Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 08.01.2010 20:46:55 Gelesen: 4794045# 132 @  
Guten Abend,

bevor ich mit der PP 22 weiter mache, noch ein kleiner Schritt zurück in die vorige Portoperiode. Inzwischen habe ich auch eine Drucksache aus dieser PP ergattern können, die ich hiermit vorstelle:



Das Porto betrug 2 Millionen Mark und ist mit zwei Marken der 314 AP abgedeckt, abgestempelt mit einer 3-köpfigen Sylbe-Bandstempelmaschine am 31.10.23, also dem Letzttag der Portoperiode.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 09.01.2010 19:40:45 Gelesen: 4793989# 133 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflabelege,

heute geht es nun wieder weiter mit Belegen aus der Portoperiode 22 (1.-4.11.1923). Da wären nach den Drucksachen nun zwei Ortspostkarten im Angebot, die 20 Millionen Mark kosteten.

Den Anfang mach eine Karte von Charlottenburg nach Berlin NW 52 vom 4.11.23 (Sonntag und Letzttag der PP), bei der wieder mal "kleine" Werte aufgebraucht worden sind:



Gleiches trifft für die nächste Karte zu, bei der am 3.11.23 zehn Marken der 315 aufgebraucht worden sind:



Leider hat ein "Ästhet" die Aktenlochung an der linken Seite abgeschnitten und damit auch eine Marke verstümmelt (obwohl sie dies durch das Aktenloch ja eh schon war). Also ein Beleg mit Makel, aber die Verwendung der Nr. 315 im November ist schon recht selten und daher hat auch ein solcher Beleg seine Berechtigung in einer Belege-Sammlung.

Soviel für heute. Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 10.01.2010 13:09:35 Gelesen: 4793956# 134 @  
Hallo,

weiter geht es mit Fernpostkarten, die mit 40 Millionen Mark zu Buche schlugen und die man nur durch Mehrfach- oder Mischfrankaturen zusammenstellen konnte. Hier nun zwei Karten, die jeweils mit 4 Marken der 318 A freigemacht worden sind.



Soweit für heute
Harald
 
heide1 Am: 10.01.2010 15:25:13 Gelesen: 4793941# 135 @  
@ muemmel [#134]

Moin,

sehe ich (li Bf, 2. Marke li) da PP24 richtig?
 
muemmel Am: 10.01.2010 15:52:15 Gelesen: 4793933# 136 @  
@ heide1 [#135]

Hallo Jürgen,

ja, Du liegst vollkommen richtig. Bei der linken Karte 2. Marke von links handelt es sich um das primäre Feldmerkmal PP 24. Ich stelle es mal hier kurz vor.



Schönen Gruß nach Hannover
Harald
 
heide1 Am: 10.01.2010 20:00:26 Gelesen: 4793904# 137 @  
@ muemmel [#136]

Ja Harald, ein schafes Auge ist alles!

Hab mal was gebastelt - Deutsches Reich, die primären Feldmerkmale (PP) der Rosettenmuster 1923, als Erinnerungshilfe, nicht vollständig. Und zwar zeigen die Pfeile die Stellen an, wo die PP liegen/sollen.

Wie kommt das an?


 
muemmel Am: 10.01.2010 20:27:19 Gelesen: 4793898# 138 @  
@ heide1 [#137]

Moin Jürgen,

die Idee ist nicht verkehrt und dazu habe ich auch bereits etwas in petto. Allerdings ist es nicht allein mit der Position der Primärmerkmale getan. Zu einigen dieser Merkmale sind nicht nur die Beschreibungen sondern auch zusätzliche Anmerkungen notwendig. Auch die Auflösung von 72 dpi ist für solche Details unzureichend.

Lass mich erstmal mein Buch fertig machen, danach werde ich auch dann auch Informationen zu den primären Feldmerkmalen ins Forum stellen.

Schönen Gruß
Harald
 
heide1 Am: 10.01.2010 20:49:29 Gelesen: 4793889# 139 @  
@ muemmel [#138]

Moin Harald,

das habe ich für mich (vergesslich) gebastelt. Dein Buch habe ich vollkommen vergessen - ich denke, ich bin einer der Ersten, der sich darauf stürzt. Aber nur mit persönlicher Widmumg !

Gruß Jürgen, muss Schnee schippen ...
 
muemmel Am: 11.01.2010 17:14:43 Gelesen: 4793845# 140 @  
Guten Abend liebe Forumler und Freunde der Inflationsbelege.

Concordia CA machte den Vorschlag, eine Übersicht der Portoperioden hier vorzustellen, dem ich hiermit gerne nachkomme.



Hier kann man auch sehr schön den immer rasanteren Währungsverlust erkennen und ebenso die damit einhergehenden kürzer werdenden Portoperioden.

