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Thema: Ganzsachenausschnitte auf Belegen
Martinus Am: 22.03.2010 09:33:13 Gelesen: 34737# 1 @  
Ungezähnt zur Frankatur gültig

Da hab ich am letzten Sonntag doch wirklich mal wieder etwas gefunden, wo ich eigentlich doch gar nicht nach gesucht habe.

Meine Frage wäre, ob es eine Aufstellung gibt, wie viele es von diesen Belegen und aus welchen Jahren gibt? Ich habe 13 Belege von 1985 - 1996 in meinem Bestand! Einen möchte ich als Beispiel hier zeigen! Danke im voraus.

Martinus


 
JFK Am: 22.03.2010 10:02:16 Gelesen: 34729# 2 @  
@ Martinus [#24]

Hallo Martinus,

wie viele Belege es gibt, kann ich aus dem Handgelenk leider nicht sagen, aber möglich war die Verwendung von Ganzsachenausschnitten (GAA) in der Bundesrepublik und West-Berlin vom 1.1.1981 bis 30.9.98, allerdings nur auf Nicht - Standardsendungen. Am Postschalter sollten Standardsendungen mit GAA´s zurückgewiesen werden, bereits im Postlauf befindliche Sendungen wurden aber in der Regel geduldet.

In der DDR waren die GAA ab 1.8.1959 gültig.

Auf eine Katalogisierung wurde bisher verzichtet, allerdings sind rein theoretisch aus allen in diesem Zeitraum gültigen Ganzsachen die GAA´s auch möglicherweise auf Briefen anzutreffen.

Soweit bildgleiche Motive mit gezähnten Marken vorlagen, gab es auch interessante Mischfrankaturen.

Wenn ich erst meinen Umzug und geschäftlichen Neuanfang verarbeitet habe, werde ich wohl auch die Kiste finden, in der ich noch ein paar von diesen Belegen verwahrt habe diese auch mal einstellen.

Beste Grüße vom Niederrhein
Jürgen
 
Martinus Am: 22.03.2010 10:07:00 Gelesen: 34725# 3 @  
Danke für die ausführliche Erklärung! Damit kann ich schon mal was anfangen.

Das heißt, ich muss die Bildpostkarten mit den Sondermarken aus diesem Zeitraum vergleichen und habe so eine Liste?

Wäre interessant, ob andere Sammler auch noch ein paar Belege in ihren Kisten finden!

gruß Michael
 
JFK Am: 22.03.2010 10:20:56 Gelesen: 34720# 4 @  
@ Martinus [#26]

Nicht nur die Bildpostkarten, im Prinzip waren ja auch noch alle Dauerserien und Dauerserienganzsachen ab den kleinen Bauwerken (1964) gültig.

Lieben Gruß
Jürgen
 
Martinus Am: 26.03.2010 23:28:52 Gelesen: 34664# 5 @  
Habe dank der Firma Sieger jetzt einen Überblick wie viele es gab und wie diese aussehen. Was mich nur abschreckt, der Preis für die komplette Sammlung, 48 Briefe, liegt bei 198,- Euro! Da habe ich für meine Belege wesentlich weniger bezahlt. Außerdem möchte ich sie ja nicht alle kaufen sondern suchen und eintauschen oder krabbeln.

lg martinus
 
heide1 Am: 27.03.2010 06:56:40 Gelesen: 34654# 6 @  
Moin,

Ganzsachenausschnitte (GAA) sind im Michel GS-Katalog kurz erwähnt. Zeige hier eine DDR Einschreiben-GS- Postkarte mit 2 Stück Wertstempelausschnitte bestückt, Stempeldatum 14.12.83.

Gruß Jürgen


 
Martinus Am: 27.03.2010 09:20:27 Gelesen: 34644# 7 @  
Oh ein schöner Beleg, an dem hätte ich Gefallen wegen dem R-Schein, da ich ja Luther und Reformation sammle und diesen habe ich noch nicht.

lg Martinus
 
JFK Am: 07.04.2010 06:23:08 Gelesen: 34528# 8 @  
@ Martinus [#24]
@ JFK [#25]

aber möglich war die Verwendung von Ganzsachenausschnitten (GAA) in der Bundesrepublik und West-Berlin vom 1.1.1981 bis 30.9.98, allerdings nur auf Nicht - Standardsendungen.

