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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2917 Beiträge:
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Gernesammler Am: 27.12.2023 19:10:24 Gelesen: 44475# 2793 @  
@ bayern klassisch [#2792]

Hallo Ralph,

danke für den Hinweis zu der Rechnung und dem netten Anhang zum Schmuggelbrief, dann haben sich ja die 15,- Einsatz gelohnt.

Beste Grüße
Rainer
 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 19:37:33 Gelesen: 44469# 2794 @  
@ Gernesammler [#2793]

Hallo Rainer,

sehr gelohnt, ohne Zweifel. Man muss viele, viele Briefe durchlesen, um einen zweiten Brief dieser Art zu finden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.12.2023 19:53:46 Gelesen: 44466# 2795 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.8.1865 von einem Herrn Schwarz aus Memmingen, spediert an die Herren Birkner & Hartmann Nürnberg, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Im Brieftext geht es um die Bestellung über mehrere Pfund Gewürz-, Gesundheits und Vanille-Schokolade.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr bis 12 Meilen, Tarif von 1865.

Gestempelt wurde mit Mühlradstempel 311 sowie dem Halbkreisstempel von Memmingen (Winkler 14, hohe Grotesk Schrift) verwendet 1865-66 sowie auf der Rückseite mit dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, Typ II 24mm) diesen gab es in 3 Typen verwendet 1862-66.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 20:10:28 Gelesen: 44462# 2796 @  
@ Gernesammler [#2795]

Hallo Rainer,

2 Besonderheiten:

Am 1.8.1865 wurde das Franko für einfache Briefe innerhalb Bayerns und der Pfalz auf nur noch 3 Kreuzer festgesetzt, ohne Unterschied der Entfernung. Dein Brief ist 2 Tage später geschrieben worden.

Von Memmingen nach Nürnberg waren es 176 km, so dass bis zum 31.7.1865 noch 6 Kreuzer zu frankieren gewesen wären. Man erkennt also, dass der Absender von der 2 Tage alten Gebührenänderung wusste und nicht zuviel verklebte. Einen Brief vom 1.8.1865 suche ich übrigens seit 40 Jahren und habe noch nie einen gesehen.

2. Besonderheit ist der geschlossenen Mühlradstempel 311 von Memmingen, der damals eigentlich auszusondern gewesen wäre, weil er keine leserlichen Abschläge mehr produzieren konnte. Memmingen musste also eine sehr gut geführte Poststelle gewesen sein, weil sonst Inspektoren des Oberpostamts Augsburg (für Schwaben und Neuburg zuständig) häufiger mal vorbei geschaut hätten und ihnen der desolate Zustand des Stempels natürlich sofort aufgefallen wäre. Danach hätten sie umgehend einen Neuen gravieren lassen (dann als offener Mühlradstempel 311) und ausgetauscht. Aber das war nicht der Fall.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.12.2023 10:57:19 Gelesen: 44294# 2797 @  
Liebe Freunde,

Dienstbriefe von der Post an die Post sind immer, so ein Inhalt noch vorhanden ist, einen Blick wert und so ist es auch hier: Die Königliche Post-Expedition Ipsheim sandte am 20.05.1858 unter der Franchise R.S. ein Schreiben an das vorgesetzte Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg ab, welches noch am selben Tag dort ankam.

Das verwendete Siegel ist wunderbar erhalten.

Der Inhalt ist wohl nur noch fragmentarisch erhalten, aber ich möchte ihn dennoch zeigen:



"K. Oberpost- und Bahnamt mögen geruhen das Gesuch um abermalige Erhöhung des Aversums auf Grund vorstehender wahrheitsgetreuer Angabe auch dieses mal gütig aufnehmen und bei hoher Generaldirection zu gnädiger Berücksichtigung empfehlen zu wollen."

Hochachtungsvollst verg....

Eines Koeniglichen Oberpost- und Bahnamts

gehorsamster Max Fleischmann, k. Postexpeditor.

