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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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jmh67 Am: 06.12.2021 09:10:49 Gelesen: 1156280# 9280 @  
@ volkimal [#9279]

So alt bin ich nicht, dass ich mich an diese Zeiten erinnern könnte. ;-) Aber man kann sich leicht vorstellen, dass in Zeiten verfallender Währung gern auf ausländischen "Ersatz" zurückgegriffen wurde und wird. Beispiele aus neuerer Zeit gibt es selbst in Europa.

-jmh
 
Gernesammler Am: 06.12.2021 20:01:39 Gelesen: 1155904# 9281 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Drucksache vom 23.9.1923 aus Berlin W 8 an den Bankverein in Bischofswerda Oberneukirch Lausitz spediert, wann diese dort ankam, kann ich leider nicht sagen.

Für das Franko nahm man eine Mi.Nr.275 zu 50 Tausend Mark, welche für die Gebühr der einfachen Drucksache bis 25 Gramm reichten, gestempelt wurde mit Maschinenwerbestempel von Berlin W 8.

Gruß Rainer


 
muemmel Am: 07.12.2021 22:16:06 Gelesen: 1154823# 9282 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 6 wäre hier eine sehr eilige Drucksache:



Gelaufen am 11.11.21 ab Berlin nach Halle/Saale, portorichtig mit 1 x MiNr. 160 frankiert. Ob das Teil wirklich beschleunigt zugestellt wurde, darf bezweifelt werden.

Grüßle
Mümmel
 
inflamicha Am: 12.12.2021 11:00:01 Gelesen: 1149876# 9283 @  
Hallo,

ich hätte auch eine Drucksache:



Diese war am 7.12.1922 (PP 10) in Partenkirchen innerorts unterwegs. Die Post verlangte für Ihre Dienste bis zu einem Gewicht von 25 g ganze 2 Mark. Der Absender verklebte dafür neben einem Pärchen der Mi 182 einen schönen Oberrand-Viererblock der Mi 181, was diese schnöde Drucksache zu einem Infla-Schätzchen macht. Dass der Herr Dr. Praetorius sich die Marken selbst zugeschickt hat ist nicht ausgeschlossen, tut der Freude über diesen Beleg jedoch keinen Abbruch.

Ich wünsche allen einen schönen 3. Advent.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 12.12.2021 12:42:36 Gelesen: 1149847# 9284 @  
Guten Tag,

mit solch einem Sahneteilchen, wie Michael es zuvor gezeigt hat, kann mein heutiger Sonntagsbrief nicht konkurrieren.



Brief der 2. Gewichtstufe (> 20-40 g) vom 3.10.1920 ab Berlin-Steglitz nach Kopenhagen. Das Porto betrug für die ersten 20 g 80 Pfennig und für jede weiteren 20 g dann jeweils 60 Pfennig. Mit je 1 x MiNr. 113 und 142a portorichtig frankiert.

Schöne Grüße
Mümmel
 
philast Am: 12.12.2021 16:26:25 Gelesen: 1149818# 9285 @  
@ inflamicha [#9283]

Hallo,

ein bemerkenswerter Beleg.

Der Adressat scheint auch kein unbekannter zu sein [1].

Grüsse
philast

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Praetorius
 
inflamicha Am: 14.12.2021 21:31:20 Gelesen: 1149510# 9286 @  
@ philast [#9285]

Guten Abend!

Danke für den Hinweis. War wohl im Winterurlaub der Herr Doktor.

Heute gibt es von mir eine Dienst-Postkarte:



Die Ortsbehörde für die Arbeiterversicherung in Metzingen sandte die Karte am 4.11.2021 (wieder mal ein Sonntag, der Letzttag der PP 22) an das Stadtschultheißenamt in Böblingen. Für die 40 Millionen Mark Porto verklebte der Absender 20 Marken der Mi 180 (Dienstmarken für die württembergischen Gemeindebehörden).