Ganzsachenausschnitte gibt es aber auch ausserhalb der oben genannten Zeiten, "zum Schaden der Post", wie auch der beigefügte Belegscan der Martin Luther GS Berühmte Deutsche anschaulich belegt:


Maschinenwerbestempel 53 Bonn 1 mc / 4.6.65 - 24 / XXV. Beethovenfest Bonn vom 19.9. Bis 10.10.1965

Beste Grüsse und einen angenehmen Tag
Jürgen
 
Georgius Am: 08.04.2010 12:59:05 Gelesen: 34494# 9 @  
@ heide1 [#6]

Hallo Jürgen,

was mich bei dieser sog. Einschreibenkarte zum Grübeln bringt, ist die Einschreibgebühr, die meines Wissens in der DDR 1983 (oder auch 1988) 50 Pfg. betrug.

Aus dieser Sicht wäre das eine Unterfrankatur, die nicht beanstandet wurde.

Aber ich bezweifele, daß die Karte tatsächlich als Einschreiben aufgegeben wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Dietrich
 
JFK Am: 08.04.2010 15:36:25 Gelesen: 34483# 10 @  
@ heide1 [#6]
@ Georgius [#9]

Hallo Dietrich und Jürgen,

der Einschreibezettel hatte doch meines Wissens im Gegensatz zum Westen auch einen Frankaturwert (von 50 Pf - Gebühr bezahlt), oder?

In diesem Falle ist die Ganzsache entweder überfrankiert oder als R-Karte eigenhändig portogerecht frankiert worden. Wenn sie sogar noch einen Ankunftsstempel hätte.

Nette Grüße aus Nettetal
Jürgen
 
JFK Am: 08.04.2010 16:02:09 Gelesen: 34478# 11 @  
Hier noch ein Beispiel aus der Zeit, wo die Verwendung von GAA´s eigentlich nicht mehr erlaubt war.

Die Ganzsache USo1 wurde herausgegeben am 10.6.98, da wäre alles noch korrekt möglich gewesen mit der Zufrankatur von 4x GAA (Ganzssachenausschnitt) und 50 Pf. Jugendmarke (mit 6 DM frankiert als Weltbrief Einschreiben).

Am 1.2.99 ging das nun nicht mehr.

Meine Vermutung: Der Schalterbeamte hat den Brief nicht als R-Brief zugelassen und sich dann doch zu einer Gefälligkeitsentwertung durchgerungen, wofür auch der beigefügte Blanco-Stempel spricht.

Dieser Brief hat nun mit Sicherheit keine postalische Beförderung hinter sich.

Nette Grüße aus Nettetal
Jürgen


 
heide1 Am: 08.04.2010 16:11:42 Gelesen: 34477# 12 @  
@ Georgius [#9]
@ JFK [#10]

Moin,

der R-Zettel ist ein Selbstbedienungs-Nummernzettel (aus SbPÄ), der aus Automaten gegen Gebühr (50 Pfg.) gezogen wurde.

Die 30 Pfg. sind vom Absender persönlich drauf gebracht. Die Karte habe ich persönlich mit Post erhalten und verbürge mich dafür, wie ich mich für alle von mir gezeigten Belege (an mich gerichtete) verbürge.

Zum Ankunftsstemel - ich habe zig R- oder Eil-Belege aus 1983-1985, die mal mit, mal ohne Ankunftsstemel sind. Eine Sytematik kann ich nicht erkennen, wieso das so ist.

Alles klar?

Gruß Jürgen
 
JFK Am: 08.04.2010 17:11:40 Gelesen: 34469# 13 @  
@ heide1 [#12]

Hallo Jürgen,

klar doch - geht mir genauso mit den leidigen Ankunftsstempeln, das wäre auch zu schön gewesen.

Insbesondere auf Karten haben unsere Postler wohl Angst gehabt, das rückseitige Schriftbild zu verletzen oder bei AK´s das Foto zu "verschandeln".

Ich finde den DDR-Beleg toll und authentisch und dann noch portogerecht gelaufen - was ich bei dem von mir gezeigten Beleg (Beitrag 11) leider sicherlich nicht ganz so nachempfinden kann.

