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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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inflamicha Am: 04.07.2021 15:14:04 Gelesen: 1368481# 9055 @  
Hallo,

ein Beleg mit Custos-Portokontrolle war lange nicht:



Zur Erinnerung: Zunächst führt ein Mitarbeiter die Sendung der Stempelmaschine zu und ein Stempel mit der entsprechenden Gebührenhöhe wird abgedruckt. Das Zählwerk springt eine Position weiter. Ein zweiter Mitarbeiter frankiert die Sendung mit Briefmarken. Bei Abrechnung muss der Zählerstand dem fehlenden Markenbestand entsprechen, sonst hat der Markenverwalter wohl was "abgezweigt". So die Idee hinter dem Ganzen. Hier haben wir eine Postkarte vom 20.6.1922 (PP 7) von Großenbaum (Kreis/Bezirk Düsseldorf) nach Hagen mit einem Porto in Höhe von 1,25 Mark. Verklebt wurden die Mi-Nrn. 158 und 163 (3).

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 06.07.2021 21:32:28 Gelesen: 1366134# 9056 @  
Guten Abend,

zu später Stunde noch ein Novemberbeleg aus der 4fach-Periode:



Der Brief von Flensburg nach Berlin wurde am 26.11.1923 (PP 26) aufgegeben und zeigt eine Massenfrankatur aus Mi 319 APa (40), 321 APa (4), 325 BP (4), 327 BP und 328 AP. Die 50 Marken ergeben die Summe von 20 Milliarden Mark. Da die Marken zum 4fachen Nennwert verkauft und verwendet wurden ergeben sie das nötige Porto in Höhe von 80 Mrd. Mark.

Gruß Michael
 
filunski Am: 10.07.2021 00:36:18 Gelesen: 1363141# 9057 @  
Liebe Infla-Spezies,

ich habe heute eine, wie ich meine sehr schöne und vielleicht auch interessante Postkarte erstanden.

Zuerst die Bildseite mit der Frankatur:



Frankatur bildseitig aufgeklebt, insgesamt 8 Mrd. RM entwertet mit Tagesstempel NEUMARKT i. OPF. 2 / a / 1. vom 30.11.1923

Jetzt die noch viel interessantere Anschriftenseite:



Es handelt sich um eine Auslandspostkarte, von Neumarkt/OPf. nach Rotterdam in der PP 26. Wenn ich die Gebührentabelle richtig gelesen habe, hat die Auslandspostkarte damals aber 192 Mrd. RM gekostet. Es fehlen also gerade mal 184 Mrd. RM. Die Karte wurde aber anstandslos befördert und hat auch so etwas wie einen Rotterdamer Briefträgerstempel (Rechteckstempel A 58).

Ich nehme an und bitte die Infla-Spezialisten dies ggf. zu korrigieren, die Lösung zu dem fehlenden Porto liegt hier, in diesem schlecht lesbaren Stempel:



Gebühr bezahlt (kopfstehend) und mit Bleistift handschriftlich daneben vermerkt " Taxe percue" und Unterschrift und zusätzlich unten nochmals der Tagesstempel. Anscheinend wurde das fehlende Porto in bar bei Aufgabe im Postamt bezahlt.

Ganz interessant auch der Text und Anlass für die Karte. Es ist eine Mahnung, der Schreiber mahnt die noch ausstehende Überweisung für eine Notgeld Kollektion an, die er dem Empfänger einen Monat vorher zugeschickt hatte.

Viele Grüße,
Peter
 
inflamicha Am: 10.07.2021 11:09:35 Gelesen: 1362147# 9058 @  
Hallo Peter,

interessante Karte. Mit Deinen Annahmen liegst Du hier fast immer richtig. Zunächst sind in der Portoperiode 26 vom 26.-30.12. die Marken zum 4-fachen Nennwert verkauft und verwendet worden. Das heißt die verklebten 8 Mrd. Mark sind tatsächlich 32 Mrd. Mark (RM = Reichsmark gab es erst später) wert. Der Rest wurde bar am Postschalter erhoben, in dem Falle "nur" noch 160 Mrd. Mark. Da die Sendung ins Ausland ging wurde korrekt in Französisch "taxe percue" hingeschrieben. Der etwas schwach zu lesende Stempel "Gebühr bezahlt" bedeutet das gleiche.

