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Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
Das Thema hat 288 Beiträge:
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bekaerr Am: 04.04.2022 16:21:39 Gelesen: 64972# 264 @  
Hallo zusammen,

ich möchte hier einen Paketbegleitbrief aus Hannover zeigen. Aufgegeben am 18.7 in Elbingerode. Ich lese "Nebst 1 Rolle in Leinen mit gl. Adresse" und interpretiere das Gewicht mit 19 Loth, sowie das Porto mit 6 1/2 (neue) Groschen. Den Aufgabezettel ist m. E. ein Typ HV 2 b laut W. Bruns, da bin ich mir aber nicht sicher, da ich kein Vergleichsmaterial habe. Demnach wäre der Brief gelaufen zwischen 1867 und 1873. Leider gibt der rückseitige AK-Stempel von Göttingen auch nichts näheres über das Jahr preis.

Interessant finde ich beim Aufgabestempel das Zierfeld im unteren Teil des Doppelkreises.





Kann mir bitte jemand bei der Gebührenberechnung helfen? Welche Bedeutung hat die Zahl 325 auf der Rückseite? Welche Literatur könnt Ihr empfehlen?

Zum Empfänger gibt es hier weitere Informationen [1]

Besten Dank im Voraus!
B.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wollweberei_in_G%C3%B6ttingen
 


Magdeburger Am: 04.04.2022 19:11:55 Gelesen: 64948# 265 @  
@ bekaerr [#264]

Hallo bekaerr,

die Rolle wog 19 Pfund. Leider ist der Stempel auf dem Paketzettel nicht allzu deutlich, jedoch hat er eine Jahreszahl und ich meine es ist eine 68 oder 69.
Allerdings habe ich ein Problem bei der Berechnung der Taxe, denn 6 1/2 Groschen ergeben sich nur, wenn man so rechnet:

2 Pfennige * 19 Pfund * 2 Progressionsstufe = 76 Pfennige = 6 1/3 aufzurunden auf 6 1/2 Groschen.

Die Taxierung paßt in die Zeit ab 1868, allerdings sind es von Elbingerode nach Göttingen keine 4 Meilen und bei der Berechnung wäre sie über 5 Meilen.
Die siegelseitige 325 ist noch eine Kartierungsnummer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bekaerr Am: 05.04.2022 12:56:33 Gelesen: 64884# 266 @  
@ Magdeburger [#265]

Hallo Ulf,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte den Stempel auf dem Aufgabezettel zunächst gar nicht beachtet, ich dachte der ebenfalls von Elbingerode. Erst nach dem Lesen Deines Beitrags habe ich ihn mir noch einmal genauer angesehen. Es ist tatsächlich ein Packkammerstempel von Göttingen. Aber ich kann beim besten Willen die Jahreszahl nicht erkennen. Hier noch einmal ein größerer Scan:



Welchen Quellen liegt den Deine Berechnung zu Grunde?

Liebe Grüße,
Bernd
 
Magdeburger Am: 05.04.2022 16:29:05 Gelesen: 64862# 267 @  
@ bekaerr [#266]

Hallo Bernd,

die Gebühren entsprechen dem des Gebühren Handbuch des Norddeutschen Bundes. Die Jahreszahl kann ich auch jetzt nicht eindeutig lesen.

Eventuell ist ggf. noch zu ermitteln, wann der Göttinger Packkammerstempel in Verwendung war. Denkbar wäre auch vor 1868. Mit den Gebühren im Königreich Hannover kenne ich mich nicht aus, jedoch würde es passen, wenn diese wie im DÖPV anzuwenden war.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bekaerr Am: 05.04.2022 17:05:25 Gelesen: 64857# 268 @  
@ Magdeburger [#267]

Hallo Ulf,

vielen Dank, das hilft mir schon mal weiter.

Beste Grüße,
Bernd
 
Ameise Am: 24.04.2022 20:48:40 Gelesen: 63283# 269 @  
Hallo,

heute einmal ein Paketbegleitbrief von Barmen nach Chemnitz von 1856:



Hier einmal der Briefinhalt, vielleicht kann man etwas herauslesen, was der Inhalt des Pakets war.



