@ saintex [#23]

Hier der Erstflug Amsterdam - Lissabon von 2. April 1940 weiter nach den USA

Flug 110 Maschine: Yankee-Clipper
Lissabon - Horta 3.4.; Horta - Pt. Washington 3.4.40. Wetterbedingt wurde Baltimore nicht angeflogen
Postaufkommen: Lissabon ca. 1.500 kg; Horta ca. 1 kg;



Brief mit Einschreiben von sGr + 27 1/2 Cent LP-Zuschlag / 5 Grammavenhage 1.4.40 nach Philadelphia. Gebühr: Brief 12 1/2 Cent + R-Gebühr 15 Cent = 55 Cent.
 

Ab April 1940 wurde nicht mehr Pt. Washington, N;.Y. angeflogen, sondern North Beach, N.Y.

Flug 160 Maschine: Dixie-Clipper
Lissabon Horta 11.7. Horta - North Beach, N.Y. 11. / 12.7.1940
Postaufkommen: Lissabon ca. 235 kg; Horta ca 1 kg

Zuleitung aus Dänemark Aufgabe: Kopenhagen 36 am 2.7.1940



Brief mit Einschreiben. Gebühr: UPU-Brief 30 Öre; Einschreiben: 25 Öre. LP-Zuschlag für 15 Gramm: 3 x 85 Öre. = 3,10 Kronen also um 15 Öre überfrankiert. Geleitet über Deutschland und dort der Postzensur unterzogen. Man hat sich Zeit gelassen.

Ankunft New York 12.7. Chicago - 12. Juli Zustellung Chicago - 13.Juli 1940
 

Ein Schritt zurück: - Flug 154 Maschine: Dixie-Clipper
Lissabon -Horta 4.7.1940 Horta - Bermuda 4. / 5.7. Bermuda - North Beach, N.Y. 5. / 6. 7.1940
Postaufkommen: Lissabon - ca: 590 kg Horta - ca. 1 kg;

Zuleitung aus Spanien Aufgabe: Barcelona 1.April 1940



Brief mit Einschreiben; Gebühr: UPU-Brief 40 Centavos; Einschreiben - 40 Centavos: LP-Zuschleing bis Anfang Juli 4,55 Pesetas
Spanische Militärzensur unter den Ankunftsstempeln nicht lesbar.Bearbeitet New York - 7.7. Zustellung Philadelphia 8.7. 1940
 

Flug 149 Maschine: Atlantic-Clipper
North Beach, N.Y. - Bermuda 25.6.1940; 3 Tage Pause wegen Wellenganges Bermuda - Horta 28. / 29.6.; Horta - Lissabon 29.6.1940
Postaufkommen: New York ca. 600kg; Bermuda ca. 6 kg; Horta ca. 1 kg;

Zuleitung aus Mexico - auf F.A.M. 8 bis Brownsville, Texas im Inlandflugnetz nach New York.



Brief - Aufgabe: Mexico City 22.6.40 Gesamtgebühr: 1,35 Peso; Frankatur: 1 Peso + 20 Cent. + 5 Cent.: Deutsche Zensur.
 

Flug 161 Maschine: Yankee-Clipper
North Beach, N.Y. - Horta 12. / 13.7.1940; Horta -Lissabon 14.7.40
Postaufkommen: New York ca. 1.180 kg; Horta ca. 2 kg:



Brief 30 Cents Aufgabe: Bay Shore, N.Y. 12.Juli 1940 mit LATI nach Rom und DLH nach Hamburg. Keine Postzensur.
 

Flug 163 Maschine: Atlantic-Clipper
North Beach, N.Y. - Horta 14.-15. Juli, Horta - Lissabon 15. Juli 1940
Postaufkommen: New York ca. 585 kg; Horta ca. 1 kg:

Zuleitung aus Guatemala geflogen über F.A.M. 5 über Miami nach New York.



Brief Gebühr: UPU-Brief 6 Centavos LP-Zuschlag 50 Centavos; Frankatur: 2 x 15 Cent. + 2 x 10 Cent. + 3 Cent. + 2 Cent. + 1 Cent.
(Zwangszuschlagmarke als Freimarke verwendet). Deutsche Postzensur e Frankfurt / Main
Zustellung verzögert durch unvollständige Adressierung.
 

