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Thema: Marken auf Belegen ohne oder mit schlechten Stempeln
Das Thema hat 70 Beiträge:
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Silesia-Archiv Am: 29.03.2018 08:59:55 Gelesen: 21738# 1 @  
Schlechte Behandlung

Liebe Sammlerfreunde,



da glaubte ich bisweilen dass nur die "Deutsche Post" ihren Stempelunsinn an uns Sammlern auslässt, nein seit gestern kenne ich das auch von der "Belgischen Post", siehe Scan.

Ich habe den Absender, ebenfalls ein engagierter Sammler, informiert, er wird sich beschweren. Ebenso habe ich die DBZ informiert und um Veröffentlichung gebeten.

Frohe Ostern und beste Sammlergrüße

Michael
 
Cantus Am: 29.03.2018 10:39:48 Gelesen: 21676# 2 @  
@ Silesia-Archiv [#45]

Hallo Michael,

der Umschlag ist doch immerhin noch gestempelt. Ich bekomme immer wieder Briefe von unterschiedlichen Absendern aus Belgien oder Frankreich, die alle völlig ungestempelt sind. Es gibt leider überall faule Postler, die keinerlei Kontrolle unterliegen.

Viele Grüße
Ingo
 
Silesia-Archiv Am: 29.03.2018 11:00:46 Gelesen: 21666# 3 @  
@ Cantus [#46]

Hallo Ingo,

ja recht hast Du ja. Ich bekomme solche Post auch oft. Bei der Deutschen Post macht das nichts, bei Briefen aus anderen Ländern schon.

Ganz schlimm sind die, die dann frei nach Schnauze mit Kugelschreiber entwertet werden.

Der Auftraggeber wird/will sich beschweren, bin auf die Antwort gespannt.

Beste Grüße
Michael
 
Baber Am: 29.03.2018 11:10:47 Gelesen: 21658# 4 @  
Nicht nur Belgien und Frankreich, sondern auch Briefe aus Großbritannien und besonders USA kommen immer wieder ungestempelt an.

Was nützt es, wenn der Absender sich bemüht mit Sondermarken zu frankieren?

Meine Konsequenz: Diese Länder nicht mehr sammeln.

Gruß
Bernd
 
alemannia Am: 29.03.2018 11:48:45 Gelesen: 21628# 5 @  
@ Silesia-Archiv [#45]

Hallo zusammen,
hallo Michael,

worin besteht der Stempelunsinn?

fragt sich

Guntram
 
drmoeller_neuss Am: 29.03.2018 11:53:24 Gelesen: 21623# 6 @  
@ Silesia-Archiv [#45]

Wir sollten als Briefmarkensammler die Kirche im Dorf lassen.

Natürlich war früher alles besser. Man ist in das leere Dorfpostamt gegangen, hat nach einem kleinen Schwätzchen mit der Postbeamtin freundlich gesagt "Bitte Vollstempel auf jede Marke". Dann wurde der Stempel gereinigt und die Unterlage vorbereitet. Nach 20 Minuten waren alle glücklich. Natürlich war die Post defizitär, aber wen hat es denn gestört? Schliesslich hatte fast jeder bei der gleichen Behörde einen Telefonanschluss, und hat damit anderen Postdienste quersubventioniert. Oder deutlich ausgedrückt: Zehn Minuten Ferngespräch nach Hamburg haben die schönen Vollstempel auf der kleinen Post finanziert.

Das Briefporto für einen Großbrief ist seit 30 Jahren konstant (2,40 - 3,20 DM, heute ca. 2,85 DM). Stellt das doch einmal in Relation mit den Kosten für einen Haarschnitt.

Und von den niedrigen Postgebühren profitieren wir Briefmarkensammler ganz besonders, gehören wir doch zur Minderheit, die noch Briefe verschicken. Da kann ich mit einem Wellenstempel leben. Übrigens müssen die Klassiker auch häufig mit stummen Stempeln vorlieb nehmen.

Und zur belgischen Post: Ich würde den Ball flach halten und mich nicht über die belgische Post beschweren. Auf dem Umschlag sind alte Franken-Briefmarken fast 20 Jahre nach der Währungsumstellung verklebt. Der auf der 10-Franken-Marke abgebildete König ist schon lange gestorben. Die Marke ist fast 50 Jahre alt. Welcher andere Dienstleister löst Gutscheine nach 50 Jahren noch ein?

