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Thema: (?) (42) Absenderfreistempel: USA
Antje H. Am: 03.03.2011 23:25:23 Gelesen: 47968# 1 @  
USA ist nicht gerade mein Gebiet. Ich bitte daher die USA-Spezis um Hilfe und möchte wissen, was das hier ist.

Ich besitze solche "Dinger" auch aus dem Deutschen Reich. Freistempler?

Liebe Grüße
Antje


 
petzlaff Am: 04.03.2011 07:10:13 Gelesen: 47960# 2 @  
Hallo Antje,

das sind sogenannte "Meter Label", bedeutet Freistempler, die nicht direkt auf der Postsendung aufgestempelt, sondern sich auf einem gummierten aufklebbaren Label (heutzutage selbstklebend) befinden. In USA werden derartige Label sehr häufig verwendet. Die Stempelmaschinen ermitteln das genaue Gewicht der Sendung und drucken das entsprechende Porto ein. Die Gestaltung der Label ist von der Postverwaltung genauestens vorgeschrieben.

LG, Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 04.03.2011 09:16:02 Gelesen: 47952# 3 @  
@ Mentorin [#5]

Hier kannst Du Deine Stempel vergleichen:

http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DL8AAM Am: 04.03.2011 15:52:48 Gelesen: 47930# 4 @  
@ Mentorin [#5]

Antje, nur ganz kurz angemerkt: Die Freistempler (AFS) mit den Buchstaben P und O im Bereich des Datumstempels (siehe u.a. der rechts oben aus Chicago) stammen nicht von Kundenfreistempelgeräten sondern von AFS in Postämtern (Post Office), d.h. Schalterfreistempel. Und zu dem AFS mit den Kundenklischee (oben links) kann man sagen, dass diese Formen mit Kundenzusätzen im Gegensatz zu DL n den USA sehr viel seltener Verwendung finden. Die ist schon fast "etwas besonderes". ;-)

Gruß
Thomas
 
Cantus Am: 13.01.2012 01:50:42 Gelesen: 46633# 5 @  
Es gibt eine ganze Reihe von Sammlern, die sich vorrangig mit Absenderfreistempeln beschäftigen und für die die Postbelege darunter völlig zweitrangig sind, seien es nun Briefe, Postkarten oder Ganzsachen. Die ganz überwiegende Zahl dieser Sammler beschäftigt sich mit den Freistempeln des eigenen Landes, es gibt aber auch interessante und durchaus sehenswerte Beispiele aus anderen Staaten der Erde. Die USA ist ein weitläufiges Gebiet und so verwundert es nicht, dass es dort auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Absenderfreistempel gibt und gegeben hat.

Ich sammle das Gebiet nicht, finde aber manche dieser Stempel sehr reizvoll und will deshalb einige hier zeigen. Falls jemand ein besonderes Interesse an den gezeigten Belegen hat, genügt eine PN oder eine Mail an mich, alles, was ich in diesem Thema zeige, kann abgegeben werden.

Ich beginne mit einem Stempel vom 8.3.1935, der in Kenosha in Wisconsin im Einsatz war.

Kenosha liegt an der Westküste des Michigansees und ist nach Milwaukee, Madison und Green Bay die viertgrößte Stadt Wisconsins. Nach der Volkszählung im Jahr 2000 betrug die Gesamtbevölkerung 90.352 Einwohner; Schätzungen aus dem Jahr 2002 kamen auf 92.513 Einwohner. Weitere Informationen findet man u.a. bei

http://de.wikipedia.org/wiki/Kenosha





Viele Grüße
Ingo
 
DL8AAM Am: 13.01.2012 12:11:38 Gelesen: 46609# 6 @  
@ Cantus [#5]

Ingo, schönes Exemplar. Ich freue mich auf mehr. ;-)

Der oben gezeigte Freistempler ist im 2010er Handbuch "A CATALOGUE OF OVAL POSTAGE METER INDICIA OF POSTAGE METER MANUFACTURERS OF THE UNITED STATES (...)" von James G. Baird & David E. Crotty auch gelistet:

Gerätenumber ("Meter No"): 8456
Permit: 2
Typ: CA3,4-1 (Pitney Bowes's "Meter Model M")
Werte: 2 & 2+1 Cent (oben gezeigt "2+1")
Ort: KENOSHA, WIS.
Nutzer: Nash Motors Co.
Zeitraum (bekannt): 02/09/32 bis 04/16/37

Das gesamte 362-seitige Handbuch ist im Internet frei als PDF downloadbar [1]. Da steckt ein wirklich riesiger Batzen Arbeit drin! Ich wünschte wir hätten hier in DL ähnliche Handbücher für alle AFS-Typen, inklusive Angaben zu jeden einzelnen Kundengerät. ;-) Vielleicht können wir ja im Rahmen unseres Stempeldatenbankprojektes erste Tippelschritte in diese Richtung für unsere deutschen FRANKITs gehen? Wenn jedes registrierte Mitglied der Philaseiten die FRANKITs seines täglichen Posteingangs kurz mal eben schnell, so nebenbei einscannt und hochlädt, hätten wir nach 5 Jahren bestimmt schon 1 oder gar 2% der aktiven FRANKITs drin. ;-) Bisher sind 275 verschiedene FRANKITs (von gefühlt "zig 10.000den") erfasst bzw. freigegeben. Also, wie wär's ?



So sehen übrigens die modernen Formen der Pitney Bowes AFS für die USA aus. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.meterstampsociety.com/Library/OvalPostageMeterCatalog020210s.pdf
 
T1000er Am: 13.01.2012 22:42:13 Gelesen: 46573# 7 @  
Wenn jemand zufällig Freistempel von den hier gezeigten 3 Typen auf Brief hat, daran hätte ich großes Interesse.

Alle 3 Beispiele zeigen das Francotyp-Postalia Modell T1000



Die Abb. habe ich dem bereits im Thread erwähnten

http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2

und

http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_3

entnommen.

Die 3. Abb. in schwarz ist im Original natürlich auch in roter Stempelfarbe.

Gruß, T1000er
 
Cantus Am: 02.05.2012 20:43:54 Gelesen: 46127# 8 @  
@ T1000er [#7]

Hallo,

so moderne Stempel der USA besitze ich in aller Regel nicht, aber einen habe ich dann doch gefunden. Bei Interesse bitte eine Mail an mich. Dieser Brief hier ist durch Zufall vor zwanzig Jahren im Rahmen eines Postens bei mir hängen geblieben, mehr Briefe mit dieser speziellen Art Absenderfreistempel habe ich jedoch leider nicht.

