Thema: Altdeutschland Norddeutscher Postbezirk: Belege
Das Thema hat 390 Beiträge:
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Gernesammler Am: 14.12.2012 20:35:12 Gelesen: 202588# 16 @  
Hallo zusammen

Dieser Brief aus Berlin gestempelt von der Haupt-Stadt-Post-Expedition wurde nach Lauban/Schlesien (heute Luban in Polen) gesendet, verklebt wurden hier 2 Marken zu je 1 Groschen für Briefe schwerer 1 Loth - 250 Gramm.

Entfernung waren hier ca. 27 Meilen und wenn man bedenkt am nächsten Tag war der Brief schon beim Empfänger ist das für damalige Verhältnisse sehr schnell.

Gruß Rainer


 
Magdeburger Am: 14.12.2012 20:47:03 Gelesen: 202586# 17 @  
Liebe Sammelfreunde

Am 30.03.1868 in der Stadtpostexpedition I, Am alten Markt in Zentrum der Stadt Magdeburg aufgegeben, lief er nach Kiew. Frankiert wurde er mit 4 Sgr. Die Stadtpostexpedition wurde am 15.03. erst eröffnet.



Der Brief stammt aus Buckau, wie das Firmalogo "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" und auch das Siegel zeigt. Obwohl es in Buckau ebenfalls ein Postamt gab, wurde der Weg zum aufgebenden Postamt gemacht.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
rostigeschiene (RIP) Am: 14.12.2012 21:28:51 Gelesen: 202577# 18 @  
Einen von vorn nicht so aufregenden Brief kann ich auch zeigen.

Was für einen Stempelsammler bei diesem Brief mehr von Interesse ist, ist die Rückseite, die einen frühen Maschinenstempel aus einer Hinrichsen ziert.



Viele Grüße

Werner
 
afm-dk Am: 14.12.2012 22:02:14 Gelesen: 202568# 19 @  
Hallo

Ich möchte auch ein par Belege zeigen:

Ein Dienstbrief aus Tönning nach Garding:



Ein kleiner Brief aus Dessau nach Gerbstedt, mit der Aufschrift: "Auf dem Rittergut":



Ein Brief aus Lübeck nach Gettorf:



Gruss

Aksel
 
Cantus Am: 14.12.2012 22:53:28 Gelesen: 202559# 20 @  
Von mir ein Umschlagbrief, gelaufen mit Mi. 16 am 10.4.1871 von Schraplau nach Bennstedt bei Teutschenthal.

Schraplau liegt zwischen Halle (Saale) und Eisleben im Tal der Weida, Bennstedt liegt etwa zehn Kilometer westlich von Halle (Saale) und etwa neun Kilometer östlich von Seeburg.



Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 14.12.2012 22:54:36 Gelesen: 202558# 21 @  
Liebe Sammlerfreunde,

zu [#48]

Die Expreßgebühr in den Ort betrug 2 1/2 Groschen = 9 Kreuzer süddeutsch bzw. 15 Neukreuzer österreichisch.

Das Franko betrug 1 Groschen bis 1 Loth (16,66 g) bzw. 2 Groschen (bis 15 Loth).

Der Brief ist folglich um 1/2 Groschen über- oder unterfrankiert.

Bei einer Unterfrankatur hätte man auf der Siegelseite 1/2 Groschen nachtaxiert. Daher glaube ich an eine Überfrankatur, die auch Sinn machte, weil jemand ganz dringend etwas besorgt haben musste und den halben Groschen mehr locker verschmerzt haben dürfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzer Am: 15.12.2012 07:57:52 Gelesen: 202540# 22 @  
Hallo bayern klassisch,

vielen Dank für die Erklärung!

Viele Grüße

kreuzer
 
bayern klassisch Am: 15.12.2012 09:20:05 Gelesen: 202531# 23 @  
Hallo kreuzer,

wenn du dir die folgenden Seiten durch siehst, wirst du auch einen Expressbrief finden, der aber ganz anders und wahrlich nicht häufig auf die Reise ging.

Viel Spaß!

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
kreuzer Am: 15.12.2012 11:51:29 Gelesen: 202501# 24 @  
Hallo bayern klassisch,

wirklich beeindruckende Seiten zeigst Du da wieder! Und einen Teilfranko-Expressbrief wird man lange suchen müssen, habe noch keinen weiteren gesehen.

Viele Grüße

kreuzer
 
Altdeutschland Am: 15.12.2012 12:45:54 Gelesen: 202489# 25 @  
Guten Morgen,

eine Drucksache war bisher noch nicht dabei.





Drucksache aus Hellern (heute Stadtteil von Osnabrück, damals eigenständig keine Poststelle) nach Elsfleth. Gleichzeitig ein Reichspostvorläufer aus dem November 1871.

Viele Grüße
Altdeutschland
 
bayern klassisch Am: 15.12.2012 15:00:21 Gelesen: 202476# 26 @  
Hallo Altdeutschland,

Eine Drucksache war bisher noch nicht dabei.

