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Thema: Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?
Das Thema hat 2383 Beiträge:
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rostigeschiene (RIP) Am: 06.03.2011 20:33:23 Gelesen: 1466606# 409 @  
@ Concordia CA [#1617]

Hallo Jürgen,

danke erstmal für Deine Ausführungen zum Stempel. Die Rückseite des Briefes ist nicht sehr ergiebig. Bis auf den Ankunftstempel aus Lübeck vom selben Tag, in der Zeit von 11-12 V, der auch nur mangelhaft abgeschlagen wurde, sind keine weiteren postalischen Vermerke angebracht.

Gruß Werner


 
Jürgen Witkowski Am: 06.03.2011 21:09:39 Gelesen: 1466596# 410 @  
@ rostigeschiene [#1618]

Ich konnte noch nicht herausfinden, wann der Luftpostdienst von Berlin nach Lübeck/Travemünde in Betrieb ging. Verwundert bin ich ob der Tatsache, dass keinerlei Stempel zu finden sind, die man mit einer Luftpostbeförderung in Verbindung bringen kann. Sollte der Brief garnicht geflogen sein?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 06.03.2011 21:18:00 Gelesen: 1466588# 411 @  
@ Concordia CA [#1619]

Die Uhrzeiten in den Stempeln deuten aber eindeutig auf eine Beförderung mit der Luftpost hin. Wie anders sollte der Brief in ca. eineinhalb Stunden an den Zielort Lübeck gekommen sein?

fragt sich Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 06.03.2011 21:36:28 Gelesen: 1466584# 412 @  
@ rostigeschiene [#1620]

Die zivile Luftpost mit regelmäßigen Flügen begann genau im Jahr 1919, aus dem auch Dein Beleg stammt. Vielleicht hat man zu Beginn noch nicht mit den zahlreichen Stempeln wie Luftpostaufgabe- und ankuftstemstempeln oder Flugbestätigungsstempeln gearbeitet, die auf den Belegen späterer Jahre zu finden sind.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
TomWolf_de Am: 08.03.2011 12:47:42 Gelesen: 1466337# 413 @  
Zu diesen Poststempeln mit halbstündiger Uhrzeitangabe hätte ich eine Frage: Hat jemand eine mögliche Erklärung, warum "manchmal" eine halbstündige Stundenangabe eingestellt war, manchmal nicht?

Ich kenne diese halbstündige Uhrzeit von einigen Poststempeln aus Esslingen um die Zeit 1903-1912. Die Halbstunden wurden in den Stecktypenstempeln mit römischen Ziffern eingesetzt, sie sind daher auch optisch recht auffällig. Allerdings wurden die Halbstunden nicht immer bzw. jeden Tag benutzt: man findet also Tage mit Uhrzeitangabe 11-12V, an anderen Tagen stattdessen die Uhrzeitangabe XI-XI½V und XI½-XIIV. Was wirklich seltsam ist, daß im gesamten Königreich Württemberg diese Halbstunden nur bei Poststempeln aus Esslingen und Stuttgart bekannt sind. Andere Orte stempelten nur mit Ganzstunden. Ich hatte eine zeitlang die Vermutung, daß dies mit der Bahnpost zu tun hat, da ja seinerzeit die Post recht schnell transportiert wurde, und z.B. in Stuttgart mehrere Zustellgänge am Tag durchgeführt wurden. Aber dann hätten andere Orte in Württemberg ebenfalls mit Halbstunden gestempelt. Hat dazu jemand eine Idee? In den Amtsblättern konnte ich hierzu leider nichts finden.

Gruß
Thomas
 
TomWolf_de Am: 09.03.2011 13:45:21 Gelesen: 1466158# 414 @  
Und gleich noch ne Frage hinterher:

Warum hat dieser Stempel rechts den Großbuchstaben "D"? Ist das eine besondere Dienststelle bei der Post? Diesen Stempel gibt es seit 1887 beim Esslinger Postamt. Ich habe bis heute nicht herausbekommen, was es damit auf sich hat. Hat jemand eine Idee? Vor kuzem wurden ja andere Poststempel gezeigt, die ebenfalls den Großbuchstaben "D" hatten, aber kombiniert mit einem Unterscheidungsbuchstaben, also Da, Db, usw. (ich maine aus Berlin oder Dresden). Was könnte es damit auf sich haben?

