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Thema: Deutsches Reich Generalgouvernement Besonderheiten
Das Thema hat 55 Beiträge:
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hajo22 Am: 02.06.2015 20:00:40 Gelesen: 54825# 6 @  
Gelegentlich findet man in Couverts interessante, historische Dokumente, die sich auf das Generalgouvernement beziehen.

Hier eine gebührenpflichtige Dienstsache mit dem interessanten Dienststempel "Der Bevollmächtigte des Generalgouverneurs für die besetzten polnischen Gebiete, Berlin". Die Postadresse in Berlin lautete: Berlin W9, Leipziger Platz 15.

Die Dienstsache vom 3.2.1940 war nach Wien gerichtet. Leider habe ich das Dienstsachen-Couvert verlegt (verschusselt).



Name und Adresse des Empfängers habe ich überdeckt.

VG, hajo22
 
Marcel Am: 03.06.2015 17:06:28 Gelesen: 54795# 7 @  
@ hajo22 [#5]

Was der Aufdruck "D" auf der rechten Gebührenmarke bedeutet, habe ich leider vergessen.

Hallo hajo!

D steht für Dienstmarke.

schöne Grüße
Marcel

http://www.allstamp.net/mm5/merchant.mvc?Screen=PROD&Store_Code=A&Product_Code=GEXRXOGGDK1000&Category_Code=IIIReichDues

http://www.stampspoland.nl/series/revenues/gengouv/court_fee.html
 
hajo22 Am: 03.06.2015 19:03:38 Gelesen: 54779# 8 @  
@ Marcel [#7]

Hallo Marcel,

danke für die links. Beim Aufdruck "D" ist nur die Frage, welchen Sinn Dienst-Gebührenmarken denn geben sollen. Wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe, wühle ich in meinen Notizen.

Nachtrag zu Beitrag [#5]:

Bei der Prozeß-Vollmacht lautet das handschriftliche Datum natürlich 16.12. 1941 und nicht 1944, wie von mir versehentlich geschrieben.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 08.06.2015 19:01:05 Gelesen: 54714# 9 @  
Interessant sind auch die Bezugsbedingungen der Versandstelle für Sammlermarken in Krakau.

Leider ist das Formular nicht vollständig, weil der Sammler mit dem unteren Formularabschnitt seine Bezugswünsche aufgegeben hat. Ich zeig's aber trotzdem:



Vielleicht hat ein Sammlerfreund im Forum ein komplettes Bestellformular zum Zeigen.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 08.06.2015 23:09:59 Gelesen: 54689# 10 @  
Ich zeige hier eine Bestelliste der Versandstelle für Sammlermarken beim Reichspostzentralamt Berlin SW 68, Druckvermerk April 1940.
Interessant ist die Seite 2, mittlere Spalte, die das GG betrifft:



Hier wird das Gedenkblatt zum Amtsantritt des Generalgouverneurs in Krakau zum Preis von 20 Pfg. angeboten.

Provisorisch handschriftlich darunter: "Deutsche Post im Osten 13 Werte RM 3,23 Abgabe nur in ganzen Sätzen". Eine neue Liste war offensichtlich noch nicht gedruckt worden, die Ereignisse waren zu schnell eingetreten.

Zur Vervollständigung Seite 1 des Formulars:



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 12.06.2015 19:41:44 Gelesen: 54623# 11 @  
@ hajo22 [#9]

Hallo Hans-Joachim,

leider habe ich das von Dir vorgestellte Formblatt der Versandstelle für Sammlermarken in Krakau auch nicht in meiner Sammlung. Ich habe stattdessen eine Abbildung des kpl. Blattes aus dem Handbuch 51 der ArGe Generalgouvernement 1939-1945 von Michael Schweizer "Die Versandstellen für Sammlermarken zuständig für die Auslieferung der Sammlermarken des Generalgouvernements 1939-1945" eingescannt. Hier kann man auf dem unteren Teil erkennen, dass der Sammler dort die Stückzahl der von ihm gewünschten unterschiedlichen Marken eintragen konnte. Dieser Teil wurde abgeschnitten und an die Versandstelle in Krakau geschickt.