Im übrigen habe ich diese Marken auch mit zeitgerechtem Vollstempel im Groschenbuch. Die Nachfrage ist leider sehr verhalten.
 
alemannia Am: 29.03.2018 12:11:51 Gelesen: 21601# 7 @  
Bei mir ist es so, dass ich die Möglichkeit habe, in einer Filiale mit supernettem Personal wunschgemäß gestempelt Briefe aufgeben zu können.

Erst heute habe ich einen Großbrief, ohne Zusatzleistungen, mit 3 nassklebenden Marken mit Hand-Vollstempel abschlagen lassen. Bisher kamen die Belege auch immer gut an, ohne im Briefzentrum nochmals gestempelt zu werden.

Dafür fahre ich mit dem Pkw gerne die ca. 4 Kilometer und bedanke mich selbstverständlich immer bei den Angestellten.
 
EdgarR Am: 29.03.2018 12:57:47 Gelesen: 21573# 8 @  
@ Silesia-Archiv [#45]
@ Cantus [#46]
@ Baber [#48]

Als Sammler kann ich Euren Frust - und den von vielen, vielen weiteren Sammlern - über die mal total verhunzenden, mal gar nicht erfolgenden Abstempelungen wirklich verstehen.

Hier mein Bildbeitrag dazu (die schlechte Qualität des Scans bitte ich zu entschuldigen, aber ein 32 cm x 32 cm-Karton passt nicht glatt auf meinen Scanner):



Eingeschrieben, mit vielen bunten Marken und kein einziger Stempel weit und breit.

Aber realistisch betrachtet sind Sonderwünsche von Sammlern für nach Möglichkeit sauber, zentriert, lesbar und handgestempelten Briefsendungen im Postalltag genauso antiquiert wie beispielsweise der Wunsch an ein städtisches Bauamt nach Ausstellung einer Baugenehmigung handgeschrieben mittels Federkiel und Eichengallustinte auf hangeschöpftem Bütten.

Ich kann jetzt nur für Deutschland und Spanien sprechen: In beiden Ländern gibt es (noch ... !) kleine Postämter in kleinen Städten oder großen Dörfern. Dort kann man Glück haben, wenn gerade nicht viel los ist und man auf eine freundlich gestimmte Schalterperson trifft - und ihr ebenfalls freundlich begegnet (!) - dass diese sich der Mühe unterzieht und sauber händisch stempelt. VORGESEHEN ist solches Unterfangen in beiden Ländern "eigentlich" nicht (mehr), sondern die eingehenden Sendungen werden gesammelt, zum zuständigen Briefzentrum gekarrt und dort LKW-weise durch große Maschinen gejagt, Stempel hin oder her.

Und, seien wir ehrlich: "EIGENTLICH" ist die Abstempelung als Postwertzeichen-Entwertung heutzutage ein Relikt aus der Vorzeit. Wenn überhaupt noch, um mehrfache Verwendung ein und desselben Postwertzeichens - also Betrug zu Lasten der Post - zu verhindern Vorkehrungen nötig sind - bei Schalterlabeln oder Internetmarken und dergleichen sowieso nicht mehr - dann wenden Postgesellschaften heute solche Mittel an wie durchstochene Marken, die nicht mehr ohne Zerstörung ablösbar und wiederaufklebbar sind (z.B. in Großbritannien), oder selbsklebende Marken die ebenfalls nicht wieder ablösbar sind ohne dass das Markenpapier kaputt geht (in vielen Ländern, v. a. bei Automatenmarken).

Sammler sind, v. a. für kleine Postgesellschaften wie Liechtenstein, Luxemburg und so, eine geschätzte Geldquelle für Markenkäufe (am liebsten im Abo), und dann ist "man" auch gerne bereit, solche Marken gleich mit sauberen Stempeln zu versehen. Aber im Postalltag als durchrationalisiertem Massengeschäft wo mit Zehntel- und Hundertstel-Cent pro Sendung kalkuliert wird - sorry, aber da stören wir Sammler nur!