Gruß Michael
 
muemmel Am: 15.12.2021 22:41:14 Gelesen: 1149406# 9287 @  
Guten Abend,

hier ein eingeschriebener Fernbrief der 2. Gewichtstufe (> 20-100 g) aus der Portoperiode 26, wie man ihn so nicht alle Tage findet:



Gelaufen am 26.11.23 (Ersttag der PP 26) ab Freudenstadt nach Metzingen. In den fünf Tagen dieser Portoperiode wurden ja die Marken zum vierfachen Nennwert von der Reichspost verkauft bzw. mussten von ihr entgegengenommen werden. Es gab aber Leute, die das irgendwie nicht so richtig verstanden hatten, wie in diesem Fall. Das Porto betrug 112 Milliarden und die R-Gebühr 80 Milliarden. Aufgrund der Vierfachaufwertung hätten hierfür Marken im Nennwert von 48 Milliarden ausgereicht, es wurden aber 192 Milliarden, also 4 x 48 Milliarden, verklebt.

Derartige "Vollfrankaturen" findet man meist vom 26.11. aber hin und wieder fällt einem auch ein solcher Beleg sogar noch vom 30.11.23 in die Finger. Manche Leute brauchten halt länger, um das mit der Vierfachaufwertung zu kapieren.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 16.12.2021 21:38:59 Gelesen: 1149320# 9288 @  
Guten Abend,

ein Ortsbrief innerhalb Berlins:



Der Brief von Charlottenburg nach Berlin W 8 vom 29.8.1923 (PP 16) war mit 8.000 Mark freizumachen. Der Absender war bemüht die noch vorhandenen kleinen Wertstufen zu verbrauchen. Wir finden neben Mi 252 und 253 a (2) auf der Rückseite ganze 26 Exemplare der Mi 268 b sowie eine Mi 271 vorderseitig verklebt.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 17.12.2021 21:53:58 Gelesen: 1149240# 9289 @  
Guten Abend,

auch mein heutiger Beleg kommt aus Charlottenburg:



Wir sehen eine Drucksache, die am 2.1.1924 (PP 27) von der Evangelischen Kirche an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin NW 7 geschickt wurde. Freizumachen war diese mit 3 Rentenpfennig. Der Absender verklebte mit 15 Exemplaren der D 84 noch alte Wertzeichen zu insgesamt 30 Milliarden Papiermark, die umgerechnet die geforderten 3 Rentenpfennig ergaben. Da die Sendung noch eine Milliardenfrankatur trägt, handelt es sich um einen sogenannten Nachläufer der Portoperiode 27 a. Offiziell waren die Marken in der alten Währung zwar nicht mehr gültig, aber man findet immer mal wieder solche Nachverwendungen insbesondere mit Dienstmarken.

Gruß Michael
 
BD Am: 18.12.2021 10:17:25 Gelesen: 1149177# 9290 @  
Hallo,

Wertbrief vom 3.11.1922 von Charlottenburg nach Oldenburg.
Brief 181 gramm = 10 Mark Gebühr
Einschreibung = 4 Mark
Versicherungsgebühr = 3 Mark pro 1000 Mark = 6 Mark
Gesamt 20 Mark wie frankiert.

Die 160 Pfennige ist die seltene Mi. 190, also mit Wasserzeichen 2 Waben. Bleistiftnotiz mit 178 ist Unsinn eines Vorbesitzers. Peschl hat diese signiert und in den Zierstempel nochmals seine Prüfstempel gesetzt.

Die 5, 10, 15, 30, 80, 120 und 160 Pf. Marken mit dem Wasserzeichen 2 haben mich mein ganzes Inflaleben verfolgt.

Unzählige Male haben wir diskutiert, warum wurden im April 1922 noch diese Marken gedruckt. Die brauchte kein Postkunde mehr. Die Inflaberichte 282 und 283 dieses Jahres brachte endlich die Aufklärung. Der Sammler Herr Bernd Klemm hat in einer phantastischen Fleißarbeit die Archive durchsucht und Unglaubliches gefunden.

