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Thema: Österreich Ganzsachen - amtliche Postkarten
Cantus Am: 10.02.2019 17:10:40 Gelesen: 23191# 1 @  
Während die Österreichische Post die ersten Ganzsachenumschläge bereits im Jahr 1861 zum Verkauf brachte, dauerte es noch acht Jahre, bis die erste Ganzsachenpostkarte am 1. Oktober 1869 am Postschalter erworben werden konnte. Auf die allererste Postkarte folgten in der Zeit bis zum Jahr 1876 noch 23 weitere, die nach ihren Hauptnummern im Michel-Ganzsachenkatalog gelistet werden, tatsächlich aber gibt es eine große Menge an verschiedenen Karten, die sich zunächst nach der Sprachgestaltung auf den Postkarten und zusätzlich nach der Art der Punktumrandung auf der Kartenvorderseite und der Art des Textzudruckes auf der Rückseite unterscheiden. Darauf will ich heute aber noch nicht näher eingegen, auch wenn es Sammler gibt, die immer nur den ersten Aussgaben eines Landes Bedeutung beimessen.

In der Zeit bis heute sind in Österreich nach den Hauptnummern mehr als 600 verschiedene amtliche Ganzsachenpostkarten erschienen, wobei die Bildpostkarten noch nicht mitgezählt worden sind; deren Zahl betrifft zusätzlich deutlich über 1.000 verschiedene.

Während es bereits auf den ersten Postkarten erlaubt war, private Zudrucke in Form von Texten und/oder Abbildungen anzubringen, wurde erst ab dem 1.4.1903 allgemein gestattet, amtliche Postwertzeichen, heute Wertstempel genannt, auf private Postkarten, Umschläge, Zeitungsschleifen usw. aufdrucken zu lassen. Diese Art von Ganzsachen werden Privatganzsachen genannt, die aufgrund hrer großen Vielfalt ebenfalls eigene Themenüberschriften verdienen. Aus diesem Grund habe ich diese etwas einengende Überschrift gewählt.

Um das Ganze hier nicht gleich wieder auf die frühen Postkartenausgaben zu konzentrieren, beginne ich mit einer Karte, die zur Inflationszeit in Gebrauch war. Die hier im Forum so reichhältig gezeigten Belege zur Inflation in Deutschland sind das Eine, die Inflation war aber nicht auf Deutschland beschränkt und so hatte man auch in Österreich unter der Geldentwertung zu leiden, was sich unter Anderem auch bei den amtlichen Ganzsachenausgaben bemerkbar machte. Es gibt Fachliteratur dazu, diese stelle ich aber getrennt im Literaturthema vor.

Heute also erst einmal eine Postkarte zu 5 Kreuzer in olivgrün, die im Jahr 1922 erschienen war. Auch wenn der Stempel nicht lesbar ist, so lässt sich aus dem Text doch die Verwendung am oder nach dem 8.8.1922 herauslesen. Die Karte lief von Lofer im Land Salzburg nach Berlin und musste mit einer Briefmarke zu 7 1/2 Kreuzer auffrankiert werden.



Mi. P 249

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 28.03.2019 17:59:36 Gelesen: 23089# 2 @  
Am 27.11.1922 war für eine Karte von Wien nach Bozen in Süd-Tirol bereits eine Frankatur in Höhe von insgesamt 200 Kronen erforderlich. Hier eine entsprechende Karte mit diversen Zusatzfrankatur.



P 249

Viele Grüße
Ingo
 
Manne Am: 29.03.2019 09:53:13 Gelesen: 23063# 3 @  
Hallo,

eine Karte aus Meran vom 01.04.1912 kann ich zeigen.

Gruß
Manne


 
henrique Am: 29.03.2019 18:35:21 Gelesen: 23042# 4 @  
Hallo,

ein schönes Thema, da muss ich unbedingt dabei sein.

Muss aber erst sortieren und scannen.

Beste Grüße aus Österreich
Heinz alias Henrique
 
henrique Am: 29.03.2019 23:48:58 Gelesen: 23025# 5 @  
Hallo,

anbei Karte von Wels nach Sexten in Tirol vom 9.III.1915



Postkarte zu 5 Kreuzer in olivgrün

Henrique
 
henrique Am: 09.05.2019 10:38:39 Gelesen: 22926# 6 @  
Hallo,

nun eine Postkarte (5 Heller olivgrün) mit Zusatzfrankatur 3 Heller von 1916:



Gelaufen am 19.12.16 nach Baden bei Wien

Henrique
 
henrique Am: 09.05.2019 10:40:49 Gelesen: 22925# 7 @  
@ henrique [#5]

Hallo Eigen-Berichtigung

Müsste " Postkarte zu 5 Heller" lauten

Henrique
 
Eric Scherer Am: 17.04.2020 16:06:25 Gelesen: 22326# 8 @  
Österreich Antwortkarte Februar 1938:

Ich habe eine spannende österreichische Antwortkarte zu 12 Groschen mit einer Zusatzfranktur von 24 Groschen - Summe 36 Groschen.

Die Karte wurde am 15.02.1938 - also kurz vor dem Anschluss - von Grossbritannien nach Österreich zurückgesandt.

Im Michel kann ich als Auslandspostkartenporto 23 Groschen finden. Damit stehe ich ein wenig vor einem Rätsel.

Kann jemand das österreichische Porto aufschlüsseln?


 
volkimal Am: 18.04.2020 17:10:25 Gelesen: 22275# 9 @  
Hallo zusammen,

meine Eltern wollten 1974 im Urlaub am Attasee in Österreich machen.



Mit dieser Postkarte P 422 (Ganzsachen-Katalog Europa West 1992) bestätigte Familie Böck die Reservierung eines Zimmers ab dem 17. August.



Meine Mutter war sauer, dass mein Vater unterwegs einen Umweg machte nur um mir diese Karte zu schicken. Das Besondere: Sie kommt aus 4714 Meggenhofen und geht nach 4714 Selm. Laut Michel ist es P423. Vom Datum her muss es der 2.9.1974 sein, denn das Zimmer war ab dem 17.8. reserviert.

Die Karten wurden übrigens mit unterschiedlichen Druckverfahren hergestellt [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=230081
 
bignell Am: 18.04.2020 18:24:35 Gelesen: 22258# 10 @  
@ volkimal [#9]

Hallo Volkmar,

der See nennt sich Attersee [1]

Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Attersee
 
volkimal Am: 18.04.2020 18:26:40 Gelesen: 22256# 11 @  
@ bignell [#10]

Hallo Harald,

danke für die Korrektur. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, da ich die Stempel korrekt eingestellt habe.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.08.2020 14:29:46 Gelesen: 21779# 12 @  
Hallo zusammen,

von dieser Bildpostkarte aus Österreich (P 278) gibt es laut Michel drei Farben.



Michel Nr. P 278 a: Bild, Marke und Umrahmung dunkelbraun. Aufgegeben bei der Bahnpost Lindau-Innsbruck am 7.10.1927.



Michel Nr. P 278 b: Bild und Umrahmung dunkelbraun, Briefmarke hellbraun. Aufgegeben in Lech am 7.2.1931.

Die Michel P 278 c: Bild, Marke und Umrahmung rotbraun kann ich leider nicht zeigen.

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 27.08.2020 10:26:50 Gelesen: 21720# 13 @  
Österreich ist schön. Komm, bleib.



1978: MiNr. P 449

Glückauf!
Claus
 
Regis Am: 27.08.2020 19:14:21 Gelesen: 21692# 14 @  
@ 8049home [#8]

UPU-Postkarten kosteten bis 8 / 1932 - 24 Gr; bis 4 / 1934 - 30 Gr; danach 36 Gr.

Die Karte ist also korrekt frankiert. Die 1 1/2 Penny decken den Luftpostzuschlag ab. Damit ist es ein besonders gutes Stück.

Gruß Regis
 
JohannesM Am: 27.08.2020 21:04:53 Gelesen: 21682# 15 @  
@ volkimal [#12]

Mit einer 278c kann ich auch nicht dienen, das sollte auch eine 278a sein, wenn auch mit einem anderen Bild.



Hier noch eine interessante Karte (wohl P25) mit Stempel WIEN / MAXIMILIANSTRASSE von 1883.



Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 28.08.2020 11:20:03 Gelesen: 21657# 16 @  
Hier habe ich noch die P43 von DAUBA nach BÖHM. LEIPA von 1889



Beste Grüße
Eckhard
 
Cantus Am: 15.10.2020 04:07:26 Gelesen: 21375# 17 @  
Im Jahr 1890 erschien eine ganze Reihe von Postkarten zu 2 Kreuzer für den inländischen Postverkehr und auch einige zu 5 Kreuzer für den Verkehr mit dem Ausland. Die Karten gab es als einfache oder als Doppelpostkarte in nur deutscher Sprache oder auch (bei den 2 Kreuzer-Karten) in zusätzlich böhmischer, italienischer, polnischer, ruthenischer, slovenischer, illirischer und rumänischer Sprache. Fast alle dieser Doppelpostkarten oder zumindest Frage- oder Antwortteile davon kann ich echt gelaufen zeigen.

