Thema: Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?
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Jürgen Witkowski Am: 13.02.2009 22:34:21 Gelesen: 1497398# 59 @  
@ Pit [#1051]

Es könnte sich auch um einen Buchungsvermerk des Absenders handeln, da er im Gegensatz zu den Postalischen Vermerken auf diesem Beleg mit Tinte und nicht wie alle anderen Vermerke mit Bleistift geschrieben ist. In postalischer Verwendung habe ich einen derartigen Stempel noch nicht gesehen.

Die Laufzeit halte ich für Nachkriegsverhältnisse nicht für ungewöhlich lang.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stempelwolf Am: 13.02.2009 22:59:30 Gelesen: 1497392# 60 @  
@ Pit [#1051]

Hallo Pit,

Jürgen könnte richtig liegen. Ich deute diesen Stempel auch als Verbuchungsstempel für zurück gekommene Sendungen dieser Firma. Zum Beispiel als Nachweis für stornierte Rechnungen. Auch heute noch gehen manche Retourumschläge mit den Akten in die 6-jährige Ablage.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Pit Am: 14.02.2009 17:03:04 Gelesen: 1497371# 61 @  
@ Stempelwolf [#1053]

Klingt einleuchtend, danke an Jürgen und Wolfgang.

Grüße Peter
 
ladycroft78 Am: 12.04.2009 19:07:48 Gelesen: 1497219# 62 @  
Hallo.

Zu meinem Geburtstag habe ich einen schönen Beleg bekommen. Aber mit dem Stempel kann ich nichts anfangen. Deshalb hoffe ich das ihr mir da helfen könnt.

MfG
ladycroft78


 
Stefan Am: 12.04.2009 19:54:41 Gelesen: 1497204# 63 @  
@ ladycroft78 [#1055]

Es kann sein, dass es sich hier um den regulären Einzeiler von Peine handelt, als "Vorläufer" eines Ortsstempels. Später kamen noch weitere Orts- und Datumsangaben hinzu, so wie wir es heute kennen.

Gruß
Pete
 
carolinus Am: 12.04.2009 19:58:24 Gelesen: 1497202# 64 @  
Hallo,

abgebildet ist der vorphilatelistische L1 von Peine auf einem Dienstbrief an "königliches Consistorium in Hannover". Den Stempel gibt es mindestens in zwei Varianten (27 / 25 mm). Dies müsste der 27 mm lange sein. Er wurde 1809 in der westphälischen Zeit angeschafft und in der Zeit des Königreichs Hannover ab 1814 weiter verwendet.

Wichtig bei Vorphilabriefen ist ein genaues Datum. Da die Stempel keine Jahreszahlen zeigen, kann ein solches nur aus dem Inhalt hervorgehen. Wenn der Inhalt komplett ist, ist es natürlich noch besser.

Gruß carolinus
 
ladycroft78 Am: 13.04.2009 18:57:49 Gelesen: 1497149# 65 @  
@ carolinus [#1057]

Danke für die Aufklärung. Hat mir sehr geholfen.

MfG
ladycroft78
 
rostigeschiene (RIP) Am: 24.04.2009 20:02:35 Gelesen: 1497055# 66 @  
Hallo erstmal,

dieser Stempel viel mir bei der Sichtung meiner Germania-Dubletten auf. Ich habe den Stempel irgendwo einmal gesehen, leider kann ich mich an Einzelheiten nicht mehr erinnern.

Wer kann mir zu diesem Stempel etwas sagen?



Viele Grüße
Werner
 
dionysus Am: 24.04.2009 21:01:56 Gelesen: 1497045# 67 @  
Hallo Rostigeschiene,

das Fragment ist Teil eines Flaggenstempels.

Zum Vergleich: http://www.poststempelgilde.de/stempelkunde3.html

Dein Abschlag scheint mir von einer Columbia Maschine zu stammen.

Lieben Gruß
Maico
 
rostigeschiene (RIP) Am: 24.04.2009 21:21:18 Gelesen: 1497036# 68 @  
@ dionysus [#1073]

Hallo Maico,

ich bedanke mich für die schnelle Antwort.

Wenn ich mir die Abbildungen auf dem Link anschaue bedauere ich das ich nur dieses Fragment habe. Der komplette Stempel sieht viel schöner aus.

Herzlichen Dank noch mal für Deine Hilfe.

Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 24.04.2009 23:18:45 Gelesen: 1497014# 69 @  
@ rostigeschiene [#1059]

Ich denke, der Stempel ist von der Bickerdike-Stempelmaschine. Der einzige Columbia-Maschinenstempel mit Reichspostdienstflagge aus der fraglichen Zeit (01.01.1900 - 31.12.1902) ist in Berlin gelaufen. Den Stempel habe ich oben reinkopiert und zwei Unterscheidungsmerkmale, die den durch die Marke erfassten Bereich betreffen, mit Pfeilen gekennzeichnet.

Der auf der Marke gezeigte Ausschnitt passt genau in den Stempel Leipzig 13 * A, der vom 29.08.1901 - 08.09.1902 verwendet wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
HEFO58 Am: 17.05.2009 16:03:02 Gelesen: 1496862# 70 @  
Hallo

Kann mir jemand sagen was das auf der Spitze stehende Quadrat bedeuten soll?

Gruß
Helmut


 
asmodeus Am: 18.05.2009 09:21:23 Gelesen: 1496809# 71 @  
@ HEFO58 [#1076]

Es ist ein sogenannter "Census diamond". Wurde bis 1985 benutzt.
 
Jürgen Witkowski Am: 18.05.2009 09:37:15 Gelesen: 1496808# 72 @  
@ asmodeus [#1077]

Ich übersetze "census diamond" einmal frei mit Prüferzeichen oder Kontrollzeichen und frage mich, was kontrolliert wurde. Mit Briefzensur nach dem 2. Weltkrieg hat es doch wohl nichts mehr zu tun.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 18.05.2009 10:54:17 Gelesen: 1496798# 73 @  
@ asmodeus [#1077]

Danke für die Auskunft. Gibt es es einen Link mit Erklärungen zu diesem Stempel, mit dem Begriff allein liefert Google keine sinnvollen Ergebnisse.

Gruß
Helmut
 
duphil Am: 01.06.2009 17:17:04 Gelesen: 1496682# 74 @  
Hallo zusammen!

Beim heutigen Bummel über einen Antik- und Sammlermarkt ist mir folgender Beleg in die Finger gefallen:



Hier noch einmal der Stempelabschlag in groß:



Gelaufen ist der Brief am 26. Juli 1921 von Berlin nach Halle a.d. Saale, portogerecht frankiert als Drucksache bis 20g mit 15 Pfennig. Die Verwendung als Drucksache zeigt sich daran, das der Umschlag nicht verschlossen war.

Jetzt meine Frage: Was für ein Stempel ist das?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Mit freundlichen Gruß
Peter

PS: Wenn der Stempeltyp benannt worden ist, kann man meinen Beitrag gerne umsetzen.
 
Postgeschichte Am: 01.06.2009 17:33:20 Gelesen: 1496673# 75 @  
@ duphil [#1080]

Hallo Peter,

es handelt sich hierbei um einen sogenannten Ziermusterfreistempel, der in verschiedenen Formen 1920-1922 verwendet wurde. Weiterführende Literatur siehe Gildebrief 227 der Poststempelgilde.



Gruß
Manfred
 
duphil Am: 01.06.2009 17:39:17 Gelesen: 1496670# 76 @  
@ Postgeschichte [#1086]

Hallo Manfred!

Vielen Dank für die prompte Beantwortung meiner Frage.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
AhdenAirport Am: 01.06.2009 19:41:34 Gelesen: 1496650# 77 @  
@ duphil [#1080]

Nicht ganz so aktuell, aber dafür zeitlich etwas weiter gespannt ist das im Anhang gezeigte Buch von Infla Berlin.

Für alle, die nicht im Besitz eines dieser Bücher sind, hier ein kurzer Abriss:

Eingeführt wurden diese Postfreistempel mit Ziermuster am 20.12.1920 zunächst versuchsweise und nur mit den Werten 10 Pfg und 40 Pfg bei den Postämtern Berlin C 2 , Berlin W 8, Berlin SW 19, Berlin SW 68 und Berlin-Wilmersdorf 1.

Mit der Portoerhöhung zum 1.4.1921 kamen die Muster zu 15, 30, 60 und 80 Pfennig hinzu. Ab dem 1.8.1921 schließlich wurde die Farbe der Stempel von schwarz auf rot geändert.

Grüße aus Berlin,
joey



ps
ich muss mir dringend einen neuen Scanner zulegen ... dieser ist nach 10.000+ Bildern einfach fertig :-(
 
duphil Am: 01.06.2009 20:17:39 Gelesen: 1496641# 78 @  
@ joey [#1094]

Hallo joey!

