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Thema: Bund: Post will ab 4.2.21 nur mit blauer Farbe stempeln
Das Thema hat 311 Beiträge:
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TeeKay Am: 17.11.2020 16:14:52 Gelesen: 59275# 12 @  
@ drmoeller_neuss [#8]

Es ist nicht korrekt, dass Tintenstrahldrucker zwingend Farben auf Wasserbasis benötigen. Im industriellen Bereich kann man alles drucken. Notfalls selbst Metall. Auf jeden Fall aber ölhaltige Farben.

https://www.bluhmsysteme.com/blog/inkjet-tinten-so-finden-sie-die-richtige-fuer-ihre-kennzeichnungsaufgabe/
 
DL8AAM Am: 17.11.2020 16:22:16 Gelesen: 59270# 13 @  
@ bayern klassisch [#6]

Hi,

es sollte hier primär weniger um die Lesbarkeit des Stempels gehen, sondern vielmehr darum, dass die bisherige schwarze Stempelfarbe, die kommenden schwarzen Matrixcodes auf den Briefmarken unlesbar "entwerten" würden. Man will so einfach die verklebten, schwarzen Matrixcodes von den Stempeln entzerren. Wobei man in der Zukunft, wenn sämtliche Frankaturen, wie geplant, einen Matrixcode tragen, im Prinzip auf eine "optische" Entwertung von Postwertzeichen verzichten kann, denn die Entwertung findet ja in der Post-EDV durch die entsprechende Erfassung der individuellen Matrixcodes statt. Da dürfte es langfristig wohl auch mal (...) hingehen.

Beste Grüße
Thomas
 
MS Sammler Am: 17.11.2020 16:24:11 Gelesen: 59266# 14 @  
Moin,

wie habt ihr eure Briefe adressiert? Möchte auch gerne ein Beleg haben.

Gruß Leon.
 
bayern klassisch Am: 17.11.2020 16:24:29 Gelesen: 59266# 15 @  
@ DL8AAM [#13]

Hallo,

auch sehr interessant - also der Laie kann dann bei eingehender Post nicht mehr erkennen, ob eine Marke entwertet wurde, oder nicht?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
uli Am: 17.11.2020 16:52:17 Gelesen: 59236# 16 @  
@ MS Sammler [#14]

Man konnte (kann-?) den am Probelauf teilnehmenden Briefzentren fertige Briefe mit dem Wunsch der blauen Entwertung zusenden.

@ bayern klassisch [#15]

Man kann (sollte) davon ausgehen, dass die Frankierung im System der DPAG elektronisch entwertet wurde. Man wird es am Brief aber nicht mehr sehen können. Das Sammelgebiet "Bund gestempelt" ist in diesem Moment abgeschlossen, meiner Schätzung nach ist das in max. 5 Jahren.

Gruß
Uli
 
bayern klassisch Am: 17.11.2020 16:57:52 Gelesen: 59229# 17 @  
@ uli [#16]

Danke, Uli - für uns Sammler wohl eher traurig. Na ja, der Gang der Welt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
MS Sammler Am: 17.11.2020 17:00:31 Gelesen: 59226# 18 @  
@ uli [#16]

Moin, ja das weiß ich. Ich bin mir nur nicht so sicher, welcher Brief nun abgestempelt wird. Ich denke mal dasa man einen frankierten Rückumschlag beilegen muss, der dann mit der Blauen Stempelfarbe gestempelt wird?

Gruß Leon.
 
DL8AAM Am: 17.11.2020 17:08:06 Gelesen: 59216# 19 @  
@ bayern klassisch [#11]

Wenn es denn soweit ist, ja. Aber vorerst hat die Post ja noch "versichert", dass sie - auch wenn es eigentlich unnötig ist - weiterstempeln, was wohl auch dem Zustand geschuldet ist, dass es, selbst wenn ab Morgen nur noch Briefmarken mit Matrixcodes vertrieben werden, noch lange einen Aufbrauch von Altmarkenbeständen geben dürfte. Und ob hier eine Steuerung bzw. Separation nach "Neu- und Altmarken" im BZ Sinn machen würde, wage ich doch sehr stark zu bezweifeln. Und ob man die Sortierstrassen entsprechend umprogrammieren (Stempelung nur auf matrixcodelose "Altmarken") könnte, ist auch eine Frage. Da dürfte es (vorerst) noch einfacher sein, alles durchzustempeln.

