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Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
Das Thema hat 241 Beiträge:
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Journalist Am: 19.10.2023 12:07:35 Gelesen: 21741# 42 @  
@ Richard [#35]

Hallo an alle,

laut Paketda kostet die sogenannte Goldedition mit einer Auflage von 100 Stück übrigens geschlagene 99,90 Euro - was für eine Michelnummer wird das denn dann ?

Viele Grüße Jürgen
 
TeeKay Am: 19.10.2023 14:30:23 Gelesen: 21673# 43 @  
@ Stefan [#38]

"Also doch (bzw. wenig überraschend): der Schwaneberger Verlag vergibt für die Kryptomarke aller Voraussicht nach eine eigene Kataloghauptnummer."

Das ist der Meldung gerade nicht zu entnehmen. Dass die Marke eine Michelnummer bekommt, ist klar, schließlich wird die auch ohne NFT-Anhang erscheinen. Es gibt jedoch gerade keine zweite Nummer für die Marke mit NFT-Anhang. Die darauffolgende Michelnummer ist "Eichhörnchen im Winter".
 
Stefan Am: 19.10.2023 20:15:16 Gelesen: 21589# 44 @  
@ TeeKay [#43]

Das ist der Meldung gerade nicht zu entnehmen. Dass die Marke eine Michelnummer bekommt, ist klar, schließlich wird die auch ohne NFT-Anhang erscheinen. Es gibt jedoch gerade keine zweite Nummer für die Marke mit NFT-Anhang.

Bei der geplanten Mi-Nr. 3801 handelt es sich um die selbstklebende Variante, siehe Zitat aus Beitrag [#38]:

3801: Historische Bauwerke Deutschlands: Brandenburger Tor (160 C), selbstklebend mit Krypto-Komponente, nur als Einzelmarke

Soweit den bisherigen Meldungen entnehmbar, sollte lediglich die selbstklebende Ausgabe den NFT-Anhang enthalten, nicht zusätzlich die nassklebende Ausgabe.

Gruß
Stefan
 
Richard Am: 20.10.2023 09:13:09 Gelesen: 21466# 45 @  
@ Journalist [#42]

Kryptomarke in Gold-Edition kostet 99,90 Euro

(http://www.paketda.de ) - DAS wird die teuerste Briefmarke Deutschlands: Am 2. November 2023 bringt die Deutsche Post eine Gold-Edition ihrer Kryptobriefmarke heraus. Stolzer Stückpreis: 99,90 Euro!

Der Preis sollte eigentlich noch geheim bleiben, doch Paketda hat ihn im Onlineshop der Deutschen Post entdeckt:



Die extrem teure Briefmarke erscheint in einer Auflage von lediglich 100 Stück. Jede Marke ist durchnummeriert von 1 bis 100.
 
Frankenjogger Am: 20.10.2023 10:27:32 Gelesen: 21437# 46 @  
@ Richard [#45]

"DAS wird die teuerste Briefmarke Deutschlands: ... Stolzer Stückpreis: 99,90 Euro!"

Wirklich? Gab es nicht Automatenmarken bis 99,95 €? Oder war das noch zur DM-Zeit?

Viele Grüße,
Klemens
 
Journalist Am: 20.10.2023 13:20:58 Gelesen: 21370# 47 @  
@ Frankenjogger [#46]
@ Richard [#45]

Hallo Klemens und an alle,

ja es gab zeitweilig mal ATM mit hoher Nominale, die waren aber voll frankaturgültig für die aufgedruckte Summe.

Wenn ich es aber richtig verstehe, kostet die Kyptomarke in Gold-Edition zwar 99,90 Euro - der reine Frankaturwert beträgt aber nur 1,60 Euro !

Kein schlechter Gewinn für die Deutsche Post - und erneut meine Frage welche Michel-Nummer bekommt dann diese Variante ?

Viele Grüße Jürgen
 
Stefan Am: 20.10.2023 13:38:32 Gelesen: 21361# 48 @  
@ Journalist [#47]

Wenn ich es aber richtig verstehe, kostet die Kyptomarke in Gold-Edition zwar 99,90 Euro - der reine Frankaturwert beträgt aber nur 1,60 Euro !

Soll diese Goldmarke überhaupt frankaturgültig werden? Oder handelt es sich hier wieder um ein Spielchen à la Goldmarke Motiv "Schloss Neuschwanstein" von 2022 [1]?

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?CP=0&ST=17545&F=1&page=0
 
Jürgen Häsler Am: 20.10.2023 18:25:58 Gelesen: 21279# 49 @  
@ Journalist [#47]
@ Stefan [#48]

Hallo an alle,

nochmals zur Klarstellung. Nach den mir vorliegenden Informationen gilt:

Mi-Nr. 3796 Brandenburger Tor nassklebend, 80.000 10er-Bogen, also 800.000 Stück, wird im Abonnement ausgeliefert.

Mi-Nr. 3801 Brandenburger Tor selbstklebend, 250.000 Stück, nur im Booklet (darf als Markenset mit nur 1 Postwertzeichen betrachtet werden), wird nicht im Abonnement ausgeliefert, sondern nur nach Einzelbestellung.

Unter dem Begriff "Kryptomarke" versteht man die Kombination aus der im Booklet enthaltenen "stinknormalen" selbstklebenden Briefmarke "Brandenburger Tor" und dem im Booklet enthaltenen Non-Fungible Token, mit dem der Käufer des Booklets sich ein digitales Abbild der Marke (in der Blockchain Polygon) in seine Wallet laden kann.