Nette Grüsse aus dem gleichnamigen Tal
Jürgen
 
Henry Am: 08.04.2010 17:25:51 Gelesen: 34466# 14 @  
@ heide1 [#6]
@ JFK [#8]
@ JFK [#10]

Vom 01.01.1971 - 30.06.1990 betrug das Postkartenporto (lt. Portoübersicht DDR im MICHEL-D-Spezial 2008) von der DDR aus ins Ausland 25 Pf, die BRD galt als Ausland. Die Einschreibegebühr betrug 50 Pf und wurde durch den SB-Einschreibezettel abgegolten. Somit ist die Karte mit 5 Pf überfrankiert.

Vermutlich hat das den Absender nicht interessiert, da er die Ausschnitte evtl. aus verdorbenen Karten zurückgewonnen und somit noch Geld gespart hat.

Zu der Verwendbarkeit von Ganzsachenausschnitten: In der BRD durften vom 01.01.1981 auf Nicht-Standardsendungen, ab 01.07.1982 auf allen Postsendungen bis zum 30.09.1998 verwendet werden, sofern sie auf dünnem Papier gedruckt waren. Ausschnitte auf dickem Papier (z.B. Postkarten) waren im gesamten Zeitraum auf allen Sendungen außer Standardsendungen und Wertbriefen mit Siegelabdruck zugelassen (MICHEL Deutschland Spezial 2008, Vermerk auf S. 983).

In der DDR gab es lt. genantem Katalog keine Einschränkungen (Vermerk Seite 536).

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Georgius Am: 08.04.2010 18:41:38 Gelesen: 34453# 15 @  
@ heide1 [#12]

Hallo Jürgen,

bin soeben dabei mir Asche aufs Haupt zu streuen.

Du hast ja recht, den Sb-Aufkleber habe ich verkannt.

Bitte entschuldige meinen "Vergucker".

Viele Grüße
Dietrich
 
JFK Am: 08.04.2010 19:42:52 Gelesen: 34442# 16 @  
@ Henry [#14]

Hallo Henry,

vielen Dank für die Aufklärung, da war ich zu schnell und habe nur auf der Inlandsseite die Porto - Möglichkeiten angeschaut.

Nach 20 Jahren der Gemeinsamkeit habe ich das Thema Ausland glatt verdrängt.

Du hast absolut Recht mit dem Auslandsporto und damit der leichten Überfrankierung.

Portogerecht wäre die Karte nur, wenn sie als Luftpostkarte gelaufen wäre, was bei der Strecke zwischen Wittenberg und Hannover wohl nicht ganz so wahrscheinlich war.

Noch eine angenehme Restwoche!

Mit den besten Grüßen vom Niederrhein
Jürgen
 
Rore Am: 11.06.2012 14:43:19 Gelesen: 31614# 17 @  
In meiner Sammlung habe ich eine Postzustellung frankiert mit Postkartenausschnitten zu 60 pfg Burgen und Schlösser und Industrie und Technick zu 20 pfg.

Gruß
Rore


 
Cantus Am: 01.09.2015 21:03:08 Gelesen: 28923# 18 @  
@ Rore [#17]

Hallo Rore,

da hat sich aber jemand viel Mühe gemacht. Von mir ein Umschlag aus Österreich, den mir der österreichische Briefmarkenhändler Manfred Bürscher am 2.10.1901 zugeschickt hat. Zur Frankatur wurden zwei Ausschnitte von österreichischen Ganzsachenpostkarten verwendet.



Viele Grüße
Ingo
 
Jahnnusch Am: 02.09.2015 10:35:08 Gelesen: 28893# 19 @  
Hallo Ingo,

1901 hast du schon Post empfangen? Dann bist du ja der älteste Bürger Deutschlands.
 
Cantus Am: 02.09.2015 16:21:54 Gelesen: 28862# 20 @  
@ Jahnnusch [#19]

Hallo Jürgen,

da sieht man mal, dass Sammler selbst im hohen Alter noch aktive Mitarbeit im Forum leisten.

Viele Grüße
Ingo
 
Eilean Am: 07.09.2015 07:56:55 Gelesen: 28753# 21 @  
@ JFK [#8]

Ich kann mit einer Karte von 1961 gleiches belegen.

Gruß
Andreas


 
Cantus Am: 08.09.2015 01:13:29 Gelesen: 28712# 22 @  
Die Frankatur dieser Briefdrucksache zierte ursprünglich eine Ganzsachenpostkarte der BRD.



