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Thema: (?) (130) Die Poststempel von Stuttgart
Das Thema hat 130 Beiträge:
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Max78 Am: 03.06.2017 00:27:35 Gelesen: 68164# 1 @  
Guten Abend zusammen,

gibt es bereits die sondierten "Städtestempelthemen" Berlin, Kiel und München, so folgt nun Stuttgart. Ich denke, dass sich auch zu dieser Stadt einige interessante Stempel finden lassen. Aber auch die gewöhnlichen Stempel (wie es sie in jeder größeren Stadt gibt) sollen nicht zu kurz kommen, denn die Unterscheidung all der verschiedenen Stempelgeräte ist manchmal auch beim zweiten Hinsehen gar nicht so einfach. Gerade für die Stempeldatenbank kann das äusserst hilfreich sein.

Als Literatur benutze ich das Handbuch "Die Postalischen Stempel Württembergs 1875-1925", das ein finde ich sehr gutes Handbuch ist und geradezu dazu anregt, auf die Suche zu gehen. Findet man Abweichungen zum Buch, dann soll das keinesfalls negative Kritik sein, sondern lediglich als Ergänzung dienen. In diesem Sinne ein dickes Dankeschön an die Autoren.

Fang' ich mal an mit einem K1 vom Postamt 3. Nicht ein Stempel, sondern eine Stempelgruppe, die zwischen 1884 bis 1924 in Verwendung war. Das besondere an diesen Stempeln war nicht ein UB im eigentlichen Sinne, sondern eine "Unterscheidungszahl" im unteren Bereich des Kreises. Hier einige Beispiele:







Im Handbuch steht folgendes: dieser Stempel wird aus einer Gruppe verschiedener Stempel gebildet, für die a) in einer Randlinie oder b) innerhalb der Randlinie eine Unterscheidungszahl gesetzt ist. Folgende Ziffern kommen vor: "1","2","4","5" und "6".

Mir ist dazu noch aufgefallen, dass sich auch der Stempeltext unterscheidet. Findet man auf den Stempeln von ca. 1884-1902 noch einen Punkt hinter Stuttgart, kommt dieser ab ca. 1904 nicht mehr vor. Zudem unterscheidet sich auch die Form des "No" im Stempeltext (folglich handelt es sich wahrscheinlich um andere Stempelgeräte):



Ja, ein größeres Postamt mit mehreren Mitarbeitern, und dann noch eine Verwendungszeit von ca. 40 Jahren, da ist es logisch, dass es nicht nur einen Stempel gab. Wieviele Sätze dieser Stempel die Beamten im Postamt 3 "verputzt" haben? Noch habe ich keine Ahnung. :-) Ein Beispiel, das finde ich sehr gut zeigt, wie wichtig ein genaues Hinschauen sein kann, gerade in Bezug auf die Qualität der Datenbank.

allen ein schönes Wochenende mit Grüßen Max
 
Max78 Am: 06.06.2017 11:19:44 Gelesen: 68104# 2 @  
Hallo zusammen,

nun ein Beispiel vom Postamt 1. Mit insgesamt 62 unterschiedlichen K1-Stempeln (ohne Berücksichtigung der Innendienst-Stempel), die sich des weiteren noch in ...zig Stempelgeräte unterteilen lassen, dürfte dieses Feld das unübersichtlichste von allen sein. Beim Sortieren meiner Stuttgarter Stempel ist es auf alle Fälle das Postamt, das ich als letztes unter die Lupe nehmen werde ;-). Folgendes Beispiel kann das finde ich ganz gut aufzeigen. Eine offizielle Postkarte zur Erinnerung an die Hochzeitsfeier des Württembergischen Königspaares 8. April 1911:



zwar ist es kein besonders guter Abschlag, trotzdem reichen die lesbaren Info's aus, um eine Besonderheit herauszulesen. Nach dem Handbuch "Die Postalischen Stempel Württembergs 1875-1925" gibt es einen nahezu identischen Stempel (B46) mit Frühdatum Mai 1915 und Zierstück 7. Allgemein sind die Zierstücke eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale nicht nur der Stuttgarter Stempel, sondern aller Württemberger K1-Stempel. In der Vergrößerung (und gerade gerückt):



es könnte auch Zierstück Nr. 4 sein, die Unterschiede sind nicht groß. Sprich, entweder handelt es sich um den im Handbuch aufgeführten B46, dessen Frühdatum nun um 4 Jahre vorgeschoben werden muss, oder es handelt sich um ein "neues" Stempelgerät mit Zierstück 4 (was ich für wahrscheinlicher halte). Alle anderen Geräte fallen auf Grund weiterer Ub's, etc. weg (ein nur rudimentär vorhandenes Zierstück 1 ebenfalls). Da sich dieser Stempel auf einer offiziellen Karte befindet, könnte man auch noch schlussfolgern, dass es sich eventuell um ein Stempelgerät handelt, welches ausschließlich an diesem Tag verwendet wurde, aber nach Vergleich mit anderen "echt gelaufenen", identischen Karten mit Abschlägen anderer Stempelgeräte des PA1 halte ich das für unwahrscheinlich. Diese Karte hier musste keinen weiten Weg zurücklegen, sie ging sozusagen "vom Erdgeschoss in den 1. Stock", der Adressat im historischen Adressbuch 1911 vorhanden. Ein Innendienststempel ist sozusagen auch nicht auszuschliessen:



Auch die auf den ersten Blick langweiligen, gewöhnlichen Stempel können es in sich haben,

mit Grüßen Max
 
Eilean Am: 06.06.2017 22:38:29 Gelesen: 68048# 3 @  
@ Max78 [#2]

Hallo Max,

ich sehe, bei alten Stuttgart-Stempeln bist Du richtig aufgehoben, da kann ich wenig beitragen, lese aber gerne.



Wer kennt nicht Killesberg, zumindest von den Fanta4 "Killesberg Baby"!?



Dazu ein Nachkriegsstempel aus Stuttgart.

Gruß
andreas
 
Cantus Am: 06.06.2017 23:13:06 Gelesen: 68031# 4 @  
@ Max78 [#2]

Hallo Max,

Stuttgart war schon lange fällig. Ich kenne einen Sammler, der mir schon mehrfach geschrieben hat, dass er Stuttgart-Spezialist ist, denn er sammelt Belege, die aus Stuttgart abgeschickt worden sind, aber auch solche, die Stuttgart als Ziel hatten. So umfangreich will ich das nicht halten, aber so ab und zu kann ich hier schon etwas zeigen. Heute zum Start einen Tagesstempel aus dem Jahr 1913.



Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 06.06.2017 23:27:00 Gelesen: 68024# 5 @  
@ Max78 [#1]

Servus Max,

schönes Stempelthema das du hier eröffnet hast und sicherlich könnte das auch ein "Dauerbrenner" werden. Material dazu gibt es ja reichlich.

Also dann von mir einen meiner "Favoriten", ein Sylbe Maschinenstempel;



Viele Grüße,
Peter
 

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