LG
Thomas
 
Araneus Am: 17.11.2020 17:10:34 Gelesen: 59210# 20 @  
@ MS Sammler [#18]

Hier findest du die Adressen:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=246478

Franz-Josef
 
MS Sammler Am: 17.11.2020 18:05:44 Gelesen: 59167# 21 @  
@ Araneus [#20]

Anscheinend scheint meine Frage zu simpel gestellt zu sein. Schade.

Werde mein Glück jetzt einfach mal versuchen. ;-)

Viele Grüße,
Leon.
 
Kalmimaxiss Am: 17.11.2020 18:13:36 Gelesen: 59160# 22 @  
@ MS Sammler [#21]

Sorry, aber was ist da nicht zu verstehen? Die Einlieferungsmodalitäten sind doch in der Pressemitteilung eindeutig angegeben.
 
oskar02 Am: 17.11.2020 19:42:04 Gelesen: 59110# 23 @  
Hallo Jürgen,

auch ich habe die blauen Stempel vom BZ95 heute erhalten. Nicht schlecht, aber:

Ich hatte extra einige Marken ausgewählt, um die Lesbarkeit zu testen und dieser Test ist meiner Meinung nach nicht gerade sammlerfreundlich ausgefallen. Mal sehen, wie die Frankfurter und Hagener Stempel ausfallen.

Herzliche Grüße vom Rande Berlins
Peter


 
Journalist Am: 17.11.2020 22:01:32 Gelesen: 59056# 24 @  
@ Journalist [#162]

Hallo an alle,

wie schon in einen meiner ersten Artikel zu den zukünftigen Marken mit Datamatrixcode geschrieben - siehe folgender Link - am Ende der Abschnitt - Stempelung

http://jolschimke.de/briefmarken-und-ganzsachen/briefmarken-mit-matrixcode.html

ist wie hier teils weiter oben auch von anderer Seite erwähnt, der Hauptansatz, bei den zukünftigen Marken mit Datamatrixcode diesen trotz Stempelung möglichst exakt zu lesen.

Dies geht mit schwarzer Farbe nicht so gut. Daher wurde schon damals im Gespräch bei der Vorstellung angedeutet, das sich die Farbe ändern wird. Damals war nur noch nicht eindeutig klar, ob rot oder blau.

Interne Tests werden dazu geführt haben, das man sich für blau entschieden hat.

Mit dem am Montag begonnenen Versuch wird nun diese Entscheidung nur noch in einem größeren Praxistest optimiert werden. Dabei werden alle drei verschiedenen Lieferanten der verschiedenen Farben getestet, eine ölhaltige blaue Farbe für Metallstempel aller Art, egal ob Maschinenstempel oder Handrollstempel oder Handstempel (BZ 95).

Eine blaue Tinte für die Tintenstrahlentwertung der maschinenfähigen Groß- und Maxibriefe (BZ 58) und eine andere blaue Tinte für die anderen Tintenstrahldruckmodule des Hersteller Postjet, vom dem auch die entsprechende Tinte stammen dürfte (der Versuch im BZ 60).

Der Versuch wird mit großer Wahrscheinlichkeit positiv abgeschlossen werden und ich gehe davon aus, das im nächsten Jahr eine bundesweite Umstellung von schwarzer auf blaue Stempelfarbe erfolgen wird. Ein entsprechender Artikel dazu ist für die Januarausgabe der philatelie in Vorbereitung.

Soweit für heute, viele Grüße, Jürgen
 
modirawatleng Am: 18.11.2020 10:03:12 Gelesen: 58999# 25 @  
@ oskar02 [#23]

Ich hatte extra einige Marken ausgewählt, um die Lesbarkeit zu testen

@ Journalist [#24]

Der Versuch wird mit großer Wahrscheinlichkeit positiv abgeschlossen werden und ich gehe davon aus, das im nächsten Jahr eine bundesweite Umstellung von schwarzer auf blaue Stempelfarbe erfolgen wird.

Freilich spielt die Philatelie für die Betriebspolitik der Deutschen Post keine nennenswerte Rolle mehr, sie setzt auf Automatisierung und die Werbewirksamkeit rasch wechselnder Neuausgaben mit populären Motiven. Aber wenn ich mir die Abbildungen von Peter in [#23] anschaue vermute ich, dass zukünftig ein Großteil der Abstempelungen nicht mehr prüfbar sein wird. Oder kann mir beim rechts abgebildeten Beispiel jemand das Datum zur Feststellung einer zeitgerechten Abstempelung nennen?

modirawatleng
 
MS Sammler Am: 18.11.2020 10:25:22 Gelesen: 58987# 26 @  
Moin,

bei dem Stempelabschlag lese ich 20 Uhr. Die Prüfbarkeit spielt bei modernen Marken auch keine allzugroße Rolle mehr. So weit ich mich erinnern kann, standen ja die Farben Rot und Blau im Raum. Wurde sich nun auf die Farbe Blau geeinigt? Irgendwann wird auch die Bundesrepublik ein abgeschlossenes Sammelgebiet sein. Andere Länder machen es uns schon vor.

