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Thema: DDR Dauerserie Fünfjahrplan auf "gerippten" Papier
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prefico74 Am: 06.12.2016 21:29:13 Gelesen: 22638# 1 @  
Hallo,

da nach meinem Überblick noch kein Beitrag mit diesem speziellen Thema hier bedient wurde, möchte ich die Gelegenheit nutzen.

Auf meiner ständigen Suche nach einer Bestätigung meiner 435 mXI F (gewöhnliches Papier) bin ich immer mal wieder auf Marken gestoßen, die im ersten Moment aussahen als wäre der Druck unvollkommen, schwach oder eben nur unsauber!

Mit weiteren Funden in anderen Werten der I. bis IV. Ausgabe wurden diese druckschwachen Exemplare separat als Druckzufälligkeit abgelegt.

Erst mit dem zufälligen Stolpern über den im Michel Deutschland Spezial gelisteten DDR-Block 10 XI/II z (auf gerippten Papier) ging mir ein Licht auf.

Alle von mir aussortierten Exemplare hatten das selbe Muster!

Die immer wiederkehrende "Druckschwäche" hatte nichts mit dem Druck, sondern ausschließlich mit dem Papier zu tun!

Die Kreidebeschichtung der betreffenden Marken hatte eine derart "blasige" und "streifige" Struktur, dass das Druckbild insgesamt sehr brüchig und heller erschien als der normale Druck.

In der Gegenlicht- Kontrolle zeigte sich eine stark streifige Struktur (immer entsprechend der Papierstreifung XI oder XII). Dadurch entstand der Eindruck es handele sich um ein geripptes Papier.

Natürlich war und ist das kein geripptes Papier, so wie es bei Ausgaben anderer Sammelgebiete auf Grund der Papierherstellung mal vorkommt!

Für mich eine Bestätigung der katalogisierten Papierabart analog dem DDR Block 10.

Mit Bedauern und auch etwas unverständlich wurden meine Prüfanfragen seitens BPP abgelehnt. Selbst eine Auktionsteilnahme im Hause Schlegel wurde, nach interner Absprache mit einem BPP-Prüfer aus Berlin, abgelehnt. Ob es daran gelegen hat dass kein BPP, sondern VP Prüfer H. Mayer seine fachliche Kompetenz eingebracht und meine Feststellungen attestiert hat, oder eventuell an diesem Tag der Entscheidung Nebel über der Stadt Berlin lag, entzieht sich meiner Kenntnis.

Eventuell hat hier ein anderer Spezialist dieses oder eines anderen Sammelgebietes die selben Funde!?

Bei den DDR Dienstmarken A liegen mir Exemplare vor:

MfG


 
jmh67 Am: 07.12.2016 19:10:40 Gelesen: 22548# 2 @  
Nun ja, meiner bescheidenen Meinung nach dokumentiert diese Streifung immerhin, wie breit die Qualität bei solchen Massenprodukten wie Dauerserien-Briefmarken schwanken kann. Mangelerscheinungen (die Marken sind ja in der ersten Hälfte der 1950er erschienen) mögen dabei auch eine Rolle gespielt haben.

Interessant ist es auf jeden Fall. Nur ist die Frage: Besteht hier eine Art Kontinuum (also ein Übergang von "gut" zu "schlecht" gedruckten Marken), oder sind die Marken insgesamt entweder "gut" oder "schlecht"? In diesem Falle könnte man von einer Abart reden, in jenem eher nicht. Das ist wie mit manchen Farben, die im Katalog als "hell bis dunkel" angegeben sind. Wenn ich da stark voneinander abweichende Schattierungen finde, hebe ich doch von jeder eine Marke auf, auch wenn der Katalog keine Unternummern vergibt, und so würde ich es wohl auch bei solchen Unterschieden in der Druckqualität halten. Man muss ja nicht gleich für alles ein "Extra-Kästl" haben.

Jan-Martin
 
prefico74 Am: 07.12.2016 22:53:06 Gelesen: 22516# 3 @  
@ jmh67 [#2]

Hallo und Gruß,

ja natürlich, das damals zum Einsatz gekommene Wertzeichenpapier hätte mit einer derartigen Qualität als Makulatur enden müssen. Aber wie Du schon richtig erwähnst, ist das bei den Farben und anderen Druck- Komponenten in den damaligen "Mangel- Jahren" wohl sicher mal hingenommen worden, weil es eben keine Alternativen gab!

Dass es sich hierbei um eine Papierabart handelt, ist ja im Grunde durch die immer noch gehandhabte Prüfung durch den BPP legitimiert. Die Kriterien zur Feststellung, ob es sich um ein sogenanntes "geripptes" Papier handelt oder diese Erscheinung mit einem schlechten Druck zu tun hat, geht so nicht zusammen.
Der Bilddruck ist an den Stellen, wo diese, ich bezeichne das mal als "aufgeschäumte Papierstreifung", nicht vorhanden ist, in Farbe und Bild völlig tadellos. Aber dort, wo die mangelhafte Kreidebeschichtung verläuft, erscheint der gesamte Druck unsauber und heller als normal.

Diese Erscheinung hat also nichts mit der Druck- oder Farbqualität zu tun sondern immer mit dem Kreidepapier.

Als Beispiel hier mal eine DDR Dienstmarke A (MiNr. 27 XII z)

mfG


 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 14:33:05 Gelesen: 22444# 4 @  
@ prefico74 [#1]

Hallo,

ich habe geprüfte Stücke des Blocks schon in der Hand gehabt und ich erinnere, wie Jörg Schönherr über "diesen Scheiß" geschimpft hat. Demnach ist er durch die andere Fraktion der DDR-Prüfer in den Michel gekommen. Es ist eine von diesen Varianten, die in der Vollausprägung sicher sehr attraktiv und offensichtlich ausreichend abgrenzbar sind.

Meine Frage dazu wäre: Kann man es auf einem postfrischen Bogen oder einer größeren gestempelten Einheit erkennen, dass die Variante alle Marken in gleichem Maße betrifft? Ist es ein zeitweiliger Aussetzer der Vorrichtung, die den Kreideaufstrich aufgebracht hat? Oder ist es ein lokal begrenzter? Möchte heißen, sind nur Teile der Papierbahn davon betroffen, so ähnlich wie beim Borkengummi, wo es nur die Ränder der Papierbahn sind?

Gute Entdeckung, Fred!

Viele Grüße

Carsten
 

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