Die Bezeichnung für solche Freimachungen ist Teil-Barfrankatur.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 10.07.2021 12:23:00 Gelesen: 1362040# 9059 @  
Guten Tag,

dann bleiben wir doch bei Sendungen ins Ausland:



Brief vom 13.10.23 (Portoperiode 20) ab Hamburg nach Meran in Südtirol. Verklebt wurden Marken der MiNrn. 304 (20), 309 A (3) und 313 AP (3), die zusammen einen Betrag von 23,5 Millionen Mark ergeben. Da die ersten 20g für einen Auslandbrief 15 Millionen kosteten und jede weiteren 20g 7,5 Millionen, stellt man fest, dass der Absender der Reichspost 1 Million geschenkt hatte. Reich ist die Post dadurch aber nicht geworden, wenn man bedenkt, dass zu der Zeit 1 Pfund Zucker schon 1,2 Millionen Mark kostete.

Sommerliche Grüße
Mümmel
 
filunski Am: 10.07.2021 14:48:06 Gelesen: 1361792# 9060 @  
@ inflamicha [#9058]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Ergänzungen! ;-)

Die Tatsache mit dem 4-fachen Nennwert in der PP 26 kannte ich noch nicht, wieder was dazu gelernt. Dann werde ich die Karte demnächst auch bei den Inflaseiten einstellen.

Viele Grüße,
Peter
 
inflamicha Am: 10.07.2021 17:05:00 Gelesen: 1361674# 9061 @  
Na dann will ich mich mal anschließen:



Auslandsbrief per Einschreiben von Böckingen nach Brooklyn/USA vom 11.1.1922 (PP 7), Porto bis 20 g waren 4 Mark. Dazu kam die Einschreibgebühr in Höhe von 2 Mark. Frankiert wurde mit 2mal Mi 155 Ia. Wie alle Auslandseinschreiben wurde die Sendung der Devisenkontrolle unterzogen, hier kam die Postüberwachungsstelle in Stuttgart zum Einsatz.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 11.07.2021 15:43:43 Gelesen: 1359436# 9062 @  
Hallo,

ein einfaches Postkärtchen nach Berlin S 42:



Die Karte wurde am 19.1.1923 (PP 12) in Kassel (damals noch Cassel geschrieben) aufgegeben. Für das Porto waren 25 Mark zu begleichen. Die Freimachung erfolgte mit den Mi-Nrn. 115 c (2) und 207 P, also portogerecht.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 11.07.2021 18:37:11 Gelesen: 1359241# 9063 @  
Guten Abend,

zum Sonntag heute wieder ein passender Beleg:



Eine wahrscheinlich aus den Ferien mitgebrachte Postkarte vom 30.7.22 (Portoperiode 8) im Ortsverkehr Berlin verwendet. Frankatur: MiNr. 197a.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 12.07.2021 21:39:45 Gelesen: 1355973# 9064 @  
Guten Abend,

aus Wolfen (Kreis Bitterfeld) kommt mein heutiger Beleg:



Der eingeschriebene Eilbrief ging an Frau Else, zur Zeit Ostseebad Ahlbeck (da wäre ich jetzt auch gerne). Aufgegeben wurde er am 10.8.1920 (PP 5) mit folgenden Gebühren: Porto für die 2. Gewichtsstufe 60 Pf., Einschreiben 50 Pf. und Eilbestellgebühr im Ortszustellbereich 1 Mark. Für die zusammen 2,10 M. wurde je eine Mi 85 II, 116 I und 128 verklebt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 14.07.2021 21:16:08 Gelesen: 1352584# 9065 @  
Guten Abend,

nach langem wieder einmal eine Ganzsachenpostkarte mit Wechselgeldmarke:



Die zur Verwendung gelangte P 110 I mit Wertstempel 7 1/2 Pf. wurde für den Verkauf über Automaten per Hand mit 2 1/2 Pf.-Marken (Mi 98, besondere Bogenanordnung mit zusätzlichen Zwischenstegen) bestückt, da es keine Halbpfennig-Münzen gab und ein Automatenverkauf anders schlecht möglich war. Hier handelt es sich um den Typ I (nach Reimer) mit breitem Seitenrand, welcher rechts von der Mittellinie aufgeklebt wurde. Die 2 1/2 Pfennig-Marke konnte abgetrennt und anderweitig verwendet werden. Eventuell diente sie hier als Zusatzfrankatur für die am 26.4.1917 (PP 2) von Ulm nach Romanshorn in der Schweiz versandte Auslandspostkarte mit 10 Pfennig Portoerfordernis.