Das Postmuseum hat für Sammlerzwecke je eine Million Marken pro Wert mit dem neuen Wasserzeichen nachbestellt.

Eine interessante Geschichte, sehr lesenswert. Aus der Recherche: Drucksache bis 20 gr. am 24.3.1922 = 50 Pf. Gebühr.

Bestand in Reichsdruckerei an dem Tag 617.900 Bogen, noch zu drucken 10.000 Bogen. Eine Marke (178) mit 5 Pf. Wert, nicht zu glauben.

Beste Grüße Bernd



 
inflamicha Am: 18.12.2021 22:24:10 Gelesen: 1149113# 9291 @  
Guten Abend,

ein Bahnhofsbrief aus der PP 25:



Der Brief mit vorgeschriebener roter Umrahmung vom 20.11.1923 ab Fürth war nach Berlin zum Anhalter Bahnhof adressiert. Bahnhofsbriefe mussten mit einer bestimmten Zugverbindung versandt, direkt am Zug aufgegeben und am Zielbahnhof von einem Bevollmächtigten abgeholt werden. Neben den normalen Postgebühren war vom Absender eine monatliche Gebühr zu entrichten. Für diesen Brief hier waren, da 2. Gewichtsstufe, 28 Milliarden Mark Porto zu zahlen. Verklebt wurden Mi 326 AP (4) und 335 AWa (2).

Ich wünsche Euch einen schönen 4. Advent.

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 18.12.2021 22:49:28 Gelesen: 1149107# 9292 @  
@ inflamicha [#9291]

Hallo Michael,

schon der Beleg [#9289] war super, dieser Bahnhofsbrief ist auch super, in dieser Form noch nie gesehen.

Dir einen guten 4. Advent,
mit Sammlergruß
Werner
 
muemmel Am: 19.12.2021 13:12:19 Gelesen: 1149042# 9293 @  
@ HWS-NRW [#9292]

Moin Werner,

da kann ich nur zustimmen. Michael hat ja schon etliche schöne und rare Stücke hier vorgestellt. Rosettenmarken mit Schlangenaufdruck Dienstmarke sind bereits als echt gestempelte Einzelmarken gesucht und auf Belegen muss man lange danach suchen. Mir ist bislang erst ein derartiges Exemplar in die Finger gefallen, das ich hier auch schon gezeigt hatte.

Bahnhofsbriefe sind aber echte Sahneteilchen und der von Michael ist auch der erste dieser Art, der nun auch einen Platz in der Belege-Datenbank gefunden hat. Ich habe zwar auch einen, aber der ist nicht als Bahnhofsbrief gelaufen (schnief). Mal schaun, ob ich das Teil hier mal zeige.

Da kann mein heutiger Sonntagsbeleg wahrlich nicht mithalten:



Gelaufen am 7.11.20 11-12V (Portoperiode 5) ab Stuttgart und mit 3 x MiNr. 144 II frankiert (40 Pf. Porto plus 50 Pf. Einschreibgebühr). Am Zielort München kam er 12 Stunden später an.

Und nun zünde ich die 4. Kerze an.

Glück auf
Mümmel
 
HWS-NRW Am: 19.12.2021 15:37:37 Gelesen: 1149026# 9294 @  
@ muemmel [#9293]

Hallo Mümmel,

auch Du zeigt oft herrliche Belege aus der Infla-Zeit, stelle mal "Dein Licht so unter den Scheffel", wie man so schön sagt.

Auch Dir schöne Adventstage.

mit Sammlergruß
Werner
 
inflamicha Am: 19.12.2021 16:34:58 Gelesen: 1149014# 9295 @  
Hallo Infla-Interessierte!

