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Thema: Die Luftbrücke Berlin 1948-1949
Das Thema hat 68 Beiträge:
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donfliesio Am: 28.07.2014 21:02:22 Gelesen: 21120# 1 @  
Dann will ich auch mal eine 3 Mk mit Luftbrückenstempel zeigen. Frisch attestiert von Schlegel.



Beste Sammlergrüsse
Frank
 
Hermes65 Am: 28.07.2014 21:44:56 Gelesen: 21112# 2 @  
Sehr schön, obwohl der Luftbrücken-Stempel nur ganz zart abgeschlagen ist.
 
donfliesio Am: 28.07.2014 22:26:10 Gelesen: 21098# 3 @  
@ Hermes65

Ja stimmt, hatte auch nicht damit gerechnet, dass ich die 2 Marken mit Attest geprüft zurück bekomme. Bin davon ausgegangen, dass der Stempelabschlag unzureichend ist, aber eines besseren belehrt worden.

War eine schöne Überraschung.

Gruß
Frank
 
hajo22 Am: 28.07.2014 22:39:58 Gelesen: 21091# 4 @  
@ donfliesio

Ja, Wunder gibt es immer wieder. Es kann nur sein, daß Schlegel eine Kopie/Fotokopie vom ursprünglichen Beleg hat auf dem die beiden Marken vor Ablösung aufgeklebt waren, sonst könnte er auch nicht wissen, daß das Stempelfragment vom Luftbrückenstempel Berlin-Charlottenburg 2 ar stammt.

So ein Archiv, das über Jahrzehnte geführt wurde und noch geführt wird, ist schon was Schönes.

Guten Abend.
Jochen
 
LOGO58 Am: 29.07.2014 06:18:09 Gelesen: 21056# 5 @  
@ donfliesio
@ hajo22

Hallo in die Runde,

nur kurz zum Maschinenstempel "Luftbrückenstempel Berlin-Charlottenburg 2 ar". Ich zeige einmal einen Ausschnitt aus "Bochmann - Katalog der deutschen Gelegenheitsstempel":



Wenn der Stempelkopf, der nicht auf den Marken abgeschlagen ist, aus Charlottenburg 2 stammt, kann er nur die Unterscheidungszeichen "S" oder "ar" haben ("ar" im Beitrag sehr schön zu sehen). Aber woher kommt die Tatsache, dass es sich um einen Stempelkopf aus Charlottenburg 2 und nicht Spandau 1 oder SW 11 handelt?

Hier ist in der Tat zu vermuten, dass Herr Schlegel eine Abbildung des ursprünglichen Beleges besitzt, auf der der vollständige Stempel abgebildet ist. Sonst hätte er hellseherische Fähigkeiten ;-). Oder gibt es eine andere Lösung?

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
hajo22 Am: 29.07.2014 10:03:27 Gelesen: 21027# 6 @  
@ LOGO58

Ich will nicht besserwisserisch sein, aber es gibt auch den Luftbrückenstempel Charlottenburg 2 u nicht nur s und ar. Der mit UB u ist nur am 1.10.1948 verwendet worden. Bei Gelegenheit zeige ich ihn auf Beleg. Ich muß ihn erst heraussuchen.

Schlegel muß den kompletten Beleg in Kopie archiviert haben, anders geht es nicht. Für die hohen Schwarzaufdruck-Markwerte (ab 2 DM-Ost oder -West) gab es nur ganz wenige portorichtige Beförderungsmöglichkeiten im Bereich der Auslandsluftpost (gegen IAS). Während der Zeit der Luftbrücke waren Pakete zunächst auf 4 kg beschränkt (Porto je nach Entfernung 60-120 Pfg.), in 1949 wurde das Gewicht auf Wunsch der Wirtschaft auf 7 kg erhöht. Pakete nach Westdeutschland waren ab 28.12.1948 in DM-West zu bezahlen, d.h. bis zum 19.1.1949 mit Schwarzaufdruckmarken gegen DM-West am Schalter (galt auch für das Einschreibporto nach Westdeutschland von 60 Pfg.). Ab 20.1.1949 standen dann die Rotaufdruckmarken (ausschließlich gegen DM-West zu erhalten) zur Verfügung.

