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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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kauli Am: 20.03.2013 20:34:55 Gelesen: 4304274# 2033 @  
Hallo zusammen,

endlich habe ich mal einen Infla Beleg nach Japan ergattert, die recht rar sind. Postkarte nach Osaka aus der PP 13. Porto wäre 180 M gewesen, die 20 M mehr kann man verkraften. Ungewöhnlich die Route über Amerika, meistens lief die Post über Sibirien.

Jetzt muß nur noch jemand übersetzen.



Viele Grüße
Dieter
 
muemmel Am: 21.03.2013 20:24:40 Gelesen: 4303901# 2034 @  
Guten Abend Inflafreunde,

aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) zeige ich hier einen Fernbrief vor, der Rätsel aufgibt:



Gelaufen am 1.11.23 3-4N (Ersttag der Portoperiode) von WEISSENFELS in Sachsen-Anhalt nach HAINICHEN in Sachsen, frankiert mit 300 Millionen Mark.

Variante 1:

Das Porto für den Fernbrief bis 20g betrug 100 Millionen und Eilzustellung Orstbezirk ebenfalls 100 Millionen. Demnach wurden der Reichspost 100 Millionen geschenkt.

Variante 2:

Da Hainichen eine Kleinstadt ist, käme für die Eilzustellung auch der Landbezirk in Betracht, der aber alleine bereits 300 Millionen betrug. Hier läge also eine Unterfrankatur von 100 Millionen vor.

Es sind keine Spuren von abhanden gekommenen Marken erkennbar, allerdings auch kein Ankunftstempel.

Wer kann zur Lösung des Rätsels beitragen?

Schöne Grüße
Harald
 
JoshSGD Am: 21.03.2013 21:05:27 Gelesen: 4303877# 2035 @  
@ muemmel [#2034]

Wir beleuchten das Problem mit dem Wechsel von PP 21 auf PP 22. Von PP 21 auf PP 22 wurden die Porti für Drucksachen, Ortsbriefe, Fernbriefe, Warenproben fast überall verzehnfacht. Wo dies NICHT geschah, waren u.a. die Eilbestellgebühren, diese wurden nur verfünffacht.

Wir wissen, das der Fernbrief in PP 21 10 Mio. Mark gekostet hat, die Eilbestellung für Ort 20 Mio Mark. Nun kommt die PP 22, die Postbeamten müssen neue Tabellen kennenlernen, die Zahlen werden immer größer. Unser Postbeamter weiß, das sich ein Großteil der Porti und Gebühren verzehnfacht hat und hat gerade bei der Annahme keine Tabelle zur Hand, der Absender ebenfalls nicht. Kurzerhand nimmt er an: Porto verzehnfacht von 10 Mio auf 100 Mio Mark, Eilbestellgebühr Ort von 20 Mio auf 200 Mio Mark, macht in der Summe 300 Mio Mark. Dieses Porto wird nun verklebt.

Tatsächlich müsste es unter diesen Umständen aber nur 200 Mio Mark betragen, 100 Mio Mark Porto + 100 Mio Mark Eilbestellgebühr Ort.

Gruß,
Josh
 
christel Am: 27.03.2013 15:19:46 Gelesen: 4301863# 2036 @  
Portoperiode 23 (05.11. - 11.11.1923)

Ein einfacher Auslandsbrief von Aschaffenburg nach Escholzmatt (Schweiz).

Tarif: 4 Mrd.

Der Brief ist in meiner kleinen Sammlung "schöne rückseitige Stempel".



Allen wünsche ich schon jetzt schöne Ostern.

Christel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.03.2013 15:49:32 Gelesen: 4301855# 2037 @  
@ christel [#2036]

Dürfen wir auch die schönen Stempel der Rückseite bewundern?

Werner
 
christel Am: 27.03.2013 15:52:58 Gelesen: 4301854# 2038 @  
@ rostigeschiene [#2037]

Entschuldigung Werner, da muss ich beim Hochladen etwas verkehrt gemacht haben.