In Deutschland verwendet man üblicherweise zur Bestimmung europäischer Ganzsachen die Ganzsachenkataloge vom Schwaneberger Verlag, allgemein Michel-Verlag genannt. Das tue ich auch, allerdings halte ich mich bei den frühen Ausgaben der österreichischen Ganzsachen zusätzlich an den 1926 erschienenen Katalog des Dr. Ascher, der bei den Ganzsachen auch noch ein Vielzahl von Ganzsachen herausgearbeitet hatte, die selbst in meinem Österreich-Spezial-Katalog des Jahres 2014 fehlen. Solche feinen Unterschiede stehen zwar neuerdings bei den ersten Ausgaben der Postkarten im Katalog, aber bei den Ausgaben mit dem Wertstempel "KFJ im Türrahmen nach links" fehlen sie.



So sieht das Deckblatt des genannten Kataloges aus, allerdings habe ich mir kürzlich den Katalog neu binden lassen, so dass er heute ein anderes äußeres Aussehen hat. Bei allen folgenden Bildern werde ich also die Katalognummern nach Michel sowie auch nach Dr. Ascher nennen. Den Ascher-Katalog gibt es heute übrigens als Nachdruck noch zu kaufen (das ist dann ein Welt-Ganzsachen-Katalog), allerdings sind im Original die Abbildungen deutlicher als im Nachdruck, ansonsten aber stimmt alles überein.

Die wesentlichen Unterschiede bei dieser Ausgabe liegen zunächst bei drei unterschiedlichen Rahmengrößen der Umrandung. Man unterscheidet

129 zu 80 mm (Type I)
127 zu 79 mm (Type II)
125 zu 78 mm (Type III).

Zusätzlich gibt es unterschiedliche Längen der Fußnote bei dieser Ausgabe. Man unterscheidet bei

Type I und II = 61,5 mm (Variante a)
bei Type II und III = 60 mm (Variante b)
bei Type drei auch = 62,5 mm. (Variante c)

Bei der rein deutschsprachigen Doppelpostkarte gibt es keine weiteren Unterschiede, bei den fremdsprachigen Ausgaben dann aber andere; die Erklärungen dazu werde ich jeweils zu den Abbildungen liefern.

Heute zeige ich eine komplette Doppelpostkrte des Tuchfabriklagers Franz Rehfeld & Söhne, die (vermutlich) am 1. Mai 1895 von Reichenbach in Böhmen nach Friedrichshsgen bei Berlin, heute ein Ortsteil des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick, gelaufen ist. Die Firma Rehwald & Söhne hatte eine ganze Reihe von Doppelpostkarten in alle Welt verschickt, man findet sie auch heute noch relativ häufig, und viele davon wurden auch mit einem aufgedruckten Text versehen. Das trifft hier zwar nicht zu, denn die Texte wurden mit Schreibmaschine aufgebracht, aber auf der noch ungebrauchten Antwortkarte wurde bereits für die erwünschte Rückantwort des Kartenempfängers die Firmenadresse und rückseitig der Text für die Anforderung einer Mustersendung eingetragen.

Bei den Doppelkarten von Österreich, die sowohl auf dem Frageteil als auch auf dem Antwortteil einen Wertstempel tragen (es gibt auch andere Doppelkarten), ist der Antwortteil üblicherweise oben als Verlängerung des Frageteils angedruckt, umgeknickt und soll bei Verwendung abgetrennt und als Einzelkarte an den Absender zurückgeschickt werden, wobei der Frageteil beim Adressaten verbleibt. Hier wurde jedoch nicht geantwortet, sondern die Doppelpostkarte wanderte offensichtlich in die Sammlung eines Briefmarken- oder Ganzsachensammlers.







Michel = P 83
Dr. Ascher = P 82 III b

Viele Grüße
Ingo
 
henrique Am: 23.11.2020 12:43:56 Gelesen: 21011# 18 @  
Postkarte mit 2 Kreuzer
Wertaufdruck in braun



Gelaufen von FELDSBERG N.Ö. nach Wien am 27.12 1888

Henrique
 
Franz88 Am: 23.11.2020 16:08:27 Gelesen: 20993# 19 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hin und wieder kam es auch vor, dass Postkarten rekommandiert aufgegeben wurden.

Eine Korrespondenzkarte der Ausgabe 1890 gesendet am 24.12.1890 von Prag nach Bremen - Hastedt.

Die Inlandspostkarte zu 2 Kreuzer wurde mit 2 * 5 Kreuzer für die Rekogebühr von 10 Kreuzer frankiert. Für das deutsche Reich galt die Inlandsgebühr.

Liebe Grüße
Franz


 
Franz88 Am: 28.11.2020 17:22:34 Gelesen: 20928# 20 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine Karte der ersten Ausgabe ( 1.10.1869). Die Karte wurde in der ersten Verwendungswoche am 5. Oktober 1869 in Wien aufgegeben. Karten aus der ersten Verwendungswoche sind nicht mehr sehr häufig zu bekommen.

Liebe Grüße
Franz


 
henrique Am: 04.03.2021 17:26:15 Gelesen: 20224# 21 @  
Postkarte / Correspondenz-Karte mit 2 Kreuzer - Wertaufdruck in braun



Gelaufen innerhalb von LINZ am 11. Mai 1894

Henrique
 
henrique Am: 12.03.2021 12:05:11 Gelesen: 20147# 22 @  
Postkarte / Correspondenz-Karte mit 2 Kreuzer - Wertaufdruck in braun



Gelaufen von VÖCKLABRUCK nach LINZ am 22. Juni 1891

Henrique
 
henrique Am: 15.03.2021 16:53:18 Gelesen: 20105# 23 @  
Postkarte / Correspondenz-Karte / Korespondencni listek

mit 2 Kreuzer - Wertaufdruck in gelb, kleineres Format: 119 x 83 mm



Aufgabe in TRAUTENAU, geschrieben am 4. Jänner 1872, Ankunftsort Nachod mit ?

Henrique
 
fogerty Am: 27.03.2021 21:55:32 Gelesen: 20002# 24 @  
Eine Jubiläums-Korrespondenz-Karte aus dem Jahre 1908 anläßlich der 60 Jahre Regentschaft von Kaiser Franz Josef. Fraglich, ob das jetzt ein echter Poststempel ist, ich hoffe, jemand kann mir mehr dazu erklären.



Grüße
Ivo
 
iholymoses Am: 27.03.2021 22:37:30 Gelesen: 19997# 25 @  
Hallo,

kann mir jemand die Michel-Nr. dieser Postkarte nennen?



Lief 1919 von WIEN nach Leipzig.

Servus,
Reinhard
 
buzones Am: 27.03.2021 23:09:03 Gelesen: 19992# 26 @  
@ fogerty [#24]

Der Stempel ist echt. Es handelt sich um den in Wien benutzten Sonderstempel, der in der gleichen Form in den 14 Landeshauptstädten der Monarchie anlässlich des 60ten Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. nur am 02.12.1908 benutzt wurde.

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
buzones Am: 27.03.2021 23:10:31 Gelesen: 19991# 27 @  
@ iholymoses [#25]

P239

Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
henrique Am: 28.03.2021 12:44:47 Gelesen: 19927# 28 @  
Postkarte / Correspondenz-Karte / Korespondencni listek mit 2 Kreuzer - Wertaufdruck in dunkel-gelb, kleineres Format: 119 x 83 mm



Aufgabe in SCHÖNBERG am 23.8.1872 nach WIEN

Grüße
Henrique
 
volkimal Am: 02.04.2021 14:37:37 Gelesen: 19809# 29 @  
Hallo zusammen,

eine Correspondenz-Karte der ersten Ausgabe Michel P1 (herausgegeben am 1.10.1869).



Diese Karte wurde am 27.11.1973 in Suczawa aufgegeben und kam zwei Tage später am Ziel in Wien an. Eine frühe Verwendung einer Correspondenz-Karte P1 seht ihr im Beitrag [#20].

Suczawa liegt heute im Nordosten Rumäniens und hat den Namen Suceava. Von 1774/1775 bis1918 gehörte die Stadt, als Teil der Bukowina zur Habsburgermonarchie bzw. ab 1867 zu Österreich-Ungarn.

