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Thema: Kosovo als Sammelgebiet
lüpa Am: 21.03.2008 13:45:03 Gelesen: 23904# 1 @  
Besessen von der Idee, einmal wieder ein neues Sammelgebiet ab Ausgabe Nr. 1 zu sammeln, hatte ich, als die ersten Marken (noch in DM-Währung) herauskamen, ein ABO für postfrische Marken bei der Firma Sieger abgeschlossen. Nach den DM-Briefmarken kamen Ausgaben mit DM- und EURO-Währung und dann schließlich nur noch Marken in EURO-Währung.

Wer sich mit der neueren Geschichte bis zur Unabhängigkeit befasst, muss natürlich fragen, welcher postalische Bedarf ist für die Einwohner des Landes überhaupt notwendig. In jedem Fall nahmen die Ausgaben aus meiner Sicht Formen an (Blocks, Kleinbogen, Werte bis € 2,--), dass ich allein für die Ausgaben der letzten 12 Monate mehr als € 100,-- im Abonnement bezahlt habe.
Nachdem ich den Eindruck gewonnen habe, dass hier gezielt auf die Geldbörsen der Sammler gepeilt wird und zudem Motivausgaben herausgekommen sind, die nach meiner Meinung wenig mit dem Land Kosovo zu tun haben, habe ich mich entschlossen, mein Abonnement vor wenigen Wochen zu kündigen.

Mich würden natürlich auch Meinungen anderer PHILA-Mitglieder zu diesem Thema interessieren, wobei ich mir im klaren bin, dass meine Feststellungen sicherlich auch auf eine Vielzahl anderer Länder zutreffen. Aber, wenn man gerade junge Menschen für das Sammeln von Briefmarken gewinnen will, sind solche Länder nicht gerade einladend.

Herzliche Sammlergrüsse
lüpa
 
Remosch Am: 21.03.2008 14:05:35 Gelesen: 23901# 2 @  
Grüße,

so ähnlich erging es mir 92-93 damals bei der Firma Sieger im Bereich Slowenien. Auch ich hatte im Frühjahr 92 mit Slowenien angefangen. ein quasi neues Land, neue Briefmarken, die man ab Nr. 1 sammeln konnte usw.

Anfang der 90 kann ich über mich wohl sagen, dass ich da doch noch unter Jugendlich (junger Sammler) zählte und alleine die ersten paar Ausgaben von Slowenien; damals auch noch DM Zeiten; haben auch 50 DM gekostet und in ähnlichen Preislagen ging das so weiter, dass ich mich über einen Großhändler nicht weiter mit dem Gebiet befasste, sondern mich gleich an Sammlerkollegen und Händler vor Ort, die ggf in Tausch gegen deutsche Marken im Verhältnis des Nennwertes, der drauf steht und den man bezahlt an Schalter, tauschten.

Im Gegensatz zu den Kosovo Marken, kann ich wiederum sagen, das bei Slowenien auch zusammenhänge mit dem Land an sich usw bestehen, da kann man dann schon von ordentlichen Briefmarken sprechen die sich mit Land und Leuten befasst, aber man sieht in der Tat, dass sich die Problematik an sich auch auf andere Länder ausweiten läßt.

In diesem Sinne,

Beste Sammlergrüße

Melano

PS: Wenn du mal Zeit hast Lüpi, kannst Du mir mal zu kommen lassen, was es so an sich im Bereich Kosovo gibt, hab mich selber mit dem Sammelgebeit nicht so befasst, aber es liegt geographisch gesehen von meinem Sammelgebeit ja fast um die Ecke. :)
 
lüpa Am: 22.03.2008 12:12:26 Gelesen: 23879# 3 @  
Als Beweis, dass unnötige Ausgaben erscheinen, hier ein Beispiel:

Markenausgabe "Münzen" erscheint zusätzlich noch einmal als "BLOCK" und dann auch noch einmal in einem "JAHRESBLOCK" und das Ganze für hohe ABO-Kosten.