Gruß
Thomas


 
Pommes Am: 09.03.2011 19:13:20 Gelesen: 1466100# 415 @  
@ TomWolf_de [#1623]

Ich vermute mal, "D" ist der Kennbuchstabe des Stempels. Die einzelnen Stempel wurden mit lateinischen Buchstaben unterschieden. Entweder wurde ein Stempel durch den Gebrauch übermäßig abgenutzt und mußte ersetzt werden. Z. B. wurde dann aus "C" "D" oder es waren mehrere Stempel in Gebrauch; diese wurden alphabetisch durchbuchstabiert. Es müßte also noch Esslingen A, B und C geben.

Ich kenne sonst eigentlich kleine Buchstaben wie hier beim SCHMÖLLN (SACHSEN-ALTENBURG) * a vom 17.5.90 auf Streifband nach Eisenberg:



Mit den besten Sammlergrüßen
THOMAS
 
TomWolf_de Am: 09.03.2011 20:05:27 Gelesen: 1466089# 416 @  
@ Pommes [#1624]

Leider ist das kein Unterscheidungsbuchstabe. Die Poststempel aus Esslingen sind mir alle bekannt. Nur dieser Eine fällt durch das große "D" völlig aus dem Rahmen. Bei seiner Einführung 1887 in Esslingen gab es im Schalterbetrieb lediglich noch ein weiteres Stempelgerät. Alles in allem sehr merkwürdig das Ganze.

Gruß
Thomas
 
Pommes Am: 09.03.2011 21:17:08 Gelesen: 1466071# 417 @  
@ TomWolf_de [#1625]

Dann weiß ich auch nicht weiter. Vieleicht hat jemand eine Aufklärung.

Vielleicht kannst Du die anderen Kennbuchstaben mal zeigen.

Mit den besten Sammlergrüßen
THOMAS
 
heide1 Am: 10.03.2011 01:19:30 Gelesen: 1466023# 418 @  
Moin,

trotz stundenlanger Suche in verschiedenen Datenbanken kann ich diesen Stempel auf Geschäftspost nicht bestimmen.

Einkreis-Maschinen-Rollstempel (22a) REMSCHEID 1
15.9.53 - 20

Wer äußert sich bitte dazu?

Käm das der Sache näher, gerade gefunden: Halbstempelmaschine "Universal" der Fa. DAPAG, Staaken; PLZ in Klammern vor Ortsbezeichnung.




Mit nächtlichen Gruß
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2011 09:59:42 Gelesen: 1465887# 419 @  
@ heide1

Die sechs Wellen im Entwerter zeigen, dass es sich um eine Standard-Halbstempelmaschine der Fa. H. Klüssendorf, Berlin handelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
heide1 Am: 10.03.2011 13:27:43 Gelesen: 1465849# 420 @  
@ Concordia CA

Moin Jürgen,

danke für die Aufklärung. Soweit ich das nun verfolgen konnte, müsste Klüssendorf dann der Nachfolger/Übernehmer von DAPAG sein. Schade, dass es von der Poststempelgilde kein umfassendes CD-Inhaltsverzeichnis der Gildebriefe gibt. Wenn ich etwas suche und die ersten 10 Hefte durch habe, ist der Inhalt dieser ersten 10 beim 11. Gildebrief schon fast wieder vergessen. Aber trotzdem, etwas bleibt immer hängen. Na ja, Lesen bildet und alle 8 Wochen kann ich damit von vorn beginnen.

Gruß Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2011 17:53:49 Gelesen: 1465780# 421 @  
@ heide1

Die zeitliche Abfolge von der Universal- zur Standard-Stempelmaschine hat wie folgt statt gefunden:

1. Der Amerikaner Walter H. Bowes entwickelt die Universal-Stempelmaschine und versucht sie auch in Europa auf den Markt zu bringen.

2. Nach ersten Kontakten, die er noch selbst geknüpft hat, läuft es in Deutschland über die Firma Wiener, Levy & Co, Berlin.

