Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10505 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 11 21 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40   41   42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 61 71 81 91 101 111 121 131 141 241 341 421 oder alle Beiträge zeigen
 
Jürgen Witkowski Am: 25.02.2011 22:12:01 Gelesen: 4726081# 981 @  
@ Baldersbrynd [#980]

In diesem Beitrag hat TomWolf_de die Verordnung Nr. 18 aufgeführt, die besagt, dass die im 1. Weltkrieg gültige Postüberwachung, allerdings nur für die Steuerüberwachung und aus wirtschaftlichen Gründen, aufrechterhalten wird:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=11026

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 25.02.2011 22:14:38 Gelesen: 4726077# 982 @  
@ BD [#979]

Hallo Bernd,

es handelte sich mit Sicherheit um Mark. Wieso der Absender den Weg über einen Einschreibebrief gewählt hat, wird sein Geheimnis bleiben. Vielleicht hatte er beim Versand als Einschreiben weniger Probleme gesehen und weniger strenge Kontrollen vermutet. Ein Wertbrief war offen aufzuliefern und unmittelbar der Postüberwachung vor der Schließung zuzuführen.

@ Baldersbrynd [#980]

Hallo Jørgen,

Auslandbriefe wurden auf verbotene Devisenausfuhr kontrolliert. Dies wurde nach dem 1. Weltkrieg durch eine Verordnung sichergestellt. Die Briefe, Päckchen und Pakete wurden auf verbotene Ausfuhren kontrolliert und mit entsprechenden Verschlußstreifen wieder verschlossen. Zum Zeichen der Kontrolle wurden meist Aufkleber mit dem Text versehen:


Auf Grund der Verordnung vom 15. November 1918 (Reichsgesetzblatt S. 1324) geöffnet.

Die entsprechende Verordnung lautete:

§ 1
Die Post- und Telegrammüberwachung im Verkehr mit dem Ausland wird bis auf weiteres aufrechterhalten, soweit sie im Steuerinteresse oder aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich ist. Auf militärische oder politische Angelegenheiten darf die Überwachung nicht erstreckt werden.

§ 2
Die bisherigen Überwachungs- und Prüfungsstellen bleiben zu dem im § 1 Satz 1 bezeichneten Zwecke bestehen und werden dem Reichsschatzamt unterstellt.

Der Rat der Volksbeauftragten
Ebert Haase


Die auf Grund dieser Verordnung geöffneten Briefe wurden mit Verschlußzetteln, meist mit o.a. Text, verschlossen. Spezialsammler unterscheiden nach den einzelnen Postüberwachungsstellen.

Gruß
Manfred

PS: Da war Jürgen schneller.
 
BD Am: 26.02.2011 08:27:53 Gelesen: 4725955# 983 @  
Hallo Manfred,

du hast Recht, es waren Deutsche Mark. Könnte es sein, das normale Briefe (ohne Wertangabe) mit Banknoten, die bei der Prüfung gefunden wurden, generell zurück an den Absender gingen? Es wäre nach meiner Meinung vorstellbar. Anbei Bestimmungen zur Überprüfung 1919.

Beste Grüsse Bernd


 
Baldersbrynd Am: 26.02.2011 10:19:50 Gelesen: 4725923# 984 @  
@ Concordia CA [#981]
@ Postgeschichte [#982]
@ BD [#983]

Lieber Jürgen, Manfred und Bernd.

Besten Dank für Eure Informationen, es hat mir weiter geholfen mit meine Postüberwachungbelege.

Liebe Grüße von Jørgen
 
lonerayder Am: 26.02.2011 13:20:10 Gelesen: 4725833# 985 @  
Hallo zusammen,

zum Start ins Wochenende hätte ich heute einen Auslandsbrief der 2. Gewichtsstufe vom 20.12.23.