[#42]

Schau dir die letzte Seite an.

Hallo kreuzer,

danke für die netten Worte. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Altdeutschland Am: 16.12.2012 10:17:22 Gelesen: 202389# 27 @  
@ bayern klassisch [#59]

Alles klar. Dann sind jetzt bei den Drucksachen beide Währungen abgedeckt.

Schönen Sonntag
Altdeutschland
 
Altdeutschland Am: 17.12.2012 13:18:19 Gelesen: 202351# 28 @  
@ Gernesammler

Brief der 2. Gewichtsstufe 1868 mit der Nr. 5 (2 Groschen) aus Leipzig nach Dresden



Viele Grüße
Altdeutschland
 
Gernesammler Am: 17.12.2012 17:32:05 Gelesen: 202329# 29 @  
Hallo zusammen,

Einschreiben von Berlin nach Klein-Ottersleben bei Magdeburg in der 1.Gewichtsstufe mit 3 Groschen freigemacht, 1 Groschen für den Brief sowie 2 Groschen für die Einschreibgebühr.

Gruß Rainer


 
dzg Am: 04.02.2013 15:39:26 Gelesen: 202048# 30 @  
@ Pommes [#45]

Stelle zum ersten mal etwas ins Forum. Möchte ein NDP-Beispiel aus meiner Danzigsammlung zeigen. Bin Stempelsammler und versuche die Gebühren nachzurechenen.

Portopflichtige Dienstsache aus Danzig nach Langenau p. Praust.
Links unten frei gegen Post Ins Document (Insinuations Document)?

Ab 1.1.1868 Brief 1 Sgr. + Rücksendung des Insinuations Documents 1 Sgr. = 2 Sgr. Ist das korrekt? Hier verklebt mit 6 x 1/3 Sgr. Aufbrauch der niedrigere Werten. Ende der Gültigkeit am 31.12.1871.


 
bayern klassisch Am: 04.02.2013 22:25:31 Gelesen: 201980# 31 @  
[#239]

Hallo dzg,

schönes Stück - P.D.S. = Parthei - Dienst - Sache, daher portopflichtig und ein Post - Insinuations - Dokument war richtig frankiert worden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pommes Am: 05.02.2013 21:55:03 Gelesen: 201893# 32 @  
@ dzg [#239]

Hallo dgz,

ich fühle mich wegen des "@ Pommes" mal direkt angesprochen. Hallo erst mal. Herzlich willkommen im Forum, ich freue mich auf weitere Beiträge von Dir! Ein schöner Beleg, den Du da zeigst. Ich komme gerade vom Tauschtag hier in Fürstenwalde und gestern hatte ich böse Internetprobleme (siehe: http://www.heise.de/netze/netzwerk-tools/imonitor-internet-stoerungen/ [der Link ist nur noch kurze Zeit "aktuell"] - anscheinend hat es im ganzen Großraum Berlin erhebliche Probleme gegeben. ), ich hatte von ca. 19:30 gestern bis heute früh keine sinnvoll funktionierende Internetverbindung (wenn man Heise glauben darf "Fehler bei der DNS-Auflösung").

Unser Mitglied des Jahres 2012 "bayern klassisch" hat sich Deiner Frage ja schon angenommen, danke dafür. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen; nur, dass ich gern einen solchen Beleg aus Schmölln statt aus Danzig hätte ;-) .

Ich freue mich darauf, Deine Beiträge demnächst auch in dem einen oder anderen Danzig-Thema hier lesen zu dürfen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
dzg Am: 11.02.2013 14:11:07 Gelesen: 201689# 33 @  
Hallo Bayern klassisch und Pommes,

herzlich Dank für Antworten. Wenn die Gebühr stimmt, wo ist dann die Insinuationsgebühr geblieben?

Schöne Grüße
Ton
 
bayern klassisch Am: 11.02.2013 19:08:14 Gelesen: 201651# 34 @  
@ dzg [#253]

Ich bin wahrlich kein Insinuationskenner Preußens - prinzipiell ist die Frage berechtigt, wenn ein Postbote die Insinuation vollzog. Wo anders gab es auch die Möglichkeit, dass dies "Dritte" vollzogen, die pauschal dafür abgefunden wurden. Ob das hier der Fall war?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Cantus Am: 15.02.2014 03:22:29 Gelesen: 199796# 35 @  
Das Thema hier ist leider in Vergessenheit geraten. Ihr müsst doch nicht immer nur das Besondere hochladen, einfache Briefe oder Frankaturen können doch auch schön anzuschauen sein. Daher zeige ich heute einen Umschlagbrief, der am 24.5.1869 von Greifswald nach Gristow lief; zur Frankatur diente eine Mi. 4.



Viele Grüße
Ingo
 
chuck193 Am: 04.04.2014 23:07:26 Gelesen: 144844# 36 @  
Hallo Altdeutschland Sammler,

hier möchte ich einige Briefe vorstellen, die mein Freund mir gegeben hat. Da fand ich vor allem, wie bei vielen alten Dokumenten, die Schrift sehr schön. Heute lernen die Kinder in vielen Schulen nur ein Drucken, keine Schrift mehr, dadurch können die später nicht mal ihren Namen schreiben.

