Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 26.01.2010 14:21:59 Gelesen: 4792647# 182 @  
Guten Tag, liebe Freunde der Inflabelege,

wie angekündigt, kommen heute Fernbriefe der 3. Gewichtsstufe bis 250 Gramm an die Reihe, für die ein Porto von 160 Millionen Mark zu berappen war.

Zunächst ein Brief vom 3.11.23 von Glatz nach Dessau, freigemacht mit 5 Marken der 320 und 2 Marken der 317:



Und ein weiteres Exemplar vom 1.11.23 von Düsseldorf nach Bad Oeynhausen, bei dem sich Absender und/oder Postler bei der Frankatur verrechnet haben. 4 x 30 Millionen ergibt nach Adam Riese 120 Millionen, fehlen also noch 40 Millionen. 5 x 0,8 Millionen ergibt aber nur 4 Millionen und keine 40. Aber derartige Falschberechnungen sind in der Hochinflation des öfteren vorgekommen.



Und morgen setze ich noch einen drauf.

Schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 26.01.2010 15:14:42 Gelesen: 4792641# 183 @  
@ muemmel [#180]

Hallo Harald,

der Grund, warum der stellvertretende Regierungspräsident den Brief nicht in Empfang nehmen konnte ist für die Nacherhebung der Eilzustellungsgebühr irrelevant. Wichtig ist, daß der Brief offensichtlich an eine andere Anschrift zugestellt wurde. Falls es für Dich von Bedeutung ist, könntest Du eventuell beim Archiv des Regierungspräsidiums recherchieren. Vielleicht sind die Personalakten noch archiviert.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 26.01.2010 15:47:32 Gelesen: 4792634# 184 @  
@ Postgeschichte [#183]

Hallo Manfred,

vielen Dank, nun hab ich es kapiert. Daher hat sich eine Recherche erübrigt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 27.01.2010 18:00:44 Gelesen: 4792596# 185 @  
Grüezi mitanand,

hier habe ich noch einen Fernbrief der 4 Gewichtsstufe bis 500 Gramm, gelaufen am 3.11.23 von Löbau nach Berlin. Das Porto betrug 180 Millionen Mark und da der Brief eingeschrieben war, kamen noch weitere 50 Millionen hinzu.



Damit ist erst einmal das Ende der Fernbriefe in der Portoperiode 22 erreicht. Mal schaun, was ich als nächstes ausgrabe.

Bis dahin schönen Gruß
Harald
 
Hawoklei (RIP) Am: 28.01.2010 16:50:33 Gelesen: 4792551# 186 @  
Hallo an die Runde,

hier ein Fernbrief normal bis 20 g aus der PP16 von Hannover nach Osnabrück! Portogerecht frankiert mit 20.000 Mark.

Stempel Hannover 30.8.23 6-7 N.

Zuerst wollte ich den Beleg in das Thema "Lebensmittel auf Belegen" einstellen, (schaut bitte auf den Namen des Empfängers! :-))

Aber besser ist doch wohl zum Thema INFLA! :-)

Grüsse
Hans


 
muemmel Am: 28.01.2010 20:36:14 Gelesen: 4792530# 187 @  
@ Hawoklei [#186]

Guten Abend Hans,

sicher ein schöner Beleg, schade nur, dass ein paar Marken beschädigt sind. Doch soll ja heutzutage auch vorkommen.

Der Name Petersilie des Herrn Dr. med. ist sicher nicht häufig zu finden. Allein deshalb gehört das Teil schon in eine Belegesammlung.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 28.01.2010 20:48:18 Gelesen: 4792528# 188 @  
So, und nun hat es noch zwei Auslandsbelege aus der Portoperiode 22.

Der erste stammt vom 4.11.23 (Letzttag der PP) und lief von Berlin nach Wien. Da für Österreich Inlandstarif galt, reichten hier die 100 Millionen Mark. Eine schöne Buntfrankatur mit 319, 320 und 321.



Das zweite Exemplar ist von Gaggenau über den großen Teich nach New York gelaufen und mit 20 Marken der 318 AP frankiert. Diese 200 Millionen war das Porto für einen Auslandsbrief bis 20 Gramm.



Hier ist wieder einmal das Datum und die Uhrzeit zu beachten, nämlich 5.11.23 6-7 V. Der Brief wurde also noch am Vortag dem Briefkasten überantwortet und stammt aus der ersten Leerung.

Schönen Gruß und bis Morgen
Harald
 
heide1 Am: 28.01.2010 22:42:07 Gelesen: 4792512# 189 @  
@ muemmel [#188]

Moin Harald,

dann hat der "Gaggenau-Brief" auch noch etliche PP8 + PP23.

Schöne Belege, die Du hier zeigst - Danke!