Die Kryptomarke selbst erhält also keine eigene Michelnummer. Katalogisiert werden sollte die Marke Mi-Nr. 3801 in allen üblichen Erhaltungsformen (postfrisch, gestempelt, FDC, etc) sowie das Booklet selbst, da es aus meiner Sicht ein "Markenset" ist.

Die "Gold-Edition" Brandenburger Tor für EUR 99,90 entspricht den "Goldbriefmarken" "Neuschwanstein" (Auflage 1000 Stück) und Zeche Zollverein (immer noch lieferbar, Auflage 500 Stück). Deren Verkaufspreis war/ist EUR 49,50.

Im Gegensatz zu den bisherigen Goldmarken ist die Goldmarke "Brandenburger Tor" einzeln nummeriert (Auflage 100). Sie ist wie die anderen Goldmarken nicht frankaturgültig.

Und bitte postet ALLES, was ihr wisst, auf den Philaseiten. Ich habe das Thema "Kryptomarke" auf die Tagesordnung der Regionaltagung am 04. November 2023 gesetzt und muss meinen Vereinsvorsitzenden Rede und Antwort stehen können.

Besten Dank für Eure Mithilfe im Voraus.
 
Jürgen Häsler Am: 20.10.2023 21:17:54 Gelesen: 21188# 50 @  
Fluch oder Segen ?
Abzocke oder kluges Investment ?
"Toxischer Sondermüll" oder bahnbrechende Innovation ?


An der Kryptomarke der Deutschen Post AG scheiden sich die Geister. Sie hält nicht nur die Öffentlichkeitsarbeitsarbeiter von BDPh und Landesverbänden auf Trab, die mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Info-Beiträgen und "Stellungnahmen" kaum hinterherkommen. Schließlich sickern die Informationen nur portionsweise über die Website der Postphilatelie und andere Kanäle nach außen. "Kryptos" heißt auf Griechisch sinngemäß das "Verborgene, Geheime". Da muss der Name wohl Programm sein.

Anfangs habe ich diesen Beitrag noch aktualisiert und "umgeschrieben", jetzt geht er mitten in der Bestellphase der Kryptomarke "halbfertig" raus, potentielle spätere "shitstorms" hin oder her.

Die Ursprungsfassung lautete wie folgt:

Nun kommt sie also - die erste Krypto-Marke der Deutschen Post AG.

Ich bin gespannt und neugierig. Auch ich gehöre zu denjenigen, die schon Kritisches zur "Crypto-Abzocke" bei unseren Nachbarländern Österreich, Schweiz und Liechtenstein verfasst haben. Getragen wird meine Kritik von der Sorge, dass mit diesen Marken eine "Preisblase" geschaffen wird, deren (unvermeidbares) Platzen der gesamten Philatelie schaden könnte.

Allerdings verschaffen Kryptomarken der (modernen) Philatelie mediale Aufmerksamkeit, und diese Aufmerksamkeit nutzt der Philatelie zweifellos genauso, wie es "Rekordzuschläge" bei Auktionen von Raritäten der klassischen Sammelgebiete tun.

Also warten wir mal ganz gelassen ab, was die Deutsche Post AG uns da anbietet.


Wenn ab 14. Oktober "vorbestellt" werden kann, hat man ja knapp 3 Wochen Zeit, die Verkaufsmenge der Nachfrage anzupassen, damit zumindest diese eine Neuausgabe spätestens zum Ausgabetag ausverkauft (und bitte wirklich "ausverkauft" !) ist. Wer den Newsletter der Postphilatelie nicht abonniert hat oder sich aus anderen Quellen (wie die PhilaSeiten, Fachzeitschriften oder Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften) informiert, verpasst die "Erstausgabe" und damit sind (zumindest anfangs) steigende Preise "vorprogrammiert". Wie stark, hängt sicher auch vom Abgabepreis der Kryptomarke und der Verkaufspraxis ab. Werden die vorbestellten Mengen bei der "Zuteilung" gekürzt ?


So lautete noch die Erstfassung meines Beitrages.

Inzwischen wissen wir den Verkaufspreis:
EUR 1,60 Porto + EUR 8,30 Gewinnzuschlag für die Deutsche Post AG macht EUR 9,90. Selbstklebend im Booklet, bei Auflage 250.000 Stück, Kryptoteil getrennt von der frankaturgültigen Briefmarke.


EUR 8,30 mal 250.000 Stück = 2.075.000 Zuschlag für die Deutsche Post AG.
Und wieviel Leistung die Deutsche Post AG für das Porto von EUR 400.000 (EUR 1,60 mal 250.000) erbringen muss, ist unklar.

Die Abonnenten hingegen sollen mit der zeitgleich erscheinenden nassklebenden Marke beliefert werden, auch die erscheint mit einer neuen Minimalauflage von 800.000 Stück im nassklebenden Zehnerbogen, also gibt es davon auch "nur" 80.000 Zehnerbogen.

Ob die Deutsche Post verschiedene Seltenheitsstufen anbieten wird, ist aktuell unbekannt.

Kryptomarken unserer Nachbarländer stellen ja teilweise auch eine Art "Lotterie" dar, da die verkauften Marken eine unterschiedliche Seltenheit besitzen.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob sich die Deutsche Post AG sich die Ausgabe solcher "Lotterie-Krypto-Marken" genehmigen lassen müsste.