Die österreichische Volkszählung von 1880 ergab, dass die Stadt Suceava eine Gesamtbevölkerung von 10.104 Einwohnern hatte, von denen 5.862 Deutsche (d. H. Bukowina-Deutsche), 2.652 Rumänen, 441 Ruthenen und der Rest Einwohner anderer ethnischer Gruppen waren [1] .Auch die Absenderin Lea ??? gehörte zur deutschsprachigen Bevölkerung. Auf der Karte schreibt sie:

Suczawa am ??. November 873
Ich komme daher Sie höflichst zu ersuchen
mir anzeigen zu wollen ob Sie
das eingesandte Atzept(?) von 467.407
erhalten haben; Warum wollen Sie mich
auch hiervon verständigen Ich werde
bitten, solches nicht zu unterlassen und
(m)ich gleich nach Empfang des Briefes
zu verständigen.
Lea ????

Viele Grüße
Volkmar
 
henrique Am: 03.04.2021 12:06:14 Gelesen: 19778# 30 @  
Correspondenz-Karte mit 2 Kreuzer - Wertaufdruck in braun

Gelaufen innerhalb von Wien (PA Wien 61 nach PA Wien 1) am 3.5.1894



Henrique
 
Ichschonwieder Am: 11.04.2021 21:38:59 Gelesen: 19598# 31 @  
Der Werteindruck dieser nichtgelaufenen Ganzsache entspricht der Markenausgabe vom 22.03.1974 Mi. Nr. 1442 und zeigt "Bischofsmütze im Dachsteinmotiv"

Der Sonderstempel wurde anläßlich "2. PHILATELISTEN WANDERTAG WERBESCHAU" 1982 abgeschlagen.



VG Klaus Peter
 
becker04 Am: 24.04.2021 10:24:16 Gelesen: 19369# 32 @  
Hallo,

ich habe hier eine Ganzsache aus Salzburg nach Prien am Chiemsee vom 21.12.1915. Offensichtlich ging die Postkarte erst zur Zensur nach Linz (100 km ostwärts) und dann nach Prien.



Viele Grüße
Klaus
 
Briefuhu Am: 14.05.2021 13:59:22 Gelesen: 19058# 33 @  
Hier eine Postkarte fünf Heller mit Zusatzfrankatur 3 Heller vom 18.12.1916 nach Wien abgestempelt am 18.12.1919 in Frankfurt am Main ?

Die Karte ist oben leicht perforiert als ob es sich um eine Antwortkarte handeln würde, dies würde auch die Abstempelung in Frankfurt erklären.

Es sollte sich somit um die P218 handeln. Hier würden aber die römischen Zahlen über bzw. recht vom Trennungsstrich fehlen. Dann wäre es wieder die P216 wo es aber keine Antwortkarte gibt. Allerdings habe ich nur einen Ganzsachen Michel von 1992.

Die Gebühr für eine Auslandspostkarte dürfte auch stimmen. Laut ANK 2020 beträgt sie 8 Heller (mit Zusatz Ga, was immer das heissen soll).

Ihr seht schon Ganzsachen sind nicht so meine Sachen.



Schönen Gruß
Sepp
 
Paul S. Am: 14.05.2021 16:35:00 Gelesen: 19047# 34 @  
@ Briefuhu [#33]

Es ist der Antwortteil der P218. Die römische Zahl II befindet sich unter der 3 Heller Marke.

Wenn Sie die Karte gegen das Licht halten werden Sie die "II" sehen.

Die 8 Heller Gebühr stimmt! In das Deutsche Reich galt der Inlandstarif !

Antwortkarten mit dieser 3 Heller Zusatzfrankatur sind relativ selten und waren nur zwischen 31.10,1916 und 31.12.1916 möglich.

Grüße
Paul
 
Briefuhu Am: 14.05.2021 18:13:45 Gelesen: 19036# 35 @  
@ Paul S. [#34]

Vielen Dank für die ausführliche Info und Hilfe. Da werde ich das gute Stück mal in meiner Sammlung aufbewahren.

Schöne Güße
Sepp
 
cycling-fool Am: 14.05.2021 19:05:47 Gelesen: 19025# 36 @  
Hallo Volkimal,

in deiner Beschreibung des Gelblings ist dir ein Fehler unterlaufen.
Die P1 hätte
- vorderseitig An statt Adresse und
- rückseitig oben und unten jeweils eine Schrift-Zeile
die nächsten deutsch-sprachigen Ausgaben
P2 hat vorderseitig Adresse, aber rückseitig oben links den Vordruck "......am........187....."
bzw. bei P 8 diesen Vordruck oben rechts

Die von dir gezeigte Karte ist die P 14 mit vorderseitig Adresse, aber rückseitig ohne Vordruck.

In den neueren Michel-Spezial sind dazu noch die Unter-Typen vermerkt (hauptsächlich die verschiedenen Eckverzierungen des inneren Rahmens),
deine ist Typ II.

Gruß
Johann
 
Cantus Am: 14.05.2021 22:49:03 Gelesen: 19005# 37 @  
Von mir eine Auslandskarte mit 10 Heller in rot KFJ Jubiläum, Mi. P 217, gelaufen am 25.10.1910 von Wien nach Kairo, dort wurde am 31.10.1910 der Eingangsstempel von Kairo auf der Karte aufgestempelt, anschließend wurde die Karte aber weitergeleitet nach Beyrouth.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 30.05.2021 21:54:20 Gelesen: 18720# 38 @  
Heute eine P 216, gelaufen am 25.10.1911 per Einschreiben von Ustron, einer Stadt in österreichisch Schlesien, nach Mährisch Ostrau. Die zugeklebte 25 Heller-Marke war die erforderliche Gebühr für das Einschreiben.



Viele Grüße
Ingo
 
becker04 Am: 01.09.2021 08:11:42 Gelesen: 17699# 39 @  
Von mir heute eine Postkarte aus Linz nach Berlin vom 21.6.1882, Ankunft 2 Tage später.



Viele Grüße
Klaus
 
becker04 Am: 04.09.2021 07:43:35 Gelesen: 17611# 40 @  
Meine nächste Postkarte kommt aus Langenau in Böhmen nach Berlin vom 23.12.1882, Ankunft einen Tag später.



Viele Grüße
Klaus
 
Cantus Am: 11.09.2021 01:32:14 Gelesen: 17468# 41 @  
@ volkimal [#12]

Hallo Volkmar,

ein später Kommentar zu deinem Beitrag, Es stimmt zwar, dass Michel nur drei Farben bei diesen Bildpostkarten angibt, aber die Grenzen zwischen den verschiedenen Farben der einzelnen Bildpostkarten sind zum Teil fließend, so dass es oft schwer ist, eine Karte einer besonderen Auflage zuzuordnen. Ich selber habe diese Bildpostkarten bei mir nach vier Farbvarianten sortiert, aber auch das ist mit Sicherheit leider noch nicht ausreichend, um alle Varianten zu erfassen.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 11.09.2021 01:42:45 Gelesen: 17467# 42 @  
@ becker04 [#40]

Hallo Klaus,

wenn du Ganzsachen zeigst, dann solltest du sie auch ein wenig beschreiben, dazu allerdings brauchst du einen passenden Katalog, entweder einen Ganzsachenkatalog für Österreich oder Westeuropa (Michel oder ANK oder Ascher) oder einen Österreich-Spezialkatalog, der auch Ganzsachen behandelt. Das Thema hier lautet vorrangig auf Ganzsachen, aber nicht auf Postwege. Die können ergänzend erwähnt werden, nachdem zuvor die Ganzsache ein wenig beschrieben worden ist.

Wenn dich Ganzsachen und ihre Beschreibung jedoch überhaupt nicht interessieren, sondern du deine Belege nur als Unterlage für Postwege begreifst, dann ist das hier das falsche Thema für deine Beiträge.

Viele Grüße
Ingo
 
becker04 Am: 23.09.2021 08:19:39 Gelesen: 17347# 43 @  
@ Cantus [#42]

Hallo Ingo,

ich habe da Vertrauen auf die Redaktion, wenn meine Beiträge absolut nicht passen oder unangemessen sind würde die schon reagieren.

Heute möchte ich wieder eine Ganzsache zeigen für die Region in der Monarchie mit polnischer Bevölkerung. Aufgegeben am 9.3.1891 in Zaleszczyki (Salischtschyky) nach Berlin, Ankunft 2 Tage später. [1]



Viele Grüße
Klaus

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Salischtschyky
 
becker04 Am: 25.09.2021 08:31:53 Gelesen: 17329# 44 @  
@ becker04 [#43]

Guten Morgen,

auch heute eine Ganzsache vom gleichen Typ, dieses Mal aus Oświęcim-Bahnhof (Auschwitz) nach Berlin. Tagesstempel vom 6.7.1892, Ankunft in Berlin am nächsten Tag. [1]



Viele Grüße
Klaus

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/O%C5%9Bwi%C4%99cim
 
Briefuhu Am: 21.10.2021 15:43:23 Gelesen: 16977# 45 @  
Hier eine P46 vom 11.03.1888 von Przemysl, Galizien, nach Stuttgart, dort am 12.03.1888 angekommen. Auf der Rückseite ein handschriftlicher Vermerk, der wie ein T 13/3 aussieht, evtl. ein Nachgebührvermerk, da das Porto ins Ausland eigentlich 5 Kreuzer waren.



