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Thema: Alliierte Besetzung SBZ 212-241: Die Köpfe (Fehl-)Katalogisierungen
Das Thema hat 58 Beiträge:
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Richard Am: 10.08.2016 09:09:50 Gelesen: 38522# 1 @  
Am 21.7. und nochmals am 29.7. hatten wir dem VP Prüfer Henry Mayer wie folgt gemailt:


Hallo Herr Mayer,

wir bauen gerade auf unserer Seite http://www.Philawert.de eine Preisdatenbank mit Daten aus unseren Philaseiten Privat Auktionen http://www.ppa-auktion.de auf.

Dies betrifft auch die von Ihnen geprüften Marken der SBZ mit den Unterbezeichnungen, die auch im Michel 2016 nicht zu finden sind.

Wir führen diese Marken daher in einem getrennten Bereich:

http://www.philawert.de/index/inhalt/448/Alliierte%20Besetzung%20SBZ%20Westsachsen

Bitte ganz nach unten scrollen. Nur ein Entwurf, es sind noch nicht alle Daten erfasst.

Meine Fragen an Sie:

(1) Kann ich von Ihnen eine Liste erhalten oder noch einfacher einen Link im Internet, aus welchem hervorgeht, welche nicht im Michel aufgenommenen Unterbezeichnungen von Ihnen erfasst und/oder geprüft werden ?

(2) Gesucht werden auch Katalogbewertungen dazu oder ersatzweise andere Bewertungsunterlagen. Gibt es diese und / oder wo kann ich diese erhalten ?

Wenn Sie mir noch mehr Informationen zu diesen Unterbezeichnungen mailen könnten, ohne dass Sie grossen Aufwand haben, wäre ich Ihnen dankbar.


Leider hat sich der zuständige Prüfer nicht gemeldet, noch nicht einmal mit einer Absage. Daher meine Frage an die sachkundigen Mitglieder:

Können Sie helfen ?

Schöne Grüse, Richard
 
sammler-ralph Am: 10.08.2016 09:40:57 Gelesen: 38509# 2 @  
Hallo Richard,

frage doch bei Dr. Carsten Burkhardt nach. Er ist wohl der SBZ-Prüfer im VPEX. Kontaktdaen findest Du über die Internetseite http://www.koepfe1.de.

Gruß
Ralph
 
hannibal Am: 10.08.2016 19:59:51 Gelesen: 38467# 3 @  
Hallo Richard,

wie schon von Ralph geschrieben, finden sich auf der koepfe1 Seite von Dr. Carsten Burkhardt nicht nur die Kontaktdaten, sondern auch ein Link "Katalogisierung" Stand 2012 zur Serie "Persönlichkeiten" mit den nicht im Michel katalogisierten Farben auch mit Katalogbewertungen. Diese Farbvarianten waren Ergebnis der Forschungsarbeit in der FG "Persönlichkeiten/Pieck".

Nähere Fragen dazu beantwortet Dr. Burkhardt sicher gern.

Viele Grüße
Peter
 
Carsten Burkhardt Am: 12.08.2016 16:16:56 Gelesen: 38408# 4 @  
Hallo Richard und Peter,

die Katalogisierung der Köpfeserie, oder besser gesagt, der Kampf darum, wer an der Katalogisierung der Köpfeserie teilnehmen darf und wer bestimmen darf, was in den Michel kommt und was nicht, ist ein sehr unrühmliches Kapitel der Philatelie. Sowohl die BPP-Prüfer als auch die ArGe DDR-Spezial haben sich dabei nicht mit Ruhm bekleckert.

Ich denke, so gut wie jeder hat mitbekommen, dass die Prüfung durch die BPPs jahrelang ausgesetzt war und dass immer wieder Varianten, die durch die BPPs erfunden wurden, geändert oder gestrichen worden sind. Sehr zu Leidwesen der Sammler und meist ohne oder mit fadenscheinigen Begründungen. Ich erinnere hier nur an Mi Nr 219 c und 220 c, neuerdings 214 d. Bei den Köpfen II wurden die Farben bei 328, 329 und 331 jahrelang gestrichen und jetzt neuerdings wieder katalogisiert.