Gruss

Andreas


 
Postgeschichte Am: 26.02.2011 13:38:17 Gelesen: 4725818# 986 @  
@ BD [#983]

Hallo Bernd,

nicht "Deutsche Mark", diese gab es von 1948-2001, sondern "Mark" (1873-1923) waren enthalten. Dies aber nur nebenbei. An der Rückgabe von beanstandeten Postsendungen dürfte es bis heute keine Änderung gegeben haben. Eine einfache Rückgabe der Sendung an den Empfänger und damit war die Sache erledigt, hat es mit Sicherheit nicht gegeben. Hier kamen, da es sich ja um ein Verbot handelte, die juristischen Feinheiten wie Beschlagnahme zur Beweissicherung, Bußgeld oder möglicher Weise ein Strafverfahren zum Tragen. Erst dann könnte ich mir eine Rückgabe an den Empfänger vorstellen. Das Verfahren müsste sich aus den Ausführungsbestimmungen zur Verordnung von 1918 ergeben. Ich werde versuchen diese einzusehen.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 26.02.2011 16:06:38 Gelesen: 4725666# 987 @  
Hallo Inflafreunde,

hier eine Fernpostkarte vom 20.10.1923 (Ersttag der Portoperiode 21) von Emden nach Berlin und tarifrichtig mit 4 Millionen frankiert (314 AP).



Ein schönes Wochenende wünscht
der Harald
 
Baldersbrynd Am: 27.02.2011 08:33:40 Gelesen: 4725342# 988 @  
Hier ein Brief aus Lübeck nach Schweden, sendet am 1.8.1923, Ersttag der 15. PP. Frankiert mit zehn mal Nr. 270 mit Firmenlochung CPC.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 27.02.2011 09:53:27 Gelesen: 4725315# 989 @  
Hier ein Auslands Drucksache aus Leipzig nach Kopenhagen, sendet am 23.8.1923, letzte Tag der 15.PP ein Tag später war der Porto zwanzig mal größer 12000 Mark.

Viele Gruße
Jørgen


 
muemmel Am: 28.02.2011 15:26:22 Gelesen: 4724887# 990 @  
@ Baldersbrynd [#989]

Hallo Jørgen,

ein eigentlich unscheinbarer Brief, aber das Datum vom Letzttag der Portoperiode gibt dem ganzen dann wieder eine besondere Note. Ab dem 24.8.1923 wurden praktische alle Tarife um den Faktor 20 angehoben, die größte Portoerhöhung während der Inflationszeit überhaupt.

Heute mal wieder ein Brief aus der Portoperiode 26 vom 27.11.23 von Schweinfurt nach Chemnitz.



Zum Einsatz kamen Marken unterschiedlicher Wertstufen mit zusammen 20 Milliarden, vierfach aufgewertet dann 80 Milliarden.

Schönen Gruß
Harald
 
TomWolf_de Am: 01.03.2011 15:49:08 Gelesen: 4724426# 991 @  
Hallo zusammen,

den folgenden schönen Beleg möchte ich Euch zeigen - und habe auch eine Frage dazu.

Zunächst zum Brief: Einschreiben per Eilboten aus Unterhausen bei Neuburg an der Donau nach Traunkirchen bei Gmunden in Österreich. Gestempelt ist der Brief am 28.11.1923, der grüne Zensurstempel der Postüberwachungsstelle München hat den 29.11.1923 als Stempeldatum. Ankunftstempel Traunkirchen 30.11.1923. So weit - so gut.





Frankiert ist der Brief mit 32,2 Milliarden! Kann mir jemand helfen, das Porto aufzudröseln, es stimmt nämlich hinten und vorne nicht. Wurde hier aus Versehen 10-fach aufgewertet?

Gruß
Thomas
 
muemmel Am: 01.03.2011 16:13:22 Gelesen: 4724415# 992 @  
@ TomWolf_de [#991]

Hallo Thomas,

das Porto von 32,2 Milliarden (vierfach aufgewertet = 128,8 Milliarden) stimmt in der Tat vorne und hinten nicht. Da für Österreich Inlandstarif galt, betrug das Porto 80 Milliarden, R-Gebühr ebenfalls 80 Milliarden, Eilzustellung Ortsbestellbezirk 160 Milliarden. Damit wären wir bei 320 Milliarden und dann wäre eine irrtümliche Zehnfachaufwertung in der Tat denkbar, jedoch nicht rechtens (die 200 Millionen-Marke war dann nur noch Zugabe).

