Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Das Thema hat 1948 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3   4   5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 24 34 44 54 64 74 78 oder alle Beiträge zeigen
 
JohannesM Am: 17.05.2019 12:10:41 Gelesen: 458380# 74 @  
@ bernhard [#73]

Bei diesem HRST von Berlin SW 11 sieht es so aus, als wäre es zur "Vermischung" von schwach- und stark geschwungene Wellen gekommen.

Oder der Welleneinsatz wurde verkehrt eingesetzt.

Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 17.05.2019 13:54:18 Gelesen: 458363# 75 @  
@ JohannesM [#74]

Hallo Johannes,

verkehrt eingesetzt sieht ganz anders aus. Ich habe schon zwei bei [#66] und [#69] gezeigt, da haben die äußersten Wellen einen kompletten Versatz.

Hier ein weiterer aus meinen Beständen:



Insgesamt habe ich nun schon 6 verschiedene Postämter registriert.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 19.05.2019 23:23:17 Gelesen: 458225# 76 @  
Hallo zusammen,

hier ein seltener Bahnpoststempel als Handrollstempel ausgeführt. Nach Auskunft des Stempelkoordinators der ArGe Bahnpost, Herrn Stratmann, sind hier nur sehr wenige Stempel in dieser Ausführung bekannt (vor 1945 sind vielleicht 3 verschiedene Stempel bekannt; 1x verwendet, 2 Archivabschläge (Aussage aus dem Stehgreif)).

Ich habe diesen Stempel vor einigen Jahren bei eBay ersteigert. Der Verkäufer berichtete mir seinerzeit, dass es sich um einen Archivabschlag handelt und dieser -laut seinem Gewährsmann, welcher in einem Archiv arbeitet - in dieser Ausführung sehr selten wäre. Der Abschlag befindet sich auf einem DIN A5-Papier.



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 20.05.2019 00:22:55 Gelesen: 458210# 77 @  
@ bernhard [#76]

Hallo Bernhard,

schönes Stück, Glückwunsch zum Erwerb und Danke fürs Zeigen! ;-)

Dirk hat uns hier [#24] auch schon einen HRSt der Bahnpost gezeigt.

Dann möchte ich hier auch gleich anschließen und einen weiteren sehr frühen HRSt der Bahnpost zeigen. Er liegt mir im Original vor, es ist eine Vorlage der Fa. Braungardt:



Von 1934 bis 1937 war dieser auch bei der Bahnpost im Einsatz.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 20.05.2019 22:20:25 Gelesen: 458103# 78 @  
@ filunski [#77]

Hallo Peter,

den Beitrag [#25] hatte ich nicht mehr auf dem "Schirm". Es handelt sich um den selben Stempel. Eventuell ist das eingestellte Datum des Stempels, der 24.4.39, das Inbetriebnahme-Datum.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.05.2019 00:08:34 Gelesen: 457992# 79 @  
@ bernhard [#78]

Hallo Bernhard,

ja, stimmt schon, interessant ist aber auch das Datum vom zweiten (Blanko-) Abschlag in Beitrag [#25], Jahr 1960. Demnach war der Stempel ja doch ganz schön lange, über 20 Jahre, bei der Bahnpost. Im Einsatz möchte ich nicht schreiben, vielleicht lag er auch nur irgendwo in einer Schublade. Weitere Belege/Abschläge damit sind ja anscheinend nicht bekannt!

Von mir jetzt auch noch einen eben entdeckten HRST mit verkehrt eingesetztem Welleneinsatz. Der HRSt aus den 30er Jahren wurde nach dem Krieg noch weiterverwendet:



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 22.05.2019 07:33:27 Gelesen: 457968# 80 @  
@ filunski [#79]

Lieber Peter,

zu dem von Dir gezeigten Beleg möchte ich noch ergänzen: - und wurde im 3. Reich aptiert. Die Ziersternchen wurden aus dem Stempelkopf entfernt.

Gruß Walter
 
filunski Am: 22.05.2019 15:32:49 Gelesen: 457898# 81 @  
@ Tuffi [#80]

Lieber Walter,

danke für deine Ergänzung! ;-)

Wie auch bei den Handstempeln wurden auch bei Maschinen- und Handrollstempeln die Sternchen aptiert. Handstempelbeispiele findet man dazu recht häufig, HRSt nicht so oft.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.05.2019 16:08:08 Gelesen: 457890# 82 @  
Verehrte Freunde des Themas,

blicken wir nochmals ein wenig zurück, zu den Anfängen der HRSt.

