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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10504 Beiträge:
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inflamicha Am: 01.05.2023 18:37:23 Gelesen: 587837# 10080 @  
Guten Abend,

vor genau 100 Jahren ging dieser R-Brief auf den Weg "über den großen Teich":



Der eingeschriebene Brief nach Glendale auf Long Island (New York) wurde am 1.5.1923 (PP 13) in Freiburg im Breisgau aufgegeben. Der Auslandsbrief bis 20 g wurde mit 300 Mark berechnet, dazu kam die Einschreibgebühr in Höhe von 80 Mark. Frankiert wurde mit den Mi-Nrn. 221 und 244 b (2). Wie alle R-Briefe durchlief auch dieses Stück die Devisenüberwachung, hier die Postüberwachungsstelle Hamburg. Gut 2 Wochen später war der Brief auch schon am Zielort.

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 02.05.2023 14:35:30 Gelesen: 587045# 10081 @  
@ philast [#10079]

Hallo philast,

ich habe beim Auktionshaus Fischer nachgefragt und heute kam ein Bild der Rückseite:



Denke, dass es tatsächliche einen ZEITUNGSSACHE ist, wer als Interesse an dem schönen Stück hat, verweise ich auf die aktuelle Auktion.

mit Sammlergruß
Werner
 
inflamicha Am: 03.05.2023 21:35:39 Gelesen: 585533# 10082 @  
Guten Abend,

ein weiterer Wertbrief:



Der Brief mit 49 g Gewicht und 357,50 Mark Wertangabe wurde von Rodach (Herzogthum Coburg) nach Coburg befördert. Die Post berechnete 30 Pf. für den Fernbrief der 2. Gewichtsstufe, 30 Pf. für die Behandlungsgebühr und 40 Pf. Versicherungsgebühr (jeweils pro 1.000 Mark Wertangabe). Insgesamt also eine Mark, wofür eine Mi 94 B II verklebt wurde. 3 Stunden später war der Wertbrief bereits am Zielort.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 04.05.2023 21:42:21 Gelesen: 583326# 10083 @  
Guten Abend,

ein Wertbrief an die Reichsschuldenverwaltung in Berlin:



Der Brief wurde in Oberlungwitz aufgegeben, das Gewicht betrug 21,5 g. Der angegebene Wert lautet auf 10.000 Mark. Wie beim gestrigen Wertbrief waren je 30 Pfennig für Porto und Behandlungsgebühr zu entrichten. Die Versicherungsgebühr fiel natürlich um einiges höher aus- 4 Mark insgesamt für 10mal 40 Pfg. pro 1.000 Mark deklariertem Wert. Frankiert wurde mit Mi 92 II, 109 und 3mal 113. Auf dem Postwege fiel auf, dass die Versiegelung abgefallen war. In blau wurde vermerkt "Beanstandet". Es wurde neu versiegelt und das Gewicht vor und nach dem neuen Verschluss im angebrachten Rahmenstempel vermerkt. Der Postbeamte und ein Zeuge bestätigten den Vorgang mit ihrer Unterschrift.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 05.05.2023 21:31:04 Gelesen: 582673# 10084 @  
Guten Abend,

zur "Abwechslung" mal ein Wertbrief aus der Hochinflation:



Der Brief mit der beachtlichen Wertangabe 3 Billionen Mark von Frankfurt am Main nach Berlin W 8 wog 34 Gramm. Aufgegeben wurde er am 10.11.1923, gehört somit in die Portoperiode 23. Rechts ist noch die Berechnung der Gebühren erkennbar, die praktischerweise gleich auf dem Umschlag vorgenommen wurde: Fernbrief 2. Gewichtsstufe und Behandlungsgebühr ergeben 2,4 Milliarden Mark (1,4 Mrd. + 1 Mrd.), dazu 20 Mio. Mark pro 1 Mrd. Wertangabe = 62 Mrd. Mark für die angegebenen 3 Billionen Mark, macht zusammen 62,4 Milliarden Mark Gesamtgebühren. Frankiert wurde mit Mi 323 APa (2), 325 APa (2) und 327 BP (12). Die Marken weisen meist eine Notentwertung auf, der Schalterstempel von Frankfurt wurde nur einmal abgeschlagen. Rechnet man den Markenwert zusammen ergeben sich genau die erforderlichen 62,4 Mrd. Mark. Eine Teilbarfrankatur wie der Einnahmenachweisstempel suggeriert liegt also nicht vor. Möglicherweise brachte man diesen an, um auf einen Blick die tarifgerechte Frankatur der Sendung anzuzeigen.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 06.05.2023 19:57:17 Gelesen: 582144# 10085 @  
Guten Abend,

ein Brief an den bekannten Philatelisten Albert Friedemann, hier in seiner Eigenschaft als Briefmarkenprüfer:



