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Thema: Grossbritannien Queen Victoria Ausgaben (1840-1901): Marken bestimmen
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Max78 Am: 05.06.2015 21:43:16 Gelesen: 10211# 1 @  
Hallo zusammen,

es gibt zwar schon ein Thema "Großbritannien: Marken bestimmen", ich hielt es aber für sinnvoll, bei der Gesamtheit aller Marken Großbritanniens auch mal damit anzufangen, ein wenig zu unterteilen. Sollte das nicht in Ordnung sein, dann werde ich es ja bei einer Verschiebung des Themas sehen. ;-)

Es wird hoffentlich nicht nur für mich ein Problem sein, die Briefmarken richtig einzuordnen. Wie z.B. bei der Krone/Adler-Serie gibt es sehr viel zu entdecken/ zu beachten. So hat der Michel Großbritannien Spezial 2011 diesem Gebiet 64 Seiten gewidmet, zu den Stanley Gibbon Katalogen dürfte das noch wenig sein.

Anfangen möchte ich mit einer GB MiNr. 5 (Victoria 6 pence), oder ist es ein Ganzsachenausschnitt eines Telegrammblattes TB 10 aus dem Jahre 1894 (oder Privatganzsachenauschnitt? :

Mich wurmte es ein wenig, dass ich zu dieser Ausgabe 1847 leider keine genaueren Angaben zu dem Papier im Michel Grossbritannien Spezial gefunden habe. Die Marke weisst kein Wasserzeichen auf (zumindestens nicht erkennbar), was sie laut Spezialkatalog haben müßte. Die Mi. 5 gibt es mit Wz.2 in vier verschiedenen Stellungen. Einzige Ausnahme: Abart Mi. 5 v "dickes Kartonpapier mit Seidenfaden", also ähnlich den höheren Werten 10 Pence und 1 Shilling. Weiteres Merkmal ist die Plattennummer 1 WW, die im unteren Teil des Halses rechts eingeprägt ist. Weiter unterscheidet man dann unter den Farben violett/purpur/mattlila und rötlichlila.

Hier nun meine Marke:





Ganzsachenauschnitt oder wirklich Mi. 5:

Der Fotografie von der Marke (im Signoscope liegend) zufolge weist die Marke kein Wasserzeichen auf (auch nicht bei einer anderen Einstellung der Lichtquelle). Das einzige, was ich noch (mit sehr viel Phantasie) erahnen würde, wäre ein V in der linken unteren Ecke und ein R in der rechten unteren Ecke, also VR, somit ein seitenverkehrtes Wz.2. Ich gehe mal von keinem Wasserzeichen aus, das für einen Ganzsachenausschnitt sprechen würde. Die Papierstärke liegt bei 0,095 mm. Hätte ich jetzt ein Telegrammblatt oder die Vielzahl der Privatganzsachen zur Hand, hätte ich eventuell einen weiteren Anhaltspunkt.

Die eingeprägte Plattennummer: Ob auch bei den Telegrammblättern eine Plattennummer eingeprägt ist, geht aus dem Katalog leider nicht hervor, wäre aber unlogisch, da Plattennummer = Druckplatte = Briefmarkenbogen. In einer kleinen Vergrößerung ist zu sehen, dass die Prägung (leider) unklar vorhanden ist:



Ein weiteres Indiz für eine Briefmarke könnte natürlich auch ein Plattenfehler sein. Im Katalog stand nichts davon, trotzdem habe ich mal eine Vergrößerung einer deutlichen Druckabweichung vergrößert:



Nun kommen am Schluss noch die Farbvarianten: TB 10 wird als violett aufgeführt, keine weiteren Farben. Mi. 5 unterteilt sich in violett, purpur, mattlila und rötlichlila. Nach meinem Urteil (bei Farbprüfungen tue ich mich im Allgemeinen etwas schwer) kommt die Farbe der Marke einem graupurpur (Farbenführer Michel) am nächsten.

Die Frage bleibt: Ganzsachenauschnitt TB10 (oder Privatganzsachenausschnitt) oder GB MiNr. 5!

mit Grüßen Max, der sich auf hilfreiche Beiträge freuen würde.
 