Flug 174 Maschine: Yankee-Clipper
Lissabon - Horta 3.8. 40; Horta - North Beach, N.Y. 3.-4.8.1940 Verzögerung durch Motorenprobleme
Postaufkommen: Lissabon ca. 60 kg; Horta ca. 1 kg;

Zuleitung Deutsches Reich



Brief 5 Gramm Gebühr 25 PF. + 40 PF. Aufgabe: Nürnberg 31.7.40: Postkontrolle e Frankfurt / Main; Flug mit DLH nach Rom, mit LATI nach Lissabon
 

Flug 185 Maschine: Yankee-C lipper
North Beach, N.Y. - Horta 18.8.40; 24 Std. Sturm bei den Azoren - Horta - Lissabon 19.8.40;
Postaufkommen: New York ca. 1.160 kg; Horta ca. 1 kg;

Brief USA - Schweiz



Brief 30 Cents Aufgabe: Washington 15. August1940 mit LATI nach Rom und mit Swissair nach Zürich
 

noch ein Beleg zum Flug 185 - Zuleitung aus Mexico

Gesamtgebühr - 1,25 Pesos



Brief Aufgabe: Mexico City 14. August 1940 deutsche Postzensur e Frankfurt / Main
Die Angabe: Via Transpacific hätte nur bis Japan eine Gebühr von 2 Pesos und Landtransit für die Reststrecke erfordert.
 

@ Regis [#47]

Zu dem von Dir in Deinem Beitrag [#47] gezeigten Luftpostbrief habe ich eine interessante Ergänzung. Es handelt sich ebenfalls um eine mexikanische Zuleitung zur Beförderung auf der FAM 18 New York - Lissabon



Der Luftpostbrief wurde am 22.11.1939 in der mexikanischen Hafenstadt Veracruz aufgegeben und ist offensichtlich (vgl. Namensgleichheit) an die Heimatanschrift des Absenders in Hannover gerichtet. Wie sich aus den Absenderangaben auf der Rückseite des Luftpostbriefes ergibt, gehörte dieser zur Crew des Norddeutsche Lloyd Dampfers Columbus. Die Columbus – wie viele damals meinten – „das schönste Schiff des Norddeutschen Lloyd“ befand sich Ende August 1939 auf einer Kreuzfahrt durch die Karibik, an Bord mehrheitlich zahlungskräftige us-amerikanische Passagiere. Aufgrund einer entsprechenden Order der Reederei setzte der Kapitän der Columbus die Kreuzfahrtpassagiere aufgrund der drohenden Kriegsgefahr in Kuba an Land und verlegte nach Veracruz im neutralen Mexiko [1]

Nachdem dort Treibstoff und Proviant ergänzt worden waren, lief die Columbus am 14.12.1939 mit Ziel Deutschland wieder aus, in der Hoffnung, ihren britischen Verfolgern ausweichen zu können. Bereits am 19.12.1939 wurde die Columbus jedoch östlich von Kap Hetteras vor der us-amerikanischen Ostküste von dem britischen Zerstörer Hyperion entdeckt. Um die Kaperung der unbewaffnete Columbus durch das britische Kriegsschiff zu verhindern versenkte die Mannschaft der Columbus ihr Schiff selber nachdem sie es zuvor in Brand gesetzt hatte[2]

Die nachfolgende Aufnahme, die vom Bordfotografen der Columbus, Richard Fleischhut gefertigt wurde, zeigt das dramatische Geschehen am 19.12.1939



Im Vordergrund ein Rettungsboot mit Crewmitgliedern der Columbus, im Hintergrund der brennende Luxus-Liner[3]

Der Luftpostbrief ist mit $1.25 und damit portogerecht frankiert. Bei dem Luftposttarif für mexikanische Luftpost auf der FAM 18 handelte es sich um einen Kombi-Tarif (wie z.B. in den USA üblich), der Auslandsporto und Luftpostzuschlag zu einer einheitlichen Gebühr (combined fee) zusammenfasst und je 5 Gramm Gewicht zu bezahlen war. Die combined fee betrug 1939 zunächst $1.15/5 Gramm und stieg ab August 1939 auf $1.25/5 Gramm[4].

Rückseitig sind drei Verschlusszettel der Devisenkontrolle angebracht. Dies lässt darauf schließen, dass der Brief von der Auslandsbriefprüfstelle Berlin zensiert wurde, da diese bis Ende November 1939 zum Verschließen der zensierten Briefe die Verschlusszettel der Devisenkontrolle als Aushilfe für die normalen Zensur-Verschlussstreifen verwendete[5].