Schönen Gruß
Sepp
 
Cantus Am: 21.10.2021 21:02:55 Gelesen: 16957# 46 @  
@ Briefuhu [#45]

Hallo Sepp,

meines Wissens galt zu der Zeit der deutschösterreichische Postvertrag. Danach galt Deutschland postalisch nicht als Ausland, Post nach Deutschland war also nur mit dem Inlandsporto abzuwickeln. Dann stimmen auch die zwei Kreuzer, auch wenn sich auf der Kartenrückseite ein Taxvermerk findet.

Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 21.10.2021 21:28:33 Gelesen: 16954# 47 @  
@ Cantus [#46]

Hallo Ingo,

danke für Deine Info, aber endete der deutschösterreichische Postvertrag nicht 1866/67 ?

Habe da eine Info von der Stadt Wien, vielleicht hab ich das aber als Anfänger auch nicht richtig verstanden, [1] und [2].

Schönen Gruß
Sepp

[1] https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Post
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-%C3%96sterreichischer_Postverein
 
Cantus Am: 21.10.2021 21:51:23 Gelesen: 16948# 48 @  
@ Briefuhu [#47]

Hallo Sepp,

ich kann mich auch irren und habe da etwas verwechselt. Ich schaue nochmals nach und wenn du nicht recht hast, melde ich mich hier nochmals dazu.

Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 21.10.2021 22:02:16 Gelesen: 16945# 49 @  
@ Cantus [#48]

Habe jetzt nochmals in einem alten Michel Österreich Spezial von 2007 nachgelesen. Da steht das Deutschland bis 1938 als Inland galt, also hätten die zwei Kreuzer gereicht. Dies wird auch durch bereits gezeigte Postkarten nach Berlin bestätigt. Ich denke also du hast recht mit den zwei Kreuzern. Warum dann der Taxvermerk angebracht wurde, weiss ich auch nicht.

Nochmals schönen Dank für Deine Bemühungen.

Schönen Gruß
Sepp
 
Cantus Am: 22.10.2021 03:25:55 Gelesen: 16924# 50 @  
@ Briefuhu [#49]

Hallo Sepp,

du hattest mit dem Postvertrag recht, ich mit der Portostufe, das ist doch ein gerechter Ausgleich.

Ich zeige heute eine Postkarte, die erst einmal zur Massenware gehört, Michel P 74. Wenn man sich jedoch genauer mit dieser Ausgabe beschäftigt und dazu auch weitergehende Literatur heranzieht, lernt man schnell, dass es bei dieser rein deutschen Postkarte drei verschiedene Auflagen gibt, die sich durch die Größe des äußeren Rahmens unterscheiden.

Am 1.9.1890 war die Rahmengröße 129 : 80 mm, ab März 1891 erschien die zweite Auflage mit der Rahmengröße 127 : 79 mm und ab Juli 1892 gelangte die dritte Auflage zum Verkauf, die nun eine Rahmengröße von 125 : 78 mm aufweist. Wenn man genügend Karten zum Vergleichen hat, lassen sich der Unterschied und damit die Auflagenzugehörigkeit leicht feststellen.

Hier nun eine P 74 Type III, die am 14.7.1896 von Wien nach Kairo gelaufen ist, wo sie schon fünf Tage später eintraf. Da Ägypten nun wirklich Ausland ist, musste die 2 Kreuzer-Karte mit einer Marke zu 3 Kreuzer auffrankiert werden, um das notwendige Auslandsporto zu erreichen.



Viele Grüße
Ingo
 
becker04 Am: 22.10.2021 07:14:44 Gelesen: 16915# 51 @  
Meine nächste Postkarte kommt aus Karlsbad-Stadt vom 3.7.1895, Ankunft in Berlin am nächsten Tag.



Viele Grüße
Klaus
 
Briefuhu Am: 31.12.2021 17:04:39 Gelesen: 15971# 52 @  
Habe hier eine Postkarte die ich nach langer Suche als P140/I identifiziert habe. Hoffentlich liege ich richtig.



Wünsche ein guten Rutsch
Sepp
 
Briefuhu Am: 31.12.2021 17:25:16 Gelesen: 15967# 53 @  
Und noch eine Postkarte die P20 vom 15.03.18?? von Korneuburg nach Berlin dort Ankunft am 16.03.18??

Über den Absender habe ich folgendes gefunden:

Die nunmehr über 90 Jahre im Besitze der Familie Schaumann befindliche k. k. priv. Tuch-, Bett- und Pferdedecken-Fabrik Schaumann u. Comp. ist am 10. Mai 1918 in das Eigentum der am 24. April errichteten Firma Schaumann u. Comp., Gesellschaft m.b.H. übergegangen.



Guten Rutsch
Sepp
 
Briefuhu Am: 01.01.2022 12:26:38 Gelesen: 15894# 54 @  
Jetzt eine Postkarte P130 mit Werteindruck 5 Heller dunkelgrün vom 07.05.1904 von Hallein nach Salzburg dort am gleichen Tag angekommen.



Ich wünsche ein gutes gesundes neue Jahr
Sepp
 
Briefuhu Am: 01.01.2022 19:25:46 Gelesen: 15851# 55 @  
Und noch eine P43 vom 10.05.1886 von Böhmisch Kamnitz nach Berlin dort Ankunft am 11.05.1886



Ich wünsche ein gutes gesundes neues Jahr
Sepp
 
Cantus Am: 01.01.2022 20:59:51 Gelesen: 15834# 56 @  
@ Briefuhu [#52]

Hallo Sepp,

so schwer ist das mit dem Bestimmen doch gar nicht. Auch wenn Michel das etwas komplizierter umschreibt, indem auch die Zeilenlänge als Merkmal genannt wird, so habe ich mir das ganz einfach gemerkt. Wenn das C von AUTRICHE am unteren Ende einen Abstrich hat, also ähnlich wie ein G aussieht, dann ist das Typ I, wenn der aber fehlt und der Buchstabe wie ein sauberes C aussieht, dann ist das Typ II. Das Gleiche gilt übrigens auch für die P 82 = Postkarte zu 5 Kreuzer mattrot.

So kann man sich das einfacher merken, denn man hat schließlich nicht immer ein Zentimetermaß zur Hand und Abbildungen im Netz kann man sowieso nicht korrekt vermessen.

Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 01.01.2022 21:55:16 Gelesen: 15826# 57 @  
@ Cantus [#56]

Danke Ingo für den Tipp. Du hast mir ja schon des öfteren weiter geholfen.

Ich wünsche Dir ein gute gesundes neues Jahr.
Sepp
 
Cantus Am: 01.01.2022 22:44:33 Gelesen: 15815# 58 @  
@ Briefuhu [#57]

Hallo Sepp,

kein Problem, schließlich sind die österreichischen Ganzsachen, egal, welcher Art, seit fast vierzig Jahren mein Sammelschwerpunkt. Falls du aber irgendwelche privaten Ganzsachenumschläge von Österreich in deinen Dubletten hast, dann melde dich doch bitte bei mir, vielleicht findet sich etwas, das ich dir abkaufen kann.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 18.01.2022 05:21:45 Gelesen: 15488# 59 @  
Heute eine Postkarte in deutsch-polnischer Sprache, ab 1890 zum Verkauf gelangt. Diese Ausgabe unterscheidet sich zur vorhergehenden (Mi. P 43 bis P 60 III) dadurch, dass die Kartenvorderseite einen kompletten Rahmen trägt; das gilt sowohl für die einfachen wie auch die Doppelkarten.

Leider kann ich hier zwar den Abgangsort unter Zuhilfenahme der Kartenrückseite als Zatucze entziffern, es ist mir aber nicht gelungen, den Ort heute in Polen zu lokalisieren. Die Karte lief am 27.1.1891 nach Wien.





Mi. P 64

Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 18.01.2022 06:35:54 Gelesen: 15485# 60 @  
@ Cantus [#59]

Guten Morgen Ingo,

ich denke es heisst Zalucze. In Polen gibt es die Schreibweise des L mit Querstrich.

Załucze

Aus dem Englischen übersetzt-Załucze ist ein Dorf im Landkreis Gmina Niedrzwica Duża im Landkreis Lublin in der Woiwodschaft Lublin im Osten Polens. Es liegt etwa 4 km südlich von Niedrzwica Duża und 22 km südwestlich der Regionalhauptstadt Lublin.

Schönen Gruß
Sepp
 
saeckingen Am: 18.01.2022 08:56:54 Gelesen: 15474# 61 @  


Antwortteil der internationalen Antwortkarte von Österreich zu 5 Kreuzer (Mi. P 91 IIA) verwendet am 6.7.99 von Bagamoyo/Deutsch Ostafrika über Zanzibar (8.7.99) zurück nach Salzburg (Ankunft 2.8.99).