Viele Grüße
Ingo
 
JohannesM Am: 10.09.2015 23:13:01 Gelesen: 28665# 23 @  
Ich bin auch fündig geworden, ein Brief von 1996 und eine Postkarte von 1990.



Beste Grüße
Eckhard
 
FredReh Am: 07.08.2016 12:12:46 Gelesen: 27082# 24 @  
Marke in anderer Farbe auf weißer Pappe

Hallo Leute,

ich denke, ich kann mich erst mal entschuldigen, dass ich ganz frisch angefangen habe und deswegen vermutlich etwas sehr Simples frage, ich bitte um Nachsicht.

Also, ich habe heute eine Briefmarke (wenn es denn eine ist) gefunden, die auf weißer Pappe aufgedruckt zu sein scheint. Es ist das gleiche Motiv, aber in anderer Farbe als auf der "echten" Marke (siehe Bild).



Könnte mir jemand erklären, worum es sich dabei handelt?

Vielen Dank im Voraus,
Frederik
 
merkuria Am: 07.08.2016 12:48:50 Gelesen: 27070# 25 @  
Willkommen Frederik,

ich nehme an, dass es sich dabei um einen Ganzsachenausschnitt handelt. Dies ist der ausgeschnittene Werteindruck von einer Postkarte.



So hat die Karte ursprünglich ausgesehen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
FredReh Am: 07.08.2016 13:48:04 Gelesen: 27048# 26 @  
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ja das ist perfekt, unter diesem Namen finde ich die auch im Internet. So schnell lernt man wieder was Neues. ;)

Frederik

[Beiträge [#24] bis [#26] redaktionell in dieses Thema eingefügt, da sich für eine einzelne einfache Frage ein neues Thema nicht lohnt]
 
Max78 Am: 12.09.2016 17:51:24 Gelesen: 26720# 27 @  
Ja, man kann's auch übertreiben und eventuell durch diese Verwendung in eine andere Gewichtsklasse rutschen. Aber als Sammler von Exoten gibt man sich eben Mühe und Zeit für den Versand. :-)

Einschreibebrief, portogerecht, wenn 3. Gewichtsklasse bis 100 Gramm:



Schon ein wenig Spielerei und für meinen Geschmack fehlt so ein bisschen die Ästhetik,

mit Grüßen Max
 
Cantus Am: 12.09.2016 20:47:24 Gelesen: 26688# 28 @  
Hier ein Beleg aus Österreich, leider ein wenig angesengt, der mich vor rund 15 Jahren erreicht hat. Der Ganzsachenausschnitt gehörte ursprünglich zu einer Postkarte. Der Absender war Herr Kröll, ein bekannter österreichischer Ganzsachensammler und Co-Autor von Ing. Franz Schneiderbauer.



Viele Grüße
Ingo
 
Christoph 1 Am: 25.09.2016 22:31:48 Gelesen: 26560# 29 @  
Habe auch zwei solche Belege gefunden, beide auffrankiert auf 80 Pfennig - als Standardbrief der 80er Jahre. Bei dem zweiten Beleg, bei dem ein Ausschnitt aus einer Sonderpostkarte verwendet wurde, sieht es für mich danach aus, als wäre diese Postkarte zuvor bereits schon mal gelaufen (Zusatzfrankatur 10 Pfennig auf dem Ganzsachenausschnitt direkt aufgeklebt), aber ohne Stempel befördert worden.


 
Sachsendreier53 Am: 01.11.2016 09:13:40 Gelesen: 26185# 30 @  
Einschreiben aus 07264 WERMSDORF mit 2 Ganzsachenausschnitten DDR/Deutsche Post, MiNr.3344, Freimarkenausgabe Bauwerke und Denkmäler.
Ende 1990 und Mitte 1991 wurden Umschläge mit Wertstempeln "Bauwerke und Denkmäler" bedruckt, obwohl zu diesem Zeitpunkt die Herstellung der Freimarken bereits beendet war. Die Wertstempelausschnitte hatten, genauso wie die anderen Briefmarken der DDR in DM-Währung, bis 31.Dezember 1991 Gültigkeit.



gestempelt am 17.12.1991

Einschreiben = 2,50 DM, Brief im Fernverkehr bis 50g = 1,70 DM

mit Sammlergruß,
Claus
 
Christoph 1 Am: 30.12.2016 22:16:53 Gelesen: 25468# 31 @  
Wertstempel eines Plusbriefs "Bad Frankenhausen" als Frankatur auf Standardbrief kurz nach dem Jahrtausendwechsel an eine Krankenkasse. Reiner Bedarf.