@ HWS-NRW [#9292]
@ muemmel [#9293]

Danke für die Blumen Ihr beiden. Eigentlich sagt man ja man soll sein Licht nicht unter den Scheffel stellen, genau das wollte Werner sicher sagen. Und da kann ich mich nur anschließen lieber Harald. :-)

Manchmal hat man einfach nur Glück, und die schönen Sachen fliegen einem förmlich zu:



Auch wenn sich der Postbeamte beim Stempeln nicht allzu viel Mühe gegeben hat - Belege mit der D 65 sind immer etwas Besonderes. Das Astronomische Recheninstitut Berlin schickte den Einschreibbrief am 5.2.1923 (PP 12) an die Sternwarte in Neubabelsberg (die Absenderanschrift Berlin-Babelsberg ist völlig falsch, da Babelsberg bis heute nicht zu Berlin, sondern zu Potsdam gehört).

Briefporto 50 M. und Einschreibgebühr 40 M. summierten sich auf 90 Mark Gesamtgebühren. Der Absender mühte sich redlich die Summe unter Einbeziehung noch vorhandener kleiner Werte zusammenzustoppeln: Neben der D 65 finden wir Dienstmarken mit den Nummern 25, 33 a (5), 67 (4), 69, 70 und 73, verklebt auf Vorder- und Rückseite.

Die 10 Pfg. orange war im Prinzip eine genau so sinnlose Emission wie die oben von Bernd (BD) genannten kleinen Freimarkenwerte mit Waffelwasserzeichen im sog. Geigermuster, zumal diese Dienstmarke nur in Rollen zu 500 Stück ausgegeben wurde. Meist nur als Ergänzungswert verwendbar musste man schon lange kleben, um so eine Rolle aufzubrauchen. Kein Wunder dass diese Marke unbeliebt war und entsprechend selten echt verwendet vorkommt.

Einen schönen Adventssonntag wünscht

Michael
 
BD Am: 21.12.2021 08:24:47 Gelesen: 1148823# 9296 @  
Hallo Michael,

könntest du die Daten der Flugschneise preisgeben wo dir solche phantastische Inflabelege zufliegen ?

Der Bahnhofsbrief ist der absolute Hammer und der Brief mit der D 65 kann nicht besser sein. Gratuliere zu deinen Ausnahmebelegen.

Dieses Jahr bekam ich eine Paketkarte über die ich mich sehr gefreut habe.
Wertpaketkarte vom 24.2.1923.

Am 15.1.1923 führte die Reichspost die Versandart unversiegeltes Wertpaket ein. Die Wertangabe war begrenzt, am 25.2.1923 auf max. 100 000 Mark.

Vom 15.1. bis 31.3. 1923 betrug die Gebühr für das Paket von 7 1/2 Kg über 75 km. Transportentfernung = 900 Mark.

In dieser und der nächsten Portoperiode musste Einschreibung bezahlt werden, das war ab 1.7.1923 nicht mehr Pflicht. Einschreibung = 40 Mark.

War für ein Versiegeltes Wertpaket die Versicherungsgebühr 80 Mark pro 10000 Mark Wertangabe betrug sie unversiegelt nur 40 Mark pro 10000 Mark.
40000 Mark Wertangabe = 160 Mark Versicherungsgebühr.
Gesamtgebühr = 1100 Mark.

Beste Grüße Bernd


 
BD Am: 23.12.2021 08:01:07 Gelesen: 1148674# 9297 @  
Hallo,

Am ersten Tag der Portoperiode 23, dem 5.11.1923 wollte die Salzbergwerksbetriebskasse aus Bleicherode der Schwarzburgischen Landesbank in Sonderhausen unbedingt (Stempel 5.11. 8-9 N) noch mitteilen, das sie für die Gewerkschaft 140 000 Millionen Mark überwiesen hat.

Erforderliche Gebühr für Fernpostkarte = 500 Millionen Mark.

Ob aus Markenmangel oder um die kleinen Werte aufzubrauchen, es entstand ein Wunderwerk.

Auf einer Karte 62 Marken zu 5 Millionen und 19 Marken zu 10 Millionen zu verkleben will gekonnt sein.