Soviel für heute, Belege gibt es erst morgen wieder.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 12.01.2010 17:17:17 Gelesen: 4793803# 141 @  
Und weiter geht es mit den Fernpostkarten.

Eine Karte vom 2.11.1923, gelaufen von Coburg nach Neustadt bei Coburg und freigemacht mit zwei Marken der 319 AP, eine Verwendung, wie man sie häufig finden kann.



Und hier noch ein Exemplar ebenfalls vom 2.11. und von Bad Reichenhall nach Hamburg gelaufen, frankiert mit 318 AP und 320 AW. Eine derartige Buntfrankatur begegnet einem nun wirklich nicht an jeder Straßenecke, denn für die Marke zu 30 Millionen hatte man nach dem 31.10. keine richtige Verwendung mehr.



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 13.01.2010 17:57:35 Gelesen: 4793751# 142 @  
Grüezi mitanand,

hier nun die letzte Fernpostkarte aus der PP 22, gelaufen am 4.11.1923 (Sonntag) von Görbersdorf in Schlesien nach Halle/Saale, frankiert mit einer 321 AP:



Diese Karte ist mit 50 statt 40 Millionen Mark hoffnungslos überfrankiert, aber vielleicht gab es in dem schlesischen Dorf keine passenden Marken mehr, um die Karte richtig zu frankieren.

Doch es gab eine Möglichkeit für die Verwendung dieser Marke in Einzelfrankatur. Vielleicht hat ja jemand eine Idee. Die Lösung wird dann morgen vorgestellt.

Bis dahin schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 13.01.2010 18:12:22 Gelesen: 4793748# 143 @  
@ muemmel [#142]

Könnte es eine Postanweisung mit 1 Mrd. - 5 Mrd. Mark sein?

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 14.01.2010 19:11:37 Gelesen: 4793700# 144 @  
@ Postgeschichte [#143]

Guten Abend Manfred,

die Postanweisung kommt wohl eher nicht in Betracht. Rolf Riiter hatte 1998 in seinem schier unendlichen Archiv gestöbert und für die Verwendung einer Einzelfrankatur der Marke zu 50 Millionen (Nr. 321) im Zeitraum 1. bis 4. November 1923 folgende Möglichkeiten genannt:

Gebühr für die Bescheinigung über die Einlieferung eines gewöhnlichen Paketes
Gebühr für Einsammeln der von den Landzustellern eingesammelten Pakete bis 2,5 kg
Gebühr für Ausfertigung einer Rückforderung oder Aufschriftänderung von Postsendungen
oder Zahlkarten
Gebühr für die Rückgabe noch nicht abgegangener Sendungen
Gebühr für Behandlung von Postvollmachten
Gebühr für Behandlung für Abholungserklärungen
Gebühr für Behandlung für besondere Abkommen wegen Prüfung der Empfangsberechtigung des
Abholers
Gebühr für die Ausfertigung von Doppeln zu Posteinlieferungsscheinen

Nun handelt es bei diesen Gebührennachweisen um recht exotische Verwendungen und es sind bisher keine derartigen Belege bakannt geworden.

Doch es gab noch eine weitere Gebühr, und zwar für die Nachlieferung Zeitungen und solche "Zeitungssachen" gibt es.





In beiden Fällen wurden zwei Exemplare der "Frankfurter Zeitung" nachbestellt und hierfür war eine Gebühr von 50 Millionen Mark zu entrichten (für lediglich eine Zeitung hätte die Hälfte ausgereicht).

Bleibt noch anzumerken, dass es sich hierbei um ganz große Raritäten der Inflationszeit handelt; mit der 321 BP sind bislang ganze 2 Zeitungssachen bekannt und mit 321 AP nur 1 Exemplar.

Und nun bin ich gespannt, ob die Belegesammler vielleicht in ihren Beständen noch weitere solcher Stücke ans Tageslicht bringen.

Schönen Gruß
Harald
 
Postgeschichte Am: 14.01.2010 19:56:04 Gelesen: 4793690# 145 @  
@ muemmel [#144]

Hallo Harald,

kann ja auch mal daneben liegen. Ich war der Meinung, die Gebühr für eine Postanweisung wäre 50 Millionen gewesen. Es würde mich interessieren, wieviel eine Postanweisung mit 1 - 5 Mrd. Mark in der Zeit vom 1.11.23 bis 4.11.23 gekostet hat und ob es Belege davon gibt.

Gruß
Manfred
 
erron Am: 14.01.2010 22:13:31 Gelesen: 4793672# 146 @  
Danke an mümmel fürs zeigen der 50 Millionen als EF.

Endlich bekommt man mal diese Raritäten zu Gesicht.

Wenn du nichts dagegen hast, speichere ich alles mal ab für mein Archiv.

mfg

erron
 
muemmel Am: 14.01.2010 22:42:12 Gelesen: 4793665# 147 @  
@ erron [#146]

Salut erron,

bitte tu Dir keinen Zwang an. So etwas bekommt man ja wirklich alle Tage zu Gesicht.