Auch hätte ich gerne gewusst, ob die Stempel okay sind und auch das Porto.

Schöne Grüsse,
Chuck




 
Totalo-Flauti Am: 05.04.2014 00:00:04 Gelesen: 144830# 37 @  
Liebe Sammlerfreunde
@ chuck193,

die Postgebühren für den einfachen Brief (bis 1 Loth/16,2/3 Gramm Inland bzw. 15 Gramm Ausland) betrugen 1 Groschen. Die 4 Briefe wurden also zutreffend frei gemacht. Ich kann mich nur zu den K2-Stempel LEIPZIG äußern. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass er echt ist. Es muss sich noch um einen alten sächsischen K2-Stempel handeln. Ich hab mal ein entsprechenden sächsischen Beleg in der Anlage angehangen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti


 
chuck193 Am: 05.04.2014 02:04:18 Gelesen: 144827# 38 @  
@ Totalo-Flauti [#37]

Hi Totalo-Flauti,

vielen Dank für Deine Auskunft, vielleicht haben noch andere etwas zu dem Stempel zu sagen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
bayern klassisch Am: 05.04.2014 07:35:02 Gelesen: 144815# 39 @  
@ chuck193 [#36]

Hallo chuck193,

es waren alles einfache Briefe bis 1 Loth Gewicht, daher treffend mit 1 Silbergroschen frankiert.

Die Stempel sind auch alle o.k., als alles im grünen Bereich. Viele Altdeutschland Staaten haben ihre Stempel zu Zeiten des Norddeutschen Bundes weiter verwendet, oft sogar in die Reichspostzeit hinein. Warum hätten sie auch ein gutes Stempelgerät wegwerfen sollen? Stempelgeräte waren teuer und wenn ein Revisor eine Poststelle revidierte, dann mussten auch alle Stempelgeräte (es gab immer mehrere, außer bei kleinsten Poststellen) auf Funktion und Qualität überprüft werden. Befand der Revisor sie als gut, wurden sie weiter benutzt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 05.04.2014 10:53:22 Gelesen: 144785# 40 @  
Auch von mir einmal ein Beitrag. Mein Dank an alle Unterstützer!



1809 erwirbt Jean-François Boch von einem Trierer Geschäftsmann die heruntergekommene Benediktiner Abtei zu Mettlach und gründete hier seine neue Steingutmanufaktur. Die Fachkräfte kamen vom Standort ‚Siebenbrunnen‘ in Luxemburg. Boch hatte durchaus die Vorzüge des Standortes Mettlach erkannt. Die Abtei lag direkt an der Saar, der Transport liess sich von nun an über Wasser bewerkstelligen, ein Transport über Land war nicht ungefährlich, vieles ging dabei zu Bruch. Zudem wurde im nahen Saarbrücken Kohle abgebaut. Eine gute Alternative zum Holz. Es bedurfte allerdings einiger Tüfteleien um diesen Brennstoff gekonnt einzusetzen. Die Fusion mit Villeroy erfolgte 1836.



Das Werk von Mettlach wurde ab 1838 von JF Bochs Sohn Eugen geleitet. Eugens Verdienste für die Firma lagen zweifelsohne in der Entwicklung der Fliesen. Er war ein leidenschaftlicher Hobby-Archäologe. Als nun nach archäologischen Ausgrabungen die Bodenmosaike der römischen Villa in Nennig freigelegt wurden, wird Eugen mit der Restaurierung beauftragt. Die Erfahrung bei der Restaurierung des Mosaiks war massgebend dass Eugen sich mit seinen Mitarbeitern der Herstellung von Fliesen zuwendete. Hier entstanden unter anderem die berühmten Mettlacher Platten. 1892 wurde Eugen in den Preußischen Adelsstand erhoben. Er verstarb 1898.



Hier nun ein Faltbrief von V&B ab Mettlach nach Neapel. Frankiert à 3 Groschen, abgestempelt am 20.3.69 Der PD Stempel als Vermerk dass das Porto bis zum Empfänger bezahlt wurde. Laut Postvertrag vom 10.11.1868 wurde die Postgebühr für frankierte Briefe aus dem Nordeutschen Bund nach Italien mit 3 Groschen verrechnet. So gesehen ist der Brief unterfrankiert da besagter Postvertrag erst ab dem 1.4.1869 Gültigkeit hatte. Der Brief lief im geschlossenen Transit durch Österreich über den Brenner nach Verona, ab da durch den Kirchenstaat nach Neapel.

Quelle : Villeroy&Boch, ein Vierteljahrtausend europäische Industriegeschichte 1748-1998

Und hier noch einige Links für Wissbegierige :

http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_von_Boch
http://www.villeroy-boch.de/das-unternehmen/historie.html
http://www.keramikmuseum-mettlach.de/

liebe Sammlergrüße
Lulu
 

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