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Thema: (?) (1) Frankreich: Brief mit Aufkleber "Sendung scannen"
MichaelS Am: 21.10.2023 13:21:33 Gelesen: 788# 1 @  
Hallo,

gestern habe ich nach langer Zeit mal wieder einen Beleg bekommen, der das Sammlerherz höher schlagen läßt. Alle Marken sind sauber abgestempelt und unbeschädigt. Die Deutsche Post hat keine zusätzlichen Aufkleber darüber geklebt. Was will man mehr.



Zeigen tue ich den Beleg aber wegen des zusätzlichen Aufklebers "Sendung scannen". Den habe ich bisher noch nicht gesehen. Stammt er von der Französischen Post?

Schönen Gruß,
Michael
 
nagel.d Am: 21.10.2023 15:31:39 Gelesen: 764# 2 @  
Der grüne Aufkleber "Bitte Scannen" könnte, so meine Vermutung, vom Auswechselpostamt stammen und auf das Einschreibelabel hinweisen. Eine andere Erklärung erschließt sich mir nicht.
 
MichaelS Am: 21.10.2023 15:48:46 Gelesen: 755# 3 @  
Es handelt sich aber nicht um ein Einschreiben.

Laut oberem Aufkleber der Französischen Post ist es ein "Lettre suivie internationale", also ein internationaler Brief mit Nachverfolgung.

Schönen Gruß,
Michael
 
DL8AAM Am: 21.10.2023 16:07:00 Gelesen: 747# 4 @  
@ MichaelS [#1]

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit einigen anderen Beleg (auch aus Frankreich) erhalten, der so einem Sticker trägt. Auch, wenn die Sendung aus Frankreich stammt, gehe ich ganz, ganz davon aus, dass er nicht aus Frankreich stammt, sondern von der Deutsche Post, hier wahrscheinlich von der Entität, die für die Einschleusung von Sendungen aus Frankreich zuständig ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die französische Post, je nach Empfängerland, vielsprachige Sticker gedruckt hat. Denkbar wäre vielleicht noch eine "Kooperationsanfertigung" der annehmenden DPAG-Abt. und der angebenden von La Poste?

Beide Sendungen tragen übrigens Sendungsnummern aus dem L-Nummernkreis, d.h. sie sind nachverfolgbar, d.h. der Kunde hat für diese Leistung extra gezahlt. Und damit sichergestellt wird, dass der Zusteller den Barcode auch einscannt (die Kern-Kennzeichnungen der französischen Sendungen werden u.U. nicht immer sofort 'auf dem ersten Blick' als solches erkannt) wird zur Sicherheit so ein gut sichtbarer Hinweis verklebt.

Nur am Rande, die grüne Farbe wird übrigens auch bei Labeln (und Stempeln) des Zolls verwendet, vielleicht ist das ebenfalls ein "Hinweis" auf eine "Aus dem Ausland"-Eingangsabteilung. Nur hier der Post, wobei die Post ja auch Tätigkeiten für den Zoll ausführt.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/319289
 
nagel.d Am: 21.10.2023 16:09:46 Gelesen: 745# 5 @  
Lettre suivie internationale würde unserer Priorsendung bzw einem Einwurfeinschreiben entsprechen, wegen der Nachverfolgungsmöglichkeit.
 
DL8AAM Am: 21.10.2023 16:16:35 Gelesen: 742# 6 @  
@ nagel.d [#5]

Wobei Einschreibesendungen aber nach der An- bzw. Übernahme "speziell" behandelt werden. Hier handelt es sich aber "nur" um eine normale Postsendung, die ganz normal (nicht gesondert) durch den Postlauf geht, nur dass diese bei der Zustellung gescannt werden muss. Aber es stimmt soweit, faktisch betrachtet, entspricht das einem Einwurfeinschreiben - ohne selbst "eingeschrieben" zu sein.
 
Journalist Am: 21.10.2023 16:24:59 Gelesen: 737# 7 @  
Hallo an alle,

wegen der Briefmarkenmesse in Ulm kann ich das erst entgültig nach Ulm klären, aber ich bin mir relativ sicher, das es sich um einen von mehreren neuen Postaufklebern von der Deutschen Post handelt.