Gruß Jürgen
 
muemmel Am: 29.01.2010 16:55:34 Gelesen: 4792470# 190 @  
Hallo, halli, hallöle,

bevor es mit der Portoperiode 23 weitergeht, hier noch ein Beleg aus der PP 21:



Es handelt sich hierbei um einen eingeschriebenen Brief der 2. Gewichtsstufe, der es zudem auch noch eilig hatte. Das Porto betrug 14 Millionen Mark, Einschreibengebühr 10 Millionen und für die Eilzustellung waren 20 Millionen fällig. Und am 29.10.23 hat er sich auf die Reise von Rosenheim nach München begeben. Es hatte somit alles seine Ordnung und auf der Rückseite prangt auch ein Ankunftsstempel.



Nun ist mir ein solcher Stempel bisher noch nicht untergekommen, schließe jedoch aus, dass es sich um einen Bahnpoststempel handelt. Aber Concordia_CA oder Postgeschichte werden sicher hierfür eine Erklärung parat haben.

Schönen Gruß
Harald
 
heide1 Am: 29.01.2010 17:30:45 Gelesen: 4792457# 191 @  
@ muemmel [#190]

OV (Grotesk) München
Postamt: 2 BZ, Buchstabe: a
Verwendungszeit 1.1.1920 bis 1.1.1960, Verwendungszeitraum grob geschätzt!
Details: Ovaler Stempel, Stempel für Eil- und R-Briefe

Aus der Stempeldatenbank.

Gruß Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 29.01.2010 18:47:43 Gelesen: 4792443# 192 @  
@ heide1 [#191]

Von Dirk Stratmann, dem Stempelkoordinator der ARGE Bahnpost habe ich folgende Auskunft bekommen, die mit Deinen Recherchen deckungsgleich ist:

Das ist kein Bahnpoststempel - es ist der Stempel vom Postamt München 2, B.Z. = Bestellzentrum. Hier landeten die Eilboten und R-Briefe zur Zustellung und dieser Stempel wurde als Ankunftstempel verwendet.

Trotz der Form leider kein Bahnpoststempel, obwohl oft als solcher deklariert und angeboten.


Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
muemmel Am: 29.01.2010 18:58:33 Gelesen: 4792435# 193 @  
@ heide1 [#191]
@ Concordia CA [#192]

Hallo ihr beiden Jürgen,

vielen Dank für die Erläuterungen. Und wieder ein wenig dazugelernt.

Ein schönes Wochenende am warmen Ofen wünscht

der Harald.
 
heide1 Am: 29.01.2010 19:24:08 Gelesen: 4792429# 194 @  
Moin,

es gab hier Unklarheiten bezüglich Portoberechnung bei Wertbriefen Infla 1923.
Habe irgendwo das folgende gelesen, finde es aber nicht wieder und gebe es hier zum Besten:

Wertbrief-Porto INFLA 1923
1. Porto Brief nach Gewicht
2. Einschreiben Gebühr
3. Versicherungs Gebühr.
Ab 1.7.23 Versicherung Gebühr Inland Brief ist 1% vom Wert.
Ab 1.9.23 Versicherung Gebühr Inland Brief ist 2% vom Wert.


Habe daraufhin meine Wertbriefe nach dieser Formel 2 % überprüft, stimmt alles.

Da Michel diese Versicherungsgebühren unklar angibt, ist somit die Berechnung kinderleicht, denke ich mal.

Wer weis näheres dazu?

Gruß Jürgen
 
muemmel Am: 29.01.2010 19:58:51 Gelesen: 4792420# 195 @  
@ heide1 [#194]

Moin Jürgen,

habe das mal anhand der Portotabellen überprüft, und siehe da, es stimmt. Damit gestaltet sich die Berechnung in der Tat sehr viel einfacher.

Noch eine kleine Ergänzung: Diese Formel gilt nur bis 30.11.1923.

Schönen Gruß
Harald
 
Hermes65 Am: 30.01.2010 12:02:09 Gelesen: 4792387# 196 @  
Hallo,

bin nicht so spezialisiert wir ihr das seid. Ich habe gerade diese Karte vom 6.10.23 ergattert (1 €). Ich weiß auch nicht welche PP das ist, aber das Stück ist portogerecht vom 1.10-10.10.23.


 
muemmel Am: 30.01.2010 12:49:10 Gelesen: 4792371# 197 @  
@ Hermes65 [#196]

Hallo Hermes65,

für nen Euro hätt ick die Karte ooch nich liegen jelassen. Da haste nischt falsch jemacht.

Die Portoperiode trägt die Nummer 19 (1. bis 9. Oktober 1923).

Schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 30.01.2010 12:49:38 Gelesen: 4792370# 198 @  
@ Hermes65 [#196]

Die Portoperiode ist nur für einen Spezialsammler wichtig, der eben Belege aus den unterschiedlichen Perioden sammeln will. Ansonsten ist es unbedeutend. Es handelt sich nach den von Infla Berlin aufgestellten Portoperiode 19 vom 1.-09.10.1923, die Harald in Beitrag [#140] vorgestellt hat.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 30.01.2010 13:01:06 Gelesen: 4792366# 199 @  
Auf geht´s liebe Leut,

und zwar in die Portoperiode 23, die vom 5. bis 11. November 1923 dauerte.

Den Anfang machen natürlich wieder die Drucksachen, für die nun 200 Millionen Mark zu entrichten waren wenn sie nicht mehr als 25 Gramm wogen.

Hier ein etwas größeres Exemplar, das wohl hart an der Gewichtsgrenze gelegen haben dürfte. Gelaufen am 5.11.23 (Ersttag der PP) von Aalen nach Wurzach und frankiert mit einer Buntfrankatur (8 x 318 AP plus 319 AP plus 322 AP).



Soviel erst einmal zur Einstimmung und wenn ihr alle brav seid, gibt es morgen noch mehr zu sehen.

Bis dahin schönen Gruß
Harald
 
Hermes65 Am: 30.01.2010 16:06:58 Gelesen: 4792338# 200 @  
Vielen Dank für eure Informationen. Ein spezialisierter Infla-Sammler bin ich ohnehin nicht. Ich erfreue mich nur so an den Stücken.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 30.01.2010 18:36:11 Gelesen: 4792308# 201 @  
@ Hermes65 [#200]

Guten Abend Manfred,

schön, dass Du dich an solchen Stücken erfreust, und aus genau dem Grund werden sie hier vorgestellt. Was hat frau auch davon, sich solche hübschen Dinge nur im stillen Kämmerlein anzuschauen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 31.01.2010 11:35:41 Gelesen: 4792268# 202 @  
Moin moin,

als nächstes möchte ich eine Drucksache vorstellen, bei der man leicht meinen könnte, dass es sich gar nicht um eine solche handelt.



Gelaufen ist das Stück am 11.11.23 (Letzttag der PP) von Nienburg nach Magdeburg und frankiert mit einer 323 APa. Der Text auf Vorder- und Rückseite sieht handgeschrieben aus und das wurde er auch, allerdings zunächst auf eine Matritze. Anschließend hat der Absender dann diesen Text offensichtlich für mehrere solcher Drucksachen verwendet und auf diesen aufgedruckt (die kopfstehenden handschriftlichen Vermerke auf der Rückseite stammen vom Empfänger). Also ist die Welt wieder in Ordnung.

Schönen Gruß und bis morgen
Harald
 
Hermes65 Am: 31.01.2010 17:45:08 Gelesen: 4792245# 203 @  
Ein wirklich schönes Stück, dies muss man neidlos anerkennen!
 
drmoeller_neuss Am: 31.01.2010 22:02:13 Gelesen: 4792177# 204 @  


Hier ein schöner Beleg mit einer Massenfrankatur 75 * 1000M, d.h. 75.000 M Porto für einen Fernbrief vom 04.September 1923. Das Porto passte so gerade eben noch auf die Vorder- und Rückseite des Briefes.

Absender ist die Rendentur (heisst das nicht eigentlich "Rendantur", d.h. Kassenstelle?) der Universitäts- Augen und Ohrenklinik der Universität Rostock, Empfänger die Reichseisenbahn Betriebs-Krankenkasse in Schwerin in Mecklenburg.

Ob damit fällige Zusatzbeiträge von den Versicherten eingetrieben wurden? :-)
 
muemmel Am: 31.01.2010 22:20:54 Gelesen: 4792172# 205 @  
@ drmoeller_neuss [#204]

Das ist doch mal eine richtig schöne Massenfrankatur und zeigt erneut die Meisterschaft öffentlicher Stellen beim Aufbrauch von "kleinen" Werten. Eine wahre Augenweide.

Und mit "Rendantur" hast Du auch richtig gelegen, aber denjenigen, der das Dienstsiegel damals in Auftrag gegeben hat, kann man heute nicht mehr zur Rechenschaft ziehen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 01.02.2010 19:08:10 Gelesen: 4792136# 206 @  
Guten Abend liebe Forumler,

nun zwei Drucksachen, die jeweils mit einer Marke der 323 AP frankiert worden sind.



Der 1. Beleg ist am 8.11.23 von Lengenfeld nach Leipzig gelaufen und mit einer Marke in der a-Farbe frankiert. Das 2. Exemplar machte sich am 7.11.23 von Breslau nach Wittenberg auf die Reise und ist mit einer Marke in der b-Farbe frankiert.

Viel Spaß beim Gucken und schönen Gruß
Harald
 

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