Ich denke, die sind doch hundertmal schöner als die üblichen "Killer" !
 
muemmel Am: 28.03.2013 21:41:56 Gelesen: 4301498# 2039 @  
@ muemmel [#2034]

Guten Abend,

hat außer JoshSGD sonst niemand eine Idee, wie diese Frankatur zustande gekommen sein könnte?
 
muemmel Am: 28.03.2013 21:51:31 Gelesen: 4301494# 2040 @  
Hallo an die Freunde der Inflationsbelege,

nachdem ich in den letzten Tagen einiges um die Ohren hatte, melde ich mich hiermit nun zurück und stelle einen Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) vor:


(Datenbank # 746)

Es handelt sich hierbei um eine Mischsendung, die am 22.10.23 von Brandenburg nach Brünn in die Tschechoslowakei auf die Reise geschickt wurde. Da diese bis 500 Gramm gewogen hat, war für das Porto der Betrag von 60 Millionen Mark erforderlich.

Es ist zwar nur die Vorderseite vorhanden, aber bei solchen Dingen muss man froh und glücklich sein, dass irgend jemand diese doch aufbewahrt hat und nun hier gezeigt werden kann.

Schönen Gruß und einen schönen Feiertag
Harald
 
BD Am: 29.03.2013 16:55:00 Gelesen: 4301347# 2041 @  
@ muemmel [#2039]

Hallo Harald,

leider habe ich für die Frankatur von muemmel [#2034] auch keine Erklärung.

Brief vom 12.11.1923.

Um an dem Tag lächerliche 100 Millionen Mark zu verschicken, wurden 14 Milliarden Mark für einen Fernbrief bis 100 gr. plus die Einschreibegebühr von 10 Milliarden Mark und 20 Millionen Mark Versicherungsgebühr verklebt.

24,2 Milliarden Mark Porto für 100 Millionen Mark, die man unbedingt noch nach Viersen schicken mußte.

Beste grüße Bernd


 
muemmel Am: 29.03.2013 19:20:50 Gelesen: 4301326# 2042 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) hier die Vorderseite eine Warenprobe bzw. "Muster ohne Wert":


(Datenbank # 734)

Warenprobe ins Ausland und eingeschrieben, das hat schon was. Von den 64 Millionen waren 10 Millionen für die Einschreibgebühr fällig, verblieben für das Porto also noch 54 Millionen. Da für je 50 Gramm 6 Millionen anfielen, muss das Teil demnach bis 450 Gramm gewogen haben.

Gelaufen am 23.10.23 von Dresden in die Niederlande.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 29.03.2013 19:45:13 Gelesen: 4301320# 2043 @  
@ BD [#2041]

Hallo Bernd,

danke, dass Du mal drübergeschaut hast. Dann wird das Rätsel bis auf Weiteres ungelöst bleiben.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 30.03.2013 18:24:57 Gelesen: 4301058# 2044 @  
Salut,

hier ein Brief von Berlin nach Prag aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923):



(Datenbank # 751)

Statt 200 Millionen kosteten Briefe bis 20g nach Ungarn und die CSR nur 150 Millionen. Gelaufen am 3.11.23, frankiert mit je einer 321 AP und 322 AP.

Und nun feiert mal schön Ostern.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 31.03.2013 15:11:29 Gelesen: 4300715# 2045 @  
Hallo Inflafreunde,

die versteckten Ostereier sind hoffentlich alle gefunden und der Lammbraten hat gemundet. Da es hier gerade mal wieder schneit, ist genügend Muße vorhanden, eine Drucksache vom 3.11.23 nach Dänemark vorzustellen:



(Datenbank # 750)

Gelaufen von Lübeck nach Skjelskör und frankiert mit einem Paar der 319 AWa.

Kein besonderer Beleg, aber wie es der Zufall so will, fehlte mir aus dieser Portoperiode bislang eine solche Drucksache.

Weiße Grüße
Harald
 
muemmel Am: 01.04.2013 20:38:25 Gelesen: 4300465# 2046 @  
Guten Abend,

ebenfalls aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) hier ein Streifband ins Ausland:



(Datenbank # 748)

Gelaufen am 4.11.23 (PP-Letzttag) von Ludwiglust nach Kopenhagen, frankiert mit 4 x 319 AP. Hierbei handelte es sich um eine Streifbandsendung der 2. Gewichtsstufe bis 100 Gramm, die 80 Millionen Porto verschlang.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 02.04.2013 19:19:07 Gelesen: 4299992# 2047 @  
Und weiter geht es mit der Portoperiode 22, und zwar mit einer Drucksache der 2. Gewichtsstufe bis 100g:



(Datenbank # 749)

Gelaufen am 3.11.23 von Stuttgart nach Luzern und ordnungsgemäß mit 80 Millionen Mark frankiert (317 AP, 319 AP, 321 AP).

