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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2909 Beiträge:
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Gernesammler Am: 03.12.2023 14:38:52 Gelesen: 36609# 2785 @  
@ DERMZ [#2784]

Hallo Olaf,

auch wenn moderner so ist es doch ein schönes Stück Geschichte, nach dem Deutsch-Französischen Krieg und später dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 wurde Straßburg im neu gegründeten Deutschen Reich Hauptstadt des Reichslandes Elsaß-Lothringen, erst nach dem 1. Weltkrieg kam die Stadt Straßburg nach dem Versailler Vertrag von 1919 wieder zu Frankreich.

Somit stimmt auch das Franko von 10 Pfennig für den einfachen Brief bis 15 Gramm, beide Stempel sind sehr sauber abgeschlagen, Sammlerherz was will man mehr.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.12.2023 20:13:31 Gelesen: 36297# 2786 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.6.1868 vom Bezirksgericht in Neustadt an der Saale spediert an das Königliche Landgericht von Mellrichstadt.

Für das Franko verklebte man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreis-Zierstempel von Neustadt a/S. (Winkler 18 b) verwendet 1868-1870.

Die Rückantwort ließ dann einige Tage auf sich warten und wurde als Interne Partei Sache IPS aus Mellrichstadt nach Neustadt an der Saale zurückspediert.

Diesmal mit 12 Kreuzer Postvorschuss, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Mellrichstadt (Winkler 11 b).

Der Inhalt der Briefe ist leider nicht mehr vorhanden, die 23 x in blau war das die verlangte Gebühr für den Brief da ja Partei Sachen immer kostenpflichtig waren?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.12.2023 20:52:15 Gelesen: 36289# 2787 @  
@ Gernesammler [#2786]

Hallo Rainer,

ein Luxusbrief hin wie her. 3 Kr. Franko als Briefpost bis 1 Loth und als Fahrpost retour für 23 Kreuzer.

J.P.S. = Justiz-Partei-Sache.

12 Kr. Postverschuß sind klar - wie sich die restlichen 11 Kr. zusammengesetzt haben, weiß ich nicht, da ich keine Fahrpost sammle.

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.12.2023 20:06:17 Gelesen: 31177# 2788 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 16.5.1864 von Elias Schenhauser aus Fürth, spediert an die Herren Becker & Cie., dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko verklebte man eine eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer für den Brief in der 2.Gewichtsstufe im Fernverkehr (Tarif von 1858), die Reco Gebühr von 6 Kreuzern wurde gegen Barzahlung auf Postschein ausgestellt.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von Fürth 145 und dem Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.13, mit Punkt) verwendet 1855-64 sowie zur Ausgabe mit dem Zweikreisstempel von Leipzig Ausgabe.

Zur Kenntlichmachung der Redcommandation wurde der Charge Stempel abgeschlagen, es könnte rote Farbe gewesen sein und es wurde die Manualnummer 74 notiert.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.12.2023 20:20:00 Gelesen: 31168# 2789 @  
@ Gernesammler [#2788]

Hallo Rainer,

schöner Brief, alles richtig, nur war es ein Brief der 1. Gewichtsstufe (du hattest einen Tippfehler).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.12.2023 15:01:06 Gelesen: 27968# 2790 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.8.1872 von Herrn Schleggi aus Kübelberg bei Schönenberg, spediert an Herrn Adam Mauckel in Neustadt an der Haardt, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Schönenberg (Winkler 20a) verwendet 1872-79 sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Neustadt a/H in blau (Winkler 14) verwendet 1868-76.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 27.12.2023 17:40:54 Gelesen: 27589# 2791 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.4.1865 von J.W. Schienerer aus Fürth, spediert an Adolf Rabinske in Berlin wo der Brief am 10.4.1865 zur Ausgabe kam.

Der Brief wurde als Rechnung verschickt, was mich irritiert, im oberen Teil werden 463 Thaler 11 ausgewiesen unten stehen dann 93 Gulden, welche Ware wurde in der Rechnung angegeben?

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer für den Brief in der 1.Gewichtsstufe im Fernverkehr (Tarif von 1858), gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von Fürth 145 und dem Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.14, hohe Grotesk Schrift) verwendet 1865-1870, auf der Rückseite der kleine Ankunfts-Ausgabestempel von Berlin in blau.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 17:51:20 Gelesen: 27585# 2792 @  
@ Gernesammler [#2791]

Hallo Rainer,

oben in der Rechnung stehen die gelieferten Posten in Thalerwährung und darunter die Commission, also das, was man in Zahlung genommen hat, in rheinischen Gulden.

Der Hammer ist aber das, was ganz unten steht im Inhalt:

"Noch erlaube (ich) mir die freundliche Bitte, beiliegenden Brief per Briefpost gefälligst an seine Adresse gelangen zu lassen und danke für verursachte Mühe aufs freundlichste; zu Gegendiensten gerne bereit".