Grüße
Harald
 
becker04 Am: 01.08.2022 10:55:54 Gelesen: 12419# 62 @  
Von mir heute mal wieder eine Postkarte aus Böhmen, aufgegeben in Brandýs nad Orlicí - deutsch Brandeis am Adler - am 1.7.1882. Ankunft am nächsten Tag in Hamburg. [1]



Viele Grüße
Klaus

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brand%C3%BDs_nad_Orlic%C3%AD
 
Briefuhu Am: 21.10.2022 19:08:02 Gelesen: 10931# 63 @  
Eine P 218/II vom 14.01.1911 von Nowy Targ, Galizien (Nowy Targ (deutsch Neumarkt, jiddisch Neymarkt) ist eine polnische Kreisstadt in der Woiwodschaft Kleinpolen, Powiat Nowotarski) nach Trsztena, Ungarn (Trstená (ungarisch Trsztena, polnisch Trzciana, deutsch Bingenstadt) ist eine Stadt im Norden der Slowakei mit 7307 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020), die zum Okres Tvrdošín im Žilinský kraj gehört).

Auf dem Antworteil wurde zusätzlich eine fünf Filler Briefmarke angebracht. Zur besseren Lesbarkeit habe ich den Text gedreht.



Schönen Gruß
Sepp
 
henrique Am: 22.11.2022 11:03:09 Gelesen: 10174# 64 @  
Privatpostkarte mit 10 Groschen Wertaufdruck

"Ludwig van Beethoven 1827 / 1927"

Geboren in Bonn (getauft 17. Dezember 1770) - Gestorben in Wien am 26. März 1827



Karte wurde am 31.5.1928 geschrieben, abgestempelt am 1.6.1928 PA Wien 1

Werbestempel "BESUCHET die KUNSTSTADT WIEN und ÖSTERREICHS HERRLICHE ALPENWELT"

Henrique
 
HWS-NRW Am: 22.11.2022 12:17:59 Gelesen: 10169# 65 @  
@ henrique [#64]

Hallo Henrique,

zu Deiner schönen Privatganzsache, das ist ein "Eindruck" und kein Aufdruck.

Da der liebe Ludwig mit den Jahren immer schwerhöriger wurde, war er des öfteren auch gezwungen, umzuziehen (manchmal hämmerte er den Takt einer Komposition an die Wand, um sie zumindest zu spüren) und das fanden die Vermieter damals nicht so gut. Deshalb sind auf der Ganzsache einige der vielen Wohnorte abgebildet.

mit Sammlergruß
Werner
 
Cantus Am: 28.11.2022 00:58:14 Gelesen: 10122# 66 @  
@ henrique [#64]
@HWS-NRW [#65]

Hallo Henrique, hallo Werner,

das ist keine Privatganzsache, sondern die amtliche Ganzsachenpostkarte Michel P 275 (ANK P 281), erschienen im Jahr 1827 in einer Auflage von 1,5 Mio. Stück.

Ansonsten noch der Hinweis, dass Wertstempel bei amtlichen Postkarten von Österreich niemals auf- oder eingedruckt werden, sondern sie sind stets Teil der Originaldruckvorlage, ebenso wie die Texte, Adresslinien, Bilder oder sonstigen Zeichen. Die Ganzsache ist alles zwischen den vier Ecken, aber nicht irgendein Postkartenkarton, auf den dann irgend etwas aufgedruckt wurde.

Diese normale Postkarte wird in meinem Michel zwar mit 15 Euro in gelaufenem Zustand bewertet, wenn man sich aber die Angebote bei Ebay oder Delcampe anschaut, dann werden massenhaft solche Karten angeboten und kaum einer will sie haben.

Im Übrigen noch der Hinweis, dass es diese amtlichen Beethoven-Sonderpostkarten gibt, aber auch etwas später im Jahr 1928 die amtlichen Schubert-Sonderpostkarten sowie im Jahr 1933 die amtlichen Sonderpostkarten zum Vierländerflug Robert Kronfeld. Diese Sonderpostkarten werden in anderen Katalogen oder Handbüchern als Privatganzsachen definiert, können das aber nicht sein, da sie auf der WIPA '33 vom staatlichen Sonderpostamt verkauft wurden.

Alle diese amtlichen Postkarten haben hier also nichts zu suchen und sollten statt dessen im Thema "Österreich Ganzsachen - amtliche Postkarten" (https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12522&CP=0&F=20 ) gezeigt werden, die Flugpostganzsachen gegebenenfalls auch in einem motivbezogenen Ganzsachenthema. Ich werde demnächst solche Karten einscannen und dann am korrekten Ort zeigen.

Viele Grüße
Ingo
 
henrique Am: 29.11.2022 10:59:47 Gelesen: 10099# 67 @  
Ludwig van Beethoven 1827 / 1927"

Geboren in Bonn (getauft 17. Dezember 1770) - Gestorben in Wien am 26. März 1827



Karte wurde am 31.5.1928 geschrieben, abgestempelt am 1.6.1928 PA Wien 1

Werbestempel "BESUCHET die KUNSTSTADT WIEN und ÖSTERREICHS HERRLICHE ALPENWELT"

Henrique
 
henrique Am: 29.11.2022 11:10:18 Gelesen: 10095# 68 @  
@ Cantus [#66]

Hallo Ingo,

Danke für deine Erklärungen, dein imposantes Wissen ist immer wieder faszinierend.

Beste Grüße aus Österreich
Henrique
 
henrique Am: 14.02.2023 11:52:46 Gelesen: 8833# 69 @  
CORRESPENDENZ-KARTE mit 2 Kreuzer

Druck in BRAUN / Größe 140 mm x 83 mm / Karton, rötlich sämisch



Von der K. K. LANDESBEFUGTE BERNDORFER METALLWAAREN-FABRIK SCHÖLLER & Co.
am 1.12.1883 von Wien nach Chemnitz

Grüße
Henrique
 
volkimal Am: 14.02.2023 18:40:43 Gelesen: 8816# 70 @  
Hallo zusammen,

mir war klar, dass Österreich-Ungarn ein Vielvölkerstaat war und einen riesigen Bereich umfasste. Neben Österreich, Ungarn, der Tschechoslowakei, Teile des Balkans (Kroatien, Bosnien-Herzegowina), Teile Rumäniens (Siebenbürgen) gehörten auch einige Gebiete im Süden Polens zu Österreich-Ungarn. Was mir nicht bewusst war, dass sich das Gebiet bis in die Westukraine erstreckte. Das habe ich erst durch diese Karte bemerkt:



Postkarte aus der Stadt Kolomea vom 21.6.1893 nach Wien. Kolomyja, deutsch Kolomea (ukrainisch Коломия, russisch Коломыя, polnisch Kołomyja, rumänisch Colomeea), ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Iwano-Frankiwsk am linken Ufer des Flusses Pruth. Die Stadt hat 60.821 Einwohner (2022). Bis 1918 gehörte Galizien und damit auch Kolomea zur Habsburgermonarchie.

Die Jüdische Gemeinde war seit dem 16. Jahrhundert aktiv. Vom 18. Jahrhundert bis zum Holocaust entwickelte sich die Stadt zu einem großen jüdischen Zentrum mit einem jüdischen Bevölkerungsanteil von 49,3 % um das Jahr 1900 [1]. Auch der Absender der Karte, Moses Scharf. Die Karte geht an das Damenkonfektionshaus der Gebrüder Zwieback in Wien. Sowohl der Absender als auch der Empfänger waren Juden. Herr Scharf bat um Muster von Schafwoll???, kleingeblümt in mehreren Farben. Diese Muster wurden entsprechend des roten Aufklebers noch am Tag er Ankunft der Karte versandt (expedirt).



Der Stempeltext ist KOLOMEA/KOŁOMYJA. Damit sind der Stempel und der Postkartenvordruck Deutsch/Polnisch. Man erkennt es auch an dem Vermerk „(Poln.)“ unten rechts auf der Karte. Diese Postkarten der Ausgabe 1890 gibt es in 8 verschiedenen Sprachen. Hier zum Vergleich noch eine Karte derselben Serie aus Prag vom 2.4.1891 mit Böhmischem Text:



Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kolomyja
 
Cantus Am: 16.02.2023 21:02:52 Gelesen: 8788# 71 @  
@ henrique [#69]

Hallo henrique,

ich freue mich über jede amtliche österreichische Ganzsachenpostkarte mit privat veranlasstem Textzudruck, aber da das ein wirklich riesiges Sammelgebiet innerhalb der Österreichphilatelie ist, und zwar um ein Vielfaches umfangreicher als das der privaten Ganzsachenpostkarten, hatte ich dafür schon vor mehr als 12 Jahren ein eigenes Thema gegründet: Österreich: Amtliche Ganzsachenpostkarten mit privatem Textzudruck [1].

