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Thema: Offener Brief des BDPh an die Briefzentren der Deutschen Post AG
Das Thema hat 38 Beiträge:
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Baber Am: 09.09.2013 09:20:17 Gelesen: 20690# 1 @  
Spät, aber doch hat der BDPh auf den zunehmenden Ärger der Sammler über zerrissene und verstempelte Marken auf Sammlersendungen reagiert. Ob es was nützt, bleibt abzuwarten. Machen wir uns nichts vor: Die Sammlerpost ist in dem von Massensendungen für Werbezwecke dominierten täglichen Postverkehr eine zu vernachlässigende Größe und so wird wohl das passieren, was Helmut Kohl einmal mit "Die Hunde bellen aber die Karawane zieht weiter" beschrieben hat.

Nun müssen aber nicht nur die Briefmarkensammler sondern auch die Ansichtskartensammler um ihre Sammlerstücke fürchten. Kürzlich bekam ich diese Ansichtskarte, wo die Briefsortieranlage 3 deutliche Kratzspuren hinterlassen hat. Da man es in der Kopie nicht so deutlich sieht, habe ich es mit 3 schwarzen Balken markiert.



Gruß
Baber
 
filunski Am: 09.09.2013 11:05:23 Gelesen: 20653# 2 @  
@ Baber [#1]

Hallo zusammen,

diese Dinge sind zwar (und nicht nur für Sammler, sondern auch für normale Postkunden) ärgerlich und manchmal auch Werte zerstörend, aber durch die hohe Automation in den Briefzentren (und auch oft durch den Einsatz unterbezahlter und daher nicht motivierter Arbeitskräfte) leider oft unumgänglich. Die DPAG reagiert aber auf Reklamationen (dies ist nicht nur meine persönliche Erfahrung) meist sehr schnell, wenn diese angezeigt werden. Das Problem an sich kann dabei meist nicht abgestellt werden (die Sortiermaschinen in den Briefzentren laufen trotzdem genauso weiter) aber man erhält durchaus Schadensersatz und Verständnis. Man kann diese Mängel auch über die Betreuung der Postphilatelie in Weiden an die DPAG melden. Wenn nicht direkt von dort geholfen werden kann, erhält man zumindest eine Vermittlung zur zuständigen Stelle.

Erreichen kann man die NL Privatkunden/Filialen telefonisch über 0961 3818 3818 oder im Internet auf http://www.deutschepost.de/philatelie. Dort unter Service, https://www.deutschepost.de/dpag/multiapps?xmlFile=1011279&lang=de_DE&skin=hi&check=yes&APP.anliegen=reklamationen

Schöne Grüße,
Peter
 
uli Am: 09.09.2013 12:09:53 Gelesen: 20621# 3 @  
Wo kann man diesen offenen Brief (im Internet) finden?

Gruß
Uli
 
Baber Am: 09.09.2013 13:12:37 Gelesen: 20595# 4 @  
@ uli [#3]

Der Brief war in der Mitgliederzeitschrift Philatelie abgedruckt.

Gruß
Baber
 
Baber Am: 10.09.2013 10:16:45 Gelesen: 20494# 5 @  
@ filunski [#2]

Hallo Peter,

die hohe Automation in den Briefzentren (und auch oft durch den Einsatz unterbezahlter und daher nicht motivierter Arbeitskräfte) leider oft unumgänglich.

Unumgänglich ist eigentlich nichts, wenn die Bereitschaft zum Ändern vorhanden ist, sonst würden die Autos heute noch mit verbleitem Benzin fahren und die Lokale wären immer noch verraucht.

Das es auch anders geht, zeigen unsere Nachbarländer. In Österreich oder Schweiz habe ich noch nie einen zerstörten Brief bekommen und dort wird auch sicher nicht mehr von Hand sortiert.

Gruß
Baber
 
uli Am: 10.09.2013 10:51:45 Gelesen: 20480# 6 @  
@ Baber [#5]

Unumgänglich ist eigentlich nichts, wenn die Bereitschaft zum Ändern vorhanden ist, sonst würden die Autos heute noch mit verbleitem Benzin fahren und die Lokale wären immer noch verraucht.