„Öffentliche Glücksspiele dürfen in Deutschland nur mit Erlaubnis der zuständigen deutschen Behörde veranstaltet oder vermittelt werden. Das Veranstalten oder Vermitteln ohne diese Erlaubnis (unerlaubtes Glücksspiel) ist verboten“ (vgl. insbesondere § 4 Abs. 1 und 5 Glücksspielstaatsvertrag 2021 – GlüStV 2021 –). „Auch Werbung für unerlaubte Glücksspiele ist verboten“, § 5 Abs. 7 GlüStV 2021.

Gegen das unerlaubte Glücksspiel wird aufsichtlich vorgegangen. Wer ohne die erforderliche Erlaubnis öffentliche Glücksspiele in Deutschland anbietet, kann sich darüber hinaus strafbar machen. Dies gilt auch unabhängig davon, ob der Antrag auf Erteilung einer glücksspielrechtlichen Erlaubnis grundsätzlich genehmigungsfähig wäre (vgl. BGH, Urteil vom 27. Februar 2020 – 3 StR 327/19).

So lautet der Text auf der Internet-Startseite der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder - Anstalt des öffentlichen Rechts [1]

Mein Eindruck ist, dass so manche "Postverwaltung" unserer Nachbarländer mit dem Verkauf von Kryptomarken ein "Glücksspiel" betreibt. Da kein Geld und keine Sachpreise zu gewinnen sind, mag das formal weder eine Lotterie, noch eine Tombola sein. Der "Gewinn" liegt im "Glücksspiel-Los" selbst, und dann ist das vermutlich auch nicht genehmigungspflichtig. Auch deshalb bin ich sehr gespannt, wie die erste Deutschland-Krypto-Marke "ausfällt".

[1] https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/


Auch das ist Schnee von gestern. Glücksspiel gibt es bei der Kryptomarke der Deutschen Post AG nicht.
Also folgt jetzt ein (bewusst zugespitztes Pro und Contra)

Pro:

Endlich mal was Neues. Und endlich mal was für die Jugend.
Crypto Stamp, Non-Fungible Token (NFT), Block Chain, ciphers (engl. Chiffre/Ziffer/Schlüssel/Verschlüsselung), Wallet (digitale Brieftasche), MetaMask Wallet, Proof-of-Stake, FAQ, soviel schickes Englisch war noch nie.

Beste Chancen also, dass der "altbackene" Briefmarkensammler "abgehängt" wird und die Jugend das Feld "erobern" kann. Und Nachwuchs brauchen wir doch dringend, oder ?

Kein Wunder also, dass die Öffentlichkeitsarbeiter der Verbände die Krypto-Marke "bejubeln".

Und was soll das Gejammere über eine Marke mit EUR 1,60 + EUR 8,30 Zuschlag ? Ist ja nur gut das Fünffache des Frankaturwertes an Zuschlag. Ist das wirklich eine "philatelieschädliche" Emission ?

Zur Erinnerung:

Deutsches Reich Mi-Nr. 750 aus dem Jahre 1940 zu "Helgoland 50 Jahre deutsch" (anlässlich des 50. Jahrestages des Helgoland-Sansibar-Vertrages zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien)
6 Pfennig + 94 Pfennig Zuschlag. Mehr als das Fünfzehnfache.
Bis wir hier das Niveau der Nationalsozialisten erreichen, ist noch viel Luft nach oben.

Contra:
Was für eine Abzocke.
Die Post verkauft EUR 1,60-Briefmarken für EUR 9,90.
Wir wissen doch alle ganz genau, dass die NFTs nichts wert sind, oder bestehen an dieser Erkenntnis noch ernsthafte Zweifel ?
Und dann das ganze Englisch. Muss das wirklich sein?
Nonfandschibältöukän ? Was soll das sein ?
Heiße Luft aus Nullen und Einsen.
Und der "Kooperationspartner" ciphers.me ?
Ciphers sind wohl Schlüssel oder Verschlüsselungstechniken.
Und dann der sanfte Hinweis der Post auf das "energieeffiziente" "proof of stake"-Verfahren, das tatsächlich weniger Energie "frisst" als das "proof of work"-Verfahren.
Erspart uns die Diskussion darüber, wieviel Rechenleistung für den "Crypto-Mist" zusätzlich benötigt wird und welche CO2-Emissionen damit verbunden sind.

Meine Meinung dazu ?

Ist noch in Arbeit, Verzeihung "in progress", natürlich.
 
saeckingen Am: 20.10.2023 22:26:26 Gelesen: 21153# 51 @  
Wenn ich das alles so überlege, dann gibt die Deutsche Post keine Kryptomarke heraus. Der Zudruck im Heftchen enthält einen Code, nicht aber die Marke. Das unterscheide sie doch grundlegend von den Kryptomarke unserer Nachbarländer. Also eigentlich nichts neues - Zudrucke in Markenheftchen gab es schon vor über 100 Jahren.

Die Marke ist also eine ganz gewöhnliche selbstklebende Parallelausgabe zu eine nassklebenden Marke, die allerdings nur zu einem Vielfachen des Nominalwertes angeboten wird. Auch das unterscheidet sie von den tatsächlichen Kryptomarken unserer Nachbarländer - diese wurden zum Frankaturwert verkauft.

Eine Zuschlagsmarke ist es auch nicht, auf diesen ist der Zuschlag angegeben und das Geld ist für einen guten Zweck.