Viele Grüße
Ingo




 
Cantus Am: 03.05.2012 22:36:40 Gelesen: 46088# 9 @  
@ DL8AAM [#6]

Hallo Thomas,

danke für den Tipp, ich habe mir das Handbuch auf dem PC gespeichert. Ich bin im Moment allerdings zu müde, um die folgenden Stempel nachzuschlagen, ich zeige euch daher drei sehr unterschiedliche Freistempel aus dem Zeitraum 1934 - 1937 ohne nähere Erläuterung dazu.

1) Chicago, 14.6.1934





2) Chicago, 5.6.1936





3) Aurora, 5.2.1937





Viele Grüße
Ingo
 
T1000er Am: 06.05.2012 08:39:01 Gelesen: 46032# 10 @  
@ Cantus [#9]

Drei sehr unterschiedliche Freistempel, wie Du schreibst, aber alle vom gleichen Hersteller.

PITNEY BOWES

Interessant ist trotzdem der Freistempel Nr. 2 aus Chicago. Schau Dir mal die Maschinen-Nr. an. Hier ist an der 4. Stelle, nennen wir es mal eine "Raute" statt Ziffer zu sehen. Vermutlich ist das auf eine Beschädigung des Klischees zurückzuführen.

Gruß,
T1000er
 
DL8AAM Am: 09.05.2012 18:21:29 Gelesen: 45974# 11 @  
@ T1000er [#7]

Leider habe ich von diesem Typ auch nur sehr sehr wenige aus den USA, hier ist mal einer (den ich aber auch behalten würde, sorry):



Francotyp-Postalia T1000er Gerätenummer 294752 (Anwender: Wilmington and Beaches Convention & Visitors Bureau, Wilmington, NC 28401)



Gruß
Thomas
 
T1000er Am: 09.05.2012 19:34:27 Gelesen: 45966# 12 @  
@ DL8AAM [#11]

Ja, das ist so ein Exemplar was von mir gesucht wird! Trotzdem Danke für's zeigen. Die Abbildung kommt jedenfalls als Kopie mit in meinen Datenbestand.

Beste Grüße,
T1000er
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.05.2012 14:55:29 Gelesen: 45931# 13 @  
Viele Freistempel aus den Vereinigten Staaten habe ich nicht, es könnten die Einzigen sein, die ich zeigen kann.



Die Experten unter uns werden sicher etwas über diese Abschläge zu schreiben wissen.

Viele Grüße

Werner
 
T1000er Am: 10.05.2012 16:28:52 Gelesen: 45927# 14 @  
@ rostigeschiene [#13]

Sehr schöne Belege die Du da zeigst! Für diese alten US-Typen bin ich sicher nicht der Spezialist!

Interessant ist jedoch an beiden Freistempel die Zusatzgebühr. In beiden Fällen steht hier zwischen Permit und Meter " AD'L 1ȼ PD"

Der Weltkatalog von Rick Stambaugh zeigt leider nur die Standard-Ausführungen. Die Typen mit Zusatzgebühr sind aber als "SURCHARGES" zumindest in Schriftform mit aufgeführt. Auch hiervon gibt es verschiedene Varianten und Ausführungen. Hersteller ist Pitney Bowes.

Was es mit diesen Zusatzgebühren auf sich hat kann eigentlich nur ein Spezialist wissen, der sich mit den Portostufen der USA auskennt.

Bin also auch mal gespannt ob wir weitere Informationen dazu erhalten.

Gruß,
T1000er
 
Hausfreund Am: 10.05.2012 17:11:01 Gelesen: 45921# 15 @  
Wieso sollen das Zusatzgebühren sein? In meinen Augen sind das die seinerzeit gültigen Portostufen, die ja auch im AFS zu finden sein müssen.
 
T1000er Am: 10.05.2012 18:24:14 Gelesen: 45911# 16 @  
@ Hausfreund [#15]

Ich hatte ja geschrieben das es mehrere Varianten gibt. Zur Verdeutlichung hier eine Abb. mit dem Vermerk "1ȼ PAID EXTRA"



Die Abb. habe ich folgendem Werk von Seite 11 entnommen: "A Handbook of United States Postage Meters including Meter Slogans" 1938 Edition by William C. Steiger

Wie bereits geschrieben - was es mit der Zusatzgebühr auf sich hat, kann wohl nur ein Portostufen-Spezialist sagen!

Meine Vermutung ist, das hier eine Gebührenerhöhung von 2 auf 3 Cent stattfand. Da die Wertstufen der Klischees starr sind, konnten in der Kürze der Zeit nicht genügend neue Klischees durch die Herstellerfirmen besorgt werden und man kam auf diese Variante, also 2 plus 1 Cent.

Gruß,
T1000er
 
Hausfreund Am: 10.05.2012 19:55:50 Gelesen: 45898# 17 @  
@ T1000er [#16]

Mit dieser Klarstellung kann ich auch gut leben.

Gruß
Hausfreund
 
Baber Am: 26.06.2013 14:41:42 Gelesen: 44368# 18 @  
Nassklebende Schalterfreistempel der US Post

Während man die selbstklebenden Briefmarken der USA nicht ablösen kann, gibt es nun Schalterfreistempel in der guten alten nassklebenden Form, für mich sind diese neu.



Gruß
Baber
 
DL8AAM Am: 26.06.2013 15:20:47 Gelesen: 44354# 19 @  
Baber [#18]

Bernd,

das sollte kein Schalterfreistempel, sondern ein Absenderfreistempel, sein. Er kann direkt auf Sendungen oder auf "Papierstreifen" gedruckt werden.

Siehe auch unser Thema "Absenderfreistempel: USA" http://www.philaseiten.de/thema/3407

Im International Postage Meter Stamp Catalog (Kapitel "USA 2") ist Dein Exemplar unter M9.A katalogisiert [1] und stammt von einem Gerät der Familie DM550-1100 von Pitney Bowes. Die verschiedenen Unternummern der M9 unterscheiden sich u.a. in der Länge der drei angedeuteten Adlerfedern und dem Schriftzug PITNEY BOWES rechts. Schalterfrempel sind in aller Regel durch die zusätzliche Angabe PO (oder auch USPS) zu erkennen, wobei mir von M9 keine POs bekannt sind. Die aktuelle, weit verbreiteste Form der Schalterfreistempel sind auch in den USA selbstklebende Labels und nennen sich hier Postage Validation Imprinter (PVI) ["MOS Company/Unisys" - Unisys II/III Integrated Retail Terminal (IRT)]. Hier ein Beispiel aus unserer Stempeldatenbank:



Auch hier gab es über die Jahre verschiedene Formen, siehe [2] und [3] (dort die Gruppe "PO").