Das fette "R" in den Kästchen rechts oben und rechts mitte steht übrigens für "Sammler aus dem Deutschen Reich", das darunter aufgeführte "S" für Sammler.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 12.06.2015 19:51:19 Gelesen: 54619# 12 @  
@ hajo22 [#10]

Bei der Menge von erhaltenen Belegen, Formblättern, Mitteilungen und Postsachekarten von der Versandstelle für Sammlermarken in Krakau, Berlin, Kattowitz, Hirschberg und Helmbrechts kann man sicherlich eine eigenständige Sammlung aufbauen.

Nachfolgend zeige ich eine andere Bestellliste für Sammler im Deutschen Reich, die im September 1941 in einer Auflage von 6000 Exemplaren gedruckt wurde.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 13.06.2015 18:44:42 Gelesen: 54575# 13 @  
In eine gut sortierte GG-Sammlung lassen sich auch ergänzend am Rande die Briefmarkenausgaben der polnischen Exilregierung in London während des II. Weltkrieges integrieren. Die Marken waren z.B. für Post an Kriegs- und Handelsschiffe bestimmt, die noch unter der Kontrolle der Exilregierung standen. Resteinheiten der polnischen Armee kämpften zusammen mit britischen Einheiten (und gegen Kriegsende mit der Roten Armee) gegen die deutsche Wehrmacht.

Es liegen folgende Ausgaben der polnischen Exilregierung vor (meines Wissens):

- Szenen der Zerstörung Warschaus
- polnische Armee an verschiedenen Fronten
- Erstürmung von Monte Cassino
- Warschauer Aufstand.

Exemplarisch zeige ich aus den beiden ersten Positionen einige Marken:



In einem späteren Beitrag folgen noch weitere polnische Exilausgaben. Briefe der Exilausgaben kann ich leider nicht zeigen. Vielleicht ein Leser? Es gibt sie.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 14.06.2015 13:30:19 Gelesen: 54532# 14 @  
Heute möchte ich ein Schreiben der Auslandsbriefprüfstelle München vom 26.2.1944 zeigen, das auf Fragen zur Zensur und dem Versand von Wertbriefen im Zusammenhang mit dem Generalgouvernement eingeht.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 16.06.2015 19:52:32 Gelesen: 54458# 15 @  
Die Marke der polnischen Exilregierung zum Warschauer Aufstand vom 1.8.-3.10.1944 hatte einen Portowert von 1 Zl + 2 Zl Zuschlag:



Michel Nr. Polen A379.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 17.06.2015 20:03:38 Gelesen: 54408# 16 @  
Noch nicht gesprochen wurde über die Probedrucke der Staatsdruckerei Wien für Marken des Generalgouvernements.

Im Michel-Spezialkatalog Deutschland 2000 sind die Probedrucke (zusammen mit nicht verausgabten Marken) listenmäßig auf den Seiten 797-799 aufgeführt. In den neueren Michel-Spezialkatalogen werden sie stets am Schluß der jeweiligen Ausgabe erwähnt.

Diese Probedrucke sind generell nicht häufig und dementsprechend im Katalog bewertet. Ich denke aber, nur wenige Spezialsammler interessieren sich dafür. Man sieht diese Kartons nur gelegentlich auf Versteigerungen größerer Auktionshäuser.

Ich kann die 119P aufgeklebt in 3 Farben (im Katalog 2000 benannt mit: 119-PIII/PIV/PV =braunkarmin/rotbraun/bräunlichrot) auf grauem Karton (Maße: 107 mm x 148 mm) mit Trocken-(Präge-)Siegel der "Staatsdruckerei Wien/Adler HK" zeigen.