Hier hat also ein bayerischer Versender einen Schmuggelbrief an einen Preussen beigegeben, den dieser wohl als günstigen Ortsbrief aufgegeben haben wird. Dergleichen Vermerke sind äußerst selten (ich habe in 30 Jahren der Sammelei über Contraventionen nur 3 weitere Briefe dieser Art kaufen können) und begehrenswert. Du bist ein Glückspilz!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.12.2023 19:10:24 Gelesen: 27562# 2793 @  
@ bayern klassisch [#2792]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis zu der Rechnung und dem netten Anhang zum Schmuggelbrief, dann haben sich ja die 15,- Einsatz gelohnt.

Beste Grüße
Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 19:37:33 Gelesen: 27556# 2794 @  
@ Gernesammler [#2793]

Hallo Rainer,

sehr gelohnt, ohne Zweifel. Man muss viele, viele Briefe durchlesen, um einen zweiten Brief dieser Art zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.12.2023 19:53:46 Gelesen: 27553# 2795 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.8.1865 von einem Herrn Schwarz aus Memmingen, spediert an die Herren Birkner & Hartmann Nürnberg, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Im Brieftext geht es um die Bestellung über mehrere Pfund Gewürz-, Gesundheits und Vanille-Schokolade.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr bis 12 Meilen, Tarif von 1865.

Gestempelt wurde mit Mühlradstempel 311 sowie dem Halbkreisstempel von Memmingen (Winkler 14, hohe Grotesk Schrift) verwendet 1865-66 sowie auf der Rückseite mit dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, Typ II 24mm) diesen gab es in 3 Typen verwendet 1862-66.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 20:10:28 Gelesen: 27549# 2796 @  
@ Gernesammler [#2795]

Hallo Rainer,

2 Besonderheiten:

Am 1.8.1865 wurde das Franko für einfache Briefe innerhalb Bayerns und der Pfalz auf nur noch 3 Kreuzer festgesetzt, ohne Unterschied der Entfernung. Dein Brief ist 2 Tage später geschrieben worden.

Von Memmingen nach Nürnberg waren es 176 km, so dass bis zum 31.7.1865 noch 6 Kreuzer zu frankieren gewesen wären. Man erkennt also, dass der Absender von der 2 Tage alten Gebührenänderung wusste und nicht zuviel verklebte. Einen Brief vom 1.8.1865 suche ich übrigens seit 40 Jahren und habe noch nie einen gesehen.

2. Besonderheit ist der geschlossenen Mühlradstempel 311 von Memmingen, der damals eigentlich auszusondern gewesen wäre, weil er keine leserlichen Abschläge mehr produzieren konnte. Memmingen musste also eine sehr gut geführte Poststelle gewesen sein, weil sonst Inspektoren des Oberpostamts Augsburg (für Schwaben und Neuburg zuständig) häufiger mal vorbei geschaut hätten und ihnen der desolate Zustand des Stempels natürlich sofort aufgefallen wäre. Danach hätten sie umgehend einen Neuen gravieren lassen (dann als offener Mühlradstempel 311) und ausgetauscht. Aber das war nicht der Fall.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.12.2023 10:57:19 Gelesen: 27381# 2797 @  
Liebe Freunde,

Dienstbriefe von der Post an die Post sind immer, so ein Inhalt noch vorhanden ist, einen Blick wert und so ist es auch hier: Die Königliche Post-Expedition Ipsheim sandte am 20.05.1858 unter der Franchise R.S. ein Schreiben an das vorgesetzte Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg ab, welches noch am selben Tag dort ankam.

Das verwendete Siegel ist wunderbar erhalten.

Der Inhalt ist wohl nur noch fragmentarisch erhalten, aber ich möchte ihn dennoch zeigen:



"K. Oberpost- und Bahnamt mögen geruhen das Gesuch um abermalige Erhöhung des Aversums auf Grund vorstehender wahrheitsgetreuer Angabe auch dieses mal gütig aufnehmen und bei hoher Generaldirection zu gnädiger Berücksichtigung empfehlen zu wollen."

Hochachtungsvollst verg....

Eines Koeniglichen Oberpost- und Bahnamts

gehorsamster Max Fleischmann, k. Postexpeditor.