Wer an dem Stück Interesse hat, soll es kaufen, das Produkt ist aber nicht für den postalischen Gebrauch gedacht und wird wohl auch von niemandem zur Frankatur von Bedarfspost gekauft. Also ein reines Produkt für Sammler, wie die sonstige "Kartonphilatelie".

Grüße
Harald
 
rosteins69 Am: 21.10.2023 00:23:50 Gelesen: 21124# 52 @  
Wo liegt eigentlich das Problem? Die Deutsche Post bedruckt ein paar Papierbogen mit Farbe. Wer einen gezähnten Schnipsel davon kaufen möchte, der soll das tun. Wer nicht, der nicht.

[Letzter Satz redaktionell entfernt am 21.10. um 10:02 Uhr als nicht zulässig]
 
Koban Am: 21.10.2023 02:21:17 Gelesen: 21112# 53 @  
@ rosteins69 [#52]

Wo liegt eigentlich das Problem?

Die Frage gebe ich mal an Dich zurück, denn bis zu Deinem letzten Satz ging es hier bislang doch recht sachlich zu.

Gruß,
Koban
 
DL8AAM Am: 21.10.2023 07:55:52 Gelesen: 21050# 54 @  
@ saeckingen [#51]

Also ein reines Produkt für Sammler, wie die sonstige "Kartonphilatelie".

Richtig, das einzige echte Problem haben eigentlich nur Sammler nach MICHEL-Nummern, denn der Michel hat in seiner Systematik den "Fehler" (Wertfrei gemeint!) gemacht, dass nassklebende und selbstklebende Versionen der "gleichen" Ausgabe eine eigene Hauptnummer bekommen (haben) - und eben nicht nur abc-Unternummern.

Das war eine reine "interne" Entscheidung von Michel, die je nach Betrachtungsweise Sinn oder keinen keinen Sinn macht. Bisher war das ja auch nie ein echtes Problem. Jetzt wird das aber zu einem, denn die selbstklebende Variante (wenn es so kommen sollte) gibt es wohl nur als "(Ein-) Markenset" oder eher als "Pseudo-Block" - und nur in der "Kryptoeinheit". Ansonsten wäre das nichts anderes, als jedes andere Produkt der Kartonphilatelie, die jeder kaufen kann, der Spass daran hat. Aber so "zwingt" die Post, die "traditionellen Michelnummern-Sammler" zum Kauf - oder zum Bruch mit ihrer Sammelungsidee, dass ist das Problem, das vielleicht u.U. sogar zum Problem für die Philatelie werden könnte.

Ich selbst glaube nicht daran, denn die allermeisten aktiven Philatelisten haben sich sowieso schon lange von der strengen "Michel-Komplettsammlungsidee" veranschiedet. Die Michelnummer ist für "uns" nur noch eine Systematik für die Ansprache, für die Benennung einer Briefmarke, weniger für eine Vollständigkeitsliste.

Für "uns" dürfte das also kein Problem darstellen. Wir dokumentieren das Tun der Post, wenn wir wollen und Spass dran haben - auch Kryptos, oder eben auch nicht, im Gegensatz zu den letzten verbliebenen "Casuals", den Komplettsammlern mit Abo-Bezug. Denen fehlt die Hauptnummer in ihrer "100-Jahre-Vollständigsammlung" - und wer weiss wie viele deshalb "hinwerfen"? Denn wir können sicher davon ausgehen, falls die Post mit dieser Ausgabe kommerziell erfolgreich "durchkommt", dass mehr Parallelausgaben (mit eigener Michel-Hauptnummer) kommen. Ich gehe mal davon aus, dass die Mehrzahl der Abo'isten auf (Michel-) Vollständigkeit sammeln. Kündigen deshalb u.U. mehr ihr Abo (da fehlt die "Krypto-Hauptnummer"), als Krypto-Extrabesteller nachrücken? Das bzw. die Hauptnummer ist das eigentliche Problem - für uns und auch für die Post.

Beste Grüße
Thomas
 
Journalist Am: 21.10.2023 09:02:17 Gelesen: 20999# 55 @  
@ Jürgen Häsler [#49]

Hallo Jürgen und an alle,

bezüglich der "Gold-Edition" Brandenburger Tor machst Du folgende Aussagen:

Die "Gold-Edition" Brandenburger Tor für EUR 99,90 entspricht den "Goldbriefmarken" "Neuschwanstein" (Auflage 1000 Stück) und Zeche Zollverein (immer noch lieferbar, Auflage 500 Stück). Deren Verkaufspreis war/ist EUR 49,50.

Im Gegensatz zu den bisherigen Goldmarken ist die Goldmarke "Brandenburger Tor" einzeln nummeriert (Auflage 100). Sie ist wie die anderen Goldmarken nicht frankaturgültig.


Dazu folgende Ergänzung bzw. Anmerkungen von meiner Seite:

Bei der von der von der Deutschen Post als "Goldbriefmarken" angebotenen Marken handelt es sich um keine echten Briefmarken, sondern um dünne Kunststoffblättchen, die leicht mit Gold bedampft sind und bei denen es sich aus meiner Sicht eher um eine "wertlose Medaille" als um eine tatsächliche Briefmarke handelt.

Der Sprachgebrauch der Deutschen Post und deren Anpreisung ist aus meiner Sicht irreführend und grenzwertig ist der Beschreibung und Angebotsanpreisung, eventuell sogar unterhalb einer juristischen irreführenden Gürtellinie, die im Falle einer Klage vermutlich für die Post nach hinten los gehen könnte, aber dies nur hier am Rande.

