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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10496 Beiträge:
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muemmel Am: 27.04.2023 20:44:37 Gelesen: 561605# 10072 @  
Guten Abend Rainer,

bei Wertsendungen ist es bekanntermaßen oft recht schwierig, was die Frankierung angeht und mit deiner Erläuterung liegst du leider daneben.

Fangen wir mal mit dem Porto an. Der Brief brachte 73½ Gramm auf die Waage, für einen Auslandsbrief also 4. Gewichtsstufe. Die ersten 20 Gramm mussten mit 300 Mark frankiert werden, jede weiteren 20 Gramm dann mit 150 Mark. Macht zusammen 750 Mark (300 + 3x150). Hinzu kam die Einschreibgebühr von 80 Mark. Als Versicherungsgebühr fielen je angefangene 120.000 Mark Wertangabe jeweils 200 Mark an, hier also 800 Mark. Nach Adam Riese ergeben 750+80+800 die verklebten 1,630 Mark.

Schöne Grüße nach Spree-Athen
Mümmel
 
inflamicha Am: 29.04.2023 22:02:17 Gelesen: 561163# 10073 @  
Guten Abend,

der folgende Wertbrief würde gut in meine Sammlung Kreisobersegmentstempel passen. Leider sind die Stempelabschläge durch den weichen und federnden Inhalt des Umschlages (wahrscheinlich ein Bündel Banknoten) dafür nicht zu gebrauchen.



Der Wertbrief von Geschendorf (Holstein) nach Berlin-Tempelhof mit 92 g Gewicht und einer Wertangabe von 800 Mark wurde am 18.9.1920 (PP 5) aufgegeben. Die Gebührenberechnung sieht so aus: Briefporto der 2. Gewichtsstufe 60 Pfg., Behandlungsgebühr in Höhe der Einschreibgebühr 50 Pfg. sowie Versicherungsgebühr 1 Mark (wurde pro angefangenen 1.000 Mark Wertangabe berechnet), macht zusammen 2,10 Mark. Frankiert wurde mit Mi 86 II, 91 II und 114.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 30.04.2023 11:14:06 Gelesen: 560996# 10074 @  
Salut,

am Sonntag, den 21.11.20 (Portoperiode 5) ging diese Postkarte auf die Reise von Riesa nach Leipzig, portorichtig mit einem waagerecheten Paar der MiNr. 101 frankiert.



Sonnige Grüße
Mümmel
 
HWS-NRW Am: 30.04.2023 20:42:23 Gelesen: 560668# 10075 @  
Hallo in die Runde und an die "Fachmänner/frauen":



Habe diesen Beleg in einer aktuellen Auktion gefunden, würde ihn gerne in mein Buch aufnehmen.

Meine Frage: Die Gebühr in der PP 18 seinerzeit betrug 125 Tsd. Mark, kann es sein, dass diese Dienstmarke dann statt der aufgedruckten 25 Pfg. auch der Gebühr für die Zeitungssache entsprach ?

mit Sammlergruß
Werner
 
inflamicha Am: 30.04.2023 21:41:09 Gelesen: 560593# 10076 @  
Guten Abend!

@ HWS-NRW [#10075]

Die Postgebühren im Saargebiet haben nichts mit denen im Deutschen Reich zu tun, hier galten eigene Gebühren. Und wie der Eindruck (nicht Aufdruck) zeigt galten im Saargebiet inzwischen französische Francs und Centimes. Wie hoch die Saargebühr zu der Zeit für eine Zeitungssache aussah weiß ich allerdings auch nicht, das Michel Postgebührenhandbuch schweigt sich dazu leider aus.

Bei meinem heutigen Beleg ging es dem Absender wohl nur um schön gestempelte Marken, auf jeden Fall ist er überfrankiert:



Ein Einschreibbrief der ersten Gewichtsstufe hätte am 17.11.1922 (PP 10) 20 Mark (aus 12 M. Porto und 8 M. Einschreibgebühr) gekostet. Der Absender in Kamenz verklebte mit den Mi-Nrn. 134-137 I aber 22 Mark und somit 2 Mark zuviel. Auch den Ankunftsstempel von Ringenhain, eigentlich vorgeschrieben, sucht man vergebens auf der Rückseite des Umschlages. Aber hübsch sieht er aus.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 30.04.2023 21:57:48 Gelesen: 560577# 10077 @  
@ HWS-NRW [#10075]

Guten Abend Werner,

das Saargebiet war nach dem WK I dem Völkerbund unterstellt, wirtschaftlich aber in das französische Zoll- und Währungsgebiet eingebunden. Eine Inflation wie im deutschen Reich hat es daher im Saargebiet nicht gegeben.