Es verwundert schon ein wenig, wenn der Wunsch nach einer Höherbesoldung tatsächlich die Franchise einer postportofreien Regierungs-Sache nach sich gezogen hätte - ich kenne das auch anders.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 01.01.2024 15:12:22 Gelesen: 43197# 2798 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 1.2.1866 von der Passauer Mechanischen Papierfabrik aufgegeben in Obernzell und spediert an Christian v.Fröhlich & Söhne in Augsburg, dort kam der Brief am 3.2.1866 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer für den einfachen Brief im Fernverkehr über 12 Meilen, Tarif von 1865, die Reco Gebühr von 6 Kreuzern wurde gegen Barzahlung auf Postschein ausgestellt.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel von Obernzell Nr.363 sowie dem Halbkreisstempel Obernzell (Winkler 11 b) verwendet bis 1879, sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel BAHNH.AUGSBURG (Winkler 13) verwendet 1859-1872.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.01.2024 16:25:36 Gelesen: 43187# 2799 @  
@ Gernesammler [#2798]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief wurde in Erlau zwischen Passau und Obernzell geschrieben, um dann erst in die entgegengesetzte Richtung nach Obernzell zu laufen, ehe er über Passau und München nach Augsburg gelangte.

Ab 1.1.1861 war der Chargé-Stempel in roter Farbe abzuschlagen, nicht in schwarz wie hier.

Das Reglement vom 1.8.1865 sah keine 12-Meilen-Rayons mehr vor - alle einfachen Briefe kosteten im Königreich nurmehr 3 Kr., wie hier.

Liebe Grüsse und Frohes Neues,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:31:31 Gelesen: 42877# 2800 @  
Liebe Freunde,



den Lappen musste ich unbedingt haben, weil ich dergleichen noch nie gesehen habe:

Drucksache (Correctur!) aus Leoni am Starnberger See von Prof. Dr. Goebel aus München an Herrn Prof. Dr. J. B. Balfour Royal Botanic Garden in Edinburgh über München und London mit 650 g (oben rechts) gewogen und als Drucksache eingeschrieben. Das Franko betrug 95 Pfennige (eine Stufe, die ich kaum jemals zuvor gesehen habe und eingeschriebener Auslandsdrucksachen sind auch in der Pfennigzeit selten) am 19. April 1898, aber wie setzt es sich zusammen?

20 Pfg. müssten für die Einschreibung sein, dann blieben 75 Pfg. für das Drucksachenporto?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:36:23 Gelesen: 42874# 2801 @  
Liebe Freunde,



ein Stempel vom 30.05.1835 auf Brief aus Gunzenhausen an das kgl. bayerische Genamerie Compagny Commando in Ansbach wurde unter R.S. portofrei belassen.

Vielen Dank für den feinen Brief, Harald. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 16:42:01 Gelesen: 42872# 2802 @  
Und den noch gleich hinterher:



Ein Brief des Freiherrn von Würtzburg aus Würzburg vom 02.06.1846 lief in einer Streitsache an den Advocaten Dr. Elsner in Bamberg - der Baron von Würtzburg teilte seinem Anwalt mit, dass er in einer Streitsache an selbigem Morgen durch Vermittlung der Post 2 Geldpakete über total 2291 Gulden und 32 1/2 Kreuzer im Rahmen eines gerichtlichen Vergleichs mit A. Herrmann abgeschickt hätte, worüber er gerne nach Erhalt Quittung erhalten wolle.

Als Portobrief musste der Empfänger erst einmal 4 Kreuzer bezahlen, was er am Folgetag auch tat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 05.01.2024 17:05:09 Gelesen: 42856# 2803 @  
@ bayern klassisch [#2801]

Lieber Ralph,

freut mich dass Du was ansprechendes gefunden hast unter all dem Altpapier. ;)

Ich habe wie erwähnt ein Bayern-Brieflot ersteigert, weil zwei Belege mit österreichischem Botenlohn enthalten waren, die ich bereits unter "Thema: Postverhältnisse Bayern - Österreich" [1] vorgestellt habe, will aber hier den einen oder anderen Brief aus dem Lot zeigen, die vielleicht interessant sein könnten.