Schon sehr rätselhaft das alles, vor allem, dass der Brief offensichtlich anstandslos befördert worden ist, da auch nichts bzgl. Nachgebühr erkennbar ist.

Schönen kopfschüttelden Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.03.2011 17:15:12 Gelesen: 4724365# 993 @  
Wahrscheinlich ist dem Postbeamten in Anbetracht der vielen Nullen schwindelig geworden und er hat die 200 Mio. für 200 Milliarden gehalten.

Werner
 
muemmel Am: 01.03.2011 17:52:36 Gelesen: 4724355# 994 @  
Na, dann will ich hier mal einen richtig frankierten Beleg zeigen:



Eine Drucksache vom 6.12.1923 von Kreuzwertheim nach Kitzingen, frankiert mit 3 Marken der 328 AP, 30 Milliarden gleich 3 Rentenpfennig.

Schönen Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 02.03.2011 12:01:56 Gelesen: 4723997# 995 @  
Hallo Inflafreunde,

es freut mich, hier jeden Tag schöne Belege aus der Infla-Zeit sehen.

Schaue hier ein Einschreibe-Geschäftspapiere aus Barmen-Ritterhausen nach Leiden, Niederlande, sendet am 24.3.1923. PP 13. Porto 300 Mark für Auslands Geschäftspapiere bis 250g und 80 Mark Einschreibegebühr zusammen 380 Mark.

Viele schöne Grüße aus DK
Jørgen


 
infla-alec Am: 02.03.2011 16:10:18 Gelesen: 4723735# 996 @  
Heute zeige ich etwas besonderes aus meiner Sammlung.





Darmstadt, OPD Frankfurt - Altenstadt von 5.12.23. 2.Gewicht Fernbrief MEF 333 W. Verwendeten Marken sind vorder und rückseite als Einheiten verklebt. Darunter befindet ein Block von 20 Stück auf der Rückseite. Das ist die größte,gebrauchte Einheit dieser Ausgabe.

Der vorliegende Beleg in dieser Form gehört jedoch zu den granz großen Besonderheiten der Inflationszeit.

Ich bin oft gefragt, wie dies zu mir gekommen ist. Ganz einfach - einen Morgen in August 2007 hat ein Freund von Köln mich angerufen und hat mich gesagt bitte gehe gerade online.

In Minuten war ich online und er hat mir ein Bild von seinem Telefon gezeigt und hat gefragt, wenn er diese Brief kaufen sollte. Von Bild war ich nicht sicher Erhaltung usw, nur das es war eine Dezember Brief, so habe ich gesagt, ok wenn es billiger möglich zu kaufen alles ist ok.

Sorry, ich hat vergesse, zu sag genau wo mein Freund war. Unglaublich am Flohmarkt an 0600. Natürlich heute gibt es ein laut Attest.

Manchmal brauchen Sie das Glück des Teufels. Jenen Tag habe ich. :-)

Gruß Alec.
 
petzlaff Am: 02.03.2011 17:35:22 Gelesen: 4723676# 997 @  
@ Baldersbrynd [#995]

Der gefällt mir richtig gut. :-)

LG, Stefan
 
lonerayder Am: 03.03.2011 11:08:31 Gelesen: 4723327# 998 @  
Hallo zusammen,

gestern bei mir eingetroffen. Ein Beleg vom Ersttag der PP 25 frankiert mit W und B Marken.

Gruss
Andreas


 
Baldersbrynd Am: 03.03.2011 12:03:52 Gelesen: 4723277# 999 @  
Hier ein Kreuzband aus Lörrach nach Wängi (Thurgau), Schweiz, sendet am 30.7.1923. Porto 160 Mark. Frankiert mit zwei mal MiNr. 208P und ein mal 268.

Viele Grüße
Jørgen


 
Baldersbrynd Am: 03.03.2011 12:21:58 Gelesen: 4723270# 1000 @  
Hier, wahrscheinlich mein bester Inflabrief, ein Rohrpostbrief in 26PP, der Vierfachperiode. Sendet in Berlin am 30.11.1923. Porto 240 Milliarden Mark.

