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Thema: Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
Das Thema hat 792 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 16.11.2022 18:55:11 Gelesen: 108766# 693 @  
@ HWS-NRW [#692]

Ich schliesse mich der Bitte von Werner an - die beiden Feldpostkarten haben vergleichsweise wenig mit dem Postgebiet Oberbefehlshaber Ost zu tun. Die Marken waren schlichtweg überflüssig. Es kam in den Anfangswochen des 1. Weltkrieges vor, dass bereits vorfrankierte Postkarten bei der Feldpost verwendet wurden, aber das hatte in der Regel nichts mit einer notwendigen Frankatur zu tun.

Ich habe in meiner Sammlung bisher nur einen frankierten Brief aus dem Generalgouvernement Warschau nach Luxemburg:



Beste Grüße!

Lars
 
beethoven_2014 Am: 19.11.2022 22:29:30 Gelesen: 108365# 694 @  
Danke für eure Einschätzung, im gleichen Lot noch eine Feldpostkarte von Nazareth via Heimat.

 
 
beethoven_2014 Am: 19.11.2022 23:31:51 Gelesen: 108356# 695 @  
Noch eine Karte, zumindestens wo Feldpost draufsteht. Vom Stempel her könnte es passen.

Die Bilder wurden nicht angezeigt, daher redaktionell entfernt.
 
Briefuhu Am: 04.12.2022 08:44:06 Gelesen: 104363# 696 @  
Ansichtskarte als Feldpost vom 20.06.1916 von Antwerpen nach Pasing/München. Wenn ich den Text richtig deute war der Absender ein Mayor Fromm von der Etappenverwaltung der 6. Armee.

Die AK zeigt die Nationalbank in Antwerpen.



Schönen Gruß
Sepp
 
Manne Am: 04.12.2022 17:08:43 Gelesen: 104292# 697 @  
Hallo,

habe ich diese Trachtenkarten aus meiner Schwenninger Sammlung schon mal gezeigt.

Tränenreicher Abschied, Feldpost mit Tagesstempel Schwenningen vom 15.06.1917.



Glückliche Heimkehr, Feldpost mit Tagesstempel vom 17.06.1917.



Gruß
Manne
 
Briefuhu Am: 21.12.2022 08:29:07 Gelesen: 100932# 698 @  
Ansichtskarte von Dresden als Feldpost vom 29.09.1917 nach Sebnitz mit rotem Stempel Feldpost und blauem Dreizeiler "Erfrischungsstelle Kriegsorganisation Dresden".



Schönen Gruß
Sepp
 
HWS-NRW Am: 21.12.2022 11:05:11 Gelesen: 100911# 699 @  
@ Briefuhu [#698]

Hallo Sepp,

ein toller Beleg, die Einheit kannte ich noch nicht, Danke fürs zeigen.

Schöne Weihnacht
Werner
 
Briefuhu Am: 21.12.2022 12:20:46 Gelesen: 100894# 700 @  
@ HWS-NRW [#699]

Hallo Werner,

schön dass er Dir gefällt.

Auch Dir eine schöne Weihnacht und einen guten Rutsch
Sepp
 
juni-1848 Am: 31.12.2022 16:24:14 Gelesen: 96131# 701 @  
Bevor sie in der Schatulle der "Elsässer" verschwinden:



Und weil Mülhausen "so schön" ist:



S.B. \ J.R.64 7.K. (oben) und S.B. \ II.Batl. Inf.-Rgt.Nr.396, beide mit aptiertem Feldpoststempel vom 22.3. bzw. 6.4.1917

Sammlergruß, Werner
 
DFP14-18 Am: 01.01.2023 13:30:44 Gelesen: 96103# 702 @  
Frohes neues Jahr Werner,

die beiden Karten zeigen saubere ausgestanzte Stempel aus der Periode 2 (Februar bis Oktober 1917). Beide Infanterie-Regimenter waren Teil der 6. Infanterie-Division. Sie gehörten vom 8.2. bis 14.4.1919 zur Heeres-Reserve der Obersten Heeres-Leitung. Am 9. März wurden sie aus den Ruhequartieren in der Nähe von Kolmar nach Süden in direkte Nähe von Mühlhausen verschoben. Hier wurden die beiden Ansichtskarten offensichtlich erworben. Im April wurden die Regimenter in die nun beginnende "Schlacht in der Champagne" involviert.