Auflage unbekannt.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.06.2015 17:21:17 Gelesen: 54349# 17 @  
Vordruck "Dienstpost"-Brief der NSDAP aus Krakau 1 vom 3.3.43 nach Radom, frankiert mit 24 Gr. AH. Da die NSDAP keine Behörde war und auch keine Partei-Dienstmarken - wie im Reich - zur Verfügung standen, war die Partei-Post mit normalen Briefmarken zu frankieren.

Es wurden verschiedene Couvert-Vordrucke verwendet (auch ohne liegendes Kreuz).



Wer kann einen Partei-Einschreibbrief aus dem Generalgouvernement zeigen?

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 21.06.2015 14:18:08 Gelesen: 54312# 18 @  
Bei diesem Dienstbrief weiß ich nicht, warum er Nachgebühr (26 Filler) erhielt:

1. Der Brief war unterfrankiert (schwerer als 20 gr.);
2. Die Dienstmarke war nach Ungarn (Ausland) nicht zulässig;
3. Der Brief hätte als Auslandsbrief frankiert werden müssen (also mit 50 Gr.)

Was stimmt oder ist es etwas ganz Anderes?

Durchlaufzensur "Ag" = Zensurstelle Wien



Wer kann helfen?

VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.06.2015 19:51:02 Gelesen: 54272# 19 @  
@ hajo22 [#14]

Hallo Hans-Joachim,

interessantes Schreiben. Was die Auslandsbriefprüfstelle nicht erwähnt hat, war die Tatsache, dass das Generalgouvernement als Devisenausland galt. Es konnten zwar Wertbriefe in beide Richtungen verschickt werden, es mussten nur die Devisenbestimmungen eingehalten werden.

Freundliche Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.06.2015 20:01:58 Gelesen: 54265# 20 @  
@ hajo22 [#17]

Hallo Hans-Joachim,

mit einem Einschreiber dieser Organisation aus dem Generalgouvernement kann ich leider auch nicht dienen, wie überhaupt Poststück der Parteiorganisationen nicht so häufig anzutreffen sind. Erst kürzlich wurde danach bei der ArGe GG im Zusammenhang mit der HJ und dem BDM gefragt.

Die NSDAP war zwar keine Behörde, durfte aber offensichtlich an der Dienstpost teilnehmen. Dienstpost im GG war ein besonderer Zweig, an dem man nur nach Zulassung durch die DPO teilnehmen konnte. Es war zwingend vorgeschrieben, dass Umschläge/Karten, die mit der Dienstpost versandt wurden, mit einem liegendem blauen Kreuz, einem Dienstsiegelabdruck (hier in diesem Fall die Partei-Bezeichnung) und dem Vermerk "Dienstpost" gekennzeichnet wurden. Diese Post wurde nur von deutschen Beamten bevorzugt bearbeitet. In den Anfängen und zum Ende des GG wurde Dienstpost auch nicht oder nicht mehr zugestellt, sondern musst am dafür vorgesehenen Postamt abgeholt werden (Abholpostsmt).

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.07.2015 17:48:34 Gelesen: 54157# 21 @  
Hier ein Telegramm (ich lese 29.9.41) von Breslau nach Warschau der "DPO" mit erfreulichem Inhalt: "Eine stramme Tochter ist da. Bin gesund Gruss Edith".

Das Telegramm ging an einen Ass(istenz) Arzt mit der Feldpost Nr. L(uftwaffe) 09737. Unter der Überschrift "Deutsche Post Osten" ist vermerkt: "Parteiamtl(ich) gepr(üft)..."

Der Formular-Vordruck weist den Druckvermerk "DPO 345 (7.41)" auf.

Gab es auch frankierte Telegramme zur Abgeltung der Gebühr? Dieses "Feldpost"-Telegramm war offensichtlich gebührenfrei.