Ich kenne den angesprochenen Brief nicht, aber ich kenne mich dank meines Berufes sehr gut mit Automation bei Brieferstellung und -versand aus. Nichts für ungut, aber ich befürchte, der Brief zeugt von genauso viel Unwissen bei diesem Thema wie dein Beitrag. Wenn du den Stein des Weisen gefunden hast, der diese Problematik löst, werden dir Hersteller und Nutzer solcher Maschinen sehr viel Geld geben.

Gruß
Uli
 
filunski Am: 10.09.2013 11:14:32 Gelesen: 20469# 7 @  
@ Baber [#5]

"Das es auch anders geht, zeigen unsere Nachbarländer. In Österreich oder Schweiz habe ich noch nie einen zerstörten Brief bekommen"

Da hast Du aber Glück gehabt! Das passiert dort genauso und wenn Du mal ein Briefzentrum besuchen kannst, dann rate ich Dir dazu diese Gelegenheit zu nutzen, vielleicht bekommst Du dann neue Einsichten zu dem Thema. So ärgerlich diese Fälle von missglückten/beschädigten etc. Poststücken auch sein mögen, stellen sie bei der großen Masse von täglich durch die Briefzentren laufenden Poststücken eine sehr, sehr geringe Ausnahme dar. Nur für Sammler eben umso ärgerlicher (ich selbst ärgere mich ja auch, wenn ich solch einen Beleg erhalte), aber die DPAG (ohne dass ich hier jetzt für sie "eine Lanze brechen" möchte) ist sehr bemüht dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten abzustellen und gerade die angegebene Stelle in Weiden ist bei Sammlern überaus bemüht und freundlich in solchen Fällen weiterzuhelfen.

Dein Vergleich mit dem verbleiten Benzin und verrauchter Lokale passt hier m.E. nicht so ganz. ;-)

Schöne Grüße,
Peter
 
filunski Am: 10.09.2013 11:16:45 Gelesen: 20466# 8 @  
@ uli [#6]

Hallo Uli,

schicke mir über meine hinterlegte E-Mail Adresse eine Nachricht, dann schicke ich Dir gerne eine Kopie des erwähnten BDPH Briefes zu. :-)

Schönen Gruß,
Peter
 
Baber Am: 12.09.2013 09:20:27 Gelesen: 20371# 9 @  
@ uli [#6]

Hallo Uli,

aber ich befürchte, der Brief zeugt von genauso viel Unwissen bei diesem Thema wie dein Beitrag.

Ich weiß nicht, warum die Diskussion im Forum machmal ins Persönliche abgleitet, wo es doch eigentlich nur um unser gemeinsames Hobby Briefmarken geht.

Keiner will das Rad zurückdrehen und die Postautomation wieder abschaffen. Ich habe natürlich auch schon Briefzentren besichtigt und weiß, wie es dort zugeht. Aber die Zerstörung von Marken passiert offensichtlich nicht in allen BZ's, sondern es sind einzelne Maschinen, die vielleicht besser eingestellt werden könnten. Die Doppelstempelungen sind kein technisches sondern ein personelles Problem.

Nur darum geht es, dass die Post etwas Kooperationsbereitschaft zeigt. Sonst sägt sie nämlich irgendwann einen der Äste ab, auf dem sie selbst sitzt, weil immer mehr Sammler aufhören, Marken zu sammeln.

Gruß
Baber
 
uli Am: 12.09.2013 11:14:19 Gelesen: 20339# 10 @  
Ich wollte nicht persönlich werden, sorry, wenn das so ankam.

Ich ärgere mich aber immer wieder (und nicht nur bei diesem Thema), wenn - Pardon! - Laien mit Sprüchen kommen, die man in der Konsequenz mit "Die sind zu blöd oder wollen einfach nur nicht." zusammenfassen kann, ich aber weiß (weil ich mir das täglich ansehen darf), dass sich jede Menge Profis tagtäglich über diese Probleme den Kopf zermartern und keine wirklich befriedigenden Lösungen finden. Die beschädigten Sendungen, die Sammlern aufstoßen, sind nur eine Marginalie im Vergleich zu dem, was die Herausforderung des Papiertransports in Maschinen an Ärger und Kosten verursacht.