Soweit für heute von unterwegs vom Smartphone,

viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 21.10.2023 16:31:14 Gelesen: 735# 8 @  
@ nagel.d [#5]

Ergänzung:

Im Thema "französche Ganzsachen" findet sich ein weiteres Beispiel dieses Labels, auch wieder aus Frankreich. Womöglich (?) liegt das auch daran, dass es dieses Produkt "Normaler internationaler Brief mit Sendungsverfolgung" - in dieser uneingeschrieben Form - so eher nur (?) in Frankreich gibt - und die deutsche Post hat deshalb in Zusammenarbeit mit der franzöischen hierfür ein besonderes Verfahren etabliert? Vielleicht tauchen diese Labels aber demächst auch auf Sendungen anderer Posten auf? Interessantes Thema.

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/312491
 
nagel.d Am: 21.10.2023 16:57:53 Gelesen: 728# 9 @  
@ DL8AAM

Ich weiß, daß mein Vergleich mit einem Einwurfeinschreiben bzw. einer Priorsendung nicht stimmt aber in diese Rubrik wollte ich es einsortieren. Selbige Labels habe ich auch schon auf Sendungen der Schweiz bzw. Österreich gesehen, welche mit Einschreiben bzw. Einschreiben mit Rückshein versandt wurden. Deshalb die grobe Einsortierung.

Vielleicht läßt sich klären wo diese Labels angebracht werden.
 
Stefan Am: 21.10.2023 20:40:01 Gelesen: 688# 10 @  
@ nagel.d [#9]

Vielleicht läßt sich klären wo diese Labels angebracht werden.

Im Internationales Postzentrum (IPZ) am Flughafen in Frankfurt/Main? Das wäre der Ort, was du in Beitrag [#2] als "Auswechselpostamt" bezeichnet hattest. Postämter gibt es nicht mehr, die Deutsche Bundespost ist 1995 [1] privatisiert worden.

Ich frage mich allerdings, wer sich in Frankfurt/Main hinsetzt und die mit Aufkleber zu beklebenden Sendungen aus dem gesamten Briefstrom herausfischt. Nach [2] beträgt das durchschnittliche tägliche bzw. nächtliche Briefaufkommen zwischen 3 Mio. und 5 Mio. Sendungen. Oder reagieren die Briefsortieranlagen beim Einlesen der Briefumschlagvorderseite (Empfängeradresse) auf die standardisierten Strichcodes der Absenderstaaten und schleusen die so aufgefundenen Sendungen in separate Fächer der Sortierstraße aus?

Deutsche Mitbewerber der Deutschen Post AG machen im Grunde nichts anderes, wenn bei Sendungen von Kooperationspartnern deren UPOC der Sendungserfassung für die eigene maschinelle Sortierung übernommen und die für die Sortierung notwendigen Sendungsdaten darunter erfasst werden.

Gruß
Stefan

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bundespost
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Briefzentrum_(Deutsche_Post_AG)#Gr%C3%B6%C3%9Feneinteilung
 
nagel.d Am: 22.10.2023 11:14:52 Gelesen: 652# 11 @  
@ Stefan [#10]

Dass die Deutsche Post privatisiert ist, weiß ich. Mit Auswechselpostamt (Jetzt Internationales Brief-/Paket-/Postzentrum heißt es heute) wie ich es beschrieben habe, kann sich der Sammler noch was vorstellen.

Die Frage die du aufgeworfen hast, wer diesen Aufkleber anbringt, wäre, glaube ich, für jeden interessant. Vor allem wo in dem Verteil-/Sortierprozess dieser Aufkleber angebracht wird.

Für mich gibt es da einen weiteren Gedankengang: Der Brief läuft (gesondert) durch das IPZ bis ins regionale Briefzentrum, für mich 66 Saarbrücken, und dort wird bei der Aussortierung für den Zusteller das Label angebracht. Für mich eine logische Erklärung, zumal das Label ein Hinweis für den Zusteller ist. Gesonderter Durchlauf ist für mich, sofern es dies gibt, die Linie mit den Einschreiben- und Priorsendungen, da diese ja auch nachverfolgbar sind bzw. wenn die Sortiermaschine das Label erkennt werden diese Briefe in gesonderte Behälter für das jeweilige (Ziel-)Briefzentrum aussortiert.
 
Stefan Am: 22.10.2023 12:27:17 Gelesen: 635# 12 @  
@ nagel.d [#11]

Dass die Deutsche Post privatisiert ist, weiß ich. Mit Auswechselpostamt (Jetzt Internationales Brief-/Paket-/Postzentrum heißt es heute) wie ich es beschrieben habe, kann sich der Sammler noch was vorstellen.