 
stampmix Am: 09.05.2017 19:21:15 Gelesen: 24268# 32 @  
Hallo zusammen,

auf einem Stuttgarter Ortsbrief wurde am 17.4.1954 nicht nur ein Ganzsachenausschnitt der 10 Pf. Posthorn Wertmarke, sondern auch die zuvor auf der Ganzsache angebrachte Notopfermarke Berlin zur Freimachung verwendet.



mit bestem Gruß
stampmix
 
GSFreak Am: 21.10.2017 14:18:22 Gelesen: 22466# 33 @  
Diesen Ortsbrief innerhalb Kölns (19.11.1956) hatte der Absender mit einem 10 Pf-Heuss-Ganzsachenausschnitt freigemacht. In der BRD waren Ganzsachenausschnitte nur ab dem 01.01.1981 bis zum 30.09.1998 zugelassen. Der Brief wurde daher mit 15 Pf Nachgebühr belegt (10 Pf fehlendes gültiges Porto + 50 % (= 5 Pf) als zusätzliche Gebühr). Oftmals sind jedoch Karten und Briefe mit Ganzsachenausschnitten ohne Nachgebühr "durchgeschlüpft", wie es bspw. [#21] und [#32] zeigen.



Gruß Ulrich
 
EdgarR Am: 09.06.2020 13:33:33 Gelesen: 14679# 34 @  
? Ganzsachenausschnitte frankaturgültig bei der DP AG?

Ich kann mich gut erinnern das "ganz früher" - also in meiner Bubenzeit - Ganzsachenausschnitte ganz normal frankaturgültig waren. Man konnte also z.B. einer verschriebenen oder beschädigten Postkarte das Eck re. oben abschneiden und als (Teil-)Frankatur für einen Brief oder ein Päckchen nehmen.

Irgendwann wurde das von der Bundespost unterbunden (wohl weil im Postalltag immer mehr Stempel daneben gingen?) - während es bei der Deutschen Post (der DDR) weiter zulässig blieb.

Nun haben wir schon viele Jahre den "Privatbetrieb" DP AG und ich muss gestehen dass ich gar nicht auf dem Laufenden bin: sind Ganzsachenausschnitte "bei denen" nun wieder frankaturgültig?



Oder fällt das in die Rubrik "Legal, illegal, ganz egal"?

Phile Grüße
EdgarR
 
ligneN Am: 10.06.2020 01:15:16 Gelesen: 14629# 35 @  
@ EdgarR [#34]

Henry schrieb weiter oben:

Zu der Verwendbarkeit von Ganzsachenausschnitten: In der BRD durften vom 01.01.1981 auf Nicht-Standardsendungen, ab 01.07.1982 auf allen Postsendungen bis zum 30.09.1998 verwendet werden, sofern sie auf dünnem Papier gedruckt waren. Ausschnitte auf dickem Papier (z.B. Postkarten) waren im gesamten Zeitraum auf allen Sendungen außer Standardsendungen und Wertbriefen mit Siegelabdruck zugelassen (MICHEL Deutschland Spezial 2008, Vermerk auf S. 983).

Immer noch zulässig ist jedoch das Verkleben von vollständigen Postkarten oder Umschlägen auf Briefen über Standardformat, also Porto 155c usw.

Findet man aber praktisch nur aus philatelistischer Korrespondenz.
Vermutlich, weil nur manche Sammlers das noch wissen.
 
karrottil Am: 06.09.2020 13:28:46 Gelesen: 14191# 36 @  
Hallo,

habe hier einen Brief mit 2 Ganzsachenausschnitten von der 6 PF AM-Post, abgestempelt am 7.2.46 in Nürnberg.



Da der Brief innerhalb von Nürnberg befördert wurde, hätten doch 8 Pfennig für Briefe im Ortsverkehr ausgereicht. Oder sehe ich das falsch?

Wer kann die Frage beantworten?

Mit besten Grüßen
Karsten
 
Briefuhu Am: 13.04.2021 13:46:43 Gelesen: 12518# 37 @  
Hier ein R-Brief als Ortsbrief in Kopenhagen von einem Hotel Hafnia vom 25.08.1938, rückseitig Ankunft 26.06.1938. Als Frankatur wurden zwei 5 Öre Marken und ein 10 Öre und ein 15 Öre Ganzsachenausschnitt verwendet.