Es verwundert schon ein wenig, wenn der Wunsch nach einer Höherbesoldung tatsächlich die Franchise einer postportofreien Regierungs-Sache nach sich gezogen hätte - ich kenne das auch anders.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 01.01.2024 15:12:22 Gelesen: 26284# 2798 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 1.2.1866 von der Passauer Mechanischen Papierfabrik aufgegeben in Obernzell und spediert an Christian v.Fröhlich & Söhne in Augsburg, dort kam der Brief am 3.2.1866 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr über 12 Meilen, Tarif von 1865, die Reco Gebühr von 6 Kreuzern wurde gegen Barzahlung auf Postschein ausgestellt.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel von Obernzell Nr.363 sowie dem Halbkreisstempel Obernzell (Winkler 11 b) verwendet bis 1879, sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel BAHNH.AUGSBURG (Winkler 13) verwendet 1859-1872.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.01.2024 16:25:36 Gelesen: 26274# 2799 @  
@ Gernesammler [#2798]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief wurde in Erlau zwischen Passau und Obernzell geschrieben, um dann erst in die entgegengesetzte Richtung nach Obernzell zu laufen, ehe er über Passau und München nach Augsburg gelangte.

Ab 1.1.1861 war der Chargé-Stempel in roter Farbe abzuschlagen, nicht in schwarz wie hier.

Das Reglement vom 1.8.1865 sah keine 12-Meilen-Rayons mehr vor - alle einfachen Briefe kosteten im Königreich nurmehr 3 Kr., wie hier.

Liebe Grüsse und Frohes Neues,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:31:31 Gelesen: 25964# 2800 @  
Liebe Freunde,



den Lappen musste ich unbedingt haben, weil ich dergleichen noch nie gesehen habe:

Drucksache (Correctur!) aus Leoni am Starnberger See von Prof. Dr. Goebel aus München an Herrn Prof. Dr. J. B. Balfour Royal Botanic Garden in Edinburgh über München und London mit 650 g (oben rechts) gewogen und als Drucksache eingeschrieben. Das Franko betrug 95 Pfennige (eine Stufe, die ich kaum jemals zuvor gesehen habe und eingeschriebener Auslandsdrucksachen sind auch in der Pfennigzeit selten) am 19. April 1898, aber wie setzt es sich zusammen?

20 Pfg. müssten für die Einschreibung sein, dann blieben 75 Pfg. für das Drucksachenporto?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:36:23 Gelesen: 25961# 2801 @  
Liebe Freunde,



ein Stempel vom 30.05.1835 auf Brief aus Gunzenhausen an das kgl. bayerische Genamerie Compagny Commando in Ansbach wurde unter R.S. portofrei belassen.

Vielen Dank für den feinen Brief, Harald. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:42:01 Gelesen: 25959# 2802 @  
Und den noch gleich hinterher:



Ein Brief des Freiherrn von Würtzburg aus Würzburg vom 02.06.1846 lief in einer Streitsache an den Advocaten Dr. Elsner in Bamberg - der Baron von Würtzburg teilte seinem Anwalt mit, dass er in einer Streitsache an selbigem Morgen durch Vermittlung der Post 2 Geldpakete über total 2291 Gulden und 32 1/2 Kreuzer im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs mit A. Herrmann abgeschickt hätte, worüber er gerne nach Erhalt Quittung erhalten wolle.

Als Portobrief musste der Empfänger erst einmal 4 Kreuzer bezahlen, was er am Folgetag auch tat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 05.01.2024 17:05:09 Gelesen: 25943# 2803 @  
@ bayern klassisch [#2801]

Lieber Ralph,

freut mich dass Du was ansprechendes gefunden hast unter all dem Altpapier. ;)

Ich habe wie erwähnt ein Bayern-Brieflot ersteigert, weil zwei Belege mit österreichischem Botenlohn enthalten waren, die ich bereits unter "Thema: Postverhältnisse Bayern - Österreich" [1] vorgestellt habe, will aber hier den einen oder anderen Brief aus dem Lot zeigen, die vielleicht interessant sein könnten.



Eine großzügig geschnittene 3 Kreuzer auf Brief von Simbach am Inn vom 25.6.1855 nach Neuötting, lt. Bleistiftmarkierung Vorbesitzer "Stempel 320 Simbach a. Inn selten", mag ja sein.

Interessanter finde ich dass im Stempel "Neu=Œtting" der Tag 26 verkehrt herum eingesetzt war - es wird sich um den 26.6. und nicht den 26.9. handeln, weil auch im Altoetting-Stempel der 26.6. auftaucht.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=723&CP=0&F=1
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 17:14:00 Gelesen: 25937# 2804 @  
@ bignell [#2803]

Lieber Harald,

selten sind Briefe aus Simbach nicht gerade, aber dass beide Ankunftsstempel von Neu- und Altötting "Mängel" aufweisen, das schon. Der Altöttinger zeigt nämlich einen Querstrich unter dem Datum, was sinnfrei war und das Andere hast du schon mit deinem Adlerauge erkannt. Prima!

Danke fürs Zeigen dieses Rosinchens und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.01.2024 17:51:25 Gelesen: 25619# 2805 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 1.5.1839 von G.F. Krug aus Gunzenhausen, spediert an C.A. Venino seel. Erben in Würzburg.