Gruß Leon.
 
Michael Mallien Am: 18.11.2020 11:06:24 Gelesen: 58968# 27 @  
@ modirawatleng [#25]

Oder kann mir beim rechts abgebildeten Beispiel jemand das Datum zur Feststellung einer zeitgerechten Abstempelung nennen?

Ich lese links wie rechts 15.11.20 als Datum. Am Original lässt sich das sicher noch besser feststellen.

Viele Grüße
Michael
 
Wesi Am: 18.11.2020 13:06:31 Gelesen: 58936# 28 @  
Hallo,

mal die Frage, wurden bei den Briefzentren alle Maschinen umgestellt bzw. wurden auch die Handstempelkissen neu gefärbt?

Grüße
Moritz
 
oskar02 Am: 18.11.2020 15:47:56 Gelesen: 58886# 29 @  
@ modirawatleng [#7]

Danke für Deine Antwort. Das Datum kann wirklich nur erahnt werden. Bei den heute erhaltenen Stempeln aus den BZ 58 und BZ 60 ist es beim BZ 60 ähnlich, sofern der Stempel nicht außerhalb des Markenbildes liegt. Werde wohl in Zukunft vorwiegend Marken vom oberen Rand mit Randstück verwenden. Da sind dann die Chancen besser.

Herzliche Grüße vom Rande Berlins
Peter


 
Kalmimaxiss Am: 18.11.2020 19:40:42 Gelesen: 58810# 30 @  
@ Michael Mallien [#27]

Der Ersttag der Verwendung blaue Farbe war am letzten Montag, den 16.11.2020, nicht 15.11.2020 !
 
modirawatleng Am: 19.11.2020 11:35:12 Gelesen: 58739# 31 @  
@ Kalmimaxiss [#30]

Die offenbar verbreitete Gelassenheit gegenüber meiner (zugegeben indirekt gestellten) Frage aus [#25] motiviert mich, sie noch einmal auszuführen.
Die vorliegenden Beispiele und die wie immer wertvollen Recherchen von Journalist [#24] deuten womöglich auf ein absehbar größeres Problem für die zeitgenössische Philatelie hin. Auch für die Stempeldatenbank dieses Forums wäre der Umstieg ein schwerer Schlag, wenn mit Hausmitteln keine Erfassung mehr möglich wäre.

Der Zusammenhang von Postwertzeichen und deren Entwertung durch Stempelung ist ein Fundament der Philatelie seit den 1840er (erste Marken) bzw. 1860er (erste Sammler:innen) Jahren. Wird der absehbare Umstieg auf Datenmatrixcodes dies ändern?

Bisher werden alle postfrisch verausgabten Marken als dieselben, also gleichwertig angesehen, sofern das Druckbild und die Farbgebung nicht systematisch voneinander abweichen. Die Unterscheidungen zwischen Druckzufälligkeiten und Plattenfehlern, Abgrenzung von Druckfarben und anderen im Produktionsvorgang vervielfältigten Eigenschaften von Briefmarken führen zu Unterscheidungen. Die wichtigste ist fraglos die zwischen unbenutzt und benutzt. Wir sind geübt, die beiden Bereiche weiter zu unterteilen: In postfrisch und ungebraucht usw. bei den unbenutzten, und in die verschiedenen Qualitäten der Stempel bei den benutzten. All dies, inklusive der Meinungsunterschiede über Farben, Falz und Stempel, ist Philatelist:innen völlig selbstverständlich.

Nun sei meine Frage noch einmal deutlich gestellt:

Wird dieses Fundament der Philatelie in einem Umstieg auf Briefmarken mit Datenmatrixode, und der damit einhergehenden Umstellung der Stempelfarbe, grundsätzlich erschüttert?