Hätte man auch unter Hotelbriefe zeigen können.



Schönen Gruß
Sepp
 
Stempelfreund Am: 14.06.2022 18:07:32 Gelesen: 8712# 38 @  
Hallo,

heute habe ich einen Brief bekommen, der mit zwei Ganzsachenausschnitten und einer Briefmarke frankiert ist und in Bad Oldesloe per Hand abgestempelt ist.

Da war wohl die Postannahme nicht aufmerksam.



Schönen Abend
Stempelfreund
 
hubtheissen Am: 14.06.2022 20:50:13 Gelesen: 8689# 39 @  
Hallo,

man kann auch die ganze Ganzsache als Teil der Frankatur verwenden.

Der Großbrief, abgestempelt in Hüttenberg, ist vor ein paar Tagen bei mir angekommen.

Zu den 45c der P167 II kommen noch je 56c der Mi. 2185 und Mi. 2270 sowie eine 3c Automatenmarke hinzu.



Gruß

Hubert
 
Michael Mallien Am: 15.06.2022 07:40:21 Gelesen: 8661# 40 @  
@ hubtheissen [#39]

Hallo Hubert,

die Ganzsache ist ein Postwertzeichen und somit ist die Verwendung der kompletten Ganzsache als Frankatur völlig korrekt, ganz im Unterschied zur Verwendung von Ganzsachenausschnitten.

Viele Grüße
Michael
 
hubtheissen Am: 15.06.2022 10:06:25 Gelesen: 8635# 41 @  
@ Michael Mallien [#40]

Hallo Michael,

das weis ich, aber ich wollte einmal eine "intelligente" Verwendung zeigen, bei der die Ganzsache auch noch als Formular für Absender und Adressaten genutzt wurde und die korrekt ist. Zudem eine schöne Bedarfsverwendung und nur wenig philatelistische Spielerei.

Gruß

Hubert
 
HWS-NRW Am: 15.06.2022 10:50:54 Gelesen: 8628# 42 @  
@ hubtheissen [#41]

Hast Du fein gemacht, Hubert !

Solche Belege kommen tatsächlich recht wenig vor. Danke fürs Zeigen.

mit Sammlergruß
Werner
 
Cantus Am: 16.06.2022 00:54:05 Gelesen: 8579# 43 @  
Hallo Hubert,

solche Belege erreichen mich ab und zu auch, meistens aber von einem mir bekannten Sammler und Händler. Ich muss mal schauen, ob ich noch etwas Passendes finde.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 16.06.2022 01:33:22 Gelesen: 8577# 44 @  
Zur Abwechslung zeige ich einen Brief aus Österreich, dabei wurde der Ausschnitt der Wertstempelkombination der regulären amtlichen Ganzsachenpostkarte Mi. P 500 verwendet.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 16.06.2022 02:37:26 Gelesen: 8575# 45 @  
@ karrottil [#36]

Hallo Karsten,

schau dir doch einmal den ganzen Brief genau an. Du wirst dann feststellen, dass die Anschrift sehr sorgfältig in möglichst sauber geschriebenen Buchstaben aufgebracht wurde. Daraus folgt, dass es sich hier um einen Sammlerbrief handelt, wobei der Absender, der vermutlich mit dem Empfänger identisch ist, besonderen Wert darauf gelegt hat, einen Brief an sich zu schicken, der in ausreichendem Umfang mit Ganzsachenausschnitten frankiert und bedarfsgestempelt bei ihm wieder ankam, um dann der eigenen Ganzsachensammlung zugefügt werden zu können. Die Frage nach der Portogenauigkeit stellt sich dabei nicht, denn darum ging es bei diesem Beleg ja gar nicht.

Ich selber habe mir früher auch Briefe zugeschickt, oft bunt mit allerlei Marken beklebt, da ich schon immer lieber gestempelte 'Marken und Belege gesammelt habe. Wenn das Ziel ein in der eigenen Wahrnehmung schöner Umschlag ist, wen interessiert da schon eine Portostufe? Das ist im Übrigen eine recht moderne Denkweise, früher wurde darauf wenig geachtet, wichtig war nur, dass nicht zu wenig Frankatur verwendet wurde, damit der Brief auch korrekt zugestellt wurde, zu viel konnte es ja nicht sein.

