mir aber vorstellen, dass irgendwo im "Kleingedruckten" zur Kundenbeziehung zu Delcampe ein solcher Transfer als zulässig formuliert sein könnte. Wer liest sich das heutzutage noch durch, diese immer umfangreicher werdenden juristisch ausformulierten Bedingungen mit tausend Haken und Ösen; und selbst wenn man sie intensiv lesen würde, wie viele von uns würden sie vollständig und zutreffend richtig verstehen?

Dass im Gegensatz zu der mehrere Monate währenden Anmahnung für Verkäufer, die SID mitzuteilen oder zu bestätigen, die Umstellung des Zahlungsdienstes sehr kurzfristig erfolgte und kaum kommuniziert wurde, ist zu Recht hier bereits umfangreich kritisiert worden. Oder wurde dies im Rahmen des Mitteilungsverfahrens der SID vielleicht schon mitgeteilt, und nur als "nur-Käufer" hat man davon nichts mitbekommen? Hat jemand sich mit seiner SID als Verkäufer bei Delcampe den Fortbestand seines Verkäuferstatuses gesichert und könnte dazu eine Aussage machen? Oder diskutieren hier ohnehin nur Delcamper-Beobachter und Gelegenheitskäufer, aber keine Verkäufer? Das wäre auch mal von Interesse.

Schönen Sonntagabend noch.

Vernian
 
Cantus Am: 21.01.2024 20:07:41 Gelesen: 14323# 71 @  
Ich habe bei Delcampe schon länger den Eindruck, dass bei der Gründung der Plattform und auch im laufenden Betrieb Gutes gewollt wurde, man aber seit längerer Zeit mit den falschen Methoden versucht, den Umsatz und damit auch die gezahlten Provisionen zu steigern.

Was bei Ebay alles falsch läuft, und zwar häufig von Ebay selbst veranlasst, aber vor allem zum Schaden von Ebay, dazu könnte ich auch allerlei schreiben, aber das gehört nicht hierher. Warum glaubt aber Delcampe, ebenfalls mit immer wieder unredlichen oder - aus Käufersicht - zu beanstandenden Mitteln den eigenen Gewinn steigern zu müssen?

Im Vordergrund sollte der berechtigte Schutz der Käufer stehen, denn die bringen letztlich das Geld, geschützt werden aber die Verkäufer, denn die garantieren hohe Angebotszahlen, auch wenn davon nur ein ganz geringer Teil verkauft wird. Aber man kann ja auf der Startseite so schön damit werben, was ich als Stammkäufer als völlig unsinnig erachte, denn nicht die Masse, sondern die Qualität ist ausschlaggebend.

Betrügerische Verkäufer werden nicht etwa gesperrt, sondern sie dürfen weitermachen, dafür wird der Käufer, der auf den Betrug hinweist, auf die schwarze Liste des Betrügers gesetzt, gerade so, als wäre man so dumm, nochmals bei einem Betrüger kaufen zu wollen.

Bei Ebay gibt es inzwischen Personen, die auf Fälschungen (zum Schaden der Käufer) hinweisen und ein Löschen der Angebote bewirken können. Und was ist bei Delcampe? Gibt es irgendwo eine schnell auffindbare Mailadresse, wo man als Normalkunde auf offensichtliche Betrügereien oder Fälschungen hinweisen kann? Und wo man dann davon ausgehen kann, dass von Seiten Delcampes auch schnell passende Maßnahmen ergriffen werden? Sollte es wirklich im Interesse von Delcampe sein, dass unter Sammlern vor dem Kauf auf Delcampe gewarnt wird, weil da niemand gegen Fälschungen und deren Anbieter vorgeht?