Gruß Michael
 
10Parale Am: 15.07.2021 20:46:34 Gelesen: 1350701# 9066 @  
@ inflamicha [#9065]

Ansichtskarte mit der Kaiser-Wilhelm-Sicht Stubbenkammer auf der Insel Rügen.

Gelaufen am 20.7.23 und entwertet in Sassnitz, freigemacht mit 480 Mark Gesamtfrankatur. Destination Wädenswil in der Schweiz.

Liebe Grüße

10Parale


 
muemmel Am: 15.07.2021 21:11:45 Gelesen: 1350656# 9067 @  
Guten Abend,

hier eine Fernpostkarte aus der Portoperiode 21:



Diese machte sich am 29.10.23 vom hessischen Auerbach auf den Weg nach Hamburg und ist portorichtig mit 4 Millionen Mark (Mi. 316 AP) frankiert.

Mittlerweile wieder trockene Grüße
Mümmel
 
JoshSGD Am: 16.07.2021 10:25:17 Gelesen: 1349338# 9068 @  
Hallo in die Runde,

heute eine einfache Fernpostkarte in vierfacher Aufwertung. Diese lief am 27.11.1923 (PP 26: 26.11.1923 - 30.11.1923) von Hohenstein-Ernstthal nach Rudolstadt und ist mit 40 Mia Mark, EF Mi.Nr. 328 A P, portorichtig frankiert.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15664)
 
inflamicha Am: 16.07.2021 21:08:37 Gelesen: 1348007# 9069 @  
Guten Abend,

ein Einschreibbrief an das Kriegsministerium in Berlin, Abteilung Kriegsgefangene:



Der Brief wurde am 19.1.1922 (PP 7) in Schneverdingen aufgegeben. Porto und Einschreibgebühr (je 2 Mark) summierten sich auf 4 Mark. Frankiert wurde mit Mi 91 II (2) und 155 I a. Letztere Ausgabe wurde einen Tag später vom Schalterverkauf zurückgezogen und durfte vom Publikum nicht mehr verwendet werden.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 17.07.2021 19:31:12 Gelesen: 1345982# 9070 @  
Guten Abend,

eine einfache Fernpostkarte von Gera nach Rudolstadt, gelaufen am 15.11.1923 (PP 24: 12.11.1923 - 19.11.1923) und mit 5 Mia Mark portorichtig frankiert, EF Mi.Nr. 327 A P.

Unsauberer Stempelabschlag, aber der rückseitige Text stammt vom 15.11.1923.



Gruß
Josh

(Datenbank # 15663)
 
inflamicha Am: 17.07.2021 22:04:31 Gelesen: 1345774# 9071 @  
Guten Abend,

ein Auslands-Wertbrief:



Absender des Wertbriefes von Charlottenburg nach Wien/Österreich war der bekannte Philatelist und Briefmarkenprüfer Max Thier, einer der letzten Universalprüfer für fast die ganze Welt. Der Brief mit einer Wertangabe in Höhe von 10.000 Mark wurde am 12.5.1922 (PP 7) aufgegeben. Mit einem Gewicht von 108 Gramm gehört er in die 3. Gewichtsstufe >100 bis 250 g, woraus sich folgende Gesamtgebühr ergab: Brief 4 Mark, Einschreibgebühr 2 Mark und Versicherungsgebühr 15 Mark (1,50 M. je 1.000 M.) = 21 Mark. Nach Österreich galten die Inlandsgebühren, somit alles korrekt.