Damit ist deine Frage zwar noch nicht beantwortet, aber leider konnte ich bzgl. Postgebühren des Saargebiets, hier speziell zu Zeitungssachen, nichts ausfindig machen.

Schönen Gruß
Mümmel
 
HWS-NRW Am: 30.04.2023 23:59:08 Gelesen: 560439# 10078 @  
Hallo Michael, hallo Mümmel,

herzlichen Dank für Eure Hilfe, ich denke mal, dass die Gebühr dann stimmt.
Habe gerade den Beleg in mein neues Buch (als USB-Stick) mit eingebaut.

mit Sammlergruß
Werner
 
philast Am: 01.05.2023 16:06:56 Gelesen: 559911# 10079 @  
@ HWS-NRW [#10075]

Hallo,

basierend auf den Büchern

[1] Infla Band 66-2 Germnia Ausgaben der Inflationszeit Teil 2 Seite 34-52 und
[2] Infla Band 51-4 Abschiedsausgabe von Bayern mit Aufdruck Deutsches Reich Teil 3 Seite 226-233
würde ich den Saargebiets Beleg wie folgt einordnen:

1. Wichtig ist zuallererst was steht auf der Rückseite? Wenn da nichts steht von Nachlieferung oder Bestellung einer Zeitung, dann handelt es sich nicht um eine Zeitungssache in unserem Sinne, dann wäre der Beleg als Postkarte oder Drucksache auch nennenswert überfrankiert.

2. Normalerweise sollten Zeitungssachen nicht mit Dienstmarken sondern mit Freimarken verwendet sein, in [2] wurde beschrieben dass für Zeitungsbestellungen die Freimachung mit Dienstmarken möglich sind. D.h. bei dem vorgestellten Beleg könnte es sich um eine solche Zeitungsbestellung handeln, wenn der rückseitige Text passt.

3. Zur Gebühr für solche Zeitungssachen gibt es leider keine passenden Listen für das Saargebiet, ich denke jedoch, dass man sich in etwa der Sache so nähern kann: Häufig war die (Schreib-)Gebühr für eine Zeitungssache über die in Frage kommenden Portoperioden etwa 1,25 ... 1,5 * Fernpostkartenporto und das passt mit der verklebten 25 ct Marke zusammen (Fernpostkarte kostete 15 ct) .

Wenn Punkt 2 zutrifft liegt ein meiner Meinung nach seltenes Belegstück vor. Top oder Flop entscheidet sich wenn die Karte aufgedeckt (oder hier umgedreht) wird, fast wie beim Pokerspiel. ;-)

Grüsse
philast
 
inflamicha Am: 01.05.2023 18:37:23 Gelesen: 559844# 10080 @  
Guten Abend,

vor genau 100 Jahren ging dieser R-Brief auf den Weg "über den großen Teich":



Der eingeschriebene Brief nach Glendale auf Long Island (New York) wurde am 1.5.1923 (PP 13) in Freiburg im Breisgau aufgegeben. Der Auslandsbrief bis 20 g wurde mit 300 Mark berechnet, dazu kam die Einschreibgebühr in Höhe von 80 Mark. Frankiert wurde mit den Mi-Nrn. 221 und 244 b (2). Wie alle R-Briefe durchlief auch dieses Stück die Devisenüberwachung, hier die Postüberwachungsstelle Hamburg. Gut 2 Wochen später war der Brief auch schon am Zielort.