Wenn man zum Briefmarkenbereich von Delcampe geht, Deutschland auswählt und dann z.B. bis zu diesem Punkt kommt



dann erwartet der Interessent zu jeder Unter-Überschrift das passende Material vorzufinden, also bei

Gebraucht = gestempelte oder gelaufene Marken / Belege
Ungebraucht = postfrisches oder komplett ungestempeltes Material
Briefe u. Dokumente = genau das, was da steht, aber nichts Anderes
Sonstges & ohne Zuordnung = nur das, was bei den anderen drei Überschriften wirklich nicht hineinpasst, also z.B. Kiloware, Sammelposten, Gedenkblätter usw.

Was aber sehe ich, wenn ich diese letzte Position (aktuell, vor 5 Minuten) aufrufe? Als erste Zeile das:



Da könnte man meinen, dass sich jemand versehentlich im Abschnitt geirrt hat, aber weit gefehlt. Insgesamt werden auf der Seite 60 Lots angeboten, und zwar nur solche Ware, ziemlich weit unten dann das:



und bis zum Ende der Seite geht das dann so weiter, und das alles von einem angeblich gewerblichen Verkäufer. Welcher Sammler hat denn die Zeit und auch das Interesse, die z.B. im Bereich ab 1875 angebotenen rund 70.000 Artikel alle anzuschauen, weil er eine bestimmte Marke oder einen Stempel oder eine Ganzsache sucht und weiß, dass Delcampe es ohne einzugreifen zulässt, dass unter den jeweiligen Überschriften ein furchtbares Durcheinander herrscht, das es weitgehend unmöglich macht, in überschaubarer Zeit das Gesuchte auch wirklich zu finden. So ein Handeln von Seiten des Plattformbetreibers empfinde ich als höchst geschäftsschädigend, führt es doch dazu, dass viele Käufe einfach deshalb nicht getätigt werden, weil das Material schlicht und einfach nicht gefunden wird.

Es gibt aber auch Anbieter, die gleiches Material unter mehreren Überschriften gleichzeitig anbieten, Das treibt zwar die Zahl der Angebote in die Höhe, führt aber mit Sicherheit nicht zur Freude der Suchenden.

Ist die Angst vor dem Abwandern irgendwelcher Anbieter wirklich so hoch, dass man es alternativ lieber in Kauf nimmt, massenhaft potentielle Käufer zu verschrecken oder ihnen die Lust am Suchen auf Delcampe zu nehmen? Es macht ja weitgehend auch keinen Sinn, über ein bestimmtes Suchwort das Gesuchte aufspüren zu lassen weil unglaublich viele Anbieter aus Unwissen oder purer Bequemlichkeit das angebotene Lot nicht korrekt oder vorsätzlich falsch beschreiben, wie soll man da etwas finden? Da bleibt dann nur die zeitintensive Durchsicht des gesamten Angebotes. Da würde schon ein einziger Philatelist, möglicherweise auch nur gegen Aufwandsentschädigung helfen können, aber auf deutliche Worte an solche Anbieter müssten sein.

Ich gebe zu, dass es allerlei Betrüger im Briefmarkenbereich gibt, auf Seiten von Verkäufer oder Käufer, und natürlich muss Delcampe einen Weg finden, um bei jedem Verkauf auch zeitnah die Provision zu erhalten. Bei Ebay ist das einfach, denn dort gibt es nur die Onlinezahlung oder die Zahlung mit Paypal, Paypal jedoch gehört dem Mutterkonzern von Ebay, das bedeutet, das Geld bleibt im eigenen Haus. Das ist bei Delcampe anders. Es würde mich daher schon interessieren, wie Delcampe bei Paypal-Zahlung sicherstellt, dass die jeweils fällige Provision an Delcampe abgeführt wird. Mangopay ist für mich nicht so das Problem, da ich nicht online zahlen kann und deshalb immer nur Paypal nutzen muss, da ja nun die Banküberweisung auf herkömmliche Art nicht mehr zugelassen ist.

Übrigens, die Diskussion zum Thema scheint schon etwas bewegt zu haben, denn neuerdings findet man bei Delcampe die folgende Einblendung:



Soviel für heute, ich muss jetzt scannen gehen.