 
Remosch Am: 22.03.2008 23:52:37 Gelesen: 23864# 4 @  
Hallo,

mit Verlaub, aber die Ausgaben auf dem Bild sind echt kitschig. Erinnern mich irgendwie so an komische Block-/Bogenausgaben, die man in Kaufhäusern damals in Kilowaren aus dem afrikanischen Bereich her kennt/kannte.

Aber leider, Kosovo = Randsammelgebiet = teures Abo.

Sammlergrüße an Alle

Melano
 
chrisskywalker Am: 24.03.2008 09:02:59 Gelesen: 23846# 5 @  
@ lüpa [#1]

Hallo,

ich habe mit der Kosovo Post direkt Kontakt aufgenommen (per e-mail in englisch). Hatte 2 Tage später eine Antwort. Sammler können alle Marken dort direkt bestellen. Ich bekam ein PDF file mit den vorrätigen Marken, Preise sind in Euro und meines Erachtens nicht zu teuer. Die letzte Ausgabe erschien Anfang März "Unabhängigkeit" 2 Marken und eine Blockausgabe.

Kosovo hat bisher nicht viel Marken heraus gegeben und ich hoffe, dass es so bleibt.

Gruss

Holger
(der aus Belgien)
 
lüpa Am: 24.03.2008 16:07:32 Gelesen: 23833# 6 @  
Hallo Holger,

danke für die Hinweise. Trotzdem meine ich, Nominalkosten für 2006/2007 mit rund € 50,-- zuzüglicher etwaiger Versandkosten beim Kauf direkt bei der Post im Kosovo sind für ein solch kleines Land doch ganz beachtlich.

Aber natürlich sollte jeder wissen, was ihm das Sammeln eines Landes wert ist.

Herzliche Grüsse

lüpa
 
Sammler Am: 14.01.2010 09:51:27 Gelesen: 22989# 7 @  
Ich hatte auch mal Kosovo bei Sieger im Abo. Das Problem ist aber hier, dass Sieger ein Vielfaches vom Nennwert kassiert.

Ich glaube nicht das Kosovo mittlerweile innerhalb eines Jahres Briefmarken mit einem Gesamtnennwert von 100 EUR herausbringt.
 
Gerhard Am: 12.11.2016 13:13:45 Gelesen: 17212# 8 @  
@ lüpa [#1]

Kann zumindest nachweisen, dass es durchaus "Bedarf" gibt, wie zu sehen Brief aus Podujeve ins Ruhrgebiet; auffällig, auch bei abgelösten Marken, hellblau als häufige Stempelfarbe.

Gerhard


 
merkuria Am: 13.11.2016 23:24:18 Gelesen: 17114# 9 @  
Hier noch ein hübscher Brief aus meinem Fundus:



Luftpostbrief von Prishtina nach Indien, Aufgabe 29.11.2013.

Leider kann ich nicht beurteilen ob die Frankatur portogerecht ist!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
omega_man Am: 26.11.2016 16:10:17 Gelesen: 16985# 10 @  
Hallo,

habe heute beim Durchwühlen auch etwas gefunden. Luftpostbrief als Einschreiben nach Deutschland.



Portogerecht? Keine Ahnung.

Ist das üblich, dass die Deutsche Post noch ein Label dazuklebt?

Außerdem ist auffällig, dass alle bisher gezeigten Belege per Luftpost gingen.

Grüße

omega_man
 
Baber Am: 26.11.2016 16:14:31 Gelesen: 16981# 11 @  
Ist das üblich, dass die Deutsche Post noch ein Label dazuklebt?

Bei Einschreiben aus dem Ausland klebt die Deutsche Post fast immer ein eigenes Einschreibelabel noch dazu.

Gruß
Babet
 
fogerty Am: 12.02.2017 09:46:06 Gelesen: 16522# 12 @  
@ Gerhard [#8]



Und noch ein Brief aus Podujeve aus dem Jahre 2006. Wobei ich mir jetzt die Frage stelle, gab es eine Änderung bei den Postleitzahlen ?

Grüße

Ivo
 
Gerhard Am: 19.02.2017 13:11:27 Gelesen: 16432# 13 @  
@ fogerty [#12]

Hallo Ivo und Interessierte,

habe noch einen Einschreibebrief vom 09.06.2003 gefunden, frankiert mit 2,04€ und abermals bläulichviolett entwertet.

