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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10506 Beiträge:
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marcella Am: 30.08.2013 16:42:38 Gelesen: 4328824# 2357 @  
Hallo,

ich bin noch sehr unerfahren hier im Forum und habe noch nie etwas geschrieben, nur immer gelesen.

Ich hoffe, dass mein Beleg den ich zeigen möchte hierher gehört, ansonsten würde ich mich freuen, wenn er "umgelegt" werden könnte.

Ich weiss auch nicht in welche Periode der Inflationsbriefe er gehört. Das würde mich auch sehr interessieren.



Die Karte ist am 30.07.1918 abgestempelt, ich habe in anderen Foren und auch auf ebay nach vergleichbaren gesucht, ich konnte nur Karten mit generell einer Frankierung von 2,20 Mark finden, die aber in Mengen.

Kann mir jemand sagen warum hier 4,60 Mark verwendet sind, hat sich eventuell der Postbeamte vertan?

Vielen Dank.

Marcella
 
JoshSGD Am: 30.08.2013 17:26:39 Gelesen: 4328788# 2358 @  
Liebe Belegefreunde,

nach ein paar Tagen Abwesenheit heute ein Dienstbeleg von mir.

Die Fernpostkarte lief von Schurgast nach Brieg, Bz. Breslau am 3.5.1920 (PP4, 1.10.19 - 5.5.20). Portorichtige Frankatur mit 15 Pfennig, EF Mi.Nr. D18.



Gruß
Josh
 
BD Am: 30.08.2013 18:15:53 Gelesen: 4328734# 2359 @  
@ marcella [#2357]

Hallo Marcella,

deine Paketkarte ist etwas gaaanz anderes als die massenhaft vorkommende 2,20 Mark-Frankatur. Auf diesen wirst du links immer die 2,20 in rot geschrieben sehen. Eine im Weltpostvereinsvertrag geregelte Gebühr für Pakete nach Konstantinopel bis einschließlich 5 Kg. Dein Paket wog aber 9 1/2 kg und war ein Frachtstück. Somit wurden die Gebühren von den beteiligten Ländern selbst festgelegt. Die 1,70 Mark in rot links dürften der deutsche Anteil und 2,90 der türkische Anteil des Portos sein. Leider liegen mir die Tabellen aus der Zeit von Frachtstücken in die Türkei nicht vor.

Portoperiode bei Auslandsfrachtstücken? Gibt es nicht, jedenfalls nicht im Sinne der hier bei Belegen genannten. Die Gebühren änderten sich mit den Wechselkursen der Währungen zum Franken, in der Hochinflation täglich! Man könnte sagen, das die Paketkarte aus der Zeit der 2 Portoperiode der Inflazeit in Deutschland stammt, aber das ist eigentlich nicht sinnvoll.

Gratulation zu der Paketkarte, die natürlich in Bezug zu den 2,20 Mark-Frankaturen viel seltener und teurer ist.

Der mit Bleistift geschriebene Betrag auf den Abschnitt ist natürlich sehr optimistisch, das müssen z.B. bei Ebay erst mal 2 Bieten. Aber bei Auslandsfrachtstücken ist momentan alles möglich.

Gruß Bernd
 
marcella Am: 30.08.2013 18:49:17 Gelesen: 4328700# 2360 @  
@ BD [#2359]

Hallo Bernd,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe für die Karte 8 Euro bezahlt, die mit Bleistift geschriebene Zahl habe ich auch schon wegradiert. Ich glaube mal, dass ein ehemaliger Besitzer wohl dachte, die 2 Mark-Marken hätten die seltenste Farbe. Dann würde es mit einem so großen Katalogwert schon hinkommen können.

Nochmal Danke und ein schönes Wochenende.

Marcella
 
BD Am: 30.08.2013 19:06:04 Gelesen: 4328675# 2361 @  
@ marcella [#2360]

8 Euro!, wo wohnt der Verkäufer?

Bitte Auslandspaketkarten zu Postfrachtstücken in der Germaniazeit und Inflazeit nicht unterschätzen.

Farbe der Marken ist vollkommen unwichtig.

Meine heutigen Gebote von 70 und dem Anfangsgebot von 12 Euro für eine andere Paketkarte sind wie immer hoffnungslos. Bei den 12 Euro sind meine Dauermitbieter schon bei 157 Euro bei einer Dauer von noch 5 Tagen.

