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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 17.12.2023 22:33:36 Gelesen: 110583# 10345 @  
Guten Abend,

hier eine Fernpostkarte vom 6.11.23 (Portoperiode 23) aus Kiel nach Hamburg.



Für das Porto waren 500 Millionen zu entrichten. Klar ersichtlich fehlen hier also 100 Millionen. Da kein Nachtaxvermerk vorhanden ist, hat die Post die Karte offensichtlich ohne Beanstandung befördert.

Schöne Grüße
Mümmel
 
muemmel Am: 20.12.2023 23:37:43 Gelesen: 108021# 10346 @  
Guten Abend zu später Stunde,

unter [#10345] hatte ich am 17. eine unterfrankierte Fernpostkarte vorgestellt. Hier nun eine portorichtig frankierte Karte, die dem gleichen Zweck diente:



Diese ging am 5.11.23 (Ersttag der Portoperiode 23) ab Königsberg nach Braunschweig.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 22.12.2023 22:08:05 Gelesen: 107040# 10347 @  
Guten Abend,

da Weihnachten ja bekanntlich immer ganz plötzlich und unverhofft vor der Tür steht, habe ich mir als selbstständigem und Alleinstehendem Hausmann dieses Jahr selbst ein "Geschenk" bereitet:



Fernbrief vom 15.12.23 (Portoperiode 27a) von Dortmund nach Kierspe, portorichtig mit 100 Milliarden Papiermark = 10 Rentenpfennig frankiert. Frankiert wurde mit 2 x MiNr. D88.

Die Marke mit der Wertstufe 50 Milliarden war bekanntlich die höchste von der Reichspost verausgabte Wertstufe und alleine deswegen von Beginn an von einem gewissen Mythos umgeben. Hinzu kam, dass sie erst gegen Ende November an die Postschalter kam und nur bis Ende Dezember verwendet werden konnte.

Während der Hyperinflation wurden in der Reichsdruckerei keine eigenen Dienstmarken mehr hergestellt, sondern vorhandene Freimarken mit dem Schlangenaufdruck "Dienstmarke" versehen. Rosettenmarken mit diesem Aufdruck muss man allemal als Raritäten ansehen. Bisher konnte ich drei derartige Belege in meine Sammlung aufnehmen, aber von einem Beleg mit Marken der D88 hatte ich nicht einmal zu träumen gewagt. Zu meiner großen Freude hat dann doch ein solcher nebst Fotoattest als Neuzugang des Jahres den Weg in die Sammlung gefunden.

Allen Forumlern und Forumlerinnen schöne Weihnachtstage
Mümmel
 
Frankenjogger Am: 22.12.2023 22:19:58 Gelesen: 107034# 10348 @  
@ muemmel [#10347]

Glückwunsch, das ist ganz sicher ein außergewöhnliches Stück.

Was mich irritiert, das sind die Prüfstempel unter den Marken. Das kenne ich auch von Briefen aus Berlin mit Bezirkshandstempeln.

Eine Unsitte, die ich von Prüfern absolut inakzeptabel finde (im Nachhinein), auch wenn diese schon älter sind.

Wer kam bloß auf so eine blöde Idee?

Viele Grüße,
Klemens
 
inflamicha Am: 23.12.2023 11:17:41 Gelesen: 106828# 10349 @  
@ muemmel [#10347]

Guten Morgen!

Ich blicke ein bisschen neidisch auf den schönen Beleg Harald, da kann man Dich nur beglückwünschen. :-)

Von mir auch ein Dezemberbrief:



Der Einschreibbrief von Charlottenburg nach Hannover vom 1.12.1923 (PP 27 a) war mit 30 Pfg. (Porto 10, Einschreiben 20 Pfg.) oder wahlweise 300 Milliarden Mark freizumachen. Auf dem Brief befindet sich eine Übergangsfrankatur aus alten und neuen Ausgaben: 5mal Mi 328 AP, 339 Wa, 340 Wa und 341 P. Für die Rentenpfennigmarken bedeutet das Ersttag der Verwendung.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 23.12.2023 11:20:54 Gelesen: 106826# 10350 @  
@ Frankenjogger [#10348]

Was mich irritiert, das sind die Prüfstempel unter den Marken. Das kenne ich auch von Briefen aus Berlin mit Bezirkshandstempeln.

Eine Unsitte, die ich von Prüfern absolut inakzeptabel finde (im Nachhinein), auch wenn diese schon älter sind.