Gruß
Thomas

[1]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2
[2]: http://www.iomoon.com/pvi.html
[3]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_3

[Beiträge 18 und 19 redaktionell veschoben]
 
Baber Am: 27.06.2013 11:25:49 Gelesen: 44290# 20 @  
@ DL8AAM [#19]

Hallo Thomas,

diese weißen selbstklebenden Meter Stamps der USA kenne ich auch als die normalen Schalterfreistempel. Der von mir gezeigte rote Freistempel war auf einer Buchersendung, die meine Frau von Ihrer Schwester aus Seattle bekommen hat. Da sie selbst kein Freistempelgerät hat, dachte ich, dass die Sendung bei der Post aufgegeben wurde. Wenn es wie Du festgestellt hast, ein Absenderfreistempel ist, so kann es eigentlich nur sein, dass die Buchandlung die Sendung für sie aufgegeben hat und der dann von dieser Buchandlung stammt?

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 27.06.2013 14:41:26 Gelesen: 44277# 21 @  
@ Baber [#20]

Hi Bernd,

das würde ich auch vermuten oder auch über eine "Agentur" (es gibt auch sowas wie Postversandlädchen und -kioske, oft speziell für Immigranten, die deren Post/Pakete/Geldtransfers ins Heimatland abwickeln). Auch bekomme ich etliche Urlauberpostkarten aus den USA, die ebenfalls mit Absenderfreistempel frankiert wurden. Meist von 'institutionellen' Sehenswürdigkeiten, wie Whiskydestillerien, Brauereien oder Museen, die nicht immer passende Briefmarken - insbesondere für Auslandssendungen - vorrätig haben. Man zahlt und gibt die dann vor Ort ab.

Man muss sich dabei die Größe der USA vergegenwärtigen, ein Kalifornier der nach Maine in den Urlaub fährt, entspräche einem Portugiesen der in den Ural reist, d.h. vieles ist in den USA auf 'inländisch' abgestellt, für eine 'Weltreise' reicht ja schon das eigene Land. Als ausländischer Tourist ist man besonders bei regionalen Besuchermagneten, wie "der grösste Heuballen in Wisconsin", der absolute Exot, genauso dessen Briefmarkenportostufe beim Verkaufskiosk. ;-)

Es mag zwar nicht so 'schlimm' sein, wie in China, aber ähnlich. Wir waren im Januar im chinesischen Hinterland unterwegs, da war es teilweise schon schwer, vor lauter einheimischen Besuchern, die sich vor dem Tempel zusammen mit uns, den Gweilos, fotografieren lassen wollten ("ich und die große, blonde Frau vom Mars"), sich etwas in Ruhe anzuschauen, hi. Unser 'Begleiter' erklärte uns, dass viele der geführten dörflichen 'Bauernkollektiv'-Besuchergruppen (meist waren das ältere Frauen), noch nie in ihrem gesamten Leben einen Ausländer gesehen hätten. Die Fotos erhalten neben der verbeulten, leeren Cola-Dose auf dem Sims über dem Fernsehen einen Ehrenplatz. ;-)) Ähnlich stelle ich mir das Wandern in den Bergwäldern von West Virginia vor (wenn man nicht von den Kanibalen gleich gefressen wird), hi.

Aber zurück zum Thema: Leider führen die dortigen AFS (fast) nie Kundenklischees, sonst wäre schon eine nette Spezialsammlung beispielsweise mit Whisky- und Bierbrauereinmotiven auf Ansichtskarten zusammen gekommen.

Gruß
Thomas

http://de.wikipedia.org/wiki/Wrong_Turn
 
DL8AAM Am: 11.03.2015 23:25:01 Gelesen: 42650# 22 @  
Handelt es sich hier um einen neuen amerikanischen "Absenderfreistempel", nach dem Muster unserer "DV-Freimachung im Fenster"?



"Presorted First-Class Mail", d.h. ein vorsortierter, reguläer Standardbrief (1. Klasse/Priority) des Absenders Verizon Mobile (der größte US-amerikanische Mobilfunkbetreiber) aus Acworth, GA 30101 nach Ash Fork, AZ 86320 aus dem Januar/Februar 2015. In der Frankierzone findet sich der übliche Postage Paid Indicia-Entgeltbezahlteindruck "PRESORTED / FIRST CLASS-MAIL / U.S. POSTAGE / PAID / VERIZON / WIRELESS". Im Adressfenster, der ebenfalls übliche, postalische Intelligent Mail Barcode (IMb - IM barcode) [2], der bereits vom Versender eingedruckt wird und u.a. für die Vorsortierung dient und so eine Voraussetzung für den " presoerted-Rabatt" ist.



Auffällig ist die auf den ersten Blick leicht übersehbare, unscheibare Zeile
" 0238564 01 FP 0.460 **PRSRT H8 0 3813 86320 -C21-P38822-I1" plus 2D-Datamatrixcode (ECC200) mit dem Dateninhalt " A1388220"
(wobei ich nicht weiss ob der bcTester den Inhalt vollständig auswerten kann). Wenn ich diesen Datensatz mit den unseren vergleiche, könnte "01" der Versandmonat sein, "FP" steht vielleicht kurz für "fully paid" ('vollbezahlt' oder Francotyp-Postalia) und "0.460" müsste den Portosatz von 46,0 Cent darstellen (49 Cent minus Teil-"Ermäßigung", Cent-Portosätze mit einer Nachkommastelle sind in den USA bei Massenmailings nicht unüblich); PRSRT = presorted (vorsortiert), "86320" ist der ZIP-Code (Postleitzahl) für den Empfänger; "38822" findet sich im Matrixcode wieder. Die anderen Angaben erschließen sich mir noch nicht. Ist die deutsche DV-Frankatur etwa jetzt auch in den USA angekommen? ;-)

Weder habe ich bisher solche Frankaturen gesehen, noch sind diese (im Gegensatz zu unserer DV-Freimachung) im "International Postage Meter Stamp Catalog" katalogisiert [1]. Von der Form erinnert diese "Linie" über der Adressierung im Fenster aber verblüffend den bekannten aus Deutschland, oder?

Hat hierzu jemand nähere Informationen oder kann weitere Beispiele zeigen?