Die von der Post nun angebotene Gold-Edition" Brandenburger Tor mit einer Nummerierung dürfte aus meiner Sicht leider etwas anderes sein.

Technisch ist es für die Post kein Problem, die ersten 100 gedruckten Marken mit fortlaufender Frankier-ID in entsprechend gekennzeichnete Booklets zu kleben und diese dann als sogenannte "Gold-Edition" zu verkaufen.

In Essen wurde im Rahmen eines Vortrags von Herrn Bernd Meyer bei einer Anfangsfrage als kleiner Gewinn eine ähnliche Karte mit dem Hinweis abgegeben, das es sich hier um die 6. gedruckte Marke dieser Briefmarke handelt und dies wurde durch das Auslesen des Matrixcodes auch demonstriert.

Mein Verdacht ist daher, das es sich bei dieser sogenannten "Gold-Edition" um die ersten 100 selbstklebenden Marken mit entsprechender Frankier-ID handelt, die für diese Produktion abgezweigt wurden. Feststellen werden wir dies aber natürlich erst endgültig nach der Auslieferung dieses Produktes ? In diesem Fall wären die entsprechenden Marken aber doch frankaturgültig!

Soweit meine Anmerkungen bzw. Ergänzungen zu diesem Teil.

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Häsler Am: 21.10.2023 20:44:23 Gelesen: 20882# 56 @  
@ Journalist [#101]

In Essen wurde im Rahmen eines Vortrags von Herrn Bernd Meyer bei einer Anfangsfrage als kleiner Gewinn eine ähnliche Karte mit dem Hinweis abgegeben, das es sich hier um die 6. gedruckte Marke dieser Briefmarke handelt und dies wurde durch das Auslesen des Matrixcodes auch demonstriert.

Mein Verdacht ist daher, das es sich bei dieser sogenannten "Gold-Edition" um die ersten 100 selbstklebenden Marken mit entsprechender Frankier-ID handelt, die für diese Produktion abgezweigt wurden.


Hallo Jürgen,

vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag.

Deine Schilderung passt wunderbar zu der Info, die ich heute von einem anderen Sammler erhalten habe.

Er meint, dass die Goldedition der Kryptomarke

1. die selbstklebenden Marken mit der laufenden Nummer 000.001 bis 000.100 (von den insgesamt 250.000 Stück) enthält,
2. das Booklet der Gold-Edition sich im Design von der "Normalvariante" unterscheidet (ergäbe dann wohl eine andere "Michel-Unternummer" für das Booklet) und
3. das digitale "Abbild" der Marken via NFT ein anderes wäre als bei der Normalvariante.

Ob das alles stimmt, kann ich natürlich überhaupt nicht beurteilen.

Ich weiß allerdings, dass bei Ciphers.me eine Handelsplattform für "phygitals" (dt. Phygitale, Kunstwort aus engl. physical und digital) entsteht. Phygitale sind digitale Zwillinge eines physischen Objekts. Auf Ciphers.me können und sollen auch die digitalen Abbilder der Kryptomarken der deutschen Post gehandelt und getauscht werden.

Insofern ist es durchaus denkbar, dass die Käufer der EUR 99,90 teuren Gold-Edition ein anderes Phygital bekommen als die Käufer der restlichen 249.900 Kryptomarken.

Feststellen werden wir dies aber natürlich erst endgültig nach der Auslieferung dieses Produktes ? In diesem Fall wären die entsprechenden Marken aber doch frankaturgültig!

Ja, das MUSS festgestellt werden, was in dieser Gold-Edition enthalten ist. Ich werde mich deshalb darum bemühen, ein Exemplar der Gold-Edition zu ergattern.
 
bignell Am: 21.10.2023 20:52:38 Gelesen: 20872# 57 @  
@ Jürgen Häsler [#102]

das digitale "Abbild" der Marken via NFT ein anderes wäre als bei der Normalvariante

Hallo Jürgen,

naheliegend das Brandenburger Tor in Gold.

Liebe Grüße,
harald
 
Jürgen Häsler Am: 21.10.2023 21:00:32 Gelesen: 20864# 58 @  
Hallo an alle,

um die teilweise recht komplexe Materie "Krypto-Marke" leichter verständlich zu machen, schreibe ich ein Handout für unsere Vereine zur Krypto-Marke der Deutschen Post AG. Schaut Euch bitte dieses Glossar zur Krypto-Marke der Deutschen Post mal an und wenn Ihr grobe Fehler entdeckt, bitte ich um Rückmeldung.

Handout (Handreichung) zur Krypto-Marke der Deutschen Post AG zur Erläuterung der verwendeten Fachbegriffe

Glossar (Wörterverzeichnis mit Erklärungen)


engl. crypto stamp (dt. Krypto-Briefmarke)
"cryptos" ist Griechisch und bedeutet wörtlich übersetzt "verborgen/geheim".
Eine Kryptobriefmarke enthält also neben der herkömmlichen Funktion als Briefmarke (zur Vorauszahlung eines Postentgeltes) einen "verborgenen" Teil bzw. eine "verborgene" Funktion.