Hallo Klemens,

leider entsprach das damals der Prüf- und Signierpraxis. So wie bei Harald die Herren Burneleit (der nicht einmal die Berechtigung zum Prüfen von Stempeln und Belegen hatte) und Gaedicke hat sich bei meinen Brief der Herr Peschl "verewigt". Da müssen wir wohl mit leben.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 23.12.2023 13:02:49 Gelesen: 106803# 10351 @  
@ muemmel [#10347]

Ein guter Bekannter schrieb mir, dass die MiNr. D88, also die 50 Milliarden mit Aufdruck "Dienstmarke" erst ab 1.12. bekannt ist. Dem kann ich nur beipflichten.

Meine Aussage, dass die Wertstufe zu 50 Milliarden gegen Ende November an die Schalter kam, bezog sich hingegen allgemein auf die Marke dieser Wertstufe.


@ Frankenjogger [#10348]

Wie Michael schon schrieb, war das mit den Prüfzeichen damals gängige Praxis, mit der wir heute einfach leben müssen, egal ob uns das gefällt oder nicht. Bei INFLA-Berlin wurde es so gehandhabt, dass ab Mai 1933 alle echt gelaufenen Briefe drei Prüfern jeweils einzeln vorgelegt wurden. Erst wenn diese die Echtheit bestätigten, schlug Gustav Kobold zusätzlich den Zierstempel "Einwandfrei - Echt Infla Berlin" ab (meist rückseitig). Diese Art der Kommissionsprüfung wurde erst nach dem Krieg aufgegeben.

Und nun weihnachtet mal schön
Mümmel
 
BD Am: 23.12.2023 19:29:07 Gelesen: 106650# 10352 @  
Hallo Mümmel,

ich garatuliere dir zum Erwerb des sehr seltenen Beleges, ein Traum für einen Inflasammler.

Beste Grüße Bernd
 
inflamicha Am: 24.12.2023 18:27:15 Gelesen: 106116# 10353 @  
Guten Abend,

heute ein Streifband für eine eingeschriebene Drucksache in die Schweiz:



Die Sendung war ab 23.11.1923 (PP 25) von Frankfurt am Main nach Zürich unterwegs. Da der Schweizer Zoll die Einfuhr mangels Bewilligung ablehnte, ging die Sendung retour und war am 26.11. wieder in Frankfurt. Die Sendung ist für ein Gewicht bis zu 200 g freigemacht. Für je angefangene 50 g wurden 16 Milliarden Mark fällig, 4mal ergibt das 64 Mrd. Mark. Zuzüglich 20 Mrd. Mark Einschreibgebühr wurden also 84 Milliarden Mark berechnet, wofür 4mal Mi 325 APa und 8mal Mi 336 AWa verklebt wurden. Die Marken wurden mit einem Behelfsstempel aus Gummi oder Kork entwertet, der Schalterstempel wurde vorschriftsmäßig einmal neben den Marken abgeschlagen.

Aus von dieser Stelle frohe Weihnachten und liebe Grüße

Michael
 
inflamicha Am: 25.12.2023 13:43:07 Gelesen: 105884# 10354 @  
Hallo,

eine Fernpostkarte aus der Vierfachperiode:



Die Postkarte von Lübeck nach Berlin W 35 begann ihren Weg am 30.11.1923 (PP 26).

Für die Freimachung sorgte eine Mi 336 APa zu 10 Milliarden Mark, die zum vierfachen Nennwert gerechnet wurde und damit eine portogerechte Frankatur zu 40 Milliarden Mark darstellt.

Gruß Michael
 
Gernesammler Am: 25.12.2023 14:01:15 Gelesen: 105872# 10355 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Briefe aus der Portoperiode 5 (6.5.1920-31.3.1921) von der Gerichtsschreiberei des Landgerichts in München, der erste vom 12.5.1920 an Herrn Rechtsanwalt Dr.Lemle in München, dort kam der Brief auch am gleichen Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Dienst Nr.45 zu 10 Pfennig, eine Bayern Dienst Nr.48 zu 30 Pfennig sowie eine Bayern Dienst Nr.29 zu 1 Mark.

Gestempelt wurde mit München 35 Justizpalast *a (Helbig 40) verwendet 1909-20.



Der zweite Brief vom 16.6.1920 war auch von der Gerichtsschreiberei des Landgerichts in München und wurde an Herrn Rechtsanwalt Panzer spediert, auch dieser kam am gleichen Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man hier 4x die Bayern Dienst Nr.46 zu je 15 Pfennig, sowie 1x DR-Dienst Mi.Nr.44 zu 80 Pfennig.

Frage zu beiden Briefen wie setzt sich hier das Franko von 1 Mark 40 Pfennig zusammen?

Gestempelt wurde auch hier mit München 35 Justizpalast *a (Helbig 40) verwendet 1909-20.