Viele Grüße
Ingo
 
chris63 Am: 21.01.2024 21:54:30 Gelesen: 14249# 72 @  
@ Vernian [#70]

Hallo Vernian,

die IBAN- SEPA-Diskriminierung ist auf allen Plattformen zu beobachten. Unstrittig dürfte die Erhebung einer Gebühr für Transaktionen sein. An diese Gebühr kommt die Plattform nun leichter ran, wenn die Zahlung über einen Dienstleister läuft.

Delcampe oder Mangopay macht hier doch einen Unterschied, im Moment sieht es so aus, das Mangopay selbst Daten erhebt - Registrierungsprozeß. Anders als Ebay, die in ihren Bestimmungen dem Sinn nach stehen haben: Hey, wenn wir wollen können wir noch 10 weitere Zahlungsdienstleister nutzen, die bekommen auch soweit notwendig persönliche Daten,dem habt ihr zugestimmt, spricht Delcampe nur von zusätzlichen Dienstleistern, ob das auch in den älteren Fassungen steht kann ich als Nichtnutzer nicht sagen.

Die Konstruktion des neuen Zahlungssystem ist überhaupt nicht zu verstehen, White Label Gateways wie Mangopay bieten für kleine Plattformen an die Zahlungsabwicklung zu übernehmen sprich der Kunde kann zahlen wie er will und der Verkäufer bekommt sein Geld auch wie er will (theoretisch).

Nun läuft das normalerweise komplett verschlüsselt, vereinfacht Mangopay kriegt eine Nummer, fragt damit bei der Bank des Kunden an ob Konto gedeckt, Meldung zurück an Delcampe, neue Nummer von Delcampe, Geld wird von Mangopay abgebucht und 3 Tage angelegt, dann Gebühr an Delcampe und Rest an Verkäufer. Mangopay braucht keine persönlichen Daten der Nutzer, die weitere Kommunikation mit den Nutzern übernimmt Delcampe.

Warum Delcampe von dem bewährten System abweicht ist schleierhaft, und sofern Mangopay unverschlüsselte Daten von Delcampe erhalten hat auch problematisch.

Grüsse Christof
 
Richard Am: 22.01.2024 18:07:46 Gelesen: 13970# 73 @  
Im Delcampe Forum hat unser Mitglied Georg Kemser am 21.01. um 09:52 Uhr einen offenen Brief an den Firmenchef Sebastien Delcampe veröffentlicht, den wir hier zeigen.

Bis soeben hat Georg keine Antwort erhalten.

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postgeschichtekemser
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Lieber Sebastien,

vorab bitte ich um Verständnis, dass ich diesen Brief in meiner Muttersprache ausführe, aber ich bin mir sicher, dass Dir Inhalt und Sinn durch einen versierten Übersetzer entsprechend nahegebracht werden wird.

Dem Delcampe-Blog entnehme ich unter der Unterschrift "Warum hat Delcampe diese Änderung vorgenommen" keinerlei Hinweise auf irgendwelche rechtlichen Vorgaben, die Delcampe zu diesem Vorgehen gezwungen (!) hätten.

Delcampe versteht (angeblich) auch, dass die Umstellung „unangenehm“ sein kann....

Es macht mich - ehrlich gesagt – „unangenehm“ fassungslos mit welcher Dreistigkeit uns hier suggeriert werden soll, dass das alles notwendig ist und wie wenig Delcampe doch vom Tagesgeschäft eines gewerblichen Händlers zu verstehen scheint.