In Deutschland gilt ja allgemein der schon genannte Herr Breusch aus Pforzheim als der "Erfinder" des HRSt. Erfunden hat er ihn sicherlich nicht, sehr wohl aber weiter entwickelt und er war so schlau sich als Erster seine "Erfindung" patentieren zu lassen.

Wann fing das aber nun wirklich mit den HRSt an, und wo? Wir haben ja schon den in der Literatur auch oft falsch bezeichneten HRSt aus Bayern gesehen [#24]. Aber auch der war nicht der Erste.

Bereits im Jahre 1927 schrieb ein Herr Ehrmann in der Sammler Post (philatelistsiches Magazin) dazu schon einen Artikel. Dies war zur damaligen Zeit auch einer der ersten Artikel überhaupt zu den damals noch recht neuen HRSt. Darin geht er auch dem Ursprung der HRSt nach. Für ihn stammte der erste HRSt überhaupt aus Belgien.

Hier seine Übersicht der Vorläufer der deutschen HRSt [1]:



Die Abb. 1 (rot markiert) zeigt diesen HRSt und Herr Ehrmann schrieb damals folgendes dazu:



Ein recht einfacher Handroller, bestehend aus einem Band aneinander gesetzter Parallelogramme. Was Herr Ehrmann damals schrieb war natürlich Stand 1927. Diese HRSt blieben aber in Belgien noch länger im Einsatz und dienten mindestens noch bis in die 1940er Jahre zur nachträglichen Entwertung. Dazu finden wir, dank unseres Stempelreporters Didi (Mondorff), sogar zwei Beispiele in der Stempeldatenbank:



Das linke Beispiel, dank des dazu gesetzten Datumsstempels, genau datierbar (1936), aus Arlon. Das rechte Beispiel aus dem Jahre 1943 aus Dolhain.

So weit der kleine Ausflug in die Geschichte. Wäre interessant wenn hier auch jemand Beispiele zu den anderen in der obigen Aufstellung zu sehenden Stempeln, zeigen könnte. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Sammler Post Nr.7, München, Juli 1927
 
calliostoma Am: 22.05.2019 16:45:46 Gelesen: 457882# 83 @  
@ filunski [#82]

Hier ein Beispiel für diesen Stempel von 1986 als Entwerter für einen Schiffspostbrief. In dem obigen Artikel wird dieser Stempel für die Bahnpost aufgeführt, im Handbuch der belgischen Bahnpost wird dieser Stempel aber nicht erwähnt.

Gruß

Dirk


 
bernhard Am: 22.05.2019 20:53:54 Gelesen: 457847# 84 @  
@ filunski [#82]

Hallo Peter und alle Handrollstempelfans ;-)

Hier ein Vorläufer der Handrollstempel 3200 Jahre vor Christus:



aus: Hanns Hauterer, Die Geschichte des Stempels, 1959.

Zuerst in der Töpferei eingesetzt, … Bildkunst, Druckindustrie. Vom Prinzip her auch in Stempelmaschinen, nur eben nicht von Hand aufgebracht.

Weitere Beispiele suche ich noch heraus.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 22.05.2019 21:33:24 Gelesen: 457836# 85 @  
@ calliostoma [#83]

Hallo Dirk,

den Stempel wirst Du nicht bei der Schiffspost finden können, weil er - nach so vielen Jahren - immer noch zur nachträglichen Entwertung in Belgien zum Einsatz kam. Was ich bisher noch nicht sah: Er kam offensichtlich auch zur Verdeutlichung des Transportweges zum Einsatz.

Glückwunsch zu diesem Fang.

Walter
 
bernhard Am: 22.05.2019 22:37:32 Gelesen: 457817# 86 @  
@ filunski [#82]
@ bernhard [#84]

Hier ein Ausschnitt aus einem Stempelkatalog der Fa. Stempel-Kaiser, Berlin von 1931:



Leider etwas größer als DIN-A4-Format, weshalb der Katalog nicht ganz in den Scanner passte. Das angezogene Patent des ENTWERTUNGSS-ROLLSTEMPELS konnte ich leider nicht finden.