Beide Briefe haben auf der Rückseite das gestempelte Siegel des Landgerichts München.

Gruß Rainer


 
inflamicha Am: 25.12.2023 15:37:25 Gelesen: 105847# 10356 @  
Hallo Rainer,

eigenartigerweise sind beide Belege entweder über- oder unterfrankiert, je nach Gewicht des Briefes.

Es handelt sich um Ortsbriefe mit Zustellungsurkunde. Bei bis zu 20 g Gewicht hätten wir 40 Pf. für den Brief, 50 Pf. Zustellgebühr und 40 Pf. für die Rücksendung der Urkunde = 1,30 Mark, bei über 20 bis 100 g Gewicht wären es 60 Pf. für den Brief sowie wieder 50 Pf. Zustellgebühr und 40 Pf. für die Rücksendung der Urkunde = 1,50 Mark.

Gruß Michael
 
Gernesammler Am: 25.12.2023 18:39:22 Gelesen: 105777# 10357 @  
@ inflamicha [#10356]

Hallo Michael,

besten Dank für die Info, Bernd BD, ist im Bayern Thread auf das gleiche gekommen und konnte sich die 10 Pfennig auch nicht erklären, leider wird man wahrscheinlich nicht dahinter kommen ob die Briefe zu schwer waren.

Gruß Rainer
 
muemmel Am: 26.12.2023 23:44:31 Gelesen: 105294# 10358 @  
Guten Abend,

hier ein Brief aus der Portoperiode 25, von dem leider nur noch ein Fragment übrig geblieben ist:



Gelaufen am 24.11.23 von Obernsees (Landkreis Bayreuth) nach Forst in der Lausitz, portorichtig frankiert mit 2 x MiNr. 328 AP.

Forst an der Weinstr. ist mir wegen seiner ausgezeichneten und trockenen Rieslingweine lieber. :-)

Grüßle
Mümmel
 
inflamicha Am: 27.12.2023 16:06:58 Gelesen: 105056# 10359 @  
Hallo,

ein Wertbrief aus der PP 8:



Der Brief von der Sparkasse Kirchberg (Hunsrück) nach Berlin W 57 mit 19,5 g Gewicht und einer Wertangabe von 200 Mark wurde am 28.9.1922 aufgegeben. Die Frankatur, 2mal Mi 153, entsprachen auf den Pfennig genau den Gesamtgebühren: 3 Mark Briefporto, 2 Mark Behandlungsgebühr und 3 Mark Versicherungsgebühr (pro 1.000 Mark Wertangabe 1,50 M., mindestens jedoch 3 M.) = 8 Mark. Der Zusteller hat den Empfänger nicht angetroffen und deshalb eine Benachrichtigung hinterlassen- kennt man ja auch aus heutiger Zeit zur Genüge.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 28.12.2023 11:35:32 Gelesen: 104734# 10360 @  
Hallo,

auch heute bloß ein Wertbrief:



Der Brief von Bautzen nach Hamburg vom 6.2.1923 (PP 12) wog 148 g, der Wert ist mit 10.000 Mark angegeben. Wahrscheinlich handelte es sich um ein dickeres Bündel Banknoten- auf dem weichen federnden Untergrund ließ sich der Aufgabestempel nicht deutlich lesbar anbringen. Die Gebührenrechnung sieht wie folgt aus: Fernbrief 3. Gewichtsstufe 90 Mark, Behandlungsgebühr 40 Mark und Versicherungsgebühr 80 Mark (je angefangene 3.000 M. wurden 20 M. fällig). Für die zusammen 210 Mark wurde je eine Mi 206 und 220 verklebt. Rückseitig ist der Ankunftsstempel HAMBURG 1 GELDABFERTIGUNG zu sehen.

Gruß Michael
 
BD Am: 29.12.2023 17:40:16 Gelesen: 104281# 10361 @  
Hallo,

eine Fernpostkarte vom 23.Juli 1923 von Gammelsfeld nach Feuerbach (beides in Württemberg).

Für die erforderliche Gebühr von 120 Mark wurden eine Marke zu 100 Mark (Mi. 268) und 4 Marken zu 5 Mark (Mi. 238) frankiert.

Ein Viererblock der 5 Mark der Arbeiterserie ist auf Beleg schon etwas besonderes.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 29.12.2023 18:42:54 Gelesen: 104259# 10362 @  
Guten Abend,

von mir gibt es einen überfrankierten R-Brief aus der PP 25:



Der auf der eigentlichen Rückseite des Umschlages beschriftete und mit Marken beklebte Einschreibbrief ist mit 70,11 Milliarden Mark freigemacht. Wenn man aufgrund der Größe des Umschlages wohlwollend von der 2. Gewichtsstufe ausgeht wären 48 Milliarden Mark ausreichend gewesen- 28 Mrd. M. für das Briefporto und 20 Mrd. M. Einschreibgebühr.