Beide aptierten Stempel sind identisch. Es handelt sich um ausgestanzte Stempel der 6. Inf-Div., genauer gesagt der Urstempel Nr. 480 nach dem gültigen Stempelkatalog der ArGe "Deutsche Feldpost 1914-1918".


Vollstempel (=Urstempel) 480 und ausgestanzter Stempel der Deutschen Feldpost 917 (=6. Inf.-Div.)

Danke für die Vorstellung der beiden sehr anschaulichen Feldpostbelege.

Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 05.02.2023 12:28:47 Gelesen: 87144# 703 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier eine Postkarte aus Leipzig nach Charlottenburg/Berlin vom 20.4.1916. Die Heeressache wurde portofrei vom Militär-Paketamt-Leipzig versandt.

Lt. Mitteilung konnte das vom Adressaten in Charlottenburg an einen Generalarzt (vergleichbar Major- oder Oberst-Rang) Dr. Reinhardt im Kriegslazarett Abteilung VI. AK (Armeekorps?) versandte Paket aus militärischen Gründen nicht weitergeleitet werden.

In "Geschichte der deutschen Feldpost im Kriege 1814/18" von Karl Schracke, Berlin 1921 im Verlag der Reichsdruckerei stellte der Autor immer wieder dar, wie schwer sich insbesondere der Paketversand gestaltete. Größtes Problem waren vor allen die Transportkapazitäten. Auf Grund des rauen Abrisses am oberen Rand muss sich dort eine Antwortkarte befunden haben, da der Adressat um Nachricht gebeten wurde, was mit dem betreffenden Paket passieren sollte.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-FLauti.


 
HWS-NRW Am: 05.02.2023 16:04:01 Gelesen: 87126# 704 @  
@ Totalo-Flauti [#703]

Hallo,

nur zur Information, ein Generalarzt ist natürlich gleichzeitig ein General, die unteren Ränge (Oberst usw.) sind entsprechend als Oberstarzt oder ähnliche bezeichnet worden.

mit Sammlergruß
Werner
 
Totalo-Flauti Am: 20.02.2023 21:59:27 Gelesen: 85444# 705 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte Euch einen Packpapierausschnitt zeigen, wobei das Packpapier zweimal benutzt wurde. Einmal aus Konstantinopel (Istanbul) nach Leipzig über das Marine-Postbuero und zum zweiten aus Leipzig an eine Feldpostadresse der 212. Infanterie-Division. Absender (Frau Ilse Berghaus) und Empfänger (Herr Feldunterarzt Röthig) waren jeweils die selben. Wobei einen W. Röthig habe ich in der Leipziger Kaiser-Wilhelm-Str. nicht gefunden. Ich gehe davon aus, das beide Adressen im Jahr 1916 verwendet wurden. Die 212. Infanterie-Division war im November 1916 bis März 1917 im Stellungskrieg in der Champagne eingesetzt. Das Feldpostpäckchen in die Champagne kostete augenscheinlich 20 Pfennig, was bedeutet, das das Päckchen 275 bis 550 Gramm wog. Natürlich kann auch vom oberen Rand noch etwas fehlen. Wie hoch das Porto aus Konstantinopel war, kann ich nicht erkennen. Hier ist nur die zollamtliche Bearbeitung insbesondere durch das Leipziger Postamt 10 zu erkennen. Das Postamt 10 war das Paket- und Zeitungspostamt in Leipzig.