Wolfgang

Quellennachweise

[1]YouTube-Video „Die letzte Fahrt der Columbus“
[2]YouTube-Video Fn. 1
[3]Bildquelle: digit.wdr.de
[4]Sienra Alba, Victor A. Historia Postal y Catálogo del Correo Aéreo en México,México D.F., México 3. Aufl. 2011 Seiten 307, 316; Proud, Edward. B., Intercontinental Airmails Vol. 1 : Transatlantic and Pacific, Heathfield/GB 2. Aufl. 2015 Seite 139
[5]Riemer, Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des II. Weltkrieges durch deutsche Dienststellen, Düsseldorf 1979 Seite 24; Landsmann, Horst Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg 2. Aufl. Norderstedt September 2019 Seite 53
 

@ saintex [#48]

Danke für diesen Beitrag. Hier sieht man, dass wir nicht nur Postgeschichte sammeln, sondern auch Geschichte - sofern wir an Informationen gelangen. Wenn die Information an den Beleg gekoppelt bleibt, ist er in 100 Jahren noch interessant.

Es ist vermutlich Flug 63 mit Atlantic-Clipper Pt. Washington, N.Y. - Bermuda 25.11.39; Bermuda - Horta 25.-26.11.; Horta - Lissabon 26.11.39.
Postaufkommen: New York ca. 1.860 kg; Bermuda ca. 4,8 kg; Horta ca. 3 kg;

Flug 195 Maschine: Yankee-Clipper
North Beach, N.Y. - Horta 2.-3.9.40; Horta - Lissabon 3.9.1940;
Postaufkommen: New York ca. 850 kg; Horta ca. 1 kg:



Brief 30 Cents Aufgabe: Mt. Angel, Oregon 29. August 1940; deutsche OKW-Postkontrolle
 

Flug 202 Maschine: Yankee-Clipper
Lissabon - Horta 19.9.1940; Horta 24 Std. Unterbrechung - hoher Wellengang und Sturm bei den Bermudas. Horta - Bermuda 20.9.;
Bermuda - North Beach, N.Y. 20.9.40
Postaufkommen: nur von Lissabon ca. 955 kg;

Zuleitung aus Olita / Alytus - Wilna-Gebiet Litauische SSR der UdSSR. Das Gebiet wurde 1923 von Polen annektiert und 1940 nach der Eroberung durch die UdSSR an Litauen zurückgegeben. Litauen wurde am 15. Juni 1940 von der UdSSR besetzt und am 21. Juli 1940 als Litauische SSR Teil der Sowjetunion.



Brief mit noch bis 1941 gültigen litauischen Postwertzeichen. Gebühr: UPU-Brief 60 Centu; LP-Zuschlag / 5 Gramm 1 L.itas
Keine Zensurmerkmale, Briefaufgabe möglicherweise offen erforderlich und damit nachweisfrei prüfbar.
 

@ Regis [#50]

Hallo Regis,

was mich bei diesem Brief interessiert ist die Zuleitung nach Lissabon. Etwa 7 Tage hatte der Brief Zeit, nach Lissabon zu gelangen - aber wie ? Das erste Rätsel ist für mich der Anschluss an die Lufthansa aus dem Gebiet. Auf dem Landweg nach Riga, Königsberg oder Bialystok ? Von den drei Orten wäre die Zuleitung nach Berlin möglich.

Normalerweise dann von Berlin über Amsterdam nach Lissabon - auch noch nach der Okkupation im Mai 1940 durch die deutschen Truppen ?

Keine Transitstempel auf der Rückseite ?

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.

Gruß
Detlev
 

@ Detlev0405 [#51]

Die Rückseite ist leer. Meine Annahme: DLH Moskau - Minsk - Bialystok - Berlin. Gesichert ist nichts.

Und auch Einschreiben nützt wenig - R-Brief in die UdSSR kommt in 1941.
 

Flug 210 Maschine: Atlantic-Clipper
Lissabon - Horta 1.10.1940; Horta - Brmuda 2.10. (Sturm vor den Bermudas); Bermuda - NorthBeach, N.Y. 2.10.40
Postaufkommen: Lissabon ca. 523 kg; Horta ca. 2 kg; Bermuda ca. 2 kg;

Zuleitung Böhmen u. Mähren



Brief Gebühr: 2,50 KR. + 5,50 KR / 5 Gramm = 8 KR Aufgabe: Prag 34 am 26.9.40 Postkontrolle e Frankfurt / Main
 

Flug 233 Maschine: Atlantic-Clipper
North Beach, N.Y. - Bermuda 31.10.40; Bermuda - Lissabon 1.11.1940; Horta wurde wegen Sturmes nicht angeflogen.
Postaufkommen: New York ca. 1.712 kg; Bermuda ca. 1 kg;

Zuleitung aus Honduras über die F.A.M. 5



Brief Aufgabe: Amapala 25. Oktober 1940: Gesamtgebühr / 5 Gramm 55 Centavos; deutsche Postkontrolle e Fra nkfurt / Main.
 

