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Thema: [10.509 ->] Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10512 Beiträge:
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muemmel Am: 05.06.2013 19:02:57 Gelesen: 4384941# 2188 @  
So, heute wieder was mit Rosetten.

Aus der Portoperiode 23 (5.–11.11.1923) ein Letzttagsbrief ins Ausland:



(Datenbank # 798)

Gelaufen von Hamburg nach Kopenhagen und frankiert mit einem 10er-Block der 325 APa. Hierbei haben wir es mit einem Auslandsbrief der 4. Gewichtsstufe bis 80 Gramm zu tun. Die ersten 20 Gramm kosteten 4 Milliarden an Porto, für jede weiteren 20 Gramm waren dann jeweils 2 Milliarden zu berappen.

Sonnige und sommerliche Grüße
Harald
 
JoshSGD Am: 06.06.2013 12:39:14 Gelesen: 4384544# 2189 @  
Liebe Belegefreunde,

heute eine Postkarte aus der Portoperiode 6. Wir sehen eine portorichtig frankierte Postkarte aus Dresden nach Metzingen. Anliegen des Schreibens sind Druckrechte von Romanen einer Anny Wothe. Anny Wothe war Schriftstellerin und gründete 1882 die Frauenzeitschrift "Deutsche Wochenblätter". Sie schrieb zudem Unterhaltungsliteratur und während dem 1.Weltkrieg Trivialliteratur. Sie wurde am 30.1.1858 in Berlin als Anny Mahn geboren und starb am 30.7.1919 in Leipzig.

Die Karte wurde knapp zwei Jahre nach ihrem Tod von einer gewissen Helga Hennig geb. Mahn geschrieben und verschickt. Ich vermute die Nachlassverwaltung durch ihre Schwester oder einer anderen Verwandten.



Gruß
Josh
 
muemmel Am: 06.06.2013 19:59:38 Gelesen: 4384318# 2190 @  
Guten Abend Belegfreunde,

aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923) heute ein Beleg ins Ausland:



(Datenbank # 851)

Drucksache bis 50g von Hamburg nach Lissabon vom 19.11.23 (Letzttag der PP). Das Porto betrug 8 Milliarden Mark und wurde mit einem 4er-Block der 326 AP realisiert.

Sonnige Grüße
Harald
 
Pommes Am: 08.06.2013 01:31:49 Gelesen: 4383183# 2191 @  
Seit geraumer Zeit in der Infla-Datenbank (http://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/2159 ).

Ich danke der dortigen Redaktion für einige neue Infos zur Höhe der "Frankatur", die es ja eigentlich nicht gibt, weil die Gebühr in bar entrichtet wurde.

Kleine Nachfrage: Wurde der Frankaturwert von 3,3 Billionen [in der Datenbank] schon mal in dieser Höhe übertroffen/getoppt?

Kann irgendwer den "fremdsprachigen" Stempel auf der Rückseite aufklären? Ich habe den Beleg fast allen mir bekannten einschlägigen "Ausländern" (politisch korrekt wohl: "Deutsche mit Migrationshintergrund" ... da lachen die ja selbst drüber - für mich also kurz: Nachbarn und ganz liebe Menschen - ) gezeigt, weder Türken noch Araber [ العرب ] konnten es lesen bzw. definitv bestimmen. Als letzter Trumpf bleibt nur noch ein Syrer, den ich kenne und der sehr sprachbegabt ist, naja mal sehen. Einer meinte, dass es sich schlicht um einen Firmenstempel handelt (Ich hoffe auf die "persische Ecke"; da spielt ja wohl auch viel Geschichte mit).

Zu den türkischen Marken war auch die Redaktion der Infla-Datenbank überfragt, wer also zu deren Funktion etwas sagen kann, wäre ein "Held".

Eine weitere Nachfrage: Wer kann etwas zu den blauen Schriftzeichen ganz rechts oben auf der Vorderseite sagen?

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas

Hier noch mal die Bilder:


 
volkimal Am: 08.06.2013 09:54:08 Gelesen: 4382899# 2192 @  
Guten Morgen zusammen,

heute eine Postkarte mit 6 x 25 Pfg. Custos-Portokontroll-Stempeln.



Zu den Custos-Portokontroll-Stempeln siehe: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=31495.