Gruß Bernd
 
BD Am: 30.08.2013 19:42:54 Gelesen: 4328625# 2362 @  
Paketkarte zu einem Wertfrachtstück in die Schweiz vom 26.7.1921
Wert: 5600 Mrk. Gewicht: 19,12 Kg.
Gebührenbaum links rot.
Gewichtsgebühr Deutschland
Einschreibegebühr
Wertgebühr Deutschland
Wertgebühr Schweiz
Gewichtsgebühr Schweiz (da nur 1 Mark mit ?)
Gesamtgebühr 57,50 Mark

Das mit den zur Verfügung am 26.7.21 stehenden Marken zu frankieren war dem Beamten nach der Rechnerei wohl zu viel und war ja auch nicht einfach, somit ersetzte er die Marken durch das handschriftliche:

57,50 Franko; Frei laut Nachweisung Berlin Steglitz, Unterschrift.
Sehr gewagt, einmal fehlte die Unterschrift eines 2 ten Beamten und Barfrankierungen ins Ausland sollten zumindestens 1921 vermieden werden.

Gruß Bernd


 
christel Am: 30.08.2013 20:03:25 Gelesen: 4328613# 2363 @  
@ BD [#2362]

Gewichtsgebühr Deutschland (15 bis 20kg, > 75km) = 24,00 Mark
Einschreibgebühr Deutschland (obligatorisch bei Wert) = 1,00 Mark
Versicherungsgebühr Deutschland (je 300 GF/ 0,60 GF - 5600Mark = 560 GF) = 1,20 GF (x10) = 12,00 Mark
Gewichtsgebühr Schweiz (15 bis 20kg, <100km) = 1,95 GF (x10) = 19,50 Mark
Versicherungsgebühr Schweiz (je 300 GF/ 0,05 GF - 5600Mark = 560 GF) = 0,10 GF (x10) = 1,00 Mark

Beste Grüße von der Christel, die beim Ansehen der Postfracht in die Türkei so richtig neidisch wurde.
 
BD Am: 30.08.2013 20:10:33 Gelesen: 4328604# 2364 @  
Hallo Christel,

vielen Dank für die Gebührenaufstellung zu meiner Paketkarte.

Phantastisch.

Beste Grüße von Bernd
 
juni-1848 Am: 02.09.2013 19:43:11 Gelesen: 4326570# 2365 @  
@ marcella [#2357]
@ BD [#2362]

Herrlich - diese Frachtstück-Karten !

Lasst mich auf die Schnelle einen "Langweiler" dazwischen mogeln:



(Datenbank # 3220)

Aus der PP 20 (10. bis 19.10.1923) eine Drucksache(n-Karte) der Johannes Seifert Gold- und Silber-Scheideanstalt mit Postfreistempel von Zwickau vom 19.10.1923 mit Wertstempel "1M" (linksbündig im Rahmen) nach Hannover. Das "M" steht hier für Million(en).

Bei Topf (Infla-Bücherei Bd. 14) ist diese Wertstempel-Form der 1 Million nur erwähnt (für Zwickau) und abgebildet mit Stellung rechtsbündig im Wertrahmen.

Bis die Tage...
 
Köln5000 Am: 02.09.2013 22:22:00 Gelesen: 4326510# 2366 @  
Hallo alle zusammen,

Riesenthema. Einiges habe ich mir schon angeschaut, tolle Belege. Kann ich nur staunen und lehrreich ist es auch.

Einige Belege kann ich auch beisteuern wie diesen Brief bis 20 g von München nach Ulm.

Maschinenstempel München 1, 15.1.23, 7-8. Da er am Vortag noch in den Briefkasten gelegt wurde, wurde das Porto von 25 M der 11 Portoperiode noch akzeptiert. Der 15.1. ist auch der letzte Gültigkeitstag der Kinderhilfemarken.

viele Grüße


 
muemmel Am: 04.09.2013 23:26:40 Gelesen: 4325546# 2367 @  
Guten Abend an die Belegefreunde,

als Neuzugang hier ein einfacher Fernbrief aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923):



Gelaufen am 15.11.23 von Gelsenkirchen nach Hamm. Das Porto betrug zu der Zeit 10 Milliarden Mark und wurde tarifrichtig mit 50 Marken der 323 AP erbracht.

Phile Grüße
Harald
 
Köln5000 Am: 04.09.2013 23:31:12 Gelesen: 4325546# 2368 @  
Hallo zusammen,

zu später Stunde noch einen Beleg. Wertbrief von Berlin nach Tangermünde vom 30.8.22.