Trotzdem, liebe Kolleginnen und Kollegen,
allen ein frohes Osterfest
EdgarR
 
Saguarojo Am: 29.03.2018 13:41:17 Gelesen: 21523# 9 @  
Hallo,

das sind 3 Briefe aus den USA, Belgien und Italien, die ich in der letzten Woche ungestempelt bekommen habe. Mich regt das schon gar nicht mehr auf, weil das immer häufiger vorkommt.

Dann lieber ein Brief mit versauten Stempel als so etwas.

Viele Grüße

Joachim


 
Silesia-Archiv Am: 29.03.2018 13:43:10 Gelesen: 21521# 10 @  
@ drmoeller_neuss [#6]
@ alemannia [#7]
@ EdgarR [#8]

Liebe Sammlerfreunde,

jedem das seine. Wenn ich mir aber als Sammler die Mühe mache Marken schön aufzukleben und diese dann auch noch in der Poststelle per Hand sauber stempeln zu lassen, dann muss nicht noch ein anderer einen Wellenstempel drüber rattern.
Dann kann ich gleich nur ein, dem Porto entsprechendes Wertzeichen aufkleben und den Brief in den nächsten Briefkasten werfen.

Sauber gestempelte Briefe werden als ganze Exponate in die Sammlung aufgenommen, so was aber kann man nur ausschneiden und ablösen, es ist mehr oder weniger für die Müll- oder Papiertonne. Das meine ich damit. Der Sammler der sich die Mühe gemacht und den Brief aufgegeben hat, schreibt mir als Erläuterung u.a.:

Hallo Michael,

das ist ja sehr schade, aber leider nicht in meiner Poststelle, dort (Waarschoot) werden die Briefe schön mit der Hand gestempelt (blauer Stempel Waarschoot) aber dann bei dem Verteildienst Hauptstelle Gent wirft irgend ein Idiot den Brief dann doch in die Maschine.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
bovi11 Am: 29.03.2018 13:57:06 Gelesen: 21507# 11 @  
Der von EdgarR gezeigte Beleg hält im (heutigen) Postbetrieb schlicht den Verkehr auf. Er ist nicht maschinell bearbeitbar und dann soll der Mitarbeiter auch noch einen Handstempel heraussuchen und die Marken einzeln mit sauberem Vollstempel versehen.

Das steht dem Auftrag der Post entgegen, Sendungen möglichst schnell zuzustellen.

Es ist halt so, daß Sendungen heutzutage maschinell bearbeitet werden müssen, um das Aufkommen innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster erledigen zu können.

Im Zweifel ist der "normale" Postkunde wichtiger, als der Sammler mit Sonderwünschen.

Zudem kann man in der Zeit zurückgehen, soweit man will, normale Bedarfsbelege sind i.d.R. deutlich gefragter, als erkennbar produzierte phliatelistische Belege. Letztere versuche ich persönlich in meinen Sammlungen, wenn immer es geht, zu vermeiden.

Dieter
 
marc123 Am: 29.03.2018 14:00:18 Gelesen: 21503# 12 @  
Ich kann den Frust der Sammler verstehen, schließe mich aber mehr der Meinung von drmoeller_neuss an.

Als Motivsammler, denke ich, kann man mit solch einem Beleg nicht viel anfangen, auch wenn er ordentlich gestempelt wäre. Ich denke aber trotzdem, dass solche Briefe dokumentarisch interessant sind. Meiner Meinung nach dokumentieren sie den Wertverfall unserer Briefmarken. Viele Marken sind nach gossen Zeitspannen (von, wie in Beitrag [#6] bemerkt sogar über 50 Jahren), maximal noch ihren Nennwert wert. Oft werden sie sogar unter diesem angeboten. Wer solche Marken verschickt, spart Geld. Er macht z.B. bei Internetauktionen sogar noch Gewinn mit dem Porto. Einem Sammler eine Freude zu machen ist hier wohl kaum die Absicht des Absenders.

Die verwendeten Wellenstempel wurden doch gerade für Mehrfachfrankaturen eingeführt, oder liege ich da falsch? Also ist postalisch alles korrekt. Dies ist in dem Fall doch besser als Ersttagsbriefe. Diese sind zwar "perfekt" aber Mache.

Als zweites dokumentieren sie nach vielen Jahren immer noch die Übergangsphase zum Euro. In einigen Ländern, z.B. Luxemburg, sind Marken in Nichteurowährung schon lange ungültig. Die Marktpreise der meisten ungebrauchten Marken sind hier ins Bodenlose gefallen.