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 20:51:33 Gelesen: 53908# 22 @  
Hallo in die Runde,

ich weiß ja nicht, ob ich mit den hochkarätigen Belegen in diesem Thread mithalten kann, möchte aber trotzdem einen Beleg einstellen, der auf anderen Beiträgen aus dem Thread "Generalgouvernement: Bedarfspost" fußt.

Gehört die nachfolgende Karte zur Kategorie "Sekt oder Selters" oder wie denkt Ihr darüber?

Zur Vorgeschichte: Bekanntlich brach am 1. August 1944 gegen 17 Uhr im damaligen durch die Wehrmacht besetztem Warschau ein Aufstand aus. Die real existierende Heimatarmee Polens, die im Untergrund tätig war, wollte der auf Warschau heranrückenden Roten Armee zuvor kommen und mit diesem Aufstand die Gewalt über ihre Hauptstadt erlangen und so die Russen empfangen. Wie es ausging, ist allen bekannt. Nach zwei Monaten harten Ringens, mit hunderttausenden Opfern unter der Zivilbevölkerung brach der Aufstand zusammen und die Überlebenden gingen in Kriegsgefangenschaft, die restliche Bevölkerung wurde komplett "evakuiert" und Warschau wurde auf Befehl Hitlers dem Erdboden gleich gemacht. Erst im Januar 1945 wurde Warschau durch die Rote Armee befreit.

Philatelistisch ist der Aufstand durch die erhaltene Post der Aufständischen dokumentiert. Eine große Ausstellungssammlung zu dieser Thematik wurde vor einigen Jahren in Deutschland versteigert und vom polnischen Staat erworben. Die Sammlung kann man sich im Internet unter der Adresse anschauen:

http://www.exponet.info/exhibit.php?exhibit_ID=651&lng=DE

Ich bin mir nicht sicher, ob meine gezeigte Karte durch Zufall entstanden ist oder ob sie von jemanden bewußt angefertigt wurde, um später an das oben beschriebene Ereignis zu erinnern. Diese Ganzsachenkarte, GG P 13, ist mit einer Anschrift in kindlicher Handschrift versehen und wurde zusätzlich noch mit dem 50 Gr. Wert aus der "3 Jahre NSDAP im Generalgouvernement"-Reihe, Mi-Nr. 108, beklebt. Das Markenbild dieser Marke zeigt das Brühlsche Palais in Warschau, den Sitz des Distriktsgouverneurs in Warschau. Das Wertzeichen, die Marke selbst sowie ein zusätzlicher Stempelabdruck zeigen den Tagesstempelabdruck von Krakau 1, UB: -ae-, 01.8.44 - 13. Sonst ist die Karte nicht beschrieben und Beförderungsspuren sind auch nicht festzustellen.

Gerne würde ich die Meinung der Mitleser zu dieser Karte hier lesen. Sekt oder Selters?



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.08.2015 23:29:22 Gelesen: 53882# 23 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#22]

Die Ganzsache ist wahrscheinlich nachträglich beschriftet. Einen Zusammenhang mit dem Warschauer Aufstand kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen, mal abgesehen vom Datum, dem 1.8.44. Aber sie ist eben nicht in Warschau, sondern in Krakau gestempelt, wobei mir der Krakauer Stempel überhaupt nicht gefällt. Ich kenne ihn nicht mit Doppelbuchstaben.

Hier eine P 13 in (meiner Meinung nach) Bedarfsverwendung vom 16.11.1944 aus Lowitsch nach Warschau. Wie man sieht mit 2 verschiedenen Schriftzügen. Den Text kann ich nicht übersetzen, da ich der polnischen Sprache nicht mächtig bin.

Die P 13 ist gestempelt nicht gerade häufig (ungestempelt aber Massenware).