Das ist eine grobe Kurzfassung.

Viele Grüße
Jochen
 
Kontrollratjunkie Am: 29.07.2014 10:31:31 Gelesen: 21023# 7 @  
Kurze Frage: Die meisten Belege mit den bekannten Luftbrückenstempeln sind doch Sammlerbelege mit Gefälligkeitsstempeln, oder ? Es gibt viele Belege, auf denen ganze Sätze der Schwarzaufdrucke kleben, inklusive der Markwerte. Im Zweifel würde ich nicht von einer portorichtigen Verwendung der Marken ausgehen.

Gruß
KJ
 
hajo22 Am: 29.07.2014 10:42:57 Gelesen: 21019# 8 @  
@ Kontrollratjunkie

Mal abgesehen von der 1 DM Schwarzaufdruck dürften alle anderen Markwerte rein gefälligkeitshalber mit diesem Maschinen-Werbestempel versehen sein. Die 1 DM kann realistisch gesehen vorkommen bei z.B. RBf. im 1.08 DM-Tarif (Rbf. über 20 gr., also 60+48 Pfg.). Einschreibbriefe mit Luftbrückenstempel entwertet kommen im Bedarf vor (das sind kleine Seltenheiten).

Viele Grüße
Jochen
 
Jürgen Witkowski Am: 29.07.2014 12:50:28 Gelesen: 20991# 9 @  
@ LOGO58

Herr Schlegel betreibt keine Kaffeesatzleserei und muss auch nicht zur Identifizierung alle Belege archiviert haben, von denen die Marken später abgelöst wurden. Die Lösung ist viel einfacher.

Jedes der Stempelklischees hat individuelle Merkmale, die zur Zuordnung zum entsprechenden Stempelkopf herangezogen werden können. So haben die jeweils untersten Striche unter den Buchstaben L und E von Luftbrücke unterschiedliche Längen. Auch der Buchstabe E von Luftbrücke und die Buchstaben B und E von Berlin fallen in den verschiedenen Klischees unterschiedlich aus. Es gibt noch eine Reihe weiterer Unterschiede, die in ihrer Kombination die Stempel identifizierbar machen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
hajo22 Am: 29.07.2014 14:08:36 Gelesen: 20970# 10 @  
@ Concordia CA

Lieber Jürgen,

kannst Du das anhand von konkreten Stempelbeispielen zeigen? Das würde mich schon sehr interessieren. Ich kenne lediglich folgende Unterscheidungsmerkmale: In Type I: Beim Stempel SW 11 ac und ai sind 5 waagrechte Striche unter dem "L" von Luftbrücke zu sehen. Alle anderen Kennbuchstaben sind Type II: 6 waagrechte Striche.

Mit den unterschiedlichen Längen von Buchstaben, die Du erwähnst, wäre ich vorsichtig. Der Stempel ist nicht immer akkurat abgeschlagen worden (z.B. verkantet durch den Inhalt). Ich habe von Deinen Unterscheidungsmerkmalen noch nie etwas gehört. Woher stammt Deine Quelle oder sind es eigene Forschungen?

Was siehst Du überhaupt bei den beiden 3M-Marken in ? Das Werbekästchen ist äußerst schwach abgeschlagen, mal ehrlich, man ahnt mehr als man sieht, daß es sich um das Luftbrücken-Werbekästchen handelt, ansonsten ist nichts deutlich zu erkennen, oder?

Der verstorbene Senior Schlegel hat schon vor vielen Jahrzehnten ein umfangreiches Archiv der Schwarz- und Rotaufdruckmarken angelegt. Besonders natürlich bei den teuren Werten, wie einer gestempelten 3M-Marke.

Kein Mensch hat behauptet Andreas Schlegel lese aus dem Kaffeesatz. Aber kennst Du das Schlegel-Archiv? Ich nicht, hörte aber, daß es sehr umfangreich sein soll. Sicher hat er nicht alle gestempelten teuren Werte archivieren können, aber im vorliegenden Fall anscheinend schon. Das einfachste wäre A. Schlegel zu fragen (dieser Part kommt dann dem stolzen Besitzer donfliesio zu).