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 02.05.2023 14:35:30 Gelesen: 559052# 10081 @  
@ philast [#10079]

Hallo philast,

ich habe beim Auktionshaus Fischer nachgefragt und heute kam ein Bild der Rückseite:



Denke, dass es tatsächliche einen ZEITUNGSSACHE ist, wer als Interesse an dem schönen Stück hat, verweise ich auf die aktuelle Auktion.

mit Sammlergruß
Werner
 
inflamicha Am: 03.05.2023 21:35:39 Gelesen: 557540# 10082 @  
Guten Abend,

ein weiterer Wertbrief:



Der Brief mit 49 g Gewicht und 357,50 Mark Wertangabe wurde von Rodach (Herzogthum Coburg) nach Coburg befördert. Die Post berechnete 30 Pf. für den Fernbrief der 2. Gewichtsstufe, 30 Pf. für die Behandlungsgebühr und 40 Pf. Versicherungsgebühr (jeweils pro 1.000 Mark Wertangabe). Insgesamt also eine Mark, wofür eine Mi 94 B II verklebt wurde. 3 Stunden später war der Wertbrief bereits am Zielort.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 04.05.2023 21:42:21 Gelesen: 555333# 10083 @  
Guten Abend,

ein Wertbrief an die Reichsschuldenverwaltung in Berlin:



Der Brief wurde in Oberlungwitz aufgegeben, das Gewicht betrug 21,5 g. Der angegebene Wert lautet auf 10.000 Mark. Wie beim gestrigen Wertbrief waren je 30 Pfennig für Porto und Behandlungsgebühr zu entrichten. Die Versicherungsgebühr fiel natürlich um einiges höher aus- 4 Mark insgesamt für 10mal 40 Pfg. pro 1.000 Mark deklariertem Wert. Frankiert wurde mit Mi 92 II, 109 und 3mal 113. Auf dem Postwege fiel auf, dass die Versiegelung abgefallen war. In blau wurde vermerkt "Beanstandet". Es wurde neu versiegelt und das Gewicht vor und nach dem neuen Verschluss im angebrachten Rahmenstempel vermerkt. Der Postbeamte und ein Zeuge bestätigten den Vorgang mit ihrer Unterschrift.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 05.05.2023 21:31:04 Gelesen: 554680# 10084 @  
Guten Abend,

zur "Abwechslung" mal ein Wertbrief aus der Hochinflation:



Der Brief mit der beachtlichen Wertangabe 3 Billionen Mark von Frankfurt am Main nach Berlin W 8 wog 34 Gramm. Aufgegeben wurde er am 10.11.1923, gehört somit in die Portoperiode 23. Rechts ist noch die Berechnung der Gebühren erkennbar, die praktischerweise gleich auf dem Umschlag vorgenommen wurde: Fernbrief 2. Gewichtsstufe und Behandlungsgebühr ergeben 2,4 Milliarden Mark (1,4 Mrd. + 1 Mrd.), dazu 20 Mio. Mark pro 1 Mrd. Wertangabe = 62 Mrd. Mark für die angegebenen 3 Billionen Mark, macht zusammen 62,4 Milliarden Mark Gesamtgebühren. Frankiert wurde mit Mi 323 APa (2), 325 APa (2) und 327 BP (12). Die Marken weisen meist eine Notentwertung auf, der Schalterstempel von Frankfurt wurde nur einmal abgeschlagen. Rechnet man den Markenwert zusammen ergeben sich genau die erforderlichen 62,4 Mrd. Mark. Eine Teilbarfrankatur wie der Einnahmenachweisstempel suggeriert liegt also nicht vor. Möglicherweise brachte man diesen an, um auf einen Blick die tarifgerechte Frankatur der Sendung anzuzeigen.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 06.05.2023 19:57:17 Gelesen: 554151# 10085 @  
Guten Abend,

ein Brief an den bekannten Philatelisten Albert Friedemann, hier in seiner Eigenschaft als Briefmarkenprüfer:



Da mit einer recht hohen Wertangabe versehen dürfte es sich um eine Prüfsendung gehandelt haben. Die Gebührenrechnung sieht wie folgt aus: Fernbriefporto I bei 15 g Gewicht von Rathenow nach Leipzig 40 Pf., Behandlungsgebühr 50 Pf. und Versicherungsgebühr (eine Mark pro 1.000 Mark Wertangabe) 2 Mark. Für die zusammen 2,90 M. wurde mit den Mi-Nrn. 92 II, 95 B II und 144 II frankiert. Die Marken wurden wegen des unebenen Inhaltes und der rückseitigen Siegel mit dem Grobsendungs- bzw. Päckchenstempel von Rathenow entwertet.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 07.05.2023 13:42:23 Gelesen: 552267# 10086 @  
Guten Tag,

Der heutige Sonntagsbeleg wurde am 2.2.19 (Portoperiode 3) wurde von Kallies auf den Weg nach Stettin geschickt.