Eine großzügig geschnittene 3 Kreuzer auf Brief von Simbach am Inn vom 25.6.1855 nach Neuötting, lt. Bleistiftmarkierung Vorbesitzer "Stempel 320 Simbach a. Inn selten", mag ja sein.

Interessanter finde ich dass im Stempel "Neu=Œtting" der Tag 26 verkehrt herum eingesetzt war - es wird sich um den 26.6. und nicht den 26.9. handeln, weil auch im Altoetting-Stempel der 26.6. auftaucht.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=723&CP=0&F=1
 
bayern klassisch Am: 05.01.2024 17:14:00 Gelesen: 42850# 2804 @  
@ bignell [#2803]

Lieber Harald,

selten sind Briefe aus Simbach nicht gerade, aber dass beide Ankunftsstempel von Neu- und Altötting "Mängel" aufweisen, das schon. Der Altöttinger zeigt nämlich einen Querstrich unter dem Datum, was sinnfrei war und das Andere hast du schon mit deinem Adlerauge erkannt. Prima!

Danke fürs Zeigen dieses Rosinchens und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 07.01.2024 17:51:25 Gelesen: 42532# 2805 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 1.5.1839 von G.F. Krug aus Gunzenhausen, spediert an C.A. Venino seel. Erben in Würzburg.

Für das Porto musste Venino 6 Kreuzer bei Empfang in Würzburg bezahlen, gestempelt wurde mit kleinem Einkreisstempel (Winkler Nr.9) verwendet 1834-48.

Im Brief geht es um ein Angebot des Herrn Krug, das Papiersiegel auf der Rückseite ist noch etwas zu erkennen.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 10:48:21 Gelesen: 42355# 2806 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine "Armen-Sache" des katholischen Dekanats Pappenheim an den Magistrat Weißenburg in Bayern vom 21.12.1834, hinten blank.



Rechts vom Absender steht eine "22", die ein Stempel gewesen sein müsste und sie passt von der Farbe her auch zum Pappenheimer Stempel.

Kann jemand etwas zu diesem "Nummernstempel" sagen? Bewußt gesehen habe ich so etwas noch nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 11:00:18 Gelesen: 42352# 2807 @  
Liebe Freunde,

es gibt Tage, da klappt nichts und es gibt Tage, da wird selbst dieses Level nicht mal im Ansatz erreicht.



Als Beleg dafür soll mir eine 2 Kreuzer Postkarte aus Ottobeuren der Firma I. N. Braun an die Firma Holfelder & Cie, Schreib-Materialien-Handlung in Augsburg vom 29.11.1875 dienen.

Die Karte wurde mit dem Stempel von Ottobeuren versehen - aber nur oben links, statt auf dem 2 Kr. Werteindruck oben rechts. Dafür überschrieb man (die Bahnpost?) den Textteil "Bayern" und den Wertstempel großzügig mit blauer Kreide mit "Ottobeuren" und der Augsburger Bahnhof zeigt sich mit seinem Ankunftsstempel auch am Folgetag oben links.

Kartentext: "Ottobeuren den 29. November 1875

Ihre Waarensendung habe soeben erhalten. Aber die mir gesendeten Pappdeckel sind zu schwach, so daß ich Sie ersuchen muss, die nächste Sendung mehr meinem Auftrage gemäß, also stärker, zu machen. Ein Buch Chagrün (?) Papier können Sie auch beilegen. Auch erinnere ich Sie daran, da´Sie mir statt der bestellten drei Sorten Pappdeckel nur eine einzige geschickt haben.

Hochachtunsvollst,

I. N. Braun".

Quer geschrieben lese ich: "NB (Nota Bene) schwarzes Chagrün Papier a 48 xr".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.01.2024 11:09:58 Gelesen: 42349# 2808 @  
Liebe Freunde,

ein hässliches Entlein würde ich die folgende Drucksache nicht nennen, aber der Inhalt schlägt das Äußere natürlich um Welten.