Ich sage es ganz offen:

Diese Änderung wurde mit der gleichen Gedankenlosigkeit und mangelnden Sensibilität angegangen,

* wie man den Zwangsrabatt (mit allen seinen Auswüchsen) eingeführt hat,
* wie man an der Kategorienstruktur seit Jahren amateurhaft rumbastelt,
* wie man die Benutzeroberfläche seit Jahren nicht abmahnsicher hinbekommt,
* wie man die Möglichkeit der Angabe einer „Verwaltungsgebühr“ eingeführt hat und damit letztendlich den Ärger beim Käufer provoziert,
* wie man es nicht schafft den Marktplatz zu "entmüllen",
* wie man es nicht schafft den Schwarzhandel (ich rede NICHT von privaten Gelegenheitsverkäufen !) einzudämmen,
* wie man nur halbherzige und eher passive Fälschungsbekämpfung betreibt

und, und , und...

DARAN krankt diese Plattform! Und NICHT an angeblich fehlenden "High-tech"-Zahlungswegen, die in meinen Augen nur ein technischer „Overkill“ sind, insbesondere angesichts der eher konservativen Nutzer.

Eine derart unstrukturierte, unsensible und amateurhafte Vorgehensweise schafft nur Chaos, Unruhe und Probleme, führt aber ganz sicherlich nicht dazu, Käufern wie Verkäufern ein gutes und sicheres Gefühl auf dieser Plattform zu vermitteln und damit das Wachstum zu kreieren, welches ein Unternehmen wie Delcampe sich wünscht und bräuchte.

Warum unsensibel?

Weil sich bei allen Änderungen bei Delcampe ganz offensichtlich noch nie jemand tiefgreifendere Gedanken gemacht hat, welche Auswirkungen diese Änderungen z.B. auf die Arbeitsabläufe, Kostenstruktur etc. der zahlreichen gewerblichen Händler haben könnte. Diese können je nach Land und Betriebsgröße nicht unerheblich bis existentiell sein.

Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass nicht auf alles und jeden Rücksicht genommen werden kann, aber man hat irgendwie den Eindruck, dass bei zahlreichen Änderungen Delcampe in erster Linie auf sich selbst Rücksicht nimmt.

Ich für meinen Teil werde jedenfalls die Konsequenzen ziehen, wenn Delcampe keine gangbare Lösung findet und glaubt, diesen Unsinn mit der Brechstange durchdrücken zu müssen.

Sebastien – das größte Kapital das Du hast, sind ehrliche und motivierte (gewerbliche wie private) Verkäufer, die jeden Tag bereit sind für ein interessantes und sauberes Angebot auf dieser Plattform zu arbeiten.

Ich hoffe Du fängst einmal an darüber nachzudenken, wenn Du für Dein Lebenswerk Nachhaltigkeit und Zukunft sicherstellen möchtest !

Mit freundlichen Grüßen
Georg Kemser
Postgeschichte-Kemser

 
ArGe Baltikum Am: 23.01.2024 08:41:29 Gelesen: 13799# 74 @  
Ich muss gestehen, dass ich die vielen Aussagen zu dem Zahlungssystem als solchem aufgrund der obigen Beiträge allein nicht verstanden habe, aber gestern etwas in die Zahlungsabwicklung einblicken konnte, da ich damit bezahlt habe. Da es anderen vermutlich ähnlich geht, hier eine kurze Darstellung des Systems (in meinen Worten, ohne Wertung, nur zum Verständnis):

Zahlungsweg 1: PayPal, direkt von Käufer an Verkäufer. PayPal kassiert davon 6 % Provision, die in den Kaufpreis einkalkuliert und bezahlt werden musste. Bietet nicht jeder Verkäufer an.

Zahlungsweg 2: MangoPay, keine Provision für die Zahlungsabwicklung zu zahlen.

Das MangoPay Konto ist ein nur als Guthabenkonto führbares „Girokonto“, das man ausschließlich für Zahlungen auf Delcampe benutzen kann. Jeder Nutzer erhält dazu auch die Kontodaten für sein persönliches MangoPay-Konto (französische IBAN)l dessen Inhaber man auch ist (Name und Anschrift sind als Kontoinhaber eingetragen).