Da mit einer recht hohen Wertangabe versehen dürfte es sich um eine Prüfsendung gehandelt haben. Die Gebührenrechnung sieht wie folgt aus: Fernbriefporto I bei 15 g Gewicht von Rathenow nach Leipzig 40 Pf., Behandlungsgebühr 50 Pf. und Versicherungsgebühr (eine Mark pro 1.000 Mark Wertangabe) 2 Mark. Für die zusammen 2,90 M. wurde mit den Mi-Nrn. 92 II, 95 B II und 144 II frankiert. Die Marken wurden wegen des unebenen Inhaltes und der rückseitigen Siegel mit dem Grobsendungs- bzw. Päckchenstempel von Rathenow entwertet.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 07.05.2023 13:42:23 Gelesen: 580260# 10086 @  
Guten Tag,

Der heutige Sonntagsbeleg wurde am 2.2.19 (Portoperiode 3) wurde von Kallies auf den Weg nach Stettin geschickt.



Als einfacher Fernbrief wurde dieser korrekt mit 15 Pfennig (MiNr. 101) frankiert.

Die frühere westpommersche Kleinstadt Kallies gehört als Kalisz Pomorski heute zu Polen und liegt im Powiat Drawski.

Schöne Grüße
Mümmel
 
philast Am: 07.05.2023 17:38:23 Gelesen: 580155# 10087 @  
Hallo,

von mir ein Wertbrief über 100Mk von Weil Leopoldshöhe 1.4.20 11-12V nach Konstanz, Ankunft 1.4.20 7-8N. Portogerecht mit 30 Pf Briefporto + 30 Einschreibegebühr + 40 Pf Versicherungsgebühr für 1000Mk = 1 Mk freigemacht.



Interessant die Rückseite, die offenbart, dass ein Konsulatsangestellter oder Konsul(?) des deutschen Konsulats Basel diesen Wertbrief eine Bahnstation weiter (das Konsulat liegt neben dem Bahnhof von Basel) im badischen Weil aufgegeben hat an einen Familienangehörigen. Die Devisenkontrolle, die für Post aus der Schweiz, in Freiburg angesiedelt war wurde so umgangen.

Grüße philast
 
inflamicha Am: 07.05.2023 21:38:26 Gelesen: 579997# 10088 @  
Guten Abend,

da heute schon ein Wertbrief gezeigt wurde, begnüge ich mich mal hiermit:



Der Brief der Lausitzer Elektrizitätswerk AG der 2. Gewichtsstufe von Weißwasser nach Berlin NW 40 kostete den Absender am 22.11.1923 (PP 25) 28 Milliarden Mark. Die Freimachung besteht aus viermal Mi 326 BP und zweimal Mi 328 AP.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 08.05.2023 21:41:33 Gelesen: 578767# 10089 @  
Guten Abend,

eine Drucksache der Gesellschaft des "ächten Naxos-Schmirgels":



Die Drucksache von Frankfurt am Main nach Kassel vom 27.11.1923 (PP 26) ist mit einer Mi 327 BP freigemacht. Zum vierfachen Nennwert verwendet wie in der PP 26 üblich entspricht das dem Porto für eine Drucksache von über 100 bis 250 g Gewicht = 20 Milliarden Mark. Ob die Sendung wirklich so viel wog steht in den Sternen. Vermutlich wurde mangels kleinerer Wertstufen unter 5 Mrd. Mark, die Ende November bereits nicht mehr überall verfügbar waren, die doch geringe Überfrankatur von einer schlappen Milliarde Papiermark in Kauf genommen. Die Drucksache bis 25 g verlangte nur nach 16 Mrd. Mark. Marken für zusammen 4 Mrd. Mark hätten also- zum 4fachen Nennwert verwendet- für die Freimachng ausgereicht.

Gruß Michael
 
BD Am: 09.05.2023 17:10:03 Gelesen: 577691# 10090 @  
Hallo,

Fensterbriefe sind bei Sammlern unbeliebt. Folgender zeigt das Problem, wohin ging er?