Grüße
Gerhard


 
DL8AAM Am: 20.11.2020 02:22:47 Gelesen: 8730# 14 @  
Den hat mir seinerzeit ein befreundeter dt. KFOR-Soldat zugeschickt, netter "Satzbrief", auch wenn nicht echt gelaufen.



Erstausgabe des Kosovo (Landesbezeichnung auf den Marken: United Nations Interim Administration Mission in Kosovo) vom 15.03.2000 in Deutscher Mark (Michel #1-5); auf einem Schmuckumschlag des österreichischen KFOR Kontinguent "AUCON / KFOR" (Feldposttation A-1503), Suva Reka; entwertet per Handstempel PRISHTINË 9 / o / o / PRIŠTINA 9 vom 21.12.2000.

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 03.02.2025 04:53:11 Gelesen: 1001# 15 @  
@ DL8AAM [#14]

Auch wenn das natürlich ist kein echter Bedarf ist, ist diese Mache trotzdem immer noch ein nettes philatelistisches Zeitdokument.



Luftpostbrief mit Nebensstempel der Feldpost des "DtHKtgt KFOR", des Deutschen Heereskontingents der KFOR-Mission, frankiert mit drei Briefmarken der Erstausgabe des Kosovo bzw. der 'United Nations Interim Administration Mission in Kosovo' (0.20, 0.30 und 0.50 DM, Michel #1-3) zu insgesamt 1 DM, entwertet per Handstempel aus Prisren PRIZREN 1 c / c PRIZREN 1 in blauer Farbe vom 17.12.2000. Die Tagesstempel trugen seinerzeit oben theoretisch den albanischen und unten den transkribierten, serbischen Ortsnamen. Wobei der albanische Name von Prisren ja aber eigentlich Prizreni lautet, Prizren wäre die Umschreibung des serbischen Namens Призрен.

Gerichtet ist der Brief an den Hauptmann Armin Blase von der Zentralredaktion "Y." - Magazin der Bundeswehr in Bonn. Dortiger Eingangsstempel vom 27.12.2000.

Auch wenn hier ein Feldpost-Nebenstempel der Bundeswehr abgeschlagen ist, sollte das keine "echte" Feldpost sein, denn sie lief ja (wenn überhaupt) ganz regulär über die lokale kosovarische Zivilpost.

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 04.02.2025 21:07:17 Gelesen: 814# 16 @  
@ JanClauss [#16] (Beitrag zwischenzeitlich redaktionell verschoben)

Das klingt sehr interessant, aber leider sind das nicht meine Gebiete. Ich habe nur gerade einige Regalmeter meines verstorbenen Vaters übernommen und sichte nun einen Umzugskarton nach dem anderen, ob ich nicht etwas für die Stempeldatenbank finde oder, wenn ich schon den Scan gemacht habe, ob ich den nicht auch im Forum passend in einem Thema "entsorgen" kann ;-) - man wird ja dadurch auch nicht dümmer, wenn man ein wenig tiefer gräbt.

Und wenn ich schon beim Kosovo bin, hier ein weiterer Fund, nun aber von der anderen Seite der Brücke über den Ibar River. ;-)

Jugoslawische Post im Kosovo

Natürlich auch wieder eine komplette Mache, aber auch wieder philatohistorisch von gewissen Interesse.



Brief "aus Mitovica nach Belgrad", freigemacht mit 4 Briefmarken der Wertstufe A aus Jugoslawien aus dem Jahr 2000 (Michel #2999) und entwertet per Tagesstempel K. MITROVICA-M. EKOSOVËS č 38220 vom 09.02.2001, rückseitiger Ankunftsstempel im Belgrad BEOGRAD c 11124 vom 15.02.2001.