Kann jemand etwas zu dem linken Zettel "Porto-Marine-Postbureau" sagen? Der scheint mir doch postalischen Ursprung zu sein. Ich gehe hier von einer Art Quittung für das hinterlegte Geld/Porto aus. Aufgrund er blauen 5 vermute ich auch noch 5 Pfennig Zustellgebühr für die Post aus Konstantinopel.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Lars Boettger Am: 12.03.2023 18:38:12 Gelesen: 82332# 706 @  
Die Feldpostkarte hätte es so m.E. nach nicht geben dürfen. Nach der Besetzung von Luxemburg am 1. / 2. August 1914, sind auch die Postbüros besetzt worden. Aber relativ schnell nahmen die luxemburgischen Postbeamten wieder Post an. Die gezeigte Karte hat erst einmal nicht das Postsystem verlassen. Sie zeigt keinen Übernahmestempel von einer deutschen Feldpoststation. Ich gehe davon aus, dass sie den Empfänger in Dortmund erreicht hat.

Die luxemburgische Regierung blieb während des Krieges neutral. Die luxemburgische Verwaltung bestand weiter. Normalerweise hätte die Karte entweder nach dem geltenden Tarif mit dem Deutschen Reich mit 5 Centimes frankiert werden müssen oder sie hätte als unfrankierte Postkarte behandelt werden müssen. Beides ist nicht geschehen, der Vermerk "Feldpost" wurde innerhalb des Großherzogtums in den Anfangswochen akzeptiert.

Beste Grüße!

Lars


 
DFP14-18 Am: 13.03.2023 18:09:17 Gelesen: 82290# 707 @  
Hallo Lars,

Ich sehe die Sache so: Es handelt sich um eine Karte die als "normale" Feldpostkarte zu werten ist. Die luxemburgischen Posteinrichtungen waren schon in den ersten Augusttagen 1914 von deutschen Soldaten besetzt. Diese wurden jedoch nicht geschlossen. Eine deutsche Feldpoststation gab es noch nicht, sie wurde mit der FPSt No 1 erst ab Ende des Monats eingerichtet (erster Stempelnachweis 29.8.14). Aus diesem Grund wurden die luxemburgischen Posteinrichtungen wie deutsche Feldpoststationen für den Versand von Feldpostsendungen durch deutsche Soldaten benutzt. Es wurden deshalb auch keine Gebühren erhoben. Auch Zensurmaßnahmen unterblieben vorerst, soweit die Zieladresse nicht in Elsass-Lothringen lag (Spionage-Verdacht). Zivile Post musste hingegen frankiert werden (5 Centimes).

Ich denke, dass ich mit dieser Einschätzung richtig liege.

Schönen Gruß
Uli

Noch 2 Beispiele:


 
Lars Boettger Am: 13.03.2023 22:27:39 Gelesen: 82270# 708 @  
@ DFP14-18 [#707]

Hallo Uli,

vielen Dank für Deine Antwort! Du hast recht, es gab erst am 28. August 1914 eine fest eingerichtete Feldpoststation am Bahnhof von Luxemburg. Aber es gibt genügend Post von Soldaten in Luxemburg, die Anfang August 1914 über mobile deutsche Feldposteinrichtungen eingeliefert wurden. Auch bei den Zensurmassnahmen bin ich aufgrund der Beleglage anderer Meinung. Ja, Zensur in Elsass-Lothringen fand statt, aber das heisst nicht, dass in anderen Teilen Deutschlands nicht auch zensuriert wurde.

Anbei ein Beleg, der am 8. August 1914 im Postamt in Luxemburg-Bahnhof eingeliefert und dann einem deutschen Feldpostamt übergeben wurde.

Beste Grüße!

Lars


 
DFP14-18 Am: 14.03.2023 16:03:05 Gelesen: 82241# 709 @  
@ Lars Boettger [#708]

Hallo Lars,

meine Antwort ist ja und nein.