Wenn du noch mehr solche Karten hast, zeige sie bitte doch dort.

Ich habe bereits mehr als 200 verschiedene Exemplare alleine zur P 74 eingescannt, komme momentan aus gesundheitlichen Gründen aber leider nicht dazu, sie zu formatieren und hochzuladen.

Viele Grüße
Ingo

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=2737&CP=0&F=1
 
BANANA60 Am: 17.02.2023 09:47:51 Gelesen: 8777# 72 @  
Hier möchte eine Inlandspostkarte mit WSt. Trachten - 20 Grochen, aufgegeben am 14.10.1948 in Gmünd (NÖ), zeigen.

Sie ist zwar nicht selten, aber der Text auf der Rückseite erinnert mich an immerwährende Diskussionen über die Zukunft der Philatelie.



Liebe Grüße
Harald
 
henrique Am: 18.02.2023 14:35:30 Gelesen: 8763# 73 @  
Postkarte Nr P 294 von 1935 mit Werteindruck 12 Groschen in Braun





Grüße
Henrique
 
volkimal Am: 20.02.2023 10:35:09 Gelesen: 8739# 74 @  
Hallo zusammen,

die Stempel auf den Karten aus dem Jahr 1878 sind zwar einsprachig, die Postkarten selbst sind dagegen zweisprachig Deutsch/Böhmisch. Das spricht dafür, dass die Orte ebenfalls in Tschechien liegen. Böhmisch ist die veraltete Bezeichnung für die tschechische Sprache. Wie die Sprache in Österreich heute bezeichnet wird, konnte ich nicht feststellen.







Saar = Žďár nad Sázavou = Saar an der Sázavou ist eine Stadt in der Region Vysočina in Tschechien. Sie liegt südlich der Saarer Berge an der Sázava in Mähren. Die Sázava (deutsch Sasau oder Sazawa) ist ein orografisch rechter Nebenfluss der Moldau.

Friedeck = Frýdek Die Doppelstadt Frýdek-Místek entstand am 1. Januar 1943 durch die Vereinigung von zwei selbständigen Städten, dem schlesischen Friedeck (Frýdek) und dem mährischen Friedberg (Místek). Frýdek befindet sich am rechten Ufer des Flusses Ostravice, direkt am Zusammenfluss mit der Morávka, Místek am linken Ufer. Die Ostravice ist hier die traditionelle Grenze zwischen Mähren und Schlesien.



Auf diesen beiden und einigen weiteren Karten befindet sich der typische Wiener Doppelkreisstempel als Ankunftsstempel. Die Uhrzeit ist jeweils 8 F (Früh). Wahrscheinlich kam um diese Zeit der Zug aus Böhmen an.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 02.04.2023 18:42:28 Gelesen: 8099# 75 @  
Ganzsache Auslands-Bildkarte Michel P362 mit karminrotem Wertstempel 1,45 Schilling aus der Trachtenserie von 1956 mit Bild von Völs am Inn/Tirol. Die Karte ist gelaufen am 08.05.1956 von Landeck nach München.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 05.04.2023 20:34:31 Gelesen: 8072# 76 @  
Hallo zusammen,

zwei weitere zweisprachige Postkarten Deutsch/Tschechisch (in Österreich Böhmisch genannt) mit dem zweisprachigen Stempel Pilsen/Plzeň aus dem Jahr 1879:





Der Absender Anton Jwan aus Pilsen hat bei den beiden Karten keinen Stempel benutzt, sondern der Name ist eingeprägt. Er bittet um die Zuwendung von 105 ? Tarlatan Nr. 6 Farbe 202. Tarlatan (engl. tarlatan, frz. tarlatane) ist ein feines und gleichzeitig steifes Gewebe aus Baumwolle.





Diesmal bestellt Herr Jwan irgendetwas aus Batist. Was es genau ist, kann ich nicht lesen.

Pilsen (tschechisch Plzeň) ist die viertgrößte Stadt Tschechiens im Westen von Böhmen und der Verwaltungssitz der Pilsner Region (Plzeňský kraj). Bekannt ist Pilsen vor allem wegen des Pilsner Biers und der Škoda-Werke.

Auf diesen beiden Karten befindet sich der typische Wiener Doppelkreisstempel als Ankunftsstempel. Die Uhrzeit ist jeweils 8 F (Früh). Wahrscheinlich kam um diese Zeit der Zug aus Böhmen an.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 14.04.2023 19:40:57 Gelesen: 7988# 77 @  
Hallo zusammen,

zwei zweisprachige Postkarten Deutsch/Tschechisch (in Österreich Böhmisch genannt) aus dem Jahr 1898 aus Theresienstadt nach Bückeburg.



Es handelt sich um eine Korrespondenz zwischen Sammlern - siehe [1].



Auch der Stempel ist zweisprachig. Terezín (deutsch Theresienstadt) ist eine im 18. Jahrhundert als Festung errichtete Stadt in Nordböhmen (Tschechien). Traurige Berühmtheit erlangte der Ort durch das dort errichtete Konzentrationslager.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=317088
 
Cantus Am: 15.04.2023 21:03:50 Gelesen: 7972# 78 @  
@ volkimal [#77]

Hallo Volkmar,

deutsch-tschechisch ist Quatsch, denn zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Ganzsachen in Gebrauch waren, gab es weder Tschechien noch die Tschechoslowakei, sondern es gab das Königreich Böhmen als Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie. Was viele Jahre später auf dem Gebiet stattfand ist zur Beschreibung von Ganzsachen von Österreich nicht relevant.

Die Tschechoslowakei wurde am 28. Oktober 1918 in der neuen Hauptstadt Prag als freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat nach westlichem Vorbild proklamiert, alles davor war Österreich. Warum also nicht Böhmen nennen, wenn es doch das Königreich Böhmen war? Du wirst doch schließlich auch nicht Marken des Deutschen Reiches, die für das Sudetenland oder das Generalgouvernement galten, auch nicht als tschechische, polnische oder ukrainische Marken bezeichnen, bloß weil später auf den Gebieten andere Staaten existierten.

Die ersten Ganzsachen, die man als tschechisch bezeichnen sollte, erschienen am 10.12.1918 in Form von österreichischen Postkarten mit tschechischem Überdruck CSR, auch Postkarten von Ungarn fanden mit diesem Überdruck Verwendung. Erst am 6.2.1919 erschien die erste Ganzsache, die in rein tschechischer Sprache gedruckt war.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 16.04.2023 00:42:49 Gelesen: 7958# 79 @  
@ Cantus [#78]

"deutsch-tschechisch ist Quatsch"

Lieber Ingo,

du gestattest, dass ich dazu Stellung nehme, und zwar aus dem Grund, weil wir in der Stempeldatenbank zu all diesen Stempeln genau auch diese Bezeichnung, deutsch-tschechisch, verwenden. Dies ist nicht nur KEIN Quatsch, sondern völlig korrekt.

Es geht hier nicht um die böhmische oder tschechische Historie, sondern um die Sprache und die ist nunmal Tschechisch ( = Böhmisch).

Viel besser erklären kann dies aber der Fachmann Tilman Berger. Dazu ein Zitat aus seiner Abhandlung "Böhmisch oder Tschechisch? Der Streit über die adäquate Benennung der Landessprache der böhmischen Länder zu Anfang des 20. Jahrhunderts" [1]:

"Die Verwendung der Adjektive böhmisch und tschechisch ist im heutigen Deutschen klar geregelt. Das erste von ihnen bezeichnet einen Bezug zum historischen Landschaft Böhmen, das zweite einen Bezug zum dort ansässigen tschechischen Volk. So wird in geografischen Termini nur böhmisch verwendet (Böhmisches Paradies, Böhmische Masse), ebenso spricht man von böhmischen Wäldern, von böhmischer Küche (die ja auch von den dort früher ansässigen Deutschen gepflegt wird), von böhmischen Knödeln usw. Auf der anderen Seite spricht man von der tschechischen Sprache, der tschechischen Gesellschaft, der tschechischen Politik usw. In allen diesen Fällen ist die Verwendung des anderen Adjektivs nicht möglich (so insbesondere bei Termini) oder zumindest ungewöhnlich. Eher selten sind diejenigen Fälle, in denen die Bezeichnungen in Konkurrenz treten, so kann man zwischen der böhmischen und der tschechischen Geschichte unterscheiden, ebenso auch zwischen böhmischer und tschechischer Kunst oder Musik – in all diesen Beispielen markiert tschechisch eine neuere Entwicklungsphase, die eindeutig mit dem tschechischen Volk zu korrelieren ist, während böhmisch eher älteren Entwicklungsphasen zugeordnet ist, deren nationale Zuordnung zumindest diffus ist."