Der nach Hannover adressierte Brief wurde am 23.11.1923 in Weimar aufgegeben. Beachtenswert ist natürlich die Frankatur - neben den Mi-Nrn. 318 AP, 322 AP und 336 Wa (4) klebt ein Sechserblock der durchstochenen Mi 334 BP aus der rechten unteren Bogenecke mit der Plattennummer 8.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 31.12.2023 16:18:53 Gelesen: 103315# 10363 @  
Hallo,

mein letzter Beleg für dieses Jahr:



Der Brief von Frankfurt am Main an die Nudelfabrik Theodor Haller in Friedrichsdorf/Taunus vom 29.11.1923 (PP 26) ist mit 2 Exemplaren der Mi 335 APa frankiert. Da die Marken in dieser Portoperiode mit dem vierfachen Nennwert gerechnet wurden, entspricht die Frankatur den geforderten 80 Milliarden Mark Porto.

Und nun rutscht alle gut rein. ;-)

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 02.01.2024 21:13:19 Gelesen: 102637# 10364 @  
Guten Abend,

am 2.12.1923 (PP 27 a) ging dieser Brief auf die Reise von Göttingen nach Waldenburg in Schlesien:



Der Brief war mit 100 Milliarden Mark oder 10 Rentenpfennig freizumachen. Der Absender verklebte wohl alles an Inflationsmarken was er noch liegen hatte: Mi 318 AP (2), 323 BP (4), 324 AP (2), 325 APa (3), 327 AP, 328 AW und 327 AP (2). Zusammen ergaben die Marken gerade einmal 39,82 Milliarden Mark oder 3,982 Rentenpfennig. Vielleicht hoffte der Absender darauf, dass die Post schon nicht nachrechnen würde, vielleichte spukte auch noch die Vierfachperiode im Kopf herum. Die Post bemerkte jedenfalls den Fehlbetrag und erhob 20 Rentenpfennig Nachporto. Diese ergaben sich aus dem eineinhalbfachen Fehlbetrag, aufgerundet auf volle 10 Rentenpfennig. Man muss also leider sagen: Alles umsonst. Auch ganz ohne Marken auf dem Brief wären 20 Rentenpfennig Nachporto beim Empfänger fällig geworden.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.01.2024 22:30:27 Gelesen: 102316# 10365 @  
Guten Abend, verbunden mit guten Wünschen für das neue Jahr,

hier zeige ich einen Brief vor, der frankaturmäßig rätselhaft ist:



Per Einschreiben gelaufen am 27.11.23 (Portoperiode 26) ab Schwiebus nach Potsdam. Die verklebten Marken (1 x Mi. 326 plus 2 x Mi. 328) ergeben zusammen 42 Milliarden, vierfach aufgewertet also 168 Milliarden. Zieht man die 80 Milliarden für die R-Gebühr ab, bleibt ein Rest von 88 Milliarden, was aber portomäßig keinen Sinn ergibt.

Für einen Fernbrief bis 20 g war das Porto 80 Milliarden, also 8 Milliarden überfrankiert. Für die 2. Gewicht stufe bis 100g wären 112 Milliarden fällig gewesen, also 24 Milliarden unterfrankiert. Bei der 3. Gewicht stufe bis 250 g hätte das Porto 128 Milliarden betragen, also 40 Milliarden zu wenig.

Nun ist es aber so, dass es neben einem weiteren Zettel auch noch eine weitere Marke gegeben hat, die beide anscheinend unmittelbar nach dem Aufkleben wieder entfernt worden sind, das lassen zumindest die vorhandenen Gummireste stark vermuten. Da die Abgangsstempel unter dem Gummi der nicht mehr vorhandenen Marke liegen, muss also zumindest diese nach der Abstempelung angebracht und in noch feuchtem Zustand wieder entfernt worden sein, denn sonst wäre der Gummi nicht erhalten geblieben.

Bin mal gespannt, ob jemand eine Lösung des Rätsels findet.