Auch zeigen diese Briefe, dass früher sehr viel mit postfrischen Marken spekuliert wurde und der Sammlerbedarf dieser und auch Anzahl der Sammler drastisch abnimmt.

Beste Grüße
Marc
 
Cantus Am: 30.03.2018 15:29:05 Gelesen: 21386# 13 @  
Es ist ja schön, wenn man, so wie drmoeller_neuss, quasi um die Ecke, also nur in 4 km Entfernung, eine Post hat, bei der man Belege zur Stempelung und zum Versand abgeben kann. Meine nächste Poststelle ist beim Edeka in Letschin, das sind 8 km Entfernung, und dort wird zwar handgestempelt, aber leider so schlecht, dass man meistens nur den Außenkreis vom Stempel ekennen kann. Die Alternative dazu ist die Poststelle beim Getränkeshop in Neuhardenberg, 14 km Entfernung. Dort wird zwar sauber gestempelt, dafür weigern die sich dort, die Post im Extrakasten weiterzugeben, sondern schmeißen die schön gestempelten Belege in den regulären Postausgang mit der Folge, dass alle Belege nochmals in der Maschine gestempelt werden.

Gestern nun hatte ich die nur sehr seltene Möglichkeit, ins Handelszentrum von Strausberg gefahren zu werden, rund 40 km. Einige gesammelte Sammlerpost hatte ich mitgenommen ubd es ist mir tatsächlich gelungen, dort bei einem Presseshop eine Poststelle zu finden, wo man mir versprach, sauber zu stempeln und die Post dann auch noch gesondert weiterzuleiten. Nun überlege ich, zukünftig eine gewissen Anteil meiner Ausgangspost zu sammeln und dann im großen Umschlag dieser Poststelle zuzuschicken, damit dann dort die Sammelpost mit sauberem Handstempel abgeschickt werden kann. Das wird mich zwar jeweils extra etwa 1,60 Euro für Porto und Verpackung kosten, aber die Benzinkosten für 80 km dürften mit Sicherheit noch um einiges höher sein. Und als preiswerte Alternative bleibt nur der normale Briefkasten.

Viele Grüße
Ingo
 
Silesia-Archiv Am: 30.03.2018 22:05:02 Gelesen: 21336# 14 @  
@ Cantus [#13]

Hallo Ingo,

das ist sicher eine gute Idee, die ich auch bevorzugen würde.

Ich habe "Gott sei Dank" das Glück in einer Stadt zu wohnen, in der es zwar in weiter Entfernung aber immerhin einen Philatelie-Shop gibt. Dort werden die Briefe auch alle sehr sauber mit Hand gestempelt.

In einer anderen, etwas näher gelegenen Poststelle, stempelt man auch gerne mit Hand ab und steckt diese Briefe dann gesondert alle in einen besonders gekennzeichneten Umschlag für den Weitertransport. So sollte es sein!

Frohe Ostern und beste Sammmlergrüße
Michael
 
Mondorff Am: 03.04.2018 15:01:15 Gelesen: 21181# 15 @  
Hier habe ich ein "Belegexemplar" mit ungenügender Entwertung aus Padova vom 27.03.2018.

Weil hier aber noch die Marken in Lire-Währung d'rauf sind (2.000 Lire), sollte sich niemand wundern. Das betrifft im Übrigen auch Sendungen aus Frankreich oder Belgien - die Marken mit alter Währung sind dort immer noch gültig und müssen nur zum €-Kurs umgerechnet werden. Z.B. Frankreich: 1 FF = 0,15 €



Nur zur Information an Peter - die Karte ist heute (03.04.2018) eingetroffen.

Herzlichen Dank und Gruß
DiDi
 
filunski Am: 03.04.2018 22:53:44 Gelesen: 21103# 16 @  
@ Mondorff [#15]

Hallo Didi,

danke für die Rückmeldung auf diesem Wege! ;-)

Na wenigstens hat die Karte überhaupt einen Stempel bekommen, lief also zumindest im Briefzentrum Padova durch die Sortiermaschine. Mit dieser Karte beweist aber (leider) die Italienische Post auch, dass sie anscheinend wieder auf dem Weg zurück in die "postalische Steinzeit" ist, wie ich sie noch sehr gut aus den 1980er und 90er Jahren aus vielfacher persönlicher Erfahrung kenne.