Als einfacher Fernbrief wurde dieser korrekt mit 15 Pfennig (MiNr. 101) frankiert.

Die frühere westpommersche Kleinstadt Kallies gehört als Kalisz Pomorski heute zu Polen und liegt im Powiat Drawski.

Schöne Grüße
Mümmel
 
philast Am: 07.05.2023 17:38:23 Gelesen: 552162# 10087 @  
Hallo,

von mir ein Wertbrief über 100Mk von Weil Leopoldshöhe 1.4.20 11-12V nach Konstanz, Ankunft 1.4.20 7-8N. Portogerecht mit 30 Pf Briefporto + 30 Einschreibegebühr + 40 Pf Versicherungsgebühr für 1000Mk = 1 Mk freigemacht.



Interessant die Rückseite, die offenbart, dass ein Konsulatsangestellter oder Konsul(?) des deutschen Konsulats Basel diesen Wertbrief eine Bahnstation weiter (das Konsulat liegt neben dem Bahnhof von Basel) im badischen Weil aufgegeben hat an einen Familienangehörigen. Die Devisenkontrolle, die für Post aus der Schweiz, in Freiburg angesiedelt war wurde so umgangen.

Grüße philast
 
inflamicha Am: 07.05.2023 21:38:26 Gelesen: 552004# 10088 @  
Guten Abend,

da heute schon ein Wertbrief gezeigt wurde, begnüge ich mich mal hiermit:



Der Brief der Lausitzer Elektrizitätswerk AG der 2. Gewichtsstufe von Weißwasser nach Berlin NW 40 kostete den Absender am 22.11.1923 (PP 25) 28 Milliarden Mark. Die Freimachung besteht aus viermal Mi 326 BP und zweimal Mi 328 AP.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 08.05.2023 21:41:33 Gelesen: 550774# 10089 @  
Guten Abend,

eine Drucksache der Gesellschaft des "ächten Naxos-Schmirgels":



Die Drucksache von Frankfurt am Main nach Kassel vom 27.11.1923 (PP 26) ist mit einer Mi 327 BP freigemacht. Zum vierfachen Nennwert verwendet wie in der PP 26 üblich entspricht das dem Porto für eine Drucksache von über 100 bis 250 g Gewicht = 20 Milliarden Mark. Ob die Sendung wirklich so viel wog steht in den Sternen. Vermutlich wurde mangels kleinerer Wertstufen unter 5 Mrd. Mark, die Ende November bereits nicht mehr überall verfügbar waren, die doch geringe Überfrankatur von einer schlappen Milliarde Papiermark in Kauf genommen. Die Drucksache bis 25 g verlangte nur nach 16 Mrd. Mark. Marken für zusammen 4 Mrd. Mark hätten also- zum 4fachen Nennwert verwendet- für die Freimachng ausgereicht.

Gruß Michael
 
BD Am: 09.05.2023 17:10:03 Gelesen: 549698# 10090 @  
Hallo,

Fensterbriefe sind bei Sammlern unbeliebt. Folgender zeigt das Problem, wohin ging er?

Brief vom 23.10 1923 aus Altenberg.Frankiert mit 48 Marken der Mi.313 und 6 Marken der Mi.314. Somit mit 30 Millionen Mark freigemacht und es ist wohl ein Auslandsbrief bis 20 Gramm. Innerdeutsch wäre die Frankatur in der PP 21 nur mit Zusatzleistungen zu erreichen, dafür fehlt ein Anhaltspunkt und der Platz.

Beste Grüße Bernd




 
inflamicha Am: 11.05.2023 21:09:00 Gelesen: 547479# 10091 @  
Guten Abend,

ein Beleg ganz ohne Fenster:



Die Textil-Maschinenfabrik Kettling Braun aus Crimmitschau sandte die vorliegende Postkarte am 29.11.1923 (PP 26) an die Schermesserfabrik Schlenter & Cie. in Aachen.