Schöne Grüße
Harald
 
Germaniafan Am: 03.04.2013 11:58:24 Gelesen: 4299729# 2048 @  
Hallo ins Forum,

hier mal ein schwerer Brief in die Schweiz aus der Portoperiode 25 (20.11.23-25.11.23)





Der Brief wurde auf der Vorderseite wahrscheinlich (da eine? Marke abgerissen wurde) mit 55 Mrd. Mark und rückseitig mit 87 Mrd. Mark frankiert (gesamt 142 x Mi.Nr. 325AP).

Wenn ich das richtig interpretiere, wog der Brief 586 g. Für einen Auslandsbrief bis 100g wurden 240 Mrd. Mark fällig, fehlten also 98 Mrd. Mark.
Von 100 g bis 586 (aufgerundet 600g) waren dann noch die restlichen 500g an Gewicht an Porto fällig. Pro 20 g wurden dafür 40 Mrd. fällig. 25 x 40 Mrd macht 1000 Mrd.

Ergibt einen Fehlbetrag von 1098 Mrd. Mark, die in bar bezahlt wurden. Stempel Northorn (Grafsch.Bentheim) Gebühr bezahlt vom 20.11.1923. Bevor der Brief in den Philaseiten verewigt wird, würde ich noch gerne die Meinung der Experten abwarten, ob ich mit meiner Portoberechnung richtig liege.

Übrigens würde ich demjenigen, der rechts oben die Marke(n) abgerissen hat gerne nicht nur die Ohren lang ziehen.

Schöne Grüße
Guido
 
lonerayder Am: 03.04.2013 12:50:56 Gelesen: 4299718# 2049 @  
@ Germaniafan [#2048]

Hallo Guido,

Auslandsporto für einen Fernbrief bis 20 gr. betrug in der Portostufe 25 = 80 Mrd.RM,
je weitere 20 gr wurden 40 Mrd.RM berechnet.

Somit ergibt sich für 586 gr (wahrscheinlich 6 gr. zuviel wegen der vielen Marken?)folgende Berechnung:

bis 20 gr. .....80.000.000.000 RM
+ 29 x ..........40.000.000.000 RM
Summe ....1.240.000.000.000 RM
abzgl. .........142.000.000.000 RM (in Marken verklebt)
Rest ........1.098.000.000.000 RM (bar eingezahlt)

Auf jeden Fall, trotz der fehlenden Marke ein wohl seltenes Stück (auf Grund des hohen Gewichtes).

Glückwunsch dazu.

Gruß
Andreas
 
BD Am: 03.04.2013 13:34:37 Gelesen: 4299702# 2050 @  
@ Germaniafan [#2048]

Hallo Guido,

eine Teil-Barfrankatur mit einer Massenfrankatur des Markenteils und ins Ausland ist sehr selten. Jede Teil-Barfrankatur ist ein Unikat, völlig unverständlich das solche Belege bei Ebay u.s.w. so preiswert sind. Deiner wäre es nicht, er ist zu außergewöhnlich.

Ich dachte zuerst, dass die 586 den Barzahlungsteil von 586 Milliarden Mark darstellen, aber da käme man aufgerundet 730 Milliarden Gesamtporto und das passt nicht.

Beste grüße Bernd
 
muemmel Am: 03.04.2013 16:52:25 Gelesen: 4299667# 2051 @  
Hallöle,

hier ein Wertbrief aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923):



(Datenbank # 756)

Gelaufen am 3.11.23 von Heilbronn nach Berlin, Wert 5 Milliarden Mark. Das Porto betrug 100 Millionen, die Einschreibgebühr 50 Millionen und die Versicherungsgebühr 100 Millionen. Frankiert mit 321 AWa und 322 AP.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 04.04.2013 15:54:42 Gelesen: 4299296# 2052 @  
Aus der gleichen Portoperiode hätte ich heute eine Nachnahme im Angebot:



(Datenbank # 755)

Das Porto für die Fernpostkarte betrug 40 Millionen und die Vorzeigegebühr 25 Millionen Mark. Gelaufen am 3.11.23 von Kempten im Allgäu nach München, frankiert mit 317 AP und 320 AW.

