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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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muemmel Am: 30.12.2013 20:45:28 Gelesen: 4145934# 2733 @  
Guten Abend,

im scheidenden Jahr hier der vorläufig letzte Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 4624)

Ein Brief bis 20g ins nahe oder auch ferne Ausland kostete 30 Millionen Porto und eingeschrieben kamen weitere 10 Millionen hinzu. Dies wurde hier mit Marken der 309 AWa, 317 AW und 318 AP realisiert. Gelaufen am 27.10.23 von Landshut nach El Salvador.

In der Sammlung befinden sich Übersee-Belege nach Japan, Südamerika, Australien, Südafrika, USA u.A., aber dies ist der erste nach Mittelamerika, der mir in die Finger fiel.

Allen einen guten Rutsch und Tschüss bis zum nächsten Jahr

Harald
 
juni-1848 Am: 30.12.2013 22:41:52 Gelesen: 4145865# 2734 @  
Und weil morgen keine Zeit fürs Hobby, heute noch einen zum Genießen aus der PP 1 (1.7.1906 bis 31.7.1916):



(Datenbank # 4513) (nach Freigabe)

Der Importeur amerikanischer Erzeugnisse "M. Erlebach Nachf." aus Frankfurt (Main) versendete am "12.9.10.8-9N." ab "Frankfurt (Main) 9" eine dringende Anfrage über den Verbleib bestellter (Metall-Schreib-)Federn an Hazell, Watson & Viney in London, das Ganze auf einer Firmenvordruck-Postkarte (10 Pf) per Einschreiben (20 Pf), die bereits am nächsten Morgen "5.45.PM 13 SP 10" in der Einschreibestelle des PA 10 in London einging (ovaler Ankunftsstempel). Frankiert wurde mit Germania 5 Pf und 25 Pf. Die Karte zeigt mittig einen senkrechten Bug und ist etwas randknittrig.

Was erzählt uns diese Karte?

Es handelt sich um eine Geschäftskarte mit einem Anliegen in deutscher Sprache, in Zierschrift geschrieben mit einem Füllfederhalter mit stählerner Spitzfeder. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Importeur amerikanischer Erzeugnisse "M. Erlebach Nachf." aus Frankfurt (Main) war u.a. Generalvertreter der weltberühmten "Esterbrock Stahlfedern" für Tinten-Schreibstifte (ab 1920 stellte Esterbrock in den USA "günstige Füllfederhalter für die breite Masse" her).

Der erste kommerziell erfolgreiche deutsche Füllfederhalter wurde 1890 von der Firma Soennecken entwickelt und kostete damals einen durchschnittlichen Wochenlohn. Erst 4 Jahre nach dem Erwerb eines Patent des ungarischen Ingenieurs Theodor Kovács für einen Kolbenfüller begann die Firma Pelikan 1929 mit der Produktion von "modernen" Kolbenfüllern.

"Hazell, Watson und Viney" war ein britisches Druck- und Verlagskonsortium (1839 bis 1991). Mit gerade einmal 20 Jahren kam der Visionär Walter Hazell (* 1.1.1843) in das Unternehmen. Zusammen mit John Elliott Viney baute er die kommerzielle Drucksparte aus. Um die Jahrhundertwende druckte das Unternehmen mehr als 60 Zeitungen und Zeitschriften. Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurden 1.700 Mitarbeiter beschäftigt.

Walter Hazell leitete fast 50 Jahre lang die Geschicke des Unternehmens. Er galt als Sozialreformer mit zahlreichen Publikationen und trat für das Frauenwahlrecht ein. Er war Mitglied der Liberalen im Parlaments of Leicester zwischen 1894 und 1900 und war maßgeblich beteiligt an der Einführung einer Krankenkasse für die Mitarbeiter seines Unternehmens (1874).

Mit diesem kleinen Ausflug in die Geschichte der Tintenkleckse und des Druckwesens, ohne die unser Hobby um so vieles eintöniger wäre, verabschiede ich mich von Euch und von 2013.

Wünsche allen einen eleganten Rutsch in ein vor allem gesundes 2014,
Werner
 
inflamicha Am: 01.01.2014 16:49:33 Gelesen: 4145184# 2735 @  
Hallo, ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr wünsche ich euch!