3. Die Zusammenarbeit ist unbefriedigend. Es kommt die neu gegründete Firma Universal Stempel Maschinen Gesellschaft m.b.H., Berlin ins Spiel.

4. Diese Firma wird von der Deutschen Post- und Eisenbahn-Verkehrswesen-Aktiengesellschaft Staaken-Berlin (DAPAG) übernommen und firmiert unter dem Namen Universal Stempelmaschinen Gesellschaft m.b.H., Staaken. Sie geht im Jahr 1918 in Liquidation.

5. Nach der Liquidation des Tochterunternehmens übernimmt die DAPAG selbst das Geschäft.

6. Die Wartung und Instandsetzung der Maschinen liegt bei der Firma Heinrich H. Klüssendorf, Berlin. Klüssendorf, ein ehemaliger Betriebsleiter der DAPAG, entwickelt auf Grundlage der Universal eine eigene, in vielen Details verbesserte Stempelmaschine vom Typ Standard. Die Standard- lösen ab 1926 die Universal-Maschinen ab, die aber parallell dazu weiter verwendet werden, bis sie nicht mehr reparabel sind. Beide Maschinentypen findet man in Deutschland noch bis in die 1960er Jahre.

Meine Zusammenfassung basiert auf dem Ende 2010 veröffentlichten Buch von Dr. Walter Kohlhaas und Inge Riese: Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard.

http://www.poststempelgilde.de/rezension_band_177.html

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
heide1 Am: 12.03.2011 15:20:35 Gelesen: 1465525# 422 @  
@ Concordia CA [#1651]

Moin Jürgen,

vielen Dank für die Erläuterungen zur Stempelmaschine - mein Halbwissen "Stempelkunde" treibt mich immer wieder voran. Den Hinweis auf http://www.poststempelgilde.de/rezension_band_177.html habe ich gesehen.

Nur, ich habe selbst mindest 2 Meter Philatelie-Fachliteratur im Bücherschrank - und da meine Anfragen bezüglich Stempel oder Perfins für mich Seiteneinsteiger-Fragen sind (Typ: Heuss-Sammler), möchte ich mir nicht weitere Fachbücher kaufen. Ist das verständlich?

Ich finde die Arbeit der Poststempelgilde ungemein spannend und habe sehr viele Gildehefte hier im Original - und ich lese immer gern wieder.

Aber immer noch ist die Frage offen: Schade, dass es von der Poststempelgilde kein umfassendes CD-Inhaltsverzeichnis der Gildebriefe gibt ....

Gruß Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 12.03.2011 16:44:39 Gelesen: 1465501# 423 @  
@ heide1 [#1652]

Aber immer noch ist die Frage offen: Schade, dass es von der Poststempelgilde kein umfassendes CD-Inhaltsverzeichnis der Gildebriefe gibt ...

Wir suchen noch jemanden, der sich dieser Arbeit ehrenamtlich und uneigennützig annimmt. Freiwillige vor!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
spain01 Am: 14.03.2011 03:07:30 Gelesen: 1465271# 424 @  
Ich habe hier schon einiges über die Kreisegmentstempel gelesen, wobei es allerdings nicht mein Gebiet ist. Nun fand ich diesen Nachnahmebrief mit solch einem Stempel auf der Rückseite. Nach den Präsentationen oben wurden diese Stempel wesentlich früher verwendet. Dieser ist vom 15.3.48, der Brief ist wohl portorichtig frankiert und postalisch gestempelt. Ist dies eher ein nachverwendeter Stempel, oder war das zu dieser Zeit noch normal?

Gruss
Michael




 
spain01 Am: 14.03.2011 03:20:20 Gelesen: 1465267# 425 @  
Gleich noch eine Postkarte "hinterher", die mir noch nicht aufgefallen war. Auch ein Kreissegmentstempel, allerdings mit nicht identifizierbaren Ort und Datum ?6.2.48. Die Karte ist rückseitig nicht beschriftet. 15,-E hat wohl nichts mit einer €-Taxierung zu tun.