Viele Grüße
Enrico
 
Magdeburger Am: 26.04.2022 13:31:32 Gelesen: 63123# 270 @  
@ Ameise [#269]

Hallo Enrico,

leider bekomme ich nicht heraus, was versendet wurde. Zum Beleg steuere ich die Taxierung bei:

Hier handelt sich wieder um eine Taxierung über die Grenzpostämter Preussen-Sachsen.

Für Preussen ergibt sich:

2 Pfennige * 4 Pfund * 10 (45-50 Meilen) = 80 Pfennige aufzurunden auf 6 3/4 Sgr. = oberer Wert.

Für Sachsen:

2 Pfennige * 4 Pfund * 3 (10-15 Meilen) = 24 Pfennige = 2 Sgr. auch siegelseitig in blau mit wf 2 = Weiterfranco 2 notiert.

Leider bekomme ich auch den vorseitigen Stempel nicht heraus, auch den auf den Paketzettel. Lesen kann ich noch West... S oder G am Ende.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 26.04.2022 14:02:55 Gelesen: 63118# 271 @  
Hallo Ulf,

danke wieder einmal für deine Erklärung.

Die beiden Stempel habe ich jetzt doch noch lesen können:

1. "AUSG:"
2. "BESTELG."

Da Du dich mit den Abkürzungen der Währungen gut auskennst, könntest Du mir bitte die Abkürzungen bei [1] die Abkürzungen ins Normaldeutsche übersetzen, da ich es für die Stempeldatenbank brauche:

???. - Ngs. = Neugroschen
??. - ??. = Pfennig

Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
Enrico

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10487 und da bei # 109 (der rote Botenlohnstempel)
 
Magdeburger Am: 26.04.2022 16:27:57 Gelesen: 63088# 272 @  
@ Ameise [#271]

Ngr. = Neugroschen = 10 (Neu)Pfennige (gab es nur in Sachsen)
Sgr. = Silbergroschen = 12 (Neu)Pfennige

weiterhin galt:
1 Ngr. = 1 Sgr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Ameise Am: 26.04.2022 17:10:18 Gelesen: 63075# 273 @  
@ Magdeburger [#272]

Hallo Ulf,

danke für die schnelle Antwort.

Leider habe ich mich umständlich ausgedrückt. Entschuldigung.

Mir geht es um die genaue "Übersetzung" am Anfang der ersten Zeile:

???. ??. Porto u.
" " Bothenlohn

Ich weiß sonst nicht, was ich als "Stempeltext:" eintragen soll.

Viele Grüße und noch einmal Danke für Deine Mühe.
Enrico
 
Michael D Am: 26.04.2022 17:38:49 Gelesen: 63070# 274 @  
@ Ameise [#273]

Hallo Enrico,

... Ngr ... Pf Porto und
... " ... " Botenlohn

(die Punkte sind nur Lückenfüller)

Gruß
Michael
 
Ameise Am: 26.04.2022 18:13:48 Gelesen: 63058# 275 @  
Hallo Michael,

vielen Dank. "Ngr" dachte ich mir schon, war mir aber nicht sicher und auf "Pf" muß ich eigentlich auch kommen.

Noch einmal Danke und viele Grüße
Enrico
 
guy69 Am: 26.04.2022 20:13:13 Gelesen: 63033# 276 @  
@ Ameise [#269]

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster "Stangenbohnensamen" oder "Stangenkohlsamen"

Gepackt war das Ganze in Wachspapier.
 
DERMZ Am: 23.04.2023 12:26:20 Gelesen: 31575# 277 @  
Guten Sonntag,

ein kleiner Brief ohne großen Inhalt, der mir dennoch ein paar Fragezeichen aufwirft. Vielleicht kann mir jemand helfen.



Ein eingeschriebener Brief aus Biedenkopf nach Marburg an der Lahn, gestempelt jeweils am 13. Juli - aber welches Jahr. Auf Grund der Gültigkeit der Marke, es handelt sich um NDP Nr.5 nach Michel mit Durchstich, ausgegeben am 1. Januar 1868 und gültig bis 31.12.1871.