So schön hätte ich es nicht erklären können! ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Erschien in: Sprache und nationale Identität im öffentlichen Raum der Kafka-Zeit, hrsg. von M. Nekula, I. Fleischmann und A. Greule
 
Briefuhu Am: 10.05.2023 10:21:31 Gelesen: 7584# 80 @  
Zwei Ganzsachen Postkarten P276 von 1925 mit braunem Wertstempel 10 Groschen

einmal vom 21.05.1932 von Linz nach Wien auffrankiert mit 30 Groschen Michel Nr. 536 für Express



und einmal vom 23.12.1932 von Wien nach Linz auffrankiert mit 2 Groschen Michel 48 und 30 Groschen Michel 536, wegen Portoerhöhung für Postkarten vom 01.09.1932 auf 12 Groschen.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 12.07.2023 17:44:16 Gelesen: 6398# 81 @  
Hallo zusammen,

Österreich-Ungarn war ein Vielvölkerstaat. Es gab verschiedene Amtssprachen, die sich auch auf den damaligen Postkarten wiederfinden. Auf den Postkarten findet man Zudrucke in folgenden Sprachen (in alphabetischer Reihenfolge): Böhmisch, Deutsch, Illyrisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Ruthenisch und Slovenisch.

In den Beiträgen [#74] bis [#77] habe ich einige Postkarten in Deutsch/Böhmisch (Tschechisch) gezeigt. Beim Thema "Österreich-Ungarn Monarchie - Marken und Belege bis 1899" stellte ich in den Beiträgen 26 bis 33 Paketkarten in Deutsch/Polnisch, Deutsch/Italienisch, Deutsch/Böhmisch und nur in Deutsch vor [1]. Heute morgen fand ich im Nachlass eines verstorbenen Vereinsmitglieds einige weitere Sprachen.



Deutsch/Rumänische Postkarte (P 50) vom 11.12.1886 von Radautz nach Czernowitz.



Rădăuți (deutsch Radautz, ungarisch Radóc, jiddisch ראַדעװיץ bzw. Radevits, polnisch Radowce, ukrainisch Радівці / Radiwzi) ist eine Stadt im Kreis Suceava im Nordosten Rumäniens.

Czernowitz oder Tschernowitz (ukrainisch Чернівці / Tscherniwzi; russisch Черновцы / Tschernowzy; rumänisch Cernăuți; polnisch Czerniowce; ungarisch Csernyivci; türkisch Çernovtsi; jiddisch טשערנאָװיץ Tschernowitz; hebräisch צֶ׳רנוֹבִיץ Tschernowitz; armenisch Չեռնովցի / Tschernowzi; Spitzname: Jerusalem am Pruth, Klein-Wien) ist die Hauptstadt der Oblast Tscherniwzi in der Westukraine und die traditionelle Hauptstadt der Bukowina.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.07.2023 10:56:45 Gelesen: 6201# 82 @  
Hallo zusammen,

heute geht es weiter mit der polnischen und der ruthenischen Sprache. Von der ruthenischen Sprache habe ich erst durch die Österreichischen Postkarten gehört. Ruthenen [1] war vom 18. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts in der Habsburgermonarchie die gebräuchliche Bezeichnung für die Ostslawen des Reiches, die Ukrainer und – deren Untergruppen oder eng verwandte Völker. Auf derselben Seite [1] fand ich eine interessante Karte zur Verteilung der Sprachen in Österreich-Ungarn. Dort sieht man, dass im westlichen Teil Galiziens die polnische, im östlichen Teil die ruthenische Sprache eingetragen ist.

Die Bevölkerung scheint aber sehr stark durchmischt gewesen zu sein, denn auch dort, wo auf der Karte die überwiegend ruthenische Bevölkerung eingetragen ist, gibt es Stempel mit polnischen oder deutschen Ortsnamen und die Karten sind zweisprachig Deutsch/Polnisch oder Deutsch/Ruthenisch. Als erstes die Postkarte P 28b in Deutsch/Polnisch:





Die Karte ging am 17.10.1882 aus Gwoździec nach. Der Absender bittet um einen Catalog von Klaytan & Shuttlewort. Clayton & Shuttleworth war eine englische Firma, die sich auf den Bau landwirtschaftlicher Maschinen spezialisiert hatte [2]

Gwoździec (poln., ukr. Гвіздець , Hwizdeć ) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Ukraine am Fluss Tschernjawa. Czernowitz oder Tschernowitz (ukrainisch Чернівці, polnisch Czerniowce; Spitzname: Jerusalem am Pruth bzw. Klein-Wien) ist die Hauptstadt der Oblast Tscherniwzi in der Westukraine und die traditionelle Hauptstadt der Bukowina. Der Ortsname im Stempel aus Gwoździec ist polnisch, beim Stempel aus Czernowitz ist er dagegen deutsch.

Die zweite Postkarte (P 29b) ist dagegen zweisprachig Deutsch/Ruthenisch. Sie ging am 05.11.1882 von Brzeżan nach Wien.





Empfänger: Herrn Gebrüder Adolf & Moritz Fünkler, VII Bz. Andreasgasse I, Wien
Absender: G. Karpiro, Brzeżan, Galizien

Im Text der Karte geht es um eine Lieferung von Biberhüten [3] bzw. Rembrandt-Tuchhüten

Bereschany (ukrainisch Бережани; polnisch Brzeżany) ist eine Stadt in der Oblast Ternopil in der Ukraine, etwa 100 km von Lwiw und 50 km von Ternopil entfernt. Hier wurde im Stempel wieder der polnische Name verwendet.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ruthenen_(Habsburgermonarchie)
[2] https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Clayton_%26_Shuttleworth
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Kastorhut
 
volkimal Am: 22.07.2023 16:52:28 Gelesen: 5909# 83 @  
Hallo zusammen,

diese Deutsch/Polnische Correspondenz-Karte (P 77) wurde am 6.7.1893 von Lemberg nach Zwickau geschickt. Der Absender, A: Krzysztofowicz handelte mit „Tapety, Dywany, Materja“. Das sind Tapeten, Teppiche, und ???.





Durch den Krieg in der Ukraine ist die Stadt Lwiw (deutsch Lemberg, polnisch Lwów) im Westen der Ukraine allgemein bekannt geworden. Passend zur Postkarte ist der Ortsname im Stempel zweisprachig Deutsch/Polnisch angegeben. Die Karte erreichte ihr Ziel Zwickau nach zwei Tagen.

In Galizien lebten sowohl Polen als auch Ruthener. Die folgende Postkarte ist daher dreisprachig Deutsch/Polnisch/Ruthenisch. Sie ging am 11.12.1902 von Podhajce aus an das Alexanderwerk in Remscheid.



Absender war Ernst Stuchly, fürstlicher Oberförster, in Sulewy bei Podhajce Galizien. Er schreibt:

Bitte mir eine Fleischhackmaschine Modell „S“
Alexanderwerk“ speziell zum Zerhacken
von Fleisch zur Fischfütterung eingerichtet ist
?? in der Preislage von ca. 10 Kronen
per Nachnahme zu senden.
Achtungsvoll
Ernst Stuchly
fürstlicher Oberförster
Sulewy pow.(?) Podhajce Galizien


Am 2. November 1885 gründete der Unternehmer Alexander von der Nahmer in Remscheid eine Gießerei. Erfolgreich wurde das Unternehmen mit der Produktion eines handbetriebenen Fleischwolfs, welchen von der Nahmer in Amerika entdeckte und in Deutschland in Lizenz nachfertigte. Auch weitere Produkte des alltäglichen Lebens sowie Maschinen für Fleischereibetriebe wurden gefertigt. [1]



Pidhajzi (ukrainisch Підгайці; russisch Подгайцы Podgaizy, polnisch Podhajce bzw. bis in die 1870er Jahre Podhayce) ist eine in der westlichen Ukraine in der Oblast Ternopil am Fluss Koropez gelegene Stadt. [2]

Laut Text wurde die Karte am 11.12.1902 geschrieben. Der Stempel aus Podhajce ist vom selben Tag. Das Ziel Remscheid liegt ca. 1500 km entfernt. Damit kann die Karte nicht wie im Stempel angegeben ebenfalls am 11.12.1902 um 2-3 Uhr vormittags am Ziel angekommen sein. Das Datum muss falsch eingestellt sein.

In der Wohnung von Schwiegervater wohnen seit März letzten Jahres zwei Ukrainerinnen. Sie waren sehr erstaunt, als ich ihnen diese österreichischen Karten von Ukrainischen Orten zeigte. Sie kannten zwar die Geschichte des Landes, hatten so etwas aber noch nie gesehen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Alexanderwerk
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Pidhajzi
 
Stefan Am: 22.07.2023 18:36:22 Gelesen: 5902# 84 @  
@ volkimal [#83]

Damit kann die Karte nicht wie im Stempel angegeben ebenfalls am 11.12.1902 um 2-3 Uhr vormittags am Ziel angekommen sein. Das Datum muss falsch eingestellt sein.