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 05.08.2015 02:02:00 Gelesen: 53780# 24 @  
@ hajo22 [#23]

Hallo Hans Joachim,

danke für Deine Einschätzung der Karte. Wahrscheinlich ist sie nachträglich beschriftet worden, vielleicht aber auch nicht. Beide Möglichkeiten sind leider nicht zu beweisen und natürlich tendiert man zu der Version, dass nicht sein kann was war, weil zu unwahrscheinlich. Der Stempel Krakau 1, UB: -ae- war nach Aufzeichnungen der ArGe GG von 29.07.42 bis 01.08.44 (diese Daten sind bislang gemeldet worden) in Gebrauch. Neben diesem Stempel gab es noch 11 weiter Stempel mit Doppelbuchstaben als Unterscheidungsbuchstaben (Stand 01.1.1992, eine neuere Veröffentlichung mit aktualisierten Datenmeldungen erscheint in nächster Zeit).

Gerne hätte ich noch weitere Meinungen zu meiner vorgestellten Karte gelesen, aber leider halten sich Mitleser sehr zurück.

Zu Deiner vorgestellten P 13 ist zu sagen, dass sie nicht von Lowitsch nach Warschau sondern nach Piaseczno bei Warschau verschickt wurde. Dieser Ort liegt ca. 17 km südlich von Warschau. Zu diesem Zeitpunkt, 16.11.1944, gab es keinerlei Postverkehr nach und von Warschau mehr. Die Stadt war menschenleer, mit Ausnahme von deutschen Soldaten, die mit der systematischen Zerstörung von Warschau beschäftigt waren. In den Orten Lowitsch, Sochaczew, Pruszkow usw. die westlich von Warschau lagen, waren die zuvor in Warschau ansässigen deutschen Dienststellen verlegt und ein Großteil der Bevölkerung Warschaus evakuiert worden. In Pruszkow war ein großes Durchgangslager, von dem aus die "arbeitsfähigen" Warschauer Überlebenden ins Reich deportiert wurden.

Schluss für heute, stelle gerade fest, dass es schon 02:00 Uhr ist.

BG, Jürgen
 
hajo22 Am: 05.08.2015 09:23:19 Gelesen: 53755# 25 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#24]

Dazu:

1. Das unterscheidet den Laien vom Arge-Mitglied: Ich habe keine Ahnung von Nichts. Du schreibst 11 weitere Stempel mit Doppelbuchstaben. Ist damit nur Krakau gemeint? Stempel mit Dreierbuchstaben kenne ich, z.B. Warschau C1 "ccc" (Rollstempel), siehe Scan.

2. Nicht aufgepaßt, natürlich "bei Warschau", nicht nach Warschau.



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 05.08.2015 11:07:24 Gelesen: 53740# 26 @  
@ hajo22 [#25]

Guten Morgen Hans-Joachim,

Stempel mit Doppelbuchstaben oder gar Dreierbuchstaben gab es nach der mir vorliegenden Aufstellung in Krakau, Lemberg, einmal in Radom und Warschau. Wobei nur in Warschau Stempel mit Dreibuchstaben als Unterscheidung verwandt wurden. Der von Dir vorgestellte Rollstempel von Warschau C1, UB: -ccc- ist mit der Verwendungszeit 15.5.40 bis 24.2.44 registriert.

noch zu 1: Dem könnte man abhelfen ;-).

zu 2: Dafür sind wir alle hier, um uns gegenseitig zu helfen. Außerdem, wer weiß schon alles und kann alle Sprachen und Schriften entziffern?

Zum Beitrag aus [#23] ergänzend noch ein Brief aus Berlin vom Finanzamt an einen Unterarzt im Reservelazarett X in Warschau vom 07.11.44, der natürlich, weil "zur Zeit nicht zustellbar", zurück ging.



Beste Grüße

Jürgen
 
Stefan Am: 07.08.2015 13:38:25 Gelesen: 53673# 27 @  
Zwar passt der nachfolgende Beitrag nicht so ganz in dieses Thema, scheint mir allerdings hier am ehesten gut aufgehoben zu sein.