Brief vom 23.10 1923 aus Altenberg.Frankiert mit 48 Marken der Mi.313 und 6 Marken der Mi.314. Somit mit 30 Millionen Mark freigemacht und es ist wohl ein Auslandsbrief bis 20 Gramm. Innerdeutsch wäre die Frankatur in der PP 21 nur mit Zusatzleistungen zu erreichen, dafür fehlt ein Anhaltspunkt und der Platz.

Beste Grüße Bernd




 
inflamicha Am: 11.05.2023 21:09:00 Gelesen: 575472# 10091 @  
Guten Abend,

ein Beleg ganz ohne Fenster:



Die Textil-Maschinenfabrik Kettling Braun aus Crimmitschau sandte die vorliegende Postkarte am 29.11.1923 (PP 26) an die Schermesserfabrik Schlenter & Cie. in Aachen.

Die verklebte Mi 337 AP wurde zum vierfachen Nennwert verwendet und deckt somit das erforderliche Porto in Höhe von 40 Milliarden Mark ab.

Gruß Michael
 
christel Am: 11.05.2023 21:30:00 Gelesen: 575451# 10092 @  
@ BD [#10090]

Hallo Bernd,

ziemlich mittig auf der Rückseite gibt es einen Ankunftsstempel vom 25.10., im Original sicher besser erkennbar. Der aollte die Lösung des Rätsels bringen.

Christel


 
BD Am: 12.05.2023 14:03:30 Gelesen: 570173# 10093 @  
Hallo Christel,

danke für den Hinweis. Der Zielort des Briefes ist Vejle in Dänemark, somit war es ein Auslandsbrief der ersten Stufe bis 20 Gramm.

Beste Grüße Bernd
 
inflamicha Am: 12.05.2023 20:16:01 Gelesen: 569807# 10094 @  
Guten Abend,

vom folgenden Beleg musste die Bilder aufgrund der Größe aus 2 Teilen zusammengesetzt werden:



Für "normale" Postkunden war der Briefversand bis zur Portoperiode 12 auf 250 g Gewicht begrenzt. Die einzige Ausnahme betraf dienstliche Aktenbriefe, diese durften ab der Portoperiode 7 bis zu 500 g wiegen. Der obige Brief wurde am 15.12.1922 (Ersttag der PP 11) vom Amtsgericht Greiffenberg an die Staatsanwaltschaft in Hirschberg (beides in Schlesien) versandt. Für den Aktenbrief mit einem Gewicht von > 250 bis 500 g verlangte die Post 50 Mark. Der Absender verklebte 20mal D 21 und 100mal D 28- eine typische Massenfrankatur kleiner Wertstufen aufgrund der oft zu späten Herstellung bzw. Belieferung der Ämter mit Dienstmarken höherer Nennwerten.

Gruß Michael
 
BD Am: 12.05.2023 20:17:08 Gelesen: 569805# 10095 @  
Hallo Michael,

toller Beleg mit Massenfrankatur.

Bei folgender Paketkarte vom 22.3.1923 habe ich eine Schwierigkeit.

Um sie zu verstehen und um sie zu erklären habe ich ein Problem mit dem Tarifbuch von Herrn Oechsner.

Bei der Briefpost begann die Portoperiode 13 am 1.3.1923.

Bei der Paketpost steht unter Portoperiode 13 a der neue Tarif erst am am 1.4.1923. Es gibt erstaunlicherweise keine 13 oder 13 b.

War die Portoerhöhung bei Paketen wirklich erst am 1.4.1923 ?

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 12.05.2023 21:37:46 Gelesen: 569732# 10096 @  
@ BD [#10095]

Hallo Bernd,

für die Paketgebührenberechnung empfehle ich Dir Band 57 der Schriftenreihe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde von Paul-Jürgen Hueske. Das Buch ist sehr viel fundierter als die Oechsner-Tabelle, auch wenn es einige Wünsche offenlässt (z.B. stört mich das völlige Fehlen der Postlagergebühren). Hier gibt es die Portoperiode 13 vom 1.3.1923-31.3.1923 und die PP 13 a ab 1.4. bis 30.6.1923. In den unteren Gewichtsklassen sind die Paketgebühren deckungsgleich, erst ab 10 kg aufwärts gab es Änderungen. Außerdem wurde erst in PP 13 a eine 3. Entfernungszone eingeführt. Für Deine Paketkarte ergibt sich danach folgende Gebührenberechnung: Paket bis 3 kg bis 75 km Entfernung 300 Mark X 3 durch "Dringend" + Nachnahme-Vorzeigegebühr 50 Mark + Eilzustellung im Landbestellbezirk 450 Mark = 1.400 Mark, soviel wie an Marken darauf klebt. Im übrigen ist Deine Paketkarte im Buch abgebildet. ;-)