Die beschriebenen Perforierzeichen durch die Perforierstifte kann man bei dieser Karte besonders gut erkennen. Zum Teil ist das Papier um die Perforierzeichen herum kreisförmig eingedrückt. Evtl. ist es beim vorletzten Pfeil auch im Scan zu erkennen.



Viele Grüße
Volkmar
 
JoshSGD Am: 08.06.2013 15:32:54 Gelesen: 4382756# 2193 @  
Zum Wochenende wieder ein Beleg von mir:

Eine Postkarte von Garmisch-Partenkirchen nach Wildbach im Erzgebirge. Gelaufen am 22.7.22, PP 8 (1.7.22 - 30.9.22). Portorichtig frankiert mit 50 Pfennig (Mi.Nr. 180, geprüft). Es galt für Ansichtskarten mit höchstens 5 Worten der ermäßigte Tarif. Drucksachenkarten gab es nur in PP 6+7, ab PP 8 unterlagen diese den Tarifen für gewöhnliche Karten oder eben ermäßigt bis höchstens 5 Worte.

Die Rückseite zeigt das Münchener Haus auf der Zugspitze.



Gruß
Josh
 
muemmel Am: 08.06.2013 19:04:30 Gelesen: 4382696# 2194 @  
Guten Abend,

heute aus der Portoperiode 6 (1.4.–31.12.1921) wieder mal ein Stück Altpapier mit Postfreistempel:



(Datenbank # 2256)

Ortspostkarte am 18.6.21 in Braunschweig gelaufen mit schwarzem Postfreistempel 30 (Pfennig). Dieser Stempel gehört zu denen, die man etwas länger suchen muss.

Schwarz waren die Postfreistempel nur zu Beginn, ab 1.8.1921 wurden diese nur noch in roter Farbe abgeschlagen.

Schöne Grüße
Harald
 
volkimal Am: 08.06.2013 20:48:17 Gelesen: 4382654# 2195 @  
@ muemmel [#2194]

Hallo Harald,

du schreibst "Schwarz waren die Postfreistempel nur zu Beginn, ab 1.8.1921 wurden diese nur noch in roter Farbe abgeschlagen".

Eigentlich hast Du ja recht, aber keine Regel ohne Ausnahme:



Die Portostufe 100 Pfg. dürfte nur in rot vorkommen, denn vor dem 1.8.1921 war 100 Pfg. kein Standardporto. Da hier die falsche Stempelfarbe verwendet wurde, gibt es diesen Stempel allerdings doch in schwarz.

Dieses war übrigens mein allererster Ziermusterfreistempel. Ich habe ihn vor vielen Jahren bei uns im Verein eingetauscht.

Viele Grüße
Volkmar
 
muemmel Am: 08.06.2013 21:24:26 Gelesen: 4382641# 2196 @  
@ volkimal [#2195]

Hallo Volkmar,

du hast ja so recht mit "keine Regel ohne Ausnahme". Ich selber habe einen Freistempel-Beleg vor dem 1.8.1921 in roter Farbe. Wenn ich ihn wiederfinde, stelle ich ihn nochmals vor.

Grüßle
Harald
 
muemmel Am: 09.06.2013 17:56:57 Gelesen: 4382200# 2197 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

hier ein Brief ins Ausland aus der Portoperiode 25 (20.–25.11.1923):



(Datenbank # 957)

Ein Brief der 3. Gewichtsstufe bis 60g, für den das Porto 160 Milliarden betrug, hinzu kamen noch 20 Milliarden für die Einschreibgebühr. Gelaufen am 22.11.23 von Hamburg nach Kopenhagen und frankiert mit Marken der 329 AP.

Schöne Grüße
Harald
 
Gernesammler Am: 10.06.2013 10:33:34 Gelesen: 4381840# 2198 @  
Hallo Infla-Freunde,

eine Paketkarte aus der Portoperiode 2 (1.8.1916 - 30.9.1918) für ein Paket von 4,8 Kg von Dresden nach Constantinopel, vorderseitig frankiert mit einer Mi.Nr.87 II c und rückseitig mit einer Mi.Nr.95 AII.

Porto also 2,20 Reichsmark, nur die genaue Zusammensetzung des Portos ist mir unklar, da ich dafür keine Liste habe (Paketpost), hier bräuchte ich mal bitte Hilfe.