Der Marburger Ankunftsstempel ist bis Juni 1874 belegt, von daher reicht auch dieser nicht zur Einschränkung. Der Adressat Herr M(oritz) Dörlam war Lederhändler in Marburg und von 1869 bis 1873 Mitglied im Stadtrat. Hilft also auch nur bedingt weiter.

Vielleicht kann man aus dem Einschreibzettel etwas deuten oder aus der oberen Zeile, die ich auch nicht deuten kann, ich erkenne nur das Wort "Papier" am Ende.



Vielen Dank für eine Hilfestellung sagt Olaf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Altdeutschland Norddeutscher Postbezirk: Belege"]
 
Magdeburger Am: 01.05.2023 09:19:04 Gelesen: 31452# 278 @  
@ DERMZ [#277]

Hallo Olaf

es handelt sich nicht um einen eingeschriebenen Brief sondern um ein Paketbegleitbrief. Das Paket wog 5 Pfund. Taxiert wurde er mit dem Mindestfahrposttarif von 2 Groschen.

Die Zeile bekomme ich auch nicht heraus - soweit ich lesen kann:

Nebst 1 Paquet ??? Papier

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 02.05.2023 16:48:12 Gelesen: 31306# 279 @  
Liebe Sammelfreunde,

der Hufeisenstempel von Magdeburg wurde bekanntlich nur bei der Fahrpost verwendet. Trotz seiner hohen Häufigkeit ist er preislich relativ hoch.

Hier ein Beleg vom 25.09.1867 gerichtet "An Herrn Gym(nasial) Director Dr. Todt wohlgeboren (in) Schleusingen". Versendet wurden 3 Pakete von 2x 11 Pfund und 1x 9 Pfund und dies alles als portofreie königliche Dienstsache. Die Pakete waren noch am gleichen Tage am Ziel und wurden auch noch abgeholt.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 06.05.2023 13:17:22 Gelesen: 30453# 280 @  
Liebe Sammelfreunde,

über diesen Beleg wurde schon etliches geschrieben. Bei der letzten Rauhut-Auktion war er dabei und ich habe ihn zum Ausrufpreis bekommen.

Der portofreie Paketbegleitbrief als Angelegenheit der Bibel Gesellschaft dürfte eventuell aus dem Jahre 1852 bzw. 1853 stammen. Das Paket wog 1 Pfund 28 Loth. Er lief von Magdeburg an "Einer Verehelichen Direction der Bibel Gesellschaft zu Spandau". In der Magdeburger Packkammer wurde der Rahmenstempel C.No6 noch abgeschlagen. und für die Paketausgabe in Spandau wurde der dortige Nummerstempel 1416 verwendet.



Auf die Jahre 1852/53 komme ich, weil laut Inhalt die Rede von der "Beilage zur Einnahme und Ausgabe der Bibelgesellschaft zu Spandau im Jahre 1851/52" geschrieben wird. Im Jahre 1854 existieren zu dieser Zeit keine Packkammerrahmenstempel aus Magdeburg mehr bei der Aufgabe von gewöhnlichen Paketen.



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.05.2023 15:44:36 Gelesen: 30383# 281 @  
Liebe Sammelfreunde,

der nachfolgende Beleg sieht zwar nicht so doll aus, hat es aber "in sich".

Aufgegeben am 03.02.1866 in Zeitz wurde "Anbei G.F.#4 Ein Paquet in Papier" von 9 Pfund 20 Loth. Adressiert wurde es an die "Herren Wm. Schmidt & Co" in Magdeburg. Genutzt wurde eine 3 Sgr- Ganzsache und mit einer Zusatzfrankatur von einem weiteren Silbergroschen.



Die Entfernung zwischen Magdeburg und Zeitz beträgt ca. 16 Meilen. Siegelseitig Packkammerstempel von Zeitz bei der Aufgabe des Paketes. Vorderseitig ist noch die Paketausgabe vom 5.2. zu sehen.