Gruss
Michael


 
reichswolf Am: 14.03.2011 15:35:34 Gelesen: 1465118# 426 @  
@ spain01 [#1654]

@ spain01 [#1655]

Hallo Michael,

die Bezeichnung "Kreissegmentstempel" ist für diese Stempelform nicht üblich, man sagt eher "Gittersegmentstempel" oder nach H.-J. Anderson "Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten". Eingeführt wurde diese Stempelform im Deutschen Reich ab Ende 1887. Grade in kleineren Postämtern mit geringem Postaufkommen hielten diese Stempel recht lange und sind daher auch noch zur Zeit des III. Reiches zu finden (dann meist mit entfernten (=aptierten) Sternen). Nach dem Krieg wurden diese Stempel, ebenso wie alle anderen alten Geräte, in vielen Orten wieder eingesetzt, weil z.B. neuere Modelle im Krieg verloren gegangen waren oder zerstört worden sind, Geld und Material für neue Stempel aber rar war. So kann man die Gittersegmentstempel bis in die späten 50er Jahre hinein finden.

Beste Grüße,
Christoph
 
spain01 Am: 14.03.2011 16:07:09 Gelesen: 1465105# 427 @  
@ reichswolf [#1659]

Hallo Christoph,

vielen Dank für die Infos!

Gruss
Michael
 
Lars Boettger Am: 16.03.2011 07:03:13 Gelesen: 1464784# 428 @  
@ spain01 [#1655]

Hallo Michael,

auf der Karte ist ein Einzeiler "Sachsenhagen" abgeschlagen. Ich kenne mich mit deutscher Nachkriegspostgeschichte nicht so gut aus, aber das könnte eine kombinierte Notmassnahme sein: Datumsstempel ohne Ort + Ortsstempel = alle notwendigen Informationen für den Postbenutzer

Bevor man jetzt jubelt, muss man sich vergewissern, dass das keine private oder halbprivate Spielerei ist. Not hin oder her, es wurde viel "gemacht".

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
westfale1953 Am: 16.03.2011 12:23:52 Gelesen: 1464681# 429 @  
Hallo und guten Tag!

Bei diesem Bild handelt es sich um die Rückseite eines Kartenbriefes von STOLPE * (NORDBAHN) * nach Waidmannslust.

Was aber ist mir dem violetten Stempel "Pastor Posth Stolpe (Nordbahn)."

Kann mir dazu irgend jemand etwas sagen?



Danke schon mal für eure Hilfe!

Bernhard
 
Latzi Am: 16.03.2011 14:00:45 Gelesen: 1464652# 430 @  
Der Herr Pfarrer wird wohl seinen privaten Absenderstempel gehabt haben.

Stolpe: http://de.wikipedia.org/wiki/Stolpe_(Hohen_Neuendorf)

Nordbahn: http://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fische_Nordbahn
 
Postgeschichte Am: 16.03.2011 14:08:50 Gelesen: 1464648# 431 @  
@ westfale1953 [#1662]

Hallo Bernhard,

es handelt sich hierbei, wie Latzi richtig vermutet, um einen privaten Stempel des Pastors Gustav Posth. Hier weitere Informationen http://stolpe.ixpe.eu/chronik5.htm

Gruß
Manfred
 
spain01 Am: 16.03.2011 22:28:58 Gelesen: 1464580# 432 @  
@ Lars Boettger [#1661]

Hallo Lars,

ich habe ja definitiv keine Ahnung von Ganzsachen. Mein Gebiet sind Plattenfehler Bund/Berlin und war quasi Profi für die Berliner Bauten I.

Bevor man jetzt jubelt, muss man sich vergewissern, dass das keine private oder halbprivate Spielerei ist. Not hin oder her, es wurde viel "gemacht".

Dieser Satz erweckt in mir den Gedanken, dass es sich eher um etwas besonderes handeln könnte. Gibt es weitere Informationen dazu?

Grüsse
Michael
 
Hawoklei (RIP) Am: 17.03.2011 08:21:18 Gelesen: 1464439# 433 @  
Hallo,

bei der Durchsicht meiner Bestände fielen mir Marken mit besonders "fetten" Ortsnamen auf! Weiß jemand in der Runde evtl. dazu eine Erklärung bzw. kann jemand sagen, ob darüber irgendwo in der Literatur etwas geschrieben steht?

Danke im Voraus und beste Grüsse
Hans


 

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