Flug 234 Maschine: Atlantic-Clipper dieser musste 4 Tage warten, da in Horta schwere See vorherrschte.
Lissabon - Horta 7.11.40; Horta - Bermuda 7.-8.11.; Bermuda - North Beach, N.Y. 8.11.40
Postaufkommen: Lissabon ca. 1.436 kg Horta ca. 1 kg; Post von Bermuda nach den USA ist mit anderen Fluglinien preiswerter.

Zuleitung Böhmen und Mähren



Brief 25 Gramm - Gebühr: Brief 2,50 KR + Mehrgewicht 1,50 KR + LP-Zuschlag 5 x 5,50 KR. = 31,50 KR. 10 Heller (1 Pfennig) überfrankiert.
Aufgabe: Prag 7 28. Oktober 1940, Postkontrolle e Frankfurt / Main
 

Flug 243 Maschine: Atlantic-Clipper
North Beach, N.Y. - Bermuda 7.12.40; 6 Tage wetterbedingte Unterbrechung; Bermuda - Horta 13.-14.12.; Horta - Lissabon 14.12.1940;
Postaufkommen: New York ca. 5.454 kg; Bermuda keine Sendungen; Horta ca. 8 kg;

3 US-Briefe mit Ziel Schweiz, England und DR / Wien



Brief 30 Cents nach Zürich Aufgabe: Harrison, N.Y. 4. Dezember 1940 ohne Zensur. Brief 30 Cents nach England mit Zensur von Bermuda.



Brief 30 Cents Aufgabe New York 5. Dezember 40 OKW-Zensur e Frankfurt / Main

Erstaunlich ist der Sachverhalt, dass alle 3 Briefe in Bermuda vorlagen, aber nur der Brief nach England zensuriert wurde.
 

Die Wetterverhältnissa, wie Sturm und Wellengang im Atlantik haben den Betrieb der im Wasser startenden und landenden Fluggeräte stark behindert und führten zu vielen Flugunterbrechungen.

Flug 244 Maschine: Atlantic-Clipper
Lissabon - Lissabon 16.12.40 und am 18.12. wetterbedingter Flugabbruch; Lissabon - Horta 21.12.; Bis 30.12. Stop in Horta.
Horta -Bermuda 30.12.; Bermuda - North Beach, N.Y. 30.12.40.

Zuleitung Frankreich Aufgabe: Nizza - Notre Dames 9.12.40



Brief Gebühr UPU-Brief 2,50 FR; LP-Zuschlag 10 FR. Frankatur: 10 FR + 2 x 1 FR + 2 25 Centimes

Noch keine Zensurierung
 

Flug 249 Maschine: Dixie-Clipper
North Beach, N.Y. - Bermuda 26.12.40; 4 Tage wEtterbedingte Pause, Bermuda - Horta 30. - 31.12.40; Horta - Lissabon 31.12.40;
Postaufkommen: New York ca. 2.760 kg; Bermuda ca. 45 kg; Horta ca. 8 kg;

Zuleitung aus Venezuela und USA



Brief 10 Gramm aus Caracas Aufgabe 18.12.40 Gebühr: UPU-Brief 37 1/2 Centavos: LP-Zuschlag 2 x 1,35 Bolivares;
der Brief wurde in Hamilton, Bermuda zensuriert.



Brief 30 Cents Aufgabe: Wakefield, Massachusets 23. Dezember 1940 an eine Jüdin in Dubno, südwestlich von Rowno, Wolhynien, damals von der Sowjetunion erobertes besetztes polnisches Gebiet, heute Ukraine. Keine Zensur.Rückseite leer.
 

Flug 251 Maschine: Atlantic-Clipper
North Beach, N.Y. - Bermuda 4.1.41; wetterbedingte Unterbrechung bis 5.1.; Bermuda - Horta 5.-6.1.; Horta - Lissabon 6.1.41
Postaufkommen: New York ca. 245 kg; Bermuda ca. 9 kg; Horta ca. 3 kg;

Brief mit Einschreiben in die Sowjetunion - in das eroberte bWolhynien



Brief 60 Cents (LP-30 Cents, R-Gebühr eigentlich 15 Cents) Rückseite leer. Wer kann dazu etwas sagen ?
 