Ich habe eine Reihe von Belegen aus dem August 1914, wo Feldbriefe und Feldpostkarten über die Landespost in Luxemburg ins Reich versendet wurde; dies ohne Frankierung ("Feldpost über Landespost befördert") und wenige auch mit Frankierung (etwas später). Im August war die Anwesenheit von deutschen Feldpoststationen noch sehr unsicher und wechselnd, je nachdem, welche Truppen gerade anwesend waren. Wie gesagt war eine feste Station (FPSt 1) erst Ende des Monats anwesend.

Der heute gezeigte Beleg trägt den FP-Stempel der 16. Inf.-Division, deren Regimenter am 2.8.14 als erste die luxemburgische Grenze überschritten. Das ist der Stempel der Division die zuerst die zugehörige FP-Einrichtung nachgeführt hatte; also der erste deutsche FP-Stempel der möglich war. Dieser Stempel (Handbuch-Nr. 547 des gültigen Kataloges der ArGe Deutsche Feldpost 1914-1918) ist erstmals am 7.8.14 nachgewiesen, und dies in Luxemburg. Man erkennt auf dem gezeigten Beleg, dass am 8.8.14 noch mit dem Ortsstempel gestempelt wurde und am nächsten Tag nochmals mit dem deutschen FP-Stempel nachgestempelt wurde. Auch solche Belege gibt es. Es zeigt nur die noch nicht geordneten Verhältnisse in diesem Zeitraum. Diese unfrankierten Belege sind im Sinne der gebührenfreien Feldpostbeförderung zu sehen.

Zur Zensurpost: In der ersten Zeit des August kenne ich noch keine Zensuren auf derartigen Belegen aus Luxemburg. Dann zuerst nur auf Belegen die nach Elsaß-Lothringen (bzw. grenznahe Gebiete wie auch z.B. Köln) adressiert waren, da dieses Gebiet als besonders anfällig für Spionage war. Meines Wissens nach wurde zuerst durch die Auslandsstelle Trier zensiert; ab wann genau ist mir gerade nicht bekannt.Natürlich gab es ansonsten überall auch Zensurmaßnahmen ins oder aus dem Ausland, das ist bekannt. Aber ich bin auch nicht der Spezialist für die Auslandzensuren.

Es ist ein spannendes philatelistisches und militärhistorisches Thema. Bin weiterhin gespannt.

Gruß Uli
 
Lars Boettger Am: 14.03.2023 18:21:15 Gelesen: 82222# 710 @  
@ DFP14-18 [#709]

Hallo Uli,

das Kommunikationsbedürfnis der deutschen Truppen war enorm. Und ich verstehe, dass Feldpostämter erst nachgeführt werden mussten. Wo ich persönlich etwas in Erklärungsschwierigkeiten komme, ist die Nutzung der großherzoglich-luxemburgischen Postanstalten. Vor allem, warum Luxemburg die Portofreiheit akzeptiert hat. Die für mich einzig logische Erklärung ist, dass sie keine Wahl hatten. Die deutschen Soldaten hielten die Postämter besetzt, die deutschen Soldaten haben bei den Postämtern ihre Post abgegeben, die luxemburgische Post hat - zumindest im Monat August 1914 - die Feldpost ohne ausreichende Frankatur befördert.

Mein erster Beleg aus Luxemburg mit deutscher Zensur ist vom 7. August 1914 (Saarbrücken / grenznah), mein zweiter Beleg mit deutscher Zensur aus Luxemburg ist vom 16. August 1914 (Stuttgart). Ab Mitte Oktober 1914 wurden die Belege aus und nach Luxemburg über die Zensurstelle in Köln geleitet, aber Ende November 1914 über die Zensurstelle in Trier.

Beste Grüße!

Lars


 
DFP14-18 Am: 15.03.2023 15:29:05 Gelesen: 82174# 711 @  
@ Lars Boettger [#710]

Moin Lars,

genauso sehe ich das auch. Die Postanstalten waren besetzt, deutsche Feldpoststempel waren aber meist nicht vorhanden, und frühestens ab 6.8.14 der der 16. ID; dieser auch wiederum nicht für jeden erreichbar. Portofreiheit konnte seitens Lux. vermutlich nicht durchgesetzt werden. Andererseits war Lux. als neutrales Ausland....