Beginnen möchte ich das Jahr mit diesem eingeschriebenen Nachnahmefernbrief von Neukölln nach Frankfurt am Main vom 14.8.1920 (PP 5).



Das Porto setzt sich aus 40 Pf. für den Fernbrief und je 50 Pf. für Einschreiben und Vorzeigegebühr zusammen.

Gruß Michael
 
BD Am: 01.01.2014 18:04:14 Gelesen: 4145147# 2736 @  
Hallo,

ich wünsche allen Forumsteilnehmern ein gesundes neues Jahr.

Teilfrankaturwertbrief über 22,8 Milliarden Mark vom 1.11.1923 von Berlin W 8 nach Balingen in Württemberg. Frankiert mit Marken zu 576 Millionen Mark mit der Lochung Dr.B. für Dresdner Bank Berlin. Die restlichen 70 Millionen Mark zum Gesamtporto von 646 Millionen Mark wurden am Schalter bar bezahlt, erkennbar am abgeschlagenen Einnahmenachweisstempel mit Rand von Berlin W8. Von Berlin W 8 sind laut Nawrocki 8 verschiedene Gebührenstempel bekannt.

Beste Grüße Bernd


 
muemmel Am: 01.01.2014 21:26:42 Gelesen: 4145063# 2737 @  
Guten Abend,

allen ForumlerInnen ein gutes und spannendes neues Jahr.

Den Anfang mache ich mit einem Machwerk:



(Datenbank # 4634)

Ein Ortsbrief bis 250g hätte in der Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) in der Tat 100 Millionen Porto verschlungen. Doch dieses Teil aus dickem Papier bringt nicht einmal 20g auf die Waage. Außerdem ist der Papierbogen lediglich sauber zusammengefaltet, unverschlossen und ohne jeglichen Inhalt. Hier hat sich jemand also einen "gebastelt", natürlich alles schön sauber gestempelt.

Demnächst geht es aber wieder mit echt gelaufenen Belegen weiter. Versprochen.

Schöne Grüße
Harald
 
muemmel Am: 01.01.2014 21:30:39 Gelesen: 4145061# 2738 @  
@ BD [#2736]

Hallo Bernd,

dieses schöne Teil würde auch in meine Sammlung gut passen. :-)

Glückwunsch dazu und danke fürs zeigen. Aber bitte nicht vergessen, den Brief auch in die Belege-Datenbank zu stellen.

Grüßle
Mümmel
 
juni-1848 Am: 02.01.2014 12:56:04 Gelesen: 4144844# 2739 @  
Moin zusammen,

ich wünsche allen ein gesundes und schwungvolles Neues.

Und da Ihr das neue Jahr gestern schon mit zahlreichen Schätzchen eingeläutet habt, hier der erste "Alltagsbeleg" aus der PP 2 (1.8.1916 - 30.9.1918):



(Datenbank # 4507)

Diese Germania-Antwort-Ganzsache zu 7 1/2 Pfennig ab ZELL, (KR. ERBACH) ODENWALD lief am 29.10.17
nach Groß Salze per Eilboten mit ZuF Germania 2 1/2, 7 1/2 und 15 Pfennig.

Diese Portostufe zu 32 1/2 Pfennig findet man überwiegend als Zusatzfrankatur mit einer 25 Pfennig Marke auf der einfachen Ganzsache zu 7 1/2 Pfennig.

Der Absender stammt aus Momart und nennt das benachbarte Zell-Kirchbrombach als seine nächste Briefestation.

Die Stadt Groß Salze wurde 1926 in Bad Salzelmen umbenannt. Seit 1932 ist sie Stadtteil von Schönebeck (Elbe) im Salzlandkreis.

Ein erfolgreich-fröhliches Sammeljahr 2014,
Werner
 
inflamicha Am: 02.01.2014 21:15:18 Gelesen: 4144672# 2740 @  
Guten Abend,

kein Machwerk, sondern schönster Bedarf: Eingeschriebener Fernbrief von Bühl in Baden nach Baden-Baden vom 16.10.1923 (PP 20), Porto und Einschreibgebühr je 5 Mio Mark.



Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.01.2014 21:02:14 Gelesen: 4144279# 2741 @  
Guten Abend,

ebenfalls keine Mache, sondern ein eingeschriebener Ortsbrief bis 100g vom Ersttag der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923):



(Datenbank # 4631)

Gelaufen von Berlin NW 21 nach Berlin W 8, frankiert mit 325 AP und 327 AP.