Ähnliche Rollstempel fand ich auch in einem anderen Katalog. Leider undatiert, doch die eingestellten Daten der Beispielabbildungen (1899 bis 1927) deuten auf das Jahr 1927.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.05.2019 23:34:39 Gelesen: 457774# 87 @  
@ calliostoma [#83]

Hallo Dirk,

toller Beleg!

Vielleicht findet man diesen Stempel nicht bei den Belgischen Bahnpoststempeln, weil er ja eigentlich kein Bahnpost-, sondern ein Nachträglich entwertet-Stempel ist? Na ja, alles Definitionssache. ;-)

Erstaunlich an deinem Beleg, dass dieser "erste" Rollstempel (zumindest der Typ) dann immerhin über 100 Jahre im Einsatz war, sehr außergewöhnlich.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.05.2019 23:43:44 Gelesen: 457773# 88 @  
@ bernhard [#84]
@ bernhard [#86]

Hallo Bernhard,

tolle Beispiele, danke fürs Raussuchen und die Vorstellung hier. Das Thema hat noch viel mehr Facetten, als man zu Beginn vermuten durfte.

Dank der Unterlagen von Tuffi, die er mir hat zukommen lassen (Danke Walter! ;-)) wird das Thema noch länger weiter laufen. Darin auch eine Werbeanzeige zu dem HRSt von Breusch aus Pforzheim (noch bevor Klüssendorf da die "Finger drin hatte" ;-)). Passt jetzt ganz gut als Ergänzung zu dem Prospekt in [#86].



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 23.05.2019 06:42:03 Gelesen: 457725# 89 @  
@ filunski [#88]

Hallo Peter,

wenn Du Dir die [#15], [#16] und [#21] von Mümmel ansiehst, wirst du festetellen, daß man in Leipzig in der Hochinflation schon weiter war als in Pforzheim. Dort verwendete man bereits einen Stempel mit Typenrädern für die Zeiteinstellung. Typenräder wurden (nur) in Berlin produziert?

Gruß Walter
 
bernhard Am: 23.05.2019 17:47:09 Gelesen: 457672# 90 @  
@ filunski [#88]

Ein sehr interessantes und ungewöhnliches Dokument. Eine Mischung aus Gebrauchsanleitung und Werbung im postamtlichem Schleier. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man dieses Dokument als rein postamtlich bezeichnen kann.

@ Tuffi [#89]

Vielen Dank für die zur Verfügungstellung des Materials an Peter. Dies kann man gar nicht hoch genug würdigen!

Ich bin gespannt.

Viele Grüße
Bernhard
 
Jürgen Zalaszewski Am: 23.05.2019 18:35:57 Gelesen: 457662# 91 @  
@ filunski [#72]

Hallo Peter,
Hallo zusammen,

da muss ich erst nach Essen zur Messe kommen, um in einem Plausch mit unserem Ehrenmitglied Walter Kohlhaas zu erfahren, dass auf den Philaseiten das interessante Thema Handrollstempel läuft. Man sollte doch mal wieder des Öfteren ins Forum schauen, denn schon länger interessieren mich diese Stempel. Als Sammler von Maschinenserienstempel werden sie auch im Bochmann-Katalog erwähnt, aber es ist sehr schwierig - hat wahrscheinlich schon jeder gemerkt - diese auch auf postalischen oder philatelistischen Belegen zu bekommen. Einige sind im Laufe der Zeit in meinen Besitz gelangt und so kann ich auch etwas zum Thema beitragen.

Hier kann ich auch den Handrollstempel von Leipzig zeigen, den Peter bereits unter [#72] vorgestellt hat. Ich habe ihn einmal als reinen, dafür wunderschönen, Gefälligkeitsabschlag auf einem Stempelbeleg und dann noch auf einem Zeitungsstreifband in Gebrauchserhaltung. Da diese Stempel ja sehr schlecht zu finden sind, bin ich der Meinung, dass diese Abschläge als Nachweis durchaus sammelwürdig sind (ich habe sogar noch schlechtere in meiner Sammlung). Höre gerne eure Meinung dazu.



Viele Grüße

Jürgen
 
spain01 Am: 23.05.2019 18:46:57 Gelesen: 457657# 92 @  
Hallo Allerseits,

ich bin mir nicht sicher, ob der nachstehend gezeigte Rollenstempel zum Thema passt.