Schönen Gruß
Harald
 
drmoeller_neuss Am: 14.01.2010 23:09:31 Gelesen: 4793661# 148 @  


Und auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn. Diesen Beleg vom 9. November 1923 aus Köln-Ehrenfeld habe ich aus einer Grabbelkiste für 50 cent gezogen (macht 2 cent pro Marke, nur die intakten Marken gerechnet).

Die 5 Milliarden Mark Porto deckten damals gerade das Porto für einen Ortsbrief ab und wurden mit 50 Briefmarken a 10 Millionen dargestellt. Vielleicht findet sich ja ein Plattenfehler unter den intakten Marken - dann hätte sich das schon gelohnt.
 
Baldersbrynd Am: 15.01.2010 13:02:34 Gelesen: 4793633# 149 @  
@ Heinz 1 [#8699]

Hallo Infla Sammler

Ich zeige hier ein Streifband aus Frankfurter Zeitung. Versendet am 19.10.1923 in die Schweiz.

Porto 4 Millionen Mark. Freigemacht mit 1 mal 314A,W und 1 mal 310A.

Handelt es sich bei der Entwertung um eine Vorausentwertung? Ich meine ja, weil der Stempel über das ganze Streifband geht.

Viele Schöne Grüße aus Dänemark
Jørgen


 
Hermes65 Am: 16.01.2010 12:33:00 Gelesen: 4793601# 150 @  
Dann will ich auch nochmal in den November 1923 gehen, am 9.11. hat sich dieser R-Brief auf den Weg in Die Schweiz (Luzern) gemacht. Ich habe lediglich die 6 Milliarden zusammengerechnet die vielen Millionen indes noch nicht.


 
petzlaff Am: 16.01.2010 12:37:57 Gelesen: 4793597# 151 @  
@ Hermes65 [#150]

Das ist ja wohl das Schönste, was ich hier in diesem Thread bisher gesehen habe - ganz große Klasse. :-)

LG, Stefan
 
Hermes65 Am: 16.01.2010 12:46:46 Gelesen: 4793592# 152 @  
Vielen Dank für die "Blumen". Habe das Stück schon über 20 Jahre und weiß daher gar nicht mehr wie ich dran gekommen bin und was er gekostet hat. Ich meine aber, er wäre aus einer Kiste mit Briefen, die ich damals komplett kaufte.
 
heide1 Am: 16.01.2010 19:09:58 Gelesen: 4793557# 153 @  
@ drmoeller_neuss [#148]

Würde ja gern Plattenfehler suchen und finden, nur, es müsste eine bessere Auflösung her! So kann man nichts erkennen.

Also, bitte nochmal mit 500 dpi scannen und einstellen, Ok?
 
Jürgen Witkowski Am: 16.01.2010 19:35:38 Gelesen: 4793548# 154 @  
@ heide1 [#153]

Mehr als 300 DPI werden bei der Größe des Beleges hier nicht funktionieren, da die Forensoftware die maximale Breite auf 1200 Pixel runter rechnet. Man könnte bestenfalls versuchen, das Bild zu teilen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stefan Am: 16.01.2010 19:36:24 Gelesen: 4793547# 155 @  
@ Hermes65 [#150]

Ich habe lediglich die 6 Milliarden zusammengerechnet die vielen Millionen indes noch nicht.

Briefvorderseite: 6x 1 Milliarde RM = 6 Milliarden RM + 44 Mio. RM in Kleinwerten
Briefrückseite: 954 Mio + 2,1 Mio (in Briefmarken mit Nennwert unter 1 Mio. RM)
Zusammen: 7.000.100.000 RM.

Ein Einschreiben ins Ausland kostete in dieser Portoperiode 4 Mrd RM (bis 20g) + je 2 Mrd. RM je 20g + 1 Mrd. RM Einschreibegebühr.

Bei verklebten 7.000.100.000 RM wog der Brief demnach zwischen 21 und 40g und wäre um (läppische) 100.000 RM überfrankiert. Das Päarchen zu 2x 50.000 RM wäre zur Frankatur nicht notwendig gewesen. Da wurde wohl vom Absender alles an Briefmarken zusammengesucht, was noch vorhanden war.

Die Spanne der zur Frankatur verwendeten Marken liegt bei 50.000 RM bis 1.000.000.000 RM und belegt, dass selbst Kleinstwerte im November 1923 aufgebraucht werden konnten. :-)

Gruß
Pete
 
Hermes65 Am: 16.01.2010 20:46:21 Gelesen: 4793533# 156 @  
Vielen Dank für deine Addition, ja die Überfrankatur fällt bei diesem Betrag nicht ins Gewicht.
 

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