Gruß Rainer



 
muemmel Am: 10.06.2013 18:42:00 Gelesen: 4381713# 2199 @  
@ Gernesammler [#2198]

Hallo Rainer,

die Tarifberechnung für Pakete ins Ausland ist in der Tat nicht trivial und erst recht nicht während der Inflationszeit. Mal schaun, ob ich meinen Paketkartenspezialisten dazu befragen kann.

@ alle

Aus der Portoperiode 26 (26.–30.11.1923), also der Vierfachperiode hier eine Nachnahme vom 27.11.23:



(Datenbank # 1133)

Gelaufen von Greiz nach Barmen (heute Wuppertal). Da als Brief gelaufen betrug das Porto 80 Milliarden und die Vorzeigegebühr kostete 40 Milliarden.

Hübsche Grüße
Harald
 
christel Am: 11.06.2013 16:21:38 Gelesen: 4381390# 2200 @  
@ Gernesammler [#2198]

Hallo Rainer,

die Portostufe 2,20 Mark ist der Tarif für ein Paket bis einschliesslich 5kg von Deutschland in den europäische Teil der Türkei, es dürfte neben der 80Pfg Frankatur in die Schweiz die an häufigsten vorkommende und erhalten gebliebene Variante der Auslandspaketkarten darstellen. Ergänzend muss man sagen, dass sich die Tarifperioden für Pakete und Frachtpostsendungen nicht analog der PP für die "normale" Briefpost festlegen lassen.

Ab ~01.02.1920 wurden die Tarife in Goldfranken festgelegt und zu den wohl bekannten Wechselkursen (ich glaube von 01.02.1920 bis 01.12.1923 = 92 Kurse ?) dann in den jeweiligen Reichsmark-Gegenwert umgerechnet. Es kam aber auch noch dazu, daß innerhalb einer Wechselkursperiode der festgesetzte GF-Tarif geändert wurde. Also, das Errechnen oder heute Nachrechnen von Gebühren im Bereich Pakete und Frachtpost ist extrem komplex und so manches Mal auch kompliziert.

So und nun zu einem Stück der PP2 [Portoperiode 2 (1.8.1916 - 30.9.1918)]

19.10.1917 Flensburg >>>> Flensburg Muster ohne Wert
Frankatur 100x 2 1/2 Pfennig (Mi-Nr. 98)

Und nun seid ihr dran, der Löser des Rätsels bekommt irgendwas Schönes, Kiste Wein, zwei, drei Kisten Bier, Kiste Zigarren, Restaurantguschein für den Rätsellöser und seine Anvertraute. Wir werden uns schon einig. Aber nun ran ans Grübeln. Die Begründung muss aber extrem schlüssig sein, denn ich habe keinen blassen Schimmer. und das kommt recht selten vor.

In Erwartung eurer "Lösungsvorschläge", eure Christel


 
muemmel Am: 11.06.2013 18:57:43 Gelesen: 4381340# 2201 @  
@ christel [#2200]

Hallo Christel,

ich gestehe, dass mir zu einer Warenprobe während der Portoperiode 2, die mit 2,50 Mark frankiert wurde, erst einmal nichts einfällt. Aber vielleicht kommt die Erleuchtung ja noch.

@ alle

Heute ein Postfreistempel aus der Portoperiode 7 (1.1.–30.6.1922):



(Datenbank # 2258)

Hierbei handelt es sich um eine "Drucksachenkarte", für die ein ermäßigter Tarif von 40 Pfg. gültig war (die normale Drucksache kostete 50 Pfg.).
Gelaufen am 4.5.22 von Dresden nach Frankfurt am Main, entwertet mit einem roten Postfreistempel.

Sonnige Grüße
Harald
 
christel Am: 11.06.2013 19:03:11 Gelesen: 4381337# 2202 @  
@ muemmel [#2201]
@ christel [#2200]

Noch als Ergänzung zu dem "Muster ohne Wert" [#2200] - es gibt nach meiner Meinung garantiert keinen philatelistischen Hintergrund, die Marken sind dazu zu schlecht getrennt, die Stempelung ist auch nicht optimal und man hätte auch sicher nicht ein Stück Packpapier in dieser Größe benutzt.
 