Natürlich war der Brief der Devisenkontrolle zuzuführen, die sich vorderseitig mit 2 verschiedenen Stempeln verewigte. Rückseitig vermerkte der Absender: "Inhalt Briefmarken gehen geprüft zurück". Die Richtigkeit dieser Angabe bestätigte Max Thier mit seinem Stempel "Öffentlich angestellter beeidigter Sachverständiger für Briefmarken und sonstige Postwertzeichen im Bezirk der Handelskammer zu Berlin" und seiner Unterschrift. Heute würde man sagen, die Rückwareneigenschaft ist gegeben- geprüfte Briefmarken gehen zurück ins Ursprungsland. Frankiert wurde mit Mi 204 a und 187 a so "sparsam" wie möglich.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 18.07.2021 18:15:22 Gelesen: 1343261# 9072 @  
Guten Abend,

Oberrandstücke auf Beleg sind immer etwas ganz besonderes:



Die Postkarte von Magdeburg nach Bad Kolberg vom 22.10.1923 (PP 21) war mit 4 Millionen Mark freizumachen. Verklebt wurde ein Oberrandpärchen der Mi 309 AWa, somit portogerecht frankiert.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 18.07.2021 20:27:48 Gelesen: 1343019# 9073 @  
Guten Abend,

der 14.1.1923 war nicht nur ein Sonntag sondern auch Letzttag der Portoperiode 11. Hierzu zeige ich eine Fernpostkarte:



Da die 3 Mark der Ganzsachenkarte P150 I zu der Zeit nicht mehr reichten, wurde mit je 1 x MiNr. 206 und 224 auffrankiert. Gelaufen von Aachen nach Partenkirchen.

Sonnige Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 19.07.2021 20:52:53 Gelesen: 1340863# 9074 @  
Guten Abend,

heute ein Brief an die Bremer Privatbank:



Der Brief wurde am 15.10.1923 (PP 20) in Oldenburg auf den Weg gebracht. Das Porto wurde mit 5 Millionen Mark berechnet. Frankiert wurde mit einem Fünferstreifen der Mi 308 Aa und einer Mi 314 AP. Die als Verschlussmarke fungierende Werbevignette für Palmona-Margarine wäre so heute wohl nicht mehr möglich.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 20.07.2021 21:20:35 Gelesen: 1338330# 9075 @  
Guten Abend,

eine zur Drucksache umfunktionierte Postkarte:



Die Drucksache nach Detmold stammt aus Woldenberg (Neumark) und wurde der Post am 19.10.1923 (PP 20) zur Beförderung übergeben. Eine Drucksache bis 25 g Gewicht kostete den Absender eine Million Mark, wofür hier die Mi-Nrn. 268 b (2) und 306 verklebt wurden.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 21.07.2021 07:26:21 Gelesen: 1337016# 9076 @  
@ inflamicha [#9075]

Einfach die 8 auf die zweite Stelle vorschieben, die 6 auf die dritte Stelle und auf den Kopf stellen, dann hast du die korrekte Nummer.

Gruß
Josh
 
inflamicha Am: 21.07.2021 12:23:17 Gelesen: 1336326# 9077 @  
@ JoshSGD [#9076]

Ach manno, das sollte doch das nächste Sonntagsrätsel werden. ;-) Aber Spaß beiseite, muss natürlich 289 b heißen (die genannte Nummer ist die Urmarke).
Danke für den Hinweis.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 21.07.2021 20:43:41 Gelesen: 1335241# 9078 @  
Guten Abend in die Runde,

auch wenn heute Mittwoch ist zeige ich trotzdem einen Sonntagsbeleg:



Fernbrief vom 18.12.21 (Portoperiode 6) ab Leipzig nach Hohenstein-Ernstthal, frankiert mit 6 x MiNr. 159a.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 21.07.2021 21:30:12 Gelesen: 1335132# 9079 @  
Guten Abend,

ein Groschen extra für die Post:



Einschreib-Nachnahmebrief von Oberstein nach Chemnitz, aufgegeben am 7.1.1922 (PP 7). Briefporto 2 M., Einschreiben 2 M. und Vorzeigegebühr für die Nachnahme 1,50 M. summierten sich auf 5,50 Mark. Der Absender verklebte 2mal Mi 145 a II und 3mal Mi 154 I a, was zusammen 5,60 M. ergibt. Rechenfehler oder keine kleineren Wertstufen vorrätig- wer will das heute noch sagen? Absender war übrigens Dr. Dub, bekannt als Briefmarkenprüfer.

Gruß Michael
 

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