Auszahlungen erfolgen auf das eigene Girokonto (per vom Nutzer angestossener Banküberweisung).

Einzahlungen können auf mehrere Arten erfolgen:

- Verkaufserlöse (was Käufer für meine verkauften Artikel bezahlen)
- Banküberweisungen von (m)einem Girokonto
- Sofortüberweisungen von (m)einem Girokonto über Klarna (die arbeiten aber wohl nicht mit jeder Bank zusammen, meine Sparkasse war da nicht aufgeführt)
- per (eigener) Kreditkarte (gibts auch als Guthaben-geführte Karte bei fast allen Banken, wichtig ist, dass sie das Maestro-Zahlsystem nutzt)

Reicht das Guthaben auf einem MangoPay-Konto nicht aus, um einen Kauf vollständig zu bezahlen, kann man also das Konto durch eine eigene Banküberweisung auffüllen (ob das auch per Blitzüberweisung geht, darauf habe ich gestern nicht geachtet, kann also ggf. 1-2 Tage dauern) oder man klickt die einmal angegebene Kreditkarte an, was den Bezahlvorgang in Sekunden abwickelt. Klarna konnte ich wie gesagt nicht testen.

Ich habe für zukünftige Käufe etwas Geld auf mein MangoPay-Konto überwiesen, um direkt von dort aus Artikel bezahlen zu können (Hinweis: auf meinem Girokonto arbeitet die Bank auch mit meinem Geld und will dazu noch Gebühren). Alternativ könnte ich auch jedes mal die Kreditkarte nutzen, um kein Guthaben vorzuhalten (macht bei mir aber ein paar Sekunden mehr Aufwand in der Buchhaltung, weil die Karte geschäftlich genutzt wird und die Zahlung dann als private Entnahme behandelt werden muss).

Ich hoffe, dass das etwas zum Verständnis des Systems beiträgt.

Gruss
Friedhelm
 
Danziger Am: 23.01.2024 09:10:57 Gelesen: 13775# 75 @  
@ ArGe Baltikum

Vielen Dank für Deinen sachlichen und übersichtlichen Beitrag. Kann sogar ich nun nachvollziehen.

Im krassen Gegensatz dazu steht in meinen Augen der Beitrag des kleinen Philateliehändlers Kemser.

Der Brief an Herrn Delcampe - ich duze ihn leider nicht - strotzt für mich vor Wut und geifernder Hetze und teilweiser Unwissenheit. Warum nur?

Für mich sollten sich viele hier ein Beispiel am Stil von ArGe Baltikum nehmen.

Ich wünsche noch einen schönen Tag.
Danziger
 
bovi11 Am: 23.01.2024 09:23:08 Gelesen: 13755# 76 @  
@ Danziger [#75]

Wie ein Zahlungsvorgang abläuft, ist nicht strittig.

Thema ist die Zwangsvergatterung durch Delcampe und die eindeutig rechtswidrigen Vorgehensweisen von Delcampe.

Wenn jemand nicht ausdrücklich zustimmt, ist es eine Dreistigkeit von Delcampe, sensible Daten ungefragt an einen zudem im Ausland sitzenden Zahlungsdienstleister zu übermitteln. Eine stillschweigende Zustimmung gibt es nicht, denn diese wäre nach höchstrichterlicher Rechtsprechung ebenfalls unzulässig.

Vor diesem Hintergrund regt sich Schorsch Kemser zu Recht über solche unseriösen Praktiken auf. Ich kann nur jedem empfehlen, Delcampe zu meiden, oder bei gewerblichen Anbietern diese unmittelbar zu kontaktieren und einen Kauf an Delcampe vorbei vorzunehmen. Jeder gewerbliche Anbieter muss zwingend eine E-Mail-Adresse zur unmittelbaren Kontaktaufnahme angeben. Ein beispielsweise von Delcampe zur Verfügung gestelltes Kontaktformular reicht nicht.
 