Flug 253 Maschine: Yankee-Clipper
North Beach, N.Y. - Bermuda 6.1.41; Bermuda - Lissabon 6.-7.1.41; Horta wurde wegen schlechten Wetters nicht angeflogen;
Postaufkommen: New York ca. 530 kg; Bermuda ca. 11 kg;

Zuleitung aus Panama über die F.A.M. 5



Brief Aufgabe Agencia Postal Panama 30. Dezember 1940; Gebühr: UPU-Brief 5 Centavos; LP-Zuschlag 40 Centavos;
Zwangszuschlag 1 Centavo - mit Freimarke dargestellt: Deutsche Postkontrolle e Frankfurt / Main.
 

@ Regis [#59]

Bei dem Luftpostbrief aus Deinem Beitrag [#59] stellt sich mir zunächst die Frage, wie Du die angeblichen Flugdaten 4.1. bis 6.1.1941 ermittelt hast, obwohl die Frankatur auf der Vorderseite des Briefes – wie bei us-amerikanischen R-Briefen üblich – mit einem stummen Stempel (d.h. ohne Orts- und Datumsangabe) entwertet wurde und der Luftpostbrief auch auf der Rückseite nach Deinen Angaben keine Transit- und/oder Ankunftsstempel aufweist. Bei dieser Ausgangslage bedarf es schon hellseherischer Fähigkeiten, um eine Aussage zu wagen, mit welchem Pan Am-Flug der Luftpostbrief befördert wurde.

Allerdings ist der über Moskau geleitete Luftpost-R-Brief nach meinen Unterlagen bei einem Gewicht bis zu ⅟₂ Unze (ca. 14 Gramm) mit 60 cent portogerecht frankiert. Für Luftpost in die Sowjetunion galt im Januar 1941 nicht der allgemeine Europa-Tarif von 30 cent per ⅟₂ Unze sondern ein spezieller Luftposttarif von 45 cent per ⅟₂ Unze (Portoperiode 1.7.1939 – 24.6.1941). Bei diesem Luftposttarif handelte es sich ebenfalls um eine combined fee, die sowohl das Auslandsporto als auch die Gebühren für die Luftpostbeförderung auf der FAM 18 (New York – Lissabon) und die Weiterbeförderung per Luftpost auf der Strecke Lissabon – Moskau beinhaltete[1]. Hinzu kommt noch die R-Gebühr von 15 cent für Auslandssendungen (Portoperiode 1.12.1925 – 31.1.1945)[2].

Anfang Januar 1941 war – zumindest theoretisch – eine durchgehende Luftpostbeförderung auf der Strecke Lissabon – Moskau möglich. Nach der vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostliste vom 7.10.1940 waren im Januar 1941 sowohl die von der Lufthansa beflogene Strecke Lissabon – Berlin als auch die von Lufthansa und Aeroflot gemeinsam beflogene Strecke Berlin – Moskau mit Luftpostbeförderung in Betrieb [3].

Wolfgang

Quellennachweise

[1] Wawrukiewicz, Anthony S./Beecher,Henry W., U.S. International Postal Rates, 1872-1996, Portland USA 1996 Seite 199
[2] Wawrukiewicz u.a. Fn. 1 Seite 233
[3] Luftpostliste vom 7.10.1940, herausgegeben vom Reichspostministerium Study Paper Reprint Nr. 13 Gelnhausen 2010 (Nachdruck)
 

@ saintex [#61]

Danke für die Info zur Fluggebühr. Der Rest ist Opfer der Altersblödheit. Die Rückseite enthält die Informationen.

Ich weiß nicht, was mich veranlasst hat, die Rückseite für leer zu halten.



Der Stempel 5009 ist eine New Yorker Postzensurnummer.
 

Flug 250 Maschine: Dixie-Clipper
Lisabon - Horta 5.1.41; 4 Tage wetterbedingte Pause; Horte#a - Bermuda 5.-6.1.; Bermuda - North Beach, N.Y. 6.1 1941;
Postaufkommen: Lissabon ca. 2.853 kg; Horta ca. 1 kg; Bermuda ca. 12 kg;

Zuleitung Frankreichmm - Gebühr:



Brief 10 Gramm; Gebühr: UPU-Brief 2,50 FR.; LP-Zuschlag 2 x 12 FR.; Frankatur: 20 FR + 5 FR + 1,50 FR.;
Aufgabe: Marseille 31.12.40