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Thema: PPA Spezial: Angebot von geringwertigen Marken mit BPP Prüfvorschrift
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Lars Boettger Am: 03.11.2019 14:10:19 Gelesen: 9848# 1 @  
Hallo zusammen!

Richard und ich hatten in Sindelfingen die Gelegenheit, uns über einige Fragen bezüglich der Philaseiten-Auktionen auszutauschen.

In den vergangenen Wochen wurden relativ viele Angebote aus Gebieten gemeldet, wo Falschstempel bzw. rückdatierte echte Stempel sehr häufig vorkommen: Deutsche Inflation inklusive Bayern und Deutsche Besetzung 1. Weltkrieg. Die meisten Angebote wurden von mir beendet, da eine BPP-Prüfung fehlte und die jeweiligen Stempelabschläge zum Teil nicht sehr vertrauenserweckend aussahen.

Warum wird hier so ein großer Wert auf eine Stempelprüfung gelegt? Im Michel-Deutschland-Katalog steht, dass teilweise schon ab 2 Euro Michelwert eine BPP-Prüfung notwendig ist. Bei einer Mindestprüfgebühr von 3 Euro + Mehrwertsteuer übersteigen die Kosten einer Prüfung den Katalogwert. Eine Prüfung macht ökonomisch keinen Sinn. Weder für den Einlieferer, noch für den Prüfer.

Der Michel-Katalog hat diese Anmerkungen bezüglich der Stempel nicht umsonst aufgenommen. Die jeweiligen BPP-Prüfer haben darauf bestanden, um den Sammler auf die hohe Stempelfälschungsgefahr hinzuweisen. So ein Hinweis erfolgt nicht leichtfertig. Um es einmal etwas flapsig zu formulieren: Die Marken, die bei "drei" nicht auf dem Baum waren, tragen falsche Stempel. Ich kann bei meinen Prüfgebieten ein Lied davon singen: Katalogwert ungebraucht: 0,50 Euro - Katalogwert gestempelt: 2 Euro. Die Marke erhält also einen Falschstempel.

Meine Bitte: Beachtet beim Einstellen die Hinweise im Michel-Katalog.

Beste Grüße!

Lars



Der Stempeltyp auf der Marke wurde erst ab Oktober 1940 in Luxemburg verwendet, da war die Marke schon außer Kurs.
 
umdhlebe Am: 07.11.2019 11:11:01 Gelesen: 9269# 2 @  
@ Lars Boettger

Lieber Lars,

die Beendigung der PPA-Auktionen ist nachvollziehbar. Dennoch habe ich eine Frage zur Interpretation dieses Satzes:

Die meisten Angebote wurden von mir beendet, da eine BPP-Prüfung fehlte [...]

Soll das heißen, dass Marken, bei denen Michel eine Prüfung empfiehlt, zukünftig eine BPP-Prüfung vorweisen müssen, trotz der beschriebenen Kostenproblematik und der hinlänglich bekannten Gefahr der Verfälschung von Marken nach einer Prüfung?

Vielleicht wäre eine alternative Lösung, dass solche Angebote eine philatelistische Begründung für die Annahme der Echtheit des Stempels benötigen?

Wenn ich solche gefährdeten Marken habe, lese ich mir Wissen an und betrachte Vergleichsmaterial. Häufig reicht ja bereits ein Blick durch die Lupe plus Recherche über den Stempel. Wer keine Literatur hat oder nichts findet, kann ja auf philaseiten um weitere Informationen bitten. Auf diese Weise würde philatelistische Bildung gefördert, und zugleich die Anbietenden von der Zumutung einer Prüfung solcher Marken befreit.

Der Vorschlag wäre also, dass von Michel (und anderen Katalogen) zur Prüfung empfohlene Marken entweder mit Prüfung oder mit philatelistischer Analyse eingestellt werdebn müssen, und vielleicht in unentscheidbaren Zweifelsfällen mit dem Hinweis, dass es eine verfälschungsgefährdete Marke ist.

umdhlebe
 

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