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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 12.03.2013 19:53:20 Gelesen: 4350356# 2019 @  
Salut,

nun wieder ein Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):


(Datenbank # 738)

Fernpostkarte von Eckernförde nach Cöthen vom 24.10.23. Da es mit der Karte schnell gehen sollte, waren neben dem Porto von 4 Millionen zusätzlich 20 Millionen für die Eilzustellung nötig. Frankatur: 321 B und 317 AP.

Postkarten mit Eilzustellung sind recht selten zu finden.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 13.03.2013 22:35:29 Gelesen: 4349712# 2020 @  
Guten Abend,

zu später Stunde noch ein Schmankerl aus der Portoperiode 21:



(Datenbank # 739)

Gelaufen am 22.10.23 von Würzburg nach Weihenstephan und frankiert mit 7 Marken der 318 AP. Das Porto für den einfachen Fernbrief betrug 10 Millionen. Für die Eilzustellung waren zusätzlich 60 Millionen fällig, da es sich um Eilzustellung in einen Landbezirk handelt.

Solche Belege sind schon recht selten.

Schöne Grüße
Harald
 
Cantus Am: 13.03.2013 23:05:46 Gelesen: 4349697# 2021 @  
Vorgestern habe ich bei einem etwas abseits liegenden Berliner Händler, der auf meine Nachfrage nach Belegen aus aller Welt zunächst nicht so recht wusste, ob überhaupt und was er mir denn anbieten könnte, nach einigem Suchen doch noch einige reizvolle Belege gefunden, u.a. diese nette Einzelfrankatur. Der Brief wurde am 28.9.1923 in Goslar aufgegeben uind war an eine Adresse im Bezirk Leipzig gerichtet; den genauen Ort kann ich leider nicht entziffern.



Mi. 275

Viele Grüße
Ingo
 
Marcel Am: 14.03.2013 00:49:37 Gelesen: 4349671# 2022 @  
@ Cantus [#2021]

Hallo Ingo - der Ort dürfte Borna sein.

Gruß Marcel
 
muemmel Am: 14.03.2013 11:38:10 Gelesen: 4349357# 2023 @  
@ Cantus [#2021]
@ Marcel [#2022]

Ich plädiere auch für Borna, Bez. Leipzig.

@ alle,

hier nun wieder ein Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 740)

R-Fernbrief bis 20g, Porto 10 Millionen, Einschreibgebühr ebenfalls 10 Millionen, frankiert mit 5 x 316 AP.

Beste Grüße
Harald
 
christel Am: 14.03.2013 12:13:06 Gelesen: 4349315# 2024 @  
@ muemmel [#2023]

Wenn mich nicht alles täuscht, sehe ich 6x 316 AP - also Fernbrief der 2. Gewichtsstufe Porto 14 Millionen, Einschreibgebühr 10 Millionen - was den Brief ja bei weitem nicht uninteressanter macht.

Beste Grüße.

Christel
 
muemmel Am: 14.03.2013 14:27:21 Gelesen: 4349199# 2025 @  
@ christel [#2024]

Hallo Christel,

Du hast ja sooooo recht. Da hatte ich anscheinend Tomaten auf den Augen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 15.03.2013 17:16:08 Gelesen: 4348135# 2026 @  
Heute habe ich eine Nachnahme-Drucksache im Angebot:



(Datenbank # 743)

Gelaufen am 25.10.23 von Hamburg nach Labenz. Die Vorzeigegebühr betrug 5 Millionen, demnach waren die 10 Millionen für das Porto und das besagt, dass die Drucksache bis 250 Gramm auf die Waage gebracht hatte.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 17.03.2013 19:12:50 Gelesen: 4347434# 2027 @  
Guten Abend an die Freunde der Infla-Belege,

diese Woche erhielt diesen Brief von Pößneck nach Zürich aus der Portoperiode 24 12.–19.11.1923) vom 17.11.23:



Das Porto für den einfachen Auslandsbrief betrug zu der Zeit 40 Milliarden Mark, verklebt wurden jedoch lediglich 14 Milliarden. Aufgrund dessen haben die aufmerksamen Schweizer Postler den Brief mit 90 Rappen Nachporto taxiert.

Nun stellt sich mir die Frage, wie diese 90 Rappen zustande gekommen sind? Hatten die Postler in der Schweiz täglich neue Umrechnungstabellen (in der Hochinflation verlor die Mark ja sogar stündlich an Wert), anhand derer das Nachporto berechnet wurde?

Den Versand als Drucksache kann ich ausschließen, da zum einen eine entsprechende Kennzeichnung fehlt, zum anderen der Brief verschlossen war und links geöffnet wurde.

Einen angenehmen Start in die neue Woche wünscht
der Harald
 
BD Am: 17.03.2013 20:59:31 Gelesen: 4347399# 2028 @  
@ muemmel [#2027]

Hallo Harald,

die Schweiz taxierte deutsche Briefe etwas wundersam und entgegen den Anordnungen des Weltpostvereins nach.