Viele Grüße
Jørgen


 
BD Am: 03.03.2011 17:19:11 Gelesen: 4723156# 1001 @  
@ infla-alec [#996]

Hallo Alec,

was für ein wunderbarer Brief. Diese Vielfachfrankatur der 333 W ist einmalig! Es ist erstaunlich, dass man so etwas auf dem Flohmarkt findet. Aber wie man sieht, es ist möglich. Gratuliere zu dem Stück.

@ Baldersbrynd [#1000]

Hallo Jørgen,

zu dem Rohrpostbrief kann man nur sagen: Super. Danke für das Vorstellen, ich denke aus der Vierfachzeit gibt es nicht mehr als 10 Stück in Sammlungen.

Beste Grüsse Bernd
 
muemmel Am: 04.03.2011 18:42:19 Gelesen: 4722858# 1002 @  
@ Baldersbrynd [#1000]

Hallo Jørgen,

Rohrpostbrief aus der PP 26, einfach grandios! Herzlichen Glückwunsch zu dem Beleg.

@ infla-alec [#996]

Hallo Alec,

schön, dass Du den Brief auch hier vorgestellt hast (ich kannte ihn ja schon vorher).

Auch wenn ich solche Superstücke nicht mein eigen nennen kann, flatterte mir diese Woche eine Ortspostkarte ins Haus, die auch nicht von schlechten Eltern ist:



Nicht nur, dass die Frankatur recht bunt ist, die 320 AW (30 Millionen) findet man auf Beleg nicht allzu häufig. Aber der Clou sind die beiden linken Marken der 316, da es sich um solche des Walzendrucks handelt, die man auf Beleg ebenfalls lange suchen muss. Der Vollständigkeit halber noch: gelaufen am 16.11.1923 in Straubing.

Einen schönen Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
Postgeschichte Am: 04.03.2011 22:52:33 Gelesen: 4722821# 1003 @  
Bei dem folgenden Beleg war es Liebe auf den ersten Blick, auch oder gerade im Hinblick auf die Stempel und Vermerke. Obwohl ich die Höhe der Nachgebühr auf den ersten Blick nicht nachvollziehen konnte (oder gerade deswegen), habe ich daran festgehalten und nach genauem Hinsehen meinen Flüchtigkeitsfehler erkannt.

Eilbrief von Oelsnitz (Erzgebirge) vom 20.11.23 2-3 N nach Leipzig. Frankiert mit 40 Milliarden Mark.



Die Infla-Spezialisten unter Euch werden den Beleg sicher sofort exakt beschreiben können.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 04.03.2011 23:01:43 Gelesen: 4722818# 1004 @  
@ Postgeschichte [#1003]

Guten Abend Manfred,

das Porto betrug ab 20.11.1923 20 Milliarden und für die Eilzustellung im Ortsbezirk waren 40 Milliarden zu entrichten, deshalb die Nachgebühr.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 04.03.2011 23:12:05 Gelesen: 4722814# 1005 @  
Guten Abend,

zu vorgerückter stunde möchte ich auch noch einen interessanten Beleg vorstellen.

Bei diesem Brief habe ich erst einmal geknobelt, wie das Porto von 60 Milliarden zusammen kommt. Gelaufen in der PP 25 am 20.11.23 von Bremen nach Gablonz a/N. in Böhmen.



Ein gewöhnlicher Auslandsbrief hat in der PP 25 achtzig Milliarden an Beförderungsentgelt gekostet. Da fiel mir ein, dass es für bestimmte Länder Sondertarife gab und Tschechien gehörte zu den Ländern in die man Post zu einem ermäßigten Tarif senden konnte.

Somit ist dieser Brief mit Mi.Nr. 327 AP 2X, 328 AP 1X und 329 AP 1X Portorichtig freigemacht. Wenn man in Betracht zieht, dass die 25. PP nur sechs Tage lang währte, kann man sich vorstellen, dass es nicht allzu viele Belege mit dieser Portostufe bis in unsere Tage geschafft haben.

Werner
 

Das Thema hat 10505 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 11 21 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40   41   42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 61 71 81 91 101 111 121 131 141 241 341 421 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.