Durch den Matrixcode sind unbenutzte Briefmarken zukünftig nicht mehr dieselben, weil jede einzelne sehr genau einem Produktionsgang zugeordnet werden kann. Der Code wird innerhalb einer bestimmten Zeitspanne einmalig sein, die Marke einzigartig. Die Bedeutung der Abstempelung für die Definition von benutzten Marken wird massiv sinken, weil entscheidend ist, ob die Benutzung im Datennetz der Postanstalten registriert wurde. Das heißt, wenn der Code einer Marke von einem amtlichen Gerät gescannt wurde, gilt die Marke als benutzt, und zwar unabhängig davon, ob sie auf einem Brief klebte, transportiert oder gestempelt wurde. Theoretisch ist es also möglich, dass eine nach bisherigen philatelistischen Standards eindeutig als "postfrisch" definierte Marke zukünftig als benutzt gelten könnte, weil der Code gescannt und die Marke daher nicht mehr zur Frankatur verwendet werden kann, obwohl sie nirgends aufgeklebt und nicht gestempelt wurde. Vor allem aber: Für Philatelist:innen wird das mitunter gar nicht mehr nachvollziehbar sein. Die Untersuchung einer Marke wird nicht mehr klären können, ob sie zeitgerecht zur Frankatur benutzt wurde.

Oder sind dies alles nur marginale Änderungen im Prozess der Postbeförderung, die nicht wirklich etwas ändern? (Ich frage nur.)

modirawatleng
 
Michael Mallien Am: 19.11.2020 12:18:48 Gelesen: 58716# 32 @  
@ modirawatleng [#31]

Wird dieses Fundament der Philatelie in einem Umstieg auf Briefmarken mit Datenmatrixode, und der damit einhergehenden Umstellung der Stempelfarbe, grundsätzlich erschüttert?

Meiner Meinung nach ein klares Ja! Insbesondere der Umstieg auf Briefmarken mit 2D-Matrixcodes wird die Stempelung überflüssig machen und wenn sie überflüssig ist, wird sie verschwinden. Die Stempelung bleibt bestenfalls als Service für Sammlungszwecke bestehen.

Die von Dir benannte Konsequenz, dass mitunter nicht mehr nachvollziehbar sein wird, ob eine Marke gebraucht ist oder nicht, wird sich auf das Sammelverhalten auswirken. Auf das Sammeln postfrischer Marken hat es weniger Einfluss. Der Nachweis der postalischen Verwendung wird möglicherweise das Sammeln von Belegen weiter fördern, denn dort gibt es andere Möglichkeiten die Verwendung nachzuweisen.

Ich selbst betreibe schon heute ein Sammelgebiet, das der beschriebenen Zukunft der Briefmarken entspricht, nämlich das Sammeln von Internetmarken. Diese dürfen laut AGB nicht gestempelt werden, damit der Matrixcode auslesbar bleibt. Ich bevorzuge aus eben diesem Grund das Sammeln von Belegen, wennauch ich lose Internetmarken zur Dokumentation verwendeter Motive und Typen sammle.

Viele Grüße
Michael
 
saeckingen Am: 19.11.2020 14:01:10 Gelesen: 58676# 33 @  
Das gibt es doch schon seit Jahren, dass manche Briefmarken grundsätzlich nicht gestempelt werden. So z.B. die Marken mit Vorausentwertungen. die z.B. Frankreich seit vielen Jahrzehnten herausgibt. Trotzdem werden diese gesammelt und in gebraucht und ungebraucht unterschieden. Ungebrauchte Marken müssen eine Gummierung haben, gebrauchte sind ohne Gummi. ganz einfach. In solchen Fällen können gebrauchte Marken natürlich nie teurer sein als ungebrauchte, da sie ja jeder jederzeit von ungebraucht in gebraucht verwandeln kann.

Ich denke auch, dass die blauen Stempel nur eine Übergangslösung sind. Ein paar Jahre nach Einführung des DMC Codes werden die Marken ohne ungültig erklärt werden und dann nur noch Marken mit DMC verwendet werden dürfen, ab diesem Zeitpunkt wird eine Stempelung komplett entfallen.

Für die Post hat das alles doch nur Vorteile, man spart sich die Stempelung und die damit verbundenen Kosten. Briefmarken die ungestempelt blieben oder deren Stempel chemisch entfernt wurde können nicht nochmals verwendet werden, Fälschungen werden unmöglich gemacht und die Verwendung alter Frankaturware, die unter Postpreis gehandelt wird, entfällt ebenfalls. Das alles führt zu deutlichen Kosteneinsparungen bzw. Mehreinnahmen. Sammler können dann bestimmt noch gestempelte Marken von der Versandstelle beziehen, dann bestimmt auch wieder mit schwarzem Stempel, da diese ja eh nicht mehr verwendet werden können und den Betriebsablauf daher nicht stören.