ArGe Baltikum Am: 23.01.2024 09:34:46 Gelesen: 13739# 77 @  
@ Danziger [#75]

Wie die kaufmännischen Daten und Vorgänge, die ein Händler benötigt, vor Einführung von MangoPay aussahen und wie danach und welcher zusätzliche Aufwand sich durch die Umstellung ergibt, wurde leider nicht geschrieben. Vielleicht kann das ja Georg Kemser oder ein anderer Händler hier noch ergänzen, so dass man als Leser die Emotionen etwas besser nachvollziehen kann.
 
Danziger Am: 23.01.2024 09:44:06 Gelesen: 13727# 78 @  
@ bovi11

Ich bin seit langem kein Sammler mehr, aber die Philatelie interessiert mich immer noch. Darum verfolge ich auch diese Diskussion hier.

Bei bovi11 habe ich den Eindruck, er oder sie hat einen persönlichen Groll gegen Delcampe, denn bei Delcampe scheint ja nichts gut zu sein. Man möge mir verzeihen, aber bei solchen Aussagen erwacht bei mir das Misstrauen.

Weiterhin einen schönen Tag. Ich sehne den Frühling herbei.

Danziger
 
ArGe Baltikum Am: 23.01.2024 09:55:04 Gelesen: 13706# 79 @  
@ bovi11 [#76]

Delcampe hat ja mitgeteilt, dass MangoPay nur ein neuer Name für DelcampePay sei.

Ich habe in dem Zusammenhang gestern erfahren, dass ein DelcampePay Konto für mich offensichtlich seit Jahren existiert hat, denn mir wurde auf dem MangoPay-Konto eine Rückzahlung aus dem Jahr 2020 als Guthaben angezeigt, die mir gar nicht (mehr) bewusst war und wohl automatisch vom DelcampePay- zum MangoPay-Konto übertragen wurde und mir dort zum Bezahlen zur Verfügung stand

Ob das DelcampePay Konto direkt bei Delcampe oder bei einem externen Dienstleister geführt wurde, weiss ich nicht; ich vermute mal ersteres. Insofern hat sich die Trennung der Verkaufsplattform von der „Geldlagerstätte“ möglicherweise aus finanzaufsichtsrechlichen Gründen angeboten. Aus meiner Sicht ist ein französisches Geldinstitut, das der europäischen/französischen Bankaufsicht unterliegt, zur Verwaltung meines Guthabens eventuell sogar sicherer als/eine Verkaufsplattform, die keine Zulassung für solche Bankgeschäfte hat.

Dass die Weitergabe persönlicher Daten von der Delcampe Plattform an eine Bank ohne explizite Zustimmung („Opt-in“) rechtlich bedenklich sein kann,bleibt davon unbenommen. Ich weiss nicht, ob für Delcampe deutsches Recht gilt bzw. ob das für die Fa. Delcampe zuständige Rechtssystem Einverständniserklärungen bei nicht erhobenem Widerspruch gegen geänderte Geschäftsbedingungen als rechtmässig ansieht.
 
bovi11 Am: 23.01.2024 09:56:34 Gelesen: 13703# 80 @  
@ Danziger [#78]

Was soll bei Delcampe - objektiv betrachtet - gut sein:

> Man sträubt sich seit Jahren gegen die Verfolgung von Fälschungsverkäufern.

> Auf der Plattform kann man ohne Krücken nicht wettbewerbsrechtlich einwandfrei anbieten.

> Die Plattform ist voll von Ladenhütern.

> Die von drmoeller_neuss genannten Zahlen sind letztlich ein Trauerspiel, aber keine Werbung für eine Sammlerplattform.

> Die Vorgehensweisen im Zusammenhang mit Mangopay sind schlicht rechtswidrig.

Und und und

Das hat nichts mit Groll gegen Delcampe zu tun. Das sind einfach nur Tatsachen.
 

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