engl. non-fungible token (NFT) (dt. nicht-austauschbare (Wert-)Marke/Wertgegenstand)
Die (selbstklebende) Kryptobriefmarke der Deutschen Post AG wird in einem Booklet (dt. Broschüre/Heft) ausgegeben. In diesem Booklet sind Zugangsdaten enthalten, die dem Besitzer der Kryptomarke den Zugriff auf ein digitales Abbild der jeweiligen herkömmlichen Briefmarke (eine Art "Kunstwerk") ermöglicht. Dieser "Krypto-Teil" der Briefmarke ist der NFT.
Der NFT ("Kryptowert") ist nicht teilbar, nicht austauschbar und existiert nur ein einziges Mal.
Der NFT repräsentiert üblicherweise eine URL auf eine Mediendatei im Internet. Eine URL (engl. Uniform Resource Locator, dt. einheitlicher Ressourcenverorter) ist ein Link (dt. Verbindung) zu einer Website im Internet.

engl. wallet (dt. Geldbeutel)
Eine Wallet ist ein (digitaler) Geldbeutel, in der die virtuellen Objekte gespeichert werden können, die mit Hilfe der NFTs erworben wurden.

engl. Ciphers.me (dt. wörtlich, "verschlüssle mich")
ist der Kooperationspartner der Deutschen Post AG bei der Kryptomarke. Ciphers.me ist ein Gemeinschaftsunternehmen von PROxID, Concordium und Royal Joh. Enschedé.
Royal Joh. Enschedé druckt die Briefmarken und macht die Designs für die digitalen "Kunstwerke".
PROxID liefert die Technologie für das Kaufen, Sammeln und Handeln.
Concordium steuert die "supersichere" Concordium-Blockchain mit ID-Framework-Technologie sowie die Polygon-Blockchain bei, die für die Krypto-Marke "Brandenburger Tor" verwendet wird.

engl. blockchain (dt. Blockkette)
Eine Blockchain ist eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen in einzelnen Blöcken. Neue Blöcke werden nach einem Konsensverfahren erstellt und mittels kryptographischer Verfahren an eine bestehende Kette angehängt. Zur Reduzierung des Energieverbrauchs nutzt die Deutsche Post als Konsensverfahren das "Proof of Stake"-Verfahren anstatt des häufig noch verwendeten "Proof of Work"-Verfahrens. Details hierzu sprengen jedoch den Rahmen dieses Handouts.

engl. frequently asked questions (FAQs) (dt. häufig gestellte Fragen)
FAQs samt Antworten finden sich auf der Website der Deutschen Post unter https://www.deutschepost.de/de/k/kryptomarke.html
 
Jürgen Häsler Am: 22.10.2023 18:02:38 Gelesen: 20677# 59 @  
@ DL8AAM [#54]

Richtig, das einzige echte Problem haben eigentlich nur Sammler nach MICHEL-Nummern, denn der Michel hat in seiner Systematik den "Fehler" (Wertfrei gemeint!) gemacht, dass nassklebende und selbstklebende Versionen der "gleichen" Ausgabe eine eigene Hauptnummer bekommen (haben) - und eben nicht nur abc-Unternummern.

Das war eine reine "interne" Entscheidung von Michel, die je nach Betrachtungsweise Sinn oder keinen keinen Sinn macht. Bisher war das ja auch nie ein echtes Problem. Jetzt wird das aber zu einem, denn die selbstklebende Variante (wenn es so kommen sollte) gibt es wohl nur als "(Ein-) Markenset" oder eher als "Pseudo-Block" - und nur in der "Kryptoeinheit". Ansonsten wäre das nichts anderes, als jedes andere Produkt der Kartonphilatelie, die jeder kaufen kann, der Spass daran hat. Aber so "zwingt" die Post, die "traditionellen Michelnummern-Sammler" zum Kauf - oder zum Bruch mit ihrer Sammelungsidee, dass ist das Problem, das vielleicht u.U. sogar zum Problem für die Philatelie werden könnte.


Hallo Thomas,

Du hast hier das "Problem" in brillanter Weise analysiert. Eigentlich habe ich Deiner Analyse nichts hinzuzufügen.

Die Entscheidung von MICHEL, für die selbstklebenden Parallelausgaben eine eigene "Hauptnummer" zu vergeben, kann man durchaus nachvollziehen. Teilweise waren die Motive beider Ausgaben zwar identisch, das Markenbild bei der selbstklebenden aber deutlich kleiner als bei der nassklebenden Variante. Auch die Zähnung der selbstklebenden Variante trägt dazu bei, dass man die selbstklebenden Marken als "eigenständig" betrachten kann.

Ich selbst glaube nicht daran, denn die allermeisten aktiven Philatelisten haben sich sowieso schon lange von der strengen "Michel-Komplettsammlungsidee" veranschiedet. Die Michelnummer ist für "uns" nur noch eine Systematik für die Ansprache, für die Benennung einer Briefmarke, weniger für eine Vollständigkeitsliste.

Auch hier liegst Du aus meiner Sicht richtig. Die meisten "fortgeschrittenen" Sammler dürften sich von der Idee der "MICHEL-Komplettsammlung" bereits verabschiedet haben.