Der Stempeltext ist zweisprachig (serbisch/albanisch), ist abgekürzt und steht für die Langbezeichnung des Stadtnamens Mitrovica (eigentlich "Kosovarisch Mitovica"): "Kosovska Mitrovica" (Transkiption der serbisch-kyrillischen Schreibweise Косовска Митровица) bzw. "Mitrovica e Kosovës" (albanisch, auch Mitrovicë). Wobei die serbischen Macher in der albanischen Bezeichnung das Leerzeichen hinter dem E vergessen haben: "...-M. EKOSOVËS" statt "...-M. E KOSOVËS". Irgendwie erscheint mir der Stempel sogar eher wie gedruckt und weniger nach gestempelt. ;-)

Zusätzliche Nebenstempel Югославская (Сербская) Поста в Косово (rot) in Russisch (scheinbar nicht Serbisch, denn die kyrillischen Zeichen Ю und я wurden schon lange aus dem serbischen Alphabet entfernt) und in Deutsch Jugoslawische (Serbische) Post im Kosovo in grün, was scheinbar viel über die Zielrichtung dieser Mache aussagt. ;-)

Der Adressat ist "JUGOMARKA - Radna Organizacija I Promet Postanskih Marka" in Belgrad, das ist (grob übersetzt) die 'Arbeitsorganisation für die Herstellung und den Umlauf von Briefmarken' und ist, Zitat 'ein Teil des Verbands des jugoslawischen Post- und Telekommunikationswesens, dass für dessen Bedürfnisse weitere professionelle Aufgaben wahrnimmt' [1]. Nach meinem Verständnis irgendwie das Äquivatent zum damaligen Wermsdorfer "VEB Philatelie". ;-)



Aus all diesen Gründen, würde ich nicht einmal meine Hand dafür ins Feuer legen wollen, dass der Beleg je wirklich im Kosovo war. ;-)

Beste philatomarktinterssierte Grüße
Thomas

[1] https://feral.bar/post/15534
 
Briefuhu Am: 25.02.2025 08:44:50 Gelesen: 552# 17 @  
Zwei "gemachte" Briefe an die Zentralredaktion "Y", Magazin der Bundeswehr. Ein Brief vom 17.12.2000 mit Stempel Prizren, Ankunft in Bonn 27.12.2000, mit Feldpoststempel KFOR, frankiert mit Michel Nr. 1, 2, und 3. Der zweite Brief vom 14.01.2001 mit Feldpoststempel Prizren, frankiert mit Michel Nr. 4 und aufgeklebte Marke Bund Michel Nr. 2045 Kosovo Hilfe und Sonderstempel 2 Jahre Bundeswehr im Kosovo.



Schönen Gruß
Sepp
 
DL8AAM Am: 12.05.2025 17:47:12 Gelesen: 59# 18 @  
@ DL8AAM [#15][#16]
@ Briefuhu [#17]

Kürzlich habe ich jetzt beim Entrümpeln die Quelle dieser echt gelaufenen Kosovobelege gefunden:



Werbeanzeige des bekannten, ehemaligen Briefmarkenhauses Hermann E. Sieger (Lorch/Württenberg) in der Mai-August 2001 der Zeitschrift "Briefmarkenwelt" (EMS-Verlag, Stuttgart), Seite 25.

Nun kennen wir sogar den Preis dieser Belege: 16 Tacken 95 bzw. satte 19,95 für den Bundeswehrbrief.

Da es sich hier ja um "außergewöhnlich interessante Belege, die in dieser Form anderweitig wohl kaum zu finden sind" handelt, dürfte der heutige Wert ja vermutlich inzwischen durch die Decke gegangen sein, oder? Sozusagen, echte Anlageobjekte fürs Alter... ;-)

Damals ein Groschen auf 37 Mark, heute die Groschenkiste? ;-)

Beste Grüße
Thomas

Edit: Nicht, dass man mich falsch versteht. Unabhängig von der (Null-) Wertfrage sind das für persönlich zwei interessante Belege, die eine bewegte Zeitperiode (politisch, wie auch philatelistisch bzw. philatomarkthistorisch) dokumentieren und ihren Platz in meiner Sammlung haben. Und zudem haben bei Sieger die Angestellten damals dafür ihren Lohnscheck bekommen und konnten ihre Familie ernähren ... hi ;-)
 
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