Aus den in gezeigten Stempel-Fragmenten läßt sich überhaupt nichts ableiten, außer man kennt den ursprünglichen Zustand der Marken, also die aufgeklebten Marken mit dem kompletten Maschinen-Werbestempel.

In diesem Sinne noch einen schönen Tag.
Jochen
 
Jürgen Witkowski Am: 29.07.2014 17:31:21 Gelesen: 20931# 11 @  
@ hajo22

Lieber Jochen,

gerne zeige ich einige Stücke, die mir während meiner kurzen Antwort zur Mittagszeit nicht zur Verfügung standen. Forschung will ich meine Ausarbeitung nicht nennen. Ich bin allerdings ohne die Hinzuziehung von Literatur, sondern lediglich durch visuellen Vergleich mit bloßem Auge zu der Erkenntnis gekommen, dass es so scheint, dass jedes Stempelklischee individuelle Merkmale hat, die es ermöglichen, dieses einem bestimmten Stempelkopf zuzuordnen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, daher will ich dieses Mittel nutzen, um zu verdeutlichen, was ich meine.

Stempel 1: Berlin-Charlottenburg 2 ar vom 1.10.48

Stempel 2: Berlin-Charlottenburg 2 s vom 25.10.48

Stempel 3: Berlin-Charlottenburg 2 s vom 15.10.48

Stempel 4: Berlin SW 11 ac vom 1.10.48



Unabhängig von möglichen Verzerrungen, die beim Durchlauf durch die Stempelmaschine entstanden sein können, gibt es eindeutige Unterschiede, die ich markiert habe. Darüber hinaus lassen sich bei intensiver Suche bestimmt noch mehr Unterschiede finden.

Hinsichtlich der Prüfung von Einzelmarken mit Stempelfragmenten muss man bedenken, dass dem Prüfer dabei technische Hilfsmittel, wie zum Beispiel ein Mikroskop zur Verfügung stehen. Dabei werden Dinge sichtbar, die bei einem Scan und der beim Einstellen in das Forum erfolgten JPG-Bildkomprimierung verloren gehen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
hajo22 Am: 29.07.2014 20:29:53 Gelesen: 20879# 12 @  
@ Concordia CA

Interessant. Was mich überrascht, Du zeigst in den Abbildungen 2 und 3 jeweils den Stempel Ch 2 s mit abweichendem "E" im Mittelbalken (einmal länger in 2 und kürzer in 3) beim unteren "E" von BERLIN. Das kann eigentlich nicht sein, es müßten sonst 2 verschiedene Wertkästchen existiert haben, d.h. evtl. die Einsätze ausgetauscht worden sein.

Der Stempel Ch 2 s, der vom 1.10. bis 31.10.48 in Gebrauch war, ist mit Abstand der häufigste dieser MaWSt.

Ich zeige einen Beleg (v. 27.10.48) mit einem besonders schönen Abdruck des Werbekästchens.

Ich habe den Kontrast der Abb. geringfügig erhöht. Der Stempel zeigt den längeren Mittelbalken im unteren "E" von Berlin im Vergleich zu Deiner Nr. 3, so daß der Stempel auch vom Datum her zu Deinem Stück Nr.2 gut paßt.



Ich weiß nicht, ob die Einsätze des Stempels tatsächlich ausgetauscht wurden. Und wenn ja, warum? Der Stempel war während der ganzen Nutzungsdauer gut lesbar.

Hier derselbe Stempel vom 8.10.48, der Mittelbalken des unteren "E" mit 2 mm gleich lang wie beim Stempel vom 27.10. oder bei Deiner Nr.2:



Eine Deformierung ist nicht zu erkennen.

Du hast Dir sehr viel Arbeit und Mühe gemacht. Respekt. Vielleicht sollte man bei Schlegel anfragen, ob er zu diesen Stempeln zusätzliche Informationen hat. Ich werde mich mal bei der FG umhören.