Gruß
Thomas

[1]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_1
[2]: http://en.wikipedia.org/wiki/Intelligent_Mail_barcode
 
T1000er Am: 11.03.2015 23:49:55 Gelesen: 42643# 23 @  
@ DL8AAM [#22]

Hallo Thomas,

ich bin sicher das Dir die amerikanischen Sammlerkollegen hier am ehesten weiterhelfen können. Nimm doch mal mit Rick Stambaugh Kontakt auf. Hier seine Mail-Adresse: rickstambaugh@gmail.com . Steht übrigens auch im "International Postage Meter Stamp Katalog".

Gruß,
T1000er
 
DL8AAM Am: 12.03.2015 15:15:08 Gelesen: 42602# 24 @  
@ T1000er [#23]

Thomas,

mit Rick schreibe ich mich regelmäßig, habe nur eine andere Emailadresse (die "Doppel-i bei Yahoo"). Habe auch schon über die Liste "meiner" MSS gefragt, aber bisher noch keine Antwort. Hatte gehofft, dass hier vielleicht auch schon jemand in letzter Zeit über diese Frankaturart gestolpert ist, USA-Sammler sollten hier ja genug mitlesen. ;-) Leider finde ich sonst nirgendwo irgendeine Information dazu.

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 19.03.2015 04:48:02 Gelesen: 42541# 25 @  
Sendungen, die mit Absenderfreistempel freigemacht sind, dürfen in aller Regel nur bei dem Postamt eingeliefert werden, für das sie zugelassen sind. Ausnahmen hierzu sind möglich, müssen aber von der Post (vom "District Manager of Business Mail Entry") genehmigt werden (" Drop Shipment Authorization") [1]. Derart 'abwegig' eingelieferte Sendungen müssen vom Absender entsprechend gekennzeichnet werden, dabei existieren Vorgaben zur Position, Form, Größe sowie zum Inhalt dieses endorsements.



**D/S AUTH#349 SF CA 941 - Drop Shipment Authorization Nr. 349 für San Francisco, CA 941. Der verkürzte 3er ZIP-Code müsste für das Processing & Distribution Center "P&DC" (Briefzentrum) San Francisco, CA 94188 stehen.

Bei dem AFS selbst handelt es sich um ein Gerät der DM Infinity-Familie von Pitney Bowes (Nr. "21 3002325"), lizensiert beim Postamt Fremont, CA 94538 ("ZIP 94538"). Frankatur mit Spezialtarif für eine "PRESORTED FIRST CLASS" (rabattierte, vorsortierte 1. Klasse/Priority/Standard-Sendung) zu 38,1 Cent vom 05.02.2015, mit kleinem "IBI Lite"-Matrixcode. Die Sendung ging ursprünglich an eine Adresse in Rancho Cordova, CA 95670, siehe Leitkodierung "APH-I5B 95670" mit (nun überklebtem) "Intelligent Mail Barcode (IMb)" (vermutlich bereits vom Versender selbst aufgedruckt?). Der Empfänger hatte einen Nachsendeantrag (beim/über das P&DC West Sacramento, CA 95799 - siehe "957") auf eine neue Adresse in Parker Dam, CA 92267 gestellt (gelbes Label vom 09.02.2015 mit neuer Adresse und neuem IMb; plus neuer Postfachkodierung "92267@0xxx" direkt auf dem Umschlag daneben).

Gruß
Thomas

[1]: http://pe.usps.com/text/dmm/D072.htm
 
DL8AAM Am: 08.06.2015 20:17:35 Gelesen: 42185# 26 @  
@ DL8AAM [#25]

Zu diesem Thema (" Drop Shipment Authorization") habe ich kürzlich einen sehr interessanten Beleg ergattern können (Danke Burkhard), den ich hier auch gleich vorstellen und beschreiben möchte:



Sendung des Absenders "Aon Client Services - Aon Risk Serviceds Central, Inc." aus Lincolnshire, IL 60060 nach Deutschland.

Frankatur (am 23.02.2015) per Pitney Bowes AFS (Gerätenummer 02 1R 0002010186), das auch bei Postamt in Lincolnshire, IL 60069 registriert ist, siehe Angabe "MAILED FROM ZIP CODE 60069" im AFS. Da die Sendung aber nicht dort, sondern im Bereich des P&DC Milwaukee, WI 532 (345 St. Paul Street, Milwaukee, WI 53203) eingeliefert werden sollte, musste der Versender dort eine entsprechende Genehmigung "Drop Shipment Authorization" (hier eine DSA mit der Genehmigungsnummer 16) einholen, die auch entsprechend auf der Sendung genannt werden muss. In diesem Fall wurde dieses direkt als Text im Zusatzfeld des Freistemplers hinterlegt " DROP SHIPMENT / AUTHORIZATION 16 / MAILED @ MIL, WI 532".

Soweit so gut. Nun hatte der Versender gemerkt, dass die Sendung nicht in die USA, sondern nach Deutschland geht, d.h. der bezahlte Betrag in Höhe von 40,6 Cent deckte also nicht das Porto ins Ausland ab. Bei 40,6 Cent handelt es sich übrigens um einen ermäßigten Portosatz für vorsortierte, automatisiert verarbeitbare (" PRESORTED FIRST-CLASS") US-Inlandssendungen. Die Angabe der Sendungsart findet sich dabei auch senkrecht gedruckt im AFS (zwischen dem Matrixcode und der DSA).

Um diese Sendung korrekt auslandsgerecht aufzurüsten, hat der Versender a) die ursprüngliche, in diesem Fall aber falsche Sendungsart unkennlich gemacht und b) rückseitig den fehlenden Betrag von 74,4 Cent hinzufrankiert, um so das Auslandsporto 1,15 $ für einen Standardbrief bis 1 Unze zu erreichen. Die Frankatur erfolgte dabei durch ein weiteren Pitney Bowes AFS (Gerät 02 1R 0002009433, ohne Datumsangabe!), der nun beim Postamt Brookfield, WI (im Einzugsbereich des Briefzentrums Milwaukee) registriert ist ("MAILED FROM ZIP CODE 53005[/B]"). Hier wurde nun der AFS-Textzusatz " SNGLP", für "(First-Class) Single-Piece (Mail)" geschaltet, um auch so noch ausdrücklicher auf die neue Eigenschaft als normaler Standard-Auslandsbrief hinzuweisen.

Damit dieser optisch nun doch etwas verwirrend daherkommende Umschlag für jeden Postler als portogerecht frankiert gilt, hat das Briefzentrum Milwaukee einen entsprechenden (violetten) Prüfstempel aufgebracht, der dieses bescheinigt " POSTAGE VERIFIED AT / MILWAUKEE, WI 53203".