Der Brief hat über 20 gr. gewogen, das deutsche Porto hätte 60 Milliarden Mark betragen. Das fehlende Porto wäre eigentlich 46 Milliarden Mark, aber der Schweizer Beamte errechnete die notierten 44 Milliarden Mark. Durch diese wurde die deutsche Auslandsbriefgebühr(einfacher Brief) geteilt, also 44:40 = 1,1.

Dieses Ergebnis wurde mit der doppelten Schweizer Auslandsbriefgebühr multipliziert. Ein einfacher Auslandsbrief kostete 1923 40 Rappen, verdoppelt 80 Rappen

1,1 mal 80 Rappen = 88 Rappen aufgerundet 90 Rappen Nachgebühr. Diese Rechnerei gab es nur, wenn unter 50 % frankiert waren.

Dies habe ich irgendwo mal gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo.

Beste Grüße Bernd
 
muemmel Am: 18.03.2013 20:04:42 Gelesen: 4347117# 2029 @  
@ BD [#2028]

Hallo Bernd,

ganz herzlichen Dank für die ausführliche Erläuterung. Aber schon abenteuerlich, was die Postler in der Schweiz so zu rechnen hatten.

Immerhin kann ich nun den Beleg mit entsprechender Erklärung in meine Sammlung stecken und auch in die Belege-Datenbank stellen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 18.03.2013 20:09:40 Gelesen: 4347109# 2030 @  
Und nun geht es weiter mit einem einfachen Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 744)

Für Bücherzettel galt Drucksachentarif, hier also 2 Millionen. Gelaufen am 23.10.23 von Karlsruhe nach Heidelberg und frankiert mit 2 Marken der 314 AW.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 19.03.2013 14:58:41 Gelesen: 4346935# 2031 @  
Aus der gleichen Portoperiode heute eine etwas schwergewichtige Drucksache:



(Datenbank # 745)

12 Millionen Mark kostete das Porto für Drucksachen bis 500 Gramm. Vielleicht hatte das Bürgermeisteramt in Schlatt irgendwelche Formulare in Auftrag gegeben. Auch wenn, wie meist bei solchen schweren Drucksachen, hier nur noch die Vorderseite vorhanden ist, allemal sammelwürdig und dazu noch vom Letzttag der Portoperiode.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 20.03.2013 20:15:27 Gelesen: 4346634# 2032 @  
Guten Abend,

ein weiterer Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 747)

Hierbei handelt es sich um einen Wertbrief vom 24.10.23 von Torgau nach Berlin, der es zudem auch noch eilig hatte. Das Porto für einen Brief der 3. Gewichtsstufe (bis 250g) betrug 16 Millionen, die Einschreibgebühr kostete 10 Millionen, für die Eilzustellung waren 20 Millionen zu berappen und schließlich 16 Millionen an Versicherungsgebühr (2% von 800.000.000). Tarifrichtig frankiert mit 309 AW und 318 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
kauli Am: 20.03.2013 20:34:55 Gelesen: 4346610# 2033 @  
Hallo zusammen,

endlich habe ich mal einen Infla Beleg nach Japan ergattert, die recht rar sind. Postkarte nach Osaka aus der PP 13. Porto wäre 180 M gewesen, die 20 M mehr kann man verkraften. Ungewöhnlich die Route über Amerika, meistens lief die Post über Sibirien.

Jetzt muß nur noch jemand übersetzen.



Viele Grüße
Dieter
 
muemmel Am: 21.03.2013 20:24:40 Gelesen: 4346237# 2034 @  
Guten Abend Inflafreunde,

aus der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) zeige ich hier einen Fernbrief vor, der Rätsel aufgibt:



Gelaufen am 1.11.23 3-4N (Ersttag der Portoperiode) von WEISSENFELS in Sachsen-Anhalt nach HAINICHEN in Sachsen, frankiert mit 300 Millionen Mark.

Variante 1:

Das Porto für den Fernbrief bis 20g betrug 100 Millionen und Eilzustellung Orstbezirk ebenfalls 100 Millionen. Demnach wurden der Reichspost 100 Millionen geschenkt.

Variante 2:

Da Hainichen eine Kleinstadt ist, käme für die Eilzustellung auch der Landbezirk in Betracht, der aber alleine bereits 300 Millionen betrug. Hier läge also eine Unterfrankatur von 100 Millionen vor.

Es sind keine Spuren von abhanden gekommenen Marken erkennbar, allerdings auch kein Ankunftstempel.

Wer kann zur Lösung des Rätsels beitragen?

Schöne Grüße
Harald
 
JoshSGD Am: 21.03.2013 21:05:27 Gelesen: 4346213# 2035 @  
@ muemmel [#2034]

Wir beleuchten das Problem mit dem Wechsel von PP 21 auf PP 22. Von PP 21 auf PP 22 wurden die Porti für Drucksachen, Ortsbriefe, Fernbriefe, Warenproben fast überall verzehnfacht. Wo dies NICHT geschah, waren u.a. die Eilbestellgebühren, diese wurden nur verfünffacht.