Die verklebte Mi 337 AP wurde zum vierfachen Nennwert verwendet und deckt somit das erforderliche Porto in Höhe von 40 Milliarden Mark ab.

Gruß Michael
 
christel Am: 11.05.2023 21:30:00 Gelesen: 547458# 10092 @  
@ BD [#10090]

Hallo Bernd,

ziemlich mittig auf der Rückseite gibt es einen Ankunftsstempel vom 25.10., im Original sicher besser erkennbar. Der aollte die Lösung des Rätsels bringen.

Christel


 
BD Am: 12.05.2023 14:03:30 Gelesen: 542180# 10093 @  
Hallo Christel,

danke für den Hinweis. Der Zielort des Briefes ist Vejle in Dänemark, somit war es ein Auslandsbrief der ersten Stufe bis 20 Gramm.

Beste Grüße Bernd
 
inflamicha Am: 12.05.2023 20:16:01 Gelesen: 541814# 10094 @  
Guten Abend,

vom folgenden Beleg musste die Bilder aufgrund der Größe aus 2 Teilen zusammengesetzt werden:



Für "normale" Postkunden war der Briefversand bis zur Portoperiode 12 auf 250 g Gewicht begrenzt. Die einzige Ausnahme betraf dienstliche Aktenbriefe, diese durften ab der Portoperiode 7 bis zu 500 g wiegen. Der obige Brief wurde am 15.12.1922 (Ersttag der PP 11) vom Amtsgericht Greiffenberg an die Staatsanwaltschaft in Hirschberg (beides in Schlesien) versandt. Für den Aktenbrief mit einem Gewicht von > 250 bis 500 g verlangte die Post 50 Mark. Der Absender verklebte 20mal D 21 und 100mal D 28- eine typische Massenfrankatur kleiner Wertstufen aufgrund der oft zu späten Herstellung bzw. Belieferung der Ämter mit Dienstmarken höherer Nennwerten.

Gruß Michael
 
BD Am: 12.05.2023 20:17:08 Gelesen: 541812# 10095 @  
Hallo Michael,

toller Beleg mit Massenfrankatur.

Bei folgender Paketkarte vom 22.3.1923 habe ich eine Schwierigkeit.

Um sie zu verstehen und um sie zu erklären habe ich ein Problem mit dem Tarifbuch von Herrn Oechsner.

Bei der Briefpost begann die Portoperiode 13 am 1.3.1923.

Bei der Paketpost steht unter Portoperiode 13 a der neue Tarif erst am am 1.4.1923. Es gibt erstaunlicherweise keine 13 oder 13 b.

War die Portoerhöhung bei Paketen wirklich erst am 1.4.1923 ?

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 12.05.2023 21:37:46 Gelesen: 541739# 10096 @  
@ BD [#10095]

Hallo Bernd,

für die Paketgebührenberechnung empfehle ich Dir Band 57 der Schriftenreihe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde von Paul-Jürgen Hueske. Das Buch ist sehr viel fundierter als die Oechsner-Tabelle, auch wenn es einige Wünsche offenlässt (z.B. stört mich das völlige Fehlen der Postlagergebühren). Hier gibt es die Portoperiode 13 vom 1.3.1923-31.3.1923 und die PP 13 a ab 1.4. bis 30.6.1923. In den unteren Gewichtsklassen sind die Paketgebühren deckungsgleich, erst ab 10 kg aufwärts gab es Änderungen. Außerdem wurde erst in PP 13 a eine 3. Entfernungszone eingeführt. Für Deine Paketkarte ergibt sich danach folgende Gebührenberechnung: Paket bis 3 kg bis 75 km Entfernung 300 Mark X 3 durch "Dringend" + Nachnahme-Vorzeigegebühr 50 Mark + Eilzustellung im Landbestellbezirk 450 Mark = 1.400 Mark, soviel wie an Marken darauf klebt. Im übrigen ist Deine Paketkarte im Buch abgebildet. ;-)

Gruß Michael
 

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