Im Fall der Privatisierung der Deutschen Bundespost ist nicht nur unter Sammlern sondern auch in der allgemeinen Bevölkerung in Deutschland gut zu erkennen, wie sehr sich der Begriff "Postamt" in das kollektive Gedächtnis eingegraben hat - Privatisierung der Post vor mittlerweile 28 Jahren hin oder her. Wenn selbst Postmitarbeiter von Postamt sprechen, ist Hopfen und Malz verloren. Ein "Amt" setze ich mit einer Behörde gleich, welche keine private (wettbewerbliche) Konkurrenz zulässt. Das Thema "Postamt" als aktuell noch gebräuchliche Begrifflichkeit wäre aber ein anderes Thema.

Für mich gibt es da einen weiteren Gedankengang: Der Brief läuft (gesondert) durch das IPZ bis ins regionale Briefzentrum, für mich 66 Saarbrücken, und dort wird bei der Aussortierung für den Zusteller das Label angebracht.

Du gehst davon aus, dass der Aufkleber in den an dich adressierten Sendungen im Briefzentrum 66 angebracht wird. Ich möchte nicht ausschließen, dass dies bereits vorher im IPZ geschieht. Um diese Frage zu klären, braucht es vermutlich eine Aussage von der Deutschen Post AG selbst. Wenn jedes Briefzentrum derartige "Sendung scannen"-Aufkleber zur Verfügung hat, spräche es für eine dezentrale Sendungskennzeichnung. Sollten die Aufkleber allerdings primär im IPZ zur Verfügung stehen, spräche es eher für eine Beschriftung im IPZ selbst.

Gesonderter Durchlauf ist für mich, sofern es dies gibt, die Linie mit den Einschreiben- und Priorsendungen, da diese ja auch nachverfolgbar sind bzw. wenn die Sortiermaschine das Label erkennt werden diese Briefe in gesonderte Behälter für das jeweilige (Ziel-)Briefzentrum aussortiert.

Warum sollte die Deutsche Post AG Einschreiben oder Prio-Sendungen gesondert behandeln bzw. in einem separaten Sortierlauf verarbeiten? Zumindest Einschreiben schwimmen mit der normalen Tagespost mit. Die Briefsortieranlage erfasst so oder so jede Sendung (bzw. sollte es in der Theorie) und speichert Sendungsdetails, egal ob auf der Vorderseite der Sendung ein individueller Strichcode für ein Einschreiben (oder Prio-Sendung) vorhanden ist oder nicht. Wenn auf der Sendung ein Strichcode vorhanden ist, werden die gespeicherten Sendungsdetails diesem Strichcode zugeordnet. Es dürfte bei dem Thema Sendungsströme in der praktischen Umsetzung interessant werden, sollte die DPAG tatsächlich (wie geplant) so etwas wie eine schnellere A-Post und eine langsamere B-Post einführen.

Gruß
Stefan
 
Journalist Am: 22.10.2023 13:26:59 Gelesen: 620# 13 @  
@ MichaelS [#1]

@ Journalist [#7]

Hallo an alle,

ich konnte nun kurzfristig schon vor Ulm die Herkunft der grünen Label klären.

Ab dem 15.3.2022 würde die Kennzeichnung aller Sendungen, deren Sendungsnummer mit einem L beginnt, ergaenzend mit diesem grünen Aufkleber beim Eingang in Deutschland in der Regel im IPZ gekennzeichnet.

Diese Sendungen kommen im internationalen Verkehr in besonderen Kartenschlüssen rein und werden dort (IPZ) mit diesem amtlichen Postaufkleber der Deutschen Post versehen. Danach schwimmen sie im normalen Sendungsstrom bis ins BZ mit. Bei der Gangfolgesortierung werden sie als Einwurf Einschreiben ausgesteuert und der Zusteller muss diese dann am Briefkasten als Einwurf Einschreiben als übergeben ausscannen.

Der Absender kann diese Sendungsnummer im jeweiligen Absenderland über die dortige Sendungsverfolgung je nach Qualität der dortigen Post mehr oder weniger gut überwachen bzw. beobachten.

Ich hoffe nun sind alle Unklarheiten bezüglich diese grünen Aufklebers beseitigt.

Viele Grüße Jürgen
 
Stefan Am: 22.10.2023 15:52:36 Gelesen: 581# 14 @  
@ Journalist [#13]

Danke für die Infos! Das klärt einige Dinge!

Gruß
Stefan
 
nagel.d Am: 22.10.2023 16:57:15 Gelesen: 563# 15 @  
@ Journalist [#13]

Danke für die ausführliche Information.
 
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