Zensurmaßnahmen gibt es natürlich im ganzen Reichsgebiet, und bereits direkt bei Kriegsbeginn wurde Zensur angeordnet. Zu berücksichtigen ist aber, dass der rasante Vormarsch der deutschen Verbände eine geordnete und vollständige Zensur nicht einhalten konnte. Gerade in der ersten Augusthälfte ist dies erkennbar. In meinem Bestand sind die Zensuren vornehmlich aber nicht ausschließlich durch die Auslandsstelle Trier erfolgt.

Gruß von der teils verschneiten Nordsee
Uli
 
HWS-NRW Am: 01.04.2023 19:47:56 Gelesen: 78930# 712 @  
Einen weiteren interesanten Beleg erhielt ich heute beim Phila-Treff von Jürgen überreicht:



Nicht nur den Ritter Götz von Berlichingen konnte man seinerzeit mit einer "künstlichen Hand" überraschen. Für einen im Reservelazarett VII in Dresden wartenden Soldaten kündigte eine auch in Dresden ansässige Firma für Aluminiumwaren ein "Ersatzteil" für einen im Krieg "verloren" gegangenen Finger an.

Ich finde, ein herrlicher Beleg aus der Nachkriegszeit, ich werde ihn auf jeden Fall in meiner Zweitauflage-Buch "Militär-Sanitätswesen" mit aufnehmen.

mit Sammlergruß und einem Danke schön an Jürgen Witkowski.
Werner
 
Shinokuma Am: 02.04.2023 20:51:54 Gelesen: 78867# 713 @  
@ DFP14-18 [#711]

Hallo Uli und Lars,

ihr seid ja in diesem Thread besonders aktiv. Passend zu den letzten von euch gezeigten Karten möchte ich heute auch 2 Feldpostkarten aus dem ersten Kriegsjahr 1914 beisteuern; beide vom selben Absender an die selbe Empfängerin, Fräulein Hansi Dörcken in Wetter a.d. Ruhr. Und beide abgestempelt in der 2. Gardeinfanteriedivision der kaiserlich Deutschen Feldpostexpedition.



Diese erste Karte wurde am 28.8.1914 im nordfranzösischen Dorf La Capelle geschrieben. Der Text lautet:

"Die herzlichsten Grüße aus Frankreich sendet Dir Wolf.
Sind gestern über die belgische Grenze 80 km Frankreich.
Heute kämpfen wir vielleicht noch gegen die Engländer.
Gestern haben wir 4000 Engländer gefangen genommen und 7 ..." (das letzte Wort kann ich nicht entziffern)



Die zweite Karte aus der Adventszeit wurde am 4.12.1914 aus einem Ort geschrieben, den ich nicht finden kann, da die Aneinanderreihung der einzelnen Buchstaben zu keinem Ergebnis führen. Der Text lautet:

"Liebe Hansi! Deine Karte vom 22. eben erhalten. Herzl. Dank. Es grüßt Euch alle herzl. Euer Wolf.
Bitte um Weihnachtsmänner von Schokolade für Weihnachten."

Offensichtlich war der Absender nicht an vorderster Front und litt nicht wirklich Not.

Fraglich bleibt, ob es sich bei der Empfängerin um die Braut oder um die Schwester handelte, was angesichts der aufrichtigen Glückwünsche (Felicitations Sinceres) auf der ersten Karte anzunehmen wäre.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
skribent Am: 03.04.2023 15:06:42 Gelesen: 78825# 714 @  
Guten Tag!

Mittels einer Ansichtskarte, auf der der Brüsseler Justiz-Palast abgebildet ist,



sandten die beiden Armeeangehörigen Gustav und Friedrich Uhde ein paar Ostergrüße nach Berlin-Hirschgarten.