Alle diese großartigen Katalogeinführungen und kurz darauf wieder Streichungen wurden durch den BPP in Gestalt seiner Prüfer Schönherr und Paul bzw. die jeweiligen Vorstände beschlossen. Bei keiner dieser Entscheidungen haben Sammler oder Leute mit Sachverstand mitgewirkt. Alle Entscheidungen wurden vom BPP-Vorstand (in dem nicht ein Sammler der jeweiligen Sammelgebiete vertreten ist) angeführt durch Dr. Penning bzw. Herrn Geigle durch eher politisch motivierte Vorgaben maßgeblich bestimmt.

Was derzeit im Michel steht, hat nichts mit dem Stand der Forschung zu tun. Viele Varianten sind unklar abgegrenzt (um nicht zu sagen willkürlich hingesteckt) und es wird nicht nach definierten Farben geprüft, sondern nach Steckkarten, die die Prüfer nach Ihrem eigenen Gusto zusammengestellt haben.

Auf der anderen Seite gibt es seit Jahren eine fundierte Forschung, die auf breiter Basis zusammen mit den Sammlern eine konsensfähige Katalogisierung erbracht hat. Diese wurde in der Fachgruppe Köpfe/Pieck erarbeitet und 2012 von den damaligen VPP-Prüfern Henry Mayer und mir, Dr. Carsten Burkhardt dem Verband Philatelistischer Prüfer auf der Mitgliederversammlung vorgelegt und beschlossen. Nach meinem Austritt aus dem VPP und dem Eintritt in den VPEX prüfen Henry Mayer und ich auf fachlicher Basis weiter und wir stimmen uns miteinander ab.

Diese Katalogisierung enthält sauber abgegrenzte Farbvarianten, die klar definiert sind und mit geringem technischen Aufwand korrekt überprüft werden können. Theoretisch könnten auch die BPPs nach definierten Farben prüfen und es ist nicht notwendig, technische Hilfsmittel zu benutzen, aber sie wollen sich nicht festlegen und es ist ja viel einfacher, etwas zu streichen als sich sauber festzulegen.

Außerdem prüfen wir bei zwei Wertstufen Typen (I und II). Und im Gegensatz zu den BPPs können wir die beiden Zähnungsvarianten Kamm- und Kreuzkammzähnung (A und C) prüfen.

Ich habe seitdem allen Prüfkunden freigestellt, ob sie lieber nur nach Michel oder nach unserer Katalogisierung prüfen lassen wollen. Meine Kunden lassen immer nach der erweiterten Katalogisierung prüfen.

Aufgrund starker Arbeitsüberlastung in meiner Zahnarztpraxis habe ich in den letzten 2 Jahren alle Prüfsendungen zurückgewiesen, aber seit einigen Tagen bin ich wieder aktiv und der Reststau ist abgearbeitet. Deshalb war von mir wenig Nachschub da. Aber das wird sich bald wieder bessern.

Was die Bewertung der nicht im Michel katalogisierten Marken betrifft, so ist es schwierig. Handelbar sind nur Varianten, die im Michel stehen. Letztlich findet der Markt aber doch reelle Werte von selbst. Wie ich sehe, stehen einige Ergebnisse für von Henry geprüfte 226 c zu Buche. 2,80 Euro sind realistisch. Ähnlich ist sicher auch 224 b und 224 c zu sehen. Auch 225 ca und cb dürften ähnlich sein. Postfrisch sicher teurer. Ganz anders ist die Häufigkeit von 217 d und 225 da und db zu sehen, aber für die gibt es noch keine Preise. Solange diese Marken nicht im Michel stehen, wäre es fahrlässig, sie zu verkaufen.

Ich hoffe, hiermit einige Fragen beantwortet zu haben.

Ich werde in den nächsten Tagen öfters hier reinsehen.