Beste Grüße Bernd


 
Gernesammler Am: 23.12.2021 19:55:36 Gelesen: 1148634# 9298 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte vom 23.9.1923 aus der Portoperiode 18 (20.9.23 - 30.9.23), das Franko für die Zeit waren für die Postkarte innerorts 50 Tausend Mark die abgegolten wurden durch Mi.Nr.277, Mi.Nr.279 und Mi.Nr.285.

Das waren die ersten Notausgaben der Hochinflation, hier die Überdruckmarken 5 Tausend auf 40 Pfennig, die 15 Tausend auf 40 Mark und 30 Tausend auf 200 Mark. Gestempelt wurde mit Maschinenstempel von Berlin W 35 *s.

Interessant hier auch die Provenienz des Empfängers, ich habe mal einen Link dazu angehangen [1].

Gruß Rainer



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Bartoschek
 
inflamicha Am: 23.12.2021 21:38:58 Gelesen: 1148618# 9299 @  
Guten Abend,

aus der gleichen Ausgabe haben wir hier eine Einzelfrankatur:



Am 30.8.1923 (PP 16) sandte der Morawe & Scheffelt-Verlag Berlin-Lankwitz diesen Brief nach Ahrenshoop in Pommern. Die verklebte Mi 281 deckte die verlangten 20.000 Mark Porto genau ab.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 23.12.2021 22:04:20 Gelesen: 1148609# 9300 @  
@ BD [#9297]

Hallöle Bernd,

in der Tat ein kleines Wunderwerk, 500 Millionen mit Marken kleiner Wertstufen auf einer Postkarte zu verkleben. Wenn dann die Marken der 10 Millionen noch von der durchstochenen Sorte sind, erfüllt so etwas das Sammlerherz mit noch größerer Freude.

@ alle

Ich kann heute nur mit einem Fernbrief der 2. Gewichtstufe dienen:



Gelaufen am 6.10.23 (Portoperiode 19) von Kamenz nach Senftenberg und portorichtig mit je 1 x MiNr. 306 und 312A frankiert.

Vorweihnachtliche Grüße
Mümmel
 
muemmel Am: 23.12.2021 22:33:23 Gelesen: 1148605# 9301 @  
@ BD [#9290]

Hallo Bernd,

Dein Namensvetter Klemm hatte ja aufgrund seiner Recherchen bereits in früheren Heften der INFLA-Berichte einiges an höchst interessanten Dingen zu Papier gebracht, aber die Entstehung der Marken Ziffern, Arbeiter, Posthörnchen mit dem Waffel-Wasserzeichen hat auch mich mehr als überrascht.

Doch seine Recherchen gehen munter weiter und mittlerweile sieht es so aus, dass nun alles, was er im weiteren Verlauf noch ausgegraben hat, nun in Buchform erscheinen wird. Wann es so weit ist, steht noch dahin, aber die Chancen für 2022 stehen nicht schlecht. Ich hatte das Vergnügen, bereits im Vorfeld etliche Passagen in frühen Fassungen lesen zu können. Aufgrund der Archivunterlagen, nach denen sich die alten Kämpen von INFLA-Berlin die Finger geleckt hätten, wird vieles über die Markenausgaben der Inflationszeit nun überhaupt klar. Nur noch soviel dazu: Das Buch wird mitunter spannender als ein Krimi und ein MUSS für jeden Inflationssammler sein.

Und nun wünsche ich allen schöne Weihnachtstage

Mümmel
 
inflamicha Am: 24.12.2021 12:54:58 Gelesen: 1148524# 9302 @  
Hallo!

@ BD [#9296]

könntest du die Daten der Flugschneise preisgeben wo dir solche phantastische Inflabelege zufliegen ?

Das war fürwahr ein dicker Rosinenbomber, der seine Fracht genau über mir abgeworfen hat, ;-) Leider kommt so etwas in einem Sammlerleben meist nur einmal vor (zumindest wenn man Normalverdiener ist). Vielleicht aber auch zum Glück, nur so kann man diesen Umstand so richtig würdigen.