Für das Porto musste Venino 6 Kreuzer bei Empfang in Würzburg bezahlen, gestempelt wurde mit kleinem Einkreisstempel (Winkler Nr.9) verwendet 1834-48.

Im Brief geht es um ein Angebot des Herrn Krug, das Papiersiegel auf der Rückseite ist noch etwas zu erkennen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 10:48:21 Gelesen: 25442# 2806 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine "Armen-Sache" des katholischen Dekanats Pappenheim an den Magistrat Weißenburg in Bayern vom 21.12.1834, hinten blank.



Rechts vom Absender steht eine "22", die ein Stempel gewesen sein müsste und sie passt von der Farbe her auch zum Pappenheimer Stempel.

Kann jemand etwas zu diesem "Nummernstempel" sagen? Bewußt gesehen habe ich so etwas noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 11:00:18 Gelesen: 25439# 2807 @  
Liebe Freunde,

es gibt Tage, da klappt nichts und es gibt Tage, da wird selbst dieses Level nicht mal im Ansatz erreicht.



Als Beleg dafür soll mir eine 2 Kreuzer Postkarte aus Ottobeuren der Firma I. N. Braun an die Firma Holfelder & Cie, Schreib-Materialien-Handlung in Augsburg vom 29.11.1875 dienen.

Die Karte wurde mit dem Stempel von Ottobeuren versehen - aber nur oben links, statt auf dem 2 Kr. Werteindruck oben rechts. Dafür überschrieb man (die Bahnpost?) den Textteil "Bayern" und den Wertstempel großzügig mit blauer Kreide mit "Ottobeuren" und der Augsburger Bahnhof zeigt sich mit seinem Ankunftsstempel auch am Folgetag oben links.

Kartentext: "Ottobeuren den 29. November 1875

Ihre Waarensendung habe soeben erhalten. Aber die mir gesendeten Pappdeckel sind zu schwach, so daß ich Sie ersuchen muss, die nächste Sendung mehr meinem Auftrage gemäß, also stärker, zu machen. Ein Buch Chagrün (?) Papier können Sie auch beilegen. Auch erinnere ich Sie daran, da´Sie mir statt der bestellten drei Sorten Pappdeckel nur eine einzige geschickt haben.

Hochachtunsvollst,

I. N. Braun".

Quer geschrieben lese ich: "NB (Nota Bene) schwarzes Chagrün Papier a 48 xr".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 11:09:58 Gelesen: 25436# 2808 @  
Liebe Freunde,

ein hässliches Entlein würde ich die folgende Drucksache nicht nennen, aber der Inhalt schlägt das Äußere natürlich um Welten.





In Landau/Pfalz druckte man am 01.01.1874 Meldungen für seine Kundschaft, aus denen hervor ging, dass das bisherige Geschäft "Johann Trapp´s Nachfolger" erloschen war und ab sofort dieses Colonial-Waaren-Geschäft en gros unter dem neuen Namen "Brück & Disqué" firmieren würde.

Die beiden Eigentümer zeigten durch ihre Unterschriften an, wie zukünftige Signaturen auszusehen hatten, wenn sie rechtlich gültig sein wollten.

Am 10.01.1874 wurde diese Drucksache in Landau zur Post gegeben und erreichte am Folgetag das badische Durlach, das auch nach der Übergabe der Post an das Deutsche Reich am 01.01.1872 noch weiterhin mit dem alten, badischen Rahmenstempel arbeitete.

Besonders interessant finde ich, dass der Name der alten Firma Johann Trapp´s Nachfolger in einer Weise gedruckt wurde, die man schon in den 1820-er Jahren kannte, während der neue Name der Firma vom Schriftbild her ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts fällt und man auch so zeigen wollte, wem die Zukunft gehörte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.01.2024 18:18:03 Gelesen: 24916# 2809 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.3.18.. von F. Wanderer Junior aus Nördlingen, spediert an J. Theodor Zorn aus Bamberg Adresse derzeit bei Herrn Schullehrer Kleinknecht in Kempten, hier kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer gestempelt mit dem geschlossenem Mühlradstempel Nr.354 sowie dem Halbkreisstempel von Nördlingen (Winkler Nr.13) verwendet 1857-1862 sowie zur Ausgabe mit dem Halbkreisstempel von Kempten (Winkler Nr.11b) verwendet 1853-1860, somit kann man das Datum des Briefes auf 1857-1862 eingrenzen.

Lustigerweise hat der Postbeamte in Kempten etwas geschlafen und somit kam der Brief bei Ihm in Kempten nicht am 23.3. sondern einen Monat früher am 23.2. an.

Gruß Rainer


 

Das Thema hat 2909 Beiträge:
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