Ich bedanke mich für die zusätzlichen Informationen.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gab es diesen Freistempler in dieser Form und in schwarz nur 4 Monate und damit nicht besonders häufig. Also ist das gute Stück etwas besonderes, oder?

Kannst Du mir vielleicht auch sagen, in welchem Stadtteil sich das Postamt SW 68 befand?

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Postgeschichte Am: 01.06.2009 20:51:29 Gelesen: 1496632# 79 @  
@ duphil [#1095]

Hallo Peter,

Du hast zwar joey angesprochen, ich kann Dir zwischenzeitlich aber einige Informationen geben.

Der Stempel 15 Pf schwarz in der von Dir gezeigten Form, wird von Horst Müller in der von mir unter [#1086] gezeigten Schrift vom 1.4.-31.7.21 aufgeführt, war danach also 4 Monate in Verwendung. Das Postamt SW 68 befand sich meines Wissens in der Lindenstraße (Stadtteil ?).

Gruß
Manfred
 
Georgius Am: 02.06.2009 17:04:34 Gelesen: 1496580# 80 @  
Betrifft "Lindenstraße":

Von den 11 aktuell vorhandenen Lindenstraßen in Berlin befinden sich allein 7 in den südlicheren Stadtbezirken.

Eine Lokalisierung für SW 68 ist daher schwerlich möglich, solange man nicht weiß, welche Straßen im Jahre 1921 bereits diesen Namen trugen.

Ich kann also leider nicht weiterhelfen.

Viele Grüße
Georgius
 
duphil Am: 02.06.2009 18:01:26 Gelesen: 1496564# 81 @  
@ Postgeschichte [#1096]
@ Georgius [#1097]

Hallo Manfred, hallo Georgius!

Danke für eure Ausführungen. Vielleicht kann ja doch noch jemand anders das Postamt SW 68 genau lokalisieren.

Was mir bei diesem Beleg erst jetzt aufgefallen ist: Der Absender des Briefs hatte seinen Firmensitz in Berlin SW 48 in der Wilhelmstraße. Warum schickt jemand seine Post von einem "fremden" Postamt und nicht über das Postamt in seinem Bezirk? Gab es nicht in jedem Bezirk wenigstens ein Postamt mit einem Freistempler? Oder gab es einen anderen Grund? Lag die Wilhelmstraße vielleicht näher am Postamt SW 68?

Naja, wieder ein Beleg, der schweigt. Dabei habe ich gelernt, das nur Briefmarken schweigen und Briefe reden! "grins"

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
AhdenAirport Am: 02.06.2009 20:24:18 Gelesen: 1496547# 82 @  
@ duphil [#1087] und [#1098]

Hallo Peter,

zuerst zum Stempel: Die absoluten Bewertungen in DM bei Topf sind natürlich veraltet (das Buch stammt von 1973), die Relationen sollten allerdings noch in etwa gültig sein. Demnach wäre von den schwarzen Ziermustern der 15 Pfg-Wert der Häufigste (Drucksachenporto), knapp gefolgt vom 10 Pfg-Wert (ebenfalls Drucksache). Mit der 60-fachen Bewertung ist der 80 Pfg-Wert wohl der Seltenste (Fernbrief 2. Gewichtsstufe)

SW 68 lag in der Lindenstraße im westlichen Teil Kreuzbergs. Das PA ist einige Male umgezogen, aber faktisch immer nur um denselben Block herum: von der Oranienstraße in die Alte Jacobstraße, wieder zurück in die Oranienstraße, dann in die Lindenstraße und schließlich in die Ritterstraße.

SW 48 lag damals in der Friedrichstraße, also auf der Mitte zwischen Wilhelm- und Lindenstraße, bot jedoch nicht den Service eines Postfreistempels. Also ist man die wenigen Hundert Meter weitergelaufen. Die damalige Dichte der Postämter in der Berliner Innenstadt ist mit der heutigen Servicewüste überhaupt nicht zu vergleichen.

Grüße aus Berlin,
joey
 
Stempelwolf Am: 02.06.2009 20:25:19 Gelesen: 1496546# 83 @  
@ duphil [#1080]

Und last but not least ein Auszug aus dem Buch: Dürst/Eich Die Deutschen Post- und Absender-Freistempel in der Schriftenreihe der Poststempelgilde erschienen.



Beste Grüße
Wolfgang
 

Das Thema hat 2383 Beiträge:
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