Viele Grüße
Ingo
 
iholymoses Am: 07.12.2022 22:14:47 Gelesen: 6388# 46 @  
Die Tage kam bei mir dieser Brief an, bei dem ich erst auf den zweiten Blick sah, dass das kein Plusbrief mit Zusatzfrankatur ist, sondern ein geschickt geklebter Ganzsachenausschnitt:



Wie ich den Beiträgen entnommen habe, ist das wohl aktuell eigentlich nicht mehr zulässig; der Brief wurde aber anstandslos befördert.

Schöne Grüße,
Reinhard
 
fogerty Am: 07.12.2022 22:38:05 Gelesen: 6379# 47 @  
Bei diesem Brief, von Hannover nach Meran, 20.5.1963, wurde dreimal ordentlich geschnipselt !



Grüße
Ivo
 
volkimal Am: 17.01.2023 12:36:55 Gelesen: 5799# 48 @  
Hallo zusammen,

ich habe ja so einige Grade-Belege. Ein Brief mit Ganzsachenausschnitten war bisher nicht dabei.



Brief mit zwei verschiedenen Ganzsachenausschnitten aus Borkheide vom 18.2.1962. 50. Jahrestag der ersten Postbeförderung mit dem Flugzeug von Bork nach Brück.

Viele Grüße
Volkmar
 
asmodeus Am: 17.01.2023 16:25:48 Gelesen: 5779# 49 @  
Ganzsachenausschnitt 10 Pfennig Heuss von Lingen, 12.10.1956 nach Lingen.


 
HWS-NRW Am: 17.01.2023 19:33:52 Gelesen: 5758# 50 @  
Hallo in die Runde,

bei meinen Formularen habe ich entdeckt:



(MiNr 1342) KAISERSLAUTERN - 11.6.1997 (GA-Ausschnitt)

Ich denke mal, auch hier ein philatelitisch beeinflußter Auftrag mit "Überrumpelung" des Postbediensteten.

mit Sammlergruß
Werner
 
iholymoses Am: 01.02.2023 16:59:19 Gelesen: 5589# 51 @  
Bin heute in einem Posten über diese "Ganzsache" gestolpert, da musste ich auch genau hinschauen - weil die verwendete Vordruckkarte ziemlich ähnlich zu P 199 ist:



Die auf Rückseite erwähnte "schlechte Wirtschaftslage" erzwang wohl diese recycling-Maßnahme.

Schönen Feierabend,
Reinhard
 
Christoph 1 Am: 16.02.2023 22:42:35 Gelesen: 5456# 52 @  
ich zeige hier einen R-Brief von 1994, der mit 11 Ganzsachenausschnitten frankiert wurde. Damit leider um 10 Pfennig überfrankiert.



Aber trotzdem ein außergewöhnlicher Beleg, finde ich.

Viele Grüße
Christoph
 
saeckingen Am: 17.02.2023 06:49:35 Gelesen: 5446# 53 @  
In unserer nächsten Vereinsauktion [1] haben wir mit Los 116 einen Ganzsachenausschnitt aus Hong Kong im Angebot.



In diesem Fall ganz offensichtlich philatelistsich gemacht. Trotdem sieht man Aerogramm-Ausschnitte nicht häufig als Frankatur.

Grüße
Harald

[1] http://www.easc.org.uk/auction88-images.pdf
 
saeckingen Am: 17.02.2023 07:02:02 Gelesen: 5443# 54 @  
Ganzsachenausschnitte sind in Deutschland ja schon seit über 20 Jahren nicht mehr als Frankatur zugelassen. Aber was macht man mit Ganzsachen-Postkarten die man noch hat, aber keine Postkarten mehr schreibt? Manche sind da kreativ:



Sonderganzsachen-Postkarte zur Briefmarkenbörse München 2004 mit Zusatzfrankatur auf Briefumschlag am 24.01.23 als Kompaktbrief für 100 Cent verschickt.

Ob das den AGBs gemäß zulässig ist?

Grüße
Harald
 
HWS-NRW Am: 17.02.2023 10:14:55 Gelesen: 5431# 55 @  
@ saeckingen [#54]

Hallo Harald,

ja, das ist laut AGB auch heute noch gestattet, kommt aber recht selten vor.