Gruß Michael
 
muemmel Am: 12.05.2023 23:20:33 Gelesen: 569659# 10097 @  
Guten Abend,

hier eine Postkarte quasi aus der Nach-Inflazeit:



Da die Inflationsmarken bis Ende Dezember 1923 aufgebraucht werden konnten, haben wir in der Belege-Datenbank ganz bewusst auch solche mit reinen Rentenpfennigfrankaturen aufgenommen.

Die Karte mit Weihnachtsgrüßen ging am 23.12.23 ab Barmen (Wuppertal gab es damals noch nicht) nach Göteborg in Schweden und wurde portorichtig mit Marken der MiNrn. 339 und 340 frankiert.

Ich wünsche allen noch ein spannendes Wochenende
Mümmel
 
inflamicha Am: 13.05.2023 13:14:19 Gelesen: 569257# 10098 @  
Hallo,

auf diesem Amt gab es gerade überhaupt keine Dienstmarken:



Der Brief des Mecklenburg-Schweriner Amtsgerichts Neukalau an den Herrn Stadthauptkassenbuchhalter (was für ein achtungsgebietender Titel) in Demmin wurde am 31.8.1923 (Letzttag der PP 16) aufgegeben. Das Porto betrug 20.000 Mark. Der Absender frankierte den Brief mangels der eigentlich vorgeschriebenen Dienstmarken mit normalen Freimarken: vorderseitig mit 3mal Mi 261 a, rückseitig wurde ein ganzer Bogen mit 50 Stück der Mi 248 a befestigt, leider seiner Bogenränder "beraubt". Aus Zeitersparnisgründen wurden die rückseitigen Marken mittels Farbstift entwertet.

Ich wünsche ein schönes Wochenende.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 13.05.2023 22:08:01 Gelesen: 568814# 10099 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe einen Wert-Eilbrief zu 500.000 Mark der Portoperiode 01.03. bis 30.06.1923 vom 30.06.1923 aus Leipzig nach Elmau in Oberbayern. Der Brief wurde mit 4.520,00 Mark (Fernbrief 20 -100 g 120,00 Mark, Einschreiben 80,00 Mark, Eilzustellung im Landpostbereich 350,00 Mark und die Versicherungsgebühr zu 4.000,00 Mark also zusammen 4.550,00 Mark) frankiert. Fehlen hier nicht eigentlich noch 30,00 Mark? Ich denke, die 30,00 Mark Marke (untere Reihe links neben der 20,00 Mark Marke) ist "abgefallen". Vielen Dank für Eure Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
erron Am: 14.05.2023 12:56:19 Gelesen: 567992# 10100 @  
Hallo,

aus der Anfangszeit der Inflationsprüfung ist dieser Beleg.



Geprüft wurde er noch in der damals obligatorischen Dreierkommision von Mader, Nawrocki und Polomski. Zusätzlich verewigte ihn Gustav Kobold in seinem Seltenkeitsverzeichnis mit der Nr C 14.

Portogerechte Einzelfrankatur als Fernbrief bis 20 Gramm, frankiert mit der Nr 286 zu 75 Tausend Mark, abgestempelt in Altona am 19.9.1923 und versendet nach Kiel.

mfg

erron
 
inflamicha Am: 14.05.2023 13:33:03 Gelesen: 567963# 10101 @  
Hallo allerseits!

@ Totalo-Flauti [#10099]

Ich glaube nicht dass da eine Marke abgefallen ist, dafür fehlen die entsprechenden Stempelreste auf dem Umschlag. Da die Sendung am Schalter aufgegeben werden musste, wäre eine vorher schon abgefallene Marke sicher aufgefallen. Ich glaube dass es sich um einen Rechenfehler handelte und danach zu wenig frankiert wurde.

Wie schnell man sich verrechnen kann sieht man an meinem gestrigen Beleg. Hier muss es natürlich heißen 25.000 Mark Porto, der Brief wog also mehr als 20 g.