Viele Grüße

Carsten
 
Karsten Ruscher Am: 30.09.2016 13:35:10 Gelesen: 38198# 5 @  
Bezugnehmend auf den Beitrag von Carsten Burkhardt möchte ich hier zu einigen Punkten Stellung nehmen. Grundlegend, eine Katalogisierung muss sachlich korrekt und für den Anwender nachvollziehbar sein.

Inwieweit bestimmte „neue“ Farbvarianten oder Typen der Freimarkenserie Köpfe I, die katalogisiert werden sollen oder sollten, dem entsprechen...; inwieweit diese auf Grundlage einer breiten Basis und/oder der Sammlerschaft stehen...; inwieweit die Bestimmungen dieser Farbvarianten und Typen valide und reliabel sind... lasse ich hier einfach mal im Raum stehen lassen. Für mich ist unklar, ob alles was hier „erforscht“ wurde, korrekt ist und einer kritischen Überprüfung standhält.

Einige kleine Anmerkungen: 1. Farbbestimmungen der Forschungsgruppe (Herr Podien und Herr Burkhardt) sind fast ausschließlich an gestempelten Marken erfolgt, also Material, welches zuvor „gewässert“ wurde und potentiell als chemisch verändert angesehen werden muss. 2. Bestimmte Farbvarianten sind durch Licht manipulierbar. 3. Die Messreihen und das publizierte Datenmaterial einschliesslich deren Interpretation sind schlicht und ergreifend undurchsichtig bzw. nicht nachvollziehbar. 4. Papiervarianten sind überhaupt nicht beachtet worden.

Bezüglich einer Typeneinteilung bei Marken der Freimarkenserie Köpfe I und II sollte ein Studium der Technik des Buchdruckes für nur 10 bis 15 Minuten eine Typendiskussion als auch die Einteilung von Farbvarianten (Köpfe II) auf Grundlage der aufgestellten Kriterien eigentlich ad absurdum führen.

Zähnungsvarianten (Kammzähnung und Kreuzkammzähnung) in der Freimarkenserie Köpfe I bestehen und sind für den Spezialsammler von Interesse. Bedingt durch eine sehr hohe Variabilität im Abstand der einzelnen Zähnungslöcher lässt sich an Einzelmarken die Kreuzkammzähnung jedoch nicht immer zweifelsfrei feststellen. Fraglich ist auch, inwieweit hierdurch ein „Mehrwert“ der Marke erreicht wird, der eine entsprechende Katalogisierung rechtfertigen würde. Andernfalls ist es ausreichend, auf die Existenz dessen zu verweisen.

Nüchtern zusammengefasst: wir befinden uns mit der vorliegenden „Forschung“ durch die Forschungsgruppe Köpfe/Pieck in einer Situation, wie sie bereits vor Initiierung der FG bestand.

Karsten Ruscher
 
prefico74 Am: 30.09.2016 21:04:46 Gelesen: 38106# 6 @  
Hallo Sammlerfreund Ruscher,

es kann ja sein, dass Sie aus irgend welchen Gründen den Respekt vor der Meinung, der Leistung oder dem Inhalt des Beitraggebers verloren haben, aber noch handelt es sich bei dem von Ihnen kritisierten Verfassers des Beitrages um den Herrn Dr. Carsten Burkhardt!

Ihre Feststellung, dass „ w i r “ (wer auch immer das ist) uns mit der vorliegenden „Forschung“ durch die Fachgruppe Köpfe/Pieck in einer Situation befinden, wie sie bereits vor Initiierung der Fachgruppe bestand, ist unglaublich und abgehoben!

Meinen Sie die FG hat sich über die ganzen Jahre mit dem K a r t o f f e l d r u c k der Nachkriegsjahre in der SBZ/ DDR beschäftigt und hatte keine Informationen darüber wie die technische und materielle Produktion zu jener Zeit war?

Trauen Sie den Sammlern der FG nicht zu auf Grund ihres theoretischen Wissens und materiellen Bestandes ein gewisses Quantum an Qualität und Aktualität zu produzieren?