JFK Am: 11.06.2013 23:44:49 Gelesen: 4381199# 2203 @  
@ christel [#2200]

Hallo Christel,

leider habe ich keinen "Dr. Oechsner - Die Tarife für Brief- und Paketpost vom
1.7.1906 - 31.12.1923" (Infla Berlin Band 12) zur Hand, habe aber bei Wikipedia folgende Tabelle gefunden:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Porto1900.jpg&filetimestamp=20061023171520

Wenn die Sendung "Muster ohne Wert" als schweres und sperriges Paket versendet wurde, könnte es folgende Erklärung für die Frankierung mit 2,50 M geben:

+ 0,30 M für ein Paket bis 5kg bis 10 Meilen
+ 0,10 M für ein Paket Gewicht über 5kg bis 10 Meilen
+ 0,10 M für Bestellgebühr über 5kg
+ 1,00 M Zuschlag für ein Sperriges Paket
+ 1,00 M Zuschlag für dringend
= 2,50 M damit in Summa

Macht das Sinn?

Lieben Gruß
Jürgen (JFK)
 
lonerayder Am: 12.06.2013 13:43:11 Gelesen: 4380712# 2204 @  
@ christel [#2200]

Hallo Christel,

eine Möglichkeit wäre:

Paket bis 18 kg

Porto in der PP 2 (1.8.16 - 30.9.18)

Paket bis 6 kg 40 Pf
je weiteres kg + 5 Pf 60 Pf
Zuschlag für sperriges P. 10 Pf
Dringend =
Paketgebühr (s.o.) 110 Pf
Eilgebühr (Ort) 40 Pf
+ Zuschlag 100 Pf
gesamt 250 Pf
 



Gruß
Andreas
 

muemmel Am: 12.06.2013 19:06:51 Gelesen: 4380535# 2205 @  
Guten Abend,

heute gibt es einen weiteren Postfreistempel zu 40 Pfg. aus der Portoperiode 6 (1.4.–31.12.1921):



(Datenbank # 2257)

Diesmal ist der Stempel in schwarz abgeschlagen, da er das Datum 24.6.21 trägt, also vor dem 1.8.1921, wo der Umstieg auf die rote Farbe erfolgte. Ortsbrief bis 20g von Berlin-Wilmersdorf nach Berlin-Oberschöneweide.

Schöne Grüße
Harald
 
doktorstamp Am: 12.06.2013 21:38:45 Gelesen: 4380449# 2206 @  
@ christel [#2200]

Eins für mich steht fest, die Verwendung (sprich Aufbrauch) erfolgte auf interner Postverordnung.

Da ich meine Paketgebührentafeln nicht vor mir liegen habe, kann ich nicht sagen ob das von Andreas stimmt mit dem 18Kg. Denn in Kriegszeiten ist das Höchstgewicht öfters gesenkt worden. Der Zuschlag für sperrige Pakete hat auch im Laufe der Zeit mal 50% mal 100% betragen. Auch bei Paketen haben die Postler sich oft verrechnet.

Ferner wir haben hier mit einem (Paket)Ausschnitt zu tun, was abgeschnitten und längst der Tonne gewidmet ist, könnte natürlich einiges erhellen.

Von den obigen Vorschlägen scheint der von Andreas am wahrscheinlichsten, noch, denn es warten hoffentlich noch mehr Vorschläge in den Flügeln.

Da werden schon welche sich die Zähne ausbeissen.

mfG

Nigel
 
muemmel Am: 13.06.2013 18:48:26 Gelesen: 4380000# 2207 @  
Guten Abend,

und nun wieder ein Beleg mit Briefmarken aus der Portoperiode 23 (5.–11.11.1923):



(Datenbank # 800)

Auslandsbrief nach Brüx in der Tschechoslowakei (CSR) zum ermäßigten Tarif mit Eilzustellung. Das Porto betrug 3 Milliarden Mark und die Eilzustellung erforderte 8 Milliarden Mark. Gelaufen am 9.11.23 von Lübeck nach Brüx, frankiert mit 11 Marken der 325 APa.

Brüx heißt heute Most und liegt in Tschechien.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 14.06.2013 18:08:17 Gelesen: 4379366# 2208 @  
Hallo Belegfreunde,

aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923) hier ein Streifband:



(Datenbank # 853)

Gewicht bis 50 Gramm und tarifrichtig mit 4 Milliarden Mark frankiert. Gelaufen am 14.11.23 von Wilhelmshaven nach Herrsching.