In einem Dublettenalbum Polen 1919-1939 fiel mir bei der Durchsicht nach Stempeln das nachfolgende Stück auf. Es handelt sich hierbei um die Polen Freimarke Mi-Nr. 315 von 1937. Diese Marke trägt allerdings eine Stempelentwertung eines m.E. nichtpolnischen Stempeltyps aus Jaroslau vom (wahrscheinlich) 17.02.1940. Zu diesem Zeitpunkt existierte der polnische Staat vorübergehend (1939-1945) nicht mehr und war zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt. Teile des deutsch besetzten Gebietes wurden 1939/40 an das Deutsche Reich angegliedert (u.a. Ostoberschlesien, Warthegau), aus dem verbleibenden Territorium entstand das Besatzungsgebiet Generalgouvernement. Der Ort Jaroslau (polnisch Jaroslaw) dürfte zumindest 1939-1940 zum Generalgouvernement gehört haben. Dem Link in (1) nach war dies zumindest bis März 1940 der Fall.

Bisher ging ich davon aus, dass mit der im September 1939 sukzessive erfolgten deutschen Besetzung polnischen Staatsgebietes die polnischen Briefmarken umgehend ihre Gültigkeit verloren und bis zur Ausgabe eigener Briefmarken die Briefmarken des Deutschen Reiches zur Frankatur zu verwenden waren. Im Michel-Spezial kann ich keinen Hinweis bezüglich der Weiterverwendung polnischer Marken finden (im Gegensatz zu den Marken der Tschechoslowakei im Gebiet "Böhmen und Mähren"). Der Katalog Michel-Osteuropa (2009/2010) drückt sich auf der Seite 81 (nach Mi-Nr. 359) bezüglich der Gültigkeit polnischer Briefmarken etwas deutlicher aus:

"Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen (01.09.1939) und der sowjetischen Truppen (17.09.1939) wurden in den Westgebieten sofort Marken des Deutschen Reichs bzw. des Generalgouvernements eingeführt, in den Ostgebieten konnten polnische (bis zum Aufbrauch) und sowjetische Marken benutzt werden."

Existiert eine behördliche Anweisung (Verfügung) der Reichspost bzw. der militärischen Administration, dass in den deutsch besetzten Gebieten polnische Marken umgehend ungültig wurden? Wenn ja, scheint es sich bei dem nachfolgenden Stück um eine unzulässige Entwertung einer polnischen Briefmarke zu handeln, welche seit September 1939 nicht mehr gültig gewesen wäre:



Gruß
Pete

(1) http://www.delcampe.net/item.php?language=G&id=178620462 (Brief der Deutsche Post Osten vom 27.03.1940 aus Jaroslau)
 
formel1 Am: 18.11.2015 21:51:39 Gelesen: 52555# 28 @  
@ hajo22 [#13]

Hallo,

hier einige Briefe mit diesen Ausgaben.

Gruss,
formel1






 
formel1 Am: 18.11.2015 22:00:55 Gelesen: 52550# 29 @  
@ hajo22 [#15]

Auch hierzu kann ich ein kleines Brieflein beisteuern.

VG, formel1


 
hajo22 Am: 10.02.2016 23:29:48 Gelesen: 51452# 30 @  
@ formel1 [#28]

Hier "Monte Cassino" aus meiner Sammlung mit derselben Adresse wie bei Ihrem Brief. Mit Einschreibnummer 3078 und Zensornummer 20004. Gestempelt (ich lese) 21.6.44, Ankunft New York 21.7. und 24.7.44.

Gemachte Sachen, aber echt gelaufen und zeitgemäß (sage ich mal). Ich zeige auch die Rückseite (eine Verschlußklappe fehlt, damit muß man leben).

Von den anderen polnischen Exilausgaben liegen mir leider keine Briefe vor.



VG, hajo22
 

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