Grüße
Harald
 
TeeKay Am: 19.11.2020 14:20:48 Gelesen: 58663# 34 @  
Langfristig wird es aber nur noch ungebrauchte Marken ohne Gummierung geben - denn auch die nassklebenden Marken werden über kurz oder lang verschwinden. Im Postalltag spielen sie keine Rolle mehr. Und die Gummierung bei selbstklebenden Marken ist nicht altersbeständig. Wenn der Gummi also die einzige Unterscheidungsmöglichkeit zwischen gebraucht/ungebraucht ist, dann wird diese Unterscheidung langfristig bei losen Marken verschwinden.
 
ligneN Am: 19.11.2020 16:34:26 Gelesen: 58621# 35 @  
In Frankreich gibt es Dauerserien sowohl mit Matrix als auch ohne. Und dort wird eben auch blaue neben der normalen Stempelfarbe benutzt.

Ein Zusammenhang scheint mir da zu bestehen.

Die französische Post hat übrigens nicht vor, matrixfreie Marken abzuschaffen und die Philatelie über die Planke zu jagen. Wie hier apokalyptisch prophezeit wird. :-)
 
DL8AAM Am: 19.11.2020 17:25:15 Gelesen: 58601# 36 @  
@ ligneN [#35]

Die französische Post hat übrigens nicht vor, matrixfreie Marken abzuschaffen und die Philatelie über die Planke zu jagen.

Warum sollte das denn auch die "Philatelie über die Planke zu jagen"?

Unser Hobby, die Philatelie, ist doch kein losgelöstes, künstlich-erdachtes Thema, das irgendwie, irgendwo über den Dingen, über der Realität schwebt. Die Philatelie beschäftigt sich im wesentlichen doch mit dem Abbilden eines "Gegenstandes" aus der Echtwelt, nämlich der Post und dessen Handlungen - und wenn, besser 'und da' sich die Post (wie schon seit Jahrhunderten, wie schon seit immer) fortlaufend weiterentwickelt, entwickelt sich auch die Philatelie mit. Wir müssen eben nur beweglich sein und nötigensfalls unsere "Definitionen" der Wirklichkeit anpassen. Das ist nun wirklich nichts Neues, viele der philatelistisch-traditionellen Konstruktionen unserer Väter passen schon lange nicht mehr auf die heutige Post. Wer frühere Paketkarten, wegen der "Idee Paketkarten", sammelt und wer dieses Gebiet auch heute noch betrachten will, "muss" sich halt auch um diese weißen, langweiligen, briefmarkenlosen DHL-Paket-Labels kümmern.

Wenn die Post nicht mehr stempelt, gut, dann ist das halt eben so. Das mag zwar wirklich schade sein, insbesondere dass dann eine Ansprache eines Belegs sehr viel schwieriger bzw. eine genauere Ansprache sogar fast unmöglich sein wird. Aber das ist nichts Neues, bereits heute ist es ja schon schwieriger, als noch vor "200 Jahren". Leitwege, Behandlungen etc. sind auf den Belegen schon lange nicht (kaum) mehr zu erkennen (z.B. durch den Wegfall von Transit- und Ankunftsstempeln) [Ausnahme: Moderne Privatpost!]. Auch das hat unsere Belege schon sehr viel ärmer gemacht, leider! Aber das ist nun einmal der Postalltag und der ist ja im wesentlichen "unser Thema". Wir Forschen, Dokumentieren und Bewahren (Sammeln) das Handeln der Post. Wir drehen uns um die Post, nicht die Post um die Philatelie. Ich sehe deshalb da keine große Veränderung für die Philatelie auf uns zu kommen, außer das es im Katalog keine Spalte "gestempelt" mehr geben wird, auf keinen Fall sehe ich eine Planke zum Runterspringen.

Ketzerisch gesagt, sogar der "Ungestempelt"-Neuheitensammler hat es dann einfacher, es wird für ihn sogar billiger, denn er kann die ungestempel gelieferten Neuheiten erst für den Alltagsbedarf verwenden und er hat am Ende weiterhin Exemplare, dessen Markenbild nicht durch Stempel verunstaltet sind. Bliebe nur noch die Frage "Postfrisch". Das könnte man zwar allenfalls an der noch vorhanden Klebefolie erkennen, aber die Frage hier ist nur, wie "alterbeständig" diese Klebefolien überhaupt sind. Vermutlich "immer besser", aber wer weiss, wie das nach 100 Jahren aussieht.

Beste philatelistische Grüße
Thomas
 

Das Thema hat 311 Beiträge:
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