Ich lese den 14.12.02 als Ankunftstag. ;-)

Gruß
Stefan
 
volkimal Am: 22.07.2023 22:07:21 Gelesen: 5891# 85 @  
@ Stefan [#84]

Hallo Stefan,

stimmt, da habe ich nicht richtig hingesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.07.2023 11:28:03 Gelesen: 5515# 86 @  
Hallo zusammen,

eine weitere Nationalsprache Österreich-Ungarns war Slowenisch. Dieses Sprachgebiet entsprach in etwa dem heutigen Land Slowenien. Die verschiedenen Sprachen im Vielvölkerstaat kann man z.B. auf dieser Karte sehen [1]





Zweisprachige Karte Deutsch/Slowenisch vom 06.09.1881 aus Krainburg nach Wien. Kranj (deutsch Krainburg) ist heute mit 38.024 Einwohnern in der Kernstadt die viertgrößte Stadt Sloweniens.

Bei dem zweiten Stempel handelt es sich um einen Österreichischen Bahnpoststempel. Bei No. 9 handelt es sich um die Strecke Wien ↔ Triest. Bei Wikipedia [2] heißt es: "Ab 1870 konnte sich die Gegend nach der Eröffnung der Bahnlinie Ljubljana (Laibach) ↔ Tarvis industriell entwickeln. Die Bahn eröffnete in Richtung Nordwesten Verbindungen nach Kärnten, Tirol und in die Lombardei, in Richtung Südosten Verbindungen nach Triest, Graz und Wien sowie nach Ungarn. "

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Austria_hungary_1911.jpg
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kranj
 
volkimal Am: 31.07.2023 09:55:47 Gelesen: 5320# 87 @  
Hallo zusammen,

in der Nachbarschaft vom slovenischen Sprachbereich in Österreich-Ungarn gab Gebiete in denen vorwiegend Italienisch gesprochen wurde. Dieses waren Bereiche an der Adria-Küste in der Umgebung von Triest. Außerdem gab es eine große italienische Bevölkerung im Süden Tirols. Eine Karte der Bevölkerungsgruppen findet bei Wikipedia [1]





Zweisprachige Postkarte P 27 Deutsch/Italienisch aus Pisino nach Neubau (Wien) vom 08.02.1879.

Pazin (italienisch Pisino, deutsch historisch Mitterburg) ist eine Kleinstadt in Kroatien. Die Stadt liegt im kroatischen Teil von Istrien. Nach 1815 war Pisino erneut Teil der Habsburgermonarchie und Tagungsort des istrischen Landtags. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Stadt 1918 zu Italien. 1945 wurde Pisino von Jugoslawien besetzt und in Pazin umbenannt.

Der Neubau ist seit 1850 Teil des Wiener Stadtgebiets und seit 1861 der 7. Gemeindebezirk.

Obwohl Pisino auch den deutschen Namen Mitterburg hat, wurde im Aufgabestempel nur der italienische Name benutzt. Das war wohl der übliche Ortsname, denn auch der deutschsprachige Absender hat diese Ortsbezeichnung verwendet.





Zweisprachige Postkarte P 45 Deutsch/Italienisch aus Feldkirch nach Lindau vom 17.03.1886.

Feldkirch ist mit 35.793 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) (nach Dornbirn) die zweitgrößte Stadt im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Feldkirch ist die westlichste Gemeinde Österreichs. Damit wurde die Karte im rein deutschsprachigen Gebiet verwendet.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich-Ungarn#/media/Datei:Austria_Hungary_ethnic_de.svg
 
volkimal Am: 03.08.2023 10:46:08 Gelesen: 5158# 88 @  
Hallo zusammen,

von der illyrischen Sprache im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn habe ich erst durch die österreichischen Postkarten gehört. Hier eine zweisprachige Postkarte P 23 Deutsch/Illyrisch aus Postire vom 01.12.1877. Diese Postkarte wird im Michel deutlich höher gewertet als die anderen Sprachen.



Die Illyrische Sprache stellte mich zuerst vor einige Probleme. Bei Wikipedia steht dazu [1]:

Illyrische Sprache ist eine veraltete, hauptsächlich im 18. und 19. Jahrhundert verwendete Bezeichnung für die (bzw. eine Gruppe von) südslawische(n) Sprache(n), wobei die genaue Definition uneinheitlich ist.

Ich gehe davon aus, dass in Österreich-Ungarn mit Illyrisch die serbokroatische Sprache gemeint ist. Der Grund: Laut Wikipedia gab es in Österreich-Ungarn die Amtssprache Serbokroatisch. Dieser Ausdruck taucht bei den Sprachbezeichnungen auf den Postkarten aber nicht auf. Umgekehrt kommen bei den Postkarten aus Österreich bzw. Ungarn neun verschiedene Sprachen vor. Nur die Illyrische Sprache fehlt als Amtssprache.



Damit dürften die zweisprachigen Postkarten Deutsch/Illyrisch insbesondere in Dalmatien benutzt worden sein [2]. Das passt auch zu dem Aufgabeort der Postkarte.

Postire (heute Postira) ist eine Gemeinde auf der Insel Brač (ital. Brazza) in Split-Dalmatien. Der Hafenort liegt an der Nordküste der Insel und hat 1.559 Einwohner. Heute gehört Postira zu Kroatien.

Die Postkarte ging in die Hafenstadt Triest, die heute zu Italien gehört.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Illyrische_Sprache_(Neuzeit)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Österreich-Ungarn#Reichsteile_und_Länder
 
volkimal Am: 09.08.2023 16:49:11 Gelesen: 4902# 89 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit einer dreisprachigen Postkarte Deutsch/Illyrisch/Italienisch:



Die Karte wurde am 22.07.1903 in Gruž/Gravosa (heute Dubrovnik) aufgegeben. In der Regel steht bei den österreichischen Stempeln oben der deutsche Name. In diesem Fall ist es aber umgekehrt. Gruž ist Kroatisch und Gravosa ist Italienisch bzw. Deutsch.

Der heutige Haupthafen Dubrovniks, in dem auch Kreuzfahrtschiffe anlegen, befindet sich im nordwestlichen Stadtteil Gruž. Etliche Kreuzfahrtschiffe ankern allerdings wegen des malerischen Panoramas an der Reede vor der Altstadt. Besonders durch die Kreuzfahrttouristen ist Dubrovnik saisonal überfordert. Seit 2019 ist die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe daher eingeschränkt.

Der in einer natürlich geschützten Bucht gelegene Hafen diente bis Ende 1918 als österreichisch-ungarische Marineanlage.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 15.08.2023 13:25:27 Gelesen: 4680# 90 @  
Hallo zusammen,

die meisten Postkarten in meiner Sammlung sind zweisprachig Deutsch/Böhmisch. Hier als Beispiel die Postkarte P 18b:





Postkarte aus Wollin bzw. Wolin (Deutsch) = Volyně (Tschechisch). Weder die Postkarte noch der Stempel weisen eine Jahreszahl auf. So ist das Verwendungsdatum nur aufgrund der Postkarte einzugrenzen. Die Postkarte P 18 erschien 1872. Sie waren laut Michel bis 1883 gültig.

Volyně ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 10 Kilometer südlich von Strakonice und bezeichnet sich als „Tor zum Böhmerwald“ (brána Šumavy). In Wolin bestand eine größere jüdische Gemeinde, zu der auch der Absender der Karte Dawid Fantl gehörte.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.08.2023 13:45:15 Gelesen: 4308# 91 @  
Hallo zusammen,

eine weitere Deutsch/Böhmische Postkarte P 44 nach Wien:





Die Karte wurde am 3.11.1885 in Chrudim geschrieben. Absender war ein Geschäftsinhaber der u.a. Galanteriewaren und Futterstoffe verkaufte. Chudrim ist eine Stadt in der ostböhmischen Pardubitzer Region. Sie liegt an der Bahnstrecke Deutschbrod-Pardubitz (Havlíčkův Brod–Pardubice). Die Endstation Havlíčkův Brod liegt an der Strecke Prag-Nimburg-Wien (Praha-Nymburk-Wien). Mit einem Bahnpoststempel dieser Strecke wurde die Briefmarke am 3.11. entwertet. Das Datum wurde handschriftlich auf der Marke notiert. Einen Tag später kam die Karte in Wien an.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 18.10.2023 10:56:34 Gelesen: 2690# 92 @  
Ganzsachenpostkarte P 326b (sämisch) aus 1948 mit grünem Wertstempel 20 Groschen und Zusatzfrankatur 40 Groschen Michel 901, gelaufen am 12.07.1949 von Ried im Innkreis nach Lengefeld im Erzgebirge.



Schönen Gruß
Sepp
 
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