Es mag sein, dass die Herangehensweise, die Analyse und Schlussfolgerungen aus der jahrelangen Sammel- und Forschungstätigkeit, unterschiedlich akzeptiert und interpretiert werden.

Sie und andere können und dürfen Ihre Sicht der Dinge ja weiterhin aus den Augen eines, mitunter verstaubten Michel Deutschland Spezial, betrachten oder auch Ihre eigenen Forschungsansichten haben.

Aber das Fachbuch von Podien/ Dr. Burkhardt in all seinen neuen Erkenntnissen, und damit auch der vielen Sammler (zu denen ich auch gehörte und noch gehöre) mit Fleiß und Engagement dazu beigetragen haben, schlussendlich als sinnlose Zeitverschwendung zu definieren, nehme ich Ihnen persönlich übel.

Fred Walther
 
Karsten Ruscher Am: 01.10.2016 09:53:40 Gelesen: 38041# 7 @  
Sehr geehrter Herr Walther,

ehrlich gesagt bin ich über Ihren Beitrag nicht sehr verwundert. Vielleicht könnten Sie außer großer Polemik auch etwas zur Sache beitragen. Die Blogs sind leider schon voll mit derartigen Aussagen, wie der von Ihnen hier abgegebenen.

- Was sagen Sie inhaltlich zur Farbforschung?
- Was ist der Einfluss von Papiersorten auf die Messung von Farben?
- Welche Unterschiede bestehen zwischen gewaschenen und postfrischen Marken?
- Was sagen Sie zu den Typen im Buchdruckverfahren?

Mit freundlichen Gruessen
Dr. Karsten Ruscher, BPP
Stellv. Vorsitzender der ARGE DDR Spezial.
 
prefico74 Am: 01.10.2016 13:35:20 Gelesen: 37990# 8 @  
Sehr geehrter Herr Dr. Ruscher,

ich danke Ihnen für die schnelle Antwort und jetzt ist mir auch klar, woher der Wind weht.

Natürlich sind Sie nicht sonderlich über meinen Beitrag verwundert, denn scheinbar mündet alles was mit einer Kritik der ARGE DDR- Spezial verbunden ist, ins Polemische und Unsachliche.

Mir Polemik vorzuwerfen ist billig und müsste eigentlich Ihrer Position und Funktion entsprechend abträglich sein. Statt einzubinden grenzen Sie so nur aus!

Da von Seiten der ARGE und den BPP´s damals außer einem Hin- und Her in der Katalogisierung nichts konstruktives zu verzeichnen war, ist es mir eine Freude und Ehre gewesen an diesem benannten Fachbuch von Burkhardt/ Podien beteiligt zu sein.

Ob Sie wollen oder nicht, Sie stellten ein Fachbuch in das jahrelange Forschung und Wissen eingeflossen ist und von Ihrer eigenen ARGE initiiert, finanziert und getragen wurde mit Ihrem Beitrag in Frage! Und damit sich selbst!

Auch ich teile nicht alle Sichtweisen von Dr. Carsten Burkhardt, gerade was das Thema Farben und Papiere angeht, es sieht nun mal jeder sein eigenes ROT!
Aber trotzdem hat er neue Türen im Sammelbereich Köpfe/ Pieck geöffnet und alte versucht zu schließen, doch dann kommen die Bewahrer ins Spiel!

Aber lassen wir das. Eventuell treffen wir uns im Oktober in Berlin und reden mal von Angesicht zu Angesicht am Stand der ARGE DDR- Spezial!

---

Hallo Richard,

in diesem Block werden Informationen erbeten wo selbst zwischen Prüferverbänden, den Arbeitsgemeinschaften, Auktionären und Katalogvertreibern keine Einigkeit herrscht.

Das ist ein schwieriges Unterfangen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Zusammenstellung der entsprechenden Daten
Und bitte um Verständnis für meine Sichtweise!

Fred Walther
Meister für Schrift und Grafik
Forschungsthema: Erich Gruner- Fünfjahrplan I- IV
 

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