Letztendlich hat nun das P&DC Milwaukee, WI noch die postalische Bearbeitung in der Sortiermaschine durch zwei schwarze Tintenstrahl-"Nebenstempel" (" MILWAUKEE / WI 532 / 24 FEB '15 / PM 4 L") dokumentiert. Diese Nebenstempel werden üblicherweise nicht zur Entwertung von Briefmarken eingesetzt, sondern dienen generell als übliche Bearbeitungsbestätigungen bei briefmarkenlosen Sendungen.

Wer genau für die den weiteren Tintenstrahlaufdruck (im Bereich des vorseitigem Freistemplers) " *** 02-24-15 MIL WI 532 ***" vom 24.02.2015 verantwortlich zeichnet, ist mir noch nicht ganz klar, aber ich vermute eine Art von Annahmebestätigung (bzw. Datumskorrektur) im Rahmen der DSA bzw. der Sendungsannahme im (bzw. durch das) P&DC Milwaukee. Kann das vielleicht jemand bestätigen?

Ein wirklich netter Beleg, oder?

Thomas
 
DL8AAM Am: 11.09.2015 16:39:33 Gelesen: 41479# 27 @  
Hier einmal eine (für mitteleuropäische Augen) seltenere US-amerikanische Absenderfreistempelung



Massenwerbesendung der Reinigungsfirma "Erie Laundry Co.", 530 East 19th Street, Erie, PA 16503 vom 02.03.1959. Frankiert mit 4 Cent durch ein Pitney Bowes Gerät der "DM"-Familie (Gerätenummer 2895165), mit Zusatz der Sendungsart "BLK. RT" (Bulk Rate, d.h. 'Massensendungsporto') und gesetztem Kundenklischee "COMPLETE LAUNDRY and DRY CLEANING SERVICE".

Die relative Seltenheit (zumindest für uns US AFS-Sammler hier in Übersee...) ist a) die blaue Farbe (statt üblicherweise rot), b) der BULK RATE-Zusatz (d.h. reiner US-Inlandsversand) und c) das Kundenklischee (bei amerikanischem AFS auch eher seltener zu beobachten). Im "International Postage Meter Stamp Catalog" [1] wird diese Grundform unter der Nummer USA-IB4 katalogisiert.

Die Gegend in der seinerzeit dieses Reiningsunternehmen ihren Sitz hatte, scheint aktuell etwas runtergekommen zu sein. Bei Google Street View [2] findet sich ein Foto des Gebäudes (erbaut 1925) aus September 2012, dass bis vor Kurzem übrigens für schlappe 99.000 US$ zum Verkauf stand "REMARKABLE OPPORTUNITY TO OWN A RECYCLING CENTER WITH SERVICE GARAGE IN THE HEART OF THE CITY OF ERIE".[3] ;-)



Gruß
Thomas

[1]: https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2
[2]: via http://www.street-view-maps.de/
[3]: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:ZtjB5cHOtdoJ:http://www.real-buzz.de/RealEstate-detail/530-EAST-19TH-ST_ERIE_Pennsylvania_16503_commercial-for-sale_USD_160187471+&cd=8&hl=de&ct=clnk&gl=de
 
DL8AAM Am: 16.09.2015 22:35:19 Gelesen: 41383# 28 @  
Und hier eine weitere Form, wie sie für den Amerikaner sehr alltäglich, für uns aber eher seltener zu finden ist.



Sendung vom Alumni Office ("Ehemaligen" Büro) des Saint Michael's College (Winooski Park, Colchester, VT 05439) vom Ende 1989, frankiert mit 9 Cent per Pitney Bowes-Absenderfreistempel (Geräte-Nr. 766643), Abdruck in violett; ohne Datumsangabe, d.h. es handelt sich um eine Art von Massenwerbesendung, hier einer "NONPROFIT ORG", wobei "Nichtgewinnorientierte Organisationen", d.h. gemeinnützige Organisationen, bei der amerikanischen Post spezielle, (erheblich) ermäßigte Portosätze erhalten.

Für mich ist das übrigens der erste AFS dieser "PB-Adler"-Grundform, bei der unten (statt dem Staat) die Postleitzahl im Tagestempel erscheint. Statt dem Ort, der zum ZIP-Code 05404 (=Winooski, VT) gehört, wird im Tagesstempel der Absender selbst genannt: "ST.MICHAELS COLLEGE.VT 05404". Ist so etwas üblich? Bisher ist auch das für mich eine Erstbeobachtung. Aber möglicherweise wurde dort von der/für die Post irgendeine Art von ausgelagerter Poststelle betrieben? Kann zu diesen Fragen jemand etwas beitragen?

Verschickt wurde übrigens eine Vorankündigung für das Winterfest '90 des Saint Michal's College am 23.-25.02.1990. Winterfest, ein netter umgekehrter Anglizismus, ein Germanizismus - oder wie nennt man das? Davon gibt es inzwischen bereits recht viele im amerikanischen Englisch, solche modernen, sprachlichen Einflußnahmen sind keine Einbahnstraßen. ;-)

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 23.09.2015 18:56:15 Gelesen: 41254# 29 @  
Hier eine weitere besonderere Form mit einem US Absenderfreistempel, nochmals besten Dank Arno für dieses Schmankerl. ;-)



Antwort-Rückumschlag versendet von einem Absender in Banner Elk, NC 28604. Statt einer Briefmarke wurde ein (Tintenstrahl-) Absenderfreistempel von Pitney Bowes (Typ "Personal Post Office") abgeschlagen. Gerät PB9913319 registriert beim Postamt in Banner Elk, NC 28604 ( MAILED FROM ZIP CODE 28604) am 09. Juli 2009. Dabei wurde aber nur eine sogenannte "zero-cent stamp" abgeschlagen, d.h. es wurde als Portobetrag nur der Null-Wert 00,00o gesetzt. Deshalb wurde automatisch zusätzlich der Text NOT VALID POSTAGE (=kein gültiges Porto) gesetzt. Im International Postage Meter Stamp Catalog/USA ist diese Sonderform aktuell unter M3.a katalogisiert (USPMSC: MA3) [1].