Schöne Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 03.01.2014 21:27:08 Gelesen: 4144269# 2742 @  
Guten Abend,

zum Wochenende habe ich was besonders Schönes rausgekramt: Nachnahmedrucksache innerhalb Berlins vom 31.10.1923 (Letzttag der PP 21) über 15 Mrd. Mark, kostete 2 Mio für die Drucksache und 5 Mio für die Vorzeigegebühr.



Da der Empfänger 7 Tage Frist verlangte wurde die Gebühr für wiederholtes Vorzeigen fällig. Inzwischen hatte die PP 22 begonnen und die Gebühr hatte sich verfünffacht: 25 Mio Mark wurden vom Empfänger kassiert und rückseitig mit Marken verklebt.



Durch die inzwischen erfolgte Geldentwertung blieb dem Empfänger nur ein Bruchteil des ursprünglich geforderten Geldwertes, weshalb die meisten Geschäftsleute das wiederholte Vorzeigen zunehmend ausgeschlossen haben. Vermerke wie "Bei Fristverlangen sofort zurück" tauchten auf den Sendungen auf.

Und damit ein schönes Wochenende!

Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.01.2014 22:37:04 Gelesen: 4144237# 2743 @  
@ inflamicha [#2742]

Servus Michael,

ganz vielen Dank für die Zurschaustellung dieses herrlichen Beleges. So etwas findet man nur zu Pflaumenpfingsten.

Gut, dass Du auch die Problematik der Nachnahmesendungen nochmals angesprochen hast. In inflationären Zeiten waren Geldforderungen per Nachnahme nicht wirklich sinnvoll und während der Hochinflation im Oktober und November 1923 vollkommen unsinnig, da durch den mittlerweile stündlichen Wertverlust der zu geforderte Betrag schon nichts mehr wert war.

Grüßle
Harald
 
juni-1848 Am: 04.01.2014 15:27:33 Gelesen: 4143863# 2744 @  
@ inflamicha [#2742]

Glückwunsch! Ein so spätes (PP22) "erneutes Vorzeigen" habe ich auch noch nicht gesehen!

Heute ein spannender Beleg per Eilbestellung aus der PP1 (1.7.1906 - 31.7.1916):



(Datenbank # 4503)

Aus der ersten Portoperiode stammt diese Germania-Ganzsache (5 Pf) mit Germania 5 Pf und 20 Pf für den bezahlten Eilboten (25 Pf), aufgegeben am 10.11.1908 ab Uelzen an das rund 75 km entfernte Gut Büchen (nördlich Lauenburg) mit Ankunftsstempel von Büchen (Zustellpostamt mit Telegrapgenanstalt). Das Gut Büchen lag abseits der üblichen Zustellwege.

Da nur 25 Pf vorfrankiert, waren für die Eilbestellung in den Landbestellbezirk 35 Pf nachzuerheben. Gleichzeitig mit dieser Karte bestellte der Bote eine weitere Eil-Briefsendung, wofür weitere 10 Pf erhoben wurden (da die Eilgebühr der zweiten Briefsendung gar nicht, auch nicht als Teilbetrag, vorfrankiert war).

Der Eilbote vermerkte den zusätzlichen Botenlohn von 45 Pf für seinen Dienst - nämlich die gleichzeitige Bestellung zweier Briefsendungen - handschriftlich auf dieser Karte (also ingesamt 70 Pf für die Eilbestellung).

Welchen Vermerk mag wohl die andere gleichzeitig bestellte Eil-Briefsendung aufgewiesen haben ?

Belege mit Vermerk eines zusätzlichen Botenlohns für die gleichzeitige Bestellung mehrerer Eil-Briefsendungen an den gleichen Empfänger sind extrem selten.

Wie kam dieser Botenlohn zustande?

0. In der PP1 betrug die Gebühr für die Eilbestellung im Falle der Vorausbezahlung durch den Absender
im Landbestellbezirke 60 Pf und die Höhe der Vorausbezahlung musste mindestens 25 Pf (= Gebühr für den Ortsbestellbezirk) betragen.