Beste Grüße
Werner
 
iholymoses Am: 18.09.2023 18:46:31 Gelesen: 2392# 56 @  
@ HWS-NRW [#55]

Ja, das geht - man kann sogar schöne Handstempel auf dem Postamt kriegen (die dann aber als echt gelaufene Bedarfspost teilweise durch Maschinenstempel wieder verhunzt werden):


Schöne Grüße,
Reinhard
 
Martin de Matin Am: 21.01.2024 18:15:55 Gelesen: 656# 57 @  
Auf einen Postzustellungsauftrag (Gebühr 11 DM) vom 25.6.1998 aus Willich wurden neben Sondermarken, Freimarkenserie Frauen auch jeweils drei 50 Pf-Ganzsachenausschnitten der Serien Burgen und Schlöser mit Motiv Schloss Neuschwanstein und Wasserschloss Inzlingen verwendet.



Gruss
Martin
 
Christoph 1 Am: 21.01.2024 18:57:01 Gelesen: 647# 58 @  
@ Martin de Matin [#57]

Hallo Martin,

sehr schönes Stück, bei dem man gut sieht, dass auch Versender ohne philatelistischen Hintergrund gerne ein paar Mark durch Portoaufbrauch eingespart haben. Ungestempelt gebliebene Briefmarken und Ganzsachen wurden auf diese Weise ein zweites Mal auf den Weg geschickt.

Ich vermute ganz stark, dass solche Versender damals von Großhändlern mit Frankaturware versorgt wurden.

Von mir auch so ein Teil, reine Bedarfspost mit dem Hauptzollamt Kassel als Empfänger, frankiert mit drei Ganzsachenausschnitten und drei Freimarken der letzten DDR-Dauerserie, die ein paar Monate später ihre Gültigkeit verlor.



Handrollstempel KORBACH 1 / c / 3540 vom 16.5.1991

Gruß
Christoph
 
GSFreak Am: 22.01.2024 12:22:28 Gelesen: 605# 59 @  
Hallo zusammen,

aufgrund der Portoerhöhung am 01.03.1946 musste die hier vorliegende 6 Pfg-AM POST-Ganzsache P 903 um 6 Pfg. auffrankiert werden, um am 23.03.1946 als Fernpostkarte von IMMENSTADT nach Schussenried versendet werden zu können. Zur Auffrankatur verwendet wurde der Ausschnitt einer weiteren 6 Pfg-AM POST-Ganzsache.



Beide Wertstempel weisen denselben Plattenfehler auf: P 903 PF V, Farbstrich im "N" von "DEUTSCHLAND". Sie stammen folglich vom selben Feld des Druckbogens. War das Zufall oder "systembedingt"? Nach einigem Nachdenken bin ich zur folgenden Lösung gekommen. Es ist kein Zufall.

Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Druckbogen mit 32 Nutzen = 32 Karten. Der Plattenfehler ist nach dem AM POST KATALOG (Handbuch zu Teil F: Ganzsachen) auf Feld 19 des Druckbogens lokalisiert. Zerschnitten wurden die Druckbögen zu Einzelkarten nicht einzeln, sondern es wurden mehrere Druckbögen übereinandergelegt. Nehmen wir beispielhaft an 50 Druckbögen im Schneidevorgang. Danach gab es dann Stapel von 50 x Feld 1, 50 x Feld 2 usw. bis 50 x Feld 32. Beim Verpacken in 100er Banderolen finden sich dann theoretisch im angeführten Beispiel 50 Karten hintereinander mit dem Plattenfehler Feld 19 in einer Banderole. Ob jetzt jemand nur 2 oder 20 Karten aus dieser Banderole kauft, ist die Wahrscheinlichkeit äußerst hoch, dass der Käufer nur Karten von einem Feld des Druckbogens (hier Feld 19) zur Verfügung hat.

Beste Grüße
Ulrich
 
Martin de Matin Am: 28.01.2024 20:14:08 Gelesen: 531# 60 @  
@ Martin de Matin [#57]

Ein weiterer Postzustellungsauftrag mit Postkartenausschnitten. Diesmal dreizehn Stück der 80Pf Sehenswürdigkeiten und eine 60Pf Sondermarke für die Gebühr von 11 DM. Der Stempel des Briefzentrums 20 ist vom 29.7.1997.



Gruss
Martin
 
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