Diese Karte habe ich am 21.3. abends in Canazei in den Briefkasten geworfen. Dort sollte sie eigentlich Tags darauf am 22.3. entleert worden sein. Benötigte dann 5 (!) Tage bis sie in Padova durch die Sortiermaschine lief. Warum Padova und nicht Verona, wie bislang immer üblich? Beim Postamt (so etwas gibt es in Italien tatsächlich noch) habe ich die Karte erst gar nicht aufgegeben, dort wird nicht mehr von Hand gestempelt (normalerweise) und Lire Marken stempelte dort das Personal auch in den Vorjahren (meist aus Unsicherheit über deren Gültigkeit) nicht ab und ich bekam schon des öfteren den Vorschlag derart (völlig korrekt) frankierte Post lieber in den Briefkasten zu werfen.

Die Karte ist übrigens portorichtig frankiert mit insgesamt 2000 Lire (1 Marke Doppelnominale €/Lire) was 1 Euro, dem derzeitigen Auslandsporto (EU) für Postkarten entspricht. Von insgesamt vier dort eingeworfenen Karten ist dies die Erste die ankam. Hatte auch den weitesten Weg! ;-)

LG,
Peter
 
Mondorff Am: 03.04.2018 23:14:44 Gelesen: 21095# 17 @  
@ filunski [#16]

Aus einem Lied von Hilde Knef:

"Von nun an ging's bergab."

Und wir werden damit leben müssen.

DiDi
 
DL8AAM Am: 04.04.2018 14:34:23 Gelesen: 21023# 18 @  
Aber kätzerisch gefragt, wieso bergab?

Die Aufgabe der Post ist es, Post zu befördern (und dabei "etwas" Geld zu Vereinnahmen). Und wenn sie das in den vorgegebenen Zeiten schafft, ist alles gut. Dann hat sie ihren Zweck erfüllt. "Das" bilden wir in unseren Sammlungen ab. Eine Entwertung hat heute aber maximal nur noch den Sinn einer Entwertung zur Entgeltsicherung (einer Weiterverwendung), wenn überhaupt. Keinen Beförderungs- oder Wegnachweis. Der Wegnachweis, wenn nötig oder gewünscht, läuft heute sowieso nur noch über Bar- und Matrixcodes. Und selbst wenn die Post sagen sollte "egal", uns ist eine eventuelle Weiterverwendung einer nicht entwerteten Marke, im Preis-Nutzen-Leistungs-Verhältnis völlig egal, dann kann sie sich eigentlich sogar das sparen. Jetzt schon. Weiterverwender wären eh nur Private (wenn überhaupt, die Arbeit macht sich doch kaum einer). Und wie viele U60-Private versenden denn heute noch nennenswerte Mengen von Post (und diese dürften die Post eher sogar mehr "nerven", als freuen). Insbesondere auch im Auslandsverkehr kann man das sehr oft sehen. Da kommt recht häufig etliches/vieles bis das meiste ohne Stempel an, je nach Herkunftsland. Wie viele Nano-Promille aller nicht gestempelten USA-Marken werden denn auch im fernen Übersee abgelöst und in die USA zurückgeschickt? Sie sind jetzt also für die Post bereits entwertet, völlig wertlos. Da ist schon die Tinte zur Entwertung teurer, als der eventuelle Ausfall, geschweige denn eine manuelle Nachbehandlung. Also geht auf dem Weg ins Auslandsverteilzentrum ungestempelt gebliebenes gleich meist/immer so in den Auslandssack, insbesondere wenn das groß- oder unförmige Sendungen sind. Es schadet der Post ja auch absolut nichts-Komma-nichts. Die Post ist weg und wird im Idealfall zugestellt. Aufgabe erfüllt.