In besonderen Fällen waren die tatsächlich erwachsenden Botenkosten zu entrichten:

1. Beförderung durch Eilboten von einem Zwischenpostort nach dem Bestimmungsort, wenn die Entfernung höchstens 15 km betrug (Vom Aufgabepostort erfolgte grundsätzlich keine Eilbotenbeförderung bis zum Empfängerort). In diesem Falle musste der Vermerk "Von ... durch Eilboten" auf der Senung angebracht werden. Für solche Sendungen waren auch im Falle der Vorausbezahlung durch den Absender die wirklich erwachsenden Botenkosten, mindestens jedoch die für die Landbestellung festgesetzten Beträge zu entrichten. Und der Absender hatte "auf Verlangen der Aufgabe-Postanstalt" einen angemessenen Betrag zu hinterlegen.

2. Bei Sendungen an den Empfänger im Landbestellbezirke das Aufgabepostamtes (hier waren nur gewöhnliche Briefsendungen zugelassen) waren Kosten für die Eilbestellung in Höhe der wirklich erwachsenden Botenkosten fällig, jedoch mindestens 25 Pfennig. Und auch hier hatte der Absender "auf Verlangen der Aufgabe-Postanstalt" einen angemessenen Betrag zur Deckung der Botenkosten zu hinterlegen.

Da hier beide Fälle 1. und 2. nicht zutreffen, bleibt folgender Erklärungsversuch ( Habt Ihr hierzu Ergänzungen oder andere Vorschläge?):

3. In Fällen, in denen derselbe Bote mehrere Eilsendungen an denselben Empfänger zu bestellen hat, wird bei Bezahlung durch den Empfänger bei Briefsendungen der Botenlohn für eine der Sendungen zum vollen festgesetzten Betrage erhoben, für jede weitere 10 Pf. zusätzlich. Das gilt auch für Eilsendungen nach dem Landbestellbezirke.

Das bedeutet:
Zusammen mit dieser Karte wurde eine zweite Briefsendung an den gleichen Empfänger vom Eilboten bestellt.
Obige Karte war mit 25 Pf vorfrankiert. Also fehlten 35 Pf für die Bestellung nach dem Landbestellbezirke.
Die Eilgebühr der zweiten Briefsendung war nicht vorfrankiert, so daß hier weitere 10 Pf erhoben wurden.
Zusammen also 45 Pf, wie handschriftlich auf der Karte vermerkt.

Und jetzt meine Frage an die Datenbank-Redakteure:
Wie pflege ich die Porto-/Gebührensätze ein ?
Porto: 0,05 Mark ist klar!
Zusatzleistungen:
Eilzustellung Landbezirk: 0,70 Mark ??? oder die hierfür festgesetzten 0,60 Mark (und den Rest liefert obiger Erklärungsversuch)?
(Porto und Gebühren: 0,75 Mark ??? oder 0,65 Mark?)

Mit Sammlergrüßen,
Werner
 
juni-1848 Am: 05.01.2014 19:51:43 Gelesen: 4143223# 2745 @  
Moin zusammen,

für den heutigen Abend eine Mehrfachfrankatur eines "krummen Wertes" aus der PP 21 (20. bis 31.10.1923):



(Datenbank # 4496)

Fernpostkarte aus " Kreuzburg \ 25.10.23.3-4 V. \ *(OBERSCHL)1* " (Kreisgitterstempel) nach Leipzig, portorichtig frankiert mit 5x 800 Tausend Aufdruck auf 400 M grün (Mi. 306 A), geprüft "Infla Berlin" und "D.G.CROCKER".

Auffällig ist die ungewöhnliche Tageszeit für einen Entwerter: 3 bis 4 Uhr in der Frühe.

Nehmen wir einmal an, hier wurden nicht N ein V verwechselt: Hat dann jemand eine Erklärung für diese Uhrzeit?

Mit Sammlergruß, Werner
 
muemmel Am: 05.01.2014 20:03:53 Gelesen: 4143217# 2746 @  
@ juni-1848 [#2744]

Salut Werner,

in der Datenbank würde ich die 5 Pf. Porto und Eilbestellgebühr 60 Pf. bei Porto und Gebühren eintragen. Alles weitere dann in den Kästen Beschreibung und/oder Anmerkung.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 05.01.2014 21:42:15 Gelesen: 4143162# 2747 @  
@ juni-1848 [#2745]

Hallo Werner,

die Karte wurde von Günter Bechtold BPP geprüft, ein INFLA-Prüfer namens Crocker ist nicht bekannt. Scheint sich eher um ein Besitzerzeichen zu handeln.