Für "uns" dürfte das also kein Problem darstellen. Wir dokumentieren das Tun der Post, wenn wir wollen und Spass dran haben - auch Kryptos, oder eben auch nicht, im Gegensatz zu den letzten verbliebenen "Casuals", den Komplettsammlern mit Abo-Bezug. Denen fehlt die Hauptnummer in ihrer "100-Jahre-Vollständigsammlung" - und wer weiss wie viele deshalb "hinwerfen"? Denn wir können sicher davon ausgehen, falls die Post mit dieser Ausgabe kommerziell erfolgreich "durchkommt", dass mehr Parallelausgaben (mit eigener Michel-Hauptnummer) kommen. Ich gehe mal davon aus, dass die Mehrzahl der Abo'isten auf (Michel-) Vollständigkeit sammeln. Kündigen deshalb u.U. mehr ihr Abo (da fehlt die "Krypto-Hauptnummer"), als Krypto-Extrabesteller nachrücken? Das bzw. die Hauptnummer ist das eigentliche Problem - für uns und auch für die Post.
Genau das ist die spannende Frage, auf die wir aber bald eine Antwort bekommen werden. Wie reagieren die "MICHEL-Komplettsammler" auf die Krypto-Marke der Deutschen Post AG und werden dadurch neue Sammlerschichten erschlossen ?


Du kannst auch eine interessante Gegenfrage stellen.

Was hat die Marketing-Abteilung der Deutschen Postphilatelie dazu bewogen, bei der ersten "Deutschland"-Kryptomarke den Krypto-Teil formal von der "herkömmlichen" Marke abzutrennen und in einem Booklet gemeinsam unterzubringen ?

Aus meiner Sicht ist das ein strategisch sehr gelungener Schachzug. "Klassische" Sammler der selbstklebenden Variante (wie auch ich selbst) erhalten ZWINGEND
ein NFT. Viele Sammler werden sich bei der Plattform Ciphers.me anmelden, ihr NFT abrufen und eine Wallet dort einrichten.

Durch den Betrieb dieser Handelsplattform wird sich ein Preis am Markt bilden. Die Phygitale (digitale Kunstwerke) erhalten also eine Bewertung durch Angebot und Nachfrage.

Umgekehrt besteht die begründete Hoffnung, dass Sammler der jüngeren Generation (die einen starken Bezug zur "digitalen Welt" haben) beginnen, sich für den "physischen Teil" ihrer auf Ciphers.me gehandelten Phygitale zu interessieren. Das sind nämlich die "klassischen" Briefmarken. Und da jedes Phygital als digitaler Zwilling eines physischen Objekts nur ein einziges Mal existiert, sind beide miteinander verbunden. Können aber voneinander getrennt verkauft bzw. getauscht, jedoch auch wieder in einer Hand vereint werden.

Wichtig ist, dass wir die Jugend dort "abholen", wo sie sich befindet, nämlich in der digitalen Welt. So können wir der Jugend die "alte" analoge Welt näherbringen und versuchen, den "klassischen" Sammlern den Einstieg in die "virtuelle", digitale Welt näherzubringen.

Falls das funktioniert, wird es dem Sammeln von Briefmarken einen starken Impuls geben.

Und wie Eric Scherer in [#19] richtigerweise festgestellt hat, braucht der "Kryptomarkt" eine Anschubfinanzierung. Wenn die Deutsche Post AG also einen Teil ihrer ca. 2 Millionen Euro, die sie beim Verkauf der 250.000 Kryptomarken als "Aufgeld" erlöst, in den Betrieb einer (zunächst kostenlosen) Handelsplattform Ciphers.me investiert, dann ermöglicht sie dadurch die Entstehung einer neuen Form des Sammelns.

Und wenn sich am Ende zeigt, dass ein Phygital der ersten Krypto-Marke "Brandenburger Tor" nur 2 Cent wert ist und keine EUR 8,30, dann ist das eben so.
 
Richard Am: 23.10.2023 09:27:00 Gelesen: 20500# 60 @  
Die Crypto Raritäten können an Wert gewinnen

Der Cryto-Guru [1], einer der vielleicht bald vielen Dienstleister, schreibt:



Die Deutsche Post plant eine ganze Reihe an Krypto Stamps mit historischen deutschen Bauwerken als Motiv. Von jeder Serie wird es nur eine bestimmte Anzahl an Briefmarken und NFTs geben. Durch die Rarität kann die Krypto Briefmarke sowohl in physischer, als auch in digitaler Form im Laufe der Jahre an Wert gewinnen.

[1] https://krypto-guru.de/news/erste-deutsche-krypto-stamp/

[Meinung der Redaktion Philaseiten: Ja, sie können an Wert gewinnen, aber es handelt sich nicht um Geldanlagen, sondern Spekulationen. Und solche sind höchst unsicher.]
 
bovi11 Am: 23.10.2023 09:42:00 Gelesen: 20492# 61 @  
Für mich hat das Ganze nichts mit Philatelie zu tun.

Es erinnert vielmehr an Verkaufsmodelle, bei denen – meist im Abo – Nachdrucke alter Bücher, Bärchen, Weihnachtsteller und ähnlicher wertloser Kram verscherbelt wird.

Bei Haushaltsauflösungen erfährt man dann: „Da ist auch noch eine wertvolle Sammlung unten im Schrank“.

Was findet man: Kram, der für tausende Euro gekauft wurde und auf dem Trödelmarkt aktuell für den Gegenwert eines warmen Essens gehandelt wird.
 
Jürgen Häsler Am: 23.10.2023 09:59:27 Gelesen: 20480# 62 @  
@ Richard [#60]

[Meinung der Redaktion Philaseiten: Ja, sie können an Wert gewinnen, aber es handelt sich nicht um Geldanlagen, sondern Spekulationen. Und solche sind höchst unsicher.]

Ich kann nur doppelt und dreifach unterstreichen, was Richard hier schreibt.

Kryptomarken sind keine Kapitalanlage und -aus meiner Sicht zumindest- selbst als Spekulationsobjekt absolut ungeeignet.