Die Frankatur erschließt sich mir nicht wirklich. Brief 117 g. 5 Mark, Wertbrief bis 1000 Mark - 5 Mark, jede weitere 1000 Mark 1,50 Mark.

Das wären 5 + 5 + (26x1,50) 39 Mark. Macht 49 Mark. Frankiert nur mit 47,50 Mark.

Wo liegt mein Denkfehler?

viele Grüße


 
muemmel Am: 05.09.2013 08:55:03 Gelesen: 4325488# 2369 @  
@ Köln5000 [#2368]

Salut,

Versicherungsgebühr je angefangene 1000 Mark = 1,50 Mark. Ergibt bei 27.000 Mark einen Betrag von 20,50 Mark. Hinzu kommen 5 Mark für das Porto und 2 Mark Einschreibgebühr. Summa summarum 47,50 Mark.

Der Wertbrief ist also tarifrichtig frankiert.

Schönen Gruß
Mümmel
 
BD Am: 05.09.2013 10:42:41 Gelesen: 4325466# 2370 @  
Hallo,

Harald hat sich verschrieben, 27000 Mark : 1000* 1,50 Mark = 40,50 Mark Versicherungsgebühr.

@ Köln5000 [#2368]

Bitte das Postgebührenhandbuch nicht für solche Rechnungen verwenden (für Sondergebühren in einzelne Länder ist es unverzichtbar). Die Zusammenfassung der Einschreibegebühr und der Versicherungsgebühr bei Wertsendungen ab dem 1.10.1919 sind eindeutig nicht mit den Postordnungen zu vereinbaren! Bitte nicht die 8 Euro für Band 12 (Tarife der Brief-und Paketpost vom 1.7.16-31.12.1923 von Herrn Oechsner) sparen.

Was hat der Autor des Postgebührenhandbuches getan? Er fasst die Wertgebühr und die Einschreibgebühr zusammen. Eine Zusammenfassung Briefgebühr und Einschreibung wäre zu verstehen, denn in Postordnungen steht bei Wertbriefen: Versicherungsgebühr und Gebühr für eine gleichartige eingeschriebene Sendung.

Zurück zu dem Postgebührenhandbuch und dem Brief. Der Autor entdeckte richtigerweise, es gab eine Mindestversicherungsgebühr von 3 Mark in PP.8. Also betrug die Versicherungsgebühr für einen Wertbrief von 1000 Mark in der PP.8 ab 1.10.22, nicht 1,50 Mark sondern die Mindestversicherungsgebühr von 3 Mark (somit 5 Mark mit Einschreibung).

Schon ab dem Wert von 2000 Mark war mit der Versicherungsgebühr von 1,50 Mark pro 1000 Mark die Mindestversicherungsgebühr erreicht. Also sind für alle Wertbriefe ab 2000 Mark nur die 1,50 Mark pro 1000 Mark Wertangabe richtig, dazu Gebühr für eine gleichartige eingeschriebene Sendung.

Gruß Bernd
 
Köln5000 Am: 05.09.2013 12:49:53 Gelesen: 4325425# 2371 @  
Hallo muemmel und Bernd,

vielen Dank für die Erklärungen, das hat mir sehr viel weiter geholfen. Jetzt weiß ich endlich, wo meine Probleme mit den Wertbriefen herkommen. Auch vielen Dank für den Buchtipp. Mal sehen, wo ich das Buch von Herrn Oechsner her bekommen kann.

Viele Grüße und noch einen schönen Tag.
 
Köln5000 Am: 05.09.2013 13:08:30 Gelesen: 4325417# 2372 @  
Habe mir gerade die Bücherliste von Infla-Berlin angeschaut, da gibt es eine Menge interessante Literatur. Werde heute Abend mal in Ruhe nachsehen, was ich noch so brauchen könnte und eine Bestellung abschicken.
 
JoshSGD Am: 08.09.2013 12:46:15 Gelesen: 4323317# 2373 @  
Liebe Belegefreunde,

um wieder etwas Leben in die Bude zu bekommen, möchte ich heute eine Postkarte aus der PP 26 (26.11. - 30.11.23) vorstellen.

Wir befinden uns in diesem Zeitraum bereits fast am Ende der Inflation, die Porti wurden 4fach aufgewertet.

Die Karte lief am 28.11.23 von Kassel nach Halle/Saale, portorichtig frankiert mit 40 Milliarden Mark, EF Mi.Nr. 328 in 4fach-Aufwertung.