Die Zeitangabe 3-4 V im Stempel ist fürwahr rätselhaft. Kreuzburg hatte 1923 etwa 12.000 Einwohner und es wäre schon verwunderlich, wenn zu dieser nächtlichen Zeit die Post schon geöffnet hätte, es sei denn, der Absender hat den Postler aus dem Bett geklingelt. Vermutlich wird es sich um eine Fehleinstellung handeln und 3-4 N dürfte eher wahrscheinlich sein.

Grüßle
Harald
 
muemmel Am: 05.01.2014 21:50:09 Gelesen: 4143153# 2748 @  
Guten Abend,

hier ein R-Brief aus der Portoperiode 25 (20.–25.11.1923):



(Datenbank # 4630)

Hier haben wir es mit einem Brief der 3. Gewichtsstufe bis 250g zu tun, der 32 Milliarden Mark für das Porto verschlang, für die Einschreibgebühr kamen weitere 20 Milliarden hinzu. Gelaufen am 24.11.23 von Löbau nach Berlin und frankiert mit 324 AP und 328 AP.

Briefe der 3. und 4. Gewichtsstufe muss man lange suchen.

Schöne Grüße
Harald
 
Gernesammler Am: 06.01.2014 11:11:56 Gelesen: 4142926# 2749 @  
Hallo Inflafreunde,

hier ein Brief vom 18.4.1920 aus der Portoperiode 4 (1.10.1919 - 5.5.1920), versendet im Fernverkehr von München nach Berlin.

Interessant hierbei ist, dass Bayern am 1.4.1920 gegen eine Entschädigung auf das Deutsche Reich überging, aber Marken von Bayern noch bis zum 30.6.1920 verwendet werden konnten. Auch die Postgebühren wurden ab diesem Zeitpunkt gleich berechnet, in München wurde dieser Brief richtig frankiert mit 20 Pfennig für den Brief im Fernverkehr bis 20 Gramm (seit 1.4.1920 vorher nur 15 Gramm).

Verklebt wurden hier 2 x Mi.Nr.61 und 1 x Mi.Nr.56 (wegen Markenmangel wurden beide Marken ab Januar 1920 - 30.6.1920 nochmals zur Frankatur zugelassen).

Gruß Rainer


 
zonen-andy Am: 06.01.2014 12:56:39 Gelesen: 4142896# 2750 @  
Hallo Brieffreunde,

diesen Brief habe ich mal auf einen Flohmarkt gekauft und weiß nicht, ob die Portostufe richtig ist.

Ich bin zwar kein Briefe Sammler, fand aber die Massenfrankatur selten. Mir können die Profis bestimmt zu dem Beleg etwas sagen. Den Brief konnte ich wegen der Übergröße nur fotografieren.

Stempel: Hassloch (Pfalz) 23.Dez.22 vor 10-11

Frankatur: 121 Mark wenn ich richtig gezählt habe.

Vielen Dank im voraus.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
muemmel Am: 06.01.2014 15:09:04 Gelesen: 4142871# 2751 @  
@ zonen-andy [#2750]

Hallo Andreas,

mit 121 Mark hast Du richtig gezählt, allerdings passt dann das von Dir angegebe Datum 23 Dez 22 nicht dazu. Da es sich um einen Fernbrief handelt, betrug das Porto bis 20g zu der Zeit (15.11.22–14.1.23) lediglich 25 Mark und für einen Brief bis 100g waren es 35 Mark. Erst in der Portoperiode 13 (1.3.–30.6.23) waren für einen Fernbrief bis 100g 120 Mark Porto zu entrichten (die 1 Mark Überfrankatur ist dabei vernachlässigbar).

Leider sind die Abbildungen recht unscharf und wie üblich die bayrischen Stempel schlecht abgeschlagen und unleserlich.

Schönen Gruß
Harald
 
zonen-andy Am: 06.01.2014 17:29:48 Gelesen: 4142832# 2752 @  
@ muemmel [#2751]

Hallo Muemmel,

vielen Dank für die Antwort. Der Teil-Scan zeigt den einzigen brauchbaren Stempelabschlag vom ganzen Brief.