Auch dieser Beleg war in der "Fracht":



Von der Landessteuer-Direktion Rostock ging dieser Brief am 22.9.1923 (PP 18) an die Forstverwaltung Höltingsdorf bei Kirch Mulsow. Mehr als die Forstverwaltung scheint da bis heute nicht zu existieren, selbst ringsherum sind nur kleine Käffer. Das Porto für den einfachen Fernbrief betrug 250.000 Mark. Dienstmarken, obwohl für Behörden vorgeschrieben, waren in der Hochinflation Mangelware. Hier konnte die Steuerdirektion gerade noch eine D 90 zu 20.000 Mark beisteuern. Den Rest deckten die Mecklenburg-Notausgaben Mi 5 I und 3mal Mi 16 a I. Der Aufdruck "Dienstmarke", genehmigt von der OPD Schwerin, stellt eine Art Schutzaufdruck dar, um Diebstahl und Missbrauch des Markenbestandes zu verhindern.

Nach solchen Belegen muss man sehr lange suchen, für mich war das der erste (und einzige) bisher. Aufgrund der Seltenheit kann man die Katalogpreise nur als lächerlich bezeichnen.

So, nun bleibt mir nur noch, allen eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit zu wünschen.

Herzliche Grüße!

Michael
 
BD Am: 24.12.2021 14:01:11 Gelesen: 1148513# 9303 @  
Hallo Harald,

toll das Herr Klemm das zu Papier bringen will was er so phantastisch für uns Sammler gesucht und gefunden hat. Nochmal 500 Millionen Mark Gebühr und für dich wegen den Rosettenmarken. Habe ich schon vor 4 Jahren gezeigt, das ist hier schon weit hinten. Ich sammle nicht nur Infla, aber von allen Belegen ist die Paketkarte mit das Beste. Sicher vom Einlieferer vorfrankiert und der Beamte macht den Rest.



Hallo Michael,

Katalogpreise gibt es eigentlich nicht für solche Belege. Ich habe noch keinen Beleg mit den Dienst - Notausgaben von Mecklenburg gesehen. Toll das du so etwas zeigen kannst.

Hätte mich anfang des Jahres jemand gefragt, konnte man eine Paketkarte mit einer Ganzache frankieren, wäre die Antwort " Unmöglich" gewesen. Jetzt habe ich zu meiner Freude eine.

Paketkarte von Husum nach Heuberg bei Stettin vom 31.8.1922. Haus 35 Familie 8 = ein Sammler erklärte mir, das war ein zum Kinderheim umfunktionierter Truppenübungsplatz. Paket 2,5 kg über 75 km Transportentfernung = 14 Mark Gebühr. So frankiert mit Einrechnung des Wertstempels! des Kartenbriefes K16 den es ab 1917 am Schalter gab. Wahrscheinlich für Periode 6 auf 60 Pf. vorfrankiert und damals nie benutzt. Die Aufdruckmarken müssen vom Postbeamten sein, Postkunden durften sie ab 21.1.1922 nicht verwenden.

Ich wünsche allen ein frohes Fest

Bernd


 
muemmel Am: 24.12.2021 21:14:36 Gelesen: 1148452# 9304 @  
@ BD [#9303]

hallöle Bernd,

Du schriebst: Ich habe noch keinen Beleg mit den Dienst - Notausgaben von Mecklenburg gesehen.

Das folgende Teil hatte ich vor ca. 5 Jahren schon einmal hier vorgestellt, ist Dir aber wahrscheinlich aufgrund der vielen tausend hier gezeigten Belege durchgegangen:



Eingeschriebener Ortsbrief vom 30.11.23 (Vierfachperiode) in Schwerin gelaufen und tarifrichtig mit 30 Milliarden frankiert, die vierfach aufgewertet 40 Milliarden Porto und 80 Milliarden R-Gebühr ergeben. Jede Marke mit Dienstkontrollaufdruck "Dienstmarke" von Schwerin.

Weiterhin kuschelige Weihnachten
Mümmel
 

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