10Parale Am: 05.06.2015 22:04:19 Gelesen: 10199# 2 @  
@ Max78

Ich mach mal den Anfang, war ja gerade in London bei der Europhilex (das motiviert).

Asmodeus zeigt in #33 beim Thema "Ganzsachen Grossbritannien" solch eine Ganzsache mit einer eingedruckten 6 Pence. Dort ist deutlich die Zahl 6 im inneren Rahmenfeld unter dem Kopf eingepresst. Dies ist bei der GB MiNr.5 nicht der Fall.

Insofern beantworte ich deine Frage: GB MiNr.5. (oder eine Fälschung wg. fehlendem Wasserzeichen - deshalb wurden watermarks ja eingeführt).

Freue mich auf andere Antworten und Meinungen.

10Parale
 
Max78 Am: 05.06.2015 22:14:27 Gelesen: 10193# 3 @  
Hallo 10Parale,

so schnell geht es, freut mich!

Ja, die Zahlen im inneren Rahmenfeld: Auf den TB's (Telegrammblättern) wurde das Datum in drei Datumskreisen unterhalb des Kopfes am Zierrahmen integriert, das war 1885/1886 (TB 7-8). Danach folgte TB 9, bei dem nur noch Rosetten mit 9 oder 5 Punkten im Markenbild integriert waren. Dann schließlich TB 10, ohne Datumskreise und Rosetten, also fast identisch dem Markenbild der MiNr. 5.

Mit dem Thema Fälschung hast du natürlich einen weiteren Spielball mit hineingeworfen. Kann natürlich auch gut sein!

Ein für mich hilfreicher Anhaltspunkt sind Plattenfehler/ Druckabweichungen. Sie können natürlich auch ein "Echtheits-Beweis" sein. Mit Betonung auf KÖNNEN, denn dass es sich um eine Fälschung handeln könnte, schließe ich bei der Seltenheit der Marke natürlich nicht aus.

Findet man bei den Ganzsachen auch die eingeprägte Nummer am Hals? Hierzu noch eine Verbesserung meiner 1. Ausführung: Druckplatte = Bogen ist falsch oder irritierend: die Marken wurden einzeln im Handdruck hergestellt. Sie wurden sehr eng aneinander gedruckt, manchmal sogar überlappend.

mit Grüßen
 
petzlaff Am: 06.06.2015 09:50:17 Gelesen: 10143# 4 @  
@ Max78

Laut Stanley Gibbons Specialised gibt es für die #H3 (SG #58-61) Sixpence KEINE Plattenfehler. Es sind lediglich Farbunterschiede katalogisiert: mauve, dull lilac, purple und violet. Laut SG-Farbenführer sollte die von dir gezeigte Marke eine H3(3) purple sein. Leider hat sie keinen in das Papier eingelegten Seidenfaden - der wäre auf dem Scan erkennbar - ergo: entweder eine Fälschung einer hochwertigen Marke, was ich persönlich nicht glaube - oder ein Ganzsachenausschnitt (ex Michel #TB7 bis TB10 - wird dort als violett bezeichnet, ist aber wie bei Michel für die Farben britischer Marken üblich nicht korrekt - es ist und bleibt beim britischen "purple".

Gruß,
Stefan
 
asmodeus Am: 06.06.2015 10:19:55 Gelesen: 10136# 5 @  
In meinen Augen, ist es ein Ausschnitt aus einer Privatganzsache - hier ein Umschlag. 3 verschiedene Wertstempel gab es: 1. mit Datumsangabe 2. ohne Datum und mit Florets 3. ohne Datum und ohne Florets - wie die Briefmarke.

Bin mir eigentlich sicher, daß es ein Ganzsachenausschnitt ist.
 
Max78 Am: 06.06.2015 21:34:55 Gelesen: 10084# 6 @  
@ petzlaff [#16]

Hallo Stefan,

danke für die Infos. Das mit den Farben habe ich mir schon fast gedacht, denn wenn es eine Vielzahl von Ganzsachen / Privatganzsachen gibt, die in einem Zeitraum von über 15 Jahren produziert wurden, und das zu dieser Zeit, kann man eigentlich schon davon ausgehen, dass es Farbvarianten gibt.