Wie kann ich den Brief werten? Sind die Stempel falsch oder ist es eine gesamte Fälschung?



Herzliche Grüße
Andreas
 
philast Am: 06.01.2014 18:08:46 Gelesen: 4142789# 2753 @  
@ zonen-andy [#2750]

Hallo zusammen,

meiner Meinung nach handelt es sich hier nicht um einen Brief, sondern um ein Paket. Der Klebezettel auf der Vorderseite ist ein üblicher Paketnummernzettel.
Die Markenmenge passte sicherlich nicht auf die Paketkarte.

Ich habe zwar nur einen Frankaturwert von 119,40 M ermittelt, das ist nicht weit von dem Portosoll eines 3 kg Pakets bis 75 km Entfernung.

Wo die fehlenden Merken sind, ev. auf der Paketkarte oder abgefallen (darauf habe ich keinen Hinweis gefunden) oder beim aufkleben verrechnet lässt sich nicht ermitteln. Pakete, bei denen die Frankatur nicht auf der Paketkarte angebracht wurde würde ich als durchaus selten bezeichnen, was den monetären Wert angeht, wäre ich eher zurückhaltend.

Viele Grüße
philast
 
muemmel Am: 06.01.2014 18:24:30 Gelesen: 4142776# 2754 @  
@ zonen-andy [#2752]
@ philast [#2753]

Guten Abend,

zunächst Dank an Andreas für die Abbildung des Stempels, eindeutig 23 DEZ 22.

Und philast hat schließlich die Lösung vorweggenommen, denn auf der Paketschiene wollte ich ebenfalls nachschauen. Auch dafür vielen Dank.

Zu der Zeit waren für ein Paket bis 3 kg und 75 km Entfernung 125 Mark zu entrichten. Aufgrund der vielen kleinen Wertstufen (Behörden waren ja Weltmeister im Aufbrauch solcher), spielt es auch keine Rolle ob nur 119,40 oder 121 Mark verklebt worden sind. Auch der Postler könnte sich verrechnet haben, schließlich waren Fehlporti in der Inflationszeit zwar selten, aber sie kamen halt vor.

Was den Wert angeht, halte ich mich ebenfalls vornehm zurück, aber ein Sammler von Paketkarten oder solchen frankierten Paketbelegen könnte sich evtl. die Finger danach lecken.

Schöne Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 06.01.2014 20:11:40 Gelesen: 4142689# 2755 @  
@ zonen-andy [#2750]
@ philast [#2753]

Schaut doch mal auf den Beitrag [http://www.philaseiten.de/beitrag/76465]. Diese "Paketbriefe" tauchen insbesondere aus Bayern und aus Württemberg immer mal wieder auf.

Und damit uns die oft farbenfrohen Aufbrauchsfrankaturen nicht blenden, heute ein markenloser aus der PP12 (15.1.1923 bis 28.2.1923):



(Datenbank # 4582)

Rückschein ab Emmerstedt (Krs. Helmstedt) vom 26.2.23 zurück an das Versorgungsamt nach Braunschweig.

Die Gebühr für die Rücksendung des Rückscheins betrug 40 Mark, musste jedoch schon auf der Briefsendung von Braunschweig nach Emmerstedt (Hinsendung) verklebt werden.

Mit Sammlergruß, Werner
 
juni-1848 Am: 06.01.2014 20:17:25 Gelesen: 4142686# 2756 @  
@ Gernesammler [#2749]

Moin Rainer,

überträgst Du den noch in die Datenbank ?

Gezähntes Neues, Werner
 
inflamicha Am: 06.01.2014 21:07:28 Gelesen: 4142663# 2757 @  
Guten Abend,

fehlt ja bloß noch ´ne Paketkarte, da kann ich aushelfen: Nicht häufige Mehrfachfrankatur von 15 Exemplaren der 120 Pf. Bergarbeiter (leider nur Mi-Nr. 168) auf Paketkarte für ein 9 Kilo-Paket über 75 Kilometer von Pockau (Flöhatal) nach Furtwangen im badischen Schwarzwald vom 16.5.1922, Gebühr 18 Euro.



Gruß Michael
 

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