Als Frankatur wurde anschließend eine 44 Cent Briefmarke (Black Heritage - Anna Julia Cooper) von 2009 verklebt, entwertet mit Tintenstrahl Spray-On vom Processing and Distribution Facility (P&DF) in Hickeroy (110 Somerset Drive Northwest, Hickory, NC 28601) vom 09.07.2009 HICKEROY NC 286 1 T; 1 T sind dabei die "Unterscheidungsbuchstaben" und 286 der geographische SCF ZIP Code [Sectional Center Facility]-Bereich, der das Zuständigkeitsgebiet dieses P&DC beschreibt. Zwischenzeitlich wurde 2011 dieses Briefzentrum zu Gunsten des Greensboro P&DC aufgelöst [2].

Gruß
Thomas



[1]: https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2
[2]: https://about.usps.com/news/service-alerts/facility-closures.htm
 
DL8AAM Am: 13.11.2015 05:01:42 Gelesen: 40732# 30 @  


Es handelt sich hier um eine Art amerikanisches Gegenstück ("Every Door Direct Mail") zu unserer Postwurfsendung, in diesem Fall in der Ausprägung "teiladressiert" (entspricht unserem 'POSTWURFSPEZIAL'). Die Adressierung lautet in diesem Fall "The Single Person at P O Box 566" (in etwa "An die Person, die das Postfach 566 besitzt") in Wyandotte, MI 48192. Frankiert per Freistempel von Hassler (Gerätenummer H429031), mit Zusatz "BLK. RT." für die Sendungsart Bulk Rate, d.h. 'Massensendungsporto' - (deshalb) hier mit Ortsstempel (FARMINGTON HILLS MI) ohne Datumseinsatz.



Die Kennung *****ECRWSS**B006 in der Zeile direkt über der Adresse ("Optional Endorsement Line (OEL)") gibt die Produktausprägung ("ECR-Standard Mail Saturation") an, wobei das ECR für "Enhanced Carrier Route" (in etwa frei übersetzt 'verbesserte Zustellroute') und WSS für "Walk Sequence Saturation" ('gesättigte Zustellungswegabfolge', d.h. in etwa 'Post verdichtet, geordnet, an alle/bestimmte Empfänger innerhalb einer vorgegebenen Zustellungsroute') steht. Das B in "B006" bedeutet "Bundle Preparation" (Vorbereitungs-/Vorsortierungs-Art des eingelieferten Bundes); B006 beschreibt eine bestimmte Postfach-"Serie" ('P.O. Box route'), die mit dieser Postwurfsendung bedacht wird. Das alles soll für eine möglichst effektive und schnelle Zustellungsabfolge sorgen und ist eine zwingende Vorgabe der US-Post.

Mit Freistemplern freigemachte Postwurfsendungen gab es früher auch in Deutschland, früher ein mal.

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 13.11.2015 15:47:48 Gelesen: 40687# 31 @  
@ DL8AAM [#30]

Mit Freistemplern freigemachte Postwurfsendungen

Nur zur Ergänzung, nicht das jetzt jeder denkt, dass Postwurfsendungen in den USA nun alle noch per AFS freigestempelt sind, nein, leider nicht, Standard sind auch hier eingedruckte Frankaturen. Leider sind die USA, zumindest für den Freistempelsammler, nicht mehr das Paradies. Bei uns in Deutschland reicht in diesen Fällen die langweilige POSTWURF-Frankierwelle oder auch nur der schnöde Schriftzug "Mit Tagespost ..." (o.ä.) als Freimachung - trotzdem handelt es sich hierbei immer noch um eine echte Frankatur, im Sinne der DPAG-Bestimmungen.

In den USA sieht man hier aber noch den guten alten, klassischen Entgeltbezahlt-Hinweise "U.S. Postage Paid", auch auf Postwurfsendungen. Für den modern-postgeschichtlichen Philatelisten ist so etwas aber immer noch alle male sammlungsschöner, als unsere Mediamarkt-Flyer, mit "Mit Tagespost" irgendwo am Rand versteckt eingedruckt. Im Album kommen die auf die Dauer doch auch recht eintönig daher, oder? ;-) Außenstehende Nichtphilatelisten denken sowieso schon, dass moderne Philatelisten Altpapiersammler (oder schlimmer noch Messis) sind, wenn sie dann noch ordnerweise gesammelte MediaMarkt-Flyer sehen, hört das Verständnis für unser Hobby ganz schnell wieder auf. ;-))



Das Werbe- bzw. Anzeigenblatt "Cochise County's POWERPAK", herausgegeben vom Sierra Vista Herald, als teiladressierte Postwurfsendung an "RESIDENT, PO Box 1101, Tombstone, AZ 85638-1101" ('an den Bewohner des Postfachs 1101 im Grabstein' .... hi), mit Ausprägung ECRWSS und frankiert per Entgeltbezahlt-Eindruck unter der postalischen Genehmigung "Permit #4" in Sierra Vista, AZ 85635.



Katalog des Juwelenhändlers "Daniel's Jewelers" aus Sierra Vista, AZ 85635, wieder als teiladressierte Postwurfsendung an "Jewelry Lover, PO Box 1583, Tombstone, AZ 85638-1583" ('an den Juwelenliebhaber im Postfach...'), Ausprägung ECRWSS und frankiert per Entgeltbezahlt-Eindruck mit postalischer Genehmigungsnummer "Permit #40" in Grand Prairie, TX. Hier wurde zusätzlich noch zur Portoersparnis die Charge speziell automatierungsfähig vorbereitet und vorsortiert, siehe Angabe "Presort STD" ("Presorted Standard") in der Frankatur und die bereits vom Versender eingedruckte Kodierzeile bzw. Barcode, ein sogenannter "Intelligent Mail Barcode" ("IMb" oder "IM barcode"), mit entsprechender hinterlegter Leitwege-Steuerung.

Ebenfalls nur zur kurzen Ergänzung, die Ausprägung ECRWSS ist aber kein alleiniges Merkmal für teiladressierte Postwurfsendungen, sondern auch unadressierte, "normale" Postwurfsendungen können dermaßen vorbereitet versendet werden.



Werbekarte des Möbelhändlers "Hudson's Furniture" aus dem wirklich nett klingenden Örtchen Snowflake, AZ 85937 ("Schneeflocke"); recht passend zum Wetter, als ich diesen Februar die Karte aus einem Postfach-Papierkorb des Postamtes in Holbrook, AZ gefischt habe, hat es draussen sogar ganz doll geschneit, hi. Leider findet man solche Schätze ja nicht auf bundesdeutschen Tauschtagen, sowas muss man vor Ort selbst akquirieren, mit der Frau als Wachposten vor der Tür, hi. Die Adressierung in diesem Fall lautet ganz allgemein "Attn: Postal Customer" (d.h. 'Für den/Zu Händen des Postkunden') ohne jegliche weitere Angaben. Bei dem Postprodukt handelt es sich genauer hier um das vereinfachte "Every Door Direct Mail-Retail" (' up to 5,000 mailpieces a day per ZIP Code' [1]); Ausprägung ist auch wieder ECRWSS. Für EDDM-Retail wird auch ein entsprechend vereinfachtes Frankaturverfahren angewendet, d.h. es ist kein "Permit" nötig, sondern statt der kundenspezifischen (Vertrags-) Genehmigungsnummer (oder Großkunden-Name) wird lediglich der Produktname im Entgeltbezahlt-Hinweis genannt "EDDM RETAIL".