Auch dir, Asmodeus, ein Dankeschön, leider ist glaube ich etwas schief gelaufen beim Hochladen einer Bilddatei, oder habe ich das falsch verstanden in deinem Beitrag. Deiner Vermutung und auch Stefans folge ich auch am ehesten, werde trotzdem mal schauen, ob ich noch Literatur oder andere Infos dazu finden kann.

mit Grüßen Max
 
Swender Am: 07.07.2020 17:11:41 Gelesen: 7581# 7 @  
Wasserzeichen bestimmen, one penny Queen Victoria

Guten Tag!

Ich bitte um eure Unterstützung!

Um welches Wasserzeichen handelt es sich bei dieser Briefmarke?

Kann das Ausgabejahr über das Wasserzeichen eingegrenzt werden?



Eine Krone ist m.E. (rechts/mitte) gut zu erkennen.

Ist die Briefmarke ein später Nachdruck?



MfG
Gerhard
 
Swender Am: 07.07.2020 17:31:16 Gelesen: 7575# 8 @  
Hallo,

ist es evtl. eine Auflage von 1855/57 mit WZ 3, Große Krone?

MfG
Gerhard
 
Martin de Matin Am: 07.07.2020 18:38:36 Gelesen: 7554# 9 @  
@ Swender [#27]

Es ist Wasserzeichen 3.

Wz 1 ist deutlich kleiner.

Die Marke ist auf weissem Papier und ist gez.:14, also ist es MiNr. 11Bz (ab März 1857)

Gruss
Martin
 
H.G.W. Am: 08.12.2020 19:03:50 Gelesen: 7271# 10 @  
Viktoria Nr. 16 Abart ?

Hallo,

hier habe ich eine 1P Briefmarke von Viktoria aus England. Ich hoffe dass ich mit der Nr. 16 richtig liege.

Bei dieser Marke befindet sich ein markanter Fleck in der rechten oberen Ecke.

Ist diese Marke jemanden bekannt?



Gruß Horst
 
Lars Boettger Am: 08.12.2020 20:16:23 Gelesen: 7250# 11 @  
@ H.G.W. [#10]

Hallo Horst,

die einfachste Erklärung: Da ist oben rechts irgendwann Mal eine Flüssigkeit auf die Marke gekommen. Schau Dir die Marke unter einer guten Lupe einmal genau an, vielleicht ist das der Fall. Ich meine zumindest, unter dem Fleck ein Teil des Markenbildes zu sehen.

Beste Grüße!

Lars
 
Martin de Matin Am: 08.12.2020 21:12:57 Gelesen: 7233# 12 @  
@ H.G.W. [#10]

Es ist nicht Nr. 16 sondern MiNr.56 von 1880/81.

Gruss
Martin
 
roderich56 Am: 20.08.2021 15:19:01 Gelesen: 6616# 13 @  
Red Penny

Hallo zusammen,

ich habe kürzlich von einer Marke gelesen die sich red Penny nennt, vielleicht habe ich eine solche Marke, kann sie aber nicht bestimmen.

An der Seite sind die Zahlen 183 zu erkennen und in den Ecken die Buchstaben A und B.

Kann mir jemand helfen diese Marke zu bestimmen ?


 
Quincy Am: 20.08.2021 17:24:30 Gelesen: 6578# 14 @  
Hallo roderich56,

es handelt sich augenscheinlich um die MiNr. 16 mit der Plattennummer 183. Sie hat im Michel Großbritannien-Spezial von 2012/13 einen Katalogwert von € 2.50 - allerdings nur als sauber und lesbar gestempelte Marke, wozu deine leider nicht zählt. Inzwischen dürfte sich der Katalogwert nicht groß verändert haben.

Wenn du mal wieder eine Marke ins Forum stellst, bitte mit mindestens 600 dpi (besser 800 dpi) gescannt, und schneide bitte auch die üppige weiße Fläche ab. Dann kann man sie besser beurteilen.