Rein wirtschaftlich gesehen würde die DPAG den Verlust der Sammler nicht mal merken. Dass die sich überhaupt um uns "kümmern", hat reine Marketinggründe (Außendarstellung).

Gruß
Uli
 
Lars Boettger Am: 12.09.2013 12:26:27 Gelesen: 20318# 11 @  
@ uli [#10]

Der BDPh als Verband der Sammler ist gefordert, weil einige Briefzentren z.B. mit ihren Doppelstempelungen Sammlerbelege zerstören. Ich erhalte viel Post von Sammlern, die darauf geachtet haben, dass die Briefmarken schön am Schalter abgestempelt werden. Warum werden diese Briefumschläge in einem Briefzentrum mit einem Tintenstrahl-Stempel versehen? Das ist nicht notwendig.

In diesem Sommer gingen etwa 100 Umschläge mit Doppelstempelung zurück. Wir haben dann sauber gestempelte Belege als Ersatz bekommen. Das war wenig effektiv. Wenn die Deutsche Post das Geld der Sammler nimmt, dann erwartet er auch, dass die Belege entsprechend behandelt werden. Wenn die Deutsche Post sich auf die erbrachte Beförderungsleistung zurück zieht, dann muss der BDPh Flagge zeigen. Es gibt mittlerweile zu viele durch Sortiermaschinen zerstörte Umschläge.

Die Post ihre eigenen eigenen Mitarbeiter durch unsinnige Vorgaben gegeneinander ausspielt, dann muss man das nicht verstehen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
uli Am: 12.09.2013 13:51:18 Gelesen: 20289# 12 @  
@ Lars Boettger [#11]

Da gebe ich dir und Baber Recht. Meine Aussagen beziehen sich auf beschädigte / zerstörte Sendungen.

Gruß
Uli
 
drmoeller_neuss Am: 12.09.2013 13:51:32 Gelesen: 20289# 13 @  
Ich sehe hier zwei Seiten:

1. Wegen der beschädigten Briefmarken:

Ob eine Briefmarken den Transport überlebt oder nicht, steht und fällt mit dem Aufkleben. Früher wurde viel mit Hand sortiert, und da war es nicht kritisch, wenn einmal eine Marke nur an zwei Stellen zart aufgeklebt wurde. Selbstklebende Marken sind da klar im Vorteil. Dänemark, Finnland und die USA haben nur noch selbstklebende Marken. Aber wenn ich das der Deutschen Post AG vorschlage, doch alle Marken nur noch selbstklebend zu machen, kommt der nächste Aufschrei der Traditionalisten.

Und die betriebswirtschaftliche Seite ist nicht ganz ausser acht zu lassen: erwartet etwa der BDPh, dass die Deutsche Post AG mit Millionenaufwand die Stempel- und Sortiermaschinen umstellt, um ein paar weniger beschädigte Briefmarken zu haben?

2. Doppelabstempelung:

Das muss wirklich nicht sein. Erkennen die automatischen Stempelmaschinen nicht, dass eine Briefmarke bereits gestempelt ist? Sonst verwende ich in Zukunft meine frankierten Grossbriefumschläge so häufig mit der gleichen Marke, bis sie auseinanderfallen.

Auf der anderen Seite: Früher haben wir uns über die Eilbriefe mit den vielen schönen Durchgangs- und Eingangsstempeln gefreut. Heute ärgern wir uns über einen Durchgangsstempel des Briefzentrums, obwohl sich so ein Beleg in einer Heimatsammlung sehr gut machen würde. Zum Beispiel "Die Post aus dem Postamt Meerbusch wird dem Briefzentrum 41 zugeleitet." Dann müsste auf einem Brief der Tagesstempel der Poststelle Meerbusch und der Stempel des Briefzentrums sein.

Mein Tipp: Nassklebende Marken besonders gut aufkleben, zur Not mit einem Prittstift etwas nachhelfen. Alle Ränder dran lassen, am besten Marken mit linkem Rand nehmen.

Damit eine Doppelabstempelung den Brief nicht verunziert, die Marke ausserhalb der "Stempelzone" der Stempelmaschine platzieren. Dazu eignen sich perfekt Oberrandstücke.
 

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