Abseits von der Philatelie wurde ich heute Zeuge eines seltenen Naturereignisses. Heute Vormittag habe ich kurzzeitig (2-3 Minuten) die Sonne gesehen.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 05.01.2024 20:47:52 Gelesen: 101822# 10366 @  
Guten Abend,

auch von mir ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

@ muemmel [#10365]

Was soll man da groß rätseln Harald, der R-Brief ist einfach nur falsch frankiert. Möglich auch, dass die 2 Mrd.-Marke schon zu fest auf dem Umschlag geklebt hat und sich nicht mehr lösen ließ (wie die eventuell weiteren "überschüssigen" Marken), ohne noch größere Schäden als sowieso schon vorhanden an ihr zu verursachen. Ließ man sie halt kleben.

Hier ist noch so ein falsch frankiertes Stück:



Die Postkarte von Heilbronn nach Ohrdruf in Thüringen wurde am 4.12.1923 (PP 27 a) gestempelt. Zu frankieren waren entweder 50 Milliarden Mark oder 5 Rentenpfennig. Die verklebten 2 Mi 333 AW ergeben nur ein Fünftel davon, dennoch wurde die Karte anstandslos ohne Nachgebühr zugestellt.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 06.01.2024 10:08:02 Gelesen: 101659# 10367 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier einen Wertbrief vom 31.08.1923 von Leipzig nach Lorch. Der Wert wurde mit einer Million Mark angegeben. Der Brief selbst wog 31 Gramm. Er ist aller Marken verlustig gegangen. Vorderseitig ist ein roter Stempel bereits im Leipziger Postamt 11 angebracht worden, wodurch die Einnahme der Gebühr belegt wurde. Unter der Gewichtsangabe sind scheinbar nochmal die Gebühren aufgerechnet worden. Es handelt sich um die selbe Tinte wie die Unterschrift des Postbeamten beim roten Stempel.

Ich tue mich jetzt mit der Beschreibung des Briefes etwas schwer. Am 31.08.1923 war der Letzttag der Portoperiode 16 (24.08. bis 31.08.) Der schwere Fernbrief bis 100 Gramm kostete 25.000 Mark. Die Beförderungsgebühr für den Wertbrief kostete nochmals die Gebühren für den einfachen Brief, also weitere 20.000 Mark. Das erklärt die 45.000 Mark. Stellen die 10.000 Mark die Versicherungsgebühr für die Wertangabe von 1 Mill. Mark dar?

Was meint Ihr, ob der Brief die Marken auf dem Postamt Leipzig 11 verloren hat (deswegen auch dieser rote Stempel als Nachweis der Gebührenzahlung) oder sich ein Sammler später an dem Brief vergangen hat und der rote Stempel nur eine Art Quittung ist und eventuell generell verwendet wurde? Ich hab ihn bisher noch nie gesehen. Gibt es vielleicht aus anderen Städten ähnliche Stempel?

Ich möchte mich schon im voraus für Eure Einschätzungen herzlich bedanken.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.



P.S. Ist der Beleg was für die Infla-Datenbank?
 
BD Am: 06.01.2024 12:03:52 Gelesen: 101627# 10368 @  
Hallo Totalo-Flauti,

ein schöner Einnahmenachweisstempel auf einen Wertbrief, den jetzt leider 5 Marken zu 2000 Mark der Queroffsetausgabe fehlen.

Bei Einlieferung waren sie vorhanden und somit 10 000 Mark frankiert. Es fehlten 45 000 Mark.

Der Brief erforderte:

Fernbrief bis 100 Gr. = 25 000 Mark ; Einschreibung= 20 000 Mark ; Versicherungsgebühr für 1 Million Wertangabe = 10 000 Mark
Gesamt: 55 000 Mark.

Die fehlenden 45 000 Mark zahlte der Einlieferer bar am Schalter und der Beamte musste das auf dem Brief dokumentieren.

Normalerweise genügte ein " Gebühr-Bezahlt-Stempel " mit Signum, aber einige Postämter benutzten noch die älteren seltenen Nachweisstempel weiter.

Diese waren sehr unterschiedlich, jedes Postamt bestellte sie selbst nach eigenen Vorstellungen.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 06.01.2024 12:32:47 Gelesen: 101616# 10369 @  
@ Totalo-Flauti [#10367]

Hallo,

Bernd hat ja schon alles erklärt, ergänzend will ich also nur Deine letzte Frage beantworten: In die Datenbank gehören nur komplette Belege, Deiner muss also draußen bleiben. Die Annahme dass da vielleicht fünf 2.000-Mark-Werte Queroffsetausgabe geklebt haben ist rein fiktiv, es können auch alle möglichen anderen Kombinationen draufgeklebt haben. Schade um das ehemals schöne Stück, für Dich selbst als Beleg für den Stempel in der eigenen Sammlung natürlich immer noch geeignet.

Schönes Wochenende und ebensolche Grüße

Michael
 

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