Viele Grüße
Hans-Jürgen
 
Koban Am: 20.08.2021 17:30:12 Gelesen: 6572# 15 @  
@ roderich56 [#13]

Hallo,

Deine Marke ist eine Mi 16 aus Großbritannien, ausgegeben ab 1.4.1864. Die seitlichen Plattennummern sind auf dem Minibild nicht zu erkennen. Die Platte 183 wurde am/ab 28.9.1875 gedruckt und gehört zu den häufig vorkommenden Platten.
Die Buchstaben geben die Position im Bogen an. Feld 1 eines Bogens zeigt die Buchstaben AA, Feld 2 die Buchstaben AB, usw., wobei die oberen Buchstaben von rechts nach links, die unteren von links nach rechts gelesen werden.

Gruß,
Koban

Edit: Da war Quincy wohl etwas schneller.
 
roderich56 Am: 20.08.2021 18:29:51 Gelesen: 6553# 16 @  
Hallo,

ich bedanke mich ganz doll auf die schnelle Antwort.

Gruß roderich56
 
Lars Boettger Am: 20.08.2021 19:35:07 Gelesen: 6540# 17 @  
@ roderich56 [#13]


Die als "Penny Red" wurden wegen ihrer roten Farbe so genannt (tatsächlich wurden sie in einer Vierzahl von Schattierungen der Farben Rot und Braun gedruckt). Sie dienten 1841 als Ablöser der "Penny Black", der ersten offiziellen Briefmarke der Welt. Wenn mich nicht alles täuscht, dann hatten diese Marken bzw. besser diese Markengattung ein recht langes Leben. Sie wurden bis 1879 gedruckt. Spezialsammler versuchen alle Druckplatten zu dokumentieren. In gebrauchter Erhaltung sind sie generell recht billig. Seltene Platten, Randstücke oder ungebrauchte oder gebrauchte Einheiten werden zum Teil sehr gut bezahlt.

Für einen sehr guten Überblick bietet das Exponat von Franz Zehenter [1] - da wird die "Penny Red" regelrecht zelebriert und er hat jede Menge seltene Stücke in seiner Sammlung.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://www.exponate-online.de/e_exponat.asp?a=102&e=32
 
EinNeuer Am: 28.02.2022 21:37:40 Gelesen: 5857# 18 @  
Ich habe hier eine "two penny blue". Kann mir jemand genaueres dazu sagen?

Bezüglich Qualität, Stempel und Type, gerne auch die Katalog-Nummer von SG oder Scott, mit Michel kommt man scheinbar nicht weit und auch der Tausch- bzw. Verkaufswert interessiert mich. Ich hoffe es sind mehr als 3,50 € auch wenn das linke untere Eck beschnitten sein soll.

Ich habe eine ganze Menge Victorias bekommen, leider habe ich von denen Null-Ahnung und habe nach über vierzigjähriger Sammlertätigkeit zum ersten Mal überhaupt vom plating gelesen.

Gibt es dazu in einem Katalog näheres oder gibt es in der Nähe von Karlsruhe/Mannheim einen GB-Sammelexperten der mir behilflich sein könnte und mal einen kurzen Blick darauf werfen kann und möchte? Ich will ja nicht unbedingt mit Penny-Stocks bei einem Auktionator vorstellig werden.

Danke im Voraus
Martin

Hier der Scan:



Und ein Krönchen-Wasserzeichen hat sie auch, abfotografiert vom alten Signoscope.


 
Quincy Am: 28.02.2022 22:47:26 Gelesen: 5844# 19 @  
@ EinNeuer [#18]

In meinem Bücherregal stehen ein Michel Großbritannien-Spezial von 2012/2013 und ein Stanley Gibbons Specialised Stamp Catalogue Great Britain Queen Victoria. Hier das Cover und eine beispielhafte Doppelseite aus letzterer Monographie mit insgesamt 344 Seiten, 5. Auflage 1977. Mit diesen Informationen sind Platierungen möglich.



Ich sammle Irland und somit auch Great Britain used in Ireland. Mein Bücherregal befindet sich ungefähr auf halber Strecke zwischen Karlsruhe und Mannheim. Bei Kontaktinteresse möge man mir einfach eine E-Mail schreiben. Die Adresse steht in meinem Mitgliedsinfo.

Gruß
Hans-Jürgen
 

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