Die Taxierung ist folgendermaßen:

1,5 Pfennige * 10 Pfund * 4 (15-20 Meilen) = 60 Pfennige = 5 Sgr. Die Markenfrankierung reicht somit nicht und wenn man nun genau hinschaut erkennt man den roten Strich senkrecht durch den Paketzettel, was dem fehlenden Sgr. entspricht, welcher bar erhoben wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 18.05.2023 15:32:32 Gelesen: 28965# 282 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg vom 03.09.1837 aus Klötze:



Adressiert wurde er "An Ein Königlich Hochlöbliches Ober=Landes Gericht Abtheilung für die Hypotheken Sachen zu Magdeburg". Das Paket wog 8 1/4 Loth.

Die Entfernung beträgt ca. 8 Meilen und um auf 10 Sgr. franco zu kommen, kann es sich hier nur um eine Actensendung handeln, denn hier wurde das 4-fache Briefporto herangezogen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 03.06.2023 13:40:38 Gelesen: 27666# 283 @  
Liebe Sammelfreunde,

was passierte hier?



Soviel noch, der Beleg stammt aus dem Jahre 1862.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 03.06.2023 14:44:27 Gelesen: 27646# 284 @  
@ Magdeburger [#283]

Lieber Magdeburger,

dein hübscher Brief ist sicher in allen Teilen echt - ich denke, er hat sich beim Transport der Fahrpost in ein Paket verschoben und ist so allem entgangen.

Derartige Fälle sind aktenkundig - nur muss man erst mal einen solchen Brief finden, das ist die wahre Kunst.

Glückwunsch zu dieser Oberrosine.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 04.06.2023 09:59:28 Gelesen: 27542# 285 @  
@ bayern klassisch [#284]

Lieber Bayern Klassisch,

ich denke, dass der Beleg nie postalisch gelaufen ist. Er besitzt keine Taxierung und kein Paketzettel. Zwar wurde das Paket gewogen und möglicherweise sollte er auch frankiert werden. Ich gehe davon aus, dass der Absender den Brief wieder an sich nahm, warum auch immer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 04.06.2023 10:32:54 Gelesen: 27534# 286 @  
@ Magdeburger [#285]

Lieber Magdeburger,

du gehst also von einem "reclamirten Brief" aus, bzw. einer "reclamirten Postsendung"? Das wäre auch möglich. Stellt sich aber die Frage, warum der Brief (in dem von dir gedachten Fall ja nur vom Absender selbst) siegelmäßig erbrochen wurde? Hätte er ihn stattdessen nicht einfach weggeworfen, wenn er eh keinen Sinn mehr ergab?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 04.06.2023 12:11:15 Gelesen: 27519# 287 @  
@ bayern klassisch [#286]

Lieber Bayern Klassisch,

denkbar ist auch, dass der Absender den Brief später in das Paket gelegt hat und so den Empfänger erreichte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.10.2023 10:23:26 Gelesen: 15719# 288 @  
Liebe Sammelfreunde

bei der letzten Rauhut-Auktion konnte ich folgenden Beleg bekommen:



Ganzsache 1 Sgr. mit 1 Sgr. (Nr. 6) als Zusatzfrankatur aus Buckau nach Wellen bei Eichenbarleben. Die Postexpedition in Buckau wurde am 16.06.1856 eröffnet, gehört somit zu den späteren Postorten mit Nummernstempel.

Gelaufen ist dies als Paketbegleitbrief für eine 26 Loth schwere Kiste in den Jahren 1857 oder 1858. Die Ganzsache ist vorschriftsmäßig mit Federstrich entwertet, die Marke mit dem Nummernstempel "1844" und nebengesetzten Ortsaufgabestempel.

Siegelseitig Paketzettel mit kleinen Ziffern - sowie zwei Ausgabestempel - einmal vom 26.1. 2 Tour, welche vielleicht nicht mehr stattfinden könnte, sowie von 27.01. der 1. Tour. Auch wurde noch ein Bestellgeld von 1 Sgr. notiert.

Das Paket wurde allerdings am 27.01. in aller Früh abgeholt, was für eine Zustellung des Briefes am 26.01. spricht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 

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