Wir als Philatelisten sammeln doch nur "unsere Post(dienstleistungen)", d.h. wir bilden die postalische Wirklichkeit ab. So (nicht nur optisch) ärgerlich die uns auch erscheint (ist). Aber wir schaffen uns doch keine eigene. Wir Philatelisten sind doch nicht Pippi Langstrumpf "Ich mach' mir die Welt, Widdewidde, wie sie mir gefällt". ;-)

BTW, mein Vater ist mit seinen (teil-) ungestempelten Sendungen immer ins "Hauptpostamt" gegangen und hat sich die nachträglich entwerten lassen; per Stempel, nicht mit Kugelschreiber. ;-) Wobei wir dann aber schon fast wieder bei Pippi angekommen sind. ;-)

Da liebe ich mir "zugestempelte" Privatpost. Wobei unsere, da sie nur noch kopfüber/unten links, unter dem Fenster klein einen Barcode und Zustellangaben anbringt, verklebte Briefmarken seit etlichen Monaten grundsätzlich nicht mehr automatisch trifft. Hier wird, wie in der guten alten Steinzeit, nun standardmäßig per Kugelschreiber-Durch-X-ung entwertet. Den Barcode auf den Briefmarken, den man ja auslesen und in der EDV auf 'ungültig' stellen konnte, haben sie vor langer Zeit schon wieder abgeschafft. Jetzt sammel ich eben geXte Briefe. :-(

Ich will damit NICHT sagen, dass mir das gefällt!

Aber Philatelie ist leider (zu sehr großen Teilen) eben nur eine Ist-Dokumentation. Ob uns die dann noch gefällt, ob wir dann noch weiter machen wollen, ist doch der Post herzlichst egal (und wieder ketzerisch gesagt, genau das sollte/muss es aber auch). Sie dienstleistet für Kunden, nicht für Philatelisten. Wir sammeln doch keine Kunst, gemacht für Kunstsammler, ketzerisch gesagt, sehr ketzerisch ... ja!

Mit "Schade"-Gruß
Thomas
 
Baber Am: 04.04.2018 16:49:27 Gelesen: 20994# 19 @  
Auf der Thematikaustellung GSIBRIA ( http://philatelieclub.at/phcm/index.php?id=79 ) gab es eine Sammlung:

Peter Kugler
Sammeln Sie auch hässliche Briefe?

Philatelie von der anderen Seite: Sind "hässliche Briefe" sammelwürdig?

Briefe sind verstempelt, bekritzelt und fallen irgendwie aus der Norm. Sie haben einen weiten Weg hinter sich oder wurden wegen des wichtigen Inhalts aufbewahrt. Sie sind "Opfer" von Zurücksendungen, Weiterleitungen oder Beschädigungen, einfach "hässlich"! Auch Postsendungen im zeitgeschichtlichen Kontext können "hässliche" Assoziationen hervorrufen. Briefe können viel erzählen, manchmal geheimnisumwittert bleiben oder einen tragischen Hintergrund haben. Menschliche Schicksale bleiben verborgen, da wir die Inhalte der Sendungen meist nicht kennen.

Aus vielen Gründen, auch ganz subjektiven, können "hässliche Unikate" sammelwürdig sein. Hier wird Philatelie von einer anderen, nicht glänzenden Seite gezeigt.

3 Rahmen

Vielleicht ist das die Zukunft der Philatelie? Den ersten Preis bekommt in Zukunft, wer die häßlichsten Briefe zeigt.

Gruß
Bernd
 
fogerty Am: 04.04.2018 20:22:27 Gelesen: 20906# 20 @  
@ filunski [#16]

Hallo Peter,

zu "deinem" Thema folgendes. Habe am 16. März ein Einschreiben mit Rückantwort nach Hannover im Postamt Lana aufgegeben. Am selben Abend wurde die Sendung in Verona bearbeitet. Am 19.3. dann in Peschiera Borromeo(einem Vorort von Mailand) weiterbearbeitet, am 22.3. ging der Brief dann Richtung Deutschland und wurde am darauffolgenden Tag zugestellt. Die Rückantwort ist allerdings bis heute nicht eingetroffen.

Meine drei monatlichen Sendungen in Din-a4-Format nach Deutschland mit Mischfrankatur Lire-Euro kommen fast ausnahmslos ungestempelt an, mir kann es recht sein.

Übrigens, unter Mitwirkung der Südtiroler Landesregierung wurde gerade heute das Verteilerzentrum in Bozen nach 26 Jahren wiedereröffnet. Hier geht es allerdings nur um Postsendungen, die innerhalb Südtirol zugestellt werden. Zudem wurde auch ein Postamt wiedereröffnet.

Fazit: Es geht nicht nur bergab bei uns!!

Grüße
Ivo
 

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