In Landau/Pfalz druckte man am 01.01.1874 Meldungen für seine Kundschaft, aus denen hervor ging, dass das bisherige Geschäft "Johann Trapp´s Nachfolger" erloschen war und ab sofort dieses Colonial-Waaren-Geschäft en gros unter dem neuen Namen "Brück & Disqué" firmieren würde.

Die beiden Eigentümer zeigten durch ihre Unterschriften an, wie zukünftige Signaturen auszusehen hatten, wenn sie rechtlich gültig sein wollten.

Am 10.01.1874 wurde diese Drucksache in Landau zur Post gegeben und erreichte am Folgetag das badische Durlach, das auch nach der Übergabe der Post an das Deutsche Reich am 01.01.1872 noch weiterhin mit dem alten, badischen Rahmenstempel arbeitete.

Besonders interessant finde ich, dass der Name der alten Firma Johann Trapp´s Nachfolger in einer Weise gedruckt wurde, die man schon in den 1820-er Jahren kannte, während der neue Name der Firma vom Schriftbild her ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts fällt und man auch so zeigen wollte, wem die Zukunft gehörte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 13.01.2024 18:18:03 Gelesen: 41829# 2809 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 22.3.18.. von F. Wanderer Junior aus Nördlingen, spediert an J. Theodor Zorn aus Bamberg Adresse derzeit bei Herrn Schullehrer Kleinknecht in Kempten, hier kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.4 II zu 6 Kreuzer gestempelt mit dem geschlossenem Mühlradstempel Nr.354 sowie dem Halbkreisstempel von Nördlingen (Winkler Nr.13) verwendet 1857-1862 sowie zur Ausgabe mit dem Halbkreisstempel von Kempten (Winkler Nr.11b) verwendet 1853-1860, somit kann man das Datum des Briefes auf 1857-1862 eingrenzen.

Lustigerweise hat der Postbeamte in Kempten etwas geschlafen und somit kam der Brief bei Ihm in Kempten nicht am 23.3. sondern einen Monat früher am 23.2. an.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.01.2024 18:25:49 Gelesen: 41823# 2810 @  
@ Gernesammler [#2809]

Hallo Rainer,

als wäre dein Brief, bis auf den Schnitt der Marke unten, nicht schon schön genug, kam der gute Mann aus "BOMBAY", nicht aus Bamberg. Wer hat schon, außer dir natürlich, einen Brief an einen in Indien (vermutlich damals Britisch-Hinterindien) wohnenden und jetzt sich in Bayern aufhaltenden Menschen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.01.2024 14:08:39 Gelesen: 41584# 2811 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 3 mit Werteindruck von 3 Kreuzer, seit 1874 ist der Werteindruck ohne den Überdruck "BAYER.POSTCOUVERT" ausgegeben worden.

Der Brief wurde am 28.10.1874 in Viechtach aufgegeben und spediert an die Gebrüder Lismann in München wo der Brief am Folgetag zur Ausgabe kam.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel Viechtach (Winkler Nr.21) verwendet 1870-75, sowie auf der Rückseite zur Ankunft mit dem Einkreisstempel von München I (Winkler 20a, niedrige Grotesk Schrift) sowie dem Briefträgerstempel Nr.30.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.01.2024 17:16:28 Gelesen: 41569# 2812 @  
@ Gernesammler [#2811]

Hallo Rainer,

eine sehr schöne Ganzsache, die man erstmal finden muss. Hier passt alles, ein Träumchen!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.01.2024 20:10:31 Gelesen: 41303# 2813 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 26.10.1839 vom Landgericht Burghausen, spediert an das Landgericht in Altötting, innen mit dem Hinweis "Präsentiert am 27.10.1839.

Für das Porto hatte man in Altötting 4 Kreuzer zu zahlen, diese sind in Rötel vermerkt.

Was hat es mit der Zeile oben links Conto 5 Kr. auf sich und was bedeutet die untere Zeile PS Partei-Sache und Porto kann ich lesen aber daneben jun....?