Wir wissen, das der Fernbrief in PP 21 10 Mio. Mark gekostet hat, die Eilbestellung für Ort 20 Mio Mark. Nun kommt die PP 22, die Postbeamten müssen neue Tabellen kennenlernen, die Zahlen werden immer größer. Unser Postbeamter weiß, das sich ein Großteil der Porti und Gebühren verzehnfacht hat und hat gerade bei der Annahme keine Tabelle zur Hand, der Absender ebenfalls nicht. Kurzerhand nimmt er an: Porto verzehnfacht von 10 Mio auf 100 Mio Mark, Eilbestellgebühr Ort von 20 Mio auf 200 Mio Mark, macht in der Summe 300 Mio Mark. Dieses Porto wird nun verklebt.

Tatsächlich müsste es unter diesen Umständen aber nur 200 Mio Mark betragen, 100 Mio Mark Porto + 100 Mio Mark Eilbestellgebühr Ort.

Gruß,
Josh
 
christel Am: 27.03.2013 15:19:46 Gelesen: 4344199# 2036 @  
Portoperiode 23 (05.11. - 11.11.1923)

Ein einfacher Auslandsbrief von Aschaffenburg nach Escholzmatt (Schweiz).

Tarif: 4 Mrd.

Der Brief ist in meiner kleinen Sammlung "schöne rückseitige Stempel".



Allen wünsche ich schon jetzt schöne Ostern.

Christel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.03.2013 15:49:32 Gelesen: 4344191# 2037 @  
@ christel [#2036]

Dürfen wir auch die schönen Stempel der Rückseite bewundern?

Werner
 
christel Am: 27.03.2013 15:52:58 Gelesen: 4344190# 2038 @  
@ rostigeschiene [#2037]

Entschuldigung Werner, da muss ich beim Hochladen etwas verkehrt gemacht haben.



Ich denke, die sind doch hundertmal schöner als die üblichen "Killer" !
 
muemmel Am: 28.03.2013 21:41:56 Gelesen: 4343834# 2039 @  
@ muemmel [#2034]

Guten Abend,

hat außer JoshSGD sonst niemand eine Idee, wie diese Frankatur zustande gekommen sein könnte?
 
muemmel Am: 28.03.2013 21:51:31 Gelesen: 4343830# 2040 @  
Hallo an die Freunde der Inflationsbelege,

nachdem ich in den letzten Tagen einiges um die Ohren hatte, melde ich mich hiermit nun zurück und stelle einen Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) vor:


(Datenbank # 746)

Es handelt sich hierbei um eine Mischsendung, die am 22.10.23 von Brandenburg nach Brünn in die Tschechoslowakei auf die Reise geschickt wurde. Da diese bis 500 Gramm gewogen hat, war für das Porto der Betrag von 60 Millionen Mark erforderlich.

Es ist zwar nur die Vorderseite vorhanden, aber bei solchen Dingen muss man froh und glücklich sein, dass irgend jemand diese doch aufbewahrt hat und nun hier gezeigt werden kann.

Schönen Gruß und einen schönen Feiertag
Harald
 
BD Am: 29.03.2013 16:55:00 Gelesen: 4343683# 2041 @  
@ muemmel [#2039]

Hallo Harald,

leider habe ich für die Frankatur von muemmel [#2034] auch keine Erklärung.

Brief vom 12.11.1923.

Um an dem Tag lächerliche 100 Millionen Mark zu verschicken, wurden 14 Milliarden Mark für einen Fernbrief bis 100 gr. plus die Einschreibegebühr von 10 Milliarden Mark und 20 Millionen Mark Versicherungsgebühr verklebt.

24,2 Milliarden Mark Porto für 100 Millionen Mark, die man unbedingt noch nach Viersen schicken mußte.

Beste grüße Bernd


 
muemmel Am: 29.03.2013 19:20:50 Gelesen: 4343662# 2042 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) hier die Vorderseite eine Warenprobe bzw. "Muster ohne Wert":


(Datenbank # 734)

Warenprobe ins Ausland und eingeschrieben, das hat schon was. Von den 64 Millionen waren 10 Millionen für die Einschreibgebühr fällig, verblieben für das Porto also noch 54 Millionen. Da für je 50 Gramm 6 Millionen anfielen, muss das Teil demnach bis 450 Gramm gewogen haben.

Gelaufen am 23.10.23 von Dresden in die Niederlande.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 29.03.2013 19:45:13 Gelesen: 4343656# 2043 @  
@ BD [#2041]

Hallo Bernd,

danke, dass Du mal drübergeschaut hast. Dann wird das Rätsel bis auf Weiteres ungelöst bleiben.

Grüßle
Mümmel
 

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