Ein hoffentlich sonniges Wochenende wünscht
der Harald
 
muemmel Am: 15.06.2013 21:46:35 Gelesen: 4378913# 2209 @  
Salut Belegfreundinnen und -freunde,

heute wieder etwas "trockene" Materie aus der Portoperiode 7 (1.1.–30.6.1922):



(Datenbank # 2259)

Ein Brief der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte vom 22.3 22 aus Berlin-Wilmersdorf nach Schwerin. Frankiert mit einem Postfreistempel 200 (Pfennig).
 
muemmel Am: 16.06.2013 19:00:25 Gelesen: 4378432# 2210 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 25 (20.–25.11.1923) hier eine Warenprobe ins Ausland:



(Datenbank # 956)

Gelaufen am Ersttag der Portoperiode von Freiburg im Breisgau nach St. Gallen in der Schweiz. Gewichtsstufe bis 150 Gramm, Porto 48 Milliarden Mark. Der Beleg ist um 1 Milliarde überfrankiert, aber vielleicht gab es in Freiburg keine Marken zu 1 Milliarde mehr.

Im Inland reichte auch die Angabe "Warenprobe", für Auslandssendungen war jedoch "Muster ohne Wert" vorgeschrieben.

Schönen Gruß
Harald
 
volkimal Am: 16.06.2013 19:31:54 Gelesen: 4378415# 2211 @  
Hallo zusammen,

dass während der Inflation die Preis häufig auf Dollarbasis oder in Goldmark verrechnet wurden ist mir klar.



Damit man flexibler war, fehlten auf dieser Vordruck-Karte nur die Preise. Ursprünglich hat der Absender die Preise in Dollar dazugedruckt. Anschließend sind sie mit Bleistift in GM = Goldmark verändert worden.

Mit der zusätzlichen Angabe des Rabatts und dem Vermerk "für landwirtschaftl. Zwecke 20% billiger" hätte die Karte eigentlich nicht mehr als Drucksache befördert werden dürfen.



Bei dieser Karte kann ich zwar die Berechnung des Multiplikators für die Preise mathematisch nachvollziehen:

Multiplikator = (21.800.000 + 150.375.000 : 4) : 2 = 29.696.875

Was mir nicht klar ist, ist der Sinn dieser Kombination aus Goldmark und Dollar. Vor allem wo der Spritpreis (2.) auf Dollarbasis berechnet wird und die anderen Preise 3. + 4. auf Basis des obigen Multiplikators.

Wer kann mir den Grund für diesen komplizierten Multiplikator nennen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Marcel Am: 16.06.2013 22:12:56 Gelesen: 4378348# 2212 @  
@ volkimal [#2211]

Wer kann mir den Grund für diesen komplizierten Multiplikator nennen?

Hallo Volkmar,

da viele Unternehmen ihr Handel in fremder Währung tätigten und die Fremdwährungen die Geldfunktion in Deutschland übernommen haben, wurde am 12.Oktober 1922 eine "Verordnung gegen Spekulation in ausländischen Zahlungsmitteln" erlassen.

Der Einzelhandel hatte daraufhin seine Verkaufspreise in Mark anzugeben. Deren Reaktion darauf war das der Preis in Mark + entsprechenden Multiplikator errechnet wurde. Dieser Multiplikator hing vom Kurs "Dollar zu Mark" ab. Diesem Verfahren schlossen sich dann auch andere Instutitionen - Krankenkassen, Vereine, etc. an. Auch die Lohnpolitik wurde genauso berechnet - es gab einen Grundbetrag + Multiplikator.

Es gab eine zweite Verordnung am 27.Oktober 1922 die diese Vorgehensweise noch einmal zeigt (habe es gekennzeichnet). Dieser Multiplikator wurde also dann immer höher.



Quelle: Österr. Nationalbibliothek "ALEX-Online"

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen!

schöne Grüße
Marcel

Meine Vermutung: Dein Zollmultiplikator wird demnach die nach dem Dollarkurs errechnete Steuer sein. Dein Spritpreis hatte eine Sperrzeit und wurde daher nicht mit dem Dollarmultiplikator errechnet.
 

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