Gestempelt wurde mit kleinem Einkreisstempel von Burghausen (Winkler Nr.9) verwendet 1835-1854.

Im Text welcher auf Papier mit 3 Kreuzer geschrieben ist geht es um die Summe von 270 Gulden, auf der letzten Textseite ist noch das Dienstsiegel des Landgerichts Burghausen in blau abgeschlagen

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 15.01.2024 20:22:44 Gelesen: 41300# 2814 @  
@ Gernesammler [#2813]

Hallo Rainer,

da steht "Porto 5x", weil zu dem Postporto von 4 Kreuzern noch 1 Kreuzer Bestellgeld für den Boten kam.

"P.S. Porto jenseits" bedeutete: Partei-Sache, das Porto bezahlt die jenseitige Behörde (Empfänger). Damit war sichergestellt, dass man dort auch die 4 Kr. (bzw. 5 Kr.) bezahlen würde.

Ein Privater brauchte etwas von einer Behörde und bat in Altötting seine Heimatbehörde für ihn tätig zu werden. Damit war es keine Regierungs-Sache, sondern eine Partei-Sache.

Die Behörde in Altötting bekam vom dem Privaten ein Depositum für zukünftig anfallende Kosten.

Die Behörde schrieb frankiert nach Burghausen und bat dort um die benötigten Unterlagen/Erkenntnisse nebst Übersendung.

Die Behörde in Burghausen machte, was man in Altötting wünschte und fertigte das Schreiben unfrankiert ab (Gebühren lt. Papier, Porto und Bestellgeld laut Briefvorderseite).

Die Behörde in Altötting bekam es, bezahlte es und machte ihren "Job" für den Privaten. Am Ende wurde dieser informiert, dass er seine benötigten Unterlagen abholen konnte und man verrechnete den Betrag seines Depositums mit den angefallenen Kosten von Burghausen und Altötting.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.01.2024 21:02:00 Gelesen: 41293# 2815 @  
@ bayern klassisch [#2814]

Hallo Ralph,

Danke für die schnelle Hilfe damit kann man den Brief super ablegen.

Gruß Rainer
 
epem7081 Am: 16.01.2024 21:02:02 Gelesen: 41112# 2816 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich einmal aus meinem Fundus historischer Dokumente einen Fakt für diese Rubrik aufbereitet. Am 23.4.1856 wurde dieses Schreiben von Ingolstadt nach Eichstätt auf den Weg gebracht. Die Kreissegmentstempel sind noch ohne Jahreszahl, zudem ist der Stempel von Eichstätt schlecht abgeschlagen. Die "Klarstellung" des Siegels war schon eine besondere Herausforderung.







Ingolstadt am 20. April 1856
praes. 24 April
beantwortet 25. Aprii
expediert die Scheine d 28. April

Die
königl: Bauinspektion Ingolstadt
an den
Herrn Domcapitular Dro Senestrey
in
Eichstädt

In den Anlagen erhält Herr Adressat
7 Scheine, deren Betrag das kgl. Rent-
amt Aichach nach vollzogener Abquittierung
ausbezahlen wird; auf einem der 6
Scheine wolle gefälligst die Arbeitsleistung
bestättigt werden.
Mit Hochachtung
Reichling

Betrag der Scheine
55 fl 59 kr


Der Text links Ober dazu:

Baufälle am Pfarrhofe
zu Kühburg hier
Ablösung mehrerer be-
schaffter Gegenstände betr


Mit freundlichen Sammlergrüßen
Edwin
 
bayern klassisch Am: 16.01.2024 21:06:22 Gelesen: 41105# 2817 @  
@ epem7081 [#2816]

Und nicht ganz vergessen wollen wir dem schönen, alten Brief die Tatsache, dass es, vorne geschrieben, eine P(artei)-S(ache) war, die bis 12 Meilen innerbayerisch und über 1 bis 4 Loth inklusive schwer war und somit die vorn notierten 12 Kreuzer den Empfänger kostete.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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