Bei meinem heutigen Beleg stimmt auch was nicht:



Der Wertbrief mit 37 g Gewicht von Dessau nach Magdeburg vom 10.11.1923 (PP 23) hat die Wertangabe 100.000 MM (heißt nicht etwa Michelmark ;-), sondern steht als Abkürzung für Millionen Mark). 100.000 Mio Mark sind also 100 Milliarden Mark- hätte man auch gleich hinschreiben können. Briefporto 1,4 Mrd. Mark, 1 Mrd. Mark Behandlungsgebühr und 2 Mrd. Mark Versicherungsgebühr (20 Mio Mark pro 1 Mrd. Mark Wertangabe) summieren sich auf 4,4 Mrd. Mark Gesamtgebühren. Verklebt sind mit Mi 323 AP (2) und 325 APa (3, dabei eine HT) jedoch nur 3,4 Milliarden Mark- eine ganze Milliarde ist somit "unter den Tisch gefallen". Auch hier gäbe es Stellen, auf denen eine weitere Milliarden-Marke geklebt haben könnte. Aber wie gesagt, die entsprechenden Stempelreste fehlen dafür. Somit handelt es sich wiederum um eine durch Rechenfehler entstandene Unterfrankatur.

Gruß Michael
 
BD Am: 16.05.2023 18:24:09 Gelesen: 566261# 10102 @  
Hallo,

hier fehlen 16 Milliarden 490 Millionen Mark Versicherungsgebühr ?

Wertbrief vom 24.11.1923 74,5 gramm Gewicht von Ostrau nach Köstritz mit 16 Billionen 824 Milliarden 500 Millionen Mark (16 824 500 000 000 Mark) Wertangabe.

In Ostrau auf der Vorderseite 48 Milliarden Mark frankiert und entwertet = 28 Milliarden für Ferbrief bis 100 gr. und 20 Milliarden Mark Einschreiben. Rückseitig 200 Milliarden Mark im 4,5 km. entfernten Stumsdorf ( Bahnhof!) entwertet. Ob nur nachentwertet oder aus Nachbarschaftshilfe nachfrankiert und entwertet ist unklar. 200 Milliarden Mark waren die Versicherungsgebühr für 16 Billionen Mark Wertangabe. Nur was war mit den 824 Milliarden und den 500 Millionen Mark der Wertangabe die 16 Milliarden 490 Millionen Mark an Versicherungsgebühr gekostet hätte. Es ist keine Stelle zu erkennen wo diese mindestens 10 Marken geklebt wurden. Welcher Postbeamte hatte Marken zu 10 oder 20 Millionen Mark am 24.11. noch am Schalter und wie sollte er das Geld wechseln.

Nach Postordnung ist der Brief unterfrankiert.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 16.05.2023 18:31:42 Gelesen: 566249# 10103 @  
Guten Abend,

eine Dachziegel-Massenfrankatur aus der PP 24:



Am 16.11.1923 wurde der Brief vom Amt Oehna (Kreis Schweinitz) an das Amtsgericht Luckau (Lausitz) verschickt. Dienstmarken waren wohl mal wieder nicht vorhanden, deshalb frankierte man mit normalen Freimarken. Der Umschlag hatte seine Schuldigkeit schon einmal getan- innen befindet sich ein Gebühr bezahlt-Stempel sowie der Schalterstempel "HERZBERG (ELSTER) 7.11.23". Gewendet und mit den für das Porto in Höhe von 10 Milliarden Mark nötigen Marken (hier 100mal Mi 321 AWa, rückseitig in sich überlappenden Fünferstreifen verklebt sowie vorderseitigen zehnmal Mi 324 AP) beklebt machte sich der Umschlag also nochmals auf die Reise. Rückseitig sind die Marken nur mit Blaustift entwertet worden.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 16.05.2023 19:10:54 Gelesen: 566216# 10104 @  
@ BD [#10102]

Hallo Bernd,

Ostrau und Stumsdorf sind Endpunkte einer Nebenbahnlinie gewesen. In Stumsdorf wurden die Sendungen in die Hauptlinie Halle-Köthen-Magdeburg umgeladen. In Stumsdorf wurden dann auch die rückseitigen unentwerteten Marken entdeckt und nachgestempelt. Eine Nachfrankierung "aus Amtshilfe" gab es meines Wissens nicht. Die Wertangabe beträgt nur 10 Billionen, nicht 16. Ändert aber nichts, der Brief ist trotzdem unterfrankiert.

Gruß Michael
 

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