Gruß
Josh
 
Eric Scherer Am: 09.09.2013 17:37:12 Gelesen: 4323005# 2374 @  
Internationale Antwortkarte mit Infla-Frankatur

Ich habe die folgende Karte, die am 10.09.1923 von London nach Hamburg gelaufen ist. Sie ist mit einer Marke zu 20 Tausend Mark frankiert. Laut den Aufstellungen vom Michel-Spezial kann ich diese 20 Tausend keiner Portoperiode zuordnen.

Wer weiss Rat?


 
doktorstamp Am: 09.09.2013 17:55:43 Gelesen: 4322998# 2375 @  
@ 8049home [#2374]

Zu jener Zeit aus Grossbritannien kostete eine Auslandspostkarte 1d. zu verschicken. Diese Marke hatte auch eine ähnliche rote Farbe welche zu der Unbestanstandung sicherlich verholfen hat.

mfG

Nigel
 
Eric Scherer Am: 09.09.2013 18:12:10 Gelesen: 4322990# 2376 @  
@ doktorstamp [#2375]

Das ist eine Antwortkarte von einem Geschäftskunden. Daher war die Karte vorfrankiert. In der Infla-Zeit gab es häufig die Situation, dass ein Porto zum Zeitpunkt des Hin-Versandes korrekt war, aber bei der Rücksendung ein anderes Porto galt - das konnte man im Ausland natürlich nicht wissen und die UPU-Regelungen sahen hier auch keine klaren Aussagen vor. Ich gehe trotzdem davon aus, dass die 20 Tausend irgendwann einmal ein gültiges Porto waren.
 
muemmel Am: 09.09.2013 19:56:25 Gelesen: 4322953# 2377 @  
@ 8049home [#2376]

In der Inflationszeit gab es für Sendungen ins Ausland keine gültige Portostufe mit 20.000 Mark.

Allerdings ist die Karte von Peschl geprüft. Vielleicht hilft uns die Abbildung der Rückseite ein wenig weiter.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 09.09.2013 20:03:19 Gelesen: 4322950# 2378 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

hier eine Drucksache aus der Portoperiode 14 (1.–31.7.1923) für die das Porto 60 Mark betrug.



(Datenbank # 3442)

Gelaufen am Letzttag der Portoperiode von Hamburg nach Hohenleuben und freigemacht mit einem Postfreistempel 60 M(ark).

Schönen Gruß
Harald
 
Germaniafan Am: 09.09.2013 20:11:09 Gelesen: 4322946# 2379 @  
@ 8049home [#2374]

Es könnte sein, dass der Absender der Antwort-Karte die 20 Tausend für ein Drucksachenporto der Portoperiode 16 ins Ausland freimachte. Eine Drucksache kostete 12 Tausend Mark, wegen des ständig steigenden Portos die 8 Tausend Mark wissentlich überfrankierte. Hellsehen konnte die Fa. Walter Cohn ja nicht und deshalb auch nicht wissen, dass für die Rücksendung in der Portoperiode 17 schon 40 Tausend Mark fällig wurden.

Wenn ich mich nicht täusche, wurde nur die Angabe einer Adresse nicht als Nachricht (über 5 Worte) angesehen, deshalb Drucksache.

Schöne Grüße
Guido
 
zockerpeppi Am: 10.09.2013 20:50:19 Gelesen: 4322658# 2380 @  
Für die beiden Ungeduldigen poste ich meinen Bankenbrief mal im Infla-Thread.



Einschreiben Deutsche Bank Filiale Trier an die Würthembergische Vereinsbank Ravensburg. R-Zettel Trier 1 mit kleinem d. Hat dieses d eine besondere Bedeutung ? Abgestempelt am 6.1.23. Portostufe 11 vom 15.12.22 – 14.1.23. Wie folgt frankiert: 20 Mark fürs Einschreiben + 25 Mark für den Brief bis 20g. Ankunftsstempel Ravensburg nr1 vom 7.1.23 auf der Rückseite.

Ich habe noch einiges im "Radar", vielleicht klappt es ja.

dann füttere ich mal die Datenbank

Tschü
Lulu
 
muemmel Am: 11.09.2013 15:53:00 Gelesen: 4322286# 2381 @  
Hallöle,

aus der Portoperiode 23 (5.–11.11.1923) hier eine Ortspostkarte:



(Datenbank # 3443)

Das Porto hierfür betrug 200 Millionen Mark und wurde mit Marken 319 AP und 322 AP zusammengestellt. Gelaufen am 7.11.23 von Köln-Bickendorf nach Köln-Kalk.

Schöne Grüße
Harald
 

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