Ich liebe moderne Postgeschichte ...

... nur wann bekomme ich meine ersten Postwurfsendungen aus dem Kongo in die gierigen Finger? ;-)

Gruß
Thomas

[1]: https://www.usps.com/business/every-door-direct-mail.htm
 
Cantus Am: 14.11.2015 02:57:15 Gelesen: 40648# 32 @  
Ich glaube, dass ich diesen Stempel bisher noch nicht gezeigt habe: St. Louis, 25.10.1934



Viele Grüße
Ingo
 
DL8AAM Am: 14.11.2015 15:40:06 Gelesen: 40612# 33 @  
@ Cantus [#32]

Hallo Ingo,

das ist zwar sehr schöner Beleg, insbesondere mit dem Absendereindruck, aber es handelt sich hier nicht um einen Freistempel, sondern nur um einen Gebührbezahlt- bzw. Entgeltbezahlt-Hinweis (PPI). Ältere PPIs der USA geben den bezahlten Portosatz in Zahlen an und besitzen einen Orts-Tagesstempel, so dass man auf den ersten Blick schnell versucht ist, hier auch einen Freistempel zu sehen. Zu erkennen sind diese PPIs aber an der (ausschliesslichen) Angabe einer Permitnummer, d.h. der postalischen Genehmigungsnummer, die notwenig ist/war, um an dem Verfahren ("Permit Mail", siehe auch das Thema "Permit Mail - Massensendungen in aller Welt" [1]) teilnehmen zu dürfen.

Ältere Freistempel der USA geben zwar auch eine Permit-Nummer (zum Betrieb des Freistempelgeräts) an, aber zusätzlich hierzu auch immer eine "Meter Number", d.h. die Gerätenummer. Der Freistempel, der Deinem Entgeltbezahlt-Eindruck sehr nahe kommt und so sehr oft zu Verwechselungen führt hat (d.h. Du befindest Dich also in sehr guter Gesellschaft, hi), ist ein Pitney Bowes-Gerät, dass in 1920 auf den Markt kam - übrigens das erste Freistempelgerät für den Privatmarkt überhaupt:



Aus dem "International Postage Meter Stamp Catalog/United States of America, Part 1" [2].

Da aber die rechteckige 'Wertstempel'-Grundform für Entgeltbezahlt-Eindrucke bereits sehr viel früher verwendet wurde, kam es auch damals schon zu erheblichen Unterscheidungsproblemen, so dass man das Layout für die neu eingeführten Freistempelgeräte ändern musste, siehe die Info von der Webseite der "Meter Stamp Society" [3].



Der Wertstempel wurde anschließend in eine ovale Form geändert, siehe auch Dein hier im Betrag [#5] gezeigtes Beispiel.

Gruß
Thomas (MSS)

[1]: http://www.philaseiten.de/thema/1549
[2]: https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_1
[3]: http://www.meterstampsociety.com/terms.html
 
Hornblower Am: 05.08.2019 18:02:59 Gelesen: 21217# 34 @  
Hallo zusammen,

kann mir jemand von den Experten bei diesem Stück weiterhelfen? Ich denke, es ist aus drei Teilen zusammengesetzt, was ich aus den unterschiedlichen Rottönen schließe:



Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Gruß
Michael
 
T1000er Am: 05.08.2019 20:36:10 Gelesen: 21201# 35 @  
@ Hornblower [#34]

Hallo Michael,

in der Tat ist da wohl etwas zusammengesetzt worden. Zum einen die rote George Washington Marke ist wohl aufgeklebt. Mittig ein rosafarbener Fünfzeiler. Wohl ein (Stempel)aufdruck. Dann rechts daneben ein gewöhnlicher, der damaligen Zeit entsprechender, Postfreistempel eines New Yorker Postamt. Erkennbar an den beiden Buchstaben P(ost) und O(ffice) die links und rechts im Ortsstempel in Datumhöhe erkennbar sind und diesen Pitney Bowes Freistempel eindeutig als Postfreistempel indentifizieren. Über dem Postfreistempel nochmals ein aufgedruckter Einzeiler zum Ausgabeanlaß dieses Umschlag.

Schöne Grüße,
T1000er
 
Hornblower Am: 06.08.2019 08:05:14 Gelesen: 21180# 36 @  
Hallo T1000er,

vielen Dank für die Info. Sie bestätigt also meine Vermutung. Die Marke hatte ich nicht extra erwähnt, sie ist in der Tat aufgeklebt. Mir ging es in erster Linie um den Freistempel. Heute Abend werde ich noch ein paar andere einstellen, vielleicht kann man mir auch dabei helfen.

Gruß
Michael
 
Hornblower Am: 06.08.2019 09:59:49 Gelesen: 21170# 37 @  
Jetzt habe ich die beiden doch noch gefunden:



"Meter Labels" habe ich von den beiden mehrere, aber direkt auf einem Umschlag habe ich sehr lange suchen müssen. Sind diese wirklich weniger verwendet worden?

Beste Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 06.08.2019 13:42:16 Gelesen: 21158# 38 @  
@ Hornblower [#37]

Ich verstehe die Frage nach dem "Meter Labels" nicht so ganz. Oder meinst Du Absenderfreistempel "mit Kundenklischee"? Ja, so etwas ist in den USA eher der sehr, sehr seltene Ausnahmefall. Dort wurde und wird zu 99,x% nur der AFS-Frankatur-Teil aufgedruckt. In Deinem Fall wurde das auch "nur" gesetzt, weil die Sendung aus der philatelistischen Schiene kam und man seinen Empfängern mit dem Sonderklischee als Eyecatcher ein "Geschenk" machen wollte ;-)

Interessant ist übrigens Dein linker AFS mit dem Zusatz SEC.562 P.L.&R., Bedarfsumschläge mit diesen Zusätzen haben eher weniger die Zeit überdauert, insbesondere sind diese in Händen europäischer Sammler seltener anzutreffen. Zumindest, wenn sie aus "echten", nicht philatelistisch angeschuppsten Bedarf stammen, denn ...