Mir erscheint er jedenfalls etwas außergewöhnlich, aber da kann ich mich auch irren.

Gruß
Michael
 
calliostoma Am: 23.05.2019 19:11:46 Gelesen: 457617# 93 @  
Hallo,

hier 2 Handrollstempel "nachträglich entwertet" - beide Stempel sind nicht mehr im Einsatz.

Nach Angaben eines Mitarbeiters des BZ 40 wurde der Stempel täglich zum Einsatz bereitgestellt, aber in der Praxis nicht benutzt, da störungsanfällig.

Gruß

Dirk


 
filunski Am: 23.05.2019 19:45:49 Gelesen: 457611# 94 @  
Hallo zusammen,

Wow, ich bin ja begeistert wie sehr Ihr euch da beteiligt, super! :-)

Werde so nach und nach die letzten Einstellungen kommentieren. ;-)

Erst zu Tuffi [#89]

Lieber Walter, interessanter Hinweis! Werde dem später noch nachgehen (bis ich mich durch dein umfangreiches Material gearbeitet habe wird noch ein wenig Zeit vergehen. ;-))

@ bernhard [#90]

dieses Dokument fand ich auch beeindruckend. Man würde so etwas (zu dieser Zeit ja auch Neues) eher von der Reichspostdirektion oder der Reichspost an sich erwarten, nicht von einem Postamt.

@ Jürgen Zalaszewski [#91]

Hallo Jürgen, sehr schön, danke fürs Zeigen und ich bin mir sicher in den Tiefen deiner "Schatzkisten" schlummern da noch mehr passende HRSt ;-)

Interessant ist der Absender des Streifbands. Die Gebr. Senf aus Leipzig, damals eine Top-Adresse für Philatelisten, renommierte Philatelie Händler und Spezialisten jener Zeit, die wohl damals schon sicherlich wissend, dass es sich bei dem zur Entwertung verwendeten HRSt um eine philatelistische Besonderheit handelt, dafür gesorgt haben dürften, dass dieser verwendet wurde! ;-)

Mehr später.

Viele Grüße,
Peter
 
wajdz Am: 23.05.2019 22:12:53 Gelesen: 457572# 95 @  
Auch in anderen Ländern wurden und werden Rollstempel verwendet. Hier ein Beispiel aus dem damals, 1940, mit Deutschland mehr oder weniger verbündeten Finnland an eine Firma in Thüringen. Die Frankierung wurde schon im Thema Universitäten abgehandelt, aber der Beleg komplett passt wohl auch hier her.

Finnland MiNr 198, 207



Stempeldatum 11. 40, OKW Zensurstempel und Verschlußstreifen rückseitig

MfG Jürgen -wajdz-
 
muemmel Am: 23.05.2019 22:22:44 Gelesen: 457570# 96 @  
@ wajdz [#95]

Hallo Jürgen,

das sieht aber eher nach einem Bandmaschinenstempel aus.

Grüßle
Mümmel
 
filunski Am: 23.05.2019 22:29:55 Gelesen: 457568# 97 @  
@ wajdz [#95]
@ muemmel [#96]

Guten Abend Jürgen und Harald,

Harald hat schon Recht mit seiner Vermutung, das ist ein Maschinenstempel (Bandstempel mit drei Stempelköpfen), wahrscheinlich eine Krag Maschine.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 23.05.2019 22:39:10 Gelesen: 457562# 98 @  
@ spain01 [#92]

ich bin mir nicht sicher, ob der nachstehend gezeigte Rollenstempel zum Thema passt.

Hallo Michael,

und wie der passt, danke fürs Zeigen! ;-)

Ich habe den Stempel hier mal aus den Belegen heraus geholt:



HAMBURG / s 36 aus dem Jahr 1946.

In der Briefmarken Rundschau, einem philatelistischen Magazin, aus dem Jahre 1927 wurde angefangen alle damals bekannt gewordenen HRSt aufzuführen und dort taucht dieser Stempel bereits auf (rote Markierung):



Hier noch aufgeführt als HAMBURG / s 36 *. Der Stern wurde dann später im 3. Reich aptiert (entfernt) und so sieht er dann auch noch 1946 aus.

Viele Grüße,
Peter
 

Das Thema hat 1948 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3   4   5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 24 34 44 54 64 74 78 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.