Sonnige Grüße
Harald
 
Germaniafan Am: 05.04.2013 11:36:31 Gelesen: 4299047# 2053 @  
@ lonerayder [#2049]
@ BD [#2050]

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich gehe davon aus, dass das Gewicht des Briefes vor dem verkleben der Marken festgelegt wurde, was für die Portoberechnung natürlich sinnvoll ist. Bei 142 Marken kommen da nochmals ca 4-5 g dazu. Die 586 g wurden meiner Meinung nach auf die nächstliegenden 600g aufgerundet. Nur schade, dass der Brief nicht gleich mit der 325APb frankiert wurde. :)

Hier noch ein Brief an die selbe Adresse vom 15.9.1923 (Portoperiode 17) der wohl vom selben Briefmarken-Rambo "bearbeitet" wurde.



Diesmal wurden aber gleich 3 Marken entfernt.

Schöne Grüße
Guido
 
muemmel Am: 05.04.2013 18:28:19 Gelesen: 4298970# 2054 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflabelege,

aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) heute ein kleines Schmankerl:



(Datenbank # 753)

R-Fernbrief mit Rückschein vom 1.11.23 von Frankfurt am Main nach Füssen. Das Porto betrug 100 Millionen Mark, die Einschreibgebühr 50 Millionen und die Gebühr für den Rückschein ebenfalls 50 Millionen.

Eingeschriebene Briefe mit Rückschein muss man schon etwas länger suchen.

Einen schönen Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
muemmel Am: 06.04.2013 21:02:54 Gelesen: 4298575# 2055 @  
Salut,

heute ein Ortsbrief aus der gleichen Portoperiode:



(Datenbank # 752)

Eingeschriebene Ortsbriefe sind fast nur von größeren Städten zu finden. Das Porto betrug 40 Millionen und die Einschreibgebühr 50 Millionen.

Sonnige Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 06.04.2013 23:55:23 Gelesen: 4298533# 2056 @  
@ muemmel [#2034]

Den Namen Boost tragen auch heute noch in Weißenfels zahlreiche "Unternehmer".
Frage an Dich: Sind die mit Marken überklebte "ADRESSE und das GEWERK" gegen Licht noch lesbar ?

Bei einem ähnlichen Beleg, den ich gelegentlich im Forum vorstellen werde, gab die aufgebende Firma ihre Eilpostkarte dem zustellenden Eilboten mit. Hierfür wurde eine zusätzliche Eilgebühr (in Höhe der Gebühr für die Ortszustellung) frankiert. Durch die Einlieferung beim Eilboten wurde die Eil-Sendung schneller der Beförderung (z.B. per Bahnpost) zugetragen und am Empfängerort ebenfalls per Eilbote zugestellt.

Belege für diese "Doppel-Eilgebühr" habe ich im Laufe der letzten 2 Jahrzehnte eine Hand voll gesehen - aus verschiedenen Portoperioden der Inflazeit - allein mir fehlt ein "nachrechenbarer" Hinweis aus den jeweiligen Postordnungen. Die mir vorliegenden Quellen liefern für das Handling von Eilsendungen, die etwa beim Landzusteller oder beim Eilboten eingeliefert werden, keine Hinweise.

Vielleicht kann "postgeschichte" auch in diesem Falle das Dunkel zumindest ein wenig erhellen ?

In diesem Sinne inflationäre Grüße.
 
Marcel Am: 07.04.2013 15:41:28 Gelesen: 4298347# 2057 @  
Der Manufakturist - ein Fachblatt für Textil, Konfektion und Mode aus Hannover informiert am 13.01.1923 (PP 11) den Knopfhersteller Carl Richard Schulze in Schmölln, das durch die französische Vernichtungspolitik gegenüber Deutschlands sich der Markt in Amerika zu Gunsten Deutschlands öffnet und bittet ihn eine Anzeige zu schalten.



schöne Grüße
Marcel
 

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