P.L.&R. steht für "Postal Laws and Regulations" (Postbestimmungen) und mit SEC.562 (Paragraph 562) kennzeichete man seinerzeit (vom 01.10.1932 bis 25.02.1949) Bulk (Rate)-Sendungen, d.h. Massen(werbe)sendungen zu einem ermäßigten Portosatz, hier 1 Cent. Das inspricht in etwa einer "Massendrucksache" alias "DIALOGPOST", weshalb im Orts- bzw. Tagesstempelteil des AFS hier auch kein Datum gesetzt wurde. Sowas hob und hebt üblicherweise kaum jemand auf, selbst Philatelisten. ;-)

Gruß
Thomas
 
Hornblower Am: 06.08.2019 14:21:48 Gelesen: 21151# 39 @  
Hallo Thomas,

vielen Dank für diese profunde Auskunft, das war mir nicht bekannt und hilft mir, die beiden Belege besser einzuordnen. Ich denke, das beide Bedarf sind, obwohl natürlich hier der philatelistische Hintergrund des Absenders ersichtlich ist.

Was ich mit den "Meter Labels" meinte, war, dass ich diese Abdrucke auch auf Papierstreifen habe, die offensichtlich dann auf Briefe geklebt und später wie Marken abgelöst wurden. Aber auch diese sind nicht leicht zu finden. Den linken Abschlag habe ich auch noch in einer wesentlich feiner gezeichneten Form auf einem Originalumschlag der Fa. Pitney-Bowes an einen Kunden. Ich suche ihn raus und stelle ihn später ein. Vielleicht kannst Du mir da auch weiterhelfen. Würde mich sehr freuen.

Gruß
Michael
 
DL8AAM Am: 06.08.2019 15:58:44 Gelesen: 21107# 40 @  
@ Hornblower [#39]

Gerne.

Nochmals kurz zum "SEC."-Zusatz. Diese "postal rate identification slug" genannten Zusätze (Slug von Zeile, nicht von Schnecke) können übrigens sehr vielfältig sein und werden von amerikanischen Freistempelsammelern besonders "beachtet" und auch katalogisiert. Eine Übersicht aller bisher bekannten Formen, findet man als Unterkapitel im "United States Postage Meter Stamp Catalog", siehe

https://en.wikibooks.org/wiki/United_States_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Directional_slugs

Gruß
Thomas
 
Hornblower Am: 06.08.2019 16:16:08 Gelesen: 21096# 41 @  
Hallo Thomas,

ich habe mal kurz in den Katalog reingeblickt - eine Wahnsinnsarbeit, die mich offen gestanden aber als völlig Außenstehenden zumindest im ersten Moment überfordert. Ich sammle diese Stempel auch "nur" im Rahmen meiner Sammlung "100 Jahre Briefmarken". Da sind die US-Stempel sowohl 1940 zum Jubiläum der Penny Black als auch 1947 zur CIPEX in New York vertreten. Diese Infos helfen mir aber sehr gut bei der Beschreibung der Stücke, von daher nochmals meinen Dank dafür.

Gruß
Michael
 
Hornblower Am: 06.08.2019 18:08:54 Gelesen: 21088# 42 @  
Hier ist nun der bereits angekündigte weitere AFS in der wesentlich feineren Ausführung. War so etwas üblich?



Gruß
Michael
 
Hornblower Am: 07.08.2019 18:18:00 Gelesen: 21025# 43 @  
Hier habe ich noch zwei Freistempel von Washington aus dem Jahr 1940 zum Jubiläum der Penny Black. Der 3. Mai war der erste Verwendungstag, vom 2. Mai existieren meines Wissens nur Abdrucke in schwarz.



Gruß
Michael
 
DL8AAM Am: 30.03.2022 18:12:44 Gelesen: 11084# 44 @  
In den USA werden bekanntlich sehr häufig mit Absenderfreistempel (oder anderen digitalen Frankaturen) versehende Sendungen, wenn diese durch das zuständige Briefzentrum laufen, mit einem Tintenstrahlaufdruck gekennzeichnet, um die eben diesen Durchlauf durch die Sortieranlagen bzw. die Bearbeitung zu dokumentieren.

Früher wurden hier "spezielle", vierzeilige Formen (statt der normalen Tintenstrahlentwertung) verwendet:



Inzwischen sieht man, das hier nun auch die "normalen", zweizeiligen Entwerterformen (aber unter Weglassung des Entwerters, wie Wellen oder Werbeklischees) zum Einsatz kommen:



Beste Grüße
Thomas
 
fogerty Am: 27.05.2022 21:56:45 Gelesen: 10055# 45 @  
Würde mir diesen Stempel liebend gerne erklären lassen.

Danke im voraus!



Grüße
Ivo
 
Nordluchs Am: 07.08.2022 11:35:07 Gelesen: 8938# 46 @  
@ fogerty [#45]

Hallo zusammen,
hallo Ivo,

bevor ich auf meinen Fund eingehe, versuche ich Deine Frage zu beantworten. Es handelt sich vermutlich um den Typ: DC6. Pitney Bowes Modelle "CV" und "CVS".

Die Daten sind einsehbar auf [1].

Für meinen Beleg wurde ich ebenfalls im gleichen „Part 1“ fündig.

G1 Pitney Bowes (MV), 1936. GRUPPE G: Breiter rechteckiger Franken mit großem Sitzadler in der Mitte. Eagle zeigt nach rechts. Zählernummern: 91000-98000 Serie.

Der beschriebene Beleg ist leider etwas angegriffen und ich habe das Teil bereinigt.



Witzig fand ich den Absender: DEPARTMENT OF MOTOR VEHICLES [ABTEILUNG FÜR KRAFTFAHRZEUGE] mit dem zusätzlich gedruckten Hinweis: Watch Out for PEDESTRIANS! [Achten Sie auf FUSSGÄNGER!]

Fragt sich nun, ob Miss Warner eine Autofahrerin oder nur Fußgängerin war?

Ich habe persönlich bei etlichen Reisen in die USA als gelegentlicher Fußgänger in kleineren bis mittleren Orten witzige und nette Hilfsangebote erfahren. Ohne Auto ist man entweder mittellos oder hat eine Panne. Alles wird mit dem Auto erledigt.

Weiter Daten des Beleges für die Suchmaschine: Hartford, Connecticut, DEC. 13. 1939

Viele Grüße
Hajo

[1] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_1
 
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