Und wer (in der Hoffnung auf "Wertzuwachs" und einen "schnellen Euro" beim Wiederverkauf) jetzt ernsthaft glaubt, bergeweise Kryptomarken der Deutschen Post kaufen zu müssen, könnte damit gnadenlos "auf die Schnauze" fallen und eine ganze Stange Geld in den Sand setzen.
 
Jürgen Häsler Am: 23.10.2023 10:34:37 Gelesen: 20451# 63 @  
@ bovi11 [#61]

Für mich hat das Ganze nichts mit Philatelie zu tun.

Hallo bovi11,

diese Haltung kannst Du mit Fug und Recht vertreten.

Wenn meine bestellte Krypto-Stamp geliefert wird (wann genau weiß offenbar noch nicht mal die Postphilatelie, siehe Bestellbestätigung), werde ich die selbstklebende Krypto-Marke zur Frankatur eines Großbriefes verwenden.

An dieser Stelle endet die Philatelie aus meiner Sicht.



Wenn ich anschließend das NFT einlöse und mein Phygital in meiner Wallet speichere, dann hat das mit Philatelie allenfalls noch mittelbar zu tun. Das ist etwas NEUES.

Deshalb gibt die Deutsche Post AG die nassklebende Variante des Brandenburger Tores (BUND Mi-Nr. 3796) auch zum Nennwert von EUR 1,60 aus. Die "klassische" Philatelie wird mit der nassklebenden Variante bedient. Und wer dort einen Zehnerbogen kauft, ist auch EUR 16,-- losgeworden, kann aber natürlich auch 10 Großbriefe damit frankieren.
 
DL8AAM Am: 23.10.2023 14:38:03 Gelesen: 20362# 64 @  
Mal eine dumme Frage:

Der Michel wird ja bekanntlich die selbstklebende Kryptovariante separate Hauptnummer katalogisieren. Soweit so gut, es handelt sich ja auch um ein gültiges Postwertzeichen. Dann wird es logischerweise eine einen Postfrisch- und ein Gebraucht-Eintrag geben.

Die Frage ist nun, aus was besteht die postfrische Form? Womöglich das gesamte "blockähnliche" Markenset? Ist die Marke "in das Kryptoblatt" eingearbeitet (oder nur eingeheftet)? Wenn das dann als "blockähnliche" Einheit erfasst wird, was gilt dann als postfrisch?

Wenn aber der NFT in eine Wallet "eingebucht" wurde, ist ja der Tokenteil des physischen Kryptomarkensets "entwertet", er kann ja nur 1x verwendet werden - dann ist das urspünglich verkaufte, physische Einheit nicht mehr postfrisch ("wie von der Post verkauft"). Das heisst aber auch, dass es zwei (Preis-) Einträge geben muss, einmal mit ungebrauchtem Token, einmal ohne "freiem Token" (aber mit "ungebrauchtem" Postwertzeichen). Selbst wenn das Markenset nicht als "echter" Block, sondern als "Irgendetwas" (womöglich nur als Zusatz/Fußnote zum eigentlichen Katalogeintrag) genannt werden sollte, dürfte das Problem "gebrauchter NFT ja/nein" auftauchen - insbesondere hinsichtlich der Preisfindung? Was der Katalog auch abbilden müsste/sollte - oder?

Beste Grüße
Thomas
 
Adalbert Am: 23.10.2023 15:35:52 Gelesen: 20329# 65 @  
@ DL8AAM [#64]

Hallo,

das mit dem ungebrauchten Token erledigt sich ja mit der Zeit von selbst. Es gibt eine Karenzzeit; wer bis zum Ablauf dieser (ich meine 2027) sein NFT nicht in sein Konto gebucht hat, kann es danach auch nicht mehr. Insofern gibt es danach ohnehin keine mehr mit "freiem Token".

Viele Grüße
Adalbert
 
TeeKay Am: 23.10.2023 17:41:22 Gelesen: 20272# 66 @  
@ Jürgen Häsler [#59]

Wenn die Deutsche Post AG also einen Teil ihrer ca. 2 Millionen Euro, die sie beim Verkauf der 250.000 Kryptomarken als "Aufgeld" erlöst, in den Betrieb einer (zunächst kostenlosen) Handelsplattform Ciphers.me investiert, dann ermöglicht sie dadurch die Entstehung einer neuen Form des Sammelns.

Wenn es in irgendeiner Form attraktiv wäre, beliebig vermehrbare JPG-Dateien zu sammeln, dann hätte sich ein solcher Sammeltrend bereits in den vergangenen 30 Jahren etablieren können. Ich weiß, dass gehirngewaschene NFT-Fans behaupten, ihre Bildchen wären einmalig. Fakt ist jedoch, dass die Blockchain öffentlich ist und jeder sich das in der Blockchain gespeicherte Bild zuhause auf dem Computer speichern kann. Es ist sogar das inherente Prinzip der meisten öffentlichen Blockchains, dass sehr viele Menschen Kopien der Blockchain auf dem eigenen Server haben - schließlich bräuchte es keinen Konsensmechanismus, wenn nicht viele Teilnehmer parallel Kopien der Blockchain betreiben würden. Hier kommt nun noch dazu, dass bis zu 250.000 identische Bilder in der Blockchain abgelegt werden sollen. Kein Mensch außer Philatelisten interessiert sich für diese Marke, keiner. Schon gar keine wie auch immer alterseingeteilte Jugend.
 

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