Versehen mit dem Briefstempel Militär-General-Direktion der Eisenbahnen in Brüsel *Feldintendantur* wurde die Feldpost-Karte im Postamt auf dem Brüsseler Nordbahnhof am 24.4.1916 aufgeliefert.

MfG >Franz<
 
DFP14-18 Am: 03.04.2023 21:29:12 Gelesen: 78795# 715 @  
Hallo Gunther,

da Du mich in Deinem Beitrag genannt hast, möchte ich Dir etwas dazu antworten.Der Schreiber (Gefreiter Renfordt) befand sich offensichtlich beim Stab der 2.Garde-(Infanterie)Division, die dem Gardekorps zugehörig war, dieses wiederum gehörte zur 2. Armee. Da er sich beim Divisionsstab befand, lag er nicht unmittelbar in der Frontlinie. Die 1. Karte schrieb er am 28.8.1914 aus La Capelle. Dieser Ort liegt auf halber Strecke zwischen Namur (Belgien) und St Quentin (Frankreich) und schon auf französischem Gebiet. Die Schlacht bei Namur 23.-24.8.1914 war geschlagen und das die 2. Armee mit dem Korps befand sich im Aufmarsch zur Schlacht bei St. Quentin, die am 29.8.14 (also am nächsten Tag) begann. Die 4000 gefangenen Engländer waren wohl ein wenig übertrieben, auch wurden diese eher von benachbarten Einheiten der 1. Armee genommen. Insgesamt hast Du einen schönen und interessanten Beleg gezeigt.

Nach dem bekannten Rückzug an der Marne (1. Marneschlacht) erfolgte als neue Strategie der "Wettlauf zum Meer". Im Rahmen dieser Operation wurde das Gardekorps der 6. Armee überstellt. In diesem Verband kam es in die Gegend von Namur ("Erste Flandernschlacht" = Ypernschlacht vom 20.10.- 18.11.1914). Deine 2. Karte wurde am 6.12.14 in Gheluwe geschrieben, dieser Ort liegt südöstlich von Ypern. Es herrschte relative Ruhe bevor das Korps am 8.12.14 - also 2 Tage später - von Ypern abgezogen und nach kurzer Reserve in die Champagne verlegt wurde.

Nun habe ich mehr geschrieben als ich vorhatte, aber so kannst Du Deine beiden interessanten Karten zeitlich und örtlich gut einordnen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf meine Publikation über "Die ersten 40 Tage des 1. Weltkrieges" hinweisen, die ich 2014 zum Rückblick auf den Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren veröffentlicht habe. Tag für Tag wird beschrieben mit reichlich Abbildungen von Belegen u.a. Bei Interesse bitte melden.



Beste Grüße
Uli
 
evwezel Am: 13.06.2023 12:07:06 Gelesen: 66211# 716 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige Euch zwei Postaufgabestempel der Stadt Coblenz, kopiert von einer Feldpostkarte.

Was mich interessieren würde, ist was „* 2 3“ und „* 1 f“ hier eigentlich bedeutet (es gibt übrigens noch viel mehr Kombinationen). Könnte jemand etwas dazu sagen?

Viele Grüße,

Emiel


 
volkimal Am: 13.06.2023 12:47:06 Gelesen: 66199# 717 @  
@ evwezel [#716]

Hallo Emiel,

Die Zahl unten in der Mitte ist die Postamtsnummer. Links und rechts sind Unterscheidungszeichen. Jeder Stempel im Postamt hatte eine andere Zeichenkombination. Im Linken Stempel sind die Unterscheidungszeichen "* a" (keine 3). Der rechte Stempel hat die Zeichen "* f".

Wenn es in einem Ort nur ein Postamt gibt, so entfällt die Postamtsnummer und dort ist ebenfalls ein Stern.

Gibt es in einem kleinen Postamt nur einen Stempel, so entfällt der Buchstabe und dort ist ebenfalls ein Stern.

Gibt es nur ein Postamt, das nur einen Stempel hat, steht unten "* * *".

Viele Grüße
Volkmar
 

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