Schönen Abend.
Jochen
 
Jürgen Witkowski Am: 29.07.2014 21:16:54 Gelesen: 20867# 13 @  
@ hajo22

Es könnte natürlich auch sein, dass der Stempel überarbeitet wurde, weil er aufgrund der anscheinend großen Durchsatzmengen beschädigt wurde. Der obere Teil des E sieht bei 3 schon nicht mehr ganz ursprünglich aus.

Der Bruch im oberen Teil am Bogenansatz des B von Luftbrücke ist bei beiden Teilen identisch. Er ist auch auf deinen beiden Beispielen erkennbar. Das spricht dafür, dass es sich um dasselbe Klischee handelt.



Wenn man über weitere Belege von Berlin-Charlottenburg 2 s zwischen dem 15.10 und 25.10 zurückgreifen könnte, wäre vielleicht eine logische Erklärung möglich.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 01.08.2014 15:22:22 Gelesen: 20678# 14 @  
Es gibt zum Thema Luftbrücke eine relativ aktuelles und empfehlenswertes Werk [1], dass sich mit der philatelistischen Seite befasst. Darin wird auch auf den Luftbrückenstempel eingegangen. Die im Buch veröffentlichten Verwendungsdaten der Stempel beruhen auf Untersuchungen von Prof. Schröter aus den 1980er Jahren mit der Auswertung von über 800 Belegen.

Postamt Daten
Berlin-Charlottenburg 2 ar 1.-31.10.48
Berlin-Charlottenburg 2 s 1.-31.10.48
Berlin-Charlottenburg 2 u nur 1.10.48
Berlin SW 11 aa 1.-26.10.48
Berlin SW 11 ac 1.+26.10.48
Berlin SW 11 ai 27.-31.10.48
Berlin SW 11 au 1.-11.10.48
Berlin-Spandau 1 ba 1.-31.10.48
 


Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Hans-Ulrich Schulz, Im Zeichen der Luftbrücke - Katalog und Handbuch der Blockade- und Luftbrückenbelege Berlin 1948/49, Morgana-Edition
 

hajo22 Am: 01.08.2014 16:33:15 Gelesen: 20659# 15 @  
@ Concordia CA [#14]

Ja, Literatur von FG-Mitglied Hans-Ulrich Schulz. Büchlein habe ich auch.

Dieselben Daten finden sich bereits in Heft 1 der Schriftenreihe der FG Berlin von Prof. Martin Schröter (verstorben) "Luftbrücke Berlin 1948/1949" aus dem Jahr 1983. Dies nur als Ergänzung zu Deinem Hinweis.

Es gibt noch weitere Luftbrücken-Literatur, z.B. Wolf J. Pelikan (verstorben) "Luftbrücken-Belege haben nichts mit Propaganda zu tun" (se, 19/93, Seite 1500 und 1502).

Viele Grüße.
Jochen
 
blaujacke Am: 01.08.2014 18:53:33 Gelesen: 20635# 16 @  
Dann möchte ich auch meine Belege zeigen:



Viele Grüße
Uwe
 
hajo22 Am: 01.08.2014 20:04:27 Gelesen: 20602# 17 @  
@ blaujacke [#16]

Der Brief mit der 80iger Schwarz ist leider überfrankiert (76 Pfg. hätten gereicht). Merkwürdig ist nur, daß der R-Zettel über dem Stempel klebt, ihn also nicht getroffen hat oder anders: Der Zettel wurde erst nachträglich angebracht.

Viele Grüße
Jochen
 
Kalmimaxiss Am: 01.08.2014 20:24:16 Gelesen: 20594# 18 @  
@ hajo22 [#17]

Da der Stempel komplett zu erkennen ist, dürfte er a u f dem Einschreib-Zettel angebracht worden sein. Der Zettel ist ja nicht durchsichtig, trotzdem sind die Umrisse des Stempels zu erkennen! Dass der Brief um 4 Pfg überfrankiert ist, steht auf der Beschreibung unterhalb des Briefes.
 

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