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Thema: Schweiz: Portomarken
Das Thema hat 79 Beiträge:
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mohler Am: 15.01.2014 18:02:32 Gelesen: 37583# 5 @  
@ manfred_5 [#45]

Ich befasse mir auch mit den Portomarken Mi.Nr 1 - 28 aus der Schweiz.

Ist das genannte Handbuch noch im Handel?

Ich habe gehört, dass eine Gruppe (Arbeitsgemeinschaft ?) einen Rapport gemacht hat. Wer kennt den genaue Titel?

mfg
Arne Möhler
 
Lars Boettger Am: 04.04.2016 22:46:38 Gelesen: 36572# 6 @  
Was auch immer den Absender bewegt hat, den Brief mit 15 Centimes zu frankieren - es lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Auf den Brief hätte eine Marke zu 25 Centimes gehört. 10 Centimes Fehlbetrag + 10 Centimes Aufschlag = 20 Centimes sind auf dem Brief vermerkt und werden vom Empfänger mit Hilfe von zwei Nachportomarken zu 10 Rappen eingezogen.

Der Brief wurde von der französischen Zensur geöffnet und mit Verschlussstreifen verschlossen. Normalerweise ging der Transport in die Schweiz in 2-3 Tagen vor sich, durch die Zensurmassnahme erhöht sich die Laufzeit auf 4 Wochen.

Beste Grüsse!

Lars


 
Cantus Am: 05.04.2016 15:00:55 Gelesen: 36539# 7 @  
Hier ein Brief 1.8.1900 aus Wehr, einer Stadt im Landkreis Walshut, nach Wyl im Kanton St. Gallen. In der Schweiz wurde ein Nachporto von 50 Rappen erhoben.



Viele Grüße
Ingo
 
Lars Boettger Am: 05.04.2016 22:45:04 Gelesen: 36503# 8 @  
@ Cantus [#49]

Mir ist nicht zu 100% klar, wofür die 30 Rappen Nachportomarke verklebt wurde. Eventuell wurde der Brief zuerst in der Schweiz weitergeleitet, bis er schlussendlich nach Paris gelangte. Die Nachportmarke wurde mit "UNGÜLTIG" überstempelt und der Briefträger wurde wieder entlastet.

Beste Grüsse!

Lars


 
Cantus Am: 06.04.2016 01:48:28 Gelesen: 36493# 9 @  
@ Lars Boettger [#50]

Hallo Lars,

wenn ich das richtig lese, steht unten auf dem Umschlag "Sanatorium Schweizerhof". Möglicherweise herrschte zunächst Unklarheit darüber, ob der Empfänger des Briefes noch anwesend war, und die Post hat deshalb den Brief als postlagernd mit Gebühr behandelt, später dann, nachdem die neue Adresse in Paris bekannt war, diese Entscheidung revidiert und deshalb die Portomarke ungültig gemacht.

Es macht mir immer wieder Freude, mich mit den Schweizer Portomarken zu beschäftigen, allerdings nur auf kompletten Belegen und, soweit das meine kleine Sammlung betrifft, nur bis zur Mi.Nr. 28. Da ich in meiner Fortbewegung stark gehandicapt bin, fällt es mir sehr schwer, an meine zugehörigen Portotabellen zu kommen, deshalb hatte ich bei dem vorigen Beleg keine Angaben zum Grund des Nachportos gemacht. Bei dem folgenden Umschlag ist das anders, denn der kommt aus Österreich und da kenne ich mich besser aus.

Der Absender des Briefes war die Firma Julius Fekete, die üblicherweise ihre Korrespondenzen mit Hilfe von Ganzsachen abwickelte, hier aber einmal einen normal frankierten Umschlag nutzte, nur leider zum Inlandstarif, der für Briefe in die Schweiz nicht galt. Der Brief datiert vom 11.3.1911 und zu diesem Zeitpunkt betrug das Briefporto von Österreich in die Schweiz 25 Heller. Bei der Ankunft des Briefes am 13.3.1911 in Ermatingen wurde also eine fehlende Frankatur von 15 Heller festgestellt, was - x 2 - zu einem Nachporto von 30 Rappen führte. Der Empfänger des Briefes ist mir im Übrigen von Schweizer Privatganzsachen her bekannt.



Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 07.04.2016 23:08:02 Gelesen: 36454# 10 @  
@ Lars Boettger [#48]

Schön, dass das Thema wieder auflebt.



Ein Absender der Gemeindekanzlei (?) Oberwyl (Aargau) sandte am 6.4.1901 diesen Brief an Herrn Moser-Meier in Villmergen. Die Orte liegen nicht weit auseinander. Warum der Brief unfrankiert auf die Reise geschickt wurde, weiss ich nicht, aber der Empfänger wird sich nicht gefreut haben, denn er musste das doppelte Porto bezahlen.

Die Nachportomarke soll die (Zumstein) Nr. 19 Ga Type II K sein. Dies ist gar nicht so einfach zu bestimmen.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
SH-Sammler Am: 21.05.2016 14:14:20 Gelesen: 36220# 11 @  
@ Heinz 7 [#52]
@ Lars Boettger

Hallo,

hier ein interessanter Brief mit Nachporto:



Der Brief kommt aus der Garnisonsstadt SIDI BEL ABBES (Oran, Algerien). Die Franz. Fremdenlegion hatte dort ein Ausbildungslager. Ich gehe davon aus, dass ein Legionär aus Rüdlingen an den Lehrer zu Hause geschrieben hat, als Legionär aber kein Geld für das Porto hatte. Damit hat er den Lehrer beglückt, der für den Brief das "doppelte normale Auslandporto" (= 2 mal 25 Rappen) zu bezahlen hatte. Er hat im Weiteren auch mich beglückt mit einem schönen Brief.

Gruss
Hanspeter
 
Manne Am: 22.05.2016 10:50:58 Gelesen: 36184# 12 @  
Hallo,

hier ein Brief zum Thema, mit Tagesstempel vom 13.02.1903, leider kann ich den Stempel aus Deutschland nicht erkennen. Der Brief ging nach Basel, Ankunftstempel 14.02.1903. Warum wurde er nach Belfort weitergeleitet?

Gruß
Manne


 
SH-Sammler Am: 22.05.2016 11:36:38 Gelesen: 36172# 13 @  
@ Manne [#54]

Guten Tag Manne,

Dein Brief "gibt mir auch zu denken". Als Abgangsort lese ich OBERHAUSEN. Er ist mit 10 Pfennig ungenügend frankiert. Daher wurden die Portomarken für den Fehlbetrag in Basel draufgeklebt.

Nur: Der Maschinenmeister Schmid lebte nicht mehr in Basel, seine Adresse ist gestrichen. Er hat aber anscheinend seine neue Adresse bei der Post hinterlegt. So wurde der Brief nach Belfort an sein neues Domizil weitergeschickt.
Gängige Praxis wäre gewesen, die Schweizer Portomarken mit dem Stempel UNGÜLTIG zu annulieren, weil der Fehlbetrag von 25 Rappen ja nicht eingezogen werden konnte. Dafür hat dann die französische Post bei der Auslieferung des Briefes den Fehlbetrag kassiert.

Für die Festlegung des "Strafportos" müsste man wissen, wie viel ein Brief in die Schweiz gekostet hätte. Wahrscheinlich 20 Pfennig. So wurde der doppelte Fehlbetrag umgerechnet auf CH-Franken auf die nächsten 5 Rappen aufgerundet und dem Empfänger in Rechnung gestellt. Allerdings gab es zu verschiedenen Zeiten auch unterschiedliche Berechnungsformeln. Manchmal wurde nur der einfache Fehlbetrag verlangt oder noch nicht auf 5 volle Rappen aufgerundet.

Die Taxierung von Briefen ist sicher interessant und braucht einiges an Wissen, die Taxierung bei Nachporto oder "Strafporto" sind entsprechend schwieriger und nicht jedermanns Sache. Ich beisse mir manchmal fast die Zähne aus.

Wünsche Dir einen schoenen Sonntag

Hanspeter
 
Manne Am: 22.05.2016 11:46:49 Gelesen: 36171# 14 @  
@ SH-Sammler [#55]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.

Gruß
Manne
 
Stempelwolf Am: 22.05.2016 20:23:21 Gelesen: 36135# 15 @  
@ SH-Sammler [#55]

Ich sehe auf den schweizer Nachportomarken jeweils den Stempel "UNGÜLTIG". Von links unten nach rechts oben abgeschlagen. Somit hat alles seine Richtigkeit was den schweizer Anteil betrifft.

Beste Grüße
Stempelwolf
 
Manne Am: 23.05.2016 10:13:52 Gelesen: 36117# 16 @  
@ Stempelwolf [#57]

Hallo Stempelwolf,

danke Dir, den Stempel "Ungültig" habe ich übersehen.

Gruß
Manne
 
SH-Sammler Am: 23.05.2016 10:28:21 Gelesen: 36115# 17 @  
@ Stempelwolf [#57]
@ Manne

Jetzt, wo Du's sagst, sehe ich den Ungültig auch, kruzifix nomoll ... Habe ich mich voll auf die Beschreibung von Manne verlassen.

Danke für den Hinweis. Das war wieder ein gutes Muster fuer Betriebsblindheit.

Wünsche Euch noch einen guten Tag

Hanspeter
 
Manne Am: 26.05.2016 10:22:42 Gelesen: 36049# 18 @  
Hallo,

heute ein Brief aus Großbritannien nach Zürich vom 14.08.1945.

Da Herr Schreiber dort nicht mehr angetroffen wurde, leitete man den Brief nach Schwenningen zur Fa. Mauthe, hier war Herr Schreiber ein leitender Angestellte. Brief habe ich schon mal an anderer Stelle gezeigt.

Gruß
Manne


 
SH-Sammler Am: 26.05.2016 18:16:37 Gelesen: 36033# 19 @  
@ Manne [#67]
@ alle

Hallo und guten Abend an alle,

ein besonderer Beleg mit Portomarke, seht nachstehend

,

FELDPOSTKARTE aus Deutschland nach Wilen bei Wil in der Schweiz, Feldpoststempel der 26. Reserve Division.

Absender: "Schuetzengraben", nähere Ortsangaben durften aus Geheimhaltungsgründen nicht erwähnt werden.

Taxierung: Prinzipiell ist Post von Armeeangehörigen portobefreit. Dies galt aber nur innerhalb von Deutschland. Der in der Schweiz erhobene Betrag von 10 Rappen deckte das "doppelte fehlende Porto" für normale Postkarten (= 5 Rappen) ab.

Gruss

Hanspeter
 
Briefmarkentor Am: 21.06.2016 09:26:51 Gelesen: 35796# 20 @  
Nachfolgend ist eine Postkarte vom 27.07.1914 aus Binz auf der Insel Rügen nach Uzwil abgebildet.



Für diese unterfrankierte Postkarte wurden in der Schweiz 15 Rappen Nachporto erhoben (1 x Mi.-Nr. 33). Kann ein Leser erklären, wie sich dieser Betrag zusammensetzt?
 
remstal Am: 21.06.2016 13:49:46 Gelesen: 35778# 21 @  
@ Briefmarkentor [#69]

Hallo Briefmarkentor,

als Nachporto wurde nach Vorgabe der UPU erhoben das Doppelte der fehlenden Taxe, umgerechnet auf die Landeswährung. Formel: 5 fehlende Pfennig x 25 Rappen (Schweizer Auslandsbriefporto) x 2 (das Doppelte), das Ganze geteilt durch 20 Pf. (Deutsches Auslandsbriefporto) ergibt 12,5 Rappen Nachtaxe, die auf 15 Rappen aufgerundet wurden. Es war verboten die Kartenporti direkt zu vergleichen, 10 Pfennig und 10 Rappen.

Mit frdl. Gruß remstal
 
Briefmarkentor Am: 22.06.2016 08:29:06 Gelesen: 35746# 22 @  
@ remstal [#70]

Herzlichen Dank für die rasche Antwort.
 
SH-Sammler Am: 09.08.2016 13:21:09 Gelesen: 35371# 23 @  
@ remstal [#70]
@ Hilmar

Hallo Anton,

ich sehe in Deinem Beitrag [#70], dass Du Dich mit den Nachportoberechnungen auf Belegen in die Schweiz befasst hast und Dich darin gut auskennst. Nachstehend eine besondere Karte mit einem Taxzuschlag. Was ist das besondere daran?



Hier die Auflösung:

Büsingen, Deutsche Enklave bei SCHAFFHAUSEN, 19. Apr. 1915 nach Büren, Belgien. Korrekt frankierte Ansichtskarte von deutschem Gebiet in die Schweiz.

Postaufgabe jedoch in Schaffhausen zwecks Umgehung der Zensurstellen des Deutschen Reiches im 1. Weltkrieg. In Schaffhausen wurde die deutsche Frankatur aber nicht akzeptiert.

Taxierung: Doppelte Taxe für Postkarte im Fernverkehr Inland Schweiz (Schaffhausen nach Büren, BE) = 10 Rappen.

Gruss
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 03.09.2016 12:34:09 Gelesen: 35150# 24 @  
@ SH-Sammler [#72]

Hallo Sammlerfreunde,

hier eine Korrektur zum oben erwähnten Beleg.

Büsingen, Deutsche Enklave bei SCHAFFHAUSEN, 19. Apr. 1915 nach Büren, Belgien)

Die Karte ist nach Büren, jedoch im Kanton Bern gelaufen. Fragt sich, woher und wie denn das Belgien plötzlich auftaucht?

Freundliche Grüsse
Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 03.09.2016 22:15:20 Gelesen: 35132# 25 @  
@ SH-Sammler [#72]

Guten Abend,

es handelt sich um
Büren a/a = an der Aare
Ct Bern = Kanton Bern

Der Beleg hat meines Erachtens keinerlei Bezug zu "Belgien".

Liebe Grüsse
Heinz
 
SH-Sammler Am: 03.09.2016 23:22:53 Gelesen: 35128# 26 @  
@ Heinz 7 [#75]

Hallo Heinz, guten Abend,

logisch ist es das Büren a/A im Kanton Bern. Ich gebe Dir absolut recht. Steht ja auch so auf der Adresse der Ansichtskarte.

Ich frage mich jedoch, wie denn aus dem BERN ein Belgien werden konnte. Ich habe in meiner Sammlung (bis jetzt) noch keine Belgien - Belege, also kann es kein "Copy - Paste" Versehen sein.

Hat da der Computer wieder mal sein Eigenleben geführt und eine automatische Korrektur vorgenommen?

Mich nervt es

meint der SH-Sammler
 
ginonadgolm Am: 04.09.2016 08:37:40 Gelesen: 35117# 27 @  
@ SH-Sammler [#76]

Kein Computer korrigiert automatisch, es sei denn, man hat das vorher so eingestellt.

Also: Einstellung ändern, das schont die Nerven.

Sonnige Grüße aus den regnerischen Schleswig-Holstein sendet

Ingo aus dem Norden
 
Heinz 7 Am: 07.12.2017 00:10:26 Gelesen: 30427# 28 @  
Dieses Thema ist ebenfalls schon zwischenzeitlich in der Versenkung verschwunden. Wir können es aber auch wieder beleben.



Ein Brief von Affoltern am Albis wurde 1903 gesandt nach Oerlikon. Er hätte 10 Rappen Frankierung erfordert, doch der Absender verklebte nur 8 Rappen.

Das zog eine Nachtaxierung nach sich. Diese wurde unterschiedlich angewandt. Im zweiten Verfahren 1891-1925 wurde einfach der Fehlbetrag festgestellt und nacherhoben, ohne (Straf-) Zuschlag.

Hier ist dies dargestellt:

1. durch die Kennzeichnung des geschuldeten Nachporto-Betrages in blauer Farbe "2"
2. durch die Anbringung zweier Portomarken (Zumstein Nr. 15 G (Rahmen N+K)).

Die Portomarken wurden am Ankunftsort ebenfalls abgestempelt und der Betrag von 2 Rappen vom Empfänger des Briefes kassiert.

Heinz
 
Cantus Am: 07.12.2017 01:01:12 Gelesen: 30425# 29 @  
@ Heinz 7 [#78]

Hallo Heinz,

Nachportobelege der Schweiz besitze ich reichlich, nur leider kann ich ohne Literaturstudium das Nachporto nicht erklären und für das Literaturstudium müsste ich mir die für eigentlich andere Zwecke reservierte Zeit nehmen, deshalb hatte auch ich das Thema hier nicht weiterverfolgt. Andererseits habe ich nach wie vor ein Faible für derartige Belege, insesondere für solche, die Portomarken der ersten beiden Ausgaben tragen, also bis hin zu Mi. 28. Deshalb heute einfach nur ein Nachportobeleg, gelaufen am 18.8.1908 von Heidelberg nach Emmishofen, ohne weitere Erklärung dazu, also weder nähere Bestimmung